Was ist "normal" und was ist "nicht normal"?

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      Was ist "normal" und was ist "nicht normal"?

      Hallo liebe Forummitglieder,

      ich habe das Wort "normal" bewusst in "" gesetzt, da dies ja eigentlich immer eine persönliche Ansichtsache ist.
      Mein Anliegen ist Folgendes :

      Seit ich meine Sexualität entdeckt habe, ja eigentlich schon früher weiß ich, dass ich devot und masochistisch veranlagt bin. Ich stehe da auch auf die härtere Tour, nicht nur spielerisch, sondern ich mag es, wenn mein Herr mich verbal demütigt und mich beschimpft und erniedrigt, ich liebe es, vor ihm zu knien oder zu kriechen, von ihm beschimpft zu werden, an der Leine geführt zu werden, ich mag es auch, vorgeführt zu werden und sowohl verbal als auch körperlich stark erniedrigt und hart abgestraft zu werden.

      Diese Art von Sexualität erregt mich, seit ich meine Sexualität entdeckt habe und hat sich in den Jahren immer weiter ausgebaut.

      Leider habe ich in meinem Freundes und Bekanntenkreis immer wieder negative Meinungen über eine BDSM Beziehung bzw. über dominante, devote, "sadistische2 und masochitische Menschen gehört. Zwar nicht direkt im Bezug auf mich, denn meine Neigung habe ich niemandem erzählt, aber im Allgemeinen, gehört.

      Da kamen Fragen auf wie "Was ist schön daran, aus einem Napf zu essen?" Wie verrückt muss man sein, das zu mögen, oder auf allen Vieren zu kriechen? Was hat man davon, wenn man sich schlagen oder wehtun lässt? Wie muss man drauf sein, wenn man solche Befehle braucht, das ist doch nicht normal.... usw. usw...
      Ich habe mich nie dazu geäußert, mich hat es nur jedesmal irgendwie verletzt und ich habe mich immer nicht akzeptiert und unnormal gefühlt, als ob an mir etwas falsch wäre und ich etwas ändern müsste.
      Dabei bin ich glücklich mit meinem Herrn und in meiner Rolle als Sklavin, die vor ihrem Herrn kniet und auch an der Leine geführt wird, und auch mal gedemütigt und geschlagen, aber auch gerkault und belohnt wird.
      Sicher, jeder Mensch hat seine Meinung und ich kann auch verstehen, dass BDSM nicht jedermanns Sache ist, aber irgendwie fühle ich mich dann immer schlecht und falsch, wenn ich die Leute so reden höre. Weil ich ja dann weiß, dass sie auch über mich so denken, auch wenn sie es nicht wissen, dass ich BDSMler bin.

      Wie geht ihr damit um? Vor allem dann, wenn es Menschen sagen, die euch viel bedeuten?
      Was irgendjemand sagt, ist mir auch relativ egal, jeder hat seine Meinung, aber wenn ich das von Leuten höre, die mich gerne haben und mich schätzen, dann denke ich, ja sie mögen mich, aber ohne zu wissen, denken sie auch negativ über mich, weil ihnen da doch das Verständnis und die Toleranz fehlt.

      Ich habe so oft immer wieder gehört, "Das ist nicht normal", und mich da immer ausgeschlossen gefühlt. Wie ist es für Euch, wenn ihr das hört oder jemand das über Euch sagt? Wie geht ihr damit um?

      Für mich ist es normal, wie wir unsere Beziehung führen und wir sind glücklich dabei. Und ich habe auch Verständnis für andere Menschen, die Ihre Beziehung anders führen, ich bin der Meinung, jeder soll so leben, wie er glücklich wird, so lange er damit niemandem schadet.

      Oh, ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel geschrieben, :/ bin wieder mal in Fahrt heute.... :rolleyes:

      Penny schrieb:

      Wie ist es für Euch, wenn ihr das hört oder jemand das über Euch sagt? Wie geht ihr damit um?
      Über mich hat das noch nie jemand gesagt, weil ich das niemandem, von dem ich erwartet habe, dass er so reagiert, erzählt habe, :pardon: .
      Mir reicht, dass ich es selbst von mir denke, :rot: .
      Obwohl es von ganz schlimmer Scham sich gewandelt hat in die Erkenntnis, dass ich halt "anders" bin und das nicht mehr negativ besetzt ist..
      Im Grunde denke ich jetzt einfach, ich entspreche halt nicht dem statistischen Durchschnitt und das ist ok so.

      Im übrigen: Wenn Menschen so etwas sagen... was ist dann für sie "normal"? Frau unten, Mann oben, bisschen Streicheln, bisschen Penetration? Oder doch auch etwas anderes?
      Das wird jeder anders definieren.

      Doch man sollte sich nichts vormachen: BDSM (besonders die etwas härtere Art) wird für viele Mitmenschen immer "nicht normal" sein. Sie müssen es aber auchh nicht wissen, wenn man es praktiziert. Die Hauptsache ist doch, dass man sich selber damit wohlfühlt und glücklich damit ist, :) .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Penny - Du sagst selbst, Du hast mit Deinem Herrn Dein Glück gefunden.
      Und Ihr lebt EUER "normal"...
      Weshalb willst Du dann auch das Normal der anderen leben?

      Ich sage es mal geradezu obszön: "Scheiße! eine Million Fliegen KÖNNEN sich nicht irren!"
      Oder... doch?

      Normal - das ist die Masse. Diese 80 % unter der Gausskurve - lässt man die Fähnchen rechts und links davon mal gepflegt weg. Normal - das ist der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die Menschheit einigen konnte. Der bequeme Weg, der "sichere".

      All jene jenseits von "normal" sind nicht abartig, sondern "besonders" (ok, manchmal auch "speziell").
      Seit Anbeginn der Zeiten schafft die Natur einen Pfad für die Massen - und bietet gleichzeitig Raum für Alternativen. Sie gehen unter - oder sie bewähren sich. Doch wirkliches Weiterentwickeln geschieht nie aus der Mitte heraus, sondern immer von den Rändern her.

      Weshalb also findest Du es erstrebenswert, "normal" zu sein?
      Wenn jemand es für notwendig erachtet, andere zu diffamieren, zu urteilen über Klischees -
      was hat all das mit Dir zu tun? Ja, weshalb willst Du Dich mit jenen in eine Reihe stellen?!
      Die süßeste Rache ist schlicht: Einfach gut zu leben. Im Einklang mit sich - und seinen Liebsten.
      Wer sich da selbst heraus katapultiert: Schadet derjenige damit wirklich dir... oder doch eher sich selbst?

      Also, Krönchen gerade rücken, Pobacken zusammen und Kreuz durchdrücken...
      und dann sei gefälligst auf Dich selbst so stolz, wie es Dein Herr ist!
      Denn er hat allen Grund dazu!!
      We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed, by their Creator, with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness.
      <Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika>
      Hi Penny , Cliffhänger macht gerade ein Interview mit einigen Fem Doms , so über ihr Leben und ihre Sexualität
      mit dem Sinn, auf der Hauptseite den nicht zu Szene Gehörenden die Möglichkeit zu geben, zu lernen, dass BDSM ler ganz normale , empathische Mitbürger sind, mit einem kleinen Extrakink zwar, aber sonst wie alle anderne Menschen eben auch.
      Sie halten und verhätscheln Haustiere, lieben ihre Kinder. gehen einer bürgerlichen Arbeit nach....
      vielleicht sollten die Subs auch so etwas organisieren.
      Ich dachte bis eben, nur Doms müssten leiden unter Vorurteilen, aber ich sehe jetzt Subs auch :empathy: @Spätzle
      ganz grob gesehen magst du einiges was ich auch mag. von meinem bzw unseren "alten" freunden" konnte keine/r verstehen warum wir uns zu bdsm und dann herr/sklavin entwickelt haben. mittlerweile haben wir einen kleinen aber sehr offenen neuen freundeskreis die ebenfalls in der "bdsm welt" aktiv sind und die jegliches als "wenn ihr das so wollt ist es doch ok" akzeptieren.

      während seine und meine eltern das alles eher schlimm als gut finden, ist die mutter unserer freundin da weitaus offener und etwas eine ersatz-mama und sie ist gerne ein teil von der family die wir 3 zu hause bilden.

      von daher habe ich keine lust mehr mich mit leuten zu beschäftigen die nicht-offen sind.

      eine allgemeine akzeptanz von "was ihr zu hause macht sei es religiös oder sexuell oder was auch immer, solange es legal ist", wäre etwas wünscheswertes. aber überall gibt es viel intolleranz. aber es scheint ja so als wenn du da ganz gut mitzurecht kommst ,)

      somit dir weiterhin viel spaß zu hause und beim reden mit leuten die nicht intolerant sind.
      Freut sich immer über liebe PM.s... :)
      Ich hatte nie das Gefühl, "normal" zu sein. In meiner Pupertät habe ich dann aufgehört, "normal" als etwas Gutes anzusehen und habe aufgehört, "normal" sein zu wollen. Ich bin in die Gothic-Szene, habe meine Augen auch zur Schule schwarz angemalt etc. Seit dem geht es mir besser. Klar setzen viele Menschen "normal" mit "gut" gleich, "unnormal" mit "krank" oder "schlecht". Aber diese Denke ist doch Blödsinn. Nur weil etwas unüblich ist, ist es deswegen doch nichts schlechtes. Für mich selbst ist "normal" eher eine Beleidigung, denn es impliziert "angepasst" und "langweilig". Ich strebe aber nach Induvidualität und Selbstverwirklichung.

      Das Schlimmste an solchen Fragen, wie jemand nur xy tun oder gut finden könne, ist eigentlich, dass die Frage nur rhetorisch ist. Es ist keine Frage aus Neugierde, sondern aus Unverständnis und dem fehlendem Willen, etwas auch nur im Ansatz zu verstehen. Für mich deutet das auf kurzsichtigkeit und ignoranz. Tatsächlich macht mich das so wütend, dass ich die Fragesteller innerlich selber total abwerte. Wer so engstirnig ist, den möchte ich nicht um mich rum haben. Klar würde ich nicht gleich eine Freundschaft beenden, wenn sich rausstellt, dass derjenige BDSM (oder auch etwas anderes) vertreufelt. Aber wir hätten zumindest ein Problem. Er wäre weniger wertvoll für mich.

      Ich dreh den Spieß mal ein wenig um: Angenommen einer impliziert, BDSM wäre krank und er wertet es deswegen ab oder lästert. Was, wenn BDSM wirklich krank WÄRE? Das ist genauso, wie wenn einer lästert, dass sich jemand nur ritzt, um Aufmerksamkeit zu bekommen und das sich die Eltern wohl nicht genug um einen kümmern. Aber wie schlimm muss das für die Person sein - wenn niemand einen beachtet, man von niemandem gemocht wird, ist das die Hölle. Und wenn einer seine psychischen Probleme kompensiert, indem er Dinge mit sich anstellen lässt, die ihm eigentlich schaden, dann ist das genauso traurig.

      Es geht mir nicht darum, dass manche BDSM nicht verstehen - das ist von Außen auch sicher sehr schwierig. Es geht mir darum, dass sie nicht hinterfragen. Dass sie sogar abwerten, was sie nicht verstehen. Dass sie es als krank einstufen. Und dass sie in Konsequenz all dessen auch zusätzlich noch echte psychische Störungen abwerten. Wenn jemand wirklich grundsätzlich so drauf ist, den kann und will ich keinen Freund nennen.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Hi Penny,


      der Spruch ist vielleicht abgedroschen aber: "Was ist schon normal?"

      Das hab ich vorher schon gesehen und jetzt nur noch mehr.
      Die Leute, die "sowas" sagen haben es schlicht und einfach nicht ausprobiert.
      Von daher lass ihnen ihre Meinung aber gib nicht zuviel drauf in Hinsicht auf Bdsm.
      :blumen:

      P.S Die wissen gar nicht was sie verpassen. :yes: :evil: :saint: :whistling:
      Vor ein paar Wochen hat mein Lehrer Sadomasochismus mit Pädophilie gleichgesetzt. Und sagte dazu "Solchen Menschen darf man keine Kinder anvertrauen.". Das war das erste Mal, wo ich am Liebsten jemanden ordentlich die Meinung gesagt hätte. Wenn ich mir das aber 3 Jahre lang merken kann *kicher*
      Das meiste was man mal zuhören bekommt sind stereotypische Vorurteile: gefährlich, irre, hat doch Komplexe usw. Aber hey, das gleiche denke ich manchmal auch über Vanillas bzw. ähnliches. Beides sind fremde Welten für den Anderen. Für sie ist es schwer zu verstehen, dass jmd devot ist, für mich schwer zu verstehen, dass kuscheln und Blümchensex reicht. ;)

      Und was ist Normal? Etwas was zur Norm erklärt wurde. Normal wäre wohl in Deutschland die kleine glückliche Familie. 1-3 Kinder, Vater Vollzeit und Mama Teilzeit am Arbeiten, ein Haus, ein Haustier (ein echtes!), ein Garten, abends viel kuscheln. Viel Vanilla Harmonie. Ist es schlimm von dieser Norm abzuweichen? Vermutlich eher nicht.

      Penny schrieb:

      Wie geht ihr damit um? Vor allem dann, wenn es Menschen sagen, die euch viel bedeuten?
      Also ehrlich gesagt interessiert mich die Meinung anderer Leute nicht sonderlich - zumindest soweit nicht, als dass sie mich mit diesbezüglichen Äußerungen irgendwie berühren könnten.
      Mein Umfeld weiß von nichts - ich bin da sehr strikt.
      Kommt das Thema auf den Tisch und es sollten abfällige Bemerkungen fallen, unterstelle ich den Gegenübern mangelndes Vorstellungsvermögen, Schubladendenken und plädiere für Toleranz.
      Hey @Penny

      Ja , was ist normal?
      dich kränkt es , dass Menschen die du magst , die dir etwas bedeuten allgemein eher ein negatives Bild vom BDSM haben

      okay, die Frage ist lehnen sie dich ab?
      nein , denn sie wissen ja gar nicht wie du tickst

      ich gehe immer davon aus, dass bei vielen einfach etwas im Kopf ist weil sie sich noch nie wirklich damit beschäftigt haben, warum auch wenn sie selber damit nichts anfangen können

      ich gehe aber auch von mir aus, dass ich zwar eine Art zu leben eher negativ sehen kann, weil es einfach nicht mein Ding ist, es auch nie so machen würde, den menschen der sich aber so wohlfühlt dennoch nicht ablehne

      Wie soll ich das beschreiben

      das ist eben meine Art der Toleranz, dass ich keine allumfassende bejahung meiner Art zu leben brauche um dennoch das gegühl zu haben , derjenige mag mich

      Ich weiss , dass würde ich meiner Schwester etwas über meine Sexualität erzählen, sie würde es nicht verstehen, aber sie hat mich trotzdem lieb

      Und ich sie auch

      die andere geschichte ist, muss sie es wissen? wozu ?

      nein, weil sie es verwirren würde, vileicht kommt sie auch nicht mit klar, es passt einfach nicht in ihr denken, weswegen sollte ich sie in diesen Konflikt bringen?

      also bin auch ich nicht geoutet

      das Thema Toleranz die Lebensart eines anderen zu tolerieren ist ja immer wieder ein Thema über welches gerade wir uns oft Gedanken machen

      für mich gehört eben auch dazu das ich einfach hinnehme, dass andere , manche es einfach nicht verstehen, als krank what ever ansehen

      hast du denn das bedürfnis dass sie über deine Sexualität bescheid wissen?
      Ich habe einigen meiner engsten Freunden davon erzählt. Eben all denen, die mir besonders wichtig sind. Die Reaktionen waren teils schon sehr skeptisch, anfangs durchaus auch mal ablehnend. Aber es wären nicht meine engsten Freunde, wenn sie nicht angefangen hätten, das Ganze zu hinterfragen. Ich schreibe manchmal sowas wie Erfahrungsberichte. Ich muss das nicht tun, aber ich schreibe gerne. Einen davon (natürlich in etwas abgeschwächter Form) habe ich meinen Freunden zu lesen gegeben. Darin sind genau die tiefen Gefühle beschrieben, die ich für ihn empfinde und die die verschiedene Handlungen in mir auslösen. Letztlich konnten mir alle beeindruckt bestätigen, dass mein Mann und ich da etwas ganz Tiefes und Besonderes haben.
      Die entscheidende Frage ist für mich schon gestellt worden: Was ist schon normal? Gefühlt weichen doch alle Menschen in einem Bereich ihres Lebens von der vermeintlichen Idylle des 08/15-Lebens ab.

      In deinem/unserem Fall ist es eine sexuelle Neigung. Aber mir hilft es immer, mir klar zu machen, dass das nicht heißt, dass alle anderen 'normal' sind :rot:

      Für mich ist meine Neigung - wie auch meine Bisexualität - total privat. Ich habe aber auch gar nicht das Bedürfnis das zu teilen mit anderen, die nicht mein Bett teilen irgendwie.. Daher berührt es mich wenig, wenn andere das als 'abnormal' empfinden.

      Aber ich argumentiere schon auch - auf objektiv-rationale Weise - wenn andere BDSM als 'krank' bezeichnen.
      Neulich meinte jemand auf einer Fortbildung, er würde ja ein Disziplinarverfahren einleiten, wenn er von einem Beamten erfahren würde, dass derjenige BDSMler wäre (von wegen Beschädigung des Ansehens des Beamtentums etc.). Da hab ich wegen der anwesenden Kollegen kurz gezögert, dann aber doch was gesagt. Aber eben auf einer allgemeinen und für Toleranz werbenden Ebene.
      Liebe @Penny,

      ich sehe es wie @kara, mich interessiert die Meinung anderer nicht besonders. Kennst Du den Song von den Ärzten, "Lass die Leute reden und hör ihnen nicht zu, die meisten Leute haben ja nichts Besseres zu tun" - mein Motto, wenn es um das Thema geht. Ansonsten binde ich meine Neigung ebenfalls nicht jedem auf die Nase. Wenn es mal zu einem Gespräch zu dem Thema kommt und ich das Bedürfnis habe zu diskutieren, dann rede ich nicht von mir selbst, argumentiere aber schon gegen mangelnde Toleranz.
      A gentleman is a man who knows when not to be gentle.
      Für mich ist 'normal', dass ich:
      • grundsätzlich enges Leder - outdoor gerne farbig, indoor schwarz - und hohe Hacken trage
      • als Kettenraucherin akzeptiert werde
      • mein Lederhalsband und den Ring der O trage
      • von meinem DOM zwei-, dreimal die Woche ausgepeitscht werde.
      Das ist nun mal meine 'Norm' - ob diese anderen genehm ist, kümmert mich nicht. Ich binde meine 'Norm' anderen nicht auf die Nase, zeige mich aber auch in der Öffentlichkeit - auch bei der Arbeit - durchaus dezent frivol. Und wer meine nach aussen sichtbaren Symbole zu deuten vermag, der ist zumindest ansatzweise mit meiner 'Norm' vertraut!
      also mich stört es auch, wenn Leute (die NICHTS von meiner Neigung wissen) sowas über SMler sagen, und ich sitz dann auch nur schweigend daneben und hoffe, dass das Thema bald durch ist.

      und ich fühle mich dann auch unwohl und ausgeschlossen, wie in alten Zeiten, als in der Mittelstufe alle in der Gruppe irgendwas gemeinsam hatten, was einen eigentlich gar nicht interessierte.... Diddlblöcke z.B. zum sammeln und tauschen... und man selber einfach nur dazugehören wollte und auf blöde Diddleblöcke sparte, damit man auch dazugehören konnte...

      also, ich kenne das Gefühl und weiß aber auch nicht, was man dagegen tun kann.
      Wow, mit so vielen tollen Antworten hatte ich garnicht gerechnet, ich danke euch allen schon mal dafür. Wenn ich das jetzt so alles lese, fühle ich mich garnicht mehr so "unnormal", denn ich sehe ja alleine hier in diesem Forum, wie viele Menschen es geben, die ähnlich sind, wie ich, und die ebenfalls eine Neigung haben, die für das Gesellschaftsbild "unnormal" ist.
      Ja, warum mache ich mir eigentlich Gedanken darüber, ob ich normal bin oder nicht? Lieber "unnormal" und glücklich, als "normal" und unglücklich, nicht wahr?
      Wahrscheinlich liegt es bei mir daran, dass ich in meinem Bekanntenkreis so wenig Menschen habe, die das verstehen.
      Nicht nur im BDSM Bereich, ich habe sehr oft immer wieder zu hören bekommen, ja hauptsächtlich als Kind und Jugendliche, du bist nicht normal, benimm dich mal normal, die A ist doch auch nicht so, nimm dir ein Beispiel an die B Warum kannst du nicht so sein wie der C usw...
      Egal, wie ich war oder was ich mochte oder was ich tat, es war nie richtig.
      Dabei war ich schon damals mit dem, wie ich lebte, glücklich, und wollte weder so sein wie A, noch wie B, noch wie C usw....
      Vielleicht liegt es daran, dass ich fast immer nur Kritik gehört habe, weil ich eben anders war und mich nie angepasst habe.
      Aber ich war schon damals, so wie ich war, glücklich. Und das möchte ich auch weiterhin sein.
      Ja, gegen den Strom zu schwimmen, ist angstrengender, als mit dem Strom zu schwimmen, aber ich glaube, es lohnt sich doch.
      Denn heute, wo ich so lebe, wie ich bin und mich nicht mehr verstelle, bin ich glücklich.

      Penny schrieb:

      Lieber "unnormal" und glücklich, als "normal" und unglücklich, nicht wahr?
      ja könnte ich auch so unterschreiben.......und das was für Dich normal ist ..ist es eben für andere nicht.
      Ich denke glücklich, zufieden und ausgeglichen zu sein, mit seinem Leben zufieden, innere Ruhe haben...das sind die wesendlichen Dinge und mit welcher Normalität ich diese erreiche geht Dritte nichts an.

      Wenn Du also so glücklich bist...alles gut.....lass sie reden und denkst Dir still Deinen Teil
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Das hier ist normal: Es gibt Studien, die sagen, dass bei Frauen zwei Drittel und bei Männern die Hälfte regelmäßig sexuelle Fantasien mit dominant-submissiven Inhalten haben.

      Das was Leute reden ist manchmal nicht das, was sie tief im Inneren fühlen. Sexuelle Bigotterie halt. Das kann sicher auch manchmal in einer Gruppe selbst-verstärkend sein. Und das killt Toleranz.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Ich mache mir über solche Aussagen gar keine Gedanken, verurteile die Menschen, die solche Aussagen tätigen auch nicht. Sie können mit der Art zu leben nichts anfangen, es sich nicht vorstellen, hatten wohl auch nie Berührungspunkte in diese Richtung - und ich kann und möchte auch niemandem vorschreiben, was er wie zu fühlen hat. Immerhin ist BDSM so vielfältig, dass es auch genügend Dinge gibt, die ich mir für mich persönlich nicht vorstellen könnte.

      Ich zum Beispiel kann auch nicht verstehen, warum Leute Golf spielen, oder Fußball, oder sich nach bestimmten (modernen) Diäten ernähren, oder Reptilien halten (ich mag Reptilien, aber ich möchte selbst keine haben). Andere verstehen nicht, warum Menschen heiraten, homosexuell sind oder ihre Neigung im BDSM gefunden haben. :pardon:

      Meiner Ansicht nach bin ich normal - und ich bin - im Gegensatz zu vielen anderen - gern normal. Auch wenn sich mein "normal" vielleicht anders definiert, als das der anderen. Für mich ist meine Art zu leben normal - und ist es nicht das, was letztendlich zählt?

      Wir sollten uns nicht so viele Gedanken darüber machen, was andere von uns oder über uns denken, jeder Mensch ist anders, ist verschieden, hat andere Eigenheiten und Eigenschaften - und das ist gut so. :)
      Ich weiß für mich, dass es nicht "normal" ist, BDSM-Sex zu haben. Aber gefühlt macht mich das zu etwas besonderen. Seitdem ich nun erstmals eine BDSM-Beziehung führe, bedaure ich eher die, denen diese Welt verschlossen bleibt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich viel geileren Sex habe, als die meisten "Normalos" da draußen.

      Neulich habe ich mit einer Freundin darüber gesprochen, wie schwer es für viele Frauen sei, einen Orgasmen zu kriegen. Ich schätze mal, dass es in unseren (BDSM-)Kreisen häufiger vorkommt, dass man einen Orgasmus hat. Erst am Wochenende durfte ich meine Partnerin wieder dabei unterstützen, Multiorgasmen zu haben. Und wenn sowas nicht etwas ganz besonderes und eben nicht normal ist,...

      Ich bin nicht normal. Und ich bin stolz darauf.