Wie definiert ihr den Begriff "Session"?

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      Wie definiert ihr den Begriff "Session"?

      Hallo zusammen,

      der Titel trifft es vielleicht nicht auf den Punkt, aber mir fiel kein anderer ein.

      In letzter Zeit las ich häufiger von kurzen Treffen, vom Wunsch, mehr Zeit miteinander verbringen zu können usw.

      Ich bin etwas irritiert... :pillepalle:

      Wann beginnt und endet für euch eine Session?
      Was beinhaltet sie?
      Gibt es einen zeitlichen Rahmen?
      Ist es schon eine Session, wenn man sich kurz für eine Stunde oder so trifft?

      Bin gespannt auf eure Antworten und neue Einblicke oder auch Erkenntnisse! :)

      lg,

      topaz
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Eine Session ist das worauf sich die Spielpartner einigen, dass es eine Session ist.

      Ich denke mal da ist eine Defintion genauso vielfältig, wie das BDSM selbst. Bei uns dauern Sessions manchaml nur eine halbe Stunde, machmal ( im Urlaub ) auch bis zu einer Woche. Bei uns beeinhaltet der Begriff Session ein Zeitfenster in dem Sie die Herrin ist und ich der Sub. Alles was in diesem Zeitfenster passiert gehört zur Session. Danach sind wir wieder Partner auf Augenhöhe. Hin und wieder kommen ein paar 24/7 Elemente in den Alltag hinein, dass gehört bei uns aber eher nicht dazu sondern nur die Zeit, in der das Machtgefälle auch durch Handlungen ausgübt wird. :)
      Sehr schwierige Frage sowie alle Definitionen im BDSM Kontext.

      Für mich sind Sessions tatsächlich zeitlich eher begrenzt. Also nicht auf die Minute oder Stunde genau , auch ein Tag oder wie zB. In einer Spielbeziehung ein Wochenende würde ich so nennen.

      Für mich ist es mehr oder minder das "isolierte spielen " (auch wenn ich das Wort spielen nicht mag).
      Egal ob mit oder ohne Sex.

      Sobald es Einzug in den Alltag nimmt egal in welcher Form (es muss ja nicht gleich 24/7 sein) und es nicht mehr klar Abgrenzbar zum Alltag ist, empfinde ich es nicht mehr als einzelne Session so zu sagen.

      Auf der anderen Seite könnte man es bei einer 24/7 Beziehung vielleicht gleichsetzen mit einem romantischen Abend mit Kerzen und so - etwas nicht alltägliches.
      Nur das die Kerzen anders genutzt werden
      :D

      Ich hoffe ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt. :pardon:

      M'era
      Das schönste was ein Dom für seine Sub tun kann, ist es ihre Gedanken zum schweigen zu bringen
      und ihr zu erlauben diese Welt loszulassen.
      Ich würde das, was ich dazu beitragen kann, unter "Erkenntnisse" einordnen.

      Ich neige immer mehr dazu, wenn möglich und meine Aufmerksamkeit es zulässt, den üblichen BDSM-Jargon zu vermeiden und zurückzukehren zu dem Wortschatz, den ich gewöhnt bin.

      Für mich ist eine Session etwas, das mit Musik zu tun hat.
      Das, was ich mit meinem Partner tue, oder er mit mir ist ein "Zusammensein", ein "Treffen", ein "Besuch" usw.
      Hmmm... spannende Frage und ich finde es sehr schwer, darauf zu antworten.
      Ich denke jetzt seit Tagen darüber nach und habe noch keine Antwort gefunden.
      Für mich gehört zu seiner Session "losgelöstes" Spielen. Der Ort ist da eher egal, es muss aber BDSM ohne größere Einschränkungen möglich sein.

      M'eraLuna schrieb:

      Für mich ist es mehr oder minder das "isolierte spielen " (auch wenn ich das Wort spielen nicht mag).
      Das trift es auch ganz gut. Wobei Spielen in der Öffentlichkeit, Outdoor oder auf Playparties nicht gerade isoliert ist. Daher nennne ich es eher "losgelöstes" Spielen. Oder "ungezwungenes" ? :gruebel:
      So ganz den richtigen Begriff für das Gefühl, das ich meine, habe ich noch nicht gefunden.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Hallo :)

      Ich beantworte jetzt einfach mal ganz pragmatisch deine Fragen:

      Wann beginnt und endet für euch eine Session?
      Die Session beginnt, wenn ich zur Tür rein gehe und endet im Prinzip wenn ich wieder raus gehe. Klar ist dazwischen ein Zeitraum in dem das "Spiel" vorbei ist, man redet und kuschelt, aber das ist Nachsorge und gehört für mich unabdingbar zur Session.

      Was beinhaltet sie?

      Kommt drauf an, Kaffee, Schmerzen, Seile, Sex, kuscheln... wir auf man eben Lust hat.

      Gibt es einen zeitlichen Rahmen?

      Ja. Allerdings nicht genauer definiert. Bisher war von 1 Stunde bis 2 Tage alles dabei.

      Ist es schon eine Session, wenn man sich kurz für eine Stunde oder so trifft?

      Für mich ja. Die Session ist für mich ein vereinbartes Treffen zum spielen, die Zeit ist für mich da nicht ausschlaggebend.
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Tolles Thema. :)

      topaz schrieb:

      Wann beginnt und endet für euch eine Session?
      Gibt es einen zeitlichen Rahmen?
      Bei mir ist die Schwierigkeit Nummer eins, dass ich mit meinem Partner/Dom zusammenlebe und wir eine Beziehung führen und im Alltag absolut auf Augenhöhe sind. Für mich beginnt eine Session tatsächlich erst, wenn ich mein Halsband trage. Wir haben aber (während einer Session) auch eine sehr starke DS Beziehung. Ich brauche das Halsband und es ist für mich eine Art Situationsveränderung, in der wir von Partner und Partnerin zu Dom und Sub wechseln.
      Wenn wir BDSM in den Alltag integrieren wollen, dann trage ich ebenfalls ein Halsband (jedoch wesentlich schlichter, als das, was ich im privaten Bereich trage) und es endet, wenn er mir das Halsband wieder ablegt. Auch das würde ich dann Session nennen.
      Ich muss aber an dieser Stelle aber auch sagen, dass es mir mit früheren Spielbeziehungen ein wenig leichter fiel. Eine Session hat dann einfach begonnen, wenn wir uns zum Spielen getroffen haben. Da ging es mir ähnlich wie den anderen.

      Einen zeitlichen Rahmen haben wir nie. Er entscheidet wann es losgeht und wann es eben aufhört. Das können eine halbe Stunde sein, eine Stunde oder auch mehrere Stunden. :)
      Für mich existieren "Spiel" und "Session" parallel.
      Ich verbinde "Session" hauptsächlich mit einer Schlagsession, bezogen auf meinen maso-Anteil. DS-Spielereien, die sich auch in den Alltag ziehen können, sind für mich "Spiel", aber nicht "Session". Sessions haben einen zeitlich begrenzten Rahmen, während das Spiel immer und überall stattfinden kann, auch wenn der Spielpartner nicht real anwesend ist.
      Ist das irgendwie nachvollziehbar? :secret:

      Ich hatte letztes Jahr eine sehr intensive Spielbeziehung, die deutlich in den Alltag reichte. War mein Spielpartner ein paar Tage bei mir, haben wir eigentlich permanent gespielt, hatten aber auch klar definierte Sessions für den Sadisten und die Maso.

      Meine aktuelle Spielbeziehung ist SM-fokussiert, da beginnt die Session, wenn wir den Spielort erreichen, und endet, wenn er "fertig" ist mit mir.


      :coffee:

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Eine Session ist es für mich dann, wenn wir BDSM-lastige Dinge tun, die wir im ganz normalen Alltag nicht tun. Wenn wir uns für diese Dinge Zeit nehmen können, so viel wir dafür wirklich haben möchten und auch brauchen, ohne hetzen, etwas verkürzen oder gar vorzeitig abbrechen zu müssen, weil wir unter Zeitdruck stehen. Das wäre für mich sonst eher sowas wie "zwischendurch auf die Schnelle seine Lust ausleben", nicht mehr und nicht weniger. Es muss sich vollständig und (für den Moment) "abgeschlossen" anfühlen, damit ich es als Session wahrnehmen kann. Kleine "Spielchen", die mehr so nebenbei stattfinden, sind bei uns eher ein Lust und Vorfreude machen auf das, was wir umsetzen, sobald wir uns wiedersehen und die Zeit dafür haben.

      Eine Session ist es, wenn ich ihn mit "Herr" ansprechen darf und nicht mehr "Liebster" sage. Eine Session ist es dann, wenn ich voll und ganz Sub sein darf / möchte / kann. Wenn ich bedenkenlos in diesem "Modus" versinken und darin aufgehen darf. Wenn ich mich ihm ganz und gar hingebe – geistig, emotional und auch körperlich – und einfach geschehen lasse, was geschehen "soll". Das kann eine 20-minütige Züchtigung mit dem Gürtel oder ein stundenlanges Machtspiel mit oder ohne SM und mit oder ohne Sex sein.

      Ob ich es als Session empfinde oder nicht, hängt stark vom Kontext ab, in dem die Dinge stattfinden.

      Wenn er mich für zwei Stunden besucht und ich während dieser Zeit vor / neben ihm auf dem Boden sitze / knie, hat das für mich (noch) nichts mit einer Session zu tun. Wenn ich ihm die Jacke abnehme und an ihren festen Platz bringe, ist das keine Einleitung in eine Session – genauso wenig wie es ein Beenden einer solchen ist, wenn ich mich an der Haustür vor ihn knie und ihm einen Handkuss gebe, bevor er geht. Das ist lediglich Ausdruck meiner Verehrung. Ein bisschen (B)DS(M) im Alltag.

      Grundsätzlich würde ich für mich aber sagen: Zu einer "richtigen" Session kann es erst werden, wenn wirklich nur noch wir und der Moment zählen, wir kopfmäßig zu 100% beieinander sind und alles andere für diesen Zeitraum an Wichtigkeit verliert.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.