Woher kommt dieses Vertrauen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      @Bärbel vielen Dank für diesen schönen Thread! Genau diese Frage habe ich mir in den letzten Tagen selber gestellt! Und jetzt merke ich, ich bin mal wieder voll von Schubladendenken!

      Ich frage mich, wie ich einem Mann vertrauen kann, bei dem vielleicht beim ersten Treffen schon der BSDM Hintergrund bekannt ist... aber vermutlich wird das wohl so sein, dass mir meine bisherige Lebenserfahrung dabei helfen wird, auch diese Situation für mich richtig einzuschätzen.

      Ich sollte wirklich schleunigst damit beginnen, meine Schubladen zu entrümpeln...! Nur, weil auf dem Etikett BDSM steht, muss ja nicht gleich zu Anfang alles durchexerziert werden!

      Nach meinem Exmann habe ich beschlossen, trotzdem wieder einem anderen zu vertrauen. Nach meinem jetzigen fällt mir diese Haltung gerade etwas schwer, weil die beiden zu viele Parallelen haben und ich Angst vor einem "Muster" habe. Wahrscheinlich muss ich nicht nur ihm in Zukunft vertrauen, sondern genauso sehr mir selber?!
      Wie schafft ihr Vertrauen?

      Ich selbst tue direkt eigentlich absolut nichts dafür. Den entweder fallen meine offen kommunizierten Wertevorstellungen (Ehrlichkeit, Respekt, Verantwortungsbewusstsein …) und mein wahrnehmbares Handeln auf den passenden fruchtbaren Boden, oder eben nicht! @MisterM hat es ganz treffend formuliert: es passiert oder es passiert nicht.

      Was bremst euch, wenn es keine Liebe ist? Wenn es eigentlich egal ist, wie verbeult Sub hinterher ist?

      So ganz verstehe ich die Frage jetzt nicht. Für mich macht es keinen Unterschied in welcher Art Beziehung ich lebe oder welche Gefühle (mag es Liebe, tiefe Zuneigung oder was auch immer sein) ich für meine Partnerin empfinde … sie ist und bleibt dabei ja immer ein Mensch, für den ich Verantwortung trage und den ich nicht schädigen will. Natürlich kann es manchmal auch "rauschartige" Zustände geben, in denen womöglich Gefahr bestehen könnte dies auch mal zu vergessen ... aber da sind wir jetzt wieder beim Vertrauen: Ich vertraue mir selbst! Und dieses Vertrauen ist tief in mir verankert und hat mich bisher auch noch nicht enttäuscht!
      Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune ...
      Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump
      Ich hatte sozusagen einen Vorsprung, da mein Dom vorher der Dom meiner Freundin war. Und ich wusste, wenn sie ihm zwei Jahre lang vertraut hat, dann muss ich mir keine Sorgen machen. Und da wir die ersten beiden Male zu dritt gespielt haben und beim dritten Mal auch noch zumindest mit Anwesenheit meiner Freundin, war ich da quasi auf der sicheren Seite. In dieser Zeit bzw. der Zeit dazwischen (vom ersten Schreiben bis zur dritten Session lag etwa ein halbes Jahr), konnte sich eben genau das Vertrauen entwickeln, das gebraucht wird, um sich auf diese Art auszuliefern. Wir haben schon zu dieser Zeit fast täglich geschrieben, und er hat nach und nach neue Sachen ins Gespräch gebracht, erst lange drüber geredet, von seiner Seite ausgelotet, ob das für mich in Frage käme, und dann nach und nach auch in die Treffen eingebaut. Ich behaupte daher, ja, ich vertraue meinem Dom völlig, obwohl wir uns nicht alle 3-12 Wochen (schön wärs ja), sondern alle drei bis sechs Monate sehen.
      eine richtige sub/Sklavin erhofft sich das Vertrauen des doms ... aber Sie hat kein Recht drauf ... ein richtiger Dom sieht eine sub/Sklavin als ein Objekt an mit dem er machen kann was er will .... also muss die sub auf das Vertrauen hoffen.... alles andre ist eine sm beziehung mit devoten zügen die wird nämlich auf vertrauen aufgebaut ..... wo auch eine gewisse Augenhöhe vorhanden ist .....
      Ach, @biest35... und alle anderen snd dann keine "richtigen" Sub/Doms?
      Was Du mMn meinst, ist eine Sklavin/Herr-Beziehung bei TPE (wobei auch in dieser mMn zuerst ein gewisses Vertrauen bestehen muss, da ansonsten Sklavin diesen Weg nicht gehen wird). Deswegen sind andere Sub/Dom-Beziehungen aber nicht falsch.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      decorum schrieb:

      Verstehe ich dich richtig @'biest35', das es in einer DS Beziehung kein Vertauen gibt/geben muss und die sub darauf hoffen muss, dass Dom ihr dieses Recht zugesteht?
      Jepp ... wenn ich mich jemanden unterwerfe habe ich kein ansprung auf irgentwas auch nicht auf vertrauen der jenige kann Max. hoffen das der Dom ihm das schenkt ... man muss nur mal wirklich die Definition von devot lesen bzw. verstehen...

      biest35 schrieb:

      decorum schrieb:

      Verstehe ich dich richtig @'biest35', das es in einer DS Beziehung kein Vertauen gibt/geben muss und die sub darauf hoffen muss, dass Dom ihr dieses Recht zugesteht?
      Jepp ... wenn ich mich jemanden unterwerfe habe ich kein ansprung auf irgentwas auch nicht auf vertrauen der jenige kann Max. hoffen das der Dom ihm das schenkt ... man muss nur mal wirklich die Definition von devot lesen bzw. verstehen...

      Kann man so sehen, muss man aber nicht.

      Nur weil ich Sub bin, gebe ich meine Ansprüche, Erwartungen und Bedürfnisse nicht an der Tür ab.
      Ich kann mich komplett unterwerfen solange ich darauf Vertrauen kann, dass mein Herr auf mich aufpasst. Dazu gehört eben auch mein Wohlbefinden wie auch dass er mir weiterhin zeigt, dass er verantwortungsvoll mit diesem Geschenk umgeht. Auch eine Sub will, dass es ihr gut geht und ein guter Dom will das auch. Wäre ziemlich dämlich sein Spielzeug schlecht zu behandeln oder?

      Nur weil Dom alles mit mir machen darf, heisst das nicht, das mein Leben nicht mehr existiert. So wie ich ihm vertraue, erwünschte ich mir ebenfalls, dass er mir vertraut.
      Wenn er n willenloses Ding will... Da kann ich ein paar Shops empfehlen.

      biest35 schrieb:

      Danke das du für mich antwortest und die Antwort so anscheinend gut kennst... erlesen kann ist klar im vorteil
      Bitte, :blumen:
      Aber bei Deiner Neigung steht nunmal: Masochistin.
      Du darfst es gern klarstellen, wenn es anders ist, und es wäre schön, wenn Du nicht immer gleich so in Angriff gehen würdest.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @biest35 , hast du schon einmal in einer 24/7 oder TPE Beziehung gelebt?
      Wir hatten gerade in den letzten Wochen einige Threads, in denen Mitglieder Einblicke in ihre DS Beziehungen gegeben haben. Da die Aussagen in diesen Threads konträr zu deiner These stehen, hätten mich halt deine Erfahrungen/Erlebnisse interessiert.
      Ich finde Äußerungen wie "richtige sub/Sklavin" und "richtiger Dom" immer etwas schwierig, da die Verwendung von diesen Adjektiven eine sachliche Diskussion fast unmöglich macht.

      Du hast mal geschrieben

      biest35 schrieb:

      Ich füttere mein Ego eigentlich mit Schadenfreude und wenn mir das ausgeht mit Alkohol!
      daher könnte man den Eindruck gewinnen, dass du gerne mal solche provokanten Thesen in den Raum stellst.


      Aber um beim Thema zu bleiben...
      Vertrauen muss auf beiden Seiten vorhanden sein und am Anfang einer jeden Beziehung muss es einen Vertrauensvorschuss geben. Denn ich kann nur das von meinem Gegenüber erwarten, was ich auch bereit bin zu geben. Vertrauen vs Misstrauen funktioniert nicht. Ich vertraue mir in erster Linie selbst und folge meinem Instinkt und Bauchgefühl.
      Also ich als offenbar "unrichtige" oder auch Nicht-Sub, da ich mich ja gar nicht unterwerfe, sondern bezwungen werde, würde auf die Ursprungsfrage antworten...

      ... man muss ja ohnehin ständig vertrauen. Ich red jetzt gar nicht von normalem Vertrauen, dass z.B. der Postbote den Brief wirklich zustellt und nicht in den Müll wirft, dass die Sekretärin der Chefin den gerade noch fristgerechten Anruf ausrichtet oder dass der Kellner einem nicht ins Essen spuckt. Ich mein jetzt hier wirklich nur das Anvertrauen meines Lebens.

      Auch die stärksten Männer müssen ständig ihr Leben jemandem anvertrauen, z.B. wenn sie mit anderen Leuten in einer Wohnung oder gar einem Raum schlafen, denn sie könnten im Schlaf erstochen werden oder beim Frühstück vergiftet. Oder wenn man in der U-Bahn vor jemandem die Treppe runtergeht. Wenn man vor einem Auto, nachdem man den Blickkontakt des Fahrers gesucht ht und freundlich rübergewunken wurde, die Straße überquert. Es kann immer und jederzeit jemand völlig unberechenbar und gewalttätig reagieren. Wieso eigentlich vertraue ich darauf, dass mein Hund mit seinem Raubtiergebiss und seiner Gier auf Fleisch mir nicht den Arm durchbeißt, wenn ich ihm die Ohren kraule? Er könnte es, und ich kann ihm noch weniger in den Kopf gucken als einem Menschen, da ich ihn nicht einmal fragen kann...

      Und ja, die Männer... Das ist allen irgendwie bewusst, dass sie tendentiell stärker sind als Frauen, und mir, die ich immer schon, seit ich Jungs bzw. nun Männer mag, im Spiel gegen sie gekämpft und dabei mit Freuden verloren habe, ich weiß das besonders gut, dass ich im Ernstfall keine Chance hätte.

      Und trotzdem rennen wir nicht alle panisch schreiend im Kreis, sondern wir teilen uns mit fremden Menschen auf engstem Raum Fahrstühle ohne Kameraüberwachung, übernachten in Hotelzimmern in fremden Städten und schlafen frischverliebt im Arm von Menschen ein, die wir erst ein paar Dates lang kennen.

      Und das klappt auch sehr gut. Weil bei den meisten Menschen einfach gar kein INTERESSE daran besteht, jemandem Gewalt, also, ECHTE Gewalt anzutun, der einem gerade so wunderschön sein Vertrauen geschenkt hat.

      Woher schenke ich aber dieses mein Vertrauen in so viele Menschen und auch Tiere, auf das entsprechend mit Freundlichkeit reagiert wird?

      Antwort: Ich kann Spaß von Ernst unterscheiden und ich denke, dass mein Gegenüber es auch kann. Und dass besonders mein Spielpartner, der sich auf eine schöne Zeit mit mir freut so wie ich auf eine schöne Zeit mit ihm, gar kein Interesse daran hat, mich zu töten.

      ...und wenn er es hätte... so ne ganze Frauenleiche aus dem WG-Zimmer zu entfernen und dann noch der Polizei zu erklären, wieso meine letzte Textnachricht vor meinem Verschwinden von der letzten Bahnstation vor seiner Haustür an seine Nummer ging, das ist noch viel aufwendiger, als sich einfach an die Spielregeln zu halten... ;)

      Misstrauischer beäuge ich übrigens Webcams und Handykameralinsen. Die werden alle weggedreht oder abgeklebt, wenn ich in einem Zimmer spiele. Soviel Egoismus und Verwerflichkeit, nur sich selbst heimlich ein kleines Souvenier zu filmen, würde ich Männern, die mir ansonsten gefallen, nämlich vielleiiiicht noch zutrauen. Mordgelüste allerdings für gewöhnlich nicht ;)

      Snowflake schrieb:


      Nur weil Dom alles mit mir machen darf, heisst das nicht, das mein Leben nicht mehr existiert. So wie ich ihm vertraue, erwünschte ich mir ebenfalls, dass er mir vertraut.
      Damit hast du dir doch selber schon die Antwort gegeben.
      Das heißt also im Umkehrschluss, du gibst ihm alles, und hoffst auf ein Vertrauen seinerseits.

      Klingt für mich so, als hätte biest35 doch recht mit ihrer Aussage
      :gruebel: Wissen ist etwas, das man nie ..... ach mist vergessen. :facepalm:
      Meiner Meinung nach geht die Aussage von @biest35 an der Fragestellung vorbei. Die Fragestellung war: Wie schafft es Sub, Dom zu vertrauen. Es geht nicht darum, ob man das Vertrauen von Dom verdient oder einen Anspruch darauf hat. Von daher kann es zwar sein, dass die Aussage von biest richtig ist, für sich gesehen und aus ihrem Blickwinkel. Das trägt aber zur Beantwortung der Frage von @Bärbel nicht bei.

      decorum schrieb:

      @biest35 , hast du schon einmal in einer 24/7 oder TPE Beziehung gelebt?
      Wir hatten gerade in den letzten Wochen einige Threads, in denen Mitglieder Einblicke in ihre DS Beziehungen gegeben haben. Da die Aussagen in diesen Threads konträr zu deiner These stehen, hätten mich halt deine Erfahrungen/Erlebnisse interessiert.
      Ich finde Äußerungen wie "richtige sub/Sklavin" und "richtiger Dom" immer etwas schwierig, da die Verwendung von diesen Adjektiven eine sachliche Diskussion fast unmöglich macht.

      Du hast mal geschrieben

      biest35 schrieb:

      Ich füttere mein Ego eigentlich mit Schadenfreude und wenn mir das ausgeht mit Alkohol!
      daher könnte man den Eindruck gewinnen, dass du gerne mal solche provokanten Thesen in den Raum stellst.

      Aber um beim Thema zu bleiben...
      Vertrauen muss auf beiden Seiten vorhanden sein und am Anfang einer jeden Beziehung muss es einen Vertrauensvorschuss geben. Denn ich kann nur das von meinem Gegenüber erwarten, was ich auch bereit bin zu geben. Vertrauen vs Misstrauen funktioniert nicht. Ich vertraue mir in erster Linie selbst und folge meinem Instinkt und Bauchgefühl.
      wir reden hier von Vertrauen und nicht von irgendwelchen beziehungsmodellen...
      und wenn man den Beitrag von @Snowflake richtig liest sieht man das sie es hofft aber nicht genau weiß ...
      und ich provoziere nicht ich sage meine Meinung wenn man etwas Ahnung hätte würde man dies rauslesen können ( und ja jetzt ist es provokant geschrieben )