Neigung BDSM und Reaktionen im Umfeld / Familie und deren Reaktionen

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      Ich selbst würde es jetzt nicht unbedingt als Outing bezeichnen, da Sex und all derer Varianten / BDSM das normalste von Welt ist.
      Und dem entsprechend gehe ich auch offen damit um. Ja, ich spreche auch in der Öffentlichkeit ganz ungeniert über Sex und es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen es gibt, die entweder den Blick senken, rot anlaufen, verhalten Kichern oder sich von einem wegbegeben.

      Das bekannt werden meiner Neigung innerhalb der Familie und im Freundeskreis erfolgte auf recht lustige, zum Teil aber auch schlechte Erfahrung.

      Als bestes Beispiel möchte ich euch hier den Bau meines Bondage-Bettes aufzeigen.
      Vor gut 5 Jahren habe ich für mich die Leidenschaft der Holzbearbeitung entdeckt und innerhalb meines Freundeskreises als auch der Feuerwehr (das eine bringt das andere so mit sich, fast alle Freunde auch aktive FFWler) war ich bis dato als sehr guter Erklärbär :D und Entwurfplaner bzw. Konstruktionszeichner bekannt, der wiederum 2 linke Hände besitzt. Helle im Kopf und handwerklich eine Niete :gruebel: .
      Da war es nicht verwunderlich das die Neugierde im Bekanntenumfeld wuchs, wenn man mit der Aussage * ich baue ein Holzbett ausgehend meiner Idee * an 2 Wochenenden keine Zeit hatte. Und wie das auffen Dorf so ist; die Gerüchteküche brodelt. Zum besagten Zeitpunkt hatte nun auch ein Freund Geburtstag und man traf sich abends auf das besagte Kaltgetränk. Klar wurde man sofort ausgefragt; warum ein Bett bauen, kann man doch kaufen.
      Also ganz offen raus gehauen, es ist ein Bondagebett in Massivbauweise mit mehreren Ankerpunkten und anderem Gedöns. :whistling:

      Promt zeigten sich die zu erwartenden Reaktionen und Sprüche. Sich darüber lustig machen, Lachen und dergleichen. In etwa so: Junge denk dran. Wenn du in Ketten liegst und der Schlüssel weg ist, wir haben das richtige Brech- und Schneidwerkzeug auf den Autos. Vorher werden aber Fotos gemacht und lass dir schon einmal einfallen, wie hoch deine Auslöse sein wird.

      Soweit so gut. Die meisten haben es mit Humor gesehen, einige wenige dagegen haben sich echauffiert, wie man solches denn in der Öffentlichkeit kund tun könnte. Sie hätten ja nicht zuhören müssen :D .
      Richtig erschreckend empfand ich dagegen, als 3-4 Tage später mein Ortsbrandmeister zu mir gekommen ist und um ein 4-Augen Gespräch gebeten hat. Man ist an ihn heran getreten und er teilte mir dann nachfolgend mit, ich möge doch bitte meine Schlafzimmerinteressen in eben diesen belassen. :facepalm: X(

      Auch mit meinen Eltern ist es recht unkompliziert gelaufen. Sie wollten sich das Bett auch einmal anschauen (sind aber von einem Standard-Bett ausgegangen) und Vattern fragte, warum ich an den Pfosten (diese sind 100x80x2200) oben jeweils einen Bullen-Anker habe. Für einen Kleiderbügel würden doch sicherlich kleine Haken reichen. Tja, Muttern sieht auch den Bullen-Anker am unteren Ende und meint trocken, da passt kein Bügel ran.... :engel: . Wo sie recht hat, hat sie Recht. Ihr Abschlußkomnentar: Jeder soll so leben und schlafen wie es ihm gefällt.

      Auf der Arbeit dagegen macht sich ein Kollege im Lager wirklich lustig über mich, allerdings sehe ich an seiner Reaktion auch, das er mich doch etwas beneidet. Ich musste mit meinem Auto Material ins Büro bringen und hatte im Kofferraum noch eine Gerte liegen. Beim ausladen (draußen standen alle Bürodamen und 1 Herr in der Rucherpause) und eben dieser Kollege schaute mich verwundert an, wofür ich eine Reitgerte benötige, da ich doch gar nicht reiten würde. Auch die Damen schauten mich skeptisch an (wir sind alle auf FB befreundet) und waren etwas irritiert als ich sagte; nein ich Reite nicht, nein ich habe kein Pferd, auch meine * Partnerin * nicht und ja das ist meine. Die eine Kollegin wusste sofort worum es sich hier dreht und meinte spitz: Meine Gerte ist mit Strass besetzt. Der Kollege hatte es noch immer nicht begriffen und fragte logischerweise nach, worauf hin ich ihm mit einem Zwinkern gesagt habe, er solle doch einfach mal googeln. Klar dauerte es nicht lange bis diese Offenbarung im Lager ankam. Shit happens....passiert.

      Im Großen und Ganzen kann ich für mich selbst sagen, lieber offen und direkt dazu stehen was man macht, als sich hinter irgendwelchen Aussagen zu verstecken.
      Rather Love Free and Crazy - Than Live Normal to Bored
      Ich habe mit zwei Freundinnen darüber gesprochen.
      Eine akzeptiert es, kann damit aber für sich nichts anfangen und ist daher als Gesprächspartner eher suboptimal.
      Die andere Freundin fand es toll und unterstützt mich in jeder Hinsicht, da sie selbst auch einige Aspekte von BDSM für sich als Neigung entdeckt hat.
      Es ist wirklich hilfreich - grade als Newbie - jemand im persönlichen Umfeld zu haben, mit dem man sich austauschen kann :yes:
      Ich spreche mit meinen Freunden nicht viel über Sex. Jeder hat ein anderes Schamgefühl und ich möchte bei niemandem über seine Grenze treten.

      Bei meiner Familie (vor allem Eltern, getrennt lebend) bin ich aus schlechter Erfahrung heraus extrem vorsichtig. Mein Vater hat mich mit 19 als Hure betitelt - und meine Mutter hat in der gleichen Zeit mal bei einem Heimatbesuch meine Taschen durchwühlt, meiner kleinen damals minderjährigen Schwester Bescheid gesagt und beide haben dann meine Wäsche auf dem ganzen Bett drapiert. Schwarze Spitze Inkl Strumpfhalter etc. Und mich dann lachend/entrüstet dazugeholt. Was das denn bitte wäre etc.

      Sowas brauche ich nicht nochmal. Schon gar nicht im zarten Alter von fast 50 :D
      Ich sehe keinen Grund es nach außen zu tragen ... bei zwei realen Freundinnen habe ich es erwähnt und war ganz erstaunt, dass sie dem auch nicht ganz abgeneigt sind :)


      Ansonsten habe ich drei langjährige Netzfreundinnen mit denen ich so ziemlich über alles spreche, eine davon ist selbst Sub ... die anderen beiden haben da keinerlei Probleme mit. Warum auch ?

      Ich mach da kein großes Aufsehen drum. Findet es jemand heraus oder läuft mir hier im Forum zufällig über den Weg, dann is es halt so .. entweder kommt er/sie damit klar oder er/sie lässt es.
      Aber schämen würde ich mich dafür ganz gewiss nicht :pardon:
      Du siehst die Welt nicht wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist
      Bei mir wissen es meine engen Freunde. Die Reaktionen waren bei allen eigentlich eher ein Schulterzucken und dazu ein OK. Also vollkommen unspektakulär. Ab und an kommen mal ein paar Sticheleien, z.B. wenn ich mir den Ellbogen anhaue und es arg schmerzt kommt klassischerweise der Spruch "Stehst Du doch drauf". Am Anfang haben sie anschließend sich aber gerne danach versichtert, ob es ok war das zu sagen... ;) Details wollen die meisten nicht wissen, bis auf eine Freundin, die immer wieder nachfragt, ob ich was besonderes neues erlebt habe.

      Heiligabend hab ich mich meinem Bruder gegenüber geoutet. Zu später Stunde und bei nem Glas Wein. Er hatte von seiner neuen Freundin erzählt und gefragt wie es bei mir aussieht. Na dann hab ich es ihm eben erzählt. Mit seiner Reaktion habe ich nie im Leben gerechnet: "Joa, ist zwar noch neu für mich, aber mache ich seit 6 Wochen auch und ich finds klasse!" Im Anschluss haben wir über Andreaskreuze und weniger auffällige Alternativen diskutiert... :D
      Eigentlich wissen es zu wenige :D
      Nein, im Ernst. Die Schwester weiß es und zwei sehr enge Freundinnen.
      Der Rest ahnt es vermutlich anhand des Halsbandes, was man ab und an trägt, aber fragt nicht weiter. Was ich sehr schade finde, da ich an sich ein sehr offener Mensch bin und auch offen über Sexualtiät rede. Nur wenn man verschämte Blicke bekommt, gerade WEIL man offen über Sex redet, dann traut man sich gar nicht, über alles andere zu reden..
      Einer der Gründe, mich deshalb hier anzumelden, um genau darüber normal reden zu können. Weil es ja normal ist! :rolleyes: ^^
      Sometimes what you're most afraid of doing is the very thing that will set you free.
      Meine engsten Freunden wissen bescheid.. und ziehen mich regelmäßig damit auf. :D

      Ich habe aber wirklich das ganz große Glück, einen sehr offenen Freundeskreis zu haben! :love:

      Ironischerweise habe ich das erste Mal meine Neigung einer Person gesagt, die aus einem sehr konservativ-christlichen Umfeld kam - sie nahm es locker auf, aber ich habs nie wieder angesprochen. :pardon:

      Und wisst ihr, Mütter haben es faustdick hinter den Ohren. Meine Mutter weiß hunderprozentig, was ihre Tochter so treibt, obwohl ich es nie angesprochen habe.
      Dazu passt nur ihre Reaktion auf die erste Nacht, die ich außerhalb „mit jemanden" verbracht hatte: „Und, war es so, wie Du es Dir vorgestellt hast?" Erwischt. :thumbsup:

      Mein Bruder war mal der Meinung, auf meinem Laptop herumzusuchen und hat dabei die Mainpage hier entdeckt - selbst dran schuld. :pardon: Aber er hat mich nie drauf angesprochen und ist auch recht
      verklemmt, obwohl er älter ist als ich.

      Aber mittlerweile gehe ich außerhalb meiner Familie recht offen mit meiner Neigung um. Ich binde sie zwar niemandem auf die Nase, aber wer mich etwas dazu fragt, kriegt auch fast immer eine ganz ehrliche Antwort.
      Da, wie gesagt, meine Freunde aber alle interessiert und offen sind, war das nie ein Problem. Und ich denke, dass ich mich früher oder später auch bei meiner Mutter „oute", da ich sonst die Spielbeziehungen nicht erklären könnte. :D Da ist mir die Ehrlichkeit zu meinen Eltern dann doch wichtiger und soo detailreich wäre das auch nicht, ich möchte nur nicht, dass sie sich Sorgen machen. :)
      Ein paar gute Freunde wissen von meiner Neigung. Nach ein paar Gläsern Wein kommen wir manchmal sehr offen auf Sexthemen zu sprechen.

      Ich kenne ein paar Männer, die ich hin und wieder für Sex treffe. Von ihnen weiß es auch nicht jeder, wenn ich ihn nicht über einschlägiges Portal kennen gelernt habe. Aber meine Fantasien gehen nur mich etwas an, also finde ich auch nicht, dass ich offen damit umgehen muss.
      Ich trage den Ring der O liebend gern am Finger.
      Meine Schwester weiß über mich Bescheid und hat selbst Interesse daran bekommen, allerdings sagt sie dazu, sie mag die Soft Variante und nicht so wie ich Hardcore.
      Mein Ältester Sohn ( fast 16 Jahre) fragte mich was ich für ein Ring tragen würde.
      Ich bin offen mit ihm umgegangen, nicht ins Detail, aber habe ihm versucht zu erklären, das es mehr wie eine Blumenwiese gibt.
      Es ist nicht seine Welt sagte er, aber wenn ich es mag ist es halt so.
      Ich hab kein Problem wenn ich dies bezüglich gesprochen werde ‍♀️ ich zeige es gern.
      Sei es durch mein Halsband, meines Ringes oder auch Ohrringe.
      Ich liebe meine Neigung
      Also bei mir wissen es aus meinem Freundeskreis 3 Personen mit 2 von ihnen teile ich die Neigungen. Ich muss dazu sagen, dass ich körperbehindert (Rollifahrer) bin und aufgrund meiner Behinderung öfter mal Schmerzen habe. Als ich bei einer Gelegenheit auch anderen gegenüber mal das Thema BDSM fallen ließ, hieß es: "Naja, aber für Dich wäre das doch bestimmt nichts. Du hast doch sowieso so viel mit Schmerzen zu kämpfen". Tja, was soll man dazu dann noch sagen... ;)

      Rolling-Ith schrieb:

      Als ich bei einer Gelegenheit auch anderen gegenüber mal das Thema BDSM fallen ließ, hieß es: "Naja, aber für Dich wäre das doch bestimmt nichts. Du hast doch sowieso so viel mit Schmerzen zu kämpfen". Tja, was soll man dazu dann noch sagen...
      Hinter solchen Aussagen scheint ein merkwürdiges Verständnis von BDSM zu stecken. So als wäre das nur etwas für Leute, denen es "zu gut" geht, die im richtigen Leben nicht genug Schmerzen und Probleme haben. :S
      Bei mir ist die Situation recht kompliziert, doch ich habe ein paar vielleicht interessante Anekdoten dazu. Zu Beginn, ich schreibe, Geschichten, Bücher, und anderes. Ich mache das eigentlich nur für mich, aber interessierte Verwandte und Freunde haben das ganze Zeug gelesen. Es ist nicht so das es um Sex geht, es kommt allerdings Sex, in sehr klarer und teilweise bildlicher Weise vor, und dadurch kann sich eigentlich jeder so seinen Teil denken wenn man nicht völlig auf dem Schlauch steht.

      Mit meinen Eltern gab es überhaupt kein Problem, nicht im geringsten. Wir reden nicht viel darüber, aber in der normalen Weise wie man eben nicht mit seinen Eltern über die Details seines Sexlebens redet, aber ich verstecke kein Spielzeug, mache nicht hektisch irgend welche Taps zu, oder irgend was in dieser Richtung.

      Mit den Großeltern auf der Seite meiner Mutter, auch kein Problem. Ich denke meine Mutter wird mal was erwähnt haben, von ein paar kleinen Äußerungen geschlossen an die ich mich erinnere, aber es scheint sie nicht zu kümmern. Was die Großeltern väterlicherseits angeht, ist es eine andere Angelegenheit. Ich muss erwähnen, sie sind Christen, und keine new age wir haben uns alle lieb Christen, nein, dreißigjähriger Krieg, Inquisition, Fegefeuer, anti Homosexualität, Hölle für Sex vor der Ehe, hardcore Christen. Ich habe mich da auf diverse Weisen unbeliebt gemacht, kein Interesse an Gottesdiensten, hören von "satanistischer" Musik und ähnliches. Als ich 16 war kamen meine Großeltern uns besuchen, überraschend, und meine Freundin war bei mir zuhause, ihre Eltern wahren da für 2 Tage weg und sie hat bei mir geschlafen. Mit BDSM hatte es nicht wirklich was zu tun, alleine das in einer Beziehung sein reichte an dem Punkt schon für das ganze Programm, Kontaktabbruch, Enterbung, etc. pp.

      Mit meinen Freunden hatte ich nur ein Problem. Die meisten von ihnen wahren dem ganzen gegenüber eigentlich vollkommen desinteressiert, die allgemeine Einstellung war, ob Blowjob oder Spanking, interessiert niemanden und wir behelligen uns nicht gegenseitig mit den unappetitlichen Details unserer Sexleben.

      Mit einem Freund war es allerdings etwas seltsam. Ich kannte ihn ewig, und er schien nie ein Problem mit mir zu haben. Als ich dann mit meiner Freundin zusammen kam, fing er an sich ihr gegenüber schlecht zu verhalten, nur in Ton und Dingen wir ihr kein Getränk mitbringen aber trotzdem. Es wurde sehr klar, das seine "coole" Einstellung gegenüber mir und meinen Neigungen nicht aus Toleranz sondern aus einer Art "alle Frauen sind Subs" Frauenfeindlichkeit kam. Die Freundschaft habe ich sehr schnell beendet.

      Ich habe hier hauptsächlich über das negative geschrieben, aber alles in allem wahren meine Erfahrungen mit Offenheit sehr positiv, der absolute Großteil meiner Familie und Freunde fand das ganze entweder völlig uninteressant oder war unterstützend.
      Vergiss was du vergessen kannst, das was übrig bleibt ist wirklich von Bedeutung.
      meine Schwester weiß es und meine beste Freundin. Allerdings kann meine Freundin mit dem Thema nix anfangen, gönnt mir meinen Spaß und stellt sich auch fürs covern zur Verfügung aber mehr nicht. Meine Eltern wissen natürlich nix, denn alles was mit Sex zutun hat war damals in meiner Jugendzeit schon verpönt und die würden mich nur als verrückt erklären und meine Teenager - ja sie wissen, dass ich nicht als Nonne lebe, genau wissen sie nichts, aber das ist eh so ein Reizthema, wo sie gar nicht viel wissen wollen, denn es ist eh schon ein Unding wie man in diesem Alter noch Sex haben kann ^^
      @Enibas13....ich bin 64, meine Tochter weiß von meiner Neigung, kennt und mag meinen Herrn und freut sich ehrlich für mich, dass ich ihn habe und mit ihm glücklich sein darf.........So unterschiedlich können Ansichten über "Sex im Alter" von jungen Menschen sein. :D
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka