Unwort des Jahres: Wechseljahre

Einen besonders herzlichen Gruß an all die anderen Wechseljährigen

Libido? Ist ein gigantisch gieriges Tierchen geworden, puuuuh! Die lästigen Hitzewallungen ab und an nehm ich mit Humor und hab sie mit Salbei und Hopfentee ganz gut im Griff, ansonsten geht es mir persönlich saugut. Ich finde es sogar spannend, dass ich zeitgleich mit meinem Sohn eine Wechselzeit erlebe, er natürlich die Pubertät. Wir verstehen uns sehr gut, aber neulich haben wir uns beide kurz angegrantlt, keine große Sache, aber dann meinte ich grinsend "Pubertierendes Balg" und er lachend "Wechseljährige Zicke" und wir haben uns lauthals lachend umarmt.

Alles, was meine Sexualität betrifft, empfinde ich als intensiv, wie nie vorher. Über lange Jahre hinweg konnte ich z.B. nur bei Selbstbefriedigung zu Multiorgasmen kommen, nun erreiche ich beinahe jedes Mal mit meinem Lover Ekstase und diesen Zustand des Fliegens. Beim ersten Mal bin ich richtig erschrocken, hinterher... Auch Squirting ist eine sehr neue "Regelmäßigkeit" geworden, früher alle heilige Zeit mal bei mehrfacher Selbstbefriedigung, jetzt ... nennt mich Tsunami.

Man kennt aber halt auch seinen Körper inzwischen und vielleicht kommt wirklich hinzu, dass ich jetzt einfach glücklicher bin als je zuvor in meinem Leben, also insgesamt als Gesamtpaket so von innen heraus mich auch ganz anders fallen lassen kann.

Was mich vor kurzem so richtig verwirrt hat, schiebe ich allerdings auch auf das Hormondurcheinander der Wechseljahre. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich konstant auf meine Bedürfnisse achte und mir Fantasien und Ausleben erlaube, wie nie vorher. Ich dachte all die Jahrzehnte meines Lebens, ich sei absolut hetero und denke das eigentlich noch immer.
Neulich stieg ich in einem Bus ein und blickte in das strahlende Gesicht einer wunderschönen Busfahrerin, dem Sprachklang nach aus Spanien. Ich glaube, mir stand der Mund offen.
Ich bekam so richtig Herzklopfen und setzte mich dann so in den Bus, dass ich ihr Gesicht in ihrem Rückspiegel beobachten konnte. Völlig verwirrst spürte ich ein Begehren, das mich schier umhaute. Dieser anmutige Hals, dieses wunderschöne Profil, dieses Lächeln... whooohoooo. Irgendwann trafen sich unsere Augen, immer wieder und ich habe mit ihr geflirtet, ich wollte sie und zu meiner noch größeren Verwirrung hatte ich dabei Fantasien, die in eine ganz andere Richtung als meine neu entdeckte devote Neigung gingen.

Tja, ich bin tatsächlich an einer falschen Haltestelle ausgestiegen, betört, verliebt, über mich selbst grinsend und dachte einmal mehr innerhalb der letzten Monate "Was war das denn jetzt?"

Naja, in jedem Fall die köstliche Erweiterung meiner unzähligen Fantasien...

Insofern betrachte ich die Wechseljahre nun mit großer Neugierde, bin sehr gespannt, was ich noch alles erleben und welche Schritte ich wagen werde, zumal dieses Forum mich in den letzten Tagen derart inspiriert, ich muss ja schon aufpassen, nicht "süchtig" zu werden. Aber gedanklich erweitere ich schon mal die Möglichkeit dessen, was ich in den nächsten Jahren zu erleben bereit bin.

Das ist natürlich eine urpersönliche Antwort zum Thema "Wechseljahre", aber ich glaube, so ist es ja auch. Jede von uns bringt ihre eigene Persönlichkeit und Vielfalt in diesen Wandelprozess hinein. Ich denke, es kann einfach nur gut werden.

Das wünsche ich Euch allen, eine wundervolle, intensive, genussvolle Zeit des Wandels.

Ja... das sind sie.
Bei mir sind nach 3 Jahren mal so mal so nun hoffentlich/Gott-sei-Dank auch die Zeiten der Regel vorbei.
Ich kämpfe allerdings auch immer noch . mal mehr, mal weniger - mit Hitzewallungen (im Moment leider mehr verbunden mit anderen Beschwerden)
Früher hatte ich Tagelang vor der Regel massive Rückenschmerzen und Heißhungerattacken.

Die Rückenschmerzen heute haen andere Gründe.... allerdings sind die Heißhungerattacken immer noch da und zu der Zeit an der ich sonst auf die Regel zusteuerte

Übrigens... meine Mutter hatte diese Hitzewallungen noch Jahre nach dem Ende der Mens.... ich hoffe das mir das erspart bleibt.

Libido.. Lust.... Nun - da fehlt mir auch der rechte Vergleich, da sich das alles recht bedeckt hält bei uns und wir lange Trockenzeiten hatten.
Scheidentrockenheit - es rächt sich immer, wenn ich nicht genug trinke, aber das war schon immer so. Ob das nun mehr geworden ist.... glaub ich nicht.
Zum Glück hab ich mit Migräne keine Probleme.

Generell versuche ich lebensveränderte Ereignisse mit Humor zu nehmen. Beispiel Wechseljahre...:

"Herr Doktor, habe aus Versehen einen 50 € Schein verschluckt. Wenn ich auf Toilette muss, kommt nur Münzen"
"Das ist ja auch kein Wunder. Herzlichen Glückwunsch, sie sind in den Wechseljahren"

Scherz beiseite... Leide schon unter Hitzewallungen (ja, schön ist was anderes ) Gewichtszunahme auch,
meine Tage kommen und gehen, wie sie wollen (mal Monate nichts, dann wieder sehr regelmäßig und manchmal 2 Wochen
an einem Stück...tja, wechselhaft eben )
Ja, und Heißhungerattaken sind mir nicht unbekannt.
Libido? Ja, sehr vorhanden
Der Sex seit den Wechseljahren... sehr intensiv, sehr genussvoll

Hallo ihr lieben, also ich bin jetzt 38 noch grade so und manchmal denk ich auch, das geht schon los.
(Hitzewallungen, laaange Perioden (ich verhüte nicht mehr), miese Launen abgewechselt mit Hochgefühlen und so weiter und so fort)

Naja der einzige Kommentar meines Frauenarztes war:
"Nun ja, wenns los geht gehts los, was wollen sie dran machen?"

Ja ehhh okay? Danke...
Hat ein bisschen gedauert, aber so sehe ichs jetzt einfach auch mal.
Sollte sich etwas derart unschön anfühlen, dann kann man ja noch viel pflanzlich aushelfen,
aber ansonsten lassen wirs mal einfach kommen jetze und sehen was daraus wird.

Jedenfalls ist es total schön zu lesen, dass es ja doch den meisten von euch recht gut damit und danach geht
Das baut auf!

Liebe Damen, schlagt mich nicht, wenn ich das mal aus Männersicht und nicht Betroffene sehe. Ich möchte das Thema mal von der anderen Seite betrachten. Da ich ja bereits im fortgeschrittenen Alter bin und ich mich in den letzten Jahren ziemlich umgesehen habe , sind mir "Wechseljahre" durchaus ein Begriff.
Hitzewallungen in geringer bis starker Form sicher auch. Alle Frauen, klagten darüber. Das ist sicher nicht so toll, aber bei vielen ist das von der Zeitspanne überschaubar.
Aber die von mir erlebte und beschriebene Umstellung der von mir erlebten Frauen, waren durchweg positiv.
Mein Eindruck war, das die Frauen weicher und gelassenerer wurden, und sie häufig Gedanken hatten, ihr Leben in irgendeiner Form zu ändern.
Sexualität hat sich, was ich hörte und erlebte, in jeder Hinsicht verbessert und ganz häufig wurden jahrzehntelange Tabus und Grenzen überschritten und aufgelöst. Mein Eindruck war und ist, dass die Frauen in dieser Zeit viel mehr auf sich selbst sehen, intensiver Leben und mit einem erfüllten Sexualleben glücklicher und ausgefüllter sind als vorher.
Ich habe mich als Mann und Partner immer mit Frau in den Wechseljahren und danach sehr, sehr wohl gefühlt.

So, nun muss ich das Thema mal reaktivieren
Es ist wohl nicht mehr zu verleugnen, dass auch bei mir diese „besondere“ Zeit eingeläutet ist.
Wie ich mich damit fühle, ist mir noch nicht ganz bewusst…
Ich bin definitiv rattiger als zuvor, teste mehr Dinge aus. Doch auch meine Launen sind etwas stärker. Aber dich das verbesserte Bewusstsein auch lenkbarer.
wo das wohl alles noch hinführt?

@Foxxl
Also ich bin nicht rattiger geworden durch die Wechseljahre. Das war vorher mehr.
Ausprobiert hat ich immer schon gern alles. Was man nicht kennt, kann man nicht beurteilen, find ich.
Mich nerven die Wechseljahre. Die Frauenärzte aber noch mehr. Man wird einfach nicht ernst genommen.

Zum Frauenarzt geh ich damit garnicht erst. Da ich eh Hormone auf Grund von Hashimoto nehmen muss, werde ich das nicht mit weiteren Hormonen vermischen.
Werde Es und mich einfach interessiert weiter beobachten und hoffen, dass der Zyklus keine all zu großen Kapriolen schlägt

Bisher hält es sich einigermaßen in Grenzen bei mir mit den Wechseljahren, hatte bisher zwei Mal arg mit Schweißausbrüchen zu kämpfen, das ist wirklich unangenehm, gerade auf Arbeit. Zum Glück muss ich aktuell keine Hormone fürs Hashimoto nehmen. Ich habe das Gefühl, dass ich auf (zugeführte) Hormone ziemlich stark reagiere (stark im Sinne von spürbaren Stimmungsschwankungen etc.) und das muss ich nicht allzu oft haben. Deshalb nehme ich da nix.
Ansonsten ist das die Natur und ich gugge einfach mal, was Mutter Natur da noch so für mich bereit hält.

Puuuh ... Brandaktuelles Thema bei mir ...

Aufgefallen ist es durch arge Brustschmerzen. Mir kam keine Sekunde in den Sinn das es sich um die Abänderung handeln kann dabei, denn ich höre in dem Zusammenhang irgendwie immer nur von Hitzewallungen (und wer hatte die in diesem Sommer nicht). Da ich seit über 10 Jahren keine Mens mehr habe konnte es mir auch nicht am Zyklus auffallen.

Ich war dann im Gespräch mit der Ärztin vom Brustzentrum total überrumpelt, muss aber im nachhinein zugeben dass ich es bereits früher hätte bemerken können - wenn ich die Symptome gekannt hätte. In den letzten Monaten dachte ich immer mal wieder meine Oberweite sei gewachsen - und habe mir selber aber gesagt das kann doch in meinem Alter gar nicht mehr sein.

Und so von wegen rattig ... seit ich im letzten Jahr meinen Herzenspartner getroffen habe erlebe ich mit diesem Gefühle wie ich sie in meinen 46 Jahren noch nie erlebt habe. Und wenn er mich nur schon berührt schmelze ich dahin - ich hoffe jetzt mal ganz fest das dies nicht an den Wechseljahren sondern an ihm liegt.

Ich hatte auch ganz arg mit Beschwerden zu kämpfen, stehe aber erst am Anfang meiner Wechseljahre...
Meine Frauenärztin hat auch gar nicht lange gezögert und mir eine Hormontherapie angeboten. Erst war ich skeptisch, aber als ich das Buch von Dr. Sheila de Liz (Woman on Fire, gibt es auf Deutsch) gelesen habe, war ich überzeugt davon. Ich möchte weder Osteoporose noch Alzheimer bekommen, kurz gesagt. Seit 6 Monaten nehme ich Östrogen und Progesteron und fühle mich super damit! Keine Hitzewallungen mehr, keine Stimmungsschwankungen, alles wie früher

Halli Hallo ihr Liebenden

ich kämpfe damit seid gut 8 Jahren, habe pflanzliches und nicht pflanzliches ausprobiert.

Women on Fire ist ein Buch das ich nur empfehlen kann, es nimmt Unsicherheiten und klärt auf.
Von einer Frau, selbst Gynäkologin, für Frauen.

Das Buch wurde schon in einem anderen Tread erwähnt.

Tja, da ich nun, seit mehr als 3 Wochen, blute, und das auch teilweise sehr stark , muss es wohl doch einen Termin geben. Eine Erkrankung sollte ja auch ausgeschlossen werden
Fühle mich dadurch gerade extrem eingeschränkt.

@Foxxl, was nun vom weiblichen Körper innitiiert ist oder ob äussere/innere Einflüsse so durchschlagen, darüber lassen sich häufig erst rückblickend Vermutungen aufstellen.
Genau Erklärungsmuster gibt es wenige aber der dauerhafte Verlust an zu viel "Lebenselixir" sollte einen dann schon nach der Ursache suchen lassen..

Und ja, es hat mich nicht nur eingeschränkt im Leben,sondern der Körper zeigt einem dann.. irgendwann.. auch die "rote Karte".

..
Für mich ging es übrigens mit der Durchführung der Op und dem klaren IST-Zustand "Was war da überhaupt noch mehr nicht im LOT" aufwärts.

Es gab auf einmal Erkenntnisse dazu und Theorien, warum ich bereits in der Jugend mit extremen Schmerzen bei den Blutungen zu kämpfen hatte,welche guten Dienste mit die Pille über 20 Jahre geleistet hat und ich auch deswegen ein Kind austragen konnte und erst jetzt nach 4 Jahren Umstellung auf "NIX ANDERES ", als was der eigene Körper innitiiert, musste
man Einschnitte machen.

Grundsätzich fühl ich mich befreit und auch gestärkt, ob die Menopause jetzt komplett durchschlägt, bleibt abzuwarten,da ich nur "gelashed" bin.

Ich schaue mit Zuversicht auf die kommenden Jahre und sage :
"Lebe, wenn nicht jetzt, wann dann!"

Ich weiß auch gar nicht so genau, wann dieser Wechsel sich bei mir angekündigt hat. Interessant ist, dass sich mit meinem Körper so einiges verändert hat. Es sind andere Stellen, die auf Berührungen besonders reagieren.
Vor allem aber empfinde ich jetzt oft den Orgasmus so unterschiedlich. Mal habe ich das Gefühl, ich spüre ihn ganz stark, dann wieder nur kurz, aber intensiv und dann wieder völlig neu.

Die Hitzewellen sind das Negative, auf die man echt gut verzichten kann. Besonders nachts machen die Ausbrüche Probleme, noch schlimmer ist es tagsüber, wenn nicht schnell genug und schon gar nicht alles ausgezogen werden kann.

"Eine Behandlung mit Hormonersatzpräparaten über längere Zeit hat viele ernsthafte Risiken. Sie kann zwar das Risiko für Knochenbrüche senken, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Brustkrebs." Meine Mutter hat Hormone genommen und trotzdem Osteoporose bekommen. Als Zugabe noch Brustkrebs. Meine Schwester hat ebenfalls Hormone genommen und ist auch an Brustkrebs erkrankt. Keine Ahnung ob es einen Zusammenhang gibt aber ich versuche ohne Hormone durchzukommen, zumal die Pille meine Lust gemindert hat und ich das nicht nochmal möchte. Aktuell ist Hitze, Schwindel, emotionale Flexibilität unruhiger Schlaf, Haarausfall mein Thema... Ich versuch es mit Remiffimin, Humor und Geduld
LG
Gio

So, nun weiß ich, dass eine Zyste für den Ärger verantwortlich ist. Dieses wird nun behandelt.
Danach wird es um das Thema Wechseljahre gehen, denn auch die Ärztin meinte: „Typischer Anfang, passendes Alter, …“
Na ja, nun hoffe ich auf Linderung.

Durch @unicorn80 wieder daran erinnert…
Ich lese gerade das Buch “Woman on Fire” und bin sprachlos ob der dortigen Informationen.
Der Weg der Wechseljahre ist noch vielschichtiger, als ich hätte ahnen können und lege jeder Frau nahe, sich darüber zu informieren.
Nein, ich bewerbe nicht das Buch, sondern hoffe einfach, es würde offener und umfassender darüber gesprochen werden können.
Was denkt ihr alle dazu?

Zu dem Buch oder zu den Wechseljahren allgemein?

Das Buch kenne ich nur vom Hörensagen.
Die Wechseljahre betreffend, hoffe ich auf einen milden Verlauf, da ich aus gesundheitlichen Gründen keine Hormone einnehmen darf.

@Foxxl
Ich hab schon in einem anderen Thread zum Thema Wechseljahre geschrieben. Ja, wir sollten definitiv mehr darüber schreiben/sprechen.
Es ist ein Thema, das irgendwie jedem unangenehm ist, sogar Ärzten. Zumindest ist das meine Erfahrung.
Wenn es nur um das Thema schwitzen gehen würde, wäre es mir nicht so wichtig. Duschen und umziehen, und gut ist.