Ds vs SM - ungleiche Brüder, entfernte Verwandte oder komplette Fremde?

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      Ds vs SM - ungleiche Brüder, entfernte Verwandte oder komplette Fremde?

      Hallo liebe Forengemeinde,

      nach dem letzten Wirbel, den es in diesem Forum gegeben hat, haben einige Mitglieder sehr offen über die Art ihrer Beziehung, wie sich diese Beziehung entwickelt hat, und was ihren BDSM ausmacht, gesprochen.
      Das fand ich wunderbar und hat mir - wieder einmal - gezeigt, warum ich dieses Forum so sehr schätze: weil hier aktiv daran gearbeitet wird, sich zu erklären, damit man ein gegenseitiges Verständnis schaffen kann.
      Großen Respekt und Dankeschön dafür, gerade weil die eigene Beziehung etwas wahnsinnig Intimes ist, und es nicht selbstverständlich ist, dass man Fremde im Internet daran teilhaben lässt.

      Gerade bei Ds-Beziehungen finde ich es immer doppelt spannend, wenn ich Einblicke in die Mechanismen dieser Beziehungsform/Lebensart erhalte - ich selbst bin, wie ich in meinen Beiträgen ja regelmäßig gebetsmühlenartig wiederhole - fast ausschließlich im SM-Bereich unterwegs. Vorrangig würde ich mich als Masochistin bezeichnen, die ihre Schmerz braucht, für die Zwang und Erniedrigung zu ihrer Sexualität gehören. Gelegentlich kann ich auch selbst kleine sadistische Anwandlungen haben, die ich allerdings nur auf Wunsch meines Gegenübers auslebe. Bondage mag ich auch, spielt aber eine eher untergeordnete Rolle, da hier mein Partner keine großen Ambitionen zeigt. Das fehlt mir aber auch nicht größer, ist eher ein "nice-to-have". Ab und zu fallen wir ins Petplay, aber auch das ist für uns eher ein
      Nebenkriegsschautzplatz. Ich denke schon, dass andere Personen mich wohl als fast reinrassige SMerin bezeichnen würden (Bestätigung oder abweichende Meinungen gerne hier im Thread :D ).

      Einen Zugang zu Ds finde ich für mich allerdings selbst nicht. Der Schuh passt mir einfach nichts; ich ziehe daraus nichts für mich. Das ist für mich auch ok, man muss nicht überall mit dabei sein, und ich persönlich mache eben nur Dinge die mir - auf welche Art und Weise auch immer - etwas bringen.

      Beim Durchlesen vieler Beiträge zum Thema Ds in diesem Forum (und das Forum ist für mein Gefühl sehr stark Ds-lastig; wobei das natürlich selektive Wahrnehmung meinerseits sein kann) ist mir wieder aufgefallen, wie fremd mir Ds doch ist. Das sind Denkweisen, die von den Mit-Foristen logisch dargelegt werden - die ich emotional aber nicht nachvollziehen kann. Die meiner Art zu Denken und zu Empfinden vollkommen widersprechen. Ich finde hierzu keinen Zugang.
      Es ist mir genauso fremd, wie eine Vanilla-Beziehung.
      Ich nehme mal an, wenn aus meiner Sicht einen entsprechenden Text verfasse/verfassen würde, dann würden wahrscheinlich auch genug Ds-ler analog zu meiner eigenen Reaktion denken: "Joa, NdG, ist ja ganz nett was du schreibst - aber echt nicht meines, und ich versteh dich da auch nicht wirklich". Und es ist für mich auch komplett wertungsfrei - YKINMKBYKIOK und so ;) .
      Ich spüre nur irgendwie ein "Fremdeln" - und ich denke, dass sich im Forum aufgrund solcher Unterschiede vielleicht auch unterschiedliche Argumentationslinien ergeben die erklären, warum manche Fronten existieren, wo sich jede Seite fragt, warum die jeweils andere Seite das eigene, glasklare Argument nicht nachvollziehen kann.

      Die Frage, die sich mir nun wieder mal gestellt hat: wenn es mir genauso fremd ist, wie eine Vanilla-Beziehung... Gehören wir dann überhaupt zusammen?
      Wir haben unser wunderschönes Akronym BDSM. Niemand muss alle Bereiche erfüllen. Jeder pickt sich heraus, was für ihn passend ist. Und diesen Bereich, der für ihn passend ist, lebt und interpretiert dann jeder, wie es in seine Situation passt und unter Auswahl der Praktiken, die sich für ihn richtig anfühlen.
      Aber ist es überhaupt sinnvoll, diese verschiedenen Bereiche miteinander zu verschmelzen? Haben sie überhaupt was miteinander zu tun? Ja, es gibt Menschen, die alle Bereiche miteinander verbinden - aber andere - wie anscheinend ich - tun das nicht. Dafür esse ich gerne Nutellabrote. Gibt bestimmt noch andere BDSMer, die das gerne tun. Deswegen wird aber nicht BDSMN daraus :D (erinnert mich gerade an das stetige Anwachsen von LGBT zu LGBTQIA (oder wo auch immer man da inzwischen angekommen ist, da habe ich etwas den Überblick verloren)).

      Verbindet "uns" etwas? Wenn ja, was ist das? Ist es mehr als ein "die machen irgendwie alle komisches Zeug im sexuellen Bereich, also kippen wir die mal zusammen"? Wie "eng" ist so eine Verbindung? Gefühlt hätten ein experimentierfreudiger Vanilla, der beim härteren Sex auch mal auf den Popo klopft und ich mehr Gesprächsthemen/Übereinstimmung (und zumindestens in meiner Jugend hatte ich ab und zu auch kurzfristigen Spaß mit einigen Exemplaren dieser Sorte :frech: ) als ich und ein Sir, der die Geschichte der O nachspielt, oder jemand, der Gor exerziert.
      (Ich will damit um Himmels willen niemanden zu nahe treten! Das ist absolut keine Wertung meinerseits; da ist für mich nichts besser oder schlechter sondern nur anders.)

      Zuerst habe ich mich gefragt: "Bin ich die Einzige, die das so sieht?". Da ich aber im Kontext von (BD)SM gelernt habe, dass Fragen, die mit "bin ich die Einzige" begiinnen, üblicherweise mit "Nein!" beantwortet werden :D , möchte ich mich damit an euch wenden und eure Eindrücke dazu abfragen.

      Ich bin gespannt, wie ihr das seht.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Dann starte ich mal mit einer Gegenfrage, ich weiss sehr unhöflich. Aber du schreibst Du stehst auf Erniedrigung. Was ist das denn für ein Mechanismus ,wenn nicht D/s. Da der, der dich erniedrigt, dich in dem Moment dominiert und du dich erniedrigen lässt, dich also unterwirft.
      Was ich sagen will, ist, dass BDSM ein wahnsinnig weiter Begriff ist und Du kannst bei manchen die Reinkultur haben, dass sie nur auf SM stehen und auf der anderen Seite die wildesten Mischungen.
      @Viva, die Erniedrigung, wie ich sie aus- und erlebe, ist für mich etwas, das rein durch "Gewalt" herbeigeführt wird. Da ist für mich keine "Dominanz" dabei, und da ist definitiv von meiner Seite aus nicht so, dass ich mich jemanden unterwerfe. Das tue ich nie. Sondern da ist höchstens der Versuch eines anderen, mich zu unterwerfen. Mit Zwang wird mich mein Gegenüber auch zu bestimmten Handlungen bringen können. Aber das kommt niemals aus den Herzen. Das weiß mein Partner auch, das ist für uns der Reiz - der reine körperliche Kampf. In dem ich unterliege. Aber immer nur bis zum nächsten Mal. Ohne das es mein Herz bzw. meine Seele erreicht.

      Und ja, es ist mir auch bewusst, dass es ein weiter Bereich ist - das hatte ich auch geschrieben.
      Ich empfinde aktuell nur eben so ein Gefühl der Fremdheit und frage mich eben - macht das Akronym überhaupt Sinn? Oder sind das einfach "zufällige" Schnittmengen, wie sie auch zu anderen Bereichen existieren/existieren würden?
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      ja wahrscheinlich ist es einfach so, dass Deine Schnittmenge realtiv klein ist mit der grossen Masse hier im Forum und ja da kann man schon mal das Gefühl bekommen ,dass man eigtl nicht zusammen gehört. Es ist ja die Frage dann, welcher Gemeinschaft fühlt man sich zugehörig. Evtl wäre es bei Dir dann klarer zu sagen man bewegt sich nur auf der Ebene der SM Gemeinschaft und sucht nicht noch den ganz grossen Deckel, einfach weil das Empfinden zu weit auseinander leigt als das es einem etwas bringen würde.

      Vielleicht ein anderes Beispiel ich hoffe es funktioniert. Ich bin Sportlerin von ganzem Herzen mein Leben lang. Mein Herzenssport ist sehr speziell für Deutschland und ist ein Team Ballsport. Vergleiche ich mich mit den Einzel Sportschützen finde ich wenig von mir dort wieder ,was mich als Sportlerin ausmacht aber trotzdem würde ich mich immer mit ihnen austauschen ,weil ein Grundverständnis meines EMpfinden da ist, was mir Sport bringt, was mir Wettkampf bringt. Darüber muss ich mit einem Nichtsportler nicht reden ,der wird mich nicht nachempfinden koennen. (Sportler BDSMler, Nichtsportler Nichtbdsmler)
      Also ich sehe es mal von meinem Standpunkt aus:
      Ich mag DS, SM und Bondage. Also alle drei Dinge. Wobei bei mir SM und Bondage jedoch ein Ausdruck von DS ist. Selbst wenn ich nur SM ausübe und kein Machtgefälle gewünscht ist, brauche ich (wenigstens als Gedanke) das Machtgefälle, um Lust zu empfinden.
      Erniedrigung nur als Ausdruck von "Gewalt" ist für mich nicht denkbar, ich habe sogar Probleme, das wirklich nachzuempfinden, denn für mich spielt da stets ein Machtgefälle mit.
      Denn derjenige, der erniedrigt, ringt das Gegenüber nieder und steht damit über ihm. Ergo: Machtgefälle, wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit.
      Mit Petplay zB kann ich nichts anfangen (weil ich nicht als Tier, sondern als Frau gesehen werden möchte), es interessiert mich aber dennoch.
      Muss man sich denn immer in jeder Praktik wiederfinden, um sich in einem Forum wohlzufühlen?

      Meiner Meinung nach wurde BDSM so zusammengefügt, weil es
      a) um eine sexuelle Eigenart geht, die nicht der allgemeinen in der Gesellschaft entspricht
      b) viele BDSMler mehrere Dinge gleichzeitig mögen und in ihr Spiel aufgenommen haben.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Danke zunächst für eure Antworten.

      Viva schrieb:

      Darüber muss ich mit einem Nichtsportler nicht reden ,der wird mich nicht nachempfinden koennen. (Sportler BDSMler, Nichtsportler Nichtbdsmler)
      Genau das ist für mich der Knackpunkt - als reiner SMer kann ich für mich schwer nachempfinden, wie ein DSler empfindet. Genauso, wie ein DSler mich wahrscheinlich schwer nachempfinden kann. Daher kommen ja meine Gedanken darüber, inwiefern das "wirklich" zusammengehört. Da schließt sich auch wunderbar die Antwort von @Feuerpferd an:

      Feuerpferd schrieb:

      Erniedrigung nur als Ausdruck von "Gewalt" ist für mich nicht denkbar, ich habe sogar Probleme, das wirklich nachzuempfinden, denn für mich spielt da stets ein Machtgefälle mit.
      Denn derjenige, der erniedrigt, ringt das Gegenüber nieder und steht damit über ihm. Ergo: Machtgefälle, wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit.
      die mir bestätigt, dass sie meine Sichtweise auf die Erniedrigung aus einer Nicht-DS-Position nicht nachvollziehen kann - was auch nicht schlimm ist, was vollkommen ok ist. Für mich selbst ist es ja die Machtgefälle-Position, die ich nicht nachvollziehen kann bzw. als nicht zutreffend für mich empfinde.
      Daher finde ich deinen, @Viva, Vergleich zwar gut nachvollziehber - aber er geht von der Prämisse aus, dass sowohl DSler als auch SMer "Sportler" sind. Genau das ist aber der Punkt, über den ich aktuell gerade nachdenke.

      Feuerpferd schrieb:

      Muss man sich denn immer in jeder Praktik wiederfinden, um sich in einem Forum wohlzufühlen?
      Nein, das muss man mit Sicherheit nicht. Ich habe ja auch in meinem Posting geschrieben, was ich an diesem Forum so schätze. Ich schrieb auch nicht von "Nicht-Wohlfühlen" sondern von "Fremdeln". Da ist für mich überhaupt kein Angriff gegen irgendjemanden mit dabei. Ein Forum ist für mich ein Ort des Austausches, und die Thematik beschäftigt mich nun schon seit einer Weile - da habe ich gedacht, stell das mal in das Forum rein und schau, was die anderen dazu sagen. :)

      Feuerpferd schrieb:

      Meiner Meinung nach wurde BDSM so zusammengefügt, weil es
      a) um eine sexuelle Eigenart geht, die nicht der allgemeinen in der Gesellschaft entspricht
      b) viele BDSMler mehrere Dinge gleichzeitig mögen und in ihr Spiel aufgenommen haben.
      Klingt plausibel, wobei sich dann doch die Frage stellt, inwiefern diese Definition tatsächlich sinnvoll ist, und warum andere Aspekte wie z.b. die Fetischisten, außen vor geblieben sind.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Ha! Lustig ,dass Du den Fetisch bringst, das ging mir grade nämlich durch den KOpf und da bin ich bei Dir. Es gibt Fetischisten,die sich im BDSM wiederfinden und andere komplett nicht. Wahrscheinlich müsste man das tatsächlich mal historisch betrachten, wann es zu diesen Vereinigungen kam? Evtl ist es auch abhängig davon, wie gross der Anteil der Reinkultur ist. Gibt es eine Masse, die gross genug ist, dann ist die Chance auch grösser,dass sie sich allein etablieren. Ansonsten sucht man im Zweifel Verbündete mit denen man Schnittmengen hat um eine grösseres Potential zu haben für was auch immer. Ich meine im Grunde brauch ich ja diese Gemeinschaft nicht um mein Leben so zu leben, wie ich es will.
      Die Länge hat auch niemanden von LGBTQIA abgehalten. :P
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Hehe, so sehr wie du dich fragst, wie man diese Bereiche miteinander verknüpfen kann, so sehr frage ich mich, wie man diese Bereiche so strickt trennen kann :D
      Hängt aber auch nur damit zusammen, dass bei mir alles miteinander verwoben ist.
      Ich bin primär im Ds beheimatet. Jedoch besitze ich auch eine masochistische Ader. Diese ist bei mir nur nicht sonderlich groß ausgeprägt und funktioniert auch ohne den Aspekt des Ds nicht. Schmerzen können für mich beides sein: Lustgewinn und Strafe. Je nachdem in welchen Kontext diese gesetzt sind und auch mit welchen Mitteln sie zugefügt werden :engel:
      Was für mich aber immer vorhanden sein sollte, ist das Machtgefälle. Nur dadurch werden die Schalter in meinem Kopf so gestellt, dass die gewünschte Wirkung erzielt wird.
      Inwieweit ich mein Bedürfnis nach Fixierungen in Bondage einordnen kann, das weiß ich nicht. Für mich bleibt dies ein Teil des Unterwerfen, aber vielleicht greift es trotzdem mit hinein. Das kann ich aber nicht wirklich beurteilen. ^^

      Für mich persönlich bilden SM und Ds also eine Symbiose, wenn man so will. :)
      Aber es ist nun mal für jeden etwas anderes. Allein im Bereich Ds gibt es so viele unzählig verschiedene Arten des ausleben. Dennoch gehört, für mich, alles irgendwie zusammen. Auch in meiner Familie gibt es Menschen, deren Denkweise ich vielleicht nicht wirklich verstehen kann, aber sie gehören für mich dennoch zur Familie ;)

      Aber das nur mein Gedankengewirre :D

      Liebe Grüße
      Hingabe in vollem Vertrauen, gehört zum höchsten Glück
      hi :) ,

      Ich Vergleich das jetzt mal Musik. Ich höre gerne Ebm und elektronische Musik..in den Discos läuft oft Gothic und Ebm gemeinsam. Warum?' Beides schwarz, beides düster zuweilen sexistisch obszön.
      Bei manchen vermischt es sich bei vielen nicht.


      Nimm mich, ich bin echt ein Weichei

      Schmerzen zu einen gewissen Grad kann das Salz Inder Suppe sein.Aber ich stehe auf Blicke, leise zurechtweisung und sanftes weh tun. Bei einem Rohrstock würde ich wahrscheinlich schreiend davon laufen, obwohl ich ihn ästhetisch finde....mein kick ist die subtile Hirnverdreherei , vermischt mit leichten Aua. Ich verstehe einfach drauf losgehaue auch nicht, würde mich aber über detaillierte Erfahrungsberichte freuen. Ich bin einfach schrecklich neugierig :D .

      Es gehört für mich zusammen, weil.es Grenzerfahrungen sind .Lustvolle Gewaltform egal ob körperlich oder mental.

      Ein Faibel fürs Böse :thumbsup:
      Für mich stellt es sich so dar, daß D/S auch ohne S/M existieren kann, S/M aber nicht ohne D/S. Irgendwer hat das in diesem Forum an anderer Stelle schon mal geschrieben glaube ich. Wenn ich jemanden Schmerz zufüge, nutze ich, völlig unabhängig davon ob die/der Empfänger/in es freiwillig erträgt, oder gezwungen werden muß eine gewisse Überlegenheit, die es mir ermöglicht, dies zu tun.

      Selbst in einer reinen S/M Beziehung müssen (sollten?) doch vorher Vereinbarungen getroffen werden, was erlaubt ist und was nicht. Für mich ist das gleichzusetzen mit dem Schaffen eines Machtgefälles, denn der Masochist gibt dem Sadisten die Erlaubnis = Macht, in welcher Durchführungsform auch immer, ihm Schmerzen zuzufügen.

      Daher ist es für mich so, daß S/Mler auch immer D/Sler sind.

      Silencer schrieb:

      Selbst in einer reinen S/M Beziehung müssen (sollten?) doch vorher Vereinbarungen getroffen werden, was erlaubt ist und was nicht. Für mich ist das gleichzusetzen mit dem Schaffen eines Machtgefälles, denn der Masochist gibt dem Sadisten die Erlaubnis = Macht, in welcher Durchführungsform auch immer, ihm Schmerzen zuzufügen.
      Ich verstehe jetzt nicht ganz was die Erlaubnis, dass der Sadist dem Masochist Schmerzen zufügen darf zwanghaft mit einem Machtgefälle zu tun hat?
      Wenn ich zum Masseur gehe und dem sage du darfst mir den Rücken massieren, dann hab ich auch kein Machtgefälle etabliert. :D :pardon:
      Da ich aber keine Ahnung habe wie richtig massiert wird überlasse ich die Ausführung und die Technik dem Masseur, der ja hoffentlich einen Plan davon hat . Aber auch deswegen gibt es dort kein Machtgefälle. Mich hindert nichts daran aufzustehen und zugehen sobald ich keine Lust mehr hab.
      In dem Fall wäre dann der Sadist halt der, der auf der Orgasmusstrecke hängen gelassen wird :P .

      Also ich finde dass ein Masochist und ein Sadist sehr wohl auch ohne Machtgefälle sich gegenseitig ihre Bedürfnisse befriedigen können. ^^
      Don't tell me what I can and can not do.
      I'd hate to have to make a fool out of you.

      Sin schrieb:

      Ich verstehe jetzt nicht ganz was die Erlaubnis, dass der Sadist dem Masochist Schmerzen zufügen darf zwanghaft mit einem Machtgefälle zu tun hat?
      Das Machtgefälle sehe ich in dem Moment darin, daß der Sadist sich herausnehmen kann, den Masochisten so zu behandeln, wie er es sich denkt. Es ist wahrscheinlich kein Machtgefälle im dem Sinn, wie man D/S normalerweise betrachten würde, aber dennoch die Überantwortung des eigenen Körpers an den Sadisten. Im Zuge einer Session hat der Masochist, bis auf die Verwendung verabredeter Ausstiegsoptionen, keine Möglichkeit den Sadisten von einer Handlung abzuhalten. Das betrachte ich als Machtgefälle. Ich hoffe, daß ich meine Ansicht so verständlicher dargestellt habe.

      Sin schrieb:

      Also ich finde dass ein Masochist und ein Sadist sehr wohl auch ohne Machtgefälle sich gegenseitig ihre Bedürfnisse befriedigen können.
      Der Vergleich mit dem Masseur ist für mich nicht zu verstehen. Ich sehe da keinen nachvollziehbaren Zusammenhang, außer dem, daß du vielleicht eine Massage, die kraftvoll durchgeführt wird, mit Schmerz in Verbindung bringst. :gruebel: Magst du erklären, welchen Zusammenhang du meinst?

      Wahrscheinlich haben wir einfach unterschiedliche Betrachtensweisen, aber ich glaube, deinen Ansatz zu verstehen. Wenn es tatsächlich um das ausschließliche Zufügen von Schmerzen, in einem vorher vereinbarten Umfang, Zeitrahmen, etc. geht, ohne jegliches Beiwerk, dann gebe ich dir recht. Vorstellen, daß es so praktiziert wird, kann ich mir jedoch nicht. Da lasse ich aber gerne gelten, daß jeder sein eigenes BDSM leben soll.
      Für mich kann S/M ganz ohne D/s funktionieren. Ich baue kein Machtgefälle auf, bloß damit mir mein Mann den Arsch versohlen kann. Sollte ich keine Lust dazu haben, dann kann sich mein Mann auf den Kopf stellen, es kommt zu keiner Session. Umgedreht ist es genauso. Das passiert nur, wenn wir beide gerade Lust darauf haben.
      Ich finde die Berichte der dsler hoch interessant. Kann es logisch nachvollziehen, aber so wirklich erschließt es sich mir nicht. Muss es auch nicht. Ich bin halt kein dsler :pardon:
      LG
      Aggies
      Für mich gehören D/S und S/M schon irgendwie zusammen. Beides kommt ohne Machtgefälle nicht aus. Zugegeben mich reizt der S/M-Anteil mehr, aber völlig ohne den D/S-Anteil kommt man nicht aus. Umgekehrt denke ich, ist das aber genauso. Man muss ja nicht zwangsläufig "nur" körperliche Schmerzen zufügen. Das geht auch auf anderen Ebenen ;) (Bestrafung durch "links liegen lassen" und was einem so in den Sinn kommen kann. Der Schmerz ist dann nur ein anderer und verursacht blaue Flecken oder Striemen :pardon: .

      Die prozentuale Verteilung ist bei jedem verschieden und muss auch von jedem einzelnen entschieden werden. Für mich also ein klarer Fall von entfernten Verwandten :) .
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)

      Silencer schrieb:

      Sin schrieb:

      Ich verstehe jetzt nicht ganz was die Erlaubnis, dass der Sadist dem Masochist Schmerzen zufügen darf zwanghaft mit einem Machtgefälle zu tun hat?
      Das Machtgefälle sehe ich in dem Moment darin, daß der Sadist sich herausnehmen kann, den Masochisten so zu behandeln, wie er es sich denkt. Es ist wahrscheinlich kein Machtgefälle im dem Sinn, wie man D/S normalerweise betrachten würde, aber dennoch die Überantwortung des eigenen Körpers an den Sadisten. Im Zuge einer Session hat der Masochist, bis auf die Verwendung verabredeter Ausstiegsoptionen, keine Möglichkeit den Sadisten von einer Handlung abzuhalten. Das betrachte ich als Machtgefälle. Ich hoffe, daß ich meine Ansicht so verständlicher dargestellt habe.
      Aber was hindert denn den Masochisten einfach abzubrechen? Beim Ds oder einem Machtgefälle besteht ja sowas wie psychischer Kontrakt. Beschränke ich aber alles nur auf SM hat keiner der Parteien einen psychischen Vertrag. Die Motivation könnte hier sein die Gegenseitige Befriedigung der Bedürfnisse. Dafür brauche ich keinen Machtgefälle.


      Ich verstehe jetzt nicht ganz was die Erlaubnis, dass der Sadist dem Masochist Schmerzen zufügen darf zwanghaft mit einem Machtgefälle zu tun hat?

      Silencer schrieb:

      Sin schrieb:

      Also ich finde dass ein Masochist und ein Sadist sehr wohl auch ohne Machtgefälle sich gegenseitig ihre Bedürfnisse befriedigen können.
      Der Vergleich mit dem Masseur ist für mich nicht zu verstehen. Ich sehe da keinen nachvollziehbaren Zusammenhang, außer dem, daß du vielleicht eine Massage, die kraftvoll durchgeführt wird, mit Schmerz in Verbindung bringst. :gruebel: Magst du erklären, welchen Zusammenhang du meinst?

      Der Masseur erbringt eine verabredete Leistung in einem verabredeten Rahmen und hat in diesem Spielräume (in der Wahl der Technik). Deswegen hat existiert aber kein Machtgefälle. Gegenleistung ist mein Gled.

      Der Sadist fügt dem Masochisten in einem verabredeten Rahmen Schmerzen zu. Da der Sadist hier Fachmann ist hat auch er Spielräume (in der Wahl der Technik oder Instrumente). Deswegen existiert hier aber auch kein Machtgefälle. Es sind einfach nur zwei Personen die ihre Bedürfnisse austauschen. :pardon:

      Aber du beantwortest dir die Frage auch eigentlich selbst mit folgendem.

      Silencer schrieb:

      Wahrscheinlich haben wir einfach unterschiedliche Betrachtensweisen, aber ich glaube, deinen Ansatz zu verstehen. Wenn es tatsächlich um das ausschließliche Zufügen von Schmerzen, in einem vorher vereinbarten Umfang, Zeitrahmen, etc. geht, ohne jegliches Beiwerk, dann gebe ich dir recht. Vorstellen, daß es so praktiziert wird, kann ich mir jedoch nicht. Da lasse ich aber gerne gelten, daß jeder sein eigenes BDSM leben soll.
      Wieso sollten denn ein Masochist der keine devote Neigung hat und ein Sadist der keine dominate Neigung hat irgendwelches Beiwerk einfügen was beiden nichts bringt? :pardon:
      Ich meine die würden sich ja gegenseitig veräppeln. ^^
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      Hmm, ich kenne beides separat und kann Deine Gedanken nachvollziehen @Nom_de_guerre.
      Mit meinem Ehe-Top bin ich beinahe ausschließlich im SM-Kontext unterwegs und fühlte mich auch manchmal seltsam befremdlich bei den D/S-Themen.
      Nun, da D/S mehr Thema wird (die Mädels wissen Bescheid ^^), merke ich, dass sich die Bereiche tatsächlich unterscheiden - und trotzdem zusammenhängen; siehe Ausführungen von @Silencer :).

      Sin schrieb:

      Wieso sollten denn ein Masochist der keine devote Neigung hat und ein Sadist der keine dominate Neigung hat irgendwelches Beiwerk einfügen was beiden nichts bringt?
      Ich meine die würden sich ja gegenseitig veräppeln.
      Unter diesen Voraussetzungen gebe ich dir recht. Es liegt dann wohl an meiner eigenen Einstellung zum Thema S/M, daß ich mir diese Konstellation zunächst nicht vorstellen konnte. So erweitert man ständig seinen Horizont. Bin ja lernfähig.
      Ein ganz wesentlicher Teil ist für mich Unterwerfung, Erniedrigung und mich überwinden/gehorchen. Ich habe zwar eine ziemlich ausgeprägte masochistische Ader, allerdings reizt mich das allein überhaupt nicht. Reines SM wäre glaube ich nichts für mich, da ich im Zweifelsfall mehr aus dem oben genannten ziehe wie aus dem reinen Schmerz.
      Interessantes Thema, interessante Aspekte.