How to train your dragon oder Beschäftigungstherapie für Subs?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      How to train your dragon oder Beschäftigungstherapie für Subs?

      Liebe Gemeinde,

      ausgelöst durch einen anderen Thread ist bei mir mal wieder die Frage aufgekommen, warum Subs unbedingt Aufgaben brauchen ?(

      Ich gebe zu, der Titel ist ein wenig provokant gewählt. Der Hintergrund ist aber durchaus ernsthaft - denn ich verstehe es wirklich nicht. Da ich aber ein wissbegieriger Mensch bin, möchte ich gerne verstehen, warum anscheinend eine doch recht hohe Zahl von Dom-Sub-Konstellationen mit Aufgaben mehr oder weniger sinnvoller Natur arbeitet. Das ist bitte alles völlig neutral zu verstehen, es geht nicht um eine Wertung gut/schlecht/richtig/falsch. Warum auch, es steht mir nicht zu, irgendjemand für die Art seines BDSM zu kritisieren oder es zu be- (ver-) urteilen. Ich lebe mein BDSM ja auch genau so, wie ich es möchte *g* Mir geht es um den Hintergrund, um das "warum" - das ganz offensichtlich in großen Teilen an mir vorbei geht ...

      Ich lebe in einer glücklichen Ehe mit meinem Ehedom. Ich hatte nie eine Fern- oder Spielbeziehung, vielleicht fängt das "Problem" da schon an. Wir leben unser BDSM 24/7 im Alltag und teils sehr intensiv. Es gibt Regeln, es gibt ein paar Rituale und manchmal auch Aufgaben, allerdings steht hinter allem ein tieferer Sinn. Auch wenn er es nicht nötig hätte, erläutert er mir (meist) seine Intention, so dass ich nachvollziehen kann, worum es geht. Auf diesem Beziehungshintergrund fußt mein Blick auf Subbie-Aufgaben.

      Was ich ohne Probleme verstehe sind Aufgaben, die dazu dienen, unerwünschtes Verhalten oder Angewohnheiten abzustellen und gewünschtes zu fördern oder auch "Trainingsaufgaben", um Bewegungsabläufe, Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlernen bzw. zu perfektionieren. Been there, done that.

      Mangels eigener Erfahrung nur in der Theorie nachvollziehbar sind Aufgaben im Rahmen von Fernbeziehungen, um über die (zeitliche oder räumliche) Distanz eine Verbindung aufrecht zu erhalten.

      Demütigung, "Ich will das so, Du machst das jetzt!" und "Weil ich es kann!" sind in meinen Augen absolut legitime Gründe für so ziemlich alles ;) , insofern also auch bei Aufgaben möglich.

      Eine Aufgabe als Beweis, dass Sub gehorcht? Ja, auch nachvollziehbar ...

      Und jetzt kommt schon die Einschränkung: Ich erlebe Aufgaben der letzten Art nur sehr selten. Mein Mann muss sich keine Aufgaben ausdenken, um mich zu demütigen, das könnte er auch einfach "im Vorbeiflug" erledigen und das macht er auch, wenn er gerade Lust darauf hat. Würde ich täglich irgendwelche demütigenden Aufgaben als Selbstzweck bekommen, würde ich wahrscheinlich nach kurzer Zeit ernsthaft nach dem Sinn fragen und dann ist für mich der Schritt zur Frage nicht weit, was er eigentlich für ein Problem hat, wenn er das lieber aus der Ferne macht.
      Den Beweis meiner Unterwerfung und meines Gehorsams erbringe ich im täglichen Miteinander. Würden ständig Aufgaben zu dem Thema kommen, hätten wir wahrscheinlich ein echtes Beziehungsproblem. Ich würde mich von ihm ständig hinterfragt fühlen und Vertrauen in mich und meine Hingabe vermissen. Und das würde die Beziehung auf Dauer massiv torpedieren.

      Aber wie gesagt: So ticke ich und das ist mein BDSM. Andere leben zum Glück anders, und genau dieses "anders" würde ich gerne verstehen lernen. Also bitte, liebe Doms und Subs, erleuchtet mich. Erklärt mir, was ich übersehe. Ich möchte es wirklich gerne wissen ...
      Ich glaube kaum, das irgendwer ständig seiner Sub total unnötige Aufgaben gibt, nur damit Sub ständig beschäftigt ist, und keine freie Minute mehr hat .... und eig. interessierts Dom nciht die bohne wenn die Aufgabe erledigt ist, dann gibts einfach die nächste.

      Da kann man wohl unterscheiden zwischen Erziehung, wie du schon sagst.

      Und zwischen Spaß Aufgaben. z.B. könnte man da erotische Fotos verlangen, oder bestimmte Kleidung, das hat nich unbedingt was mit Erziehung zu tun. Sinn ist dann, das Dom das halt toll findet.


      Also von sinnfreien Aufgaben, hab ich noch nie gehört.
      Hmmm ... schwieriges Thema, das ich selber auch nicht immer verstehe ... aber ich versuche es mal aus meiner Sicht.

      Zur Erklärung für alle die mich noch nicht kennen - ich lebe in einer festen Ehe und lebe "mein Bdsm" in einer regelmässigen Spielbeziehung aus.

      Zu Beginn war das Thema Aufgaben Tabu. Schlicht aus zwei Gründen:
      1. hatte ich zuvor noch nie einen Dom der sowas von mir verlangte. Es war eine klare Trennung von Privatleben und Spiel da.
      2. aus Berichten in Foren etc hatte ich bisher noch nie von sinnvollen Aufgaben gelesen. Wo ist der Sinn wenn zb. Sub jeden Morgen erstmal 15 min neben dem Bett kniet? Oder sich täglich 5x einen Orgasmus besorgen soll und diesen dann erst noch an 5 unterschiedlichen Orten ...

      Gut. Die Spielbeziehung dauerte.
      Sie wurde intensiver.
      Und plötzlich geht es mehr als nur um ein Spiel ...
      Gefühle kamen dazu, man wurde sich wichtiger und wichtiger.

      Aber wegen der familiären Situation ist es nicht möglich sich oft zu sehen. täglicher Kontakt zumindest per Mail wurde uns ist Selbstverständlich. Und als mein Dom mit Ideen für Aufgaben kam hat das einfach gepasst - ich habe mich ihm da tatsächlich näher gefühlt wenn ich diese erfüllt habe. Tägliche Aufgaben, womöglich noch Zeitaufwändig, kämen für mich jedoch nie in Frage. Und sie müssen auch einen gewissen Sinn machen. Bei uns sind es mehr so Aufgaben die uns beide auf unsere wenigen Stunden die wir miteinander verbringen können vorbereiten.

      Käme mein Dom auf die Idee mir eine Aufgabe (oder wäre das dann eher eine Regel, wo ist da eigentlich der Unterschied zur Aufgabe? Na, das gäbe wohl ein neuer Thread) zu geben wo ich keinen Sinn sehe, dann würde ich die nicht machen. Und über kurz oder lang, wenn er zu oft mit so Unsinnigen Ideen käme, würde ich wohl auch die Beziehung beenden. Dazu bin ich in meinem "normalen" Leben einfach zu Domsig.

      Als Beispiel: Dom möchte das ich ohne BH unterwegs bin bei meinen Erledigungen.
      Macht für mich Null Sinn. Und wäre erst noch ein No-Go. Die Hupen wären so zu auffällig und es würde mein Privat-/Polit-/Vereins-/Arbeitsleben auch tangieren. Klar, ich könnte sagen das ich es gemacht hätte. Aber wem würde das war bringen? Ich müsste ihn anlügen und würde mich dabei schlecht fühlen. Und er würde womöglich merken das ich flunkere ... Genau solche Aufgaben wie in diesem Beispiel kann ich auch nicht verstehen. Aber, und das will ich nicht ausser Acht lassen - für andere Subs und Doms wäre das vielleicht genau so eine Aufgabe die beide kicken würde und sie es so ausleben wollen ... dann sollen sie. Muss ich es verstehen? Hm. Nein, muss ich nicht - denn es ist deren Bdsm.

      Ein anderes Beispiel: Dom und Sub haben die Idee das sie die Brüste der Sub zum laktieren bringen möchten.
      Gut, das wird schwierig wenn man sich nur mit langen Abständen sieht. Da würde es durchaus Sinn machen der Sub eben die Aufgabe zu geben den Busen regelmässig zu massieren oder gar abzupumpen, um dem Ziel dann auch irgendwann näher zu kommen. Und auch bei dem Beispiel würden jetzt einige vielleicht sagen "geht's noch!" und für andere würde aber genau dieses Szenario stimmen. Ich würde diese Art von Aufgaben aber als Sinnvoll sehen, da es eben beide ihrem geplanten Ziel näher bringen würde.

      Aufgaben *brauchen* tut wohl keine Sub - aber den einen Doms und Subs macht sowas Spass und es ist ein Teil ihres Bdsm. Und andere können eben nichts damit anfangen. Oder sie haben nur Phasenweise Aufgaben.

      Und Aufgaben können sich auch immer wieder ändern: Ich sehe das bei mir und meinem Dom. Er geht da nicht nur auf mein Programm im Alltagsleben ein, sondern auch auf mein Befinden. So kann es sein das eine Aufgabe von Zeit zu Zeit angepasst wird - gelockert, vielleicht aber auch intensiviert. Oder wie ganz aktuell, dass alle Aufgaben abgesetzt werden, weil es mir einfach nicht so gut geht das ich neben Haus, Familie, Job und den Pflichten die einfach sein müssen, auch noch "seine" Aufgaben erledigen mag ohne das es für mich zu einem Stress wird.

      Aufgaben sollen doch auch Spass machen. Beiden. Dem Dom wenn er liest oder sieht was seine Sub gemacht hat, aber auch der Sub sollen sie Spass machen oder Erfüllung und Stolz bringen.
      Huhu,

      So wie du dich vielleicht ständig hinterfragt fühlen würdest..kann es aber auch umgedreht jemanden ein Gefühl von Halt und Präsenz geben.

      Was versteht du unter Sinnfrei?

      Ganz am Anfang hab ich mal von meinen Partner gesagt bekommen, du putzt dir hier die Woche jeden morgen um Punkt sieben mit links die Zähne....erstmal kein Sinn zu erkennen. .. ausser das iCH dadurch immer pünktlich war....und ihn 7 Tage leise(grinsend) verflucht hab , morgens an so einen Blödsinn zu denken....

      Ich denke es geht auch um Spaß und je nachdem auch ein Stück Fürsorge....(fänd ich zumindest Klasse)

      Kann aber auch ein anderer Grund sein, der Mensch hat einfach keinen Bock mit mir zu kommunizieren und hält einen so hin (wenn man es mal so böse sagen will)

      Kann auch eine Art Kennenlernen sein, wie weit kann ich gehen? Wo liegt ihre Grenze?

      Mir bringen natürlich Aufgaben mehr wenn sie mich fördern und unterstützen.. aber wenn man dadurch Mal lachen kann oder sich eben fragt ob man noch ganz knusper ist.... :D kann es auch ein testen der Kommunikation sein. Wie sagt sie mir Sachen die ihr nicht Gefallen?


      Meine ersten Gedanken...
      Hallo @MatKon

      wie @Viva das in dem anderen Thread schon erwähnt hat, sind bei mir Aufgaben eigentlich zur Weiterentwicklung der sub gedacht. Sei es im Bereich Allgemeinbildung, körperliches oder auch auf der Beziehungsebene.

      Als Beispiele: sich mit einer gewissen Kunstepoche, Künstler oder Oper zu beschäftigen, bevor wir in eine Ausstellung oder Oper gehen. Körperliches wäre eben regelmäßiges High-Heel oder Korsett-Training, oder Tanzen lernen (Ballroom gerne gemeinsam; ansonsten Bauchtanz, Pole) , etc. Bzgl der Beziehungsebene wäre dann das "linkshändig Zähneputzen" tatsächlich eine gute Idee, wenn es darum geht, die Pünktlichkeit zu trainieren ;) Ansonsten sind es eher meditative Übungen um Klarheit zu gewinnen, oder eben Tagebuch/Artikel über ihre Wünsche bzw. Gefühlswelt zu schreiben.

      Ah, last but not least: Aufgaben, die mich entlasten ;) --- Pakete von der Post holen, oder andere Aufgaben delegiert bekommen.

      Was ich nicht mag sind Aufgaben um der Aufgabe willens, IMHO geht es da oft gar nicht um die Person sondern einfach nur "Aufgabe abgehakt", bzw ein Grund zur "Strafe".

      Das Austesten des Gehorsams oder von Grenzen mache ich dann eher in der unmittelbaren Zweisamkeit, da habe auch ich mehr von ;)
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      MatKon schrieb:

      Aber wie gesagt: So ticke ich und das ist mein BDSM. Andere leben zum Glück anders, und genau dieses "anders" würde ich gerne verstehen lernen. Also bitte, liebe Doms und Subs, erleuchtet mich. Erklärt mir, was ich übersehe. Ich möchte es wirklich gerne wissen ...
      Hmm, also erst einmal fallen mir kleine Aufgaben zu seiner Entlastung ein.
      Diese setzt er bevorzugt an, wenn er außer Haus geht (zum Beispiel anfallende Überweisungen, Geschäftskorrespondenz, noch zu erledigende Anrufe). Die Zeit ist dabei ziemlich knapp bemessen, damit ich mich ranhalten muss und nicht zu viel Freilauf habe. Ich denke, diese Aufgaben dienen mitunter auch der Kontrolle meiner Aktivitäten in seiner Abwesenheit.

      Andererseits gibt es langfristige Aufgaben, die meine Weiterentwicklung fokussieren und somit auch eine verbesserte Nützlichkeit meiner selbst für ihn nach sich ziehen. Als Beispiel fallen mir Bachelor- und das Masterstudium ein, die ich auf seine Anweisung hin aufgenommen und abgeschlossen habe. Dadurch steht ihm ein weiterer Einkommenspfeiler zur Verfügung.

      Seine Aufgaben empfinde ich nie als sinnfrei. Vielmehr behält er das Ganze im Blick...fordert, fördert und begrenzt, um das Maximum aus allen sich ihm bietenden Möglichkeiten herauszuholen.
      @Moon-Beast Wow, spannend... Solcher Art Aufgaben möchte ich auch mal von meinem Dom... :)

      Dass ich ihn überhaupt kennengelernt habe allerdings und zwar außerhalb eines BDSM-Bezugs hatte damit zu tun, dass ich bei einem Vortrag von ihm war, den er hier in meiner Stadt gehalten hat und das in einem insgesamt (überregionalen) gemeinsamen Umfeld. Dass ich zu einem solchen Thema (bezogen auf die Fachrichtung, die ich öffentlich nicht gerne nennen möchte) mal einen Vortrag besuchen würde, hätte ich früher nie für möglich gehalten. Aber unser gemeinsames Umfeld hat es so an sich, dass wir uns auch mit einer Art von Themen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fragen befassen. Insofern wären dahin gehende Aufgaben eigentlich schon das, was ich ohnehin von mir aus mache, wenn ich von dem ausgehe, was du beschreibst. Allerdings können solche Aufgaben je nach individuellen Interessen auch ganz verschieden sein oder auch die erwarteten Ziele, wenn es um Aneignung von Fähigkeiten geht, also nicht allein Wissen.

      Ich lebe da richtig auf in unserem gemeinsamen (überregionalen) Umfeld und kann so auch den persönlich bereichernden Sinn in solchen Aufgaben sehen, wie du sie beschreibst. Diese sind alles andere als eine Beschäftigungstherapie und so kann ich mir vorstellen, dass sie selbst auch als eine Bereicherung erlebt werden in der Umsetzung. Sie bedeuten nicht nur etwas zu tun, sondern sich für Neues zu öffnen etc..Alles andere als sinnfrei, würde ich sagen. Häufig sind BDSMer auch sonst offen für neue Erfahrungen. Was das tatsächlich individuell bedeutet, kann ganz verschieden sein, sich neues Wissen anzueignen kann eine Möglichkeit sein, das ist sehr vielfältig. Nah daran, wenn man es aus psychologischer Sicht dann genauer betrachtet sind auch Sensation Seeking oder auch Experience Seeking. Letzteres trifft auf mich selbst z.B. in recht hohem Maße zu und dürfte sicher auch im Rahmen von BDSM Einfluss darauf haben mich für ganz neue Erfahrungen zu öffnen.

      Von einer solchen Art von Aufgaben, wie du sie der Art nach beschreibst, lese ich zum ersten Mal. Aber eigentlich ist es nicht erstaunlich, bedenkt man eben die auch sonst häufiger bei BDSMern anzutreffende Offenheit als Teil der Persönlichkeit. Wenn solche Aufgaben dann nicht einfach nur als eine zu erfüllende Pflicht gesehen und erfüllt werden, kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie Freude machen und persönlich bereichern können. Erfahrungen mit Aufgaben habe ich selbst keine und habe dieses Thema aus Neugier gelesen und war gewissermaßen angenehm überrascht, deine Antwort zu lesen. Ich finde es als Gedanken grundsätzlich sehr spannend, also unabhängig von mir persönlich, BDSM in anderen Lebensbereichen mit etwas zu verbinden, was der eigenen Offenheit entgegenkommt, wenn das so gehandhabt wird, wie du es beschreibst.
      Aufgaben als Beschäftigungstherapie, da kann ich gar nichts mit anfangen.
      Da kommt bei mir dann auch ganz schnell das Gefühl auf, dass sich mein Gegenüber nicht wirklich für mich interessiert. Das es ihm nicht wichtig genug ist, sich mit mir oder Beziehung auseinander zu setzen.

      Bei mir ist es so das Aufgaben ein Ziel verfolgen.
      Mitunter ist dieses von Anfang an klar, manchmal allerdings auch nicht sofort für mich ersichtlich, da habe ich allerdings genug vertrauen, dass ER genau weiß was er tut.

      Die Aufgaben an sich, umfassen alle Bereiche, dienen allerdings meiner Entwicklung und der Entwicklung der Beziehung
      -erlernen einer Entspannungstechnik,
      -VHS Kurs Fremdsprache,
      -einlesen in bestimmte Themen( politische, gesellschaftliche, Bdsm oder was auch immer)
      -praktische Übungen gegen Würgereitz

      Mitunter auch ganz banale Dinge,
      wenn er merkt das mir etwas nicht gut tut, dass er mich nach Hause schickt.

      Natürlich auch die eine oder andere erotische / sexuelle Spielerei.

      Die Liste könnte endlos fortgesetzt werden.
      Nach einer spannenden Unterhaltung in den letzten Tagen, ist mir etwas Interessantes bewusst geworden.

      Es geht hier darum ob die Aufgaben wirklich sinnvoll sind oder ob es nur Beschäftigungstherapie sind. Und genau dann sind wir bei der Individualität von Sub und Dom.

      Nehmen wir mal als tägliche Aufgabe das Aufräumen.
      Für Sub A ist es reine Beschäftigungstherapie, damit sie was zu tun hat, während Sub B das geborene Chaos ist und so ein wenig Ordnung in der Bude behält. Ist diese Aufgabe also per se schlecht? Wohl kaum.
      Man kann also nicht pauschal von Außen bewerten. Viele Faktoren sind für das Nichtpaar gar nicht ersichtlich.
      Am Ende dient es wohl immer einen Zweck. Welcher das am Ende ist, ist relativ egal. Sub A braucht vielleicht einfach Beschäftigung oder einen geregelten Tagesablauf, Sub B ein wenig Ordnung.

      Und mal ganz ehrlich, es gibt bestimmt einige Subs, die auch einfach eine Aufgabe des Aufgabewillens macht. Alleine um Dom glücklich zu machen.

      Snowflake schrieb:

      Es geht hier darum ob die Aufgaben wirklich sinnvoll sind oder ob es nur Beschäftigungstherapie sind.
      Falsch. Genau darum geht es nicht. Wie ich ja eingangs auch geschrieben hatte geht es nicht um irgendeine Art von Wertung, nicht um eine Be- oder Verurteilung von außen oder eine "To-Do-Liste" der besten Aufgaben.
      Es geht darum, warum eben verschiedene Konstellationen verschiedene Arten von Aufgaben nutzen. Eben weil ich meine Beziehung in einer bestimmten Art und Weise leben - aber andere gerne nachvollziehen können möchte, lernen möchte. Das Bemühen um Verständnis ist die Intention dieses Threads. Schade, dass Du das anders verstanden hast.

      Euch allen vielen Dank für die Einblicke! Es ist für mich immer bereichernd zu sehen, wie andere an "die Sache" heran gehen :blumen:

      MatKon schrieb:

      ausgelöst durch einen anderen Thread ist bei mir mal wieder die Frage aufgekommen, warum Subs unbedingt Aufgaben brauchen ?(


      Ich gebe zu, der Titel ist ein wenig provokant gewählt. Der Hintergrund ist aber durchaus ernsthaft - denn ich verstehe es wirklich nicht. Da ich aber ein wissbegieriger Mensch bin, möchte ich gerne verstehen, warum anscheinend eine doch recht hohe Zahl von Dom-Sub-Konstellationen mit Aufgaben mehr oder weniger sinnvoller Natur arbeitet.



      Ich lebe in einer glücklichen Ehe mit meinem Ehedom. Ich hatte nie eine Fern- oder Spielbeziehung, vielleicht fängt das "Problem" da schon an. Wir leben unser BDSM 24/7 im Alltag und teils sehr intensiv. Es gibt Regeln, es gibt ein paar Rituale und manchmal auch Aufgaben, allerdings steht hinter allem ein tieferer Sinn. Auch wenn er es nicht nötig hätte, erläutert er mir (meist) seine Intention, so dass ich nachvollziehen kann, worum es geht. Auf diesem Beziehungshintergrund fußt mein Blick auf Subbie-Aufgaben.

      Was ich ohne Probleme verstehe sind Aufgaben, die dazu dienen, unerwünschtes Verhalten oder Angewohnheiten abzustellen und gewünschtes zu fördern oder auch "Trainingsaufgaben", um Bewegungsabläufe, Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlernen bzw. zu perfektionieren. Been there, done that.


      [...]

      MatKon schrieb:

      Snowflake schrieb:

      Es geht hier darum ob die Aufgaben wirklich sinnvoll sind oder ob es nur Beschäftigungstherapie sind.
      Falsch. Genau darum geht es nicht. Wie ich ja eingangs auch geschrieben hatte geht es nicht um irgendeine Art von Wertung, nicht um eine Be- oder Verurteilung von außen oder eine "To-Do-Liste" der besten Aufgaben.Es geht darum, warum eben verschiedene Konstellationen verschiedene Arten von Aufgaben nutzen. Eben weil ich meine Beziehung in einer bestimmten Art und Weise leben - aber andere gerne nachvollziehen können möchte, lernen möchte. Das Bemühen um Verständnis ist die Intention dieses Threads. Schade, dass Du das anders verstanden hast.

      [...]

      Dann zeige mir doch mal wo ich dich missverstanden habe? Das wäre mir nämlich bei Nichten bewusst. Und diesen Schuh lasse ich mir hier auch nicht anziehen.

      Durch deine provokante Frage, ist es mein Recht ähnlich provokant zu antworten. Du sprichst von Aufgaben die mehr oder minder sinnvoll sind. Diese benannte ich lediglich um in "sinnvoll" oder "Beschäftigungstherapie". Wo ist da also nun der Unterschied?

      Nur weil ich dem Weihnachtsmann einen blauen Anzug anziehe und ihn Väterchen Frost nenne, kommt es am Ende auf das Gleiche hinaus.

      Denn eine Aufgabe, welche für dich minder sinnvoll erscheint ist keine neutrale Wertungen. Mit "Sinn" hattest du sie bereits eingebracht. Es geht also durchaus darum wie etwas wahrgenommen wird.

      Nur weil eine Aufgabe wie "gehe jeden Morgen auf die Knie für 10 Minuten" für Hans, Ute und Ingolf sinnfrei erscheint, kann es für das Paar selbst einen tiefen Sinn haben. Nämlich das Sub sich verbunden fühlt mit ihrem Herrn. Nun magst du das Glück haben jeder Zeit deinen Dom physisch wie psychisch Nahe zu sein. Doch bei anderen Konstellationen ist es nicht so. Und eine mangelnde physische Nähe (aufgrund räumlicher Distanz) kann durch solche Mittel hergestellt werden. Sie kann auch dadurch hergestellt werden, dass Sub immer mit dem linken Fuß aus dem Bett zu gehen hat, sich auf eine bestimmte Art sich zu befriedigen hat, die Wohnung auf eine gewisse Art aufzuräumen hat, zu lernen hat an jedem zweiten Dienstag.

      Warum macht man also bestimmte Dinge? Um eine Nähe zu halten. Um sich nicht alleine im Dschungel zu fühlen. Um sich weiterzuentwickeln. Aufgaben sind so unterschiedlich.

      Snowflake schrieb:

      Dann zeige mir doch mal wo ich dich missverstanden habe? Das wäre mir nämlich bei Nichten bewusst. Und diesen Schuh lasse ich mir hier auch nicht anziehen.
      Gerne.

      Leider hast Du einen wichtigen Absatz in Deinem Zitat meines Eingangspost ausgelassen. Dadurch wird der Sinn entstellt. Ich erlaube mir, den Absatz mal zu vervollständigen ;)

      MatKon schrieb:

      Ich gebe zu, der Titel ist ein wenig provokant gewählt. Der Hintergrund ist aber durchaus ernsthaft - denn ich verstehe es wirklich nicht. Da ich aber ein wissbegieriger Mensch bin, möchte ich gerne verstehen, warum anscheinend eine doch recht hohe Zahl von Dom-Sub-Konstellationen mit Aufgaben mehr oder weniger sinnvoller Natur arbeitet. Das ist bitte alles völlig neutral zu verstehen, es geht nicht um eine Wertung gut/schlecht/richtig/falsch. Warum auch, es steht mir nicht zu, irgendjemand für die Art seines BDSM zu kritisieren oder es zu be- (ver-) urteilen. Ich lebe mein BDSM ja auch genau so, wie ich es möchte *g* Mir geht es um den Hintergrund, um das "warum" - das ganz offensichtlich in großen Teilen an mir vorbei geht ...

      Ich habe das Gefühl, Du fühlst Dich irgendwie angegriffen. Das ist absolut nicht meine Intention. Wir können das gerne per PN klären. :blumen:

      In diesem Thread geht es mir tatsächlich nur um Erklärungen, welche Aufgaben zu welchem Zweck (oder zweckfrei *g*) und was man dabei empfindet. Einblicke zu erhalten, Verständnis zu erzeugen.

      MatKon schrieb:

      komplettes Zitat aus vorhergehendem Post

      Dieser Absatz war für mich tatsächlich unwichtig, da er für mich in der Kategorie "ich bin kein rasist, aber..." fiel. Entschuldige, dass mir da kein besseres Beispiel einfiel. Aber es war für mich eben genau so eine Aufhebenseinschränkung, die zwar gut gemeint aber für mich eine leere Floskel ist.
      Das sie tatsächlich so gemeint war, tut mir leid.

      Übrigens Erklärungen habe ich durchaus gegeben. Und zu meiner Ansicht zu dem Thema stehe ich auch weiterhin. Denn mit dem Satz an dem du dich aufhingst, fing meine Erklärung an.

      "Es geht hier darum ob die Aufgaben wirklich sinnvoll sind oder ob es nur Beschäftigungstherapie sind."
      -> besagt für mich, dass ich die Fragestellung so erklären. Wie ich diese einzelnen Teile sehe, habe ich später erklärt. Ich werde allerdings einen Teufel tun und meine persönlichen Aufgaben hier reinschreiben. Stattdessen halte ich es allgemein und unterteile in "sinnvoll" und "Beschäftigungstherapie". Sinnvoll sind beide Varianten. Sie haben nur andere Ausgangslage und wirken auf den Beobachter.
      Doch: meine persönlichen Aufgaben, Regeln, Rituale sind etwas was ich von meinem Herrn bekam. Sie sind meins und ich habe nicht das Recht diese hier kundzutun.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Viva () aus folgendem Grund: Versucht bitte die Zitatsfunktion so effektiv, wie möglich zu nutzen, sonst werden die Threads unnötig auseinander gezogen und schlechter lesbar.

      Im Prinzip hast Du ja soweit schon sehr viele (oder alle?) Möglichkeiten von Gründen für diverse Aufgaben genannt.
      Übrig bleiben letztlich nur (objektiv betrachtet) "sinnlose" Aufgaben. Jetzt überlege ich ja wirklich, was da wohl noch drunterfallen könnte.
      Im ersten Moment würde mir sowas einfallen wie: zieh Dein Oberteil aus, geh auf den Balkon und rufe "Guten Morgen Berlin!". (Name der Stadt frei wählbar ;) )
      Aber selbst hier könnte man dann auch wieder unterstellen...dass das evtl. Sub dabei helfen soll, Schüchternheit zu überwinden. (auch wenn ich die Methode für extrem fragwürdig halten würde :D )

      Ich persönlich könnte mit "sinnlosen" Aufgaben nicht leben. Aufgaben sollten schon an mich angepasst sein und einen Zweck erfüllen.
      So hab ich jetzt z.b. auch wieder Vorgaben zur Ernährung, weil ich hier eben meine Schwierigkeiten im Alleingang habe. Es hilft mir ungemein, wenn ich hier Führung bekomme. Also ist es eine Aufgabe die meinem gesundheitlichem Wohl dient. (wobei das ja dann mehr eine Regel als eine Aufgabe ist)
      Weiterhin nehme ich auch gerne sowas wie Trainingsaufgaben, die dazu dienen meine Fertigkeiten in irgendeiner Weise zu verbessern.


      MatKon schrieb:

      Würde ich täglich irgendwelche demütigenden Aufgaben als Selbstzweck bekommen, würde ich wahrscheinlich nach kurzer Zeit ernsthaft nach dem Sinn fragen
      Geht mir genauso, ich muss schon irgendeinen Sinn dahinter erkennen können.

      Ein kleines Beispiel aus einer versuchten Spielbeziehung von vor längerer Zeit:
      Ich sollte...ich glaube es war 2 Wochen lang...nur noch im Stehen pinkeln. Ja. Der Zeitaufwand ständig zu putzen (Andere mögen da geschickter sein, ich war es nicht) ist mir tierisch auf die Nerven gegangen. Und genauso hat sich diese Aufgabe auch angefühlt...sie hat mich genervt und ich habe keinen Sinn darin sehen können. Also hab ich sie abgebrochen.

      Also..eigentlich kann ich Dir nicht wirklich eine Antwort zu Deiner Frage geben...aber ich wollte halt auch mitschreiben. :)
      Sei immer Du selbst.
      Außer Du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!
      Ich schließe Aufgaben komplett aus, ausser, um den Spannungsbogen vor einem Treffen aufzubauen. Allerdings habe ich "nur" Spielbeziehungen, die über die Treffen nicht hinaus gehen..

      Ich habe null Interesse daran, da mehr zuzulassen und auch hinein zu investieren. Mich muß im RL niemand steuern und erziehen. Im Kontext definitiv, aber halt nicht mehr.

      Wenn beide es wollen: Prima. Aber nix für mich.