Neigung BDSM und Reaktionen im Umfeld / Familie und deren Reaktionen

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      nachdem meine bzw unsere freunde erfuhren wie ich mich entwickele fanden die das nicht gut. gleiches für die eltern. somit weder zu "alten freunden" noch zu jeweils eltern einen konatakt.

      die mutter unserer freundin ist da aber wesentlich offener und mir kann ich fast ganz offen über alles reden und sie ist auch ehrlich daran interessiert wie es uns 3en geht und was wir so anstellen.

      seitdem herr und ich öfter in einem club bzw auf "parties" sind haben wir andere kennengelernt die uns auch mal so dann treffen und denke die sich freundschaftlich zu uns entwickeln
      Freut sich immer über liebe PM.s... :)
      Meine Freunde sind sehr offen und wissen Bescheid. Sonst wären sie nicht meine Freunde, ich brauche interessierte Menschen ohne sinnloser Regeln um mich herum.

      Im Job wurde ich wegen meiner Einstellung gemobbt und war danach mehrere Jahre sehr zurückhaltend. Nun gehe ich ins Gegenteil und lasse Kollegen und Kunden wissen, auf was ich stehe. Natürlich nicht aufdringlich, aber in privater Runde oder mit sozialen Netzwerken erfahren sie es. Sie verstehen mich dadurch besser. Und wenn jemand Ärger macht, was vorkommt, rede ich selbstbewusst mit ihm, was das soll.
      :sekt:
      Bei mir ist das zum Glück recht unkompliziert, worüber ich sehr froh bin. Mein Partner lebt das Thema BDSM ebenfalls aus (wir haben zwei Subs die bei uns beiden wohnen). Meine Eltern (sind schon etwas älter ;)) wissen zwar theoretisch Bescheid haben aber wegen Desinteresse und damit einhergehendem mangelnden Wissen keine konkreten Vorstellungen. Meine Schwester weiss Bescheid und meint zwar das wäre nix für Sie, findet es aber vollkommen ok und bei den Freunden ist es so das engere Freunde Bescheid wissen und lockere Bekanntschaften halt eher nicht.

      Ich bin dankbar für den Umstand somit niemandem irgendwie Erklärungen abgeben zu müssen und hätte wohl sowieso meine liebe Mühe damit, denn ich sehe keinem Grund mich für meine Vorlieben bei irgendwem Rechtfertigen zu müssen.
      Ich bin dann dominant wenn der Sub bei meinem Betreten des Raumes den Wunsch verspürt mir zu dienen.
      Der Erste, der es außer mir wusste, war mein Ex. Durch ihn bin ich überhaupt erst in diese Richtung abgedriftet.
      Kurz danach hat es meine beste Freundin erfahren - und wenn die es nicht abkann, ganz ehrlich, dann ist es keine besten Freundin! Sie findet es sehr interessant, vor allem, weil sie wegen ihrer Vergangenheit viele Dinge (Fesseln, Sinnesentzug) furchtbar findet und es eine morbide Faszination auf sie hat, dass genau diese Dinge mir (oder anderen Menschen) Spaß machen.

      Als Drittes hat es mein jetziger Partner erfahren - klar, wir haben uns ja über die Com gefunden.
      Mit einer anderen engen und sehr alten Freundin (alt was die Dauer der Freundschaft angeht) habe ich auch darüber geredet, und vor lauter "Schreck" hat sie sich gleich auch geoutet, als Petplayer. :D Leider haben wir nur sehr wenig Kontakt (mehr als 200 km liegen zwischen uns), daher ist das Thema eher Nebensache.

      Eine Arbeitskollegin hat es anhand meines Halsbandes erkannt, und einen neugierigen Kollegen darüber aufgeklärt. Das ist aber nicht so schlimm, beide würden es nicht gegen mich einsetzen, und zumindest Sie findet es interessant. Er ist wohl eher etwas abgeschreckt, behandelt mich aber wie vorher - abgesehen von einer kleinen Spitze, wenn ich etwas übermütig war: "Na, dein Halsband sitzt wohl zu locker!" :rofl:

      Meine Schwiegereltern und alle, die ich kennengelernt habe, seit ich meinen Mann kenne, kennen mich nur mit Halsband. Ich weiß nicht, wieviel sich die einzelnen Personen denken können, aber das ist mir relativ egal. Entweder mögen mich die Leute schon gerne und würden darüber wahrscheinlich einfach hinwegsehen, oder ich will selbst nicht soviel Kontakt mit ihnen haben, als dass es mich berühren würde, wenn sie es wüssten.

      Meine Eltern wissen darüber auch nichts, meine Mutter hat mich aber schon auf mein Halsband angesprochen. Da sie aber weiß, dass ich manchmal recht eigensinnig bin, hat sie die Erklärung "Es ist einfach Schmuck" akzeptiert.
      Eltern und Schwiegereltern würde ich nicht unbedingt einweihen... denen sollte mein Sexualleben egal sein! :fie:

      Da wir keine "schlimmen" Praktiken ausüben, sondern sich das Alles mehr auf CG/l beschränkt und nur wenig Bondage oder S/M, von dem Spuren bleiben könnten, fällt es wohl einfach nicht so auf in der Öffentlichkeit.
      Die beste Freundin meines Mannes weiß es übrigens auch. Ob und wieviel die Beiden sich darüber unterhalten, weiß ich aber nicht.
      Und unsere neueren Freunde sind sowieso alles Insider, da fällt ein Outing sowieso flach! :D
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Es ist bei mir gefühlt leichter zu fragen, wer es nicht weiß.

      Aber mal Spaß beiseite. Ich gehe sehr offen damit um, von meinen Freunden weiß es jeder. Auch meine Eltern wissen es, meine Mutter mehr, mein Vater weniger, mein Bruder weiß es grob, er ist aber auch der einzige, der es nicht so wirklich ernst genommen hat.

      Aber alle anderen sind bisher sehr gut damit umgegangen. Ich bin halt wie ich bin. Sehr offen und direkt, aber dadurch authentisch, weshalb ich damit wirklich selten Probleme hatte.

      Im Internet oder mit Symbolen bin ich jedoch vorsichtiger, denn ich möchte bestimmen, ob es mein Gegenüber sofort erfahren soll. An der Arbeit wissen es eher wenige, es gehört dort schlichtweg nicht hin. Sollte es dort doch publik werden, würde mich das auch nicht stören.

      Ich will es nur nicht jedem auf die Nase binden
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Mein Bruder, meine beste Freundin und eine weitere Freundin (die selbst sub ist) wissen es. Für die o.g. Freundin ist es natürlich kein Problem, für Bruder und beste Freundin auch nicht, aber mit denen rede ich nicht über Details, weil ich auch denke, dass ich damit ihre Grenzen überschreiten würde.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Poetin ()

      Mehr Leute, insbesondere im beruflichen Umfeld, müssen es auch nicht wissen(es reicht schon, wie einige Leute dort schon auf so relative Mainstream-Themen wie Homosexualität reagieren...). Es ist etwas, das für mich kostbar ist und das ich schütze, und abgesehen davon, will ich auch über deren Neigungen überhaupt nichts wissen. Ich habe auch kein Interese daran, von Menschen, die etwas, das für mich schön, besonders und erfüllend ist, überhaupt nicht verstehen oder einordnen könnnen und die es auch nichts angeht, in der Hinsicht bewertet oder begafft zu werden.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Poetin () aus folgendem Grund: Ergänzung

      Mein (Vanilla-) Ehemann weiß es, kann aber nicht so wirklich was damit anfangen, weil es ihm schlicht Angst macht. Schwierig daher, aber ich musste es ihm erzählen, weil es mich innerlich eben immer mehr zerreißt und ich schon irgendwann eine Lösung mir wünschen würde, die für uns beide in Ordnung wäre. Er reagierte auf mein Outing aber nicht grundsätzlich schockiert, nur über die logische Folge des ganzen ist er schockiert. Angedeutet hatte ich ihm ja all die Jahre immer genug, so dass das für ihn jetzt keine Riesenüberraschung war. Er akzeptiert, dass ich eine eigene Sexualität habe, will aber eigentlich nichts dazu wissen. Wie wir das jemals zusammen bekommen ist mir momentan noch schleierhaft. Dass das noch viele Gespräche, vielleicht auch mit Unterstützung bedeutet, weiß ich.
      Bei mir geht es also weniger um gesellschaftliche Anerkennung sondern vielmehr um die Auslebung der Neigung, wenn man verheiratet ist, Kinder hat und nach vielen Jahren Ehe nun seine Neigung ausleben möchte.

      Meinem bestem Freund hab ich aber auch über meine Neigung erzählt. Er fand das sehr spannend und hat gleich viele Fragen dazu und scheint dem Ganzen glaub ich auch gar nicht mal ganz abgeneigt zu sein. Mal sehen, was er da noch draus macht :icon_lol: .

      Mein weiteres Umfeld kenn ich ja jetzt schon eine gute Weile und ich glaube, da hört es langsam auf mit dem Erzählen können. Ich traue den meisten diese Offenheit schlicht nicht zu. Vielleicht unterschätze ich sie ja, aber mir ist mein eigener Schutz hier wichtiger.

      Das zu erzählen fand ich aber sehr schwer und bin daher auch gar nicht so scharf darauf, es tatsächlich noch weiteren zu erzählen.
      spotan und hier passend fällt mir eine Geschichte ein.

      Ich hatte eine Zeit in der ich mich bei manchen mir sehr nahestehenden outen wollte und geoutet hab.
      Alle haben tiefenentspannt reagiert und mir hat es gut getan, es mal unter mir nahestehenden auszusprechen und es für mich aus der Schmuddel/Versteckecke zu holen.
      Hab mir die Leute, denen ich es sagte, aber mit bedacht ausgesucht.

      Einer davon reagierte mit dem erfreuten Spruch: Ja prima, jetzt hab ich auch einen Perversen unter meinen Freunden.
      Jetzt ist er und seine Frau diesbezüglich heftiger und intensiver unterwegs als ich es je war.... :) :D ;)

      ich freu mich für die beiden ... :thumbsup:
      Meine jeweiligen Partner, seitdem ich mich innerlich geoutet hatte, wussten es. Dazu eine sehr enge Freundin, die ebenfalls BDSMlerin ist und mich auf meinem Weg seitdem begleitet. Ohne sie und die vielen vertrauten Gespräche in unserer Freundschaft würde ich wohl bis heute keinen Begriff und keine Veortung für meine Neigung haben. Dazu weiß es noch der Partner dieser Freundin und ein weiterer Kumpel. Letzterer stellt sich unter BDSM aber generell Spanking vor und zeigt auch nur oberflächliches Interesse, weil er schlichtweg damit nichts anfangen kann. Würde er interessiert fragen, ist unser Vertrauensverhältnis aber eng genug, dass ich es erklären würde.

      Und hier ist für mich der Knackpunkt eines eventuellen Outings: das jeweilige Vertrauensverhältnis zu den Personen/Kreisen vor denen man sich outet und dies wird für mich durch Akzeptanz meiner Person in meinem So-Sein und gegenseitiges verstehen Wollen bestimmt.

      In meiner Familie ist dies leider nicht gegeben. Meine Familienmitglieder glauben bis heute, ich sei jungfräulich und/oder frigide und/oder homosexuell, weil ich das Thema Sexualität nicht mit ihnen bespreche und auch seit Jahren keinen potenziellen, männlichen Kandidaten mehr vorgestellt habe. Ich wüsste einfach, da sie schon wesentlich weniger "drastische" Wesenszüge an mir ablehnen, dass sie damit nicht umgehen könnten. Ich bin damit nicht glücklich, es zerreißt mich auch irgendwo, da ich einerseits ihre Unterstützung erfahre (bei Dingen, die ihrem persönlichen Wertesystem entsprechen), andererseits aber auch sehr viel Unverständnis für meinen Lebensweg und viele meiner alltäglichen Ansichten ernte (bei Dingen, die ihrem Wertesystem nicht entsprechen).

      Ansonsten bin ich was das Tragen von Statements und Lebensphilosophien aller Art nach Außen angeht eher zurückhaltend. Sexualität ist für mich etwas sehr Intimes und Privates zwischen Menschen. Ich habe gar nicht den Drang, dies einer breiten Öffentlichkeit mitzuteilen. Bei Vertrauenspersonen ist es mir aber wichtig, dass sie mich als Menschen in allen Facetten kennenlernen, wozu meine Neigung definitiv zählt. Ich hätte zum Bsp. gerne dieses Vertrauensverhältnis durch wahres und aufrichtiges Verstehenwollen des anderen mit meinen Eltern, aber ich weiß auch, dass sie dies nicht bewerkstelligen wollen und das muss ich akzeptieren, auch wenn es mir emotional oft weh tut.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Ich habe oben bewusst nichts zu meiner Familie geschrieben, weil ich es nicht knackig auf den Punkt bringen kann. Nach euren Beiträgen habe ich ein Aha-Erlebnis: Mich irritiert, wie vielen es auch so geht, dass die eigenen Eltern schlicht kein Interesse an den eigenen Neigungen haben, beruflich wie sexuell. Aber gewertet wird natürlich trotzdem, das geht halt auch gut bei völliger Ahnungslosigkeit. Was ist denn nur los mit den Eltern von heute?
      :sekt:
      Ich noch mal.

      Ich habe gestern die Erfahrung gemacht, das meine Familie nie von meiner Neigung erfahren darf.

      Ein guter Freund von mir (Profi-Fotograf) hat total schöne ästhetische Fotos gemacht. Die natürlich manchmal wenig und manchmal mehr Haut gezeigt haben.

      Ich habe die 3 Bilder die am wenigsten Haut zeigen meiner Familie geschickt. (Weil ich so stolz auf diese Bilder bin. Ich hätte nie gedacht das ich so toll aussehen kann)
      Es kam sofort der Kommentar.
      Ich mach mir Sorgen um dich, pass auf dich auf. Sei ja vorsichtig.

      Das hat mir gezeigt das ich meine Neigung leider immer vor meiner Familie verstecken muss.

      Als ob man was verpönntes, verbotenes tut.
      Und das ist es doch nicht. Es ist etwas wunder-wunder-schönes.

      In diesem Sinne macht das was euch spass macht, das was euch glücklich macht.
      Das was euch erfüllt.

      Auch wenn es nicht in die gesellschaftliche Norm passt.

      Denn ganz ehrlich wer passt schon zu 100% in die gesellschaftliche Norm.


      lg eure kleine Maus
      @'kleineMaus' kann das nicht aber auch Ausdruck von Fürsorge sein? Weil schiesslich werden ja die wildesten Geschichten erzählt, was bei solchen Fotos alles so passiert und dann haben vielleicht Menschen,die sonst nicht mit sowas zu tun haben einfach (übertrieben) Sorge ?
      @Schnapsi falls es dich tröstet, das war auch im der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts so.( 1987 genau)

      Das hängt nicht von der Zeit, sondern vom Verständnis und Einfühlungsvermögen der Eltern ab.
      Da hatte ich mit meiner Mutter auch nicht gerade Glück. Habe. es an anderer Stelle schon mal geschrieben.
      Ich war so um 20 Jahre rum, komme mit Freund zu meinen Eltern.
      Meine Mutter durchschnüffelt unser Gepäck, findet Peitschen und Lederfesseln.
      Ruft meinen Vater herbei und reißt mir, Fem Dom , erwachsen, vor meinem Vater und meinem entsetzten Freund die Kleider vom Leib , um die Schlagspuren öffentlich zu machen. Natürlich ohne Erfolg, die Striemen hatte ja mein Freund.
      Ich werde das nie vergessen. Die Peinlichkeit und das Ekelgefühl nackt dazustehen vor allen.
      Vertrauen und Einfühlungsvermögen sieht anders aus
      @Mermaid
      waas? Ich bin geschockt.

      Das eine Mutter das ihrem eigenen Kind antut.
      Es tut mir leid das du diese Erfahrung machen musstest.
      Aber du die deinen Weg in deine Neigung weitergehst, zeigt mir das du nicht aufgegeben hast deinen weg zu finden.
      Toll. Das macht mir Mut.

      @Viva
      Ja natürlich das rechne ihr auch hoch an.
      Ich habe ihr auch gesagt wenn ich mich von ihm fotografieren lasse.
      Wissen mind. 2 Personen Bescheid.
      Meine Sicherheit geht vor Vertrauen.
      Er ist stino und ist sehr besorgt im seinen Ruf.

      Nichtsdestotrotz ich bin 46 und ich erwarte ein gewisses Mass an vertrauen von Ihnen.
      Genau wie ich es Ihnen auch entgegenbringe.
      Wenn ich eure Berichte so lese, kann ich mich mit der Nicht-Akzeptanz meines beruflichen Werdeganges und ein paar Aspekten meiner Lebensphilosophie und meiner Neigung ja quasi noch zufrieden sein.

      Ich denke vielen Eltern fällt es schwer zwischen dem eigenen, für sie mehr oder weniger als glücklich erlebten Lebensweg mit den dazugehörigen Werten und dem Wertesystem und dem Lebensweg der Kinder zu differenzieren. Es fällt schwer, Menschen, die man liebt und schützen möchte (in der Regel sollten Eltern diesen Impuls haben), eigene, auch negative Erfahrungen machen zu lassen. Mir fällt das bei engen Vertrauten total schwer. Dinge, von denen man weiß, dass sie schief gehen werden, einfach laufen zu lassen, ohne zu bevormunden. Dem anderen auch eigene Erfahrung und wenn diese negativ werden, deren Bewältigung zuzutrauen. Letzteres habe ich von meinen Eltern nie mitbekommen und musste es im jungen Erwachsenenalter mühsam lernen. Nichtsdestotrotz, wie es @Schnapsi angesprochen hat, sollte ein Grundver- und Zutrauen in die eigenen Kinder vorhanden sein, sowie die Fähigkeit zwischen eigenen und den Vorstellungen des eigenen Kindes zu differenzieren, insofern man wahrnimmt, dass die Kinder mit ihrem gewählten Lebensweg zufrieden sind. Was ich in meiner Generation allerdings zuhauf beobachte ist, dass viele Eltern eher darauf achten, wie etwas vor anderen wirkt als darauf, was ihre Kinder nachhaltig lebendig und glücklich macht. Ich denke eine Folge einer Generation Eltern, deren Eltern und Großeltern zu Zeiten der beiden Weltkriege gelebt haben und - zumindest in den neuen Bundesländern - stark durch den Sozialismus geprägtes Verständnis von Elternschaft; respektive durch protestantische und andere religiöse Werte.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Als ich Jugendliche war in den Achtzigern, ahnte ich durchaus meine Neigung, auch wenn ich sie nicht benennen konnte. Dass SM nicht wirklich treffend ist, merkte ich schon. In der Schule lernte ich wie andere auch, alles, was in eine solche Richtung geht, sei pervers und "normale Menschen tun so etwas nicht". Mir machte das Angst, denn "normal" war ich eh schon nicht. Ich hatte aber das Bedürfnis, irgendwie mit jemand sprechen zu können über meine Angst "zu diesen Perversen zu gehören. So weit ich mich an unmittelbare Reaktionen erinnern kann, waren die nicht mal negativ. Meiner Mutter gegenüber hätte ich besser schweigen sollen, denn ihre Reaktionen fielen im Laufe der Jahre bei zaghaften Versuchen meinerseits, Fragen in diese Richtung zu stellen unterschiedlich. Ich habe früher nie meine Neigung gelebt, merkte sie aber insofern, dass Fantasie und Realität durchaua entsprachen. Insofern, den Begriff BDSM kannte ich nicht, insofern gab es auch kein Mitteilen unter der Bezeichnung. Die Reaktionen aus meinem Umfeld wurden ablehnend, weil man mir anmerkte, dass ich mich durch Dominanz sexuell auffallend angezogen fühlte und das ging bei einem Mann und zwar ganz ohne den strukturierten Rahmen des BDSM sehr böse aus für mich. Leider haben mich meine Eltern genau wegen dieser Beziehung aus Verachtung mir gegenüber enterbt, d.h. sie haben ihr Testament geändert und meinen Namen als Begünstigte entfernt. Damals war es ein dauerndes Streitthema, dass mein Vater genau merkte und mir vorwarf, von was ich mich sexuell angezogen fühlte. Von meiner Mutter kam stets ein beißendes "Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um! "

      Nun ist es so, etliche Jahre später, dass ich mich schon hier und da mitteile einzelnen Menschen und auch unterschiedliche Reaktionen erfahre, persönlich dort aber bislang nie unter meinesgleichen bin. Sonst oute ich mich nicht explizit, schreibe oder kommentiere aber auf Sachebene ganz allgemein gehalten Beiträge, die auch mal Fragen zu BDSM betreffen. Da mein ältester Bruder auf Facebook bei mir mitliest z.B., aber auch sonst mir näher persönlich bekannte Menschen, lasse ich damit "Raum für Spekulationen", wie mir von einer ehemaligen engen Freundin vorgeworfen wurde. Was ich explizit auch erfuhr, dass es tatsächlich in der Kleinstadt, aus der ich ursprünglich komme, eine Menge Leute enorm interessiert, was ich zu bestimmten Themen schreibe oder kommentiere. Zu den Themen gehört dabei explizit auch BDSM, obwohl ich es immer vermeide, mich zu outen. Da dürften aber eben auch Menschen bei sein, die es seit Jahrzehnten im Prinzip wissen. Ich überlasse das mal deren Fantasie, was sie denkenaberZiemlich blöd fand ich es allerdings bei einer Familienfeier damit konfrontiert zu werden ganz nebenbei, dass mein in der Kleinstadt mit seiner Famulie lebender Bruder erstaunlich viel mitbekommt, was ich so kommentiere und poste, obwohl er nicht auf Facebook ist. Zu meinem Dom habe ich letztens noch gesagt, "die" brauchen da in .... (Name der Kleinstadt) keine Gastronomie, es reicht ja, wenn die zusammen am PC sitzen oder so auf Facebook lesen bei mir und sich spekulierend darüber unterhalten.
      Mein ältester Bruder äußert sich nie dazu, obwohl ich ein enges Verhältnis zu ihm habe.

      Für mich empfinde ich es insofern als anstrengend, mit meiner devoten Neigung nicht allein einen Aspekt meiner Sexualität geheimzuhalten, die im Detail keinen sonst was angeht im engeren Sinne, sondern einen Teil meiner Persönlichkeit.

      In letzter Zeit sah ich im Fernsehen eine Sendung, in der es primär nicht um BDSM ging, wo sich aber ein Allgemeinmediziner über Frauen ausließ, die sich in diesem Rahmen z.B. fesseln lassen. Der Kontext hatte aber insgesamt einen stigmatisierenden Charakter. Dementsprechend schrieb ich auf Sachebene etwas dazu und beglückte auch den Sender mit einem Besucherbeitrag und dem Verweis auf wissenschaftliche Erkenntnisse etc.. Wenn ich so etwas schreibe, weiß ich natürlich, dass das auch Menschen lesen, die ich sehr gut kenne und die ich zumindest auch sonst zu meinem Umfeld zähle. Vor kurzem war dann wieder so ein Moment, wo ich vorher mit anderem beschäftigt war gedanklich und nicht mit der sofortigen Reaktion bei der Begegnung gerechnet habe. Mir war das sehr unangenehm, milde formuliert und bin gar nicht darauf eingegangen. Das gibt mir schon sehr zu denken, zumal ich mich nie explizit oute. Aber so entstehen mitunter auch Gespräche, wobei ich klar sage, bei dem Geschriebenen geht es ganz allgemein gehalten um bestimmte Aspekte und dass ich nichts damit über mich sagen will, weil das eine andere Ebene ist. Wenn mich jemand direkt darauf anspricht, lüge ich nocht, die knappe Antwort muss er oder sie dann schon aushalten. Persönlich habe ich den Eindruck, dass Menschen meiner Generation, die in der Schule und sonst in jungen Jahren gelernt haben, dass das, was heute unter BDSM zusammengefasst wird, noch eher tendieren zu scheinen mich in die "nicht normal"-Schublade zu bevördern.

      Es gibt durchaus einzelne Menschen, die insgesamt positiv reagieren darauf, die es von mir persönlich wissen. Aber ich sage dann auch, dass es mir fehlt, mit andere n Subs persönlich zu sprechen, weil ich gefesselt zu sein ganz anders empfinde, als sich das Menschen vermutlich vorstellen. Da ist für mich eine Grenze, worüber ich nicht detaillierter sprechen will mit jemand, der ein solches Erleben nicht kennt.
      Insgesamt scheint mir im Vergleich zu bisherigen Antworten, von mir wissen es explizit mehr Menschen persönlich als bei den meisten. Dementsprechend ist es schon deshalb naheliegend, dass ich eine größere Bandbreite an Reaktionen mir gegenüber kenne aus Erfahrung.
      Vielleicht, @Schnapsi ist fehlendes Empathie-Vermögen unserer Eltern sogar der Grundstein von DS Neigungen.

      Hmm, @Mermaid, nein, in dem Alter (fast) nackt vor dem Vater ! <X Aber auch vor Mama, allen dreien !?! Welch eine Demütigung muss dass denn gewesen sein !

      Ausserdem zeigt sie damit nicht gerade dass sie Dir bei der Wahl Deines eigenen Freundes vertraut. Und dann will sie ihm auch noch etwas 'ganz schlimmes' unterstellen. Damals ist da also etwas hervorgetreten was schon lange in ihr schlummerte.

      Von Empathie keine Spur, würde ich da mal meinen. Nur schlimm. Destruktiv. So quasi Dein Glück dass Du die Domme bist und Mum nicht so weit zu denken vermochte, wenn man da überhaupt was positives mitnehmen kann.


      Real submission is about being naked for her, not just in the physical sense, but also in the spiritual one