Ich will meine devote Neigung ausleben, wie sage ich das meinem Partner?

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      Ich will meine devote Neigung ausleben, wie sage ich das meinem Partner?

      Hallo, ich bin seit einem Jahr glücklich vergeben, doch etwas fehlt.

      Bevor wir eine richtige Beziehung führten, hatten wir zwei Jahre lang eine rein Sexuelle und aufregende Bekanntschaft. Wir haben in der Zeit viel herumexperimentiert und Grenzen gab es praktisch keine.
      BDSM war mir zu dem Zeitpunkt nicht wirklich ein Begriff, obwohl wir (wie mir erst im Nachhinein klar wurde) viel praktiziert haben, was definitiv in diese Bereiche fällt.

      Das Problem: seit wir eine richtige Beziehung führen, zusammen wohnen und lieb zueinander sind, sind wir ZU LIEB zueinander.

      Dadurch dass es damals im Bett alles einfach wie von selbst zu passieren schien, fällt es mir jetzt schwer über meine Wünsche zu reden.

      Ist das nicht irgendwie Paradox? Man macht auf der Vertrauensebene einen Schritt nach vorn indem man eine Beziehung eingeht und im selben Atemzug macht man einen Schritt zurück was die sexuellen Bedürfnisse angeht, weil Dinge plötzlich tabu wirken, da man ja jetzt eine BEZIEHUNG führt.

      Ich weiß, offen mit ihm reden wäre die perfekte Lösung, aber ich hol mir hier erstmal einen Schubs zur Türe hinaus von euch :)
      Tja die Liebe kann einem im Weg stehen.
      Doch gerade dann ist Ehrlichkeit und Offenheit angebracht. Ihr habt dieses und jenes schon probiert...mit vertrauen und Liebe wird das erst richtig intensiv.
      Also raus mit deinen Gedanken. Wenn du es nicht aussprechen kannst, schreiben.
      Stell dir vor...Er hat ähnliche Gedanken im Kopf :)
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      sagen ist oft sehr schwer mir fällt schreiben leichter und was soll ich sagen ich konnte mich auch Jahre nicht öffnen und nun lebe ich meine devote Neigung aus.Sie ist stärker wie gedacht und ich bin freier wie je zuvor. Seit mein herr und schatz mich führt mir den Weg zeigt und ich ihn geh.
      Besser könnte es nicht sein .
      Trau dich nur
      BDSM ist meine (Leiden)schaft.
      Moin Esmeralda
      In Beziehungen geht manches vor, von dem man selbst dachte, "Das passiert mir doch nicht." .
      ich hatte zwar nie diese lange Vorlaufphase, wie du doch in der Zeit wo man sich nur für Sex traf, sich eine Liebe erst entwickelte, war es einfach Experimentieren.
      beim Zusammenleben, sehr schwer diese Richtung einzuhalten. es fehlt das Warten, sich zu treffen. Nähe ist immer Verfügbar. will man Sex gibt es ihn.
      Leider schafft das eine Routine welche jetzt in diesem Moment bei euch beginnt. und das was Du jetzt fühlst, ist meinen Beziehungen zum Verhängnis geworden.
      ich habe sehr lange gebraucht um diesen Fehler bei mir zu erkennen. mache nicht die gleichen Fehler.
      du sagst schreiben ist dein Hobby, dann schreibe, deinem Partner ein kleines Heft. mit den Erinnerungen an den Anfang, dem Blick auf das Jetzt und das was dir soo Fehlt. behalte die Möglichkeit einer Fortsetzung im blick, denn wünsche ändern sich mit der Zeit.
      aber BITTE nicht schweigen. sei kein Trottel, wie ich früher.

      und viel Glück und viel Spaß mit dem neuen Leben, danach.

      tschüss
      Woddel
      Es macht mir Angst, das die Ideen von George Orwell, Wirklichkeit sind.
      Liebe @Esmeralda, wenn es nur das ist:

      Esmeralda schrieb:

      Ich weiß, offen mit ihm reden wäre die perfekte Lösung, aber ich hol mir hier erstmal einen Schubs zur Türe hinaus von euch
      dann schubs ich jetzt einfach mal ganz kräftig.
      Mehr ist zur Problemlösung wahrscheinlich nicht nötig...


      Esmeralda schrieb:

      Ist das nicht irgendwie Paradox? Man macht auf der Vertrauensebene einen Schritt nach vorn indem man eine Beziehung eingeht und im selben Atemzug macht man einen Schritt zurück was die sexuellen Bedürfnisse angeht, weil Dinge plötzlich tabu wirken, da man ja jetzt eine BEZIEHUNG führt.
      Denkst du, dass das wirklich etwas damit zu tun hat, dass man jetzt eine Beziehung führt?
      Nach meiner Erfahrung hängt das oft eher damit zusammen, dass man auch den Alltag teilt - und Alltag führt eben dazu, dass es nicht mehr nur verruchte, sinnliche Treffen sind, sondern auch der Müll rausgebracht werden muss, eingekauft werden muss und auch jede Menge anderer Sachen zu organisieren sind.
      Zudem flaut meiner Erfahrung nach einfach auch die Lust aufeinander ab - die Flitterwochenphase, in der man aus dem Bett nicht mehr herauskommt, endet irgendwann wenn sich die Hormone wieder beruhigt haben.
      Das ist schade - aber auch die Chance, sich etwas dauerhaftes, tragfähiges, intimes für den weiteren gemeinsamen Lebensweg aufzubauen.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Liebe @Esmeralda

      Ich finde die Idee super, ihm einfach mal deine Eindrücke eurer ersten Zeit, deine Leidenschaft für ihn, vielleicht gemeinsame Erlebnisse, die ihr sexuell geteilt habt, aufzuschreiben. Einfach aus deiner Wahrnehmung heraus, wie du euch/ihn/dich dabei erlebt hast, was dir sehr gefallen hat, was dich so richtig hat abgehen lassen etc. Wie als würdest du es in ein Tagebuch schreiben. Ganz für dich. Und dann lässt du es deinem Partner zukommen. Er wird so einen Blick in dein Innerstes erhaschen können, den er vielleicht in der Art noch nicht hatte. Ich bin auch eher jemand, der beim Schreiben die passenderen Worte findet, gerade was Emotionen wie Verlangen, Sehnsucht, Begehren oder einfach nur Geilheit aufeinander angeht. Ihr habt ja nicht ohne Grund eine Partnerschaft begonnen, d.h. er ist auch an dir als Mensch, und du ebenso an ihm als Menschen interessiert und nicht nur als sexueller Wunscherfüller/in. Vielleicht lernt er dich dann noch einmal auf einer ganz anderen Ebene kennen und hat vielleicht auch insgeheim die gleichen Gedanken und sieht, dass es dir genau so ergeht. Auch wenn diese Gespräche erst einmal mental komisch anmuten und man oft einen inneren Widerstand dagegen spürt. Nichtreden macht auf lange Sicht mehr kaputt als ganz.

      Ich denke, dass ihr nun den kompletten Alltag teilt ist auch eine Umstellung, an die ihr euch Beide gewöhnen müsst. An der ständigen Verfügbarkeit des einen für den anderen, wie es @woddel erwähnt hat, kann etwas dran sein. Warten, keine ständige Nähe, das sich aufeinander Freuen und sich körperlich Vermissen kann sehr viel sexuelle Spannung erzeugen. Nun weiß ich nicht, ob ihr euch wirklich nur zum Sex verabredet habt oder auch eine freundschaftliche Ebene miteinander hattet. Sollte Letzteres der Fall sein, stehen meines Erachtens die Chance für gute und klärende Gespräche für Wünsche und Bedürfnisse nicht schlecht. Meiner Erfahrung nach schätzen es die meisten Männer sogar, wenn Frau den Mund aufmacht und klar ihre Bedürfnisse äußert, respektvoll, aber klar.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Zunächst mal Danke, für eure tollen Antworten! Und vor allem für eure Zeit, das bedeutet mir viel :)

      Es ist schon so, dass es früher wirklich reine Treffen waren, nur für Sex. Jetzt ist da, wie @Nom_de_guerre sagte, eben auch das Müllraustragen neben vielen anderen Dingen Routine geworden. (Was auch irgendwie schön ist!)

      Diese "Treffen" waren unfassbar aufregend, aber auf Dauer nicht Gesund, vor allem für die Psyche, da es wirklich nur Sex war und nichts darüber hinaus stattfand. Als wir mehr daraus machten passierte es vorsichtig und langsam und nun sind wir angekommen und können was aufbauen.

      Zu schreiben was ich will ist eine sehr, sehr gute Idee, ein kleines Fantasietagebuch hilft ja schließlich auch alles klarer zu ordnen. Aber ich hab im Gefühl, dass ich ihm in die Augen sehen muss, wenn ich ihm sage was ich mir wünsche. Das erröten hier und da, will ich ihm nicht vorenthalten :)
      Und was hab ich auch zu befürchten, wir haben schon viel geschafft, dann schaffen wir das auch, vor allem weil es uns, glaube ich, beide glücklich macht.

      Danke an alle, eure Antworten machen mich schon ein gutes Stück mutiger!