Wie BDSM Klischees und Vorurteile ausräumen?

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      Wie BDSM Klischees und Vorurteile ausräumen?

      Hallo,

      es geht darum das ich gerne BDSM in die Beziehung meiner Frau und mir integrieren möchte, aber Sie gegenüber BDSM nur negative Vorurteile und Klischees sieht.
      Vor allem denkt Sie das es sich bei BDSM nur um erzwungenem Sex, Schmerzen und Unterdrückung handelt, was in dieser Kombination schon alleine nicht richtig ist.
      Meine Versuche Ihr das sachlich und klar darzustellen, hat bisher nicht wirklich geklappt: Sie nimmt mich hier einfach nicht ernst.

      Daher suche ich Infomaterial (am besten in Videoform, z.b. Youtube) damit wir einen richtigen Einblick in BDSM mit all seinen Fasetten bekommen - einräumen der ganzen Vorurteile.

      Danke schonmal!

      ExpectedNothing schrieb:

      Meine Versuche Ihr das sachlich und klar darzustellen, hat bisher nicht wirklich geklappt: Sie nimmt mich hier einfach nicht ernst.
      hmm, wenn sie nicht will.......manchmal muss man auch etwas Zeit geben.

      BDSM ist so unglaublich vielfältig.....hier dürften schon mal viiiiel sachliche Infos sein.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Wenn jemand etwas nicht will, sollte man ihn dazu vor allem nicht drängen.

      Videomaterial wird da wahrscheinlich nicht wirklich hilfreich sein. Viel mehr würde ich dir raten, das was dir Spaß macht in leichter Form in euer Liebesspiel einzubauen. Auf keinen Fall würde ich das dann im Anschluss BDSM nennen. Es mag sein, dass sie an einigen Spielarten Spaß haben wird, die Verbindung mit dem Wort BDSM (und eben ihren Vorurteilen) dies alles wieder zunichte macht.

      Also dann...

      1. Lass das Thema einige Zeit ruhen, wenn ihr es kürzlich hattet und es negativ ankam
      2. Bau sehr leichte Formen von dem was dir Lust bereitet in euer Liebesspiel ein. Hat sie dabei auch Spaß, kannst du es steigern. Achte dabei darauf, dass du am besten diese sanfte BDSM Spielart mit etwas kombinierst, dass ihr eh schon gefällt. Achte auf kleine Schritte und Spaß bei deiner Partnerin.
      3. Merkst du, dass ihre Lust darunter leidet, dann lass diese Spielart sein.
      4. Nenne das was du machst nicht BDSM und lass das Thema ruhen.

      Wenn auch diese sanfte "Verführung" nicht klappt, suche das Gespräch und wenn du nicht ohne kannst sei ehrlich zu ihr und sag, dass du dir keine monogame Beziehung derzeit vorstellen kannst.

      Alternativ, kannst du natürlich auch alles sachlich erklären... wird aber wahrscheinlich, bei so vielen Vorurteilen, wenig nutzen, außer sie ist ein sehr rationaler Mensch.

      Eine weitere Option ist es sie mit BDSMlern in Kontakt zu bringen, die ganz normale Leute sind und die erst mal gar nicht über BDSM reden sondern wo es mit der Zeit immer mal wieder durchschimmert und die das auf eine entspannte und evtl sogar humorvolle Art vermitteln können. Das wäre aber nicht so einfach, zumal eigentlich der Partner den besten Zugang haben sollte.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Tatsächlich haben wir bereits schon ein paar Sachen in unser Liebesleben eingebaut, z.b. trage ich und/oder Sie ein Halsband beim Sex - inkl. Leine.
      Ab und zu kommt auch Bondage zum Einsatz, ist aber eher selten der Fall da es für Sie zuviel Arbeit ist.

      Das ich mir aber deutlich mehr wünschen würde, weiß sie nicht wirklich - bzw. ich lasse sie eigentlich damit in Ruhe, gerade wegen den Vorurteilen.

      ExpectedNothing schrieb:


      Das ich mir aber deutlich mehr wünschen würde, weiß sie nicht wirklich - bzw. ich lasse sie eigentlich damit in Ruhe, gerade wegen den Vorurteilen.
      Hmm, in Ruhe lassen wird euch nicht wirklich weiterbringen.

      Entweder ihr redet, oder ihr probiert Sachen aus, wie von @Gentledom vorgeschlagen.

      Videos anschauen würde ich erst wenn sicher Interesse vorhanden ist. Du solltest ein Gefühl dafür haben was sie mag, damit du ihr das zeigen kannst was ihren Wünschen und Vorstellungen entspricht.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Ich würde euch den Besuch eines Stammtisches empfehlen. Die vom Forum sind alle Anfängertauglich und ihr wärt sicher erstaunt wir normal alle sind. Auch halte ich den persönlichen Austausch für ziemlich effektiv ;)
      Videos halte ich für nicht sinnvoll, da sie oft sehr schlecht gemacht und auch oft sehr übertrieben sind.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Ich schließe mich den anderen an und halte Videos ebenfalls für nicht sehr fördernd. Wenn man mal von Bondage-Anfängern-Videos absieht, gibt es viel zu viele im Netz, die alle Klischees bedienen und gerade Frauen eher abschrecken.
      Den Besuch eines Stammis finde ich dagegen sinnnvoll. Denn dann wird sie sehen, dass wir wirklich alle völlig normal sind. Wenn sie sich denn dazu überreden läßt.
      Ansonsten hilft nur: Reden, reden, reden. Über Deine Bedürfnisse und Ihre (!) Bedürfnisse.

      Du wirst Dich jedoch auch damit auseinandersetzen müssen, dass die Möglichkeit besteht, dass sie mit BDSM gar nichts anfangen kann. So, wie Du es schilderst, läßt sie Eure bisherigen Elemente eher Dir zuliebe zu und macht Dir zuliebe mit, hat aber kein echtes Interesse daran.
      Sollte es so sein, wird sie immer nur eine Rolle Dir zuliebe spielen und das ist auf Dauer für niemanden befriedigend.
      Das würde dann auch so sein, wenn sie keine Vorurteile mehr hat.
      Wenn es so sein sollte: Was machst Du dann?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Also, wenn sie von dem Begriff "getriggert" wird, dann würde ich tatsächlich wie Gentledom vorschlägt diese Szenebegriffe einfach vermeiden und trotzdem die Techniken einfliessen lassen. Erst wenn sich das verstetigt kannst Du ja den Bogen zur Szene schlagen.
      Bitte, bitte, lass die Finger von den Videos. Ich habe mir am Anfang einige angesehen und fand sie alles andere als anregend. Es gibt bestimmt auch wirklich gute, aber die habe ich wohl nicht gefunden.

      Genauso wie @Gentledom würde ich empfehlen BDSM-Elemente nach und nach einzubauen. Es ist wirklich wichtig darauf zu achten, wann denn Grenze erreicht ist.

      Vielleicht schaust Du mal nach dem Thread von @Silbermond. Leider weiß ich den Titel nicht mehr und kann im Moment nicht danach suchen. Aber sie beschreibt sehr offen wie ihr Einstieg in BDSM war und vor allem auch wie sie sich am Anfang gefühlt hat.

      Es ist für einige "moderne" oder auch "normale" Frauen schwierig zu erkennen, dass BDSM nichts damit zu tun hat, dass sie keine selbständig denkenden Powerfrauen sein können.

      Wenn sich BDSM hauptsächlich auf den sexuellen Bereich bezieht, erkläre ich es manchmal damit, dass man sein Liebesleben "aufpeppen" kann oder aber in Sessions "Urlaub im Kopf" macht.

      Was für BDSM-Elemente, bzw wie "heftig" alles wird, liegt ganz bei bei Euch. Man neigt evtl dazu zuviel zu schnell zu wollen, was wirklich nach hinten losgehen kann.

      Ich will Dir jetzt keine detaillierten Tipps zu Sessions geben, denn ich gehöre hier definitiv in die Weichspüler-Fraktion, aber ich kann Dir sagen, dass inzwischen alle meine Freunde wissen, dass ich hier angemeldet bin. Die ersten Reaktionen waren Ungläubigkeit und ein Hauch von "Bäh"! Keiner meiner Freunde weiß Details aus meinem Intimleben, allerdings rede ich über Dinge, die ich interessant finde. Wie zB über manche "Beziehungs-Mechanismen", die auch "Normalos" zum Nachdenken anregen. (Dass es sich nicht um konkrete Dinge aus dem internen Bereich handelt ist selbstverständlich).
      Inzwischen sind einige hier schon als Gast unterwegs gewesen und das "Bäh" spielt kaum noch eine Rolle.

      Ein Tipp noch: Versuche es mit Humor. Man muss das Thema nicht ins Lächerliche ziehen um dem Ganzen die Spannung zu nehmen.
      Ich stehe den Vorschlägen sie zu einem Stammtisch mitzunehmen skeptisch gegenüber. Wenn sie weiß oder gar erst dort rausfindet, das sind alles BDSMler kann der Schuss arg nach hinten losgehen, wenn sie eben große Vorurteile hat. Das kann ein sehr unschöner Abend werden und auch ein Beziehungskiller wenn sie ohne ihr OK auf so eine Veranstaltung gelenkt wird.

      Wenn sie nicht mehr so viele Vorurteile hat, dann kann man den Schritt gehen aber bei jemandem der sehr viele hat wäre das etwas wogegen sie sich innerlich wehren könnte und dann ist alles futsch... also kleine Schritte machen, das geht meist am besten...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich vermute ihr switched, aber du spielst lieber passiv, @ExpectedNothing, ist das richtig? Mir kommt es nämlich grad so vor, als würden hier viele vermuten, du willst Top sein.
      Als Bottom finde ich das mit dem "einfach ins Liebesleben einfließen lassen" nämlich nicht so einfach.
      Dafür wirst du hierzu ganz viele ähnliche Fragestellungen finden mit ähnlichen Problemen. Mehr von Frauen als von Männern.

      Steht sie BDSM abneigend gegenüber oder deinen Wünschen? Weil mit Leine seid ihr doch schon mittendrin... was wäre es denn, was dir fehlt und weißt du, wo zwischen Leine und dem Wunsch plötzlich die Mauer in ihrem Kopf steht?

      JamieLyn schrieb:

      Ich vermute ihr switched, aber du spielst lieber passiv, @ExpectedNothing, ist das richtig? Mir kommt es nämlich grad so vor, als würden hier viele vermuten, du willst Top sein.
      Als Bottom finde ich das mit dem "einfach ins Liebesleben einfließen lassen" nämlich nicht so einfach.
      Dafür wirst du hierzu ganz viele ähnliche Fragestellungen finden mit ähnlichen Problemen. Mehr von Frauen als von Männern.

      Steht sie BDSM abneigend gegenüber oder deinen Wünschen? Weil mit Leine seid ihr doch schon mittendrin... was wäre es denn, was dir fehlt und weißt du, wo zwischen Leine und dem Wunsch plötzlich die Mauer in ihrem Kopf steht?
      Genauso ist es. Ich würde mich eher als Bottom sehen, allerdings bin ich dem Top sein nicht ganz abgeneigt.

      Sie steht BDSM abneigend gegenüber - zumindest kommt es so rüber.


      Viva schrieb:

      der ist gemeint, denke ich:
      Was?!? Das soll ich tun?!?

      ansonsten gibt es ja die tolle neue Themensammlung
      Einsteiger - Das erste Mal BDSM
      Danke für die Links, der Thread von Silbermond zeigt einige Parallelen die auch auf uns zutreffen: Kinder, Hatten lange Zeit Probleme mit Sex, Alltag hat uns aufgefressen.
      Aber nun sind wir bereits 7 Jahre verheiratet und haben ein mehr oder weniger aktives Liebesleben und generell eine gute Beziehung.
      Streiten tun wir uns zwar auch, aber nicht sehr häufig und wenn dann hat es immer mit der Erziehung der Kinder zu tun - oder das ich zuviel vorm Rechner/Konsole hocke.

      Gentledom schrieb:

      wenn sie ohne ihr OK auf so eine Veranstaltung gelenkt wird.
      Also ich bin davon ausgegangen, dass man DAS natürlich nicht macht. Gerade bei einem so heiklen Thema ist vorheriges Einverständnis das Non-Plus-Ultra.
      Ich bin da eh extrem für gefühlvolle Offenheit und vorherige Absprachen.
      Und ja, auch auf die Gefahr hin, dass die Beziehung zerbricht.


      Denn auch das Einflließen von BDSM-Elenenten in die Sexualität (selbst ohne Nennung der einschlägigen Begriffe, was man üblicherweise ja eh nicht macht) kann nach hinten losgehen. Das Einfließen kann ich mir zwar noch bei Plüschhandschellen und leichten Klammern vorstellen, aber bei härteren Sachen stelle ich mir das schwierig vor, :gruebel: .
      Und wenn man, wie Du, @ExpectedNothing, lieber die passive Rolle einnimmt, wird es noch schwieriger.

      Im Grunde bleibe ich dabei: Kläre IHRE Wünsche und Bedürfnisse ab, was SIE in Bezug auf Sexualität mag und möchte. Erläutere, was DU gern hättest/ausprobieren möchtest. Du musst es natürlich nicht BDSM nennen, wenn sie da begrifflich so getriggert wird.
      Was genau habt Ihr denn bisher erörtert? Warum steht sie dem Ganzen so negativ gegenüber? Sind es wirklich nur Vorurteile oder ist es für sie ein absolutes No-Go?
      Vielleicht ist sie auch einfach überfordert oder will sich nicht eingestehen, dass sie es im Grunde auch mag?
      Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Ihr noch nicht wirklich richtig und ernsthaft darüber geredet habt. Sondern Du mehr so nebenbei etwas geäußert hast und froh über alles warst, dem sie nicht ablehnend gegenüberstand.

      Nimm Dir Zeit mit ihr ohne die Kinder und redet miteinander. Mach es ihr so angenehm und leicht, wie es geht.
      Eine einfache Anleitung wird es nicht geben.
      Sexualität ist eine der intimsten menschlichen und oft am meisten mit Scham verbiundenen Aspekte des Menschseins. Gerade, wenn sie von der Norm abweicht. Es macht verletzlich und deshalb können viele gerade mit dem Partner nicht wirklich darüber reden.
      Ich weiß natürlich nicht, inwieweit Ihr das könnt, denke jedoch nach Deinen Erläuterungen, dass das auch bei Euch nicht einfach ist.
      Deshalb finde ich es wichtig, dass Ihr in Ruhe darüber redet (und nicht, wenn jeden Moment die Kinder reinpurzeln könnten).
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Hallo und herzlich willkommen hier,

      wenn ich hier von den negativen Vorstellungen lese, die deine Partnerin mit BDSM verbindet:

      ExpectedNothing schrieb:

      Vor allem denkt Sie das es sich bei BDSM nur um erzwungenem Sex, Schmerzen und Unterdrückung handelt, was in dieser Kombination schon alleine nicht richtig ist.
      dann frage ich mich - was willst DU eigentlich genau, dass sie mit dir macht?
      Was sind deine Wünsche/Vorstellungen?
      Welche Praktiken möchtest du erleben?
      Und warum?
      Was macht das mit dir?
      Es geht ja - zumindest ist das bei mir so - nicht darum zu sagen, ich will BDSM machen.
      Sondern es z.B. mir darum, geschlagen zu werden, weil mir dies Lust bereitet/weil mich das entspannt/weil ich mich meinem Partner hingeben will etc. etc.
      Das Ganze wird dann halt zufällig in die Schublade BDSM eingeordnet. Das ist mir eigentlich aber auch egal - wenn auf der Schublade was anderes draufstehen würde, dann wäre das auch für mich ok.

      Deswegen würde ich mich auch den anderen hier anschließen - lass den "Szene-Sprech" weg.

      ExpectedNothing schrieb:

      Tatsächlich haben wir bereits schon ein paar Sachen in unser Liebesleben eingebaut, z.b. trage ich und/oder Sie ein Halsband beim Sex - inkl. Leine.
      Darf ich fragen, inwiefern ihr das einbaut?
      Wird das einfach "nur" getragen, und sie "erträgt" das, dass du eben eine Leine anhast?
      Oder wird das tatsächlich "eingebaut", indem sie z.B. nach der Leine greift, dich daran herumzieht etc? (und zwar freiwillig, von sich aus - ohne, dass du sie dazu anweist...)

      ExpectedNothing schrieb:

      oder das ich zuviel vorm Rechner/Konsole hocke.
      Na, das wäre doch ein wunderbarer Ansatzpunkt (je nach deiner genauen Neigung).
      Lass sie doch deine Konsolen-Zeit überwachen und einschränken.

      Als Sub willst du deiner Top doch das Leben bestimmt so schön wie möglich machen.
      Also verwöhne/unterstütze sie doch im Alltag, statt vor dem Rechner abzugammeln

      (Btw, das würde ich von meinem Partner auch außerhalb eines BDSM-Kontextes erwarten)
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
      ______________________________________________________________________________________________________________
      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Das meiste sehe ich so ähnlich, und ich möchte folgende Warnungen besonders betonen:
      1) Lass den Begriff 'BDSM' weg wenn er ein Reizwort ist.
      2) Stammtisch erst später,
      3) Bilder usw. ebenfalls erst später. Wenn überhaupt.

      Feuerpferd schrieb:

      Im Grunde bleibe ich dabei: Kläre IHRE Wünsche und Bedürfnisse ab, was SIE in Bezug auf Sexualität mag und möchte. Erläutere, was DU gern hättest/ausprobieren möchtest. Du musst es natürlich nicht BDSM nennen, wenn sie da begrifflich so getriggert wird.
      Was genau habt Ihr denn bisher erörtert? Warum steht sie dem Ganzen so negativ gegenüber? Sind es wirklich nur Vorurteile oder ist es für sie ein absolutes No-Go?
      Vielleicht ist sie auch einfach überfordert oder will sich nicht eingestehen, dass sie es im Grunde auch mag?
      Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Ihr noch nicht wirklich richtig und ernsthaft darüber geredet habt. Sondern Du mehr so nebenbei etwas geäußert hast und froh über alles warst, dem sie nicht ablehnend gegenüberstand.
      Wichtiger Punkt: Kann es sein, dass sie aus tieferliegenden Gründen jenseits der Klischees gar nicht will? Kläre also vorher vor allem zwei Dinge ab:
      A) Warum sie das nicht will.
      B) Was sie sich unter (BD)SM eigentlich vorstellt. Wenn ich annehmen müsste, dass men seine/n Sub ständig anbrüllt, mit Essen oder Fäkalien beschmiert oder mit hochhackiegen Schuhen über ihn/sie drüberlatscht, fände ich das auch abstoßend... :P
      Erst nachdem du weißt was sie darunter versteht und warum es (bislang) nicht will, kannst du mit 'Anschauungsmaterialien' (und hier sind Blogs/Texte etc. vielleicht besser geeignet!) und neuen zwischenmenschlichen Kontakten arbeiten. Wichtig: Versuche nicht, irgendetwas zu erzwingen, und nehmt euch genug Zeit dafür. Wenn sie nicht mehr will, geht es erst mal nicht.
      Ich würde sagen, dass du jetzt erstmal in der Phase bist, in der du die Situation richtig einschätzen musst - auch in wieweit die Umsetzung deiner Phantasien überhaupt möglich ist.
      (Planen und Überzeugen käme dann erst später.) - Viel Glück dabei. 8)
      Also erstmal will ich mich mal bedanken für all die Antworten die ich bisher bekommen habe.

      Und ich muss auch gleich mal sagen: Ich bin ein Idiot und sollte erstmal selber herausfinden was ich will, denn:

      Gestern Abend hatten wir ein wenig Zeit füreinander, auch Lust - trotz roter Woche, aber es hat einfach nicht geklappt.
      Ich bin überhaupt nicht in fahrt gekommen und das obwohl Frau von sich aus mir mein Halsreif gereicht hatte, aber das hat Sie wohl auch nur gemacht damit überhaupt was geht.
      Sie hat mich auch gefragt, was ich denn will - "aber auf bedienen hat sie keine Lust!". Natürlich konnte ich das wieder nicht sagen, bzw. wusste es womöglich selbst nicht.
      Als ich dann aus Verzweiflung noch etwas aus meinem Spielzeugschrank holen wollte, war endgültig die Luft raus - und sie war sauer, sowie ich.
      Gut Liebesleben während der Menstruationsperiode funktioniert eh nur zu 50%, daher war das irgendwie vorhersehbar,
      aber sowas ist schon ein paar mal vorgekommen und jedesmal fühle ich mich dabei unglaublich bescheuert.

      - Ja seit Ewigkeiten stehe ich auf Bondage
      - Ja leichte Schmerzen, vor allem Zug bereiten mir Lust
      - Ja ich habe eindeutig ein Halsband und Metal-Fetisch
      - Nein Demütigung und Unterdrückung mag ich überhaupt nicht, das wurde ich als Kind ununterbrochen
      - Nein ich werde nicht gerne herumkommandiert, auch wenn dies tagtäglich passiert, da meine Frau im Alltag die Hosen an hat
      - Nein ich hatte nie meine Neigungen richtig ausleben oder mit anderen teilen können
      - Ja alles fußt bei mir auf schwerwiegende Kindheitserlebnisse, dennoch ist es ein Teil von mir den ich nicht einfach so ausradieren kann

      Eigentlich möchte ich nichts anderes, als dass meine Frau grober mit mir umgeht, mich fesselt, knebelt und mit mir anstellt was Sie möchte.
      Auch kann Sie mir gern schmerz bereiten, sofern es sich im Rahmen hält. Aber ich will nicht, das Sie dass nur mir zuliebe tut. Wenn ich merke das Ihr das kein Spaß macht, dann geht auch bei mir nichts.
      Auf der anderen Seite, träume ich regelmäßig davon dominanter zu sein - da Sie im Alltag und in der Erziehung der Kinder die Zügel in der Hand hält und ich so ein unglaublicher Softie bin.

      Zeit für ein Gespräch...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von ExpectedNothing ()

      @ExpectedNothing super dass du dir darüber klar bist was du möchtest. :thumbup:

      Ein paar Gedanken zu dem was du schreibst:

      Bondage, richtig gemacht, erfordert dass sich der/die Top damit beschäftigt. Sonst wird das nix. Wenn deine Frau das (noch) nicht möchte, dann solltest du vielleicht nicht darauf drängen.

      Metall-Fesseln haben schon eine starke Symbolik. Das kann jemanden, der dafür nicht offen ist, schon abschrecken. Würde ich auch nach hinten stellen.

      Auch wenn's schwerfällt, hör auf, sie mit deinen Toys zu bedrängen. Das löst nicht das Problem.

      Fang klein an und mach das mit ihr zusammen.

      Frag sie doch mal, ob sie dich mit Ledermanschetten fesseln würde. Und dann ganz normal, vanilla, mit dir Sex haben mag. Frag sie ob ihr die Manschetten gemeinsam aussuchen und kaufen könnt.

      Wenn das klappt, dann fass die Manschetten nie wieder selber an. Entweder bitte darum oder lass sie selbst drauf kommen. Und dann lass sie spüren was das mit dir anstellt.

      Mit Manschetten und ein paar Karabinern kann man viel einfacher fesseln, da ist die Schwelle viel niedriger. Und dann erst mal machen (lassen :D ). Und dann weitersehen.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Hallo 'ExpectedNothing', kann sein, dass du beim Denken einen Schritt übersprungen hast, aber ein Idiot bist deshalb noch lange nicht. Zumal du den Fehler bemerkt hast, und diesen Schritt gerade nachholst. :beer:
      Ich denke, dass die meisten hier sich früher oder später fragen mussten, was sie selbst wollen. Und es sich auch heute noch z.T. fragen, da sich der persönliche BDSM auch verändert. Natürlich unter Berücksichtigung dessen, was der Partner oder die Partnerin will, bzw. zu tun bereit ist.
      Und wenn du weißt, was du auf keinen Fall willst, ist das schon mal eine Basis, um deiner Frau mitzuteilen, was sie auf keinen Fall tun muss. Zu gegebener Zeit kannst du ihr das ja sagen.

      Ich persönlich finde es interessant, dass du anscheinend eigtl. beide Seiten ausleben willst. Auch wenn es nach 'Küchenpsychologie' klingt: Das kann - von Fall zu Fall verschieden - eine Ventilfunktion sein, und es ist natürlich schön, wenn das für euch so funktioniert. Aber vielleicht kann das 'Ventil' [für dich] auch woanders sein, z.B. im Sport oder einer künstlerischen Betätigung!?
      Ich erwähne das noch aus einem anderen Grunde: Egal wie deine Frau jetzt 'tickt' kann es einfach sein, dass sie von der 'Dominanz des Alltags' wenigstens im 'im Bett' ihre Ruhe haben will. Solch ein 'Rollentausch' mit dem Alltag kommt im BDSM öfter vor, ist aber keineswegs eine feststehende Regel. Will sagen: Vielleicht spricht sie auf die 'passive Seite' vorerst besser an, weil sie - Klischee hin oder her - alles andere als Überforderung empfindet.
      Wenn es also so ist, dass du gerne im 'Alltag' etwas 'dominanter' wärst, dann könnt ihr vielleicht auch ein bisschen Druck rausnehmen, indem sie dir dort mehr Raum gibt (auch in puncto 'Entscheidungen'). Vielleicht erwartet sie das sogar.
      Kurz gesagt: Vielleicht müsst ihr euren gegenseitigen Einfluss auch in anderen Dingen neu koordinieren, und vielleicht klappt es dann auch mit BDSM besser.

      Und wenn sie gerade ihre 'Rote Woche' hat (da musste ich erstmal nachdenken wofür das steht :D ) , wäre das natürlich ein guter Zeitpunkt um auf ihre Bedürfnisse einzugehen - ganz ohne Hintergedanken.
      Das ist natürlich nur eine Anregung meinerseits, da ich euren Hintergrund nicht kenne.