Gefesselt schlafen

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      Ich muss einfach mal ganz naiv fragen, weil ich davor bis jetzt zu viel Bedenken hatte.

      Aneinander gefesselte Hände kann ich noch nachvollziehen, aber fixierte Beine? Oder gar ans Bett gekettet?
      Ich habe da sofort "üble" Bilder im Kopf. Von nachts aufwachenden, kranken Kindern, über dem/der Liebsten im Bett nebenan, der/der es plötzlich gesundheitlich nicht gut geht bis zum Wohnungsbrand (ich weiß, unwahrscheinlich, kann aber vorkommen)?

      Denk ich zu viel oder gibt es da einen sagen wir mal "Notfallmechanismus"?
      Frauen sind Engel. Bricht man uns die Flügel, fliegen wir einfach weiter. Auf eine Besen. Wir sind schließlich flexibel ;)
      Ich schlafe ans Bett gekettet, eine Kette an meinem Fußkettchen befestigt. Es gibt am Kopfende einen Schlüssel, den ich im Zweifelsfall nutzen könnte - Monsieur wacht aber auch immer davon auf, wenn ich den nutzen wollen würde, ich hab das schon mal versucht, als er krank war und ich ihn nicht wecken wollte.
      Das funktioniert also.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Ja und wieder nein liebe @hexe Nachdenken sollte man vor jeder Praktik. Die einen Denken mehr die anderen eben weniger :D das ist halt so.
      Ich erzähle eigentlich sehr wenige wirklich tiefe intime und private Details. Einfach weil es vorkommt das es Verrissen wird und es eben nicht jeden was angeht. Aber ich habe schon mehr als einmal liebe Menschen und Freunde von dieser Welt in eine andere Verabschiedet wegen sinnloser Bondage Experimente oder Bondage Unfällen. Jeder einzelne Tod war sinnlos.Vorweg Unfälle können immer geschehen ja aber wenn man sein Hirn benutz und Risiko und Nutzen abwägt kann man schon einiges Sicherer machen. Betonung liegt auf SICHERER aber ein 100% sicher wirst du nie bekommen können. Vielleicht bin ich genau deswegen oft so ein Spaßverderber .. hmm .. sollte ich mal ergründen.

      Vor über 2 Jahren habe ich das letzte mal Jemanden Beerdigen müssen wegen sch ... die mit mehr Achtsamkeit dem Leben gegenüber nicht hätte passieren müssen.
      Ein Idiotisches über - Nacht - Bondage hat einer jungen Frau die noch so viele Träume hatte einfach das Leben genommen. Ich weiß noch wir haben damals unseren Bahamas Urlaub geplant, den wir nie machen sollten ... Sie war Fixiert, ihr Partner der ja aufpassen sollte ist leider Eingedöst (so eine Nacht ist halt lang) und hat sie wohl nicht mitbekommen und auch nicht Bemerkt das es ihr nicht mehr gut ging. Fakt ist sie ist an ihrem Erbrochenen erstickt.


      Was ich auch schon hatte war eine Bekannte die nicht schnell genug aus ihrer Fesselung gekommen ist um ihrem Partner bei einem Schlaganfall die nötige Hilfe zukommen zu lassen.

      6 haben ihr Leben wegen Selfbondage gelassen ...

      Wenn ich so zurück Blicke habe ich schon oft Schwarz getragen. Nicht wegen über Nacht ans Bett Fesseleien, das bisher nur ein mal sondern wegen Fehlern die Menschen aus unterschiedlichsten Gründen begehen.
      - Fahrlässigkeit
      -Selbstüberschätzung
      -Falscher Stolz


      Schallgewitter
      Wenn man vom Bondage Ahnung hat kann man so binden, dass das Bunny die Fesseln im Notfall selber aufkriegt. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass wirklich was passiert und der Rigger nichts machen kann, zumal gewisse Haltungen sicherer sind als Andere. Es KANN immer was passieren aber die Chance dass Dies oder Jenes passiert ist auch nicht höher, als beim Einkaufen zu sterben.

      Fesseln kann auch Leben retten etwa bei Schlafwandlern ^^
      @Schallgewitter

      Danke für deine offene und ehrliche Antwort. Es tut mir leid was du bereits alles erleben musstest. Schrecklich.
      Ich wäre nicht böse, wenn mir solche Erfahrungen erspart blieben.
      Aber genau das meinte ich mit "Notfallmaßnahmen".
      Ich spiele gerne mit meinem Mann und meinem Bekannten, und ich hoffe dass wir das noch lange tun können.

      Da ich meine Gedanken nicht ganz abschalten kann und auch nicht will, werden manche Dinge eben meinem persönlichen "Sicherheitsempfinden" zum Opfer fallen oder in akzeptabler Weise umgesetzt.
      Frauen sind Engel. Bricht man uns die Flügel, fliegen wir einfach weiter. Auf eine Besen. Wir sind schließlich flexibel ;)

      Schallgewitter schrieb:

      Was ich auch schon hatte war eine Bekannte die nicht schnell genug aus ihrer Fesselung gekommen ist um ihrem Partner bei einem Schlaganfall die nötige Hilfe zukommen zu lassen.

      Soetwas ist mein persönliches Horrorszenario.

      Klar die Wahrscheinlichkeit, dass es passiert, ist gering - aber leider auch nicht 0, wie Dein Geschriebenes beweist.
      :empathy: @Schallgewitter

      RACK (o.ä.) vs. SSC. *seufz*
      Here comes a candle to light you to bed,
      Here comes a chopper to chop off your head.
      Was mich eben immer so Aufregt sind diese Standartfloskeln die für mich persöhnlich schlicht nicht nur Dummheit sondern auch unwissen darstellen. Immer wieder lese ich wenn Rigger ahnung hat, aufpasst etc. wenn das Bunny ehrlich ist bla und blubber!
      Bondage bleibt IMMER egal wie viel erfahrungen man hat eine Spielart die unkontrollierbare risiken birgt und hier lax mit verharmlosungen umzugehen halte ich für mehr als fragwürdig.
      Gut bei mir in der Praxis als Rigger ist das schlimmste was ich bisher hatte Übelkeit bei einer Suspension. Passiert habe ich aber eben nicht kommen sehen. Hätte man auch mit 100 Jahren Erfahrung nicht kommen sehen.
      Oh und ich war damals schon knappe 9 Jahre als Bunny unterwegs (ich hatte also schon Erfahrung) habe ich mich durch eine Verkettung von Umständen recht schwer verletzt (nerv) daran hatte sowohl ICHals erfahrenes Bunny schuld, wie auch mein Rigger und eben unkontrollierte Einflüsse die man so nie hätte kontrollieren können.
      man sollte also weder Bondage noch irgendeine andere Praktik hier verharmlosen in dem man angebliches Wissen oder erfahrung vors loch schiebt. Erfahrung und Basiswissen machen etwas nicht Automatisch harmlos oder ungefährlich.
      Das Stichwort sollte immer Aufklärung sein. Denn nur so wird man sensibel für etwas! Und genau das ist ein Grundproblem es gibt extrem gute Bücher zu den Unterschiedlichen Bondagearten und ihre Auswirkungen auf die Gesamtheit (Intension warum, Körper und Seele) nur nicht in deutsch
      oder in Deutschland. Ich kenne nur ein Gesamtwerk und das ist mehr schlecht als recht in Englisch. es gibt nicht mal eine deutsche Seite im Netz die ansatzweise sowas wie die Gesamtheit beleuchtet! Hier muss man suchen und oft begegnen mir Sachen die einfach falsch sind.
      ich habe vor vielen Jahren einen Eid vor Meisten ihrer Zunft abgelegt. Es interessiert mich nicht ob das in einem anderen Land und einer anderen Verständniskultur passiert ist. Ich Habe ihn Abgelegt und er bindet mich in seiner Gesamtheit bis zu dem Tag an dem ich kein Seil mehr anfasse.
      Bondage bleibt IMMER egal wie viel erfahrungen man hat eine Spielart die unkontrollierbare risiken birgt und hier lax mit verharmlosungen umzugehen halte ich für mehr als fragwürdig.

      Natürlich ist es immer mit Risiko verbunden.

      ABER und das ist der Punkt - was nicht? Gibt es Aufklärungskampagnen darüber, dass jedes Jahr ca. 6000 Deutsche durch Autofahren sterben oder 200 Leute beim Einkaufen verunfallen oder anders zu Tode kommen, ca. 100 Leute beim Duschen draufgehen und 5 Tod von der Kloschüssel plumsen?
      Wieviele sterben effektiv durch Bondage? Sicher wird es da auch jedes Jahr Todesopfer geben und ich bin ganz dafür, dass man aufklärt und das Risiko minimiert

      ABER Bitte in Relation. Ich hasse es wie die Pest wenn etwa das ganze medizinische Personal Deutschlands zu einer Impfung gegen Schweinegrippe gezwungen wird weil 5 Leute dran gestorben sind, die allesamt gesundheitlich schon vorher am dahinsiechen waren, während die ganz normale Grippe im Jahr ca. 5000 Leute schafft. Und das finde ich Panikmache und kann ich gar nicht leiden. Es sterben auch heute noch Menschen an BSE - interessiert keinen, aber als es frisch rauskam hat niemand mehr was angefasst obwohl das Fleisch wegen der Kontrollen sicherer war als unter Kohl, wo BSE auch bekannt war.

      Ergo - natürlich muss man aufpassen, aber ich finds jetzt daneben so zu tun als würd jeder der gefesselt schläft in akuter Lebensgefahr schweben...da müssen schon einige Sachen zusammenkommen und in Relation ist gefesselt schlafen vermutlich sicherer als Autofahren. Zumal es durchaus Menschen gibt die man im Schlaf zu ihrer eigenen Sicherheit fixieren muss und die Fixierung im Bett auch medizinisch notwendig sein kann.

      Wenn du Bondage so gefährlich findest, sollten wir es am Besten gleich verbieten und alle Seile konfiszieren. Und dann schliessen wir die BDSM Szene weils da auch Tote gibt. Und wenn wir das haben bin ich dafür essen zu verbieten, denn in Folge von Nahrungsaufnahme sterben auch Leute, etwa falsch gekaut und dran erstickt
      @Schallgewitter deine Verluste tun mir wirklich leid. Was jetzt schwer nachzuvollziehen ist in der Erzählung, wie wurden sie fixiert? Ich verstehe das du das nicht genauer ausführen möchtest, aber es wäre im Sinne der Aufklärung durchaus wichtig zu wissen, was da schief gelaufen ist.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      @ Arphen, ich finde es schade dass du den Bericht von Schallgewitter so sezierst. Zumal es sehr persönlich ist.

      Klar, alles was wir im im täglichen Leben tun ist mit einer gewissen Gefahr verbunden, das streitet bestimmt niemand ab. Aber das hier ist doch nun etwas anderes als in der Dusche auszurutschen, bitte.
      Frauen sind Engel. Bricht man uns die Flügel, fliegen wir einfach weiter. Auf eine Besen. Wir sind schließlich flexibel ;)
      So ich war nu schnell mal Dinge tun und bin wieder unten. Also nochmal ganz langsam damit jeder es versteht.
      Ein Unfall beim Bondage ist etwas völlig anderes als zb. Ein Unfall beim Duschen. Wenn ich mir beim Duschen wehtue dann ärgere ich maximal über meine eigene Trotteligkeit, wenn ich mir was Ausgewischt habe gehe ich zum Arzt und der schmunzelt evtl. auch.
      Beim Bondage spielen aber viel SENSIBLERE Emotionen mit rein. wenn beim Bondage was schiefgeht habe ich ZWEI Menschen die hier eine extreme situation erleben. Unsicherheit, Angst, selbstvorwürfe, die frage nach dem warum und das auf beiden seiten. Meist sind beide Personen in der Situation allein ohne eine 3. Person die neutral reflektiert. Menschen haben eben gefühle und diese gepaart mit so einer Situation kann sehr kritisch werden.
      Ich habe am eigenen Leib erfahren müssen wie ruppig Ärzte werden können wenn man ihnen berichtet das der Schaden vom Bondage kommt ich weiß wie nervig 16 monate Physiotherapie sein können!

      Nochmal ganz deutlich Bondage egal welcher Art ist nicht mit Alltagshandlungen gleich zu setzen, bondage kann und sollte schon vom reinen Menschenverstand nicht mit irgendwelchen Erkrankungen im Kontext gesehen werden.

      Bondage ist eine Kommunikation und eine Interaktion zwischen zwei Menschen, auf eine ganz spezielle und extrem emotionale weise. die Intension dahinter sollte immer klar für beide sein. das letzte was Bondage ist, ist harmloses Spielchen.

      Ja Bondage macht Spaß, es ist Kreativität und für manche auch Kunst, es ist auch Erotik es ist so viel und doch nie genormt. Jedes Bondage ist ein einzigartiges Unikat das kein zweites mal genau so wieder entsteht.



      Ps.
      Ich habe hier etwas unheimlich Intimes und Privates von mir Preisgegeben, was leider als Steilvorlage herhalten musste. Ich werde also keine weiteren Verriss vorlagen für wen auch immer liefern und gehe zu den Umständen und den Arten der Fesslung nicht weiter ein. Denn um als vorlage für hinkende Vergleiche herzuhalten ist es nämlich schlicht zu traurig

      :(
      Schallgewitter
      Ein Update von mir: Gefesselt zu schlafen, erweist sich nun im Verlauf als wirklich praktisch.
      Wenn ich gerade einen Neurodermitis-Schub habe, schlafe ich gefesselt, sodass ich mich nicht verletzen kann. Andererseits merke ich auch nicht, dass ich ein Decken- und Platzklauer bin, wenn ich schlafe und so bin ich nachts auch immer noch angebunden, damit er auch mal schlafen kann. Das könnte ich selbst lösen, mache ich aber nicht, sondern wecke ihn auf, wenn es nötig ist.
      Beim Fesseln der Hände mit Seil ist es sehr verschieden - ich bin damit immer sehr gut klargekommen, nur einmal haben sie nachts gekribbelt, weshalb ich nicht schlafen konnte und ihn sofort geweckt habe. Da er einen sehr leichten Schlaf hat, geht das wunderbar.
      ich schlafe immer öfter gefesselt - oder zumindest mit irgendwelchen "Zeichen" (Seile, Kette, Augenbinde) am Körper, die mir signalisieren: es geht weiter, ich befinde mich im "aktiven sub-Status", er hat jeder Zeit Zugriff auf mich - wann immer er will. Wenn ich Ketten trage, sind meine Arme und/oder Beine locker damit verbunden und mit Schlössern verschlossen, so dass ich mich in beschränktem Rahmen bewegen kann, auch zur Toilette trippeln kann. Aber sie vermitteln mir eben dieses andauernde Ausgeliefertsein, Unterwerfung. Der Schlüssel ist immer erreichbar. Damit ist verbunden, dass ich grundsätzlich nicht auf "Augenhöhe" bei ihm schlafe. Mein Kopf darf nie höher als auf seiner Brusthöhe liegen. Wenn ich unartig war, muss ich am Fußende schlafen.
      Sollte doch einmal etwas drücken oder reiben, kann ich meinen Herrn sofort wecken und er löst die Ketten/Seile.
      Seile verwenden wir welche, die alle paar Zentimeter eingewebte "Löcher" haben (eigentlich werden die beim Weinbau verwendet). So können sie auch mit Schlössern "geschlossen" werden oder in sich verschlungen werden, so dass nicht so viele Knoten nötig sind.

      Mir bedeutet es sehr viel, nach einem schönen Sessionabend diesen "Ausklang" im Bett zu haben - oder so auch die intensive Unterordnung in den nächsten Tag zu "tragen".

      LG
      rebell
      "A sub needs to feel wanted. A Dom wants to feel needed."
      Aus euren Beiträgen hier lese ich dass es euch gefällt gefesselt zu schlafen. Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen, wobei es derzeit eh nicht eintreffen könnte, dazu fehlt mir der passende Gegenpart.
      Ich denke für mich wäre es eher eine Bestrafung wie ein Genuss, schon allein wenn ich meine Arme nicht um ein Kissen oder Decke schlingen könnte.
      Aber wie war es den bei euch am Anfang als ihr noch „Neulinge“ wart?
      Konntet ihr euch das auch da schon vorstellen gefesselt zu schlafen?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jassy ()

      @Jassy das war sogar eine meiner ersten Bitten bzw. Vorschläge in meiner ersten Beziehung und kam recht schnell :rot:

      Ich finde es einfach ein wunderbares Gefühl, weil man immer wieder daran erinnert wird (zu) wem man gehört...

      Zum Thema Sicherheit würde ich sagen, dass wir ein sehr geringes Unfallrisiko haben:
      - Wir fesseln mit Seilen, ein Gurtmesser liegt auf dem Nachttisch
      - Es wird relativ locker gefesselt, dabei kann man nichts abschnüren (und meist ist auch noch ein Polster aus Wollsocken oder -stulpen drunter :D )
      - Auch wenn die Hände über ein Seil an der oberen Bettkante fixiert sind, habe ich genug Spielraum um zum Nachttisch zu greifen/mit Zähnen beim Entfesseln zu helfen (Grundidee dessen ist, dass ich meine Decke wieder holen kann nachdem ich sie weggetreten habe :whistling: )
      - 'Leider' schlafen wir beide nicht besonders tief wenn ich gefesselt bin

      Das ist vielleicht eine gewisse "Light-Version" vom gefesselt Schlafen, aber ich möchte einfach nicht darauf verzichten... :love: