BDSM Sklavin oder auch Sklave, was bedeutet das konkret für euch?

      Zu diesem Thema hatte ich das Glück, unlängst an einer Diskusssionsrunde teilnehmen zu können und dort wurde der Unterschied, auf einen Satz reduziert, so dargestellt:

      Sub sein heißt folgen, Sklave(in) sein heißt dienen wollen.

      Ich habe je gedacht, noch die eine oder andere Antwort bestimmter Personen hier zu finden, aber das kommt vielleicht noch. Jedenfalls trifft dieser Satz, je nachdem, welcher Schule der Sklavenschaft / -haltung man entstammt oder sich hingezogen fühlt, deutlich zu.

      Silencer schrieb:

      Sub sein heißt folgen, Sklave(in) sein heißt dienen wollen.
      Diese Unterscheidung finde ich immer noch interessant, aber für mich nicht ganz verständlich.
      Will Sub dann nicht dienen und Sklave nicht folgen? Ist es nicht sogar bei einem Sklaven das Folgen-Wollen noch stärker ausgeprägt, weil das zum Dienen dazugehört? Mir gibt es da zu viele Schnittmengen, als das ich es daran festmachen kann (zumal ich Sub als Oberbegrifff sehe und daher Sklave auch Sub ist, aber nicht Sub immer Sklave).
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      :D Ich habe es mir gedacht, daß ich mit dieser kurzen Umschreibung nicht davon kommen werde. Nun, dann versuche ich das ganze mal, ohne wirklich praktische Erfahrung darin zu haben, so darzulegen, wie ich es verstanden und für gut befunden habe.

      Das Folgen bedeutet für mich, Anweisungen, Regeln und Vereinbarungen (Tabus / Must have's) zu befolgen. Kurz gesagt, man/frau tut das, was vereinbart wurde und / oder durch die Herrschaft ( m/w) angeordnet wird.
      Dienen bedeutet für mich, über das bloße Befolgen von Anweisungen (etc., siehe Folgen) hinaus, aktiv an der eigenen Perfektionierung zu arbeiten. Dazu gehört für mich auch, die Bedürfnisse des Masters / der Mistress zu erkennen und sie erfüllen / befriedigen, bevor das Verlangen artikuliert wird. Schlußendlich gehört zu einer(m) Sklavin(en) auch der consensual slave contract - rechtlich wertlos aber für Sklaven die 10 Gebote.

      Jetzt wird sicher die eine oder andere Antwort in der Art kommen, daß man doch nicht hellsehen kann, aber darauf entgegne ich, das mit entsprechender Übung und Auseinandersetzung mit den Lebensumständen der Herrschaft in dieser Richtung durchaus einiges erreicht werden kann. Wenn nicht in einer Spielbeziehung, dann aber als Live-In slave.
      Ich erinnere an dieser Stelle daran, ohne praktische Erfahrung zu antworten und lediglich von meiner Idealvorstellung zu reden, die sich durch Teilnahme an einer Diskussion mit praxiserfahrenen Teilnehmern dieses Forums gebildet hat.

      Abschließend mag nun die Frage aufkommen: "Wenn ich mich als Sub fühle, aber trotzdem ständig an mir arbeite oder versuche, die Bedürfnisse meines Herrn zu erahnen, was bin ich dann?" Tja, dann hat der entsprechende Herr wohl großes Glück, eine solche Sub zu haben, denn für mich ist das deutlich mehr als reine Submissivität.
      Eine pauschale Antwort darauf wird dir wohl keiner geben können @Emilia
      dazu werden die Begriffe zu unterschiedlich ausgelegt.

      'Die wirklich wichtige Frage wäre doch, was willst du und was will er und kommt ihr da überein.
      Frage ihn welche Vorstellungen er von einer Sklavin hat, schaue ob es mit deiner Neigung übereinstimmt, dann sind die Begrifflichkeiten vollkommen egal.

      Um alleredings die Eingngsfrage zu beantworten, was es für mich bedeutet nehme ich mal die Antwort von Silencer als Einstieg, die es schon recht gut beschreibt.

      Silencer schrieb:

      Sub sein heißt folgen, Sklave(in) sein heißt dienen wollen.
      Sub organisiert ihre Neigung um ihr Leben/ ihren Alltag herum.
      Sklavin integriert es auch mit negativen Reaktionen, da es ihrem Naturell entspricht.

      dornenspiel schrieb:



      Silencer schrieb:

      Sub sein heißt folgen, Sklave(in) sein heißt dienen wollen.
      Sub organisiert ihre Neigung um ihr Leben/ ihren Alltag herum.Sklavin integriert es auch mit negativen Reaktionen, da es ihrem Naturell entspricht.

      Was meinst du mit "integriert es auch mit negativen Reaktionen, da es ihrem Naturell entspricht"? Also klar, die Neigung. Nur was sollen die negativen Reaktionen sein?

      Emilia schrieb:

      dem stimme ich voll zu@Gentledom, darum auch hier meine Fragestellung.Bis es zu einem realen Treffen kaeme, moechte ich mich auch eingehendst informieren, ob ich als Sklavin geeignet waere.
      Meine, momentane, persönliche Interpretation von Sklave/in wäre folgende: Extremes Machtgefälle, auch über die Sessions hinaus. Soweit es das Berufsleben zulässt, immer zur Verfügung stehen. Mindestens Feste Spielbeziehung, mit Untersagung sämtlicher anderer BDSM o. sexueller Kontakte. Desweiteren ein deutliches Eingreifen in persönliche Rechte und Pflichten im privat Leben, bis hin zum tatsächlichen TPE.



      Silencer schrieb:

      Abschließend mag nun die Frage aufkommen: "Wenn ich mich als Sub fühle, aber trotzdem ständig an mir arbeite oder versuche, die Bedürfnisse meines Herrn zu erahnen, was bin ich dann?" Tja, dann hat der entsprechende Herr wohl großes Glück, eine solche Sub zu haben, denn für mich ist das deutlich mehr als reine Submissivität.
      Sollte es nicht grundsätzlich so sein, wenn man kein "Wunschzettelsub" ist und eine feste Herrschaft hat?!?

      SR-MAN schrieb:

      mit Untersagung sämtlicher anderer BDSM (o. sexueller) Kontakte
      Meinst Du damit, dass ein/e Sklave/in sich im Grunde bei sämtllichen Foren abmelden muss, nie zu einem Stammi gehen darf und auch langjährigen Freunden aus dem BDSM-Umfeld die Freundschaft kündigen muss? Sonst ist jemand kein Sklave?
      Fände ich persönlich sehr, wrklich sehr extrem. Das wäre dann in manchen Fällen eine komplette soziale Isolierung. Ob das eine Voraussetzung für ein/e Sklave/in seiin muss, bezweifle ich.
      Oder meintest Du das nur in sexueller Hinsicht?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich definiere "Sklave/in" auch bewusst extrem, wenn es wirklich so gelebt wird, weil es für mich auch die äusserste und extremste Variante des BDSM wäre.
      Der Ausdruck Sklave hat ja auch irgendwo eine Bedeutung, oder nicht?
      Aber wie gesagt, dies ist meine persönliche Interpretation und Meinung. Für manche ist der Ausdruck Sklave aber ja nur eine Begrifflichkeit im Spiel, als Beispiel. Was ein Sklave darf/oder auch nicht, müssen die Beteiligten Personen entscheiden.
      Jeder versteht unter "Sklave" etwas anderes, sieht man ja auch an den Vorrednern/innen Beiträgen.
      So wie ich es beschrieben hatte, würde für mich ein Sklavendasein niemals in Frage kommen!
      man unterschied aber selbst im Zeitalter des realen Sklaventums ob es ein "guter Herr" war, oder nicht. Es soll Herren gegeben haben, die ihre Sklaven und Sklavinnen sogar gerecht behandelt haben. Aber das ist nicht das Thema hier.
      Nun ist es ja nicht zum Treffen gekommen. Dennoch bin ich neugierig genug, mich daraufhin näher mit dem Begriff Sklav(e)in im Kontext zu beschäftigen :yes: danke euch :pardon:
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Ganz einfach Sklavin ist das was dein Herr und auch du daraus macht .
      Es gibt kein richtig oder falsch .
      Oder Buch so und nur so ist eine richtig Sklavin.
      Es ist eine Bezeichnung .
      Und der Rest ist das was ihr draus macht
      Wenn es um BDSM-Begriffe geht, die bereits eine (historische) Bedeutung haben, bin ich eigentlich immer ein Freund davon, sich auch an der ursprünglichen Bedeutung, bzw. bestimmten Aspekten davon zu orientieren. Nur dann habe ich das Gefühl, dass der Begriff auch wirklich passend ist.

      Ich sehe zwei Aspekte bei der ursprünglichen Bedeutung, an denen man ansetzen könnte:
      1. Sklav_innen hatten keine (bzw. kaum) Rechte - geht man auf diesen Aspekt ein, könnte man sagen, im BDSM ist ein_e Sklav_in jemand mit möglichst wenigen Rechten. Die Person hat möglichst wenig Entscheidungsfreiheit und strebt danach, die Kontrolle so weit wie möglich an die Herrschaft abzugeben. Damit wären wir bei TPE und allem was danach strebt, bzw in diese Richtung geht.
      2. Sklav_innen wurden als (Zwangs-) Arbeitskräfte eingesetzt - geht man auf diesen Aspekt ein, könnte man sagen, bei BDSM-Sklav_innen geht es um's Dienen. Wer also danach strebt, im Rahmen einer BDSM-Beziehung Dienstleistungen zu erbringen ohne eine konkrete Gegenleistung zu erwarten, also im Dienen an sich Erfüllung findet, wäre nach dieser Definition ein_e Sklav_in.
      Natürlich werden diese Aspekte im echten Leben nur selten 100%ig erfüllt und meistens gibt es irgendwo Kompromisse. Das könnte bspw auch einfach nur an den Lebensumständen liegen. Ich würde den Begriff Sklav_in also ganz einfach immer dann verwenden, wenn einer der beiden Punkte "gut genug" erfüllt ist, sodass es sich richtig und authentisch anfühlt, diesen Begriff zu benutzen. Wo genau diese Grenze liegt, ist individuell, schon alleine weil sicher nicht alle Wert auf die selben Aspekte wie ich legen.

      SR-MAN schrieb:

      Untersagung sämtlicher anderer BDSM o. sexueller Kontakte
      Ich finde das ist keine sinnvolle Definition, denn schließlich wird gerade der Verleih von Sklav_innen oft als starker Ausdruck des Sklaventums empfunden. Meintest du vielleicht eher, dass die Herrschaft Kontrolle über die sozialen Kontakte des/der Sklav_in haben sollte (ohne diese komplett untersagen zu müssen)?
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "