Old-School-BDSM, gibt es das überhaupt?

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      Mit Mitte zwanzig führte ich eine Beziehung, die man heute klar dem BDMS zuordnen würde. Der Freund wurde zum Herrn, ich seine Sklavin, von ihm gesteuert.

      Damals gab es kein Internet, bzw ich hatte keinen Zugang, also wohl old School. Der Herr hatte auch eine ensprechende Zeitschrift abonniert, und sich da durchaus inspirieren lassen. Das war es, ansonsten kein Kontakt zu irgendeiner Szene. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dies nicht untypisch war.

      Die Beziehung selbst, so anders wäre sie heute nicht. Mit dem riesen Unterschied, dass ich zu meinen Neigungen stehen könnte. Ich habe damals die Beziehung beendet, als wir in Richtung 24/7 gerutscht bin, was ich als moderne Frau nicht akzeptieren konnte.

      All diese Aspekte fehlen mir in dem Artikel, und vor dem Hintergrund freue ich mich, dass New School entstanden ist und Bdsm heute anders entdeckt und gelebt werden kann!!
      wenn wir von unserer old school-Beziehung sprechen meiner wir,

      dass wir uns noch vor dem Internetzeitalter kennen gelernt haben,
      als man noch Hilfe in Mailinglisten und kleinen Heften zum outing bekam,
      man sich noch vereinzelt im Bundesgebiet zusammen suchen musste,

      ich eine Sklavenregistriernummer und eine dauerhafte Kennzeichnung erhalten habe,
      wir uns noch nie Gedanken über ein Safwort gemacht haben,
      es keine Nogoliste von mir gab oder gibt,
      er alleine unsere Tabus festlegt,

      dass wir unser BDSM einfach noch ein bisserl "konservativer" leben,
      mit sehr viel Respekt, Höflichkeit, absolutem Gehorsam, alten Werten allgemein,
      ein wenig steiferen Regeln, traditioneller, auch in Richtung englische Eriehung

      24/7 und TPE mit Vertrag und siezen vom allerersten Telefonat an
      Machtgefälle, rollenspezifisches Verhalten auch im Alltag

      es wäre sehr schade, da eine Wertigkeit, ein besser oder schlechter drin zu sehen,

      es ist halt einfach anders, wie früher und heute, hat alles seine Vor- und Nachteile


      SEIN Schatten - mein Platz
      durch alle Lande - durch alle Zeiten
      Ich habe den Artikel jetzt auch mehrmals gelesen und mir fällt partout nichts auf, was daran abwertend oder beleidigend sein könnte.
      Was ich sehe ist eine Beschreibung, der damaligen und heutigen Informationsstruktur und welche Unterschiede sich dadurch möglicherweise ergeben haben.
      Die kleinen Gruppen und der daraus Resultierende und gerade von den "BDSM ist seit SoG nur noch verweichlicht" sagern so hoch gehaltene Zusammenhalt erscheint mir eigentlich ziemlich schlüssig und nicht so echt wertend. Etwas anderes wird ja eigentlich auch nicht gesagt. Das jemand, der große Gruppen als schlecht ansieht, sich eventuell nicht darin bewegen sollte, ist für mich eine logische Konsequenz, keine Beleidigung (auch wenn es vielleicht ein wenig ungeschickt formuliert war).
      Ich würde allerdings nicht sagen, dass es sich dabei um ein Old-school Phänomen handelt. Es scheint mir da eher um jene zu gehen die anderen absprechen wollen "echte" BDSMler zu sein, sofern sie sich nicht an bestimmte (untermauert durch "früher war das so" - was in den meisten Fällen nicht belegbar ist) Regeln halten.
      Aber vielleicht habe ich auch den Artikel falsch gelesen und mir kann jemand erklären wo denn nun genau das Problem liegt?
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.
      @Rudolf Naja, ich frage ja nach, was daran so enttäuschend ist, ich sehe nämlich nur eine Beschreibung wie es damals und heute ablief Leute in dem Kontext kennen zu lernen. Was greift da persönlich an?

      Dieser Satz hier?
      "Wer sich wirklich als Old-School-BDSMler, der das Internet und moderne Vernetzungen als Ursache für den Untergang der alten Szene verteufelt, durchgehen will, sollte sich konsequenterweise von BDSM Webseiten, größeren vernetzten Stammtischen und anderem Neumodischem BDSM Zeugs fernhalten."
      Naja... sieht denn hier im Forum jemand moderne Vernetzungen als Ursache für den Untergang der alten Szene? (Und wennja frag ich mich schon irgendwie, was zum Teufel macht ihr hier?)
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.
      @Rudolf und auch alle anderen, die sich hier angegangen fühlen, was ich durchaus nachvollziehen kann stückweit.

      Ich kann verstehen, dass man ab einem bestimmten Punkt es einfach auch müßig findet was zu schreiben. Aber...ja es kommt ein aber..aber nur so ist doch Aufklärung möglich und Aufklärung schafft Verständnis. Und vielleicht gibt es ja auch eine Möglichkeit eine Form von "Gegendarstellung" zu dem Artikel zu bringen? ( ist jetzt nur eine spontane Idee von mir)
      @TommieTiger
      Ja. Unter anderem auch dieser Satz.
      Daneben auch noch so eine Aussage wie "Schicksalsgemeinschaft".
      Ist der externe Druck auf SMler wirklich weniger geworden?
      Haben heutzutage viele SMler, sorry wurde ja vor einiger Zeit darüber belehrt das man ja BDSMler sagen muß, keine Angst mehr, ihre Neigung kund zu geben?

      "Da man meist nur einem Netzwerk angehörte, hatte der Teilnehmer schnell den Eindruck, es gäbe eben nur diese eine Art von BDSM"


      Beinhaltet diese Aussage nicht die Unterstellung, wenn auch nur die mögliche, das der "Old-Schooler" nicht nach Links oder Rechts sieht?

      "Wer damals durch einen beruflichen Wechsel in eine andere Region zog und sich somit mühsam eine neue Gruppe Gleichgesinnter suchen musste, war mitunter sehr geschockt von den Kulturunterschieden."


      Ist das heute anders? Wobei ich in meinen SM-Leben noch keinen "Kulturschock" erlebt habe.


      "Das Postulat des jeweiligen Gruppen-BDSM führte zu einer Quasiritualisierung vieler BDSM Elemente. Kam es zu privaten Treffen, an denen BDSM praktiziert wurde (niemand hätte damals gespielt gesagt), war dieses geprägt von einem hohen Maß an Ernsthaftigkeit und es ging meist weitaus härter zur Sache als heute. Nicht jede Gruppe kannte dabei das Konstrukt des Safewords."


      Sind heute nicht auch viele Szenarien "Quasiritualisiert"?



      Und doch kam der Begriff des "spielens" durchaus vor. Wenn auch nicht so verbreitet wie heute.
      Und das nicht anwenden eines Safewortes wird auch heute noch ausgeübt. Von manchen Submissiven sogar gewollt.

      "Mit diesem neuen Medium war es nicht mehr nötig, aus dem Haus zu gehen und somit Kontakt mit einer örtlichen Gruppe aufzunehmen, mit deren Mitgliedern zu interagieren und so deren Gepflogenheiten kennenzulernen und bei Gefallen diesen Verhaltenskodex zu übernehmen um sich der Umgebung anzupassen. Auch wurden nunmehr Stile, die sich in den Gruppen entwickelt haben, sichtbar diskutiert."

      Als ob es vorher keine Gespräche darüber gegeben hätte.

      "In den letzten 50 Jahren gab es viele gesellschaftliche Veränderungen und dies schlägt eben auch auf BDSM durch. Gesellschaftliche Standards haben sich verschoben, Frauen mehr Rechte erhalten, es gibt mehr Freizeit und persönliche Freiheiten, das Verständnis von Missbrauch und Diskriminierung hat sich zum Glück gewandelt (die Akzeptanz weiblicher Dominas war damals sicher nicht in allen Gruppen vorhanden und eine Vergewaltigung in der Ehe war nicht strafbar). Das BDSM der alten Schule versucht, den Zeitgeist von damals zu retten, verklärt oder übersieht dabei aber womöglich die Schattenseite, wobei ganz sicher nicht alles damals schlecht war und nicht jede moderne Entwicklung gesund zu sein scheint."


      Das ist allerdings ist für mich der Kern, warum ich es persönlich nehme.

      Alleine schon dieser Satz:

      "Gesellschaftliche Standards haben sich verschoben, Frauen mehr Rechte erhalten, es gibt mehr Freizeit und persönliche Freiheiten, das Verständnis von Missbrauch und Diskriminierung hat sich zum Glück gewandelt (die Akzeptanz weiblicher Dominas war damals sicher nicht in allen Gruppen vorhanden und eine Vergewaltigung in der Ehe war nicht strafbar)."

      Als ob die Old-Schooler eine Vergewaltigung gutheißen oder wenigsten als normal betrachten würden.


      "Aber es ist sozial eben auch normal, dass Randgruppen sich aggressiver vom Mainstream abgrenzen müssen, eben da sie sich in ihrer Existenz bedroht fühlen."

      Warum sollten sich Old-Schooler in ihrer Existenz bedroht fühlen?


      "Wer wirklich ein Old-School-BDSMler sein will, der dürfte sich gar nicht in der, zugegeben schnelllebigen, anonymen und oberflächlicheren virtuellen Welt rumtreiben, sondern müsste konsequenterweise seine Kontakte auf ein oder zwei kleine Gruppen beschränken und diese nach den alten Gepflogenheiten finden."

      Nur weil mir das "alte" besser gefällt als das "neue" muß ich nicht das Rad zurück drehen!


      "Daran erkennt man leicht, dass Old-School-BDSM und New-School-BDSM reine Kopfkonstrukte sind, wer meint sich darauf berufen zu müssen, um sich abzugrenzen, soll es tun."

      Ist nicht der ganze Einstieg in das SM-Leben zuerst eine Kopfkunstruktion?


      "Wer sich wirklich als Old-School-BDSMler, der das Internet und moderne Vernetzungen als Ursache für den Untergang der alten Szene verteufelt, durchgehen will, sollte sich konsequenterweise von BDSM Webseiten, größeren vernetzten Stammtischen und anderem Neumodischem BDSM Zeugs fernhalten. Dann hätte er wirklich das „Prädikat“ Old-School-BDSMler verdient."


      Diese Aussage hat die größte Sinnfreiheit, welche ich seit langem gelesen habe. Würde sich vielleich in einer Bild oder einer ähnlichen Zeitung gut verkaufen. Aber hier?


      Unterm Strich sehe ich mich als Gedankenlosen und Intoleranten SMler dargestellt. Mit keinerlei Anzeichen von Vernunft und Respekt anderen gegeüber. Über einen Kamm gezogen mit irgendwelchen Idioten, welche heutzutage im Netz ihre wahre Blüte erleben.


      Ja. Das nehm ich persönlich.
      Für mich sind alte Werte etwas, das ich auch mein eigen nenne, nicht in jedem Lebensbereich aber durchaus in einigen. Im Kontext BDSM könnte ich nicht mal sagen, was ich nun an neuen und was an alten Werten nutze, ich habe mich schlicht bisher nie damit auseinandergesetzt und leben das BDSM was sich mir durch meine Gedanken und mein Handeln erschlossen hat.

      Moon-Beast schrieb:

      Silbermond schrieb:

      Ich habe es nur mal bei einem erlebt der geschimpft hat, dass das gute alte SM aussterben würde und das was heute als SM gelebt würde ja nur noch gesellschaftlich angepasstes Weichspülerprogramm sei.
      Eine Aussage, die ich gut unterschreiben kann
      Ich denke zu den Spannungen führen eben solche Aussagen, sie suggerieren jenen, die sich nicht als Old-School bezeichnen, ihr BDSM sei schlechter und das kommt naturgemäß alles andere als gut an. Diese Aussage ist kein Einzelfall und ich denke das ist der Hauptgrund, dass es immer wieder Gegenwind gibt. Dieser Artikel ist auch nur entstanden weil in diesem Monat mehrfach das Wort hedonistisch in Bezug auf "New BDSM" genutzt wurde und ich mich da gefragt habe, was denken jene die damals schon aktiv waren heute über Old BDSM. Mir stößt die Aussage heute wäre alles weichgespült (auch in diesem bereits Thread erfolgt) recht sauer auf, da es heute wie damals softe und weitergehende BDSM Arten gibt und sie problemlos nebeneinander existieren können.

      Für mich eine spannende Auseinandersetzung bei der ich meinen Horizont erweitert und einiges, zum Beispiel über die ersten Munchs (modern Stammtisch), erfahren habe. Die meiste Zeit habe ich den beiden älteren Herrschaften einfach nur sehr gespannt zugehört, was sie zu erzählen hatten und als es ziemlich identisch war, wurde daraus eben jener Artikel.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      @Rudolf also unterm Strich, trifft nichts, was in dem Artikel geschrieben wird auf dich zu. Warum fühlst du dich dann angesprochen?
      Weil der Begriff old-school verwendet wird, der in dem Fall etwas irreführend ist weil es weniger um old school sondern um die vermeintliche Abgrenzung zwischen "echten" und "unechten" BDSMlern geht, derer sich viele bedienen - und eben im gleichen Atemzug behaupten, das wäre früher anders (besser) gewesen.


      rudolf schrieb:

      Beinhaltet diese Aussage nicht die Unterstellung, wenn auch nur die mögliche, das der "Old-Schooler" nicht nach Links oder Rechts sieht?
      Nicht unbedingt, eher die (logische) Konsequenz, dass weniger weitläufige Kommunikation (und die Reichweite war nunmal vor Zeiten des Internets nicht so groß) eben auch zu weniger weitläufiger Information führt.





      Rudolf schrieb:

      Ist das heute anders? Wobei ich in meinen SM-Leben noch keinen "Kulturschock" erlebt habe.
      Nein, wenn man sich von einer Kultur in die andere Bewegt werden einem Veränderungen wohl auch in Zukunft auffallen. Allerdings - aus meinem ersten Beitrag hier:
      "Anders als damals, ermöglicht das Internet es, sich in mehreren Blasen gleichzeitig aufzuhalten, was bestimmt zu etwas mehr Weitsicht führt, andererseits aber auch Unsicherheiten schafft."
      Ein Kulturschock kann heutzutage einfach leichter unterbunden werden.


      Anders als damals, ermöglicht das Internet es, sich in mehreren Blasen gleichzeitig aufzuhalten, was bestimmt zu etwas mehr Weitsicht führt, andererseits aber auch Unsicherheiten schafft.

      Rudolf schrieb:

      Als ob es vorher keine Gespräche darüber gegeben hätte.
      Hat es bestimmt, aber über diverse Foren wird mittlerweile wohl doch mehr Theoretisiert als Praktiziert, wodurch sich die Gewichtung wohl verschiebt.



      Rudolf schrieb:

      Sind heute nicht auch viele Szenarien "Quasiritualisiert"?
      Auch hier ein, gut möglich, aber die Verbreitung ist geringer - die Ernsthaftigkeit die fast schon einen Freimaurerischen Touch hat ist eher im Aussterben.




      Rudolf schrieb:

      "Aber es ist sozial eben auch normal, dass Randgruppen sich aggressiver vom Mainstream abgrenzen müssen, eben da sie sich in ihrer Existenz bedroht fühlen."

      Warum sollten sich Old-Schooler in ihrer Existenz bedroht fühlen?
      Das weiß ich auch nicht, viele machen jedoch den Eindruck, wenn es um Aussagen über "echtes" und "unechtes" BDSM geht. Manch einer, gibt sich als wäre BDSM ein geheimer Orden, zu dem nur bestimmte, sorgfältig ausgewählte Personen zugriff haben - das ist aggressive Abgrenzung würde ich mal sagen.




      Rudolf schrieb:

      "Wer sich wirklich als Old-School-BDSMler, der das Internet und moderne Vernetzungen als Ursache für den Untergang der alten Szene verteufelt, durchgehen will, sollte sich konsequenterweise von BDSM Webseiten, größeren vernetzten Stammtischen und anderem Neumodischem BDSM Zeugs fernhalten. Dann hätte er wirklich das „Prädikat“ Old-School-BDSMler verdient."


      Diese Aussage hat die größte Sinnfreiheit, welche ich seit langem gelesen habe. Würde sich vielleich in einer Bild oder einer ähnlichen Zeitung gut verkaufen. Aber hier?
      Ich sehe da nach wie vor schlichtweg eine logische Schlussfolgerung. Was man für schlecht hält soll man meiden.

      Nichts für ungut, aber nur weil man schon lange BDSMler ist und das ein oder andere Ritual toll findet aber sonst die anderen ihren kram machen lässt, muss man sich den Schuh nun wirklich nicht anziehen. :cake:
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.
      @Rudolf das entnehme ich zumindest deinem Post. Du stimmst keinem der Beschriebenen Punkte zu.


      Hab noch einen übersehen:

      Rudolf schrieb:

      Haben heutzutage viele SMler, sorry wurde ja vor einiger Zeit darüber belehrt das man ja BDSMler sagen muß, keine Angst mehr, ihre Neigung kund zu geben?
      Keine Angst ist übertrieben. Aber deutlich weniger, so ziemlich mein ganzer Freundeskreis weiß es und ich kenne bisher niemanden der mit meiner Neigung nicht umgehen konnte (abgesehen von ein paar dummen Witzen). Es ist ein immenser Unterschied ob man dann gleich mal als Krank gilt, oder ob man einfach nur schräg drauf ist.
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.

      TommieTiger schrieb:

      Nicht unbedingt, eher die (logische) Konsequenz, dass weniger weitläufige Kommunikation (und die Reichweite war nunmal vor Zeiten des Internets nicht so groß) eben auch zu weniger weitläufiger Information führt.
      Heißt das zwangsläufig dann dies, das, je mehr Informationen ich erreichen kann, diese dann unweigerlich besser bzw. richtiger sind?


      TommieTiger schrieb:

      "Anders als damals, ermöglicht das Internet es, sich in mehreren Blasen gleichzeitig aufzuhalten, was bestimmt zu etwas mehr Weitsicht führt, andererseits aber auch Unsicherheiten schafft."
      Ein Kulturschock kann heutzutage einfach leichter unterbunden werden.
      Aber auch nur dann, wenn man sich dafür interresiert. Wer sich nicht dafür begeistern kann, wird ein gleich großen "Schock" wie "damals" erleiden.


      TommieTiger schrieb:

      Das weiß ich auch nicht, viele machen jedoch den Eindruck, wenn es um Aussagen über "echtes" und "unechtes" BDSM geht. Manch einer, gibt sich als wäre BDSM ein geheimer Orden, zu dem nur bestimmte, sorgfältig ausgewählte Personen zugriff haben - das ist aggressive Abgrenzung würde ich mal sagen.

      Solche Personen findet man doch in der ganzen Gesellschaft. Es sind und bleiben Einzelexsemplare. Dies jetzt zu verallgemeinern ist auch nicht das gelbe vom Ei.


      TommieTiger schrieb:

      Auch hier ein, gut möglich, aber die Verbreitung ist geringer - die Ernsthaftigkeit die fast schon einen Freimaurerischen Touch hat ist eher im Aussterben.
      Ist dieser Vergleich nicht ein wenig übertrieben?


      TommieTiger schrieb:

      Weil der Begriff old-school verwendet wird, der in dem Fall etwas irreführend ist weil es weniger um old school sondern um die vermeintliche Abgrenzung zwischen "echten" und "unechten" BDSMlern geht, derer sich viele bedienen - und eben im gleichen Atemzug behaupten, das wäre früher anders (besser) gewesen.
      Zu guter letzt: Es ist nicht der Begriff als solches, sondern der Vergleich von "echten" und "unechten" SM. Es gibt nur eine Art von SM. Und die gestalltet jeder für sich. Und was viele tun, muß deswegen nicht richtig sein.
      Jedoch stimme ich in einem Punkt zu. Einiges was heute Im Schlafzimmer abläuft hat mit SM nichts gemein.

      TommieTiger schrieb:

      Ich sehe da nach wie vor schlichtweg eine logische Schlussfolgerung. Was man für schlecht hält soll man meiden.
      Wo bitte ist die hier die zwingende Logik? Außer man erachtet SM für schlecht. Dann sollte man es meiden.

      TommieTiger schrieb:

      Nichts für ungut, aber nur weil man schon lange BDSMler ist und das ein oder andere Ritual toll findet aber sonst die anderen ihren kram machen lässt, muss man sich den Schuh nun wirklich nicht anziehen
      Genau dieses "Kram machen lassen" nenne ich Toleranz. Ich zwinge keinem, meine Ansichten zu teilen.
      Nebenbei: Wann und welchen Schuh ich mir anziehe bleibt bei aller Freundschaft noch immer mein Problem. :cake:

      TommieTiger schrieb:

      Aber deutlich weniger, so ziemlich mein ganzer Freundeskreis weiß es und ich kenne bisher niemanden der mit meiner Neigung nicht umgehen konnte (abgesehen von ein paar dummen Witzen). Es ist ein immenser Unterschied ob man dann gleich mal als Krank gilt, oder ob man einfach nur schräg drauf ist.
      Dies freud mich für dich.
      Aber es gibt genügend, vorallem im Sub-Bereich, bei dennen sitzt die Angst noch sehr tief.

      Rudolf schrieb:

      Jedoch stimme ich in einem Punkt zu. Einiges was heute Im Schlafzimmer abläuft hat mit SM nichts gemein.
      Aber es tut doch niemandem weh wenn sich das Pärchen mit ein bisschen Popoklatsche und Augen verbinden selbst als BDSMler sieht oder?
      Genau um solche Aussagen geht es in dem Artikel. Es gab und wird immer Leute geben die ein BDSM leben das z.B. deiner Vorstellung davon nicht entspricht. Ist es deshalb weniger BDSM?

      Allerdings machen ein paar Punkte in deinem Beitrag stutzig... hast du meinen Kommentar aufmerksam durchgelesen?

      "Wer sich wirklich als Old-School-BDSMler, der das Internet und moderne Vernetzungen als Ursache für den Untergang der alten Szene verteufelt, durchgehen will, sollte sich konsequenterweise von BDSM Webseiten, größeren vernetzten Stammtischen und anderem Neumodischem BDSM Zeugs fernhalten. Dann hätte er wirklich das „Prädikat“ Old-School-BDSMler verdient."

      Kurzfassung: Wer das Inernet nicht mag soll es nicht nutzen. logisch.
      Was hat das nun mit BDSM ausüben oder nicht zu tun?

      Und bitte Interpretiere keine Wertungen in meine Beiträge wo keine sind.



      Rudolf schrieb:

      Aber es gibt genügend, vorallem im Sub-Bereich, bei dennen sitzt die Angst noch sehr tief.
      Du sagst es ja bereits noch. Das heißt, die Angst vor dem Outing wird weniger und ist es in den letzten Jahren auch geworden.
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.
      Vom prinzip her ist das hier eine Fortführung des respekt Threads. Und in vielen Dingen gibt es Oldschool, nicht nur im BDSM.

      ich bin Oldschool BDSM'ler , Oldschool Cracker & Hacker und Oldschool Hooligan.

      Was alle Dinge gemeinsam haben : Sie hatten eine eigene Gemeinschaft - und ansonsten nichts anderes , nicht einmal die Kernaussagen die sie von den Oldschool Leuten trennen. Nur die , die sich als Oldschool benennen sind älter und weiser geweorden , langsamer und bedachter ... das war es auch schon.

      Ich musste lange darüber nachdenken was die Szenen heute und damals trennt. Und ich fand nicht vieles , eigentlich nur kleinigkeiten.

      Aber wir hatten alles in allem mehr Respekt vor den anderen.

      Aber das ist wieder rückführend zum respekt Thread.

      Aber es ist auffallend das mit dem Wort Oldschool auch meist die eingeschworenen Gemeinschaften von damals betitelt werden. Die BDSM Szene war kleiner und verschworener. Die Cracker und Hackerszene in den 80er und 90er deutlich entspannter und untereinander bekannter als heute und die Hooligans der Anfänge waren sogar bereit nach der Hauerei ein Bier trinken zu gehen. Wir kannten da auch noch andere regeln .. aber das wäre zu weit schweifend.


      Das ist das einzige was Oldschool ausmacht ... es sind heute alte leute *duck* .. aber wir alle denken in der jeweiligen Szene das das was wir gemacht haben besser und schöner war .. aber war es das ? ...
      Norden, Süden, Krieg und Frieden, Chaos, Ordnung, Liebe, Hass
      Unwahrheiten, Ehrlichkeiten bringe ich in jede Stadt
      Trauer, Freude, Tod und Leben, will ich nehmen, will ich lassen
      wenn der Narr dann weiterzieht, wird man ihn lieben oder hassen
      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )

      TommieTiger schrieb:

      Wer sich wirklich als Old-School-BDSMler, der das Internet und moderne Vernetzungen als Ursache für den Untergang der alten Szene verteufelt, durchgehen will, sollte sich konsequenterweise von BDSM Webseiten, größeren vernetzten Stammtischen und anderem Neumodischem BDSM Zeugs fernhalten. Dann hätte er wirklich das „Prädikat“ Old-School-BDSMler verdient."
      Habe ich gelesen.
      Die Aussagen, von "Old-Schoolern", welche ich kenne, verteufeln nicht das Internet.

      Aber sie beklagen fast alle durch die Bank, das dadurch, und dies wurde ja auch in diesen Artikel bemerkt, sich jeder Hinz und Kunz einen "Dom" und jede Hanni und Nanni sich eine "Sub" nennen kann. Selbst wenn nicht einmal wissen was BDSM bedeutet.

      Deine Aussage wegen des Prätikates werde ich persönlich als Abwertung an Menschen, welche "alte Werte" schätzen aber dennoch nicht in der "Vor-Internet-Steinzeit" leben wollen. Was sich ja nicht wirklich und/oder zwangsweise ausschließt.
      Sie besagt doch nichts anderes, als das "wirkliche Old-Schooler" doch bitte nur Briefe sollen.
      @TommieTiger
      Ich denke, das ist auch eine Altersfrage.
      Du bist 24 Jahre jung und ich glaube nicht, dass Du auch nur annähernd beurteilen kannnst, wie es für 24jährige in meiner oder einer noch ältereren Generation war. Oder auch im Umfeld jetzt von Gleichaltrigen in meinem Alter.

      TommieTiger schrieb:

      "Wer sich wirklich als Old-School-BDSMler, der das Internet und moderne Vernetzungen als Ursache für den Untergang der alten Szene verteufelt, durchgehen will, sollte sich konsequenterweise von BDSM Webseiten, größeren vernetzten Stammtischen und anderem Neumodischem BDSM Zeugs fernhalten. Dann hätte er wirklich das „Prädikat“ Old-School-BDSMler verdient."

      Kurzfassung: Wer das Inernet nicht mag soll es nicht nutzen. logisch.
      Was hat das nun mit BDSM ausüben oder nicht zu tun?
      Man kann den von Dir zitierten Satz auch anders interpretieren, als Du es meinst:
      "Old-School-BDSMler sehen Internet und moderne Vernetzungen als ursächlich für den Untergang der alten Szene an, also sollen Old-School-BDSMler doch bitte die Finger davon lassen. "

      Nur warum?
      Erst einmal: Warum wird behauptet, dass Old-School-BDSMler das Internet verteufeln? Und selbst, wenn das wahr wäre: Warum sollten sie dann fernbleiben? Wäre es im Gegennteil nicht sinnvoller, sie damit vertraut zu machen? Mitzunehmen statt auszugrenzen?
      (Davon abgesehen glaube ich nicht, dass Old-School-BDSMler das Internet verteufeln).

      Der Artikel suggeriert, dass es Old-School-BDSMler nur deswegen gab/gibt, weil die Kommunikationsmittel früher anders waren, also nicht aus Überzeugung handelten, sondern allein aufgrund der damals nur vorhandenen Möglichkeiten des Auslebens. Das empfände ich auch als beleidigend. Denn es suggeriert das Unvermögen, ein eigenes BDSM zu leben.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Rudolf schrieb:

      Deine Aussage wegen des Prätikates werde ich persönlich als Abwertung an Menschen, welche "alte Werte" schätzen aber dennoch nicht in der "Vor-Internet-Steinzeit" leben wollen. Was sich ja nicht wirklich und/oder zwangsweise ausschließt.
      Sie besagt doch nichts anderes, als das "wirkliche Old-Schooler" doch bitte nur Briefe sollen.
      Man beachte die Anführungsstriche. Nicht meine Aussage. Zitat aus dem Artikel.

      Bitte belass es bei "wer als ... durchgehen will" doch auch bei "wer als ... durchgehen will" also wer das internet blöd findet soll es Meiden. Das hat erst mal mit irgendwelchen Spielarten oder sonstwas gar nichts zu tun. Abgesehen davon kenne ich genügend Aussagen wo das Internet sehr wohl den Schwarzen Peter bekommt - und die Leute die diese aussagen tätigen sollen sich angesprochen fühlen, also old schooler die das Internet verteufeln.


      "Der Artikel suggeriert, dass es Old-School-BDSMler nur deswegen gab/gibt, weil die Kommunikationsmittel früher anders waren, also nicht aus Überzeugung handelten, sondern allein aufgrund der damals nur vorhandenen Möglichkeiten des Auslebens."
      Tut er das? Ich fand ihn eigentlich erstaunlich neutral formuliert. Ich habe eher ein bisschen das Gefühl es wird als Angriff empfunden wenn etwas gesagt wird, was damals einfach so war.
      Vielleicht weil man seine damaligen Kommunikationsmöglichkeiten verteidigen will (also im Sinne von, "mein BDSM damals war ja auch richtig" - war es ja auch, genauso wie das heutige)?
      Die Kommunikationsmittel waren früher so und sind heute so. Daran ist nichts besser oder schlechter. Seltsam wird es nur, wenn man jetzt auf Krampf an den alten festhalten will und die neue Kommunikation dafür verantwortlich macht, dass es eben nicht mehr ganz so läuft wie früher.
      Im Grunde sagt der Artikel auch aus dass es früher (aufgrund der wenigen Möglichkeiten) durchaus mehr überzeugung brauchte als heute um seine Neigung überhaupt zu leben. Die Range an verschiedenen Spielarten innerhalb einer Gruppe war vermutlich geringer - wenn man bedenkt wie viele Leute hier im Forum davon sprechen, auf welche Dinge sie durch das Internet kommen die sie ohne dieses Medium gar nie in Betracht gezogen hätten.


      "Du bist 24 Jahre jung und ich glaube nicht, dass Du auch nur annähernd beurteilen kannnst, wie es für 24jährige in meiner oder einer noch ältereren Generation war. Oder auch im Umfeld jetzt von Gleichaltrigen in meinem Alter."
      Die Freiheit nehme ich mir jetzt einfach mal heraus. Nachfühlen kann ich es vielleicht nicht, aber mein Urteilsvermögen ist im allgemeinen relativ gut. Allerdings tut das nichts zum Thema, es geht hier rein um den Artikel und was daran Beleidigend sein soll.

      Im großen und ganzen wird hier finde ich ein bisschen (zu) viel Interpretiert.
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.

      TommieTiger schrieb:

      Tut er das?
      Ja, das macht er.
      Und nein, das hat nichts damit zu tun, dass es früher kein Internet gab und man frühere Kommunikationsmöglichkeiten verteidigen will.

      Du schreibst selbst:

      TommieTiger schrieb:

      Seltsam wird es nur, wenn man jetzt auf Krampf an den alten festhalten will und die neue Kommunikation dafür verantwortlich macht, dass es eben nicht mehr ganz so läuft wie früher.
      Wer will das denn (also auf Krampf an den alten festhalten)? Im Artikel (und auch von Dir) wird aber genau das über Old-School-BDSMlern gesagt.
      Es mag sein, dass es solche BDSMler gibt. Aber es ist mMn kein Zeichen dafür, dass derjenige ein Old-School-BDSMler ist.
      Ich selbst halte mich iü nicht für einen Old-School-BDSMler, einfach, weil ich BDSM nie so leben kann (obwohl es mich immens fasziniert und triggert).
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud