Ich (männlich) bin seit Kurzem in einer Beziehung mit einer dominanten Frau. Es ist meine erste SM-Beziehung und eigentlich läuft das alles ziemlich gut. Wir lieben uns und haben jede Menge Spaß. Sie hat es wirklich raus und ist ein echtes Naturtalent in Sachen Dominierung. Wir waren uns von Anfang an darin einig, dass wir keine 24/7-SM-Beziehung wollen und unsere Neigungen nicht öffentlich, also für andere sichtbar ausleben möchten. Für uns beide ist SM nicht das Leben, sondern nur ein Teil davon, den wir hin und wieder zusammen ausleben möchten. Ab dem Moment, in dem ich mein Halsband angelegt bekomme, bin ich der Sub, ansonsten bin ich gleichberechtigter Partner, darauf haben wir uns geeinigt. Wir lachen während einer Session gemeinsam, kuscheln dabei auch mal oder reden während der Session "normal" miteinander. Wir haben beide auch noch nicht so viel Erfahrungen im SM und probieren halt diverse Sachen aus. Ich vertraue der Dame und weiß, dass sie mir nur Gutes will. Eigentlich also alles ganz prima. Was mich allerdings etwas belastet, ist, dass sie es nicht so richtig verstehen kann, dass ich auf bestimmte Praktiken einfach keine Lust habe (weil sie mich einfach überhaupt nicht antörnen oder gar abstoßen) und diese dann auch mal kategorisch ablehne. Sie ist dann immer etwas enttäuscht und sagt, ich solle mich doch auch mal auf neue Dinge einlassen und Sachen nicht von vornherein komplett ausschließen. Ihr würde diese Einstellung von mir die Motivation nehmen. Ich muss zugeben, dass sie bisher tatsächlich auf alle meine Wünsche eingegangen ist und diese zu meiner großen Freude gern und richtig gut mit mir macht. Ich bin ihr dafür unglaublich dankbar, teile ihr das regelmäßig mit und bin im siebten Himmel, wenn ich merke, mit welcher Freude und Kreativität sie mich benutzt und erniedrigt. Sie hat mir eigentlich noch nie einen Wunsch abgeschlagen, sondern ist bei allem sofort dabei und hat auch wirklich Spaß dabei. Im Gegenzug verlangt sie dasselbe aber auch von mir. Sie erzählte mir auch, dass sie das von anderen Subs nur so kenne und dass diese grundsätzlich erst mal zu allem ja sagen würden. Schön für diese Leute, können sie gern so handhaben, wenn das für sie okay ist, aber für mich ist das eben nicht okay. Ich habe nun mal bestimmte Tabus und habe das auch von Anfang an deutlich gemacht. Ich bin gern bereit, das ein oder andere Neue auszuprobieren, aber gewisse Dinge möchte ich eben gar nicht. Heute erzählte mir die Lady nun, dass sie mir demnächst gern einen Keuschheitsgürtel anlegen würde. Ich habe ihr daraufhin mitgeteilt, dass ich darauf überhaupt keine Lust habe und mich die Vorstellung, so ein Ding über einen längeren Zeitraum zu tragen, wirklich abstößt. Das Problem, was ich damit habe, ist nicht, dass ich das Gefühl nicht mag, so ein Ding zu tragen (im Rahmen einer temporären Session wäre ein Keuchheitsgürtel für mich durchaus akzeptabel), sondern es ist ein grundsätzliches: ich bin ein freier Mensch und will dies bleiben, auch im Rahmen von SM. Im Rahmen einer Session gebe ich gern die Kontrolle ab und auch im Alltag mag ich es, wenn ich von meiner Top hin und wieder etwas gedemütig oder geärgert werde. Aber ich möchte nicht, dass ich im Alltag über mehrere Stunden oder Tage von einem Stück Metall eingeengt werde, ohne dass die Lady mit dem Schlüssel in der Nähe ist (wir wohnen in getrennten Wohnungen). Genau wie ich in der Session durch das Codewort jederzeit die Möglichkeit habe, das Spiel zu unterbrechen oder zu beenden (Mit einem Codewort hat sie kein Problem, das hat sie mir von vornherein zugestanden und reagiert in der Session darauf auch prompt. (Alles andere wäre für mich ja auch überhaupt nicht akzeptabel.)) möchte ich jederzeit die Möglichkeit haben, um Entfernung des Keuschheitsgürtels zu bitten. Ich muss dazu anmerken, dass meine Herrin den Keuchheitsgürtel sicher verantwortungsvoll und vorsichtig einsetzen würde, ihn mir also bestimmt nicht gleich mal für eine ganze Woche anlegen würde, sondern erst mal für ein paar Stunden oder so. Es geht mir aber um das Grundsätzliche an der Sache, nämlich dass sie es nicht so richtig akzeptiert, dass ich Tabus habe.
Ich weiß jetzt nicht so richtig, wie ich mich verhalten soll bzw. wie ich meiner Top das noch erklären soll. Ich habe ihr erklärt, wie ich bei dieser Sache empfinde und dass ich doch nur ehrlich sein will (und auch muss, wie ich finde. Sie sollte doch über meine Empfindungen im Bilde sein.) und ihr doch nicht irgendwelche Dinge versprechen kann, die ich dann nicht halten kann, weil sie mich einfach überhaupt nicht antörnen. Ist ja in einer Nicht-SM-Beziehung genauso: wenn eine Frau keinen Bock auf Analverkehr hat, dann hat der Mann das zu akzeptieren. Und auch im nichtsexuellen ist es selbstverständlich, dass man auf Wünsche des anderen so weit einem das möglich ist versucht einzugehen und Abneigungen akzeptiert, Kompromisse aushandelt und sich einander annähert. Ich kann es ja gut nachvollziehen, dass die Vorstellung für meine Herrin reizvoll ist, dass ich über einen längeren Zeitraum mit diesem Ding bestückt bin und meistens macht es mich auch ziemlich geil, zu merken, wenn meine Herrin an einer Praktik so richtig Spaß hat, selbst wenn die Praktik an sich für mich gar nicht so reizvoll ist (Bsp.: Spanking. Da stehe ich selbst nicht unbedingt drauf, da ich eher devot bin und weniger maso, aber wenn ich merke, wie viel Spaß die Lady dabei hat, mir den Arsch zu versohlen, finde ich das dann auch ziemlich geil und lasse das gern mit mir machen.) Aber in diesem Fall ist das halt anders. Ich will das nun mal nicht. Ich lasse diverse Gemeinheiten mit mir machen, weil sie mir Spaß machen. Dabei kann ich von meiner Herrin nicht verlangen, Dinge mit mir zu machen, die ihr nicht gefallen. Ich kann sie darum bitten und vielleicht erfüllt sie mir meine Wünsche, selbst wenn diese für sie jetzt nicht so antörnend sind, aber wenn sie nicht will, muss und werde ich das akzeptieren. Umgedreht sollte das gleiche gelten. Man redet außerhalb der Session auf Augenhöhe miteinander, beide sind gleichberechtigte Partner, man steckt Rahmenbedingungen ab, die für beide akzeptabel sind. Etwas anderes kommt für mich nicht in Frage. Ich bin kein 24/7-Sklave und möchte auch keine 24/7-Mistress, sondern eine Frau, die in erster Linie Mensch ist. Und eigentlich will mich auch meine Top in erster Linie als Mensch haben und nicht als allzeit unterwürfiges Objekt.
Kann mir jemand helfen, wie ich mich verhalten soll? Die Beziehung zu dieser Frau ist alles in allem großartig, ich bin happy wie seit langem nicht mehr und möchte meiner Freundin wirklich gern ihre Wünsche erfüllen und ihre Fantasien befriedigen, gleichzeitig aber auch meine Tabus von ihr respektiert wissen. Ich glaube nicht, dass unsere Beziehung an dieser Sache zerbrechen wird, möchte den Konflikt aber irgendwie klären und wünsche mir wirklich, dass die Dame meine Einstellung respektiert. Es geht mir auch gar nicht unbedingt um das konkrete Ding mit dem Keuschheitsgürtel, sondern um das grundsätzliche Problem, welches sich hier offenbart.
Wart ihr schon in ähnliche Situationen? Ist eine Einstellung, wie sie meine Freundin hat, bei Tops üblich? Sollte ich ihr mehr entgegenkommen und meine Tabus nicht so ernst nehmen oder sollte ich darauf beharren?
Ich weiß jetzt nicht so richtig, wie ich mich verhalten soll bzw. wie ich meiner Top das noch erklären soll. Ich habe ihr erklärt, wie ich bei dieser Sache empfinde und dass ich doch nur ehrlich sein will (und auch muss, wie ich finde. Sie sollte doch über meine Empfindungen im Bilde sein.) und ihr doch nicht irgendwelche Dinge versprechen kann, die ich dann nicht halten kann, weil sie mich einfach überhaupt nicht antörnen. Ist ja in einer Nicht-SM-Beziehung genauso: wenn eine Frau keinen Bock auf Analverkehr hat, dann hat der Mann das zu akzeptieren. Und auch im nichtsexuellen ist es selbstverständlich, dass man auf Wünsche des anderen so weit einem das möglich ist versucht einzugehen und Abneigungen akzeptiert, Kompromisse aushandelt und sich einander annähert. Ich kann es ja gut nachvollziehen, dass die Vorstellung für meine Herrin reizvoll ist, dass ich über einen längeren Zeitraum mit diesem Ding bestückt bin und meistens macht es mich auch ziemlich geil, zu merken, wenn meine Herrin an einer Praktik so richtig Spaß hat, selbst wenn die Praktik an sich für mich gar nicht so reizvoll ist (Bsp.: Spanking. Da stehe ich selbst nicht unbedingt drauf, da ich eher devot bin und weniger maso, aber wenn ich merke, wie viel Spaß die Lady dabei hat, mir den Arsch zu versohlen, finde ich das dann auch ziemlich geil und lasse das gern mit mir machen.) Aber in diesem Fall ist das halt anders. Ich will das nun mal nicht. Ich lasse diverse Gemeinheiten mit mir machen, weil sie mir Spaß machen. Dabei kann ich von meiner Herrin nicht verlangen, Dinge mit mir zu machen, die ihr nicht gefallen. Ich kann sie darum bitten und vielleicht erfüllt sie mir meine Wünsche, selbst wenn diese für sie jetzt nicht so antörnend sind, aber wenn sie nicht will, muss und werde ich das akzeptieren. Umgedreht sollte das gleiche gelten. Man redet außerhalb der Session auf Augenhöhe miteinander, beide sind gleichberechtigte Partner, man steckt Rahmenbedingungen ab, die für beide akzeptabel sind. Etwas anderes kommt für mich nicht in Frage. Ich bin kein 24/7-Sklave und möchte auch keine 24/7-Mistress, sondern eine Frau, die in erster Linie Mensch ist. Und eigentlich will mich auch meine Top in erster Linie als Mensch haben und nicht als allzeit unterwürfiges Objekt.
Kann mir jemand helfen, wie ich mich verhalten soll? Die Beziehung zu dieser Frau ist alles in allem großartig, ich bin happy wie seit langem nicht mehr und möchte meiner Freundin wirklich gern ihre Wünsche erfüllen und ihre Fantasien befriedigen, gleichzeitig aber auch meine Tabus von ihr respektiert wissen. Ich glaube nicht, dass unsere Beziehung an dieser Sache zerbrechen wird, möchte den Konflikt aber irgendwie klären und wünsche mir wirklich, dass die Dame meine Einstellung respektiert. Es geht mir auch gar nicht unbedingt um das konkrete Ding mit dem Keuschheitsgürtel, sondern um das grundsätzliche Problem, welches sich hier offenbart.
Wart ihr schon in ähnliche Situationen? Ist eine Einstellung, wie sie meine Freundin hat, bei Tops üblich? Sollte ich ihr mehr entgegenkommen und meine Tabus nicht so ernst nehmen oder sollte ich darauf beharren?