FLR (Femal Led Relationship) - das unbekannte Wesen?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      @Viva Nein, natürlich ist das nicht tragisch. :)
      Aber wenn ich jetzt z.B. ein Paar treffen würde das sagt es lebt FLR und ich dann mitkriege, wie locker die beiden miteinander umgehen, wie frech er ihr gegenüber ist und sie darüber lacht und ihm dann sogar noch einen Drink bringt... Und später dann (im Internet) recherchiere was FLR denn nun bedeutet weil es mich dann doch interessiert, wäre ich ganz schön verwirrt und würde die Aussage des Paares und die Informationsquellen in Frage stellen.

      Ich finde halt, dass wenn man schon einen sehr speziellen Begriff benutzt, dass dieser dann auch dafür stehen sollte, wofür er eigentlich steht... (Was für ein Satz... ^^').

      Nur um das klarzustellen: Ich habe weder etwas gegen diese Beziehungsform, noch gegen die Menschen, die FLR leben wollen. Solange alle Beteiligten damit glücklich sind. :sekt:

      Ich hoffe mal, dass das jetzt auch nicht zu sehr Offtopic ist...
      Mich muss nicht jeder mögen. Es reicht, wenn es die richtigen tun.

      EinfachIch schrieb:




      Ich finde halt, dass wenn man schon einen sehr speziellen Begriff benutzt, dass dieser dann auch dafür stehen sollte, wofür er eigentlich steht... (Was für ein Satz... ^^').
      aber genau das ist die Frage, ob es tatsächlich nur dafür steht. Aber das ist wirklich OT bzw. Werden wir es wohl hier nicht abschließend klären können.
      So, aus Zeitgründen musste ich mich jetzt ein Stück weit ausschweigen, auch weil ich ein bisschen ins Zweifeln gekommen bin, ob ich meine Beziehung jetzt nun FLR nennen darf oder nicht - wo ich mich doch nicht in das Stufensystem zwängen mag.

      Mir kam letztlich die Idee, doch einfach mal im entsprechenden deutschen FLR-Forum nachzulesen, denn hieraus hatte ich damals meine Infos bezogen. Nette Mitforisten hatten mich auf einen Thread aufmerksam gemacht, der zu einem Artikel verweist. In diesem Artikel habe ich mich in meiner damaligen Findungsphase so sehr wiedergefunden, dass ich dachte: ja, hier bist du daheim. Auf broadly vice com kann man ihn finden und ich finde ihn tatsächlich sehr passend.Denn letztlich ist es hier wie beim Begriff BDSM: jeder stellt sich letztlich etwas anderes darunter vor, jeder hat sein eigenes FLR/BDSM, das er lebt. Aus meiner Sicht darf man deswegen diese beiden Begriffe auch völlig gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen - und so mit Leben füllen, wie es einem selbst und seinem Partner gefällt. In meinem Fall also: keine Stufen.
      Auch sonst wird in jenem Forum nicht unbedingt auf dem Stufensystem beharrt.

      @Mermaid hatte angefragt, ob wir nicht aus unserer Beziehung berichten können und sie hat natürlich völlig Recht: @Schwarze_Motte krabbelt nicht den ganzen Tag auf allen Vieren nackig und mit Halsband durchs Haus. Ich denke, mein Sohn würde das etwas seltsam finden. :D Wie in vielen anderen DS-geprägten Beziehungen gibt es Regeln und Rituale, die wir beide einhalten. Denn aus meiner Sicht hat auch Femdom sich an bestimmte Regeln zu halten und sei es die, sich um das Wohlergehen (physisch und psychisch) des ihr vertrauenden Menschen zu kümmern. Denn letztlich geht es hier um Vertrauen. Ebenso aber geht es um die innere Einstellung von @Schwarze_Motte. Es ist ihm ein Bedürfnis, mir zu dienen, und er macht das auf seine eigene, anmutige und hingebungsvolle Art, die ich jeden Tag als großes Geschenk erachte. Und wenn es um so etwas einfaches wie Wäscheaufhängen geht.

      Unsere Beziehung wird von mir geführt, in jeglicher Weise. Wir diskutieren sehr wohl unsere Themen aus. Doch am Ende entscheide im Zweifel ich.
      Vielen Dank für Deinen EInblick in eure Beziehung. Ich bin im Artikel über eine Passage gestolpert
      "Aber: „Der Unterschied zwischen BDSM und einer weiblich geführten Beziehung ist, dass beim BDSM sexuelle Aspekte oft im Vordergrund stehen", erklärt sie weiter. „Bei einer weiblich geführten Beziehung wird hingegen dem partnerschaftlichen Zusammenleben oft mehr Raum gegeben." Die Wichtigkeit des Sex hänge nicht von der Beziehungsform, sondern vom Trieb des Paares ab. „Wenn eine Frau viel Sex möchte, dann wird das einen entsprechenden Raum einnehmen. Bei zwei asexuellen Wesen spielt es keine Rolle."
      Im Gespräch mit beiden Frauen wird klar: Die Differenzierung zwischen BDSM und FLR ist wichtig. Denn letzten Endes ist eine female-led relationship kein von kinky Klischees nur so strotzendes Rollenspiel oder weibliche Allmachtsfantasie, sondern vielmehr ein ernsthaftes Beziehungsmodell, das—genau wie alle anderen Konzepte—nicht für jeden vorgesehen ist, aber durchaus auf Langfristigkeit ausgelegt ist." (Zitat Artikel Female-led relationships: Wenn in der Beziehung allein die Frau das Sagen hat" auf broadly.vice.com)

      Da finde ich die Abgrenzung zu BDSM im allgemeinen schräg, oder wie seht ihr das?
      Hallo @Viva,

      ich war mir nicht ganz schlüssig, wie weit ich hier mit dem "Nicht-Linken" gehen darf, danke für das Spezifizieren.

      An dieser Differenzierung zwischen FLR und BDSM wie im Artikel genannt habe ich mich nicht gestört. Zu unserer Beziehung gehört BDSM eindeutig mit dazu. Wer es trennen will, der kann es tun. Ich sehe aber beiden Varianten als durchaus auch alleinstehend möglich.

      Viva schrieb:

      Da finde ich die Abgrenzung zu BDSM im allgemeinen schräg, oder wie seht ihr das?

      Kann man generalisieren zu der Frage ob DS ohne Sex auch BDSM ist. Meiner Meinung nach ist das so. Dementsprechend ist FLR ohne Sex auch BDSM. Entscheidend ist was im Kopf passiert und nicht das was die primären Geschlechtsorgane machen.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"

      Viva schrieb:




      Da finde ich die Abgrenzung zu BDSM im allgemeinen schräg, oder wie seht ihr das?
      @Cliffhanger hat eigentlich schon geschrieben was ich schreiben wollte, FLR ist mehr eine Kopfsache, evtl hinkt der Vergleich aber ist mit Petplay und Dd/Lg nicht anders, da spielt nun auch die Psychologie die übergeordnete Rolle.
      Träume sind da um gelebt zu werden, also stürze dich ins Leben und träume nicht nur davon ! :dance:
      Merke dass ich letzter Zeit in unserer Beziehung das Thema 'FLR' in gewissen Teilen an Bedeutung gewinnt und erachte es als angebracht mir dazu mal Gedanken dazu zu machen. Nein ich habe FLR noch nie gelebt und weiss auch absolut rein gar nichts darüber. Ehrenwort ! Ich kann also komplett naiv drauf los grübeln.

      Kleiner Exkurs zum Label FLR. Zum Namen und wie er verwendet wird mach ich mir für meine eigene Beziehung keine grossen Gedanken. Mehr noch, wenn ich in Zusammenhang mit einer Beziehung nur schon Wörter wie Stufe und Plan lese beginne ich hellhörig zu werden. Eine Beziehung sollte für mich möglichst kreativ, voller positiver, dynamischer Energie sein, nix da von Plan und Stufen :fie: . Einen Plan macht man im Business oder der Politik um ein Ziel möglichst effizient zu erreichen. Eine Beziehung will leidenschaftlich gelebt werden und soll Sicherheit, Geborgenheit, Wärme usw. schenken.

      Ok, zurück zum Thema. Was ich mir darunter vorstelle ? Da das selbe wie wenn der Mann das sagen hat, ausser das es halt die Frau ist. (Gut, das war jetzt mal etwas zu einfach). Also erstmal - ich wurde sozusagen dahingehend 'erzogen', dass Gleichberechtigung die über allem stehende Maxime ist. Was mag wohl schön klingen, kann aber auch furchtbar Anstrengend sein, nämlich wenn in einem Team mit 2 Mitgliedern jeder eine gleichwertige Stimme hat und man dann unterschiedlicher Meinung ist. Das kann zu endlosen Diskussionen führen. Ausserdem sind wir hier ja im BDSM Bereich, wo Gleichberechtigung ja etwas anders gesehen wird. Also bleibt für mich die Frage, was wohl der Unterschied zwischen FLR und MLR sein könnte ? Jetzt wird es offensichtlicher, das F oder M halt. Also wären wir bei der Frage, was Frauen von Männer unterschiedet und wie sich das in einer Beziehung manifestiert.

      Im Web findet man so einige ganz grundsätzliche Aussagen zum Unterschied zwischen Mann und Frau. Legt man nun einen Filter darauf um möglichst für Beziehungen und Führung zutreffende Aussagen zu erhalten so fallen mir die folgenden beide Punkte auf:
      - Frauen sind eher empathiefähig und befugter die Gemeinschaft zu stärken
      - Frauen haben ein besseres soziales Erkenntnisvermögen als Männer

      Ich gebe es zu, ich tendiere gerade effektiv zur Erkenntnis (weil ich mich das eben noch nie so hinterfragt habe) dass Frauen besser geeignet
      wären ein eine Beziehung zu anzuführen, und zwar ganz unabhängig von BDSM. Das wird in einigen, sogenannt primitiven Stämmen ja auch nach wie vor so gelebt. Zuhause hat Sie das sagen. Sein Ding ist das Jagen.

      Lange Rede kurzer Sinn: Wenn ich nun in mich hineinhöre, meine Gefühle scanne, es in einem Satz zu formulieren versuche,
      so meinte ich dass FLR tendenziell schlicht romantischer sind als MLR (so wie im von @eruntersie umschriebenen Beispiel).

      Euer SM aus1001 Nacht

      P.s aber eben Post Scriptum: Ok eine Aussage welche ich ebenso gefunden habe Lautet: Männer haben ca 4 Milliarden mehr Nervenzellen. Yes ! Also doch ! :dance2:


      Real submission is about being naked for her, not just in the physical sense, but also in the spiritual one
      Ich denke wichtig ist in einer Beziehung einmal ob ein Partner eher dominant ist und lieber führt und der andere eben submissiv ist und geführt werden möchte.
      Ich glaube in vielen Beziehungen ganz ohne bdsm ist dies auch der Fall ohne dass den Partnern das bewußt ist und viel über Manipulation etc gearbeitet wird.

      FLR bedeutet für mich erst einmal nur dass die Frau in einer Beziehung dominant ist und führt und der Mann submissiv ist, geführt wird, und das sich beide dieser Tatsache bewußt sind.

      Mit dem beschriebenen Stufensystem habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht wirklich auseinandergesetzt.

      Der bdsm Kontext der es unter anderem zumindest für mich aktuell so interessant macht ist die Faszination die ich für meine Frau empfinde wenn sie ihre dominante Rolle auslebt und auch ihre sonst gut im Griff gehaltenen sadistischen Züge zumindest teilweise wirklich zu erleben und zu spüren.

      Ich bin sicher mehr devot als masochistisch und mit Schmerzen kann sie mich wenn sie will schnell an meine Grenzen bringen oder auch endlos zappeln lassen und dann ihre Erregung dabei auch körperlich zu erfahren ist, wirklich berauschend für mich.

      Berauschend ist ehrlich gesagt auch das Gefühl der Angst welches ich bisher zwar ganz selten aber doch in diesen Momenten vor ihr habe. Ich sehne mich irgendwie nach der Angst vor ihr und was sie mir antun wird. Ich weiß, dass es für mich zwar furchtbar wird aber das ich bei ihr trotzdem sicher bin. Klingt sehr paradox.

      Irgendwie geht der Weg für uns einfach weg von einem Rollenspiel (auch wenn die großen Spass machen können :rot: ) mit dem authentischen akzeptieren der eigenen Rolle zu einem harmonischen "Rollenleben".

      Da Partnerschaften aber so unterschiedlich sind helfen uns zumindest die FLR Modelle die sich im Internet finden kaum weiter.

      Aber FLR als Begriff an sich finde ich schon in Ordnung.

      LG
      Ein weiteres interessantes Thema zum Ausbuddeln! Leider (?) ist es schon wieder ein etwas längerer Text geworden...unter anderem auch deshalb, weil mich vieles, was man so lesen kann dazu, doch ein wenig aufregt...er muss sogar gesplittet werden! Was sind schon 10.000 Zeichen? :D

      Eine weiblich geführte Beziehung ist für mich natürlich auch sehr interessant. Das Label „FLR“ birgt zwar, wie hier schon angeführt, einigen Unsinn, aber letztlich bezeichnet es schon eine Art der Beziehung, wie ich sie mir öfters vorstelle. Wobei ich keine Ahnung habe, ob mir das nicht zu absolut wäre, momentan würde ich diese Absolutheit wohl ausschließen, aber wenn es sich einfach mit der Zeit so ergibt, wer weiß?
      Wie viele hier und auch im anderen Thread gesagt haben, muss so etwas ganz bestimmt wachsen. Wachsen – also auch einfach so, aus sich selbst heraus, ein wenig als natürlicher Umgang miteinander und wenn man das dann als FLR bezeichne möchte, bitte.

      Auf den meisten Seiten im Netz zum Thema wird mir allerdings eher schlecht. Wenn ich das nicht gerade im Zustand großer Erregung lese, wirkt das sehr abstoßend auf mich. Mitunter sehr lieblos, schematisch und irgendwie auch übergriffig: Wenn im Grunde nur die Bequemlichkeitsvorteile aufgezählt werden, die frau dadurch hat. Nie wieder abwaschen und staubsaugen – die Vorteile der FLR. Ihr Mann hat Ihnen seine devote Ader gestanden? Kein Grund zur Panik! Das können Sie für sich nutzen! :rolleyes:




      Viva schrieb:

      Vielen Dank für Deinen EInblick in eure Beziehung. Ich bin im Artikel über eine Passage gestolpert
      "Aber: „Der Unterschied zwischen BDSM und einer weiblich geführten Beziehung ist, dass beim BDSM sexuelle Aspekte oft im Vordergrund stehen", erklärt sie weiter. „Bei einer weiblich geführten Beziehung wird hingegen dem partnerschaftlichen Zusammenleben oft mehr Raum gegeben." Die Wichtigkeit des Sex hänge nicht von der Beziehungsform, sondern vom Trieb des Paares ab. „Wenn eine Frau viel Sex möchte, dann wird das einen entsprechenden Raum einnehmen. Bei zwei asexuellen Wesen spielt es keine Rolle."
      Im Gespräch mit beiden Frauen wird klar: Die Differenzierung zwischen BDSM und FLR ist wichtig. Denn letzten Endes ist eine female-led relationship kein von kinky Klischees nur so strotzendes Rollenspiel oder weibliche Allmachtsfantasie, sondern vielmehr ein ernsthaftes Beziehungsmodell, das—genau wie alle anderen Konzepte—nicht für jeden vorgesehen ist, aber durchaus auf Langfristigkeit ausgelegt ist." (Zitat Artikel Female-led relationships: Wenn in der Beziehung allein die Frau das Sagen hat" auf broadly.vice.com)

      Da finde ich die Abgrenzung zu BDSM im allgemeinen schräg, oder wie seht ihr das?


      Absolut schräg, ja. Für mich fällt das in dieselbe Kategorie wie der ganze hier auch bereits angesprochene Unsinn auf diversen FLR-Seiten. Also insbesondere generelle Behauptungen über die Geschlechter – also sprich, dass Frauen natürlicherweise oder vernünftigerweise – also nach objektiven, sachlichen Gründen – aufgrund ihres Geschlechtes besser zur Führung geeignet seien als Männer. Ganz ehrlich, das klingt immer nach solchen Gedanken, wie ich sie früher vielleicht mal in Zuständen großer Erregung hatte – also sprich, Kopfkino.
      Nüchtern betrachtet ist das aber, mit diesem Allgemeinheitsanspruch, also mit dem Anspruch, eine wahre Aussage über Tatsachen zu sein, recht alberner Sexismus.


      Denn natürlich geht es doch um ein einvernehmliches Machtgefälle. FLR als eine ernsthafte Beziehungsform unter anderen, die aber natürlich nicht für jeden geeignet ist – ja, sicher, geeignet ist sie eben schlicht für Femdon & Malesub. Darum geht es doch. Um ein einvernehmliches Machtgefälle aufgrund beidseitiger Präferenz desselben. Und das nicht notwendig nur im sexuellen Kontext. Wenn man BDSM in einem engen Sinne als explizit auf Sexuelles bezogene Praktiken versteht, kann man natürlich zwischen beidem trennen. Aber mir scheint in dem Artikel nicht der enge Begriff verwendet zu werden, also auf gar keinen Fall konsequent.


      Deutlich(er) wird das an folgenden andere Passagen aus besagtem Artikel, über die ich gestolpert bin:


      "Die Idee hinter Strafen wie der Keuschhaltung eines Mannes durch das Verschließen seines Geschlechtsteils ist „die Überzeugung, dass die ultimative Triebfeder allen männlichen Tuns seine Sexualität ist. Umgangssprachlich spricht man oft von ,schwanzgesteuerten Männern'."

      Das ist doch schlicht sexistische Unsinn. Oder aber eben Kopfkino: Die natürliche Unterlegenheit des schwanzgesteuerten Mannes, der ob seiner Schwanzgesteuertheit der Führung der Frau bedarf…


      Und zu Ende gedacht führt das dann auch in folgende Absurdität:



      "Wenn wir diesen Gedanken weiter denken, bedeutet das für eine weiblich geführte Beziehung, dass der Wille der Frau und der Sexualtrieb des Mannes in Konkurrenz zueinander stehen, wenn es darum geht, den Mann zu führen", schreibt Elisabeth Steinhaus auf ihrer Homepage."

      Es ist doch das absolute Gegenteil der Fall! Der Sexualtrieb des submissiven Mannes steht wohl kaum in Konkurrenz dazu, sich von der Frau führen zu lassen…das ist ja eine komplette Verdrehung und ich weiß wirklich nicht, wie man (bzw. frau) darauf kommen kann. Das ist, als würde sie sagen, 2 und 2 sind 5.

      Ich habe den Artikel zum Thema Keuschhaltung auf ihrer Seite mal gesehen und ehrlich gesagt finde ich das ziemlich haarsträubend. Dazu im nächsten Post...
      Only truth will help to set me free; my every weakness I must turn into strength

      Machine Head- Imperium
      flrsteinhaus.wordpress.com/flrartikel/keuschhaltungfokus/ schrieb:
      Männer neigen dazu, auch wenn es sicherlich Ausnahmen geben mag, nach erfolgreicher Eroberung einer Frau diese nicht mehr prioritär zu behandeln. Es scheint sich mit der Zeit, wenn der erste rosarote Schleier verflogen ist, eine Art „Gewöhnung“ einzustellen, die den Mann zu der Auffassung kommen lässt (ggf. auch unterbewusst), er habe sein Ziel erreicht und müsse nun nicht mehr um die Gunst seiner Partnerin werben.


      Von der Pauschalisierung mal abgesehen: Als ob das geschlechtsspezifisch wäre! Als ob diese Gewöhnung nur beim Mann geschieht...


      flrsteinhaus.wordpress.com/flrartikel/keuschhaltungfokus/ schrieb:
      Hierzu muss man zunächst die Grundannahme treffen, dass der Mann einen Großteil seiner Energie auf die Erfüllung seiner sexuellen Lust verwendet. Im Klartext: Er tut viel dafür, zum Schuss zu kommen. Sei es, dass er um geeignete Sexualpartnerinnen wirbt, sei es, dass er sich selbst befriedigt.


      Ganz nonchalant tritt weiter das Bild vom schwanzgesteuerten Manne zu Tage, der zu so etwas wie Liebe und tiefer Verbundenheit zu seiner Partnerin von sich aus wohl gar nicht in der Lage zu sein scheint.
      „Zum Schuss kommen“ ist dabei freilich auch das passend-abwertende Vokabular.

      Im Kern geht’s mir aber da rum:

      flrsteinhaus.wordpress.com/flrartikel/keuschhaltungfokus/ schrieb:
      Gerade Wochenenden sollten im Zeichen der Partnerschaft stehen, trotzdem vernachlässigen viele Männer ihre Frauen und schenken ihnen nicht die Aufmerksamkeit, die sie sich wünscht und verdient. Hat nun aber die Frau die Möglichkeit, diesen Aufmerksamkeitsentzug durch die Verweigerung des Orgasmus des Mannes zu ahnden, wird er sich deutlich mehr anstrengen, seine Partnerin wertzuschätzen, zu umsorgen oder gar zu verwöhnen. Erfüllt er seine Partnerin mit Freude, so darf auch er sich über einen Orgasmus freuen. Ist er hingegen der Auffassung, seine Partnerin könnte seine volle Aufmerksamkeit entbehren, so wird er auf seinen Orgasmus verzichten müssen.
      Ein Mann, der zwei oder drei Tage nicht zum Schuss gekommen ist, wird sehr viel dafür tun, alles zu tun, was sich seine Angebetete wünscht.



      Das scheint mir den Kern der Keuschhaltung gar nicht zu treffen. Bzw. nur sehr, sehr oberflächlich und ich frage mich wirklich, wie das sein kann...sie zeichnet ja das Bild von dem Mann, der seiner Frau primär aus der Überlegung „endlich wieder zum Schuss kommen zu können“ Aufmerksamkeit widmet und ggf. sogar gehorcht.

      Vielleicht ist das bei ihr ja so und vielleicht ist das ja auch bei vielen so, vielleicht stehe ich damit ja eher alleine, aber meinen bescheidenen Erfahrungen nach ist das überhaupt gar nicht der primäre Mechanismus, der bei Keuschhaltung zu der großen Fokussierung und der Unterwürdigkeit führt.
      Stattdessen ist es schlicht die Lust, die aufgestaute submissive Lust, die eben einfach darin besteht, der Frau zu dienen, sie zufriedenzustellen und sich ihr hinzugeben; darin, sich nach ihrem Lob zu sehnen, es einfach schön zu finden, ihr zu dienen...das ist die Motivation in sich selbst – und nicht der Gedanke „Jetzt bin ich mal lieber ein bisschen aufmerksamer und beiße in den sauren Apfel und bleib bei der Alten zuhaue und betüdel sie, damit ich endlich mal wieder zum Schuss komme“.

      (Überspitzt, ich weiß)

      Also zumindest an meiner devot-submissiven Ader geht das völlig vorbei...etwas später im Artikel:

      flrsteinhaus.wordpress.com/flrartikel/keuschhaltungfokus/ schrieb:[/size]
      „Es klingt wie Erpressung“, könnte ein ähnlicher Vorwurf sein. Diese Frage zu beantworten würde sicherlich zu einem Ausflug in die Hobbypsychologie führen. Aber spielt sie überhaupt eine Rolle?



      Ja, spielt Erpressung in der Beziehung keine Rolle?

      Das veranschaulicht aber gut meinen Punkt. Es scheint tatsächlich das „Der Mann will zum Schuss kommen und dafür dient er dann“-Narrativ zu sein, das die primäre Ursache für die hohe Fokussierung und Unterwürfigkeit bei der Keuschahltung führt – und nicht etwa, dass es dem submissiven Mann ja gerade gefällt und ein Bedürfnis ist, ihr zu gehorchen und zu dienen. Mir kommt das wirklich fast so vor, als ginge es gar nicht so sehr um submissive Männer oder eben nur sehr, sehr oberflächlich und simplifizierend.

      Oder wie seht ihr das? Habe ich mich völlig grundlos/übesteigert in Rage geschrieben?


      Nun – wie gesagt, es sei denn, es ist gar nicht explizit von submissiven Männern die Rede. Weil ja man ja auch zwischen FLR und BDSM unterscheiden muss. Weil es ja objektive Gründe für die Überlegenheit der Frau gibt. Als ob FLR etwas für nicht-submissive Männer wäre. Als ob nicht die submissive Neigung des Mannes eine notwendige Voraussetzung dafür wäre...


      Da so zu tun,als könne man dieses Modell von BDSM abgrenzen, wirkt auf mich, als würde mir ein Malesub-Historiker vom historischen Volk der Amazonen erzählen, bei denen die Männer als Sklaven gehalten wurden und die in ihrer Gesellschaftsstruktur quasi die permanente Unterwerfung des Mannes durch zahlreiche Rituale und Praktiken verwirklichen. Und natürlich ist bei den Sklaven Cunnilingus Nationalsport… ( )
      Only truth will help to set me free; my every weakness I must turn into strength

      Machine Head- Imperium

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nightbird () aus folgendem Grund: Direktverlinkungen entfernt.

      @Dreaming Chimp, ja , du hast recht.Das Alles ist platt und oberfächlich geschrieben.
      Hier fehlt völlig die Beachtung der Tatsache, dass Fem Dom und Male Sub zärtliche und romantische Liebesgefühle zueinander haben können.
      Ich habe immer in meinen Liebesbriefen an meine Male Subs fleißig aus dem „Kleinen Prinzen“ von Saint Exupéry zitiert.
      Es ist die Hingabe und Liebe, mit der der kleine Prinz seine Rose pflegt, die sie zu etwas
      Besonderem unter all den anderen Rosen werden lässt.
      Ich hoffe, ich habe das gefühlsmäßige verständluch ausgesrückt.
      @Mermaid


      Ja, hast du. :)

      Und es stimmt, das ist noch mal ein weiterer Kritikpunkt an dem Ganzen. Auf dem Blog besagter Dame wird das allerdings damit erklärt, dass die Texte möglichst sachlich sein sollen.

      Und gerade wegen dieses Anspruches verstehe ich halt wirklich nicht, wie ausgerechnet die Submissivität des submissiven Mannes ausgerechnet bei der Keuschhaltung quasi ignoriert wird.
      Der Sexualtrieb des Male-Subs steht in Konkurrenz dazu, von der Frau geführt zu werden? ?(
      Das ergibt ja nicht den geringsten Sinn. Also entweder weiß da jemand nicht, wovon sie eigentlich schreibt oder aber die Stelle bezieht sich nicht explizit auf submissive Männer, sondern generell auf Männer.

      Ob ein Mann ohne submissive Ader sich keuschhalten lässt und ob das so harmonisch wird – na, da braucht es sicher keinen Doktor in der Psychologie um das zu beantworten. Da würde ich doch ganz keck einem auch nur erträglichen Ausgang widersprechen... ;)
      Only truth will help to set me free; my every weakness I must turn into strength

      Machine Head- Imperium
      Also du schiesst Dich grad eine wenig sehr auf Keuschhaltung ein, das kann , muss aber nciht eine Spielart innerhalb des BDSM sein. In diesem Thread geht es ja eher um FLR im allgemeinen. Ich finde im übrigen den Blog, den du zitierst gar nciht so schlecht, weil er einige Einblicke gibt die fernab der Poprnosch....e ist die man ansonsten zum Thema FLR zuhauf findet.

      Bei manchen Sub hat die keuschahltung schon eine Verstärkung der Submissivität zur Folge und es kann serh gut als Regulativ eingesetzt werden, nicht jeder Malesub ist von sich aus grunddevot und soll es auch gar nicht sein.

      Viva schrieb:

      Also du schiesst Dich grad eine wenig sehr auf Keuschhaltung ein, das kann , muss aber nciht eine Spielart innerhalb des BDSM sein. In diesem Thread geht es ja eher um FLR im allgemeinen.

      Stimmt, allerdings habe ich mich ja auch auf den Text zum Thema Keuschhaltung bezogen...wobei es mir auch nicht darauf ankam.

      Die Aussage, dass der männliche Sexualtrieb in Konkurrenz zu der Führung durch die Frau steht, ist aber ja eine generelle und vom Thema Keuschhaltung losgelöste Aussage, oder?

      Und das ist der zentrale Punkt, den ich...nun ja, den ich nicht verstehe. Das Gegenteil ist doch der Fall. Die submissive Neigung des Mannes ist doch geradezu eine notwendige Voraussetzung für eine FLR. Gut, man könnte nun diskutieren, inwiefern es solch eine Neigung vom Sexualtrieb losgelöst geben könnte, aber ich glaube, dann schießt man sich thematisch völlig weg.

      Viva schrieb:

      Ich finde im übrigen den Blog, den du zitierst gar nciht so schlecht, weil er einige Einblicke gibt die fernab der Poprnosch....e ist die man ansonsten zum Thema FLR zuhauf findet.

      Tatsächlich finde ich auch, dass er noch zu den Besseren gehört. Deswegen verwundern mich manche der Aussagen dann aber eben auch umso mehr.

      Viva schrieb:

      Bei manchen Sub hat die keuschahltung schon eine Verstärkung der Submissivität zur Folge und es kann serh gut als Regulativ eingesetzt werden, nicht jeder Malesub ist von sich aus grunddevot und soll es auch gar nicht sein.

      Das stimmt natürlich. Von allen Schwierigkeiten und Assoziationen damit mal abgesehen, finde ich die Bezeichnung FLR auch insofern gut, als dass zumindest mit einem Begriff der Grundsatz geklärt ist.
      Und den Grundsatz finde ich schon sehr spannend.

      Eine realistische Einschätzung, ob das was für mich wäre, kann ich allerdings gar nicht abgeben. Ich denke zwar schon, dass ich auch übers Schlafzimmer hinaus meiner Partnerin in vielen Dingen das Steuer überlassen würde. Wenn sie einfach so gestrickt ist, dass sie gerne bestimmt und entscheidet, dann würde das wahrscheinlich wie von selbst geschehen. Wenn ich ganz ehrlich bin, wäre das wohl so, ich schätze ich bin da wohl schon ziemlich grunddevot, wie du das nennst. Was gar nicht so leicht einzusehen bzw. einzugestehen ist. Immer noch nicht...

      Nach dem, was ich von vielen hier gelesen habe, ist es ja entscheidend, das solch eine Beziehung wächst und sich entwickelt. Und das klingt in meinen Ohren auch außerst vernünftig und eben auch realistischer.
      (Und um fair zu bleiben: Das steht sogar auch auf besagtem Blog..)
      Only truth will help to set me free; my every weakness I must turn into strength

      Machine Head- Imperium

      newbarbie schrieb:

      Viva schrieb:

      Was kommt euch als erstes in den Sinn, wenn ihr diesen Begriff hört?
      Habt ihr bereits ein Bild davon, was eine FLR Beziehung beinhaltet?
      so als erstes sehe ich da immer eine Beziehung wo zwar nach Aussen der Mann das Oberhaupt der Familie sein soll - in Wirklichkeit aber die Frau die Hosen an hat und sagt wo es lang geht...... :D so ganz Klischeehaft.......hatte ich als Kind irgendwie ständig in meiner Umgebung.
      In Bezug auf BDSM ist es für mich eine 24/7 Beziehung FemDom/MaleSub

      initium novum schrieb:

      @Viva Leider ist FLR hier total unbekannt obwohl es wie ich finde eine der schönsten Beziehungsformen ist.
      @newbarbie: habe schon viel darüber wohl gehört und so wie Du es sagst,wohl auch.
      stelle mir das sehr interessant vor. Also ich denke,das da wirklich die Frau in einer Beziehung das Sagen hat. meine Vorstellung ( oder Traum daovn ) ist,das sie auch täglich Einfluss auf mich nimmt vom Aufstehen bis ins zur Nachtzeit. Das eine Lady halt mein tägliches Leben bestimmt, egal,um was es sich dabei handelt. Ob ich das so richig sehe,weiß ich allerdings noch nicht.

      @intium novum: das sehe ich auch so, lerne aber gerne zunächst,um was es wirklich geht, also wie man so eine Beziehung aufbaut,bzw. wie man sich dann verhält.
      Ich krame den Thread mal wieder hervor, weil ich in einer anderen Community darauf gestoßen bin.
      Dort wurde folgende These aufgestellt: Es gäbe im FLR keinen SM... wenn auch SM ausgeübt würde, hieße es FemDom-Leben.
      Fand ich jetzt irritierend.
      Kennt noch jemand diese Unterscheidung und kann dazu etwas sagen?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Hallo @Feuerpferd,

      ich oute mich jetzt als Banause :rot: :pardon:
      Mir ist der Begriff "FemDom-Leben" unbekannt.
      In meiner Beziehung gibt es aber sehr wohl SM. Schwierig finde ich persönlich, die Begriffe klar voneinander zu trennen, denn irgendwie durchdringen sich die Begrifflichkeiten. Angefangen hat es in der Beziehung mit D/s, dann wurde es irgendwann FLR, wobei ich auch nicht genau sagen kann, ab wann diese Beziehungsform war. Und irgendwann ist es TPE geworden - SM war allerdings immer dabei. Auch hier kann ich nicht behaupten, dass es hieß: "Ab morgen führen wir TPE." Wir haben uns dorthin entwickelt. Man kann nun behaupten, diese Beziehungsformen sind ineinander verschachtelt, aber eindeutig eine Grenze zu ziehen, vermag ich nicht. Warum diese Aufzählung? Wenn es diese Beziehungsform geben soll - FemDom-Leben - was wäre der Unterschied zu einer Beziehung nur mit D/s-Aspekt? Ist für mich ebenfalls irreführend.

      Nun denn, wie schon sehr oft hier gelesen: BDSM ist keine Norm. Jeder hat seine Definition

      Viele Grüße
      Soultouch