Zu Tisch (oder eben auch nicht)

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      Zu Tisch (oder eben auch nicht)

      Hallo zusammen,

      ich habe vorhin an eines unserer schönsten Rituale gedacht und festgestellt, dass ich hier noch gar nichts derartiges gelesen habe.
      Also versuche ich mich mal mit meinem ersten Thema und hoffe, dass es das nicht doch schon gibt... Und falls doch: mei... Shit happens :pardon:

      Wie handhabt ihr das mit dem Essen bzw. den Mahlzeiten am Tisch?
      Sitzt Sub/Sklavin auf dem Stuhl oder am Boden? Regelmäßig oder nur gelegentlich?

      Also bei mir und @InmeinemBann ist es folgendermaßen:

      Ich habe ein großes weiches Kissen das zu seinen Füßen neben dem Tisch liegt. Wir haben eine sehr lange Kette, mit der ich am Halsband am Tisch festgekettet bin, außerdem sind damit auch meine Hände (meistens vorne, manchmal aber auch hinten) und Füße gefesselt. Viel Bewegungsspielraum habe ich in den Ketten in der Regel nicht, wenn überhaupt dann an den Händen..
      Während den Mahlzeiten muss ich in der Regel nicht knien, sondern darf im Schneidersitz sitzen, da wir gerne auch mal länger brauchen und ich so länger aushalten kann :whistling: Außerdem kann mein Herr da wunderbar seine Füße links und rechts auf meinen Hüften bzw. Schenkeln ablegen :D
      In der Regel füttert er mich dann, mit dem Trinken kommt es darauf an, wie eng die Ketten sind und was es gibt. Beim Frühstück habe ich die Kaffeetasse meistens selber in der Hand und die Ketten lassen mir dann genug Spiel, sonst hält er mir auch gerne das Glas hin und lässt mich trinken, z.B. lecker Wein :thumbsup:
      Und manchmal wenn er Lust hat, verbindet er mir auch noch die Augen, da merke ich dann oft schon am Geruch ob er mir etwas vor die Nase hält und ob es essen oder trinken ist. Sonst stupst er eben leicht meinen Mund an, damit ich weiß dass da was kommt.
      Die Stimmung ist bei uns dabei immer total ruhig und entspannt. Wir unterhalten uns meistens nebenher :empathy: nur ab und zu ist es auch etwas stiller was dann aber meistens an mir liegt und hauptsächlich so ist wenn ich die Augen verbunden habe. Weil ich da dann manchmal ein wenig versinke und einfach nur den Geräuschen und Gerüchen lausche und ansonsten die Ruhe und Situation genieße :rot:

      Ich persönlich finde es toll so, genieße es jedes Mal aufs neue und möchte es auch nicht missen. Wie oben erwähnt, gehört das zu einem meiner Lieblingsrituale, es ist sehr intim und liebevoll :love:
      Das ist mein Platz, es fühlt sich für mich richtig und gut an und ich will auch gar nicht auf dem Stuhl sitzen ;) Für mich ist es ein Privileg zu seinen Füßen zu sitzen, auf dem blöden Stuhl kann ja jeder :D

      Nun bin ich gespannt, wie das bei euch so ist und wie ihr das als Dom, aber auch als Sub/Sklavin so seht :rolleyes:
      Liebe XOR,

      vielen Dank für diesen Einblick in euer schönes Ritual :blumen:
      Toll das ihr etwas gefunden habt was euch beiden so sehr gefällt ^^

      Ich sitze eigentlich immer auf Möbeln wenn wir gemeinsam essen. Einfach, weil wir dann nicht im Spiel sind.
      Als ich mein erstes Halsband bekommen habe war ich aber so geflasht und im Subie Modus, dass ich auch das Bedürfnis hatte neben ihm auf dem Boden zu knien und dort zu essen. War ein tolles Gefühl. Ich habe mich am richtigen Platz gefühlt und war super entspannt dabei. Ich kann deinen Worten da nur zustimmen. :yes:

      Liebe Grüße

      Hoerbi

      XOR schrieb:

      Das ist mein Platz, es fühlt sich für mich richtig und gut an und ich will auch gar nicht auf dem Stuhl sitzen Für mich ist es ein Privileg zu seinen Füßen zu sitzen
      danke für deinen beitrag. ... das kann ich sehr gut nachvollziehen und ist immer etwas sehr schönes. ab und an mag er mich aber dennoch am tisch sitzen haben bzw uns - das ist dann schon fast etwas unwohl für uns. zu knien, etwas gefüttert zu werden, nahrungsaufnahme unter seiner kontrolle zu haben, alles wunderbare dinge.
      Freut sich immer über liebe PM.s... :)
      Ich habe da sowohl gemischte Gefühle als auch Erfahrungen, was Essen und BDSM angeht...
      Kurz vorweg: Unsere Beziehung ist in der Hinsicht herkömmlich, dass sich BDSM nur im "Schlafzimmer" abspielt und außerhalb unserer Sessions höchstens als Gesprächsthema eine Rolle spielt. Darin liegt meiner Meinung auch die Ursache für einige meiner Erfahrungen zum Thema dieses Threads.
      Ab und zu geschieht es natürlich, dass sich unsere Sessions nicht nur aufs Schlafzimmer erstrecken (oft genug sogar). Jedenfalls begab es sich also, dass meine Freundin gerade das sagen hatte und ich den Frühstückstisch decken musste. Anschließend durfte ich bei ihr am Tisch sitzen und mit ihr Frühstücken - also eigentlich eine große Ehre. Gefallen hat es uns beiden nicht, wir haben es beide als eher bedrückende Atmosphäre wahrgenommen. Im Endeffekt läuft es wohl bei uns beiden darauf hinaus, dass das gemeinsame Essen für etwas ist, in das BDSM nur schwer integrierbar ist. Das ist die Zeit wo man diskutiert, Pläne für den Tag schmiedet oder über das am Tag Erlebte spricht - also eine Zeit des Austausches. Und es fühlt sich verkehrt an, wenn dieser Austausch nicht auf einer gleichberechtigten Ebene stattfindet.
      Eine schöne Erfahrung beim Essen habe ich gemacht als wir nach einem Abend im Kabarett noch einen kleinen Mitternachtsimbiss verspürten, bevor wir zu dritt Spaß haben wollten. Meine Freundin und ich saßen zu Tisch während Sub uns in der Küche einen kleinen Snack brachte. Während wir aßen durfte sie neben mir knien und ab und zu aus meiner Hand essen. Diese Situation hat uns wiederum allen sehr gefallen.
      Ich denke der Unterschied war, dass in der zweiten Situation das Essen eher ad hoc entscheiden wurde und einen Zwischen-Tür-und-Angel-Charakter hatte. ich glaube nach wie vor, dass eine Verbindung von BDSM und Hauptmalzeit für mich nur schwer genießbar sein wird. Aber ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!
      "Ich liebe den Verrat, aber ich hasse Verräter"
      Ich finde das ganz, ganz toll, @XOR, weil es so innig klingt, :love: .
      Leider kam ich noch nicht in den Genuß, weil mein Herr und ich noch nie so viel Zeit füreinander hatten, dass es dazu hätte kommen können, ;( .
      Wäre aber definitiv etwas, das ich mir gut vorstelllen könnte... und er auch.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Auch wenn es sehr schön klingt, muss ich gestehen, dass ich mein Bdsm nicht mit dem Essen verbinden will. Und mein Herr sagte auch von Anfang an, dass er sich aus dem Thema raushält :yes:
      Essen ist für mich leider seit letztem Winter extrem Problembehaftet (Dank Medikamente). Ich spüre selten Hunger und wenn doch kann ich oft nicht alleine Essen. Was mein Herr schnell verdrückt hat... Tja da sitze ich dann noch mindestens 10Minuten länger. :pardon:
      Klar, habe ich da auch so manche Phantasien mit an der Kette am Boden essen. Aber das bleibt eine Phantasie. Alleine schon weil der Hund mir mein Essen nicht wegfuttern soll. ;)
      Hallo @XOR

      Du hast euer Ritual sehr schön beschrieben. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen und so finde diese Art Dinner auch sehr reizvoll und fast schon romantisch, da sich beide Partner in dieser Rollenverteilung noch näher kommen, als wenn man in einem Restaurant bei Kerzenschein an einem Tisch sitzt. :love:

      Bei uns läuft es ganz ähnlich ab. Der große Unterschied ist nur, dass das unser Ritual im Spiel eine ziemlich einseitige Essenskultur an den Tag legt. Sprich: Meine Herrin sitzt gediegen am Tisch und ich als Sub liege/knie unten drunter. Mir ist es verboten die Hände zu benutzen und der Teller liegt zwischen den Beinen meiner Herrin auf dem Boden und ich habe einem Hund gleich meine Nahrung direkt mit dem Mund aufzunehmen, nachdem sie diese vorher noch ein wenig garniert hat. Manchmal stampft Herrin das Essen auch noch mit ihren Stiefeln ein wenig zu Brei und ich muss es dann von Selbigem ablecken. Das geht natürlich nicht ohne Schweinerei, aber da stehen wir auch beide drauf. :pardon:
      Am Ende der Mahlzeit muss ich dann alle Essensreste die zu Boden gegangen sind dann noch unter Aufsicht sauberlecken. Das ist dann vielleicht schon etwas weniger romantisch und bestimmt auch nicht jedermanns Sache, aber definitiv sehr intim.

      Es gibt aber auch Tage, an denen wir trotz Spielsituation darauf verzichten und ich ganz normal am Tisch mitessen darf. Hier liegt der Reiz dann eher in der CFNM-Situation. Was in letzter Zeit auch immer mehr zu einem Ritual geworden ist, dass wir nach einer anstrengenden Session beide so fertig sind, dass wir keinen Bock mehr auf kochen haben und uns etwas vom Lieferservice bringen lassen und uns dabei so richtig vollstopfen. Einer Art Belohung für harte Arbeit :D
      Herzlichen Dank @XOR für diesen sehr schönen, geradezu intimen Einblick in euer Ritual. :) :rolleyes: Auch wenn ich mir dieses Ritual für
      mich persönlich (noch) nicht vorstellen kann... habe ich mittlerweile lernen dürfen:
      Sag niemals nie.. ^^
      @XOR: Ein sehr schöner Bericht. Dankeschön ^^

      Vielleicht auch ein paar Worte von mir, weil mir bewusst ist, dass einige mit der Vorstellung die Nahrungsaufnahme in das Spiel einzubinden Probleme haben. Wurde ja auch schon erwähnt.

      Meine positive Einstellung mag daran liegen, dass ich sehr früh mit dieser Phantasie "konfrontiert" wurde. Für mich hat es absolut nichts mit Erniedrigung zu tun, wie man vielleicht auf den ersten Blick vermuten könnte. Es ist viel mehr eine sehr innige Form der Zuwendung. Wo schenkt man sich so viel Aufmerksamkeit wenn man einfach nur zusammen am Tisch sitzt und isst? Die Partnerin zu füttern und ihr vielleicht sogar das Getränk einzuflössen ist an Sinnlichkeit kaum zu übertreffen. Wenn sie dabei zusätzlich gefesselt und angekettet ist - die Augen verbunden - verstärkt es die Wirkung des "ausgeliefert sein" umgemein. Es ist vielleicht nichts für jeden Tag. Aber für die besonderen Momente...und dafür leben wir doch ^^
      Aus Erfahrung kann ich leider nicht sprechen, aber was Du beschrieben hast, hört sich für mich sehr schön an und ich könnte es mir auch sehr gut für mich vorstellen.
      Mit Sicherheit nicht täglich und zu jeder Mahlzeit (mein Sohn wäre wohl auch etwas irritiert, wenn Mama angekettet auf dem Boden sitzen würde ^^), aber ab und zu fände ich das auch toll.
      Was ich schon ein paarmal erleben durfte war, aus der Hand gefüttert zu werden. :love:
      Das mag ich wirklich sehr, sehr gerne.
      Für mich ist das Nähe, Intimität, Fürsorge...wundervoll.
      Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass das Essen vor anderen Menschen manchmal nicht so einfach ist für mich, daher ist es für mich auch nochmal etwas Besonderes, das bei meinem Herrn dann zulassen zu können.
      Sei immer Du selbst.
      Außer Du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!
      Was ich zumindest immer mache in Rahmen von Sessions, ist das Sub alles, was er trinken möchte oder soll nur aus meinem Mund bekommt (gegesssen wird nicht während einer Session bisher, aber, wenn dann auch das).
      Und so, wie es @Der_freundliche_Dom schreibt es ist eine wunderbar sinnliche Geste und nochmal Ausdruck vom Machtgefälle. Ich liebe es und Sub auch :love:
      Bei Monsieur sitze ich am Tisch und kann ganz normal mit Teller/Besteck essen. Etwas anderes hat sich hier nie dauerhaft ergeben, nur ab und an, wenn ihm danach ist.

      In der anderen D/s-Beziehung ist mein Platz klar am Boden. Ob ich da einen Teller haben darf, aus einem Schälchen oder einem Napf essen muss, entscheidet Er.
      Es fühlt sich da schon sehr ungewohnt an, wenn ich aus sozialen Gründen nicht auf dem Boden sitzen kann und mir ist das sehr viel lieber.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Eure Beschreibungen klingen wirklich traumhaft... Da bekomme ich richtig Sehnsucht danach, ähnliches auch ganz bald wieder erleben zu dürfen... :love:

      Mein Herr und ich sehen uns zwar fast täglich, aber die Umstände und der zeitliche Rahmen unserer Treffen lassen es leider nur selten zu, dass wir zusammen essen. Wenn, dann essen wir ganz normal, also beide am Tisch sitzend. Vor einigen Wochen bin ich zum ersten Mal in den Genuss gekommen (Genuss im wahrsten Sinne), beim Essen neben ihm auf dem Boden sitzen bleiben zu dürfen (da saß ich vorher schon – auf meinem Kissen). Wir hatten bis dahin nie ernsthaft darüber gesprochen – es hat sich in der Situation einfach so ergeben. Wir sahen uns an, ich fragte "Darf ich...?" und er wusste sofort, was ich meine und antwortete mit ganz warmer Stimme "Darfst du.". Ich habe es als Ehre empfunden, beim Essen neben ihm auf dem Boden sitzen zu dürfen und fand es einfach wunderschön! Zwischendurch mal ein kurzer Blick zu ihm nach oben... Hach... :love: Ich habe mich dabei sehr wohl und sehr sicher gefühlt. Da war ganz viel Wärme und Liebe in mir.

      Für mich ist es eine ausgesprochen liebevolle, innige Geste und Möglichkeit, das Machtgefälle zu unterstreichen. <3
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Wir essen auch ganz normal zusammen... aber wir hatten auch schon die Situationen wo ich vor ihm auf dem Boden gekniet habe und er auf dem Sofa lag, meinen Kopf an seinen Beinen, er hat mir über den Kopf gestreichelt und ich ihn dabei angeschmachtet... :love:
      Das waren ganz wundervolle Situationen und obwohl es für mich unvorstellbar ist, z.B. aus einem Napf zu essen, kam da doch so ein bissi der warme Wunsch hoch, wenigstens mal für einen Tag seine Sklavin zu sein und ganz unter seiner Kontrolle zu stehen.... :rolleyes: :love:

      Auch so liege ich gerne auf dem Sofa so, dass ich zu ihm aufschauen kann... da gucke ich dann wahrscheinlich wie ein debiles Rehlein aber es hat wirklich sowas warmes, vertrautes, beschütztes. ... <3
      In bestimmt über 90% der fälle essen wir einfach normal, zusammen am Tisch, im Restaurant, oder an faulen Tagen Pizza auf dem Sofa...
      Allerdings habe ich auch schon einige Sonderheiten verordnet, aber immer nur für ein mal. Z.B. auf Knien, ohne Hände essen, von mir alle vorgeschnitten bekommen und gefüttert werden, Schokolade einen Monat lang nur aus meiner Hand essen, und noch ein paar andere Dinge.
      Heraklit: "Der Krieg (Schmerz/Leid) ist der Vater aller Dinge."
      So lebe ich Beziehungen.