Die Unwichtigkeit der Sub - oder Kommunikation als Machtinstrument ?

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      Die Unwichtigkeit der Sub - oder Kommunikation als Machtinstrument ?

      Liebe Mitforistas / foristores

      Mal wieder ein Gedankengang zur Komunikation zwischen Sub und Dom .
      Gerade am Anfang einer Beziehung stellen sich große Fragen im Kopf von Sub .
      Darf ich mich melden ?
      Wie oft ist angemessen ?
      Wird er genervt sein ?
      Bin ich eine Klette ?
      Resultierend aus diesen Gedanken stellt sich mir die Frage warum Subs so sehr diese Intensität wollen ? Ist es nicht eigentlich nur ein Spiel ? - warum will ich soviel Kommunikation ? Warum kann ich es nicht rational auf die Bank schieben bis zum nächsten Treffen ?
      Ist es die Unsicherheit ? Weil man sich nur am Rande committed hat als Spielbeziehung zu agieren und Angst vor dem Verlust hat ?

      Wie empfindet ihr es als Doms ? Ist es lästig , fällt es euch leichter das rational anzugehen und deswegen den Austausch zu minimieren ?
      Oder ist es sogar ein Machtinstrument ?
      Sub am langen Arm zappeln zu lassen , ihr keine Sicherheit zu kommen zu lassen , damit sie Geduld übt .
      Habt ihr Kommunikationseinschrankungen schon mal eingesetzt als Machtinstrument ?

      Ich habe diese Unsicherheit der fehlenden Kommunikation schon oft selbst erlebt - lese hier immer wieder das es wohl das größte Problem am Anfang einer Spielbeziehung ist und meist auch der Dealbreaker . Weil man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt .
      Macht es Sinn dann Regeln für die Kommunikation zu entwickeln ? Und wenn , welche waren für euch akzeptabel und befriedigend ?

      Ich weiß es sind viele Fragen - und ihr müsst nicht alle Beantworten aber ein Einblick in eure Gedanken zur Kommunikation und dem Gefühl von Macht und Ohnmacht könnte mir das Problem etwas erhellen . :abi:
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Moin moin :D

      Diejenigen die mich kennen, wissen das ich ein sehr Kommunikativer Mensch bin. Für mich ist der Austausch sehr wichtig. Auch wenn ich während eines Spiels nicht so massig plaudere ^^ die Masche, wenig bis gar nichts sagen, keine Privaten Dinge, keine Begrüßung u.s.w. ist mir bekannt und von vielen Sub's so auch gewollt oder akzeptiert. Ich lehne das ab, weil ich nicht Theater spiele sondern lache, grinse, fiese Gesten mache u.s.w. :whistling:
      Es ist aber auch ein sehr starkes Machtinstrument das ich, wenn ich es für angebracht halte auch zeitlich begrenzt nutze...
      Du hast es ja auch schon geschrieben.....ohne Kommunikation gehen viele Partnerschaften von vornherein garnicht.....und das ist doch fürnarsch oder?
      :dance:
      Da hast du völlig recht @Talon- innerhalb der Session ist es ja auch gerade der Moment in dem durch Kommunikation das Machtgefälle aufgebaut wird .
      Aber wie ist es danach oder zwischen den Sessions ? Ist dann die Minimierung der Kommunikation auch ein Machtinstrument oder einfach nur lästig oder zu viel ?
      Leidet das Machtgefälle oder wird es sogar zerstört durch Ignoranz ?
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Hallo Chloe,

      das ist schon sehr subjektiv zu beantworten.

      Sicher kann man die Einschränkung der Kommunikation, mittels knapper aber klarer Antworten, als Machtinstrument sehen. Die Grenze zur Ignoranz wird jedoch schnell schwammig und daher sehe ich das ( für mich) eher kritisch.
      Direktheit ist in dem Fall effektiver, schlicht um all die Missverständnisse zu vermeiden.

      Wenn Sub sich in Geduld üben soll, muss man ihr das vorher mitteilen. Der Entzug von positiven Verstärkern, ohne einen eindeutigen Bezug auf das Verhalten, ist lediglich Willkür und führt zu den von dir beschriebenen Vertrauensverlust und Unsicherheiten.

      Bisher habe ich keine Kommunikationsregeln gebraucht, da ich die kommunikative Augenhöhe in der Beziehung schätze.
      ...und wenn sie den Ton nicht trifft, gibt es andere Mittel und Wege ;)
      Hi Chloe,

      ich sehe da ein ganz natürliches Menschliches Problem mit dem du dich befasst, das auch in diesem Kontext vorkommt, aber bei weitem nicht ausschließlich.
      Ist es nicht sogar sehr häufig so das wenn wir eine Person kennenlernen mit der wir total gerne irgendwas machen wollen (von mir aus BDSM, Spielbeziehung oder auch bloß, Kino, klettern, tanzen, zocken...) uns die Dringlichkeit des Wunsches den Kontakt aufzubauen und mangelnde Akzeptanz für einen negativen Ausgang unserer Absicht, n die von dir genannten Überlegungen treiben können?

      Meine persönliche Meinung, Sch... drauf!, spring über den Schatten und verhalte dich als der natürliche, wichtige, wertvolle Mensch mit Macken und Eigenarten der du sowiso bist. Entweder die neue Person erkennt das und will um deinetwillen, so wie du bist eine Freundschaft, Spielbeziehung oder Partnerschaft aufbauen... oder halt nicht. Wenn du dich krumm machst, dich verstellst und verbiegst hast du wenig Chancen auf eine ehrliche, erfüllende zwischenmenschliche Beziehung gleich welch Antrieb hinter dem Vorhaben steckt.

      Und da ja Kommunikation die Basis aller mir einfallenden Zwischenmenschlichen Beziehungen ist... redet gefälligst wann immer ihr das Bedürfnis habt und hört auf wenn ihr erkennt das es die Angst vor einer Angst ist die euch antreibt.
      Hallo Chloe,

      ich möchte gerne antworten, weil ich deine Gedanken selbst kenne und mir das Leid auch von all meinen Freundinnen bekannt ist.
      Die Fragen: Nerve ich ihn, werde ich uninteressant oder lästig, wenn ich viel schreibe, schrecke ich ihn ab?

      Für mich habe ich das mittlerweile sehr klar abgesteckt und zwar in jeglichen Beziehungen (Freundschaften, ehemaligem Romanzen, ehemaligen beginnenden festen Beziehungen) : Ich möchte mir nicht nehmen lassen, mich mitzuteilen. Ich möchte über meinen Tag sprechen, über lustige oder nervige Begebenheiten oder möchte Gefühle äußern, die mir auf der Seele brennen. Sei es auf schriftlichen Wege oder am Telefon oder sonst wie. Ein Mensch, der davon genervt ist, ist wohl nicht für mich geschaffen. Aber ich verstehe es, wenn das Gegenüber weniger kommunikativ ist, solange ich das Gefühl habe, er interessiert sich für das was ich zu sagen habe.
      Ich frage aber auch gerne nach, ob ich nerve, störe oder zu anhänglich bin. Und hoffe einfach, dass der Andere sich freut, wenn ich eine gewisse Zeit des Tages Zeit investiere, um mich zu melden, oder Gedanken zu formulieren.

      In den Fällen, in denen es explizit eine Dom-Sub Beziehung war, war es nie anders. Aber ja, die Intensität des Gefühls, nichts falsch machen zu wollen, war größer. Es war mir NOCH wichtiger, dass ich so kommunikativ wie ich bin angenommen werde, dass es dem anderen Freude bereitet was ich sage. Ich brauchte öfter eine Rückversicherung, habe öfter gefragt, ob er z.B. allgemein wortkarger im Chat ist, oder ob es an mir liegt usw. usw.
      Ich bin immer nur sehr emotionale Bindungen eingegangen und weiss daher nicht wie es bei mir in einer Spielbeziehung wäre.

      Würde sich mein Dom auffallend lange nicht melden ohne Grund, wäre ich übermäßig besorgt, würde nachfragen..
      Hätte mein Dom, weil er es reizvoll gefunden hätte, mich zappeln zu lassen, angeordnet, dass wir längere Zeit, eins zwei Tage nicht miteinander sprechen, hätte ich gut damit umgehen können.
      Hätte man mir gesagt zwischen 8 und 17 Uhr sehe ich wegen der Arbeit nicht aus Handy, hätte ich es verstanden.
      Ich kann vieles nachempfinden, solange es kommuniziert wird.
      Wirklich verletzt wäre ich gewesen, hätte mir jemals jemand gesagt, dass ihm meine Nachrichten lästig sind. Das hätte ich absolut persönlich genommen und damit hätte ich nicht umgehen können.
      Ich finde aber, das gilt für jede Art von Beziehung. Es wird nur als Sub schwerer für mich, weil die Gefühle die damit einhergehen intensiver sind und ich die Sicherheit möchte, dass ich mit diesen nicht alleine da stehe. Ein Mensch der mir diese Sicherheit nicht geben will, ist kein passender Part für mich.

      Lg. S.
      nun ....auch ausserhalb einer Session ist es wichtig das man sich Versteht und Vertraut und das kann man beides nur aufbauen wenn man kommuniziert.
      Das Machtgefälle entsteht durch Akzeptanz und Akzeptanz bekomme ich durch Kommunikation.
      Ja ich kenne Sub's die einen Kalten unnahbaren Dom wollen und brauchen.
      Ich glaube aber das bei diesen Menschen erstmal die abgabe der eigenen Kontrolle und die abgabe der eigenen Verantwortung wichtiger ist, denn ein Machtgefälle.
      Durch echte Ignoranz geht mehr kaputt als nur ein Machtgefälle. Aber über Ignoranz kann ich wenig :pardon: sagen....da kenne ich mich nicht besonders aus...
      :dance:
      Hallo @Lya
      Das man sich bei bestehenden Desintresse abgrenzen sollte , da bin ich ganz bei dir . Auch das man sein eigenes Gefühl für die Notwendigkeit der Kommunikation nicht in Frage stellen sollte und seinen Bedarf weiter versucht zu decken kann ich sehr gut unterstützen .
      Jedoch treibt mich die Frage um , warum manche Beziehungen in so ein Ungleichgewicht hineinstolpern .
      Ist es die Gier nach Aufmerksamkeit , oder der Moment wo ich Macht über die Komunikationsfuhrung habe weil ich sie minimiere ?
      Wie kommt man aus diesem Ungleichgewicht - ohne die Beziehung in Frage zu stellen . ?

      @AiO
      Deinen Ansatz finde ich toll - besonders das du es notwendig findest Minimalismus auch zu begründen - es zeigt mir das du das reflektiert einsetz - Respekt dafür . Und ich glaube in diesem Zusammenhang ist es auch ein schöner Ansatz zur " Erziehung " .
      Nur leider teilen viele diesen Ansatz nicht mit.
      Gibt es dafür außer Unvermögen auch noch andere Ursachen ?
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Ich vermute, dass es einen krassen Unterschied zwischen Lebensgemeinschaften und so genannten Spielbeziehungen gibt.

      Insbsondere bei letzgenannten lesen wir ja alle häufig von den quälenden Fragen der Art: Warum meldet er sich nicht (mehr) ?

      Das resultiert meines Erachtens zu einem großen Teil aus der Konstellation (ich nenne es der Einfachheit halber mal: Affaire; bitte nicht am Ausdruck aufhängen) und dazu kommt, dass in einem D/s Kontext die/der Sub häufig Bindung, Gefühl oder auch eine gewisse Abhängigkeit entwickelt. Aus diesem Gefühl heraus entstehen auch schneller Unsicherheiten, die dann eben Probleme machen.

      Nun mal konkret zu mir: ich wünsche mir schon regelmäßigen Kontakt (im Sinne von: gern täglich, aber eben nicht ständig). Wenn ich nun zB weiß, er ist beruflich unterwegs oder eben in Meetings, etc., dann ist mir völlig klar, dass ich so schnell keine Antwort erwarten kann - soviel Vernunft sollte jede/r mitbringen. Mich hat das dann anfangs abgehalten, trotzdem etwas zu schreiben...hatte ich doch die Macke, keineswegs als Klette empfunden zu werden. Ich doch nicht! Niemals!


      Es hat viel Kommunikation bedurft (und auch subtiler Schieberei seinerseits in die richtige Richtung), dass ich verstanden habe: der Mann FREUT sich über meine Nachrichten, zwischendurch ein Bildchen o.ä. sind ein Lichtblick, an dem er sich auch dann sehr erfreut, wenn er eben nur gucken/lesen, aber nicht unmittelbar antworten kann.

      Rückmeldung kommt dann schon, sobald es möglich ist.

      Ja, deswegen bin ich dennoch immer mal noch zickig oder angefressen, wenn ich gefühlt ständig "liefere" (bitte richtig verstehen: ich bring da keine Pizza auf Bestellung, sondern melde mich, zeige ihm, "Hallo, mich gibts, ich denk an Dich " oder so) und dann ab und an nur karge oder auch keine Rückmeldung kommt. Klar, ich bin Mensch und auch an mir nagt es dann schon mal.

      Aber auch hier: mehr als deutlich wurde mir vermittelt: ich möchte, dass Du meine Nummer nutzt, du bist mir NICHT zu anhänglich, das würde ich dir schon sagen, ich genieße deine Zuwendung.

      Nun ja...der Unterschied zu einer üblichen Affaire ist dann wohl, dass ich eben eher nicht trotzig die Unterlippe vorschieben und verlangen kann: wenn von dir nix kommt, bin ich auch still.
      Obwohl: die Unterlippe wird dennoch ab und an dicke, aber das sieht er dann nicht und ich schlucke meine Beschwerden (meist), weil ich mich sehenden Auges in dieses Ungleichgewicht begeben habe. Und unterschwellig merkt er es dann ja auch und ab und an kommt dann eben "aus dem Nichts" eine liebevolle Reaktion, die mir dann umso wertvoller ist.

      Ignoranz als Machtdemonstration ist ein wirkungsvolles Instrument, das aber meiner Meinung nach nur sparsam und dosiert eingesetzt werden sollte. Auch das hab ich schon abbekommen und geschäumt (hey, einfach auflegen, wenn ich etwas "Unangemessenes" gesagt habe....???). Aber auch da: mitteilen, wie sehr das trifft und die gemeinsame Feinjustierung erarbeiten. Merken, wie der andere tickt und was für Auswirkungen das eigene Handeln beim anderen hat.


      Letztlich wohl sehr individuell, aber mit der Tendenz, dass Sub in D/s Spielbeziehung eben aufgrund der Konstellation tendenziell eher mit Unsicherheiten zu kämpfen hat...
      Stark genug, um schwach zu sein.
      Hallo Chloe ,

      wahrscheinlich ist es für jeden anders empfunden , was dem Einen zuviel ist , findet der Andere zu wenig .
      Ich würde sagen , es richtet sich nach dem Stand der Beziehung und dem Alltagsgeschehen ., ich bin kein Freund von " wo bist Du , was machst Du , woran denkst Du ? ".
      Wenn ich arbeite ( im OP ) kann ich nicht dauernd aufs Smartphone sehen , ob eine Nachricht hinterlassen wurde .
      Aber mit unbegründeter Ignoranz ( z.B . zappeln lassen ) hätte ich ein Problem , keine Kommunikation ist dann irgendwie auch eine Antwort, aber eben die falsche für mich .
      So gibt es auch Tage , an denen Stille herrscht , wenn mir diese zu lange dauert , frage ich höchstens mit einem Satz mal nach , ob am anderen Ende noch Leben ist . :hi:
      Ansonsten gibt es einen Austausch mit normalen Unterhaltungen über Alltag , privates und berufliches .
      @Talon
      Ich sehe es genauso - Ignoranz macht vieles kaputt .
      " schweigen ist ein scharfes Schwert "
      Die Subs die leiden unter der minimierten Kommunikation wollen ja meist das es intensiver wird - das Machtgefälle und die Bindung .
      Ich frage mich warum das vom Gegenpart häufig anders gesehen wird .

      @Sterntaler88
      Von vielen Subs höre ich das sie versuchen mehr oder weniger gut mit Kommunikationsminimierung klar zukommen , wenn sie ausreichend kommuniziert wird . So wie du es ja auch kannst . Ich empfinde es dan. Auch annehmbar wenn ich Bescheid weiß was er will . Klappt dann auch gut .

      Aber warum wird es in manchen Fällen nicht Kommuniziert ?
      Ist es Nachlässigkeit ? Mangelnde Empathie das Mitteilungsbedürfnis des anderen nicht so hoch zu schätzen ?
      Oder ist es auch das Unvermögen von Sub sich zurückzunehmen ?

      Könnt ihr euch zurücknehmen ? Und wie schafft ihr das ?
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Diese Ängste kenne ich und ich muss zugeben in meiner letzten Beziehung hatte ich sie über alle maßen, das lag sicherlich auch daran, dass er zwischenmenschliche Nähe und Körperkontakt kaum bis gar nicht zugelassen hat und Kommunikation als Druckmittel verwendete. Es war im Nachhinein auch das Einzige was ihm als Druckmittel blieb. Und das obwohl er wusste, dass ich damit nicht umgehen kann. Diese ständige Angst ist nicht gut vor allem dann wenn man weiß, dass es einen zermürbt. Der Mann an meiner Seite, mein Mann , mein Herr, weiß das und er nutzt es nicht aus. Ganz im Gegenteil er sorgt für Kommunikation wenn ich noch versuche in Worte zu fassen was in mir vorgeht. Es passt einfach kommunikativ und nur so kann ich mir eine für mich gesunde Bdsm Beziehung vorstellen, die nicht nur Spielbeziehung sein soll.
      Danke für das spannende Thema @Chloe :) .

      Im Alltag ist es so, dass ich zeitnah zu antworten habe. Daraus hat sich ergeben, dass ich auf eine Meldung seinerseits warte und darauf antworte. Damit komme ich gut zurecht.

      Insgesamt denke ich, dass es auch an dieser Stelle ein Geben und Nehmen sein sollte. Spüre ich kein ehrliches und authentisches Interesse beim Gegenüber in Form von Kommunikation, passt es nicht. Soviel zum Gefühl der Unwichtigkeit der Sub. Dabei erwarte ich keine ellenlangen Romane, belanglosen Smalltalk oder gefühlt erzwungene Nachfragen. Vielmehr so viel Kontakt und ausreichend Nähe, dass ich spüre, dass er an mir dran ist. Dies zeichnet sich beispielsweise durch die Fähigkeit aus, eventuelle Freiflüge meinerseits ohne viele Worte zu erkennen und mich wieder einzufangen, mich zu erden. Ganz einfach mit den richtigen Worten und adäquater Ansage durch einen kurzzeitigen Wechsel in eine andere Kommunikationsebene :saint: .
      Da brauche ich nicht lange rumphilosophieren, Kommunikation gehört für mich einfach dazu. Ich darf es ja eigentlich nicht zugeben, aber mich würde es verunsichern, wenn Sub sich nicht meldet. Sei den, es wurde vorher so besprochen.
      Sicherlich kann es mal sein, das ich absichtlich verzögert antworte wenn ich angesäuert bin. Das hat aber nichts mit Macht zu tun, das mache ich in "normalen" Leben auch.

      @Chloe neben Unvermögen gibt es die Wahrscheinlichkeit der Fehlinterpretation /-kommunikation.

      Evtl. denkt er, dass du schon weißt, was er dir damit sagen will und schlicht nicht daran denkt, dass seine Gedanken nun mal nicht auf der Stirn geschrieben stehen.

      Sprich ihn, wie @Lya schon sagte, am besten direkt darauf an und räumt das Problem aus der Welt.
      @Chloe [quote ] Aber warum wird es in manchen Fällen nicht Kommuniziert ?
      Ist es Nachlässigkeit ? Mangelnde Empathie das Mitteilungsbedürfnis des anderen nicht so hoch zu schätzen ?
      Oder ist es auch das Unvermögen von Sub sich zurückzunehmen ? [/quote ]

      Ja wer weiss das schon, warum es stellenweise nicht kommuniziert wird. Da kann man ja auch nur spekulieren. Vllt. steht er drauf, sich als unnahbar zu fühlen, vllt. ist das sein Ausdruck von Macht in diesem Moment, vllt. ist es einfach nur Lustlosigkeit zu schreiben, vllt misst derjenige persönlichen Gesprächen einen größeren Stellenwert bei und schriftl. kann vernachlässigt werden.. Oder oder oder..
      Ich würde einfach immer nachfragen, was denjenigen dazu bewegt so wenig oder vllt. so emotionslos oder so sporadisch zu schreiben.
      Und mit einer verständlichen Antwort, könnte ich mich zurücknehmen. Aber nur für einen gewissen zeitlichen Rahmen, für den Kick, dass es in der Hand des Anderen liegt, den Kontakt aufzunehmen, als zeitweilige Demonstration des Machtgefälles. Ja, das würde ich alles gerne mitmachen. Aber nicht 24/7.
      Mich in Worten mitzuteilen, Resonanz darauf zu erhalten, ist mir so wichtig wie mich körperlich mitzuteilen. Eine Beschneidung dessen könnte ich nicht ohne Erklärung und ohne zeitlichen Rahmen hinnehmen.
      Vielleicht weil mein Dom nicht nur mein Dom sein sollte, sondern auch ein Freund und Vertrauter.

      Chloe schrieb:

      Gerade am Anfang einer Beziehung stellen sich große Fragen im Kopf von Sub .
      Darf ich mich melden ?
      Wie oft ist angemessen ?
      Wird er genervt sein ?
      Bin ich eine Klette ?
      Resultierend aus diesen Gedanken stellt sich mir die Frage warum Subs so sehr diese Intensität wollen ? Ist es nicht eigentlich nur ein Spiel ? - warum will ich soviel Kommunikation ? Warum kann ich es nicht rational auf die Bank schieben bis zum nächsten Treffen ?
      Ist es die Unsicherheit ? Weil man sich nur am Rande committed hat als Spielbeziehung zu agieren und Angst vor dem Verlust hat ?
      Ich bin jemand, der sehr viel Wert auf intensive und möglichst tägliche Kommunikation legt.
      Weil ich das Gefühl benötige, dass Dom sich für mich interessiert und ich nur so das Machtgefälle spüren kann.
      Für mich ist es kein Spiel, sondern ich gewähre Dom einen Einblick in mein Innerstes, das ich lange Jahre sogar vor mir verleugnet habe. Es macht mich immens verletzlich und ich möchte für denjenigen, dem ich mich öffne, wertvoll sein. Daraus resultiert, dass ich das Gefühl haben muss, dass von seiner Seite alles auch kein "Bedarfsmeeting" ist (und ich ihm sonst egal bin), sondern ich brauche eine Freundschaft+.
      Dennoch möchte ich nicht in den Ruf kommen, zu klammern, eifersüchtig zu sein, mich zu verlieben oder zu nerven. Denn wenn ich auch gern kommuniziere mit meinem Dom, will ich ihn auch nicht belästigen und ihn mit Nichtigkeiten aus seinem üblichen Tagesrhythmus bringen. Ihm soll es ja gut gehen mit mir.
      Es ist im Grunde eine Gratwanderung, denn ich weiß, dass mein Kommunikationsbedürfnis oft nicht dem der Männer (allgemein gesprochen) entspricht.
      Also spreche ich rechtzeitig darüber (habe ich bisher immer getan) und bin ansonsten gerade anfangs eher vorsichtig und behutsam.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      In meiner jetzigen Beziehung, die ja auch meine erste ist, brauchte ich gerade am Anfang diesen regelmäßigen Kontakt, hatte ich doch so viele neuen Dinge zu verarbeiten, hatte 1000 Fragen und war auch extrem unsicher. Da wir ja etwas weiter entfernt voneinander leben und uns nicht tgl. sehen, schreiben wir eben oder telefonieren, und das wirklich jeden Tag.

      Uns verbindet allerdings neben unserer D/s -Beziehung auch eine sehr tiefe Freundschaft, sodass unser Kontakt sehr viel mehr beinhaltet. In einer reinen Spielbeziehung wäre das vielleicht anders und der Kontakt weniger intensiv.
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
      So - jetzt ist der Systemschluckauf wohl beendet .
      Danke für eure vielfältigen und doch im Kern einigen Antworten .
      @AiO es geht mittlerweile gar nicht mehr um meine Beziehung , die ist mittlerweile im Kommunikatiinsbereich gut erarbeitet - hatte aber auch Tendenzen in meine Fragestellungen. Und du hast recht -es war viel Fehlinterpretation auf beiden Seiten dabei . Mir ist nur aufgefallen wie viele Subs immer wieder daran scheitern und damit auch häufig die Beziehungen . Und es war mir ein Bedürfnis mal nach zuhorchen ob das einen D/S Ansatz hat - zum Machtgefälle für viele Doms dazugehört Kommnikation als Machtinstrument einzusetzen . Bewusst Verunsicherung zu provozieren .
      Es ist schön zu sehen das es offensichtlich den meisten so geht , das sie sich austauschen wollen . Kommunikation auch als Machtinstrument einsetzen , jedoch begründet. - was leider nicht immer klar von einigen Doms kommuniziert wird und deshalb so ein großer Stressor ist .
      So reflektiert man sich versucht damit auseinander zusetzen , manchmal spielt der Emotionsbaukasten dann doch einen Streich und haut alle Rationalität komplett über den Haufen . Und man dreht sich im Kreis und hängt sich wie eine Festplatte auf - systemschluckauf im inneren - und versucht im Kopfkarussell immer schneller zu fahren .
      Doch Karussell ist nie zielführend .
      Mich würde interessieren ob Minimierung der Kommunikation tatsächlich als Macht Instrument eingesetzt wir um Sub auch gezielt zu führen und zu erniedrigen . Und wie ihr damit umgeht - es wagt zu diskutieren , zu fordern oder zu reglementieren .
      Oder ob es tatsächlich nur mal wieder ein simples Kommunikationsproblem ist - mit Fehlinterpretationen und Daraus resultierenden Stress .
      @'Feuerpferd und @'Curylicious' eure Haltung spricht mir aus der Seele .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Ich finde es interessant, welche "großen" Fragen du dir als Sub am Anfang einer Beziehung so stellst. Aber welchen Wert hätten deine vermeintlichen Antworten wirklich für dich? Vergiss die Fragen und wähle die Kommunikationsintensität die deinem Naturell entspricht und die dir wichtig ist. Und sollte dein Partner damit nicht zurechtkommen, wird er es dir schon sagen.

      Ich selbst sehe mich mal mehr, aber auch mal wieder weniger kommunikativ. Und ja, ich kann auch weniger kommunikativ zu meiner Partnerin sein. Das ist meist dann der Fall, wenn mich gerade andere Dinge intensiv beschäftigen, die mir im Moment einfach wichtiger sind. Meine Partnerin ist eben nicht alleine das Universum, sondern nur ein Teil davon, wenn auch ein wichtiger. Aber auch in Situationen, in denen ich die Kommunikation mit meiner Partnerin nicht mit der üblichen Intensität führe, ist sie mir aber auch nie unwichtig!

      Eine Einschränkung der Kommunikation als Machtinstrument, mag für manche unter Umständen eine Option sein, ich selbst kann damit aber überhaupt nichts anfangen. Wir reden hier ja nicht über Knebel und so, oder? *fg Für mich ist Kommunikation das A und O einer jeden Beziehung. Worte, Blicke, Berührungen … alles ist Kommunikation und gehört für mich einfach dazu. Aber sicherlich haben wir nicht alle den gleichen Bedarf an den verschiedenen Kommunikationsformen. Aber wie heißt es so abgedroschen: "Für jeden Topf gibt‘s einen Deckel".
      Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune ...
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