Auffangen

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      Hallo ihr Lieben,

      da für mich BDSM noch völlig neu ist - zumindest in der Praxis - interessiert mich das Thema "Auffangen" :empathy: nach einer Session sehr. :gruebel:

      Mit Sicherheit gab es dieses Thema schon öfter hier - also wer da jetzt keine Lust drauf hat: Bitte einfach weiterscrollen! ;)

      Wie darf ich mir in einer D/S-Beziehung das Auffangen nach "vollzogener" Session vorstellen?
      Macht das jeder Dom nach seiner Fasson? (reimt sich :rolleyes: )
      Gibt es da Unterschiede, zum Beispiel, dass es in einer reinen Spielbeziehung anders gehandhabt wird als in einer Partnerschaft?
      Oder bei SSC und RACK? (habe mir die Beschreibungen natürlich durchgelesen, blicke aber noch nicht ganz durch - man verzeihe mir :pardon: )

      Auch für mich sehr interessant; das Auffangen nach einer schief gelaufenen Session... Bei einem plötzlichen "Zusammenbruch" oder dem
      Codewort "Rot"? Gern Erfahrungsberichte! Gerade am Anfang wissen ja weder Sub noch Dom, was ausgelöst werden kann... :spank:

      Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

      LG Bunny
      Find a woman with a brain.
      They all have vaginas ;)
      meinst du evtl auch "Afterare" ?

      Auffangen bedeutet für mich das herausführen des Partners aus einem Stimmungstief, dieses Tief kann unterschiedlich Stark ausgeprägt sein.

      Dieses Stimmungstief ereilte mich einmal in meinen Anfängen, meine Partnerin und ich hatten ein sehr intensives Wochenende und ich musste viel zu schnell zurück zur Arbeit. Ich hatte irgendwann einen Tag später Tränen in den Augen, mein Puls ging schneller ich war aufgewühlt. Mir ging es nicht direkt schlecht, es war eher ein überquellender Hormonschub. Wie wenn man böse Erschreckt wird oder nach einer Achterbahnfahrt, jedoch nicht anlassbezogen.
      Wir telefonierten sehr viel an dem Tag, und besprachen ausführlich was wir Fühlten, es war der Weg, der die Lösung für mich Darstellte. Nicht ein spezieller Ratschlag oder Tipp.

      MfG Talon
      :dance:

      Talon schrieb:

      meinst du evtl auch "Afterare" ?
      Öhm, joah - wahrscheinlich meine ich das... :/
      Also naja, wie in meinen Fragen beschrieben. Ich kann mir vorstellen, dass man in die unterschiedlichsten Stimmungen und Gefühle geworfen wird. Gerade am Anfang...


      Talon schrieb:

      Ich hatte irgendwann einen Tag später Tränen in den Augen, mein Puls ging schneller ich war aufgewühlt. Mir ging es nicht direkt schlecht, es war eher ein überquellender Hormonschub. Wie wenn man böse Erschreckt wird oder nach einer Achterbahnfahrt, jedoch nicht anlassbezogen.
      Ich hätte zum Beispiel gar nicht gedacht, dass es Doms auch mal so geht...
      Nicht, dass ich Doms für gefühlskalt halte (bevor ich hier gleich eins auf den Deckel bekomme :paddel: ) aber in meiner Vorstellung gehen gerade die ersten Sessions Subs eher mal nah :behind:
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      ich kann mich nicht zum thema spielbeziehung äußern.
      wir leben unsere flr 24/7, garniert mit größer aufgezogenen sessions.

      da @Schwarze_Motte recht schnell friert, lege ich oft decken und wärmflaschen bereit, so dass ich ihn nach einer session rasch wieder warm kriege. es wird viel gekuschelt, geschwiegen, dann geredet. es sind besonders innige momente, diese momente nach einer session.

      ich kann mich an eine session erinnern, nach der es sehr lange dauerte, bis er wieder bei mir ear. damals bin ich zusammen mit ihm unter die dusche gegangen, weil ich nicht sicher war, ob er es alleine kann ( duschen war dringend notwenidig, bei der schweinerei, die ich veranstaltet hatte :evilfire: ). erst als er wieder richtig da war, hab ich mich in mein post-session-tief fallen lassen.

      einen abbruch hatten wir noch nicht, dazu kann ich nichts sagen.

      aber sessions gehen mir persönlich auch sehr nah. ich empfinde sie durchaus als emotional aufrührend und erschöpfend
      das kommt drauf an ... es war das erste mal, dass er so weit weg war von mir, das hat mich natürlich schon ein stück weit erschreckt. ich liebe @Schwarze_Motte und habe die absolute verantwortung für ihn in den momenten, wo er sie nicht für sich haben kann. also hab ich funktioniert, bis alles wieder gut war. dann läßt aber irgendwann das adrenalin nach, das kennst du sicher aus anderen bereichen... und dann folgen erschöpfung und tiefpunkt. als ich da durch war, wars gut, aber in dem moment ...

      da können so viel emotionen im spiel sein... zumindest ist das bei mir so.
      Hallo Bunny,

      so verschieden die Menschen sind, so verschieden gestaltet sich das Auffangen nach einer Session. Manche brauchen Nähe und Fürsorge, anderen reicht ein Gespräch, wieder andere gehen ohne das alles auseinander... Aber Du willst ja Erfahrungsberichte.

      Bei uns sieht das Auffangen wie folgt aus:

      Wir Kuscheln noch eine Weile lang, er bringt mir meistens was zum Trinken, dann reden wir ein bisschen, bedanken uns beieinander und genießen die Ruhe nach dem Sturm.

      Wir sind verheiratet, mein Ehemann ist auch mein Dom.

      Ich glaube nicht, dass man die Unterschiede an der Art der Beziehung festmachen kann, sondern wie gesagt, es sind die verschiedenen Vorlieben der Menschen, die bestimmen wie und ob aufgefangen wird.

      Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass die Spielart (SSC oder Rack) da eine Rolle spielt.

      Als wir einmal einen Absturz meinerseits in der Session hatten, hat er sofort abgebrochen, mich losgebunden und in eine Decke gewickelt. Er hat mich gehalten und beruhigt, bis ich mich wieder im Griff hatte. Danach haben wir lange geredet, auch mehrmals noch in den folgenden Tagen und dann war alles wieder gut.

      Ich wünsche Dir viele schöne Erfahrungen auf Deiner Reise ^^
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:

      Empire-of-the-sun schrieb:

      also hab ich funktioniert, bis alles wieder gut war. dann läßt aber irgendwann das adrenalin nach, das kennst du sicher aus anderen bereichen... und dann folgen erschöpfung und tiefpunkt. als ich da durch war, wars gut, aber in dem moment ...
      Das klingt wirklich sehr heftig... Mir ist bisher anscheinend noch gar nicht so richtig bewusst gewesen, wie schwer diese extreme Verantwortung auf einer / einem Dom lasten kann. Wenn die entsprechende Empathie und / oder auch Liebe gegeben ist.
      Regt sehr zum Nachdenken an...
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      Spätzle schrieb:

      so verschieden die Menschen sind, so verschieden gestaltet sich das Auffangen nach einer Session. Manche brauchen Nähe und Fürsorge, anderen reicht ein Gespräch, wieder andere gehen ohne das alles auseinander...
      Ja, das klingt plausibel. Menschen sind da sicher sehr verschieden. Auch je nachdem, wie weit man bereit ist, sich emotional zu öffnen / fallen zu lassen. :yes:

      Spätzle schrieb:

      Bei uns sieht das Auffangen wie folgt aus:

      Wir Kuscheln noch eine Weile lang, er bringt mir meistens was zum Trinken, dann reden wir ein bisschen, bedanken uns beieinander und genießen die Ruhe nach dem Sturm.
      Das klingt wirklich sehr schön und respektvoll - auch mit dem gegenseitigen Bedanken :love:

      Spätzle schrieb:

      Als wir einmal einen Absturz meinerseits in der Session hatten, hat er sofort abgebrochen, mich losgebunden und in eine Decke gewickelt. Er hat mich gehalten und beruhigt, bis ich mich wieder im Griff hatte. Danach haben wir lange geredet, auch mehrmals noch in den folgenden Tagen und dann war alles wieder gut.
      Ich denke, genau so sollte es sein. So hatte ich es mir auch immer vorgestellt... :pillepalle: Auch wenn ich natürlich hoffe, nie einen richtigen Absturz zu haben. Aber evtl. kommt man beim Austesten von Grenzen da auch nicht unbedingt drum herum...

      Vielen Dank für die lieben Wünsche und den Erfahrungsbericht! :blumen:
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      Mit BDSM-Beziehungen habe ich keine Erfahrung, nur mit Dominabesuchen. Dort findet das nachträgliche Auffangen /die Nachbetreuung normalerweise per E-Mail statt. Zumindest wenn man Stammkunde ist und ein gutes Verhältnis hat, dann nimmt sich eine gute Domina diese Zeit.
      Wenn ich den Bedarf nach einer richtig intensiven Nachbetreuuung habe , dann muss ich einige Tage später erneut zum Gespräch kommen. So ein zusätzliches Gespräch kostet aber extra (80,-/h für ein reines Beratungsgespräch ohne Spiel) und ist nicht mehr im Preis inbegriffen.

      Bislang musste ich ein Nachgespräch erst einmal in Anspruch nehmen. Es ging darum, dass meine Domina mir die strafende Mutter gespielt hatte. Das hat mich emotional mehr aufgefühlt, als ich vermutet hätte. Plötzlich kamen viele verschüttete Kindheitserinnerungen in mir hoch, das war nicht einfach und hat mich sehr mitgenommen.

      Wir haben das eine Woche später im Nachgespräch soweit klären können, dass ich wieder mit einem einigermaßen guten Gefühl nach Hause gehen konnte, auch wenn wir das eigentliche Problem (das Getriggertwerden von Kindheitserinnerungen) nicht lösen konnten.

      Mir ist durch dieses Erlebnis aber auch klar geworden, dass ich an bestimmten Punkten - völlig unabhängig von BDSM und Dominabesuchen - noch an mir arbeiten muss. Von daher hatte es auch sein Gutes, dass es so gekommen ist, denn ich habe dadurch viel über mich selbst und meine wunden Punkte gelernt. Vielleicht musste es so kommen, so schmerzlich es auch war.

      Man sollte also als Dominakunde möglichst im Vorfeld abschätzen können, was einem gut tut und wie viel man erträgt. Nachbetreuuung ist zwar möglich, aber nicht so unkompliziert (wahrscheinlich auch nicht so intensiv) wie in einer Beziehung.

      Adrian_2015 schrieb:

      Man sollte also als Dominakunde möglichst im Vorfeld abschätzen können, was einem gut tut und wie viel man erträgt. Nachbetreuuung ist zwar möglich, aber nicht so unkompliziert (wahrscheinlich auch nicht so intensiv) wie in einer Beziehung.
      Ja, ich denke dass da ein erheblicher Unterschied ist, ob man eine Dienstleistung in Anspruch nimmt oder eine tatsächliche emotionale Bindung zwischen Dom und Sub besteht...

      Vielen Dank fürs Teilen!
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      Auffangen... Das tun wir uns gegenseitig und in vielen Situationen. Ich denke, genau darin liegt der Schlüssel. Du kannst eine reine Spielbeziehung haben, aber dennoch hängt an deinem Partner dein Herz. Sich gegenseitig stützen, aus einem Stimmungstief bringen, ist nicht nur nach, beziehungsweise bei einer Session möglich und wichtig. (Lustiger Exkurs: gerade vorgestern war ich wirklich sehr "dunkel" am Morgen, da hat sie spontan beschlossen, mir ständig eine Fliegenklatsche ins Ohr zu stecken.... Das war irgendwie lustig. Zumindest war ich nicht mehr down).

      Wie das nun funktioniert: das weißt du, wenn du dich offen auf deinen Partner einlässt. Du spürst, wann du gerade "anders" gebraucht wirst. Für mich war es auch eines der schönsten Erlebnisse, als sie mich anrief und mir direkt sagte, dass es ihr schlecht geht und sie Hilfe braucht. Denn sie macht sonst alles, wirklich ALLES alleine. Mir zeigte es, daß ich sie auffangen kann und sie bereit ist, sich fallen zu lassen.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist die Basis, die man zueinander hat/findet. Sie ermöglicht erst, dass man loslassen, den Kopf ausschalten kann, dass man sich gegenseitig genießt. Aber sie gibt dir auch die Möglichkeit, den anderen aufzufangen.

      Kennst du das Gefühl, dass wirklich alles seinen Platz gefunden hat, in diesem einen, kleinen Augenblick? Das ist es.
      Also ich wurde immer gut und liebevoll aufgefangen, von ONS und Spielbeziehungen. Manchmal mit Kleinigkeiten wie Schoki oder Frischluft, manchmal mit Nähe und Worten.
      Auffangen deswegen weil mein Körper in einer Session Hormone freisetzt zB.: Adrenalin oder Endorphine usw. aber diese Hormone bauen sich auch wieder ab und dann kann es passieren das ich unrund werde, traurig oder einfach ernüchtert! Das kann kurz danach sein oder auch Tage danach.
      Ich finde man kann es durchaus mit Drogenkonsum vergleichen (in dem Fall halt Körpereigene) wenn du nüchtern wirst, das high vorbei ist, geht's dir auch oft nicht so gut!

      Momentan habe ich eine Beziehung in der gespielt wird und jetzt erst merke ich das mein gegenüber ja auch dieses Auffangen braucht, vorher war ich da wahrscheinlich zu egoistisch oder zu sehr mit mir selbst beschäftigt und nachdem ich die "geschlagene" war musste natürlich auch ich aufgefangen werden! Das meine Partner das auch gebraucht hätten hab ich leider übersehen.

      Aber aus Fehlern lernt auch Sub oder besser Masochistin und somit achte ich jetzt auch auf meinen Sadisten, das es ihn danach gut geht und er sich geschützt und verstanden fühlt!

      Es ist nicht ohne, so wie wir oder andere spielen, es sind berauschende high's es wird Energie freigesetzt und es muss von beiden Seiten dafür gesorgt werden das es ein positives Erlebnis bleibt :)

      Soviel dazu....
      LG Eis
      Auffangen... möchte da ein bisschen unterscheiden..

      Auffangen nach einer Session: Kuscheln, küssen, gegenseitiges Streicheln, als besonderen Dank meinerseits auch seine Füße küssen und streicheln.
      Meistens reden wir danach wenig bis gar nichts. Weil... so in meiner Vorstellung... ich möchte die letzte Aktion meines Dom's im Herzen speichern,
      und irgendwie passt dann Reden für mein Gefühl nicht... habe dann die Befürchtung, das es durch sofortiges Reden danach verblasst.
      Hoffe, das ist noch verständlich.. :rot: Bin froh und dankbar dafür, das mein Herr das auch respektiert. :love:

      Auffangen im Alltag: Ja, gegenseitig. Wenn es meinem Ehedom nicht gut geht, ist es selbstverständlich, das ich ihn auffange, indem ich ihn verwöhne,
      ihm zuhöre und vor allen Dingen in erst zuhause ankommen lasse... sprich ihn erzählen lasse, was ihn bewegt, wie es auf der Arbeit war... erst dann rede
      ich über meinen Tag.
      Auch durch Kleinigkeiten, versuche ihn zum Lachen zu bringen, was auch meistens gelingt.. :D
      Ich bin in einer Spielbeziehung und da kann das mit den Auffangen schon mal etwas kompliziert werden,weil es einfach ein Zeitding ist.

      Wenn in der Session alles prima läuft lieg ich für gewöhnlich auf meiner Decke und döse mehr oder minder vor mich hin, während er einfach da ist, mich im Arm hält und streichelt. Und gelegentlich dran erinnert, dass ich nicht einschlafen soll. XD Ist einfach Nähe und sich wohl fühlen danach und wir beide brauchen das einfach.
      Danach sitzen wir meistens auf der Couch und reden, albern rum, bevor ich mich wieder anzieh. Das bringt mich einfach dazu wieder auf Augenhöhe zu kommen, dass ich wieder ich selber bin und "nicht nur einfach" sein Bottom. ^^

      Wenn ich mal weiter weg war, hat er mich langsam mit leichten Berührungen zurück geholt. Mir gezeigt, dass das Spiel vorbei ist, das ich wieder aufwachen sollte.

      Wenn die Session aus irgendeinem Grund nicht so gut war... Dann brauch ich nen bisschen Abstand. Dann bin ich sehr verwirrt und traurig und möchte eigentlich heim in mein Bett und schlafen. Gründe können ganz banal sein: Tagesform hat nicht gepasst, Stimmung hat umgeschlagen oder auch das ich eine seiner Handlungen missinterpretiert habe.

      Reden kann ich danach meistens gar nicht über die Session. Wir reden danach meist über alles mögliche, aber nicht darüber. Ich brauch einfach Zeit um zu verarbeiten, zu ergründen was ich da überhaupt alles gefühlt habe und muss dann auch noch Worte dafür finden. Das dauert bei mir einfach. Aber so nach ein zwei Tagen kann ich dann mit ihm drüber schreiben, was einfach so viel besser geht als reden. ^^

      Er kennt mich mittlerweile sehr gut und macht viel auch instinktiv richtig. Und dafür bin ich echt dankbar. ^^

      Wegen dem Zeitding. Da ich nach den ersten paar mal festgestellt habe, dass mich das Tief immer zu hause ziemlich trifft und das auch manchmal erst Tage später, treffen wir uns jetzt früher bei ihm, damit wir hinten raus einfach Zeit habe für Nähe und zum runter kommen. Das hilft ungemein dabei dann nicht zu hause in ein Loch zu fallen, wo er mir dann ja auch nur per Nachrichten raus helfen kann. ^^

      Was ich generell brauche ist de Bestätigung danach "das alles wieder ok" ist. Nicht mal Lob das ich das gut gemacht habe, sondern das wir beide ok sind, das er mich noch gern hat. Klingt vielleicht komisch, aber ich hab durch aus zwischendurch die Angst, das er böe mit mir ist. Auch Angst das er mich "mit anderen Augen" sieht... Das irgendwas kaputt gegangen ist. Und da hilft rumalbern und über alles mögliche reden einfach sehr. Auch in dem Arm nehmen und da sein ist dann ganz wichtig. ^^
      Bisher kann ich leider ausschließlich auf Erfahrungen in Spielbeziehungen zurückgreifen.

      Die größte Herausforderung bei Spielbeziehungen ist meistens die zeitliche (Nicht-) Verfügbarkeit des Partners, wenn es zum sogenannten SubDrop kommt. Der SubDrop kündigt sich selten bzw. gar nicht an. Es ist meist ein plötzliches Stimmungstief, kombiniert mit Selbstvorwürfen und anderen mehr oder weniger destruktiven Gedanken. Dazu kann es zu körperlichen Reaktionen unterschiedlicher Ausprägung kommen. Blöd nur, dass auch die Zeitspanne nach der Session beliebig lang sein kann. Das geht von sofort bis Tage später.
      Natürlich passiert das nicht immer und ist von vielen Faktoren abhängig.

      Auffangen und AfterCare sind für mich so ziemlich das Gleiche. Das "Runkerkommen", das wieder ins hier und jetzt zurückfinden/-führen nach einer Session. Und das kann bei jedem Menschen anders ausfallen. Die eine braucht warme Decken, Schokolade, Nähe und viel Zuspruch, die Andere will lieber erst einmal allein gelasse werden und ihren Gefühlen nachhängen.
      Kommt der Drop jedoch mit Verzögerung, sollten auch Spielpartner versuchen füreinander da zu sein. Ob per Telefon, WA, Skype oder was auch immer. Miteinander reden hilft hier am allermeisten. Ein guter Dom wird sich hierfür Zeit nehmen.

      Neben dem SubDrop ist auch der DomDrop bekannt, jedoch weniger öffentlich diskutiert. Vermutlich weil viele Herren (FemDoms nehme ich mal aus) diesen "diesen ganzen Gefühlskram" lieber mit sich selbst ausmachen. Hier wäre, wie @Ichwilleineis bereits festgestellt hat, ebenso eine aufmerksame Partnerin gefordert.
      Empathie ist eben eine zweischneidige Klinge. Wer sich in die Gefühlswelt seines Gegenüber gut hineinversetzen kann, ist selbst ebenso "anfällig" für Gefühle. Es besteht eine Wechselwirkung.

      Meine Erfahrungen mit SubDrops sind unterschiedlicher Natur und reichen von Ohnmacht, Weinkrämpfen, Schüttelfrost auf der einen Seite, bis zu angeschrien werden, ignorieren meiner Person für mehrere Tage oder auch der kompletten Beendigung der Beziehung auf der anderen Seite.
      Wie man damit, ohne Psychologiestudium umgeht? Nun ja..., sofern man selbst nicht gerade im DomDrop hängt, reicht oft der gesunde Menschenverstand. Ruhig bleiben, in den Arm nehmen, beruhigende Worte, oder auch erst mal austoben lassen. Wichtig: erst einmal viel trinken! So eine Session verbraucht eine Menge Energie und durch heftiges Atmen verliert der Körper viel Wasser. Apfelschorle oder was anderes mit etwas Zucker. (Kein Alkohol, das sollte selbstverständlich sein!)

      just my $.02

      P.S.: Sorry, dass ich den Erklärbär hab raushängen lassen. Aber vielleicht hilft Dir das ja bei Deiner weiteren Recherche.
      Existence could not resist the temptation of creating me
      @Existentmale schrieb
      "Ein guter Dom wird sich hierfür Zeit
      nehmen."

      Das sehe ich heute genauso. Vor einiger Zeit musste ich aber die Erfahrung machen, dass es durchaus möglich ist, dass ein Dom sich für etwas wie after care eher ungern bis keine Zeit nimmt und ein SubDrop wie mir damals gesagt wurde "... einfach so nicht nochmal vorkommen darf...", dann könne eben nicht mehr gespielt werden.

      Wo lag da das Problem und warum beschreibe ich hier diese Erfahrung?

      Das Problem war, dass derjenige mit dem ich gespielt habe aus Gründen, die seine psychische Verfassung betrafen gar nicht immer die Zeit hatte after care zu betreiben oder seine Sub aufzufangen, wenn es zum SubDrop kam. Er sah es eben für nicht unbedingt notwendig an und wirklich interessiert hat es ihn auch nicht. Es war einfach klar, dass so ein Tiefpunkt annormal war.

      Und das ist der Punkt. Ob so etwas Notwendig ist spürst du als Sub in der Regel und meiner Meinung nach interessiert es einen "guten" Dom was seine Sub nach einer Session braucht um sanft zu landen, genauso wie es eine "gute" Sub interessiert wie es ihrem Dom geht.

      Nur ein Beispiel, mein jetziger Herr hat mich nach der ersten Session in eine Decke gewickelt, mit mir gekuschelt und mich mit Gummibärchen gefüttert. Ich war ziemlich perplex, weil ich das nicht kannte und dachte, was macht er da?... Aber es hat geholfen, er bremst damit direkt nach dem Spiel einen späteren Fall ab und er tut das jedes Mal, auch heute noch. Und wenn gerade keine Gummibärchen, Schokolade und eine Decke zur Hand sind, dann kuschelt er trotzdem mit mir und passt auf, dass ich sicher zurückfinde. Er ist für mich tatsächlich immer erreichbar und wenn mal nicht, dann weiß ich, dass er sich meldet sobald er kann sollte wirklich etwas sein. Und jetzt habe ich auch verstanden was es bedeutet aufgefangen und behütet zu werden.
      Und gerade das braucht es in einer intensiven D/S Beziehung, das Vertrauen, dass er weiß was gut für mich ist . Und das entwickelt sich eben auch durch das Auffangen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von greta85 ()

      Ich lebe nicht mit meinem Herrn zusammen, erlebe aber das "Auffangen" - wie schon von anderen beschrieben - sowohl nach einer Session als auch im Alltag. Nach einer Session ist es das lange im Arm halten, meist ohne Worte, mit dem ich wieder ein Stück weit zu mir finde.
      Im Alltag ist es ein gegenseitiges Auffangen. Wenn es meinem Herrn nicht gut geht, was aufgrund seiner gesundheitlichen und psychischen Probleme öfter mal vorkommt, ist das Machtgefälle aufgehoben und ich bin diejenige, die ihn auffängt, mit ihm redet, ihn in den Arm nimmt usw.......Umgekehrt ist er immer für mich da, wenn ich ihn brauche.
      Bei uns funktioniert diese Gegenseitigkeit sehr gut, weil wir auch eine enge Freundschaft pflegen und schon viele wirklich schwere Situationen miteinander durchgestanden haben. Da ist man einfach immer füreinander da, unabhängig von der D/s-Beziehung.
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
      Ihr Lieben! Vielen, vielen Dank für all eure ausführlichen Antworten! :blumen: :blumen: :blumen:
      Habe mich sehr gefreut und mich jetzt mal durch alles durchgelesen...

      Unholy schrieb:

      (Lustiger Exkurs: gerade vorgestern war ich wirklich sehr "dunkel" am Morgen, da hat sie spontan beschlossen, mir ständig eine Fliegenklatsche ins Ohr zu stecken.... Das war irgendwie lustig. Zumindest war ich nicht mehr down).
      Was ist verkehrt bei euch? *lieb gemeint* ich musste echt lachen... könnte auch von mir kommen. Bin auch so ein Spielkind! :rolleyes:

      Unholy schrieb:

      Denn sie macht sonst alles, wirklich ALLES alleine. Mir zeigte es, daß ich sie auffangen kann und sie bereit ist, sich fallen zu lassen.
      Das kenne ich sehr gut! Geht mir genauso und ich bin gespannt wann und ob ich es mal schaffe, tatsächlich die Kontrolle abzugeben und mir auch mal helfen zu lassen. Bei Freunden geht das... aber bei Partnern hatte ich da schon oft ein Problem mit... :/

      Unholy schrieb:

      Kennst du das Gefühl, dass wirklich alles seinen Platz gefunden hat, in diesem einen, kleinen Augenblick? Das ist es.
      Leider nein! Aber muss sehr schön sein :love:

      Ichwilleineis schrieb:

      Ich finde man kann es durchaus mit Drogenkonsum vergleichen (in dem Fall halt Körpereigene) wenn du nüchtern wirst, das high vorbei ist, geht's dir auch oft nicht so gut!
      Hmmmm, ich denke ich weiß was du meinst, aber ich muss da immer ans Laufen denken bzw. ich beim Sport... Da habe ich auch oft so eine Art "High" durch die Hormone, die beim Auspowern ausgeschüttet werden. Aber danach geht es mir eigentlich immernoch gut.
      Klingt für mich fast, als wäre BDSM dann nicht unbedingt dafür geeignet, als Kompensation (was definitiv viele machen, haben mir schon so einige berichtet) bei psychischen Problemen eingesetzt zu werden :/
      Bevor ich hier jetzt unangespitzt in den Boden gerammt werde; das ist kein bisschen abfällig gemeint. Wir haben alle unser Päckchen zu tragen und mit Sicherheit entwickelt sich unsere Neigung auch ein Stück weit aus Erlebtem!

      Ichwilleineis schrieb:

      Aber aus Fehlern lernt auch Sub oder besser Masochistin und somit achte ich jetzt auch auf meinen Sadisten, das es ihn danach gut geht und er sich geschützt und verstanden fühlt!
      Ich kann irgendwie sehr gut verstehen, was du damit meinst. :empathy:
      Ich frage mich nur gerade immer mehr, ob BDSM als eine Art Therapie-Ersatz fungiert...
      Das klingt nach sehr krassen Gefühlswelten, in die man da rutscht und irgendwie gar nicht so positiv.
      Eigentlich soll es ja etwas Schönes sein, nicht wahr?

      Kat1384 schrieb:

      Auffangen im Alltag: Ja, gegenseitig
      Ja, im Alltag ist klar ^^ mir geht es jetzt tatsächlich mehr um die Sessions. Da ich denke, dass man da in andere Gefühlswelten eintaucht als im Alltag und sie ja auch "nur" zu zweit erlebt / sich aufeinander einspielt. :love:

      AkiChan schrieb:

      Danach sitzen wir meistens auf der Couch und reden, albern rum, bevor ich mich wieder anzieh. Das bringt mich einfach dazu wieder auf Augenhöhe zu kommen, dass ich wieder ich selber bin und "nicht nur einfach" sein Bottom
      Das klingt sehr schön und entspannt :D
      Kannst du mir vllt. beschreiben inwiefern du dich nicht als "du selbst" fühlst beim Spielen bitte?
      Ich kann es mir ein Stück weit vorstellen, mich interessiert aber deine Sichtweise...

      AkiChan schrieb:

      Gründe können ganz banal sein: Tagesform hat nicht gepasst, Stimmung hat umgeschlagen oder auch das ich eine seiner Handlungen missinterpretiert habe.
      Könntest du mir hier erklären, was zum Beispiel dazu führt, dass die Stimmung umschlägt?

      AkiChan schrieb:

      Wegen dem Zeitding. Da ich nach den ersten paar mal festgestellt habe, dass mich das Tief immer zu hause ziemlich trifft und das auch manchmal erst Tage später, treffen wir uns jetzt früher bei ihm, damit wir hinten raus einfach Zeit habe für Nähe und zum runter kommen.
      Voll gut, dass ihr das so für euch herausfinden konntest und da jetzt einen guten Umgang mit gefunden habt! :thumbsup:

      AkiChan schrieb:

      Klingt vielleicht komisch, aber ich hab durch aus zwischendurch die Angst, das er böe mit mir ist. Auch Angst das er mich "mit anderen Augen" sieht..
      Das ist sogar schon meine Angst, bevor ich überhaupt jemals einen Dom hatte... Man entblößt sich insgesamt so extrem. Körper UND Seele - das ist schon wirklich heftig. Kann er dir diese Angst nehmen? Hast du das schon einmal so konkret angesprochen bzw. fragt er dich wovor du Angst hat? Merkt er es direkt, wenn du besorgt bist?

      Existentmale schrieb:

      Es ist meist ein plötzliches Stimmungstief, kombiniert mit Selbstvorwürfen und anderen mehr oder weniger destruktiven Gedanken
      Das klingt wirklich depressiv! Soll das wirklich so sein? :/

      Existentmale schrieb:

      Neben dem SubDrop ist auch der DomDrop bekannt, jedoch weniger öffentlich diskutiert. Vermutlich weil viele Herren (FemDoms nehme ich mal aus) diesen "diesen ganzen Gefühlskram" lieber mit sich selbst ausmachen.
      Das sehe ich generell (nicht nur bei Doms) bei Männern als Problem. (Zumindest bei den Meisten!)
      Durch das Bild, was uns die Medien und die Gesellschaft suggerieren, muss der Mann immer stark sein! Keine Schwäche, keine Tränen... der Beschützer :pump: , der Versorger...
      Das prägt viele so sehr, dass es ihnen später schwer fällt sich zu öffnen.
      Natürlich möchte frau keinen Mann, der alle 5 min in Tränen ausbricht und nur jammert, aber grundsätzlich ist es sogar sexy, wenn frau beobachten kann, dass ihr Mann gerade "bewegt" ist...
      Das ist für mich auch ein sehr wichtiges Kriterium! Ich will, dass "mein" Mann mich hier -> <3 rein lässt... Nicht nur in seine Gedankenwelt oder gar seine Hose!

      Existentmale schrieb:

      Meine Erfahrungen mit SubDrops sind unterschiedlicher Natur und reichen von Ohnmacht, Weinkrämpfen, Schüttelfrost auf der einen Seite, bis zu angeschrien werden, ignorieren meiner Person für mehrere Tage oder auch der kompletten Beendigung der Beziehung auf der anderen Seite
      (Noch einmal - ) Das ist absolut nicht böse gemeint, aber das klingt psychologisch gesehen wirklich sehr dramatisch... eher schon gefährlich! Das wäre wirklich eher was für jemand Professionelles. Da würde ich es gesünder finden, das erst einmal aufzuarbeiten, bevor man mit BDSM weiter macht....

      Existentmale schrieb:

      Wie man damit, ohne Psychologiestudium umgeht? Nun ja...
      Ich musste laut auflachen :D
      Ich beschäftige mich viel mit Psychologie und habe auch oft mit dem Gedanken an ein Studium gespielt, weil mir immer wieder gesagt wird, ich sei verdammt gut in der Thematik. Ich lese viel darüber und bin auch der Meinung, dass man über Sex oder sexuelle Neigungen vieles kompensiert. Ich schließe mich da absolut nicht aus!
      Ich denke nur, um tatsächliche Zusammenbrüche und "bleibende Schäden" auszuschließen, sollte man sich vorher gut mit sich selbst auseinander setzen und wenn man Hilfe braucht, sie sich auch holen, bevor etwas passiert.

      Existentmale schrieb:

      P.S.: Sorry, dass ich den Erklärbär hab raushängen lassen. Aber vielleicht hilft Dir das ja bei Deiner weiteren Recherche.
      Das war überaus hilfreich! Vielen Dank Erklärbär! :rolleyes:

      greta85 schrieb:

      Nur ein Beispiel, mein jetziger Herr hat mich nach der ersten Session in eine Decke gewickelt, mit mir gekuschelt und mich mit Gummibärchen gefüttert. Ich war ziemlich perplex, weil ich das nicht kannte und dachte, was macht er da?...
      Haha, voll süß :love: "Was macht er da...?" :huh:

      greta85 schrieb:

      Und wenn gerade keine Gummibärchen, Schokolade und eine Decke zur Hand sind, dann kuschelt er trotzdem mit mir und passt auf, dass ich sicher zurückfinde.
      Das klingt wirklich schön *Seufz*...

      Liebelein schrieb:

      Bei uns funktioniert diese Gegenseitigkeit sehr gut, weil wir auch eine enge Freundschaft pflegen und schon viele wirklich schwere Situationen miteinander durchgestanden haben. Da ist man einfach immer füreinander da, unabhängig von der D/s-Beziehung.
      Ich denke, das ist ein wesentlicher Punkt! Dass es einfach "menscheln" muss :lustig:
      Find a woman with a brain.
      They all have vaginas ;)