Bürgen bei der BDSM Partnersuche

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      Gentledom schrieb:

      Ein Beitrag zur Handhabe in Kanada: Vetting/Bürgen, Handhabe in Kanada (anonymer Beitrag)
      Das ist ein interessanter Beitrag, aber geht das nicht en bisschen an diesem Thema vorbei?

      Ich halte nicht wirklich viel vom Bürgen dafür, dass jemand "ein guter BDSMler" ist, weil es ja keine Garantie gibt, dass er/sie zu dem potentiellen Spielpartner passt.

      Konkret nachzufragen, wie jemand so spielt, wie der "Ruf" ist, wie die vorherigen Trennungen waren (ziemlich aussagekräftig ;) ) finde ich gut und habe ich hier im Forum auch schon gemacht. Darin würde ich jeden bestärken.
      Leider findet man hier nicht so schnell heraus, wer Auskunft geben könnte, wie auf Stammis :)
      Ich finde Bürgen und andere Sicherheiten gar nicht schlimm, allerdings müssen die Maßstäbe objektiv messbar sein.

      Wenn jemand regelmäßig in einen Club mit strengen Regeln geht, könnte der Club fürs Benehmen ein Siegel verteilen.

      Wenn sich Leute persönlich gut kennen, können sie sich als Netzwerk gegenseitig bestätigen. Das hat aber nichts mit dem Verhalten beim BDSM zu tun. Genauso könnte es Karma-Punkte für den Besuch von Stammtischen geben.

      Die Fähigkeiten eines Riggers kann man durchaus objektiv bewerten. Wenn jemand auf jedem Treffen knotet und 200 positive Bewertungen hat, ist das eine Ansage.

      Generell kann man das Benehmen im heimischen Schlafzimmer nicht nachweisbar bewerten. Außer man zeigt dem Gentledom das Video seiner Performance.

      Ganz außer Acht gelassen wird gerade, dass eine Bürgschaft normalerweise eine Haftung mit sich bringt. Wenn ich Mist baue, muss mein Bürge für den Schaden aufkommen. In meiner Vorstellung ergibt das keinen Sinn für dieses Forum. Viel mehr wird wohl eine Bewertungsfunktion für BDSM-Tätigkeiten gesucht. Und das ergibt in den oben genannten Fällen durchaus Sinn.
      :sekt:
      Ich bin zwar noch neu hier, aber eine solche Bürgschaft könnte auch von BDSM-Dienstleistern als indirekte Werbung genutzt werden, ohne dabei die Diensleistung im Profil anzubieten.
      Der Dienstleister könnte zufriedene Kunden bitten, ein Profil anzulegen um für den Dienstleister zu Bürgern. Potenziellen Kunden wird dann das Profil als "Werbung" gezeigt.

      Ausserdem wäre ich nicht sehr begeistert, wenn ich jemanden Treffe der viele Bürgschaften hat und mir erstmal eine Preisliste vorlegt...
      ...und ich könnte nicht einmal Nachweisen das es sich um einen Dienstleister handelte, da dieser es sicherlich abstreiten würde.
      R.A.L.
      In Bezug auf die Sicherheit ist so eine Bürgschaft eine Scheinsicherheit. Niemand kann überprüfen, ob die Bürgschaft eine Gefälligkeitsbürgschaft ist, aber das ist meiner Ansicht nach nicht einmal der kritischste Punkt. Selbst wenn sich jemand bei seinem Ex-Partner immer korrekt verhalten hat, heißt es ja nicht, dass er das in der Zukunft auch tut. Das soll nicht bedeuten, dass man stets das schlechteste von einem Menschen denken soll, aber es gibt auch keinen Grund dafür, den eigenen Vertrauensaufbau auf die Bewertung des Ex-Partners zu stützen.

      Überhaupt finde ich ein Bewertungssystem für Beziehungen sehr fragwürdig. Eine Beziehung ist doch keine Ebay-Transaktion. Und selbst dann, wenn man dieses Bewertungssystem nur auf das safe-spielen des BDSM-Partners bezieht, sind doch Probleme bei der Bewertung programmiert. Ebay-Transaktionen sollten soweit ich weiß auch mal nur auf die Zuverlässigkeit des Transaktionspartners sowie auf die Seriosität des Handels hin bewertet werden. Und schon gibt einer eine bessere Bewertung ab mit dem Kommentar "lief alles gut und der Kontakt war immer sehr nett und freundlich". Das ist ja auch ok und auch sehr nett, aber was wird denn jetzt gerade wirklich alles bewertet?!
      Und mal ganz davon abgesehen: Wenn ich mit jemandem eine -wie auch immer ausgestaltete- Beziehung eingehe, möchte ich nicht während dessen oder nach Beziehungsende öffentlich von ihm bewertet werden.
      Ich mag es, wenn man mehr miteinander, statt übereinander redet.
      Wenn ein neuer Partner mit mir BDSM praktiziert, heißt es, dass er mir zumindest so weit vertraut, dass er davon ausgeht, dass ich sicher und einvernehmlich mit ihm umgehe. Und dafür braucht es nicht das Prädikat "kein Eintrag im BDSM-Führungszeugnis".