Wie BDSM Klischees und Vorurteile ausräumen?

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      Danke für deine Antwort, @ExpectedNothing - ich werde bzw. will da später auch gerne noch genauer darauf eingehen; bin leider aktuell etwas im Zeitdruck.
      Vorab aber etwas, was mir beim Durchlesen aufgefallen ist, und was mir auf der Seele brennt, weswegen ich es direkt loswerden muss.
      Wir befinden uns in einem Thread namens "Klischees und Vorurteile", in dem du nach Wegen fragst, wie man eben jene ausräumen kann. Und dann bedienst du selbst innerhalb dieses Threads eines der schlimmsten Vorurteile meiner Meinung nach überhaupt, indem du schreibst, dass deine Neigung durch traumatische Kindheitserlebnisse ausgelöst worden wäre.

      Das möchte ich dir im Übrigen nicht abstreiten - der Weg jedes Einzelnen mag unterschiedliche gewesen sein. Und ich persönlich finde es gut, dass aus entsprechenden Gründen in diesem Forum meines Wissens nach eine Diskussion über psychische Probleme und BDSM nicht erlaubt ist, bzw. sehr restriktiv gehandhabt wird.

      Im Übrigen habe auch ich in meiner Jugend relativ unbedarft mit verschiedenen autoerotischen Praktiken experimentiert und mich dabei selbst fast durch eigene Dummheit aus der Welt geschafft, das nur am Rande - verbuche ich heute unter jung und verdammt dumm; ich habe meine Lektion gelernt.

      Meine "Neigung" habe ich auch schon immer gehabt - wobei ich es hier vorziehe von meinen "Bildern im Kopf" zu sprechen, die schon immer da waren. Komplett ohne schlimme Kindheitserfahrungen.
      Du siehst also - das ist komplett normal.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Also meine Kindheit war nicht schlecht, ich war nur naiv.... Rüpel in der Pubertät hält.

      Aber das war wohl jeder..... Ja mit 13/14 auch Experimente und Kopfkino. Ja ich bin primär auf der devoten Schiene klar war meine erste Entdeckung, später dann auch entdeckt das ich auch Dominanz leben kann. Und beides ist für mich normal und gesund da ich denke das es nicht an der Kindheit oder sonst was liegt. Ich bin einfach nur so wie ich bin.
      Träume sind da um gelebt zu werden, also stürze dich ins Leben und träume nicht nur davon ! :dance:
      Hallo @ExpectedNothing, ich hatte ja gestern noch angekündigt, dass ggf. noch eine Antwort von mir kommt.

      ExpectedNothing schrieb:

      Ich habe sie nie zu etwas gedrängt! Wenn sie es nicht wollte habe ich es auch nicht mehr probiert.
      Das du sie zu nichts gedrängt hast, finde ich gut - ist aber für mich eigentlich im Rahmen der sexuellen Selbstbestimmung eher eine Selbstverständlichkeit.
      Es war auch nicht meine Intention dir zu unterstellen, dass du gedrängt hättest.
      Mir ging es eher darum aufzuzeigen, dass es für den jeweiligen Partner extrem ermüdend sein kann, wenn ein Thema immer wieder angesprochen wird, wenn immer wieder gejammert wird, wenn etwas nicht ausdiskutiert ist, sondern immer wieder hochkommt.

      Wie lange ist euer gemeinsames Gespräch her? Wie lange hast du das durchgehalten? Wie lange denkst du, dass du das durchhalten kannst?
      Aus jedem deiner Sätze schreit für mich ein unheimlicher Leidensdruck, aber das mag eine Fehlinterpretation sein.

      ExpectedNothing schrieb:

      Auch weiß ich sehr gut was ihr gefällt, auch wenn ich es hier nicht erwähnt habe: Wenn ich die Führung übernehme und sie sich gehen lassen kann.
      Ja, das hast du in der Tat nicht erwähnt, und ich frage mich warum.
      Das ist nämlich ein bedeutendes "Detail".

      Deine Frau ist nämlich nicht nur eine Vanilla, sondern eine Vanilla, die im Bett gerne den starken Mann hätte (soweit, dass ich hier eine submissive Tendenz ihrerseits reininterpretieren würde, möchte ich alleine auf er Aussage noch nicht gehen).
      Das läuft dann wohl noch weiter konträr zu dem, was du dir wünschst.
      Wenn Sie dich fesseln soll, dann hat sie die Führung. Da ist nichts mit "sich gehen lassen", da muss sie kreativ werden, extrem auf deine Reaktionen achten, und sich überlegen, was sie mit dir anstellt, wenn du verpackt bist. Sogar bevor sie sich überhaupt an das Fesseln macht, muss sie sich intensiv mit der Thematik befassen, um was auf die Beine zu stellen. Das ist schon ein nicht unbedeutender Anspruch, der an eine ausgelaugte Frau mit Kind gestellt wird, die diese Neigung nicht hat.
      Und während sich viele BDSMer in Fesseln wunderbar fallen lassen können - ich auch - ist das für viele Vanillas eine absolut unangenehme Situation. Wo ich/wir Freiheit fühlen, fühlen sie sich gefangen und bekommen Angst. Wo wir uns entspannen können, werden sie unruhig.
      Ganz zu schweigen von eventuellen submissiven Neigungen deinerseits, die du evtl. erforschen möchtest, wenn ich das richtig herausgelesen habe. Das läuft doch konträr zu dem, was du oben als Dinge beschreibst, die ihr gefallen.

      ExpectedNothing schrieb:

      Finanziell sind wir beide unabhängig voneinander, ein "gemeinsames Geld" gibt es bei uns nicht
      Finde ich gut, habe ich in allen meinen Beziehungen ebenso gehandhabt.
      Trotzdem hat man natürlich in gewisser Weise ein Auge auf das Ausgabeverhalten des Partners, weil man - getrennte Kassen oder nicht - als Lebensgemeinschaft auf irgendeine Art und Weise trotzdem immer gemeinsam wirtschaftet.

      ExpectedNothing schrieb:

      Zu guter letzt muss ich aber noch was los werden...

      Ja ich bin definitiv nicht normal, denn ich habe meine Neigung schon als Kind gehabt - allerdings habe ich einige sehr schlimme Dinge erleben müssen, die diese entfesselt hatte.
      Als Kind wurde ich immer verprügelt und fertiggemacht, hatte kaum Freunde - weil ich einfach zu ruhig war, nicht ins Bild andere gepasst hatte, mich kaum gewehrt hatte, scheiße aussah (Ich bin sogar mehrfach von Mitkindern in nen Hundezwinger eingesperrt worden!). Dazu sexuelle negative Erlebnisse habe ich leider schon im Grundschulalter erleben müssen, welche ich erst in den letzten Jahren richtig verarbeiten konnte - diese werde ich niemals vergessen können und möchte ich hier auch nicht näher ausführen. Als ich dann mit 16 Jahren meine Mutter verloren hatte und meine Stiefmutter dann diese versucht hat zu ersetzen, war ich vollkommen am Boden zerstört. Meine Neigung zu Bondage damals war das einzige was mich zusammengehalten hatte - auch wenn ich Dinge gemacht hatte, die extrem gefährlich waren. Die Schule habe ich mit viel Mühe und Not geschafft und war danach viele Jahre ohne wirkliches Ziel, ohne Lebenswillen. Aber ich habe irgendwie doch noch die Kurve gekriegt, dank weniger Freunde. Sonst wäre ich heute nicht hier und könnte euch davon erzählen.

      Mitleid möchte ich an der Stelle überhaupt nicht, allerdings möchte ich dass ihr versteht woher die Neigung kommt, denn ich bin mir ziemlich sicher ohne diese Erlebnisse wäre ich nicht hier im Forum angemeldet und hätte auch mit BDSM nichts zu tun.
      Ich habe mich ehrlichereise etwas gewundert, was dich zu diesem Monolog getrieben hat, weil ich den als etwas zusammenhanglos stehend empfunden habe.
      Ich nehme an der Stelle einfach an, dass es dir wichig war, zum einen deine Erklärung für deine Neigung zu posten.
      Und dass du zum anderen Dinge erlebt hast, die für dich hochtraumatisch waren, und die du deswegen loswerden wolltest.

      Zu deiner Erklärung für deine Neigung habe ich oben schon etwas geschrieben - das mag wie geschrieben für dich richtig sein, bedient aber ein schlimmes Vorurteil. Natürlich kannst du nichts daran ändern, woher deine Neigung kommt (falls sie daher kommt). Aber ich denke schon, dass man sich dessen bewusst sein sollte.

      Erschreckt hat mich persönlich, dass Bondage das Einzige gewesen sein soll, was dich zusammengehalten haben soll.
      Das Thema ist im Forum heikel zu diskutieren; und ich möchte hier die Grenze nicht überschreiten.
      Nur soviel dazu: ich persönlich spiele nur mit mental gefestigten Personen ohne unverarbeitete Traumata. Ich spiele gerne im Grenzbereich, da müssen alle Involvierten psychisch stabil sein. BDSM als Form von Trauma-Bewältigung halte ich für gefählich, ungesund und lehne es ab.

      Ich würde dir - und das ist ohne Wertung und überhaupt nicht böse gemeint - empfehlen, mit deiner Geschichte zu einem entsprechenden Therapeuten zu gehen.
      Meine Unterstellung an der Stelle ist, dass du noch nie bei einem gewesen bist - sonst hätte ich erwartet, in deinen Ausführungen irgendwo einen entsprechenden Hinweis darauf zu finden. Die von dir beschriebenen Erlebnisse liegen Jahre undn Jahrzehnte in der Vergangenheit, und scheinen dich noch unheimlich zu beschäftigen und als Person zurückzuhalten. Es wäre Zeit, dass da mal jemand rangeht und du dich davon frei machst.

      ExpectedNothing schrieb:

      Und ja ich habe es aufgegeben meine Neigung mit meiner Frau auszuleben
      So, und was heißt das genau?
      - Lebst du es alleine für dich aus? --> Gefährlich (siehe meinen Kommentar oben) und führt zu einem Doppelleben deiner Frau gegenüber
      - Suchst du dir jemand anderen dafür? --> Doppelleben, und du betrügst deine Frau sofern du das heimlich machst
      - Versuchst du, überhaupt nichts mehr mit dieser Neigung zu tun zu haben --> dann wundert es mich, dass du noch im Forum unterwegs bist. Solange du dich auf BDSM-Seiten im Internet rumtreibst, solange der Spielzeugschrank noch gefüllt ist... Hast du gar keine Chance, die Neigung zu unterdrücken. Dazu bräuchte man eine komplette Abstinenz. Und auch dann ist es nicht gesagt, dass du es wirklich unterdrücken kannst. Schon gar nicht dauerhaft. Glaub mir, ich habe es versucht, und hier schreibe ich - eine zerbrochene Ehe später. Weil Sexualität für mich eine zu starke Kraft war. Weil Unterdrückung bei mir zu Leid geführt hat. Ja, es mag Menschen geben, die es dauerhaft unterdrücken können, und das ohne dabei vor die Hunde zu gehen und zu leiden... Nur glaube ich nicht, dass das sonderlich viele sind. Und die treiben sich auch nicht in BDSM-Foren rum.

      ExpectedNothing schrieb:

      Aber den Rest unterdrücke ich
      Kannst du das?
      Wie lange kannst du das?
      Wie sehr wirst du leiden?

      Wenn für dich BDSM durch traumatische Ereignisse ausgelöst worden ist... dann mach eine Therapie.
      Ggf. zusätzlich auch eine Paartherapie mit deiner Frau; in eurer Ehe scheint es ja auch abseits der Sexualität Reibungspunkte zu geben.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      So nun ists aber schluss! Ich hab ja nichts gegen gute Vorschläge, aber langsam geht es vollkommen an dem vorbei wofür dieser Thread gedacht war: Vorurteile erkennen und ausräumen.

      Und nein, meine Neigung ist kein Mittel mehr zur traumatischen Problembewältigung, auch wenn es danach klingt.
      Das war schon vorher da, weit vorher bevor ich überhaupt wusste was es war - wie sehr häufig bei den meisten hier.
      Es wurde aber schlicht und ergreifend durch entsprechende Erlebnisse verstärkt.

      Meine Frau weiß das auch alles und wir hatten schon viele Gespräche über Ihre so wie meine Vergangenheit - die ich aber langsam aber sicher begraben möchte.
      Weiß auch nicht was mich geritten hat, das hier breit zu erzählen - bin halt ein offener und ehrlicher Mensch.

      Und unsere Ehe ist vollkommen in Ordnung, da wir sehr gut miteinander auskommen und uns gegenseitig unterstützen, viel miteinander reden, diskutieren und uns natürlich auch mal streiten: Gehört alles dazu.
      Sexuell läuft es auch wesentlich besser als noch vor einigen Monaten/Jahren.

      Aber dennoch, die Vorurteile sind da, sobald wir irgendwie auf das Thema kommen - was btw. nicht mehr von meiner Seite kommt.
      Mag auch sein dass sie auch diese Vorurteile hat, weil Sie meine Vergangenheit kennt. Wer weiß das schon.
      Vielleicht, lieber ExpectedNothing habt ihr die Möglichkeit, euch im realen Leben mit Gleichgesinnten zu unterhalten?

      Das Glitzern in den Augen, die sexuelle Spannung, bewusste Berührungen und dieses besondere Etwas, was BDSM-Beziehungen ausmacht wirkt doch live am besten.

      Kritische Stimmen mögen jetzt meinen, dass das zwischen Vanillas auch so ist.
      Stimmt.
      Nur versteht dann vielleicht ExpectedNothing' Frau besser, um was es beim BDSM geht: nämlich um Bedürfnisse und Lust. Soviel und so intensiv, wie es jeder persönlich mag.
      Ich schreibe nur auf Basis dessen, was ich von dir hier lese.
      Ich bin mir sehr bewusst, dass das immer nur ein kleiner Ausschnitt der Realität ist, geschrieben durch die Brille dessen, der vor dem PC sitzt, und gelesen durch meine Brille.
      Ich urteile nicht darüber.
      Ich gebe immer nur meinen Eindruck wieder.

      Man bekommt aber eben nicht immer nur Antworten, die einem auch gefallen. Kein Grund, um sich zu schlagen.
      Was du davon für dich annimmst, bleibt dir überlassen.
      Ich tue mich langsam schwer, konstruktive Vorschläge zu geben, weil ich das Gefühl habe, dass deine Geschichte nicht konsistent ist.
      Ich bleibe allerdings dabei, dass es mir nicht gefällt, dass du das in meinem Augen schlimmste Vorurteil hier im Thread selbst aufgebracht hast.

      Natürlich respektiere ich deinen Wunsch, keine weitere Kommunikation mit mir zu betreiben und wünsche alles Gute für den weiteren Weg.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      ExpectedNothing schrieb:

      Aber dennoch, die Vorurteile sind da, sobald wir irgendwie auf das Thema kommen - was btw. nicht mehr von meiner Seite kommt.
      Mag auch sein dass sie auch diese Vorurteile hat, weil Sie meine Vergangenheit kennt. Wer weiß das schon.

      Klar, die Diskussion lief hier sicherlich nicht in eine angenehme Richtung für Dich, aber das Vorgehen, wie Du versuchst, BDSM in Eure Beziehung einzubringen und auch Deine Vergangenheit hast Du hier selbst thematisiert.
      Bedenke auch, dass jeder Mensch hier seine persönliche Geschichte hat, und für viele, mich eingeschlossen, es sicherlich eine sehr befreiende Erfahrung war, zu merken, dass BDSM, zugehörige Phantasien und Praktiken die persönliche Normalität darstellen und eine Suche nach Ursachen zwar ganz nett sein kann, im Grunde aber ebenso müßig ist, wie einen Homosexuellen zu fragen, warum er schwul (geworden) ist.
      Der Weg führt dabei, und führte dabei auch bei mir, erst über die die Überwindung der eigenen Vorurteile. Das hat Jahre gedauert, andere tuen sich da wesentlich leichter mit. Ist halt höchst individuell.

      Zu den Vorurteilen und wie Du bei Deiner Frau mit diesen umgehen kannst, wurde hier wirklich schon einiges geschrieben. Kern war, sich Zeit lassen, reden, ohne sich aufzudrängen, das Thema auch ruhen zu lassen. Und in diesem Zusammenhang wurden logischerweise auch Deine bisherigen Gehversuche kommentiert, man konnte ja davon ausgehen, dass es Dir auch genau darum geht.
      Denn eins ist klar: es besteht die Gefahr, einen Partner, der nie eine BDSM-Neigung gespürt hat, nichts weiß, und sich gedanklich nie dem geöffnet hätte, damit total zu überrollen.

      Voruteile sind manchmal auch Schutz. Machen es einfach, sich von etwas abzugrenzen. Und vielleicht hat sie auch einfach Sorge um Dich, Dich zu verletzen, etwas falsches zu machen.
      Vorurteile können hartnäckig sein. Wenn Du aufmerksam hier im Forum mitliest, wirst Du auf Threads stoßen, in denen die Diskussion sehr kontrovers geführt wird. Wo es selbst für BDSMer nicht einfach ist, andere Formen als legitimen BDSM zu akzeptieren.
      Niemand ist vor Vorurteilen gefeit.

      Schlussendlich: keine einfache Situation. Schon gar wird es keine einfaches Rezept geben, bei ihr Klischees und Vorurteile wegzuwischen. Schlüssel wirst letztendlich doch Du sein, wie Du es schaffst, behutsam zu sein. Und zu schauen, warum sie gerade die Klischees auch in Deiner Person sieht. Sie wird Dich ja gut kennen und lieben. Zeig ihr, dass Du so normal bist, wie Du bist. Und dass sie Dich eigentlich so liebt.

      Wenn aber alles "vollkommen im Ordnung" ist, dann wirst Du das schon hinbekommen!
      Ich teile zwar einige Eindrücke mit @Nom_de_guerre, aber ich verstehe dein Anliegen, dass es dir primär um die eine Frage geht.

      Ich reduziere mich auch nicht so gerne auf eine simple Antwort, weil wir uns doch meist in komplexeren Situationen befinden, bei der es mit einer simplen Antwort nicht getan ist.



      Aber wie räumst du nun die Klischees und Vorurteile aus?
      Indem du ihr zeigst, dass ihr Vorurteile zwar auf manche zutreffen mögen, aber eben nicht auf alle.

      Aber wie es scheint, hast du selbst die Herkunft deines BDSMs auf ein solches Klischee oder auch nur teilweise darauf zurückgeführt. Es macht für mich nicht den Eindruck, als wärst du dir da ganz sicher. Ich glaube, dass es maximal eine Vermutung ist, die aber nachvollziehbar ist. Die meisten BDSMler können nicht sagen, woher ihre Neigung kommt. Hätte ich solche Erfahrungen wie du gemacht, würde ich das wahrscheinlich auch als Ursache in Betracht ziehen.

      In meinen Augen passt "Ich stehe auf BDSM wegen traumatischer Erfahrungen" ziemlich gut zu "die haben doch alle einen Schaden". Das Klischee stimmt zwar ganz und gar nicht, aber bei der Stichprobengröße n=1 deiner Frau (die kennt ja nur dich), könnte das in ihren Augen bestätigt sein.
      Das nächste hört sich leider gleich unfreundlich an. Eine Person, die ihre "schräge" Neigung heimlich im stillen Kämmerchen ausgelebt hat, würde sich auch schwer tun, mich davon zu überzeugen, dass das alles ganz normal ist.

      Ich verstehe die Skepsis deiner Frau. Würde ich einen BDSM-Lobbyisten suchen, der die Welt davon überzeugt, wie normal BDSMler sind, würde ich nicht für dich stimmen.

      Wenn alles so toll läuft, wie du schreibst, und du dir sicher bist, dass du das Thema offensiv angehen möchtest und deine Frau bereit ist da mitzumachen - dann organisiere doch mal ein Treffen mit einem ganz stinknormalen Pärchen, dass auch BDSM auslebt. Geht in einem normalen Lokal essen oder macht einen Spaziergang und quatscht über Gott und die Welt. Gib deiner Frau die Möglichkeit, sich selbst um die Klärung ihrer Vorurteile zu bemühen. Wenn sie das möchte, hat sie so beste Möglichkeiten.

      Eine "gefährlichere" Methode sind Stammtische. Die meisten Leute sind ganz normal und angenehm, ich mag und empfehle Stammtische. Um die 5% der Besucher sind meiner Erfahrung für einen harmlosen Erstkontakt nicht so gut geeignet. Und damit gibst du deine Kontrolle ab.
      Für mich ist dieses Thema erledigt. Danke für einige gute Vorschläge und entsprechendem Feedback und Analyse.

      Dennoch bereue doch jetzt schon viel zuviel erzählt zu haben - denn das ging mir jetzt eindeutig zu weit. Aber gut war meine Entscheidung und mein Fehler.

      Zum Nachdenken habe ich jetzt genug...
      Ich bitte darum diesen Thread zu schließen!