D/s Ziele?

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      In den letzten Tagen habe ich die Themen verfolgt in denen es darum ging wie artig Sub sein sollte oder ob gegen Regeln verstoßen wird oder lieber doch nicht.
      Derzeit gehe ich davon aus das es sich bei all diesen Ereignissen um eine form der Erziehung handeln soll was für mich die Frage aufwirft, welches Ziel wird verfolgt?

      Der eine Erziehungsklassiker des Alltags wäre das Großziehen von Kindern, im Idealfall werden dann Selbstständige Menschen aus ihnen die ihren eigenen Weg gehen können.
      Der zweite Klassiker ist die Erziehung von Hund, Pferd & Co, mit dem Ziel einen folgsamen Begleiter zu haben um den sich im Idealfall bis zu seinem Ende gekümmert wird.

      Welche Ziele verfolgt ihr bzw. wünschen sich die unter euch die D/s im Alltag leben? und wo sind sie bei jenen zu suchen für die D/s eigentlich ein Spiel für intime Stunden darstellt?

      Ich würde mich über eure Antworten freuen, ich bin Neugierig :) und sollte sich jemand angegriffen fühlen empfehle ich über diesen Thread hinweg zu sehen und woanders weiter zu machen ;) :)
      Liebe @Lya,

      gute Fragen hast Du da gestellt.
      Ich persönlich finde "Erziehung" bei erwachsenen Menschen nicht so ganz praktikabel. Man kann ihn vielleicht verbiegen oder sogar brechen. Beides ist zumindest auf Dauer nicht gewollt, oder?
      Daher würde ich den Begriff "Formung" bevorzugen.

      Du hast als Beispiel die "Artigkeit" des sub angesprochen. Ich denke, wenn die innere Bereitschaft dazu nicht bereits in sub vorhanden ist, wird sie sich eventuell eine Zeit lang für Dom zusammenreißen/verbiegen, um Doms Ansprüchen zu entsprechen. Aber auf Dauer wird es nicht funktionieren. Denn entweder rebelliert sub irgendwann oder ist fast permanent unglücklich.
      Natürlich gilt das auch für alle anderen Eigenschaften.

      Noch viel schlimmer ist es einen Menschen zu brechen. Darüber sind wir uns ja hoffentlich alle einig, dass das keinesfalls ein Ziel sein kann/soll und unerwünscht und unethisch ist.


      @Phylax und ich hatten vor Kurzem auch so eine Diskussion. Ich wünschte mir von ihm, dass er mir mit Aufgaben meinen Alltag erleichtert, weil es mir oft nicht möglich ist zB. das Haus zu verlassen - ja ich hab nen Vogel.
      Er weigerte sich aber mit folgender Begründung: "Du hast ein Antriebsproblem. Wenn ich dir alles anschaffe, ist es zwar im Moment besser, weil du dann alles machen wirst. Aber es wird darin gipfeln, dass du gar nicht aus dem Haus gehen kannst, wenn ich es dir nicht sage, auch nicht wenn es brennt."

      Das hat mich doch sehr zum Nachdenken angeregt und ich befürchte, er hat recht.
      Nun wollen wir es mit positiver Verstärkung probieren. Also ich mach was, ohne dass ich es angeschafft bekomme und er lobt mich dafür. Das motiviert mich, weiter zu machen, da ich ja meinem Herrn gefallen will.

      @Phylax formt mich sehr wohl, aber er zerrt nicht an mir herum und will was aus mir machen, dass ich nicht bin. Bei genannten Beispiel will er, dass ich selbstständiger werde.
      Was er sonst noch mit mir vor hat, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass es dazu beitragen wird, dass es mir besser geht.
      Eine gelungene Fragestellung :)
      Erziehung ist in der Tat zu unterscheiden. Ich behaupte mal das niemand sein Kind/ seine Kinder zu treuen Weggefährten erzieht.
      Im D/S Bereich sieht mein Ziel aber genau so aus. Eine treue Partnerin die in bestimmten Bereichen in anerzogener Weise reagiert bzw. verhält.
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      Huhu
      ich hatte nun grade ein sehr erhellendes Gespräch mit meinen Top.
      Er sieht mich definitiv als Mensch, Petplay liegt uns beiden nicht. Trotzdem kann ich es nur am Beispiel Hund verdeutlichen.
      Ganz so einfach schwarz/weiss ist es nämlich nicht.
      Wir haben uns auf das Model Hütehund geeinigt. Ein treuer Begleiter, der möglichst autark handelt.
      Ich hab übrigens auch Probleme das,Haus zu verlassen.
      Da aber gesundheitsgefährdendes Verhalten zu den übelsten Vergehen zählt, werde ich wohl in der Lage sein ein brennendes Haus auch ohne Befehl zu verlassen.
      Kaue jetzt allerdings ein bissel daran, als verwilderter Welpe bezeichnet worden zu sein, soviel zum Thema Ausbildungsstand.
      Trifft es leider genau.
      Also ich gehöre ja zu der artigen Fraktion.
      Und nein, ich habe nicht das Gefühl, dass mein Herr mich irgendwie erziehen möchte.
      Das Thema kam bisher (noch?) nicht auf.
      Warum auch?
      Bis jetzt gehorche ich und basta. Da ist nichts, wozu er mich bringen möchte, das ich bis jetzt nicht zu tun bereit bin oder nicht kann.
      Erziehung impliziert mMn immer, dass man etwas am Gegenüber zum Positiven verändern möchte.
      Das Bedürfnis hat er scheinbar (bisher?) nicht, :pardon: .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Halli Hallo,
      also ich denke das je nach Vorliebe die Ziele anders gesteckt sind. Mag Dom z.B. eine Sub die immer folgt ohne mal die Nase lang zu machen wirs auch das sein Ziel sein.
      Wieder andere mögenja eine Sub die sie ab und zu herausfordert und empfinden dies nicht als "grundsätzlichen gänzlichen Ungehorsam " somit wäre ja das Ziel zu wissen sie jederzeit wie unter Kontrolle bekommen zu können. :lesen:

      Idealerweise passt es dann bei Sub und Dom mit dem Ziel :thumbsup:

      Ich persönlich fordere gern mal heraus und werde genauso gern in die Schranken gewiesen :rot:

      Lg M'era
      Das schönste was ein Dom für seine Sub tun kann, ist es ihre Gedanken zum schweigen zu bringen
      und ihr zu erlauben diese Welt loszulassen.
      Das Formen zu seinen Vorstellungen und auch zum Wohl der Sub sollte m.E. Schon im Vordergrund stehen.
      Dies kann bei der Kleidung beginnen und bei gewissen Verhalten enden. In der Anfangszeit mit meinem Dom hat er dies immer mit positiver Verstärkung gemacht. Er hat mir gezeigt wie schön es sein kann, sich als Frau zu akzeptieren und weiblich sein zu können. Auch über schlechte Angewohnheiten hat er mir geholfen diese aufzugeben. Dafür habe ich immer Belohnungen erhalten. Wie es bei jeglicher Erziehung der Fall sein sollte :D
      Man reift einfach.
      Aber hätte ich gemerkt dass die Erziehung nur zu seinem Wohl dient und er z.B. Nur als Putzfrau missbrauchen hätte wollen, wäre das wohl nichts geworden.
      Jeder sollte eben seinen Teil der Verantwortung übernehmen. Darum muss D/S immer Verantwortungsbewusst gehalten werden, um ein gegenseitiges Fördern zu ermöglichen.
      Jemand der das nicht ist, könnte ich nicht folgen und ihm die Entscheidungen überlassen
      Interessante Frage... Konkret haben wir darüber noch nicht gesprochen.

      Allerdings möchte er mir - als Freund und als mein Herr - alle Möglichkeiten, die mein Leben bietet, offen halten oder öffnen. Zum Beispiel dadurch, dass er mir Verhaltensweisen abtrainiert, die dem entgegenwirken (z.B. schnell gereizt zu sein oder auszurasten, wenn jemand zu viel Bullshit erzählt). Er möchte, dass ich so gesund wie möglich bin, ermahnt mich, Arzttermine zu machen. Bald sollen Regeln folgen, die dafür sorgen, dass ich genug schlafe und meine Medikamente regelmäßig nehme.

      Im Prinzip unterstützt er mich als Dom und als Freund darin, meine Persönlichkeit zu entwickeln und ein erfolgreiches Leben zu haben. Das ist auch mit sein Ziel.

      Im Gegenzug dazu erwartet er, dass ich ihm zur Verfügung stehe, er mich benutzen kann und ich mich bemühe, ihn glücklich zu machen. Und er formt mich so, dass ich das immer besser kann.

      Es ist ein Geben und Nehmen.

      Ziel ist es, uns glücklich zu machen.
      Wie ich ja schon an anderer Stelle geschrieben hab....steh ich gerade neben mir, weil bei uns Probleme aufgetreten sind.
      ICh fühle da wie Du....Regeln und Rituale sind bei uns ausgesetzt.
      Ich fühle mich total haltlos, wie amputiert....ich bin völlig geschockt, wie die paar Dinge sich so tief in meine Seele graben konnten und eine Stabilität gaben, die ich momentan völlig verloren habe.
      Nun die Verantwortung des Doms.
      Die viel gepriesene Eigenverantwortung der Sub.
      Derzeit muß ich sagen "alles Quatsch", reine Theorie...
      So lange die Sonne scheint hört sich das alles toll an. Man redet darüber, trifft Vereinbarungen, fühlt sich stark - ja selbst der worstcase wird besprochen und beide fühlen sich sicher.
      Wir schaffen das.
      Die Realität sieht ganz anders aus. Im Fall des eingetretenen worstcase sind beide so betroffen und einfach nicht fähig sich gegenseitig aufzufangen.
      In unserem Falle, müßte ich jetzt die Starke sein und wie ich schon so oft geschrieben habe, wäre es jetzt meine Aufgabe ihn zu stützen, da ich das im D/s Kontext als eine Form des dienens betrachte.
      Es hat mich aber so unvorbereitet und massiv getroffen, dass ich nur zeitweise Herr meiner Sinne bin.
      Mit Eigenverantwortung ist hier mom nicht zu rechnen.
      Ist die Frage nur an die gerichtet, die unter DS speziell ein Dienen-Prinzip verstehen? Dann kann ich nicht antworten und kann als OT wieder gelöscht werden

      Wenn du die Frage aber an alle richtest, die ihr Spiel unter DS einordnen würden:

      Mein DS hat folgende Ziele: Spiel, Spaß, Nähe und den Kick für den Moment. Mit Erziehung i.S.v. nachhaltiger Veränderung von Sicht- und Verhaltensweisen hat das bei mir nicht einmal das kleinste Quentchen zu tun.
      @Quentina

      Habt ihr bestimmte Regeln für euer Spiel? Also darf er bestimmte Sachen nicht und darfst du bestimmte Sachen nicht tun, sagen, etc.?

      Ich denke mal Ja, auch wenn diese nicht unbedingt aufgeschrieben sind. (Nur eine Vermutung, ohne Regeln stell ich mir das irgendwie komisch vor)

      Was passiert wenn du oder dein Partner gegen eine/mehrere dieser Regeln verstoßen? Nicht unbedingt absichtlich. Vielleicht aus Unachtsamkeit.
      @McGalagher ja natürlich haben wir immer Rahmenbedingungen abgesprochen und Regeln, ob es Spuren geben darf und wenn ja, wo, und ob irgendwelche Dinge oder Wörter oder Praktiken gar nicht gehen etc. etc. Und wenn dagegen unabsichtlich evrstoßen wird, weisen wir da drauf hin - möglichst so, dass die Stimmung nicht zerstört wird, oder mit nem Abbruchsignal.

      Aber das betrifft doch nur den Rahmen und die Regeln und die Kommunikation, was hat das mit dem Ziel zu tun? :)
      Es gibt also Regeln und Absprachen, wird gegen diese Regeln verstoßen ob absichtlich oder unabsichtlich.
      Kann die Folge davon sein das eure Ziele nicht erreicht werden, weil durch das darauhinweisen die Stimmung weg ist (wird zwar möglichst vermieden, kann aber passieren) oder es wird abgebrochen.

      Das will keiner von euch oder? @Quentina

      Ich denke das will niemand. Ich denke auch, da ist eine gewisse Erziehung erfolgt.
      Nicht in dem Ausmaß, wie vielleicht bei Partnern die eine weiter ausdehnte DS-Beziehung führen.
      Den gibt ja eine dauerhafte Veränderung in den Sicht- und Verhaltensweisen. Wenn diese sich auch nur gegenüber dir und deinem Partner und die kurze Zeit miteinander beschränken.
      Diese sind nur nicht so ausgeprägt wie bei Anderen.
      Unser Ziel ist ganz klar:
      Ich soll zur perfekt unperfekten Sklavin für meinen Herrn werden - geformt nach seinen Wünschen aber keine willenlose Marionette (darum unperfekt)....meine Persönlichkeit will mein Herr nicht ändern und auch meinen Willen mir nicht aberziehen.
      Ich soll gehorsam und respektvoll sein; auf diese Weise darf ich ihm dann auch alles sagen...
      Eigenständiges Denken, Selbstbewusstsein und ein gewisser Stolz gegenüber dritten, aber Demut ihm gegenüber sind Bestandteil des Ziels.
      @McGalagher das würde ich nicht als ein Erziehungsziel unseres DS bezeichnen, nein, sondern einfach nur als normalen höflichen Umgang zwischen Menschen. Ich merk mir z.B. auch, welche Kollegin es nicht mag, wenn ich über ihren Schreibtisch nach dem Tacker greife, ohen vorher zu fragen, und wenn ich es doch mal in der Eile tu, ist die Stimmung kurz kaputt, aber ich entschuldige mich. Aber sie erzieht mich dadurch nicht und ich verschiebe dadurch auch nicht ihre Grenzen ;) Und dass ich ohne Spuren heimgeh, ist genau so eine Absprache auf Augenhöe wie das Tackerbeispiel mit der Kollegin.

      Gemeinsam aufgestellte Regeln einzuhalten ist nicht Ziel des DS, sondern Bedingung.

      Unser Ziel ist es (wie du es ausdrückst), uns nicht die Stimmung kaputtzumachen - das hab ich ja geschrieben. es geht um den Kick, den Moment, den Spaß und die Zweisamkeit und darum, die nächste Woche entspannter durch den Alltag zu gehen.
      Ich danke euch allen für eure Antworten, das ein oder andere werde ich mir noch ein paar mal durch den Kopf gehen lassen.

      Danke besonders an @rubbi für den persönlichen Einblick, ich freue mich für dich das Phylax Voraussicht besitzt
      und danke @Quentina, ich kann es nachvollziehen und würde auch behaupten das in deinem Fall keine Erziehung statt findet.

      Bei manch einem eurer Texte hatte ich den Eindruck, Ja, da helfen sich zwei einander glücklich zu werden, das ist wirklich schön.

      Bei anderen Passagen wollten sich mir die Nackenhaare aufstellen, ich vermute allerdings damit bin ich gar nicht alleine, nur das jedem etwas anderes gefällt oder eben schaudert ;) :)

      In meinem Alltag gibt es kein D/s, wir sind zwei Dominante und sehr Selbstbestimmte Persönlichkeiten.
      Umso spannender empfinde ich eure Ansichten und freue mich über eure Hilfe diesen Aspekt besser zu verstehen. :)
      Hallo hier in die Runde :)
      Ich war mir die ganze Zeit nicht sicher ob ich etwas schreiben kann/soll hier, da sich unsere Ds Beziehung gerade erst Entwickelt und wir, im Verhältnis zu vielen anderen hier, noch sehr am Anfang stehen. Aber durch ein Gespräch gestern, habe ich festgestellt, dass auch wir schon eine Richtung haben, in die es gehen soll.

      @Lya gerade, dass du erwähnt hast, dass ihr beide sehr dominante und selbstbestimmte Persönlichkeiten seid, hat mich zu einer Antwort bewogen :)
      Ob ich mich als dominant bezeichnen würde, weiß ich nicht, aber ich bin eine sehr selbstbestimmt und willensstarke Persönlichkeit. Ich bin auch alles andere als artig. Manchmal haben @PhanDom und auch ich selbst unsere liebe Not damit. Aber es macht auch einen gewissen Reiz in unserem Zusammenspiel aus.
      Ich selbst haben mich da oft gefragt, wie man da gleichzeitig sub sein kann!? Ich denke ich bin aber nicht die einzige, der es so ging oder geht ;) Ich konnte mir das aber recht schnell beantworten: Auch wenn mir mein Wille und meine Selbstbestimmtheit wichtig sind, strebe ich nach Sicherheit und Halt. Denn dieser Sturschädel hier, hat eine zarte Seele ^^ Auch gehen mit mir sehr schnell mal die Pferde durch, so sehr, dass ich es selbst manchmal nicht mehr gut kontrollieren kann und ich derweil sehr irrational werde. Ich denke auch damit bin ich nicht allein.

      So brauche ich jemanden der mir mal in den Nacken packt (nicht nur metaphorisch) und sagt: "Jetzt komm mal runter Mädel..."
      Sicherheit und Halt gibt mir, das dominiert und geführt werden, auch im Alltag. Es bringt mich runter und erdet mich. Es festigt meine Perönlichkeit, macht mich dadurch auch selbstsicherer und bewusster. Bei uns fließt der Aspekt Ds gerade erst in den Alltag ein, aber zum Ziel soll es werden, dass wir beide aneinander wachsen, wir uns weiterentwickeln ohne dabei unsere Perönlichkeiten umzuformen, sondern sie eher zu stärken, das beste aus ihnen rauszuholen... Himmel das ist wirklich gar nicht so einfach zu erklären :D

      Das ist natürlich bei jedem anders und ich kann auch nur für mich und meinen Liebsten sprechen. Es macht mMn. andere Persönlichkeiten oder Wege und Ziele nicht besser oder schlechter. Aber so gestaltet sich unser Weg langsam aber stetig zu einem Ziel, welches noch weit sein mag, aber lohnenswert in meinen Augen :)

      Liebe Grüße.
      Hingabe in vollem Vertrauen, gehört zum höchsten Glück