Was erlebt Dom in der Session/Beziehung

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      Was erlebt Dom in der Session/Beziehung

      Aufgrund des Themas Rollen- und Neigungsneid in der Beziehung ist in mir mal wieder eine Frage aufgekommen, nämlich wie erlebt Dom/me die Session (oder Beziehung bei 24/7).

      Dafür nutze ich auch mal zwei Zitate aus diesem Thread. Über die ich gestolpert bin. Aus Überraschung. Sind die Gefühle eines Doms wirklich weniger intensiv als die einer Sub? Oder liegt es daran, dass es wie im anderen Zitat erwähnt noch nicht die richtige Partnerin war?
      Was fühlt Dom, was geht ihm durch den Kopf?

      Unten angefügt beide Zitate, damit jeder weiß was mich verwirrt hat stehen lassen.

      Ich hätte hier sehr gerne Dom-Ansichten und keine Mutmaßungen. Daher bitte keine "ich glaube Dom fühlt XY". ;)

      Gentledom schrieb:

      Bei mir liegt es an der fehlenden Neigung :) Also ich wäre gerne Switcher, da ich finde, dass die devote Seite die intensivere Seite ist, wenn man den richtigen Partner hat. Die dominante Seite hingegen ist für mich die Seite die sicherer ist und bei der man weit weniger auf die Partnerwahl achten muss, da eben weniger passieren kann. Ist natürlich meine subjektive Sicht der Dinge :) Also ja, ich bin durchaus mal neidisch, gerade wenn Sub an dem Wochenende häufiger geflogen ist, aber ich kann gut damit leben, mir fehlt es eben schlicht an einer devoten Neigung die ausgeprägt genug ist um sie im Kontext BDSM auszuleben...


      Peiniger schrieb:

      Vielleicht hat man als Dom, wenn einem die Intensität fehlt, die falschen Partnerin. Das Hochgefühl von Dom ist die Unterwerfung und manches mehr der Sub. Und ergibt sich nicht zuletzt aus der Freiwilligen Hingabe, zuweilen über Grenzen hinweg und zuweilen für Dinge die Sub nur für ihren Dom, auch mal ohne sonderlichen eigenen Genuß tut oder sogar eher wider dem eigenen Genuß ... Klar, als Dom kann man nicht im Schmerz "fliegen" ... im "Mit"-Gefühl dabei aber schon ... wenn die Intensität fehlt, dann fehlt es vielleicht an der Empathie diese zu erleben ...
      Ich habe noch keinen richtigen Partner.
      Und ich erlebe es auch so, dass es für mich zwar aufregend und entspannend ist, aber weniger intensiv.
      Ich überlege mir viel vor der Session, während dessen behalte ich auch meistens kühlen Kopf. Meine Befriedigung ziehe ich daraus, dass ich meine Wirksamkeit an der Reaktion des Subs wahrnehme.
      Mein Erlebnis ist aber weniger intensiv, als seins. Weil er darf sich ja fallen lassen und ich erlaube es mir bei ihm nicht oder selten- ich bin bei ihn freiwillig gehemmt.
      Wie es ist, wenn man mit dem Sub eine Liebesbeziehung führt, kenne ich nicht.
      So wie es für mich jetzt einfüllt, wäre ich verliebt, wäre es weniger D/s und mehr SM...
      Klingt komisch, ist aber :P so
      Also ich finde nicht,dass die eine Seite intensiver ist als die andere. Ich kenn ja beide und finde aber, dass es eklatante Unterschiede gibt.
      Als Sub hab ich die Möglichkeit mich komplett fallen zu lassen, das kann ich als Dom in einer "Session" nie so ganz, da ich neben der Verantwortung für mich auch immer noch ein Stück Verantwortung für Sub trage ( auch wenn er selber auch die Verantwortung tragen muss) , trotzallem geh ich komplett in dem, was ich mache auf und geniesse die Macht, die ich habe und die Lust, die ich erzeuge. Bisher hatte ich es aber zum Beispiel nicht,dass ich nach einer reinen SM Session ohne Sex komplett befriedigt gewesen wäre, also komplett abgeschossen zu sein ist dann tatsächlich ein Privileg des Sub. Sub kann da an körperliche Grenzen ran kommen was bei mir so nicht passiert.

      Auf Beziehungsebene ist es dann was ganz anderes, da erfüllt mich meine Rolle komplett, egal ob früher als Sub oder jetzt als Dom.

      Snowflake schrieb:

      ... Oder liegt es daran, dass es wie im anderen Zitat erwähnt noch nicht die richtige Partnerin war? ...
      Das legst Du zu eng aus. Vielleicht ist es auch "die Richtige", aber das Handling zwischen beiden funktioniert nicht so, wie es nötig wäre, damit auch Dom seinen Spaß findet. Ich hab's selber erlebt, das meine Sub einfach nur anstrengend war, die ganzen Jahre. Sie hat sich nie wirklich geöffnet, nicht wirklich anvertraut, sie wolle "Bespielt" werden, wie man so sagt ... man könnte das auch Topping from the Bottom nennen ... eigentlich war ich der Bespaßungs-Sklave ihrerseits ... klar das man das dann nicht unbedingt als Entspannung erlebt. Eigentlich sollte sie ja ihm dienen ... und wenn das von Herzen und aus der Seele kommt, dann spürt man das auch (als Dom) ... und dann hat man auch etwas davon ... mehr als nur eine arbeitsreiche Session ... finde ich eh doof, SM so auf einen kuze Zeit zu komprimieren, fokussieren ... statt das entspannt in den Lebensalltag begleitend zu integrieren, wie es sich ergibt.

      Peiniger schrieb:

      wenn die Intensität fehlt, dann fehlt es vielleicht an der Empathie diese zu erleben ...

      Peiniger schrieb:

      Vielleicht hat man als Dom, wenn einem die Intensität fehlt, die falschen Partnerin.
      Vielleicht ist so ein Dom aber auch einfach nur empathischer und sieht eben was da beim anderen abgeht. Man könnte hier nun viel darüber philosophieren warum dem einen (angeblich) erwas fehlt und dem anderen (angeblich) nicht.

      Ich glaube auf beiden Seiten gibt es Gefühle die eben nur auf ebendieser vorkommen und andere Gefühle sind immer etwas das Interesse weckt, vor allem wenn es solche sind die als sehr positiv empfunden werden.

      Wenn ich Dom bin habe ich sehr viel Spaß, ich erlebe fast ausschließlich gute Sessions und gehe somit so gut wie immer mit einem positivem Gefühl da raus. BDSM bereichert also mein Leben. Für mich ist es auch kein Rollenspiel sondern eben einen Teil meiner Persönlichkeit den ich auslebe. Da meine Persönlichkeit nicht auch eine entsprechende Subneigung hat und ich sehe was Sub alle erlebt kommt da ab und an mal ein wenig Neid auf. Dieses komplette Abschalten, was ich als Dom eben nicht kann da ich einen großen Teil der Verantwortung habe, übt auf mich durchaus eine Gewisse Faszination aus :) Neid ist ein sehr großes Wort, aber ja ich glaube die Subseite ist gefühlstechnisch intensiver. Neben dem was ich gesehen habe, sind es aber auch andere Erfahrungen die mich zu diesem Schluss kommen lassen. Subs scheinen sich häufiger in Spielbeziehungen zu verlieben, usw.

      Unter Strich bin ich aber alles andere als unglücklich mit meiner Neigung. Wäre ich Sub, dann wäre die Partnersuche weitaus schwieriger und ich würde mich größeren Gefahren aussetzen. Als Dom ist die Suche nach einem BDSM Partner in meinen Augen deutlich einfacher und ich muss weniger genau darauf achten an wen ich mich binde, was nicht bedeutet ich achte nicht darauf aber da weniger passieren kann, muss ich vorab nicht alles hinterfragen und übervorsichtig sein, was ich als Sub wohl eher wäre. Also dürfte ich frei wählen würde ich mich immer für Dom und nicht für Sub entscheiden, dennoch glaube ich, dass Sub die intensivere Seite ist, aber aus meiner Perspektive sicher nicht die leichtere :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff