Respekt in der BDSM-Szene

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      Rimsbold schrieb:

      Natürlich hat ein Dom nicht wegen seines " Dom Sein " mehr Respekt von Grundauf zu verlangen. Aber gute Doms können sich den sehr schnell und leicht erarbeiten indem sie mit Handlung und Wort Ihrem gegenüber den nötigen Respekt zollen um sich ein Stückweit mehr Respekt zu verdienen.

      Und Subs können das nicht?

      Jede Sub, die ihrem Herrn folgt und dient, so wie er es sich wünscht,
      die – auch wenn es ihr mal nicht gefällt – nach seinen Interessen handelt,
      die seine Bedürfnisse über ihre eigenen stellt, um ihm glücklich zu machen,
      die sich ihm ausliefert und zulässt, dass er ihre Grenzen berührt,
      die sich seinen Regeln fügt, um ihm zu gefallen und ihn stolz zu machen,
      die sich freiwillig und gerne unterordnet und das alles für richtig hält...

      ...hat meinen vollsten Respekt verdient – und zwar nicht weniger als jeder Dom, der dieses Geschenk zu schätzen weiß und sorgsam damit umgeht.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Mir stellt sich die grundlegende Frage, was denn bitte mit "Respekt" gemeint ist?
      Ist es der Respekt, den wir als soziale Wesen dem anderen gegenüber in Form von Höflichkeit und Beachtung der Grenzen des anderen zollen?
      Oder sind mit "Respekt" vor Doms gewisse, gruppenspezifische Verhaltensweisen gemeint? Also z.B. eine vollständige oder eben angemessene Begrüßung desselben? Ist Respekt ggnüber einem Dom wirklich ausdehnbar auf alle, im Raum anwesenden, Doms?
      Meines Erachtens muss sich mein Gegenüber, wenn es mehr als meinen grundlegenden Respekt vor Ihm/ihr als Mitmenschen haben will, sich diesen erarbeiten.
      Beispiel: Auf einer Party im BDSM-Kontext stehe ich mit meinem Dom an einem Tisch. Alle anwesenden Doms diskutieren munter über Tagespolitik. Meine Wortmeldung zum Thema wird von den Diskutierenden allseits mit Mimiken und Gesten des Missfallens quittiert-und zwar nicht wegen ihres Inhaltes, sondern grundsätzlich, weil ich als sub überhaupt meine Meinung kundtue. Man empfand mich als respektlos und befragte meinen Dom, ob ich " nicht richtig erzogen " sei...
      Wenn im D/s-Kontext Respekt bedeutet, meine Persönlichkeit und meinen Intellekt unterdrücken zu müssen, dann verzichte ich gern, mit Freuden.

      Meine, höchstpersönliche Meinung
      Gardez!
      First world problems need third world solutions.
      Persönlich denke ich, dass "spezieller" Respekt innerhalb einer Gruppe durchaus etwas stimmungsförderndes sein kann. Wenn eine Gruppe festlegt fdas innerhalb der Gruppe eben Doms einen "höheren" Status einnehmen und so einen gewissen "stärkeren" Respekt erwarten können (was das nun genau ist, ob das nun nur etwas Zurückhaltung von Seiten der Subs ist oder sogar die Möglichkeit, Sachen anzuschaffen, liegt ja völlig im Ermessen der Gruppe) dann ist das doch ok - sofern alle in der Gruppe damit einverstanden sind. Das kann sich ja z.B. auch je nach Event unterscheiden, manche Events der Gruppe mögen "lockerer" sein, andere formeller und z.B. bei formellen Events könnte eben auch ein gewisser Status-Unterschied mit einfließen.

      Natürlich müssen zu sowas die Teilnehmer zustimmen (ob da nun der/die Sub persönlich zustimmt oder dies dem/der Dom überläßt, ist ja auch wieder persönliche Entscheidung). Wem sowas nicht gefällt, der muß ja nicht an so einer Gruppe (oder z.B. den formellen Events) teilnehmen. Letzten Endes liegt es ja an jede(r/m) selbst, wie er/sie sein/ihr DS ausleben will.

      Persönlich fände ich eine Gruppe, um etwas gepflegtes DS auszuleben, nicht unbedingt schlecht, also Events, wo man sich mit Freunden trifft und dabei auch das DS etwas herausgestellt wird (das mußt keine BDSM-Party sein, kann auch ein fröhliches Abendessen oder ein Spieleabend sein - nur eben etwas formeller, was das DS anbetrifft). Leider noch keine entsprechende Gruppe gefunden hier (bei Interesse klingeln *g*). Natürlich wären das auch keine alltäglichen Events, also nichts, was ich jeden Abend ausleben wollte.

      Aber, wie gesagt, sowas ist etwas, dem alle Beteiligten zustimmen müssen - was dann eben natürlich auch bedeutet, dass ich ansonsten Subs als mir völlig gleichgestellte Menschen ansehe, bis ausdrücklich gesagt wird, dass ein anderes Verhalten meinerseits erwünscht ist (und selbst dann tendiere ich vermutlich zur Höflichkeit). Das ändert aber nichts an meinem Respekt vor den Beteiligten, sondern im Gegenteil, ich passe mein Verhalten ggf. etwas an (wobei ich mich da auch nicht selbst verbiegen würde), weil ich Respekt vor deren Wünschen habe.
      @Rimsbold auch wenns vielleicht ein wenig OT wird muss ich hier kurz widersprechen:
      "Leider ist Respekt aber auch etwas was in der heutigen Gesellschaft ein Stück verloren wurde, ich möchte hier und jetzt auch nicht über das Wie und Warum her ziehen das würde ins OT gehen. "
      Das, was weniger wird, ist glaube ich eher Höflichkeit. Man kann auch höflich und respektlos sein.
      Genaugenommen glaube ich aber auch, dass in der im EP beschriebenen Diskussion eher von Höflichkeit die Rede war.
      Dazu ganz kurz die Definition von Wikipedia, der ich in dem Fall ausnahmsweise mal zustimme.
      "Respekt (lateinisch [i]respectus„Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung“, auch respecto„zurücksehen, berücksichtigen“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson)oder einer Institution[...]Respekt impliziert nicht notwendigerweise Achtung, aber eine respektvolle Haltung schließt bedenkenloses egoistisches Verhalten aus. Die Respektvorstellung ist etwas Vorausgehendes und leitet sich nicht aus einer Rechtsvorstellung ab. Aspekte des Respekts können sehr mannigfaltig sein und äußern sich in verschiedenen Gesellschaften auch unterschiedlich.[/i]"

      Kleine Anmerkung, warum ich damit ein bisschen Probleme habe, wenn Höflichkeit mit Respekt verwechselt wird: Ich kam in meinem letzten Schuljahr von einer Privatschule in eine Staatliche. Wärend ich zuvor mit meinen Lehrern (zumindest mit den meisten) per "du" war und der Umgang relativ kollegial, wurde von den Schülern der Staatsschule fehlerfreie Höflichkeit erwartet. Ich hatte zuvor gelernt, Respekt vor den kompetenzen meiner Lehrer zu haben, sie aufgrund ihres größeren Wissens als Respektsperson anzusehen. Jetzt lernte ich, dass sich zwar alle Schüler brav in ihre Ecke ducken, wenn der Lehrer etwas sagt, sie aber im Hintergrund nicht als Respektsperson ansahen.
      Deshalb ziehe ich warmen Respekt der kalten Höflichkeit vor. Lieber jemand, der vielleicht ein bisschen unhöflich ist, dafür aber meine Person anerkennt, als jemand der sich hinter meinem Rücken das Maul zerfetzt.
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.

      triangel schrieb:

      "extremere" D/Sler, da wird einfach davon ausgegangen,dass jeder Dom höher steht als eine Sub. Und wenn man sich in solchen Kreisen bewegt,dann erkennt man auch diese Regel an.
      Für mich ist das zu allgemeingültig.
      Nehmen wir mal an es geht um diese Gruppen in denen entsprechender Verhaltenskodex gefordert wird...

      Trotz Zugehörigkeit zu einer "extremeren" Ds Auslegung - Respektsbekundungen meinerseits legt keine Gruppierung fest, sondern ausschließlich der Meine, egal wo und wem gegenüber. Mag sein, dass Verhaltensweisen erwünscht sind. Er ist der Souverän und unterliegt keinem fremden Regelwerk, insofern ich auch nicht.
      Wenn ihr euch in diesen Kreisen bewegen würdet, dann wäre das eine klare Entscheidung Deines Herren ;) . Die Frage stellt sich dann gar nicht. Da das Kreise sind die genau nach solchen Regeln leben wollen. Vielleicht als Beispiel: Du gehst auch nicht in eine Veganer Kochgruppe und sagst dann ich koche aber nicht vegan nur vegetarisch schliesslich geht es ums Kochen....
      @bastet , deinen gewünschten Vergleich kann ich dir geben:
      früher in der Schule - damit meine ich meine Schulzeit, und nicht die meiner Großeltern! - hatten die meisten Schüler vor den meisten Lehrern Respekt.
      Klar gab es mal einen Lehrer, den keiner mochte und vor dem man selbst als kleiner Schüler keinen Respekt haben konnte; aber im Großen und Ganzen waren Lehrer Respektspersonen.
      Heutzutage werden Lehrer auf dem Schulhof verprügelt, in den Stunden dumm angemacht, gemobbt usw. Respekt sieht anders aus...
      Das ist der Vergleich zwischen "früher" und der heutigen Gesellschaft - und ich lebe auch jetzt und kann den trotzdem ziehen.
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:

      Lilly13 schrieb:

      früher in der Schule - damit meine ich meine Schulzeit, und nicht die meiner Großeltern! - hatten die meisten Schüler vor den meisten Lehrern Respekt.

      Klar gab es mal einen Lehrer, den keiner mochte und vor dem man selbst als kleiner Schüler keinen Respekt haben konnte; aber im Großen und Ganzen waren Lehrer Respektspersonen.
      Heutzutage werden Lehrer auf dem Schulhof verprügelt, in den Stunden dumm angemacht, gemobbt usw. Respekt sieht anders aus...
      Jein, mag Schulen geben wo das so ist. Aber es ist nicht überall so.
      Das Problem ist nicht einmal Schüler - Lehrer. Es ist eine Verweichlichung der Gesellschaft. Sobald ich jemanden nicht den Hintern puder, wird losgeschrien!
      Auch wenn ich Respekt vor Lehrern habe, so macht sich so manch einer Dank der Gesellschaft zur Witzfigur. Man darf nicht mehr laut werden, nicht zu viele Hausaufgaben aufgeben, die Klassenarbeit darf an Tag x nicht stattfinden weil Uschi dann Geburtstag hat und wenn man dann doch mal einen Schüler zur Brust nimmt, gibt es die "Helikopter-Eltern".
      Mobbing eines Lehrers habe ich übrigens noch nie erlebt. Eher das gekonnte ignorieren des Lehrers durch Schüler. Das war aber zu meinem Grundschulzeiten so. Wer nicht direkt zeigt, wer der Chef ist, verliert.

      Die Gesellschaft versucht über-korrekt zu sein. Zu sagen was darf und was nicht. Unterteilt viel früher in Schlechtes Verhalten und schadet sich selbst damit.

      Um den Bogen wieder zum BDSM zu ziehen: auch hier gibt es das Phänomen. Nämlich das schnell geurteilt wird von anderen im Sinne von: das geht mal gar nicht / das ist respektlos bezogen auf Verhalten von Sub und Dom. Aber wenn das doch beide beglückt? Wer sind wir, dass wir Richter und Henker spielen?
      Früher sagte man immer "Leben und leben lassen". Nur davon sind wir immer weiter weg. Es ist ein aufdrücken der fremden Ansichten geworden.
      Naja, was is besser, das Die Lehrer die Schüler Mobben und verprügeln, oder umgekehrt. Ich sage beides ist nicht akzeptabel, aber den Mittelweg finden ist wie immer sehr schwierig.
      Früher war Misshandlung durch die Lehrer eben das Problem, deswegen hat man den Lehrern auch die Macht entzogen und die Schüler "empowered".


      Aber das hat nix mit dem Thread zu tun :D.

      Aber ich denke, Respekt in der BDSM Szene, hat wohl den gleichen Stellenwert wie Respekt unter Vanillas. Nur weil wer erwartet, das jmd vor ihm kniet, heißt das ja nich, das der dadurch unbedingt "mehr" Respekt erwartet. Für denjenigen wurde das vielleicht einfach zur Gewohnheit, und alles andere empfindet er schon als Respektlos.

      Das könnte man mit nem reichen verhätschelten Kind vergleichen, das dann aufs Internat kommt, und aufeinmal kurz vorm Selbstmord steht, weil es sich gemobbt fühlt.
      Im Alltag? Nein. Ich behandle jeden Menschen erstmal mit Respekt, vollkommen unabhängig davon, welche Dinge er gerne in seinem Sexleben macht.

      Anders ist es natürlich, wenn ich spezifisch als Sub irgendwohin mitgenommen werde.
      Ich kann hier noch nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich würde es so sagen:
      Werde ich nicht als "VioletBlue", sondern als "Sub" irgendwohin mitgenommen, wo andere Subs und Doms sind, werde ich den Doms gegenüber vermutlich von Anfang an einen respektvolleren Umgang pflegen - zum Beispiel in dem ich "sie" statt "du" sage, da sie sich ja als Dom quasi "über mir" stehen.
      Wenn ich ihnen dann allerdings im Alltag begegne, werde ich sie behandeln wie jeden anderen Menschen auch, da ich (zumindest bis jetzt) nicht 24/7 im "Sub-Modus" bin.
      "No. I can survive well enough on my own— if given the proper reading material" - Celaena Sardothien (Throne of Glass)
      Hi ^^

      Also ich gebe jedem Recht, und mache ich auch ich behandel jeden Menschen mit Respekt.

      Ich war schon vor einiger Zeit einen Nachmittag mit einem Bekannten unterwegs der Dom ist.
      Es war ein recht unbeschwerter Tag, und wir hatten viel Spaß, und uns gut unterhalten.
      Ich habe ihm beim Mittagessen, dann das Wasser eingeschenkt.
      Ich habe es gemacht, weil Er Dom ist.
      Ich wollte nicht das es heißt mein Herr hätte eine schlecht erzogene Sub.
      Das war das Erste was mir durch den Kopf ging.

      Es kann natürlich jeder machen wie man es für richtig empfindet.

      Ich wünsche Allen noch einen schönen Abend ^^
      Nicht alle Antworten gelesen!

      Ich kenne das von Zirkeln in denen eigene Regeln und Werte aufgestellt wurden!
      Wenn zugehörig sein möchte, hat man sich daran zu halten!
      Für mich zählt immer Respekt zu haben.
      Halte aber eine gewisse Regelung ein, diese auch von meinem Herrn gewünscht ist.
      Begrüßung... Immer erst die Herren/Doms untereinander.
      Dann warten bis mir die Hand gereicht wird, dann mit gesenktem Kopf und Knicks einen Kuss auf den Handrücken geben.
      Danach dürfen sich die Untergebenen Begrüßen.
      Bei engen Freunden brauche ich das nicht.
      Es gibt so viele verschiedene Arten und Formen, die meisten gelten über die einzelnen Zirkel!

      Beste Grüße
      @'BellaStrega'

      BellaStrega schrieb:

      „..." Alles was passieren
      soll wird passieren,
      sofern alles passt"...“
      Ich hab grundsätzlich Respekt vor meinen Mitmenschen. Da muss sich schon einer viel leisten, bis ich dazu nicht (mehr) bereit bin.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      @Norbert was ist der Unterschied? Das ich knie oder gehorche? Definiere das bitte.

      Da wir uns nicht in einer BDSM- Szene bewegen, haben wir unsere eigenen Regeln.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin