Old-School-BDSM, gibt es das überhaupt?

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      TommieTiger schrieb:

      Zum Thema weichgespült: Ist denn was schlechtes dran, wenn Leute, die weniger Hardcore sind, auch mitmischen dürfen?




      Rudolf schreibt:
      Meiner Meinung nach ist SM eine Einstellung und keine Spielerei mal so zwischendurch.
      Hat für mich etwas mit S(eele)&M(ensch) zu tun.

      TommieTiger schrieb:

      Für manche ist es das eben. Diesen deshalb abzusprechen, BDSMler zu sein (sie definieren sich selbst ja so) ist einfach überheblich. Genauso könnte ich sagen, du bist kein BDSMler weil du SM und nicht BDSM sagst. Und genau das hast du hier getan:

      "Jedoch stimme ich in einem Punkt zu. Einiges was heute Im Schlafzimmer abläuft hat mit SM nichts gemein."
      Ich hoffe, das ich nicht wieder irgend etwas zerpflückt habe.
      Wo, falls, habe ich behauptet das es etwas schlechtes ist?
      Wo, falls, habe ich gesagt, das sie nicht mitmischen dürfen? Ich kann und will dies auch nicht verhindern. Nur ist es für mich halt kein SM.
      Und wenn es für manche nur die Spielerei für zwischendurch ist, ist es ihr Problem und nicht meines.
      Und das ich SM verwende anstelle von BDSM, wie heutzutage gebrauch ist, wurde mir hier auf der Plattform auch schon vorgeworfen. Ebenfalls gepaart mit der Aussage, dadurch könne ich kein "richtiger BDSMler" sein.
      Nebenbei Bemerkt: Es war eine jüngere, studierte Dame.

      TommieTiger schrieb:

      Im Großen und Ganzen, ja, ich bin bisweilen ein klein wenig sauer auf dich, weil du dir meine Beiträge nicht aufmerksam durchliest (zumindest habe ich bei manchen Antworten den Eindruck - so wie bei der oben genannten) ich will dich nicht irgendwie in einem schlechten Licht hinstellen, mir geht es mehr ums verstehen und ich sehe ehrlich gesagt in dem Artikel immer noch nichts, wovon z.B. du dich angesprochen fühlen solltest, wenn du wirklich wie du sagst einfach nur deine Werte in Ehren hältst und andere so leben lässt wie sie wollen. Die verwendete Definition von old school ist eine andere als deine und damit sollte vielleicht eher die Frage sein welche Bezeichnung für das Phänomen passender ist.
      Dann bist du halt sauer. Sorry für meine Offenheit.

      Aber du unterstellst mir, das ich deine Beiträge nicht aufmerksam durchlesen. Würde ich dies tun, nicht aufmerksam lesen, hätte ich gar nicht geantwortet.
      Durchaus kann ich auch verstehen, das du nicht in einem schlechten Licht da stehen willst. Wer will das schon?
      Aber warum stellst du dann andere in schlechte Licht?.
      Du beziehst dich auf den Artikel und verteilst die Rund-um-Keule an alle welche die "alten Vorstellungen" lieber haben.
      Du sagst du willst verstehen. Gut. Darauf basiert eine Gemeinschaft.
      Aber Verstehen beinhaltet auch das man zuhört und den über den anderen Standpunkt mal nachdenkt.

      Ich bin jetzt fast seit 40 Jahren im SM unterwegs. Habe genügend Menschen kommen und gehen sehen. Mit einigen verband mich eine gute und feste Freundschaft. Habe die Höhe und Tiefen des SM-Lebens auskosten dürfen. Hat mir auch einen guten Job gekostet. Aber es hat mein Leben bereichert. Allerdings erst, nachdem ich gelernt habe, nachzudenken und versucht habe den anderen zu verstehen. Manchmal ist es mir gelungen. Manchmal auch nicht. Jedoch weis ich, das es nicht nur einen SM gibt.
      Und hätte dies der Schreiberling des Artikels auch getan, würde es diesen ganzen überflüssigen Disput nicht gegeben.

      Ach ja. Was mich an diesen Artikel so negativ anspricht ist das Gesamtbild von SMlern, welche die Old School schätzen.
      Dumm, Uneinsichtig, Nicht wandelbar, Sturköpfig.
      Sind so einige Schlagwörter, welche mir dabei in den Kopf kommen.
      Das ganze gepaart mit der Aussage, das dies alles durch die fehlende Möglichkeit der Kommunikation hervorgerufen wurde und das das Internet mit all seinen ach so tollen Plattformen jetzt alles besser macht.
      Das Internet macht es nicht besser, sondern nur einfacher.
      @Rudolf
      Aber demnach wäre ich nun wirklich gespannt auf deine persönliche Definition. :blumen:
      Versteht das nicht falsch, mich interessiert das wirklich.

      Edit.: In der Regel ist es ja so, dass nur die unangenehmen als Old-school auffallen - eben mit Sätzen wie ihr neuen seid alle verweichlicht und habt keine Ahnung - weil sie eben aggressiver in Erscheinung treten - aber wie sieht die "Alte Schule" denn nun wirklich aus?
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.
      @TommieTiger auuutsch, da ist es schon wieder. Es geht bei „old school“ eben nicht um Langjährigkeit oder die ewig Gestrigen. Das geht aber eigentlich aus den diversen Post deutlich hervor zB @Viva s Erklärung hinsichtlich einer Variante des Verständnisses und der Variante von BDSM. Wenn ich das richtig verstanden habe...
      Das ist eben auch (zumindest) ein wenig die Kritik am Artikel. Aber nachdem nun so viel dazu erklärt wurde, wäre das, was hier von Dir wiederholt hinterfragt wird eher ein eigenes Thema wert und ist tatsächlich eher ein bisschen OFFTOPIC.

      TommieTiger schrieb:

      In der Regel ist es ja so, dass nur die unangenehmen als Old-school auffallen - eben mit Sätzen wie ihr neuen seid alle verweichlicht und habt keine Ahnung - weil sie eben aggressiver in Erscheinung treten - aber wie sieht die "Alte Schule" denn nun wirklich aus?
      @Hypatia Willst du mich falsch verstehen oder passiert dir das einfach? Wo siehst du denn da einen Hinweis auf die ewig gestrigen? Ich habe damit beschrieben, was ich bisher von Leuten die sich selbst als Old school sehen gehört habe. Ich frage eben nach der Variante des Verständnisses das diejenigen haben, die sonst nicht als solche in Erscheinung treten.
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.
      Um mal ein wenig wieder zum eingangs genannten Artikel zurückzukommen, die Kernaussage des Artikels ist zum einem wohl eine Kritik an der Abgrenzung der Old-Schooler und zum anderem die Auffassung das die Unterschiede zwischen Old und New? gar nicht so groß sind, frei nach dem Motto "Wir machen doch alle das Gleiche"
      Nun, ich finde vor allem die zweite These gewagt, während manche BDSM als reine Bereicherung für ihr Sexualleben sehen, trennen Andere die Bereiche BDSM und Sex komplett, für wieder Andere ist BDSM eine Lebenseinstellung, all dies in einen Topf zu schmeißen finde ich schon irgendwie zu kurz gedacht.
      Den Punkt mit der Abgrenzung finde ich persönlich im Artikel viel zu eindimensional dargestellt, Abgrenzung ist mMn. nichts per se schlechtes. Besonders kritisch empfinde ich die Darstellung das Abgrenzung in diesem Kontext häufig als ein "Die" halten ihre Lebensweise für die Einzig richtige interpretiert wird, und somit als Kritik am eigenem BDSM persönlich genommen wird. Nur weil jemand darlegt was er/sie für sich selbst als richtig erachtet ist dies noch keine Kritik an Denen die anders leben. Ich habe von dieser oft erwähnten "Wir sind was Besseres" Mentalität noch nichts mitbekommen, nur weil man sich dazu bekennt das man Anders ist, ist das noch keine Kritik an denen die "Mainstream" oder was auch immer vorziehen.
      Wenn jemand sagt "Für mich ist das die Einzig richtige Lebensweise" dann bedeutet das im Normalfall das diese Person damit auch sich meint und nicht vorsucht den Rest der Welt von was auch immer zu überzeugen. :pardon:

      Ich persönlich finde es Schade das mit der Abgrenzung der Old-Schooler eben oft auch einhergeht das man wenig über diese Art zu leben erfährt, ich kann diese Zurückhaltung aus diversen Gründen durchaus nachvollziehen, empfinde es aber dennoch als schade.
      ich habe den Artikel jetzt auch zwei mal gelesen
      so richtig verstehe ich nicht wo der zusammenhang besteht

      das es früher schwieriger was Gleichgesinnte zu finden okay

      das es früher dahingehend vileicht mehr eine verschworene Gemeinschaft war , derer die sich miteinander austauschten einen weg gefunden haben zueinander zu finden auch okay


      die Frage ist , die sich mir sellt , macht denn das den anhänger von old-school aus ?

      ich denke nein, das werden andere dinge sein

      die Behauptdung das es old school nicht geben kann nur weil jemand internet und co nutzt , die finde ich auch an den Haaren herbeigezogen.

      Was mir bei solchen Diskussionen immer wieder auffällt das Äpfel mit Birnen verglichen werden

      die einen sagen die Äpfel schmecken besser, die anderen sagen Birnen

      so soweit erst mal okay, denn das ist ja bekanntlich Geschmackssache

      aber das manche sagen hey, wenn du Birnen nicht magst, dann darsf du von dir nicht sagen, dass du gerne Obt ist, den nur wer Birnen mag, darf sich Obstesser nennen finde ich irgendwie , hmmm naja komisch halt

      Vileicht bin ich ja noch nie dazu gekommen überhaupt mal eine Birne zu probieren, vileicht würde sie mir ja schmeckenm, wenn ich mal ein stück davon zum probieren bekomme, vileicht spucke ich sie auch aus, und sage bäh, neee bekomme ich nicht runter

      aber deswegen darf ich dann trotzdem weiter von mir behaupten ich esse gerne Obst, nur Birnen, die mag ich nicht

      oder nur in verbindung mit Äpfeln und Bananen im Obstsalat weil da aufeinmal der Geschmack der Birne durch das Aroma vom Apfel und der Banane eine ganz andere Note bekommt

      aber ich werde es nicht rausfinden , wenn mir mir keiner seine heilige Birne auch nur mal anbietet

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von bastet ()

      Die andere Frage die sich mir stellt

      Rudolf schrieb:

      Und wenn es für manche nur die Spielerei für zwischendurch ist, ist es ihr Problem und nicht meines.
      Wieso ist es ein Problem
      ich habe damit kein Problem
      wieso muss man immer von Problemen reden?

      Okay, ich bin jemand, dem es relativ wumpe ist ob andere das was ich lebe, was ich fühle , was sich für mich richtig und gut anfühlt als BDSM sehen oder nicht.

      Weil ich damit weder jemanden beeindrucken will, ich will auch nicht nen Orden bekommen, auch nicht das andere mir Beifall klatschen

      ich will einfach nur glücklich sein, so wie ich lebe

      TommieTiger schrieb:

      In der Regel ist es ja so, dass nur die unangenehmen als Old-school auffallen - eben mit Sätzen wie ihr neuen seid alle verweichlicht und habt keine Ahnung - weil sie eben aggressiver in Erscheinung treten - aber wie sieht die "Alte Schule" denn nun wirklich aus?
      Ähh ja....
      Ganz ehrlich? Jetzt sollen sich die Unangenehmen hier äußern?

      Wenn man etwas erfahren möchte, ist es meist der bessere Weg, wenn man nicht gleich, ganz viele Vorurteile in den Raum schmeißt und potentielle Gesprächspartner "abstempelt.
      Es wäre allerdings auch ganz schön, wenn immer wiederkehrende Anschuldigung, mal belegt werden würden.
      Nur wenn man eine Entwicklung nicht gut findet, heißt es noch lange nicht, das man die Personen verurteilt, mitunter ist es einfach nur ein:"Das ist nicht Meins!".

      Um evtl. mal für ein bisschen Verständnis hierzu werben.
      Die "Alte SM Szene" war die gewesen die angefangen hat sich zu vernetzen.
      Das sind Diejenigen die Stammtische, Vereine ect. ins Leben gerufen haben.
      Zum damaligen Zeitpunkt, war es nicht "schick" sich dort zu treffen, es war nicht so toleriert wie heute.

      Erst mit dem Zeitalter des Internets hat sich da einiges geändert.
      Es wurde leichter Kontakt in die Szene aufzunehmen.
      Daraus resultiert auch, dass es heute deutlich mehr Menschen gibt, die sich für BDSM interessieren.
      Aus der Logik der Sache heraus, auch mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen der Neigung.

      Ich glaube bis dahin keiner der Anhänger der Old-School ein Problem damit.
      Das Problem fängt imho da an, wo jetzt Diejenigen die dieses Netzwerk mit aufgebaut haben, genau innerhalb von diesem, wieder zur Randgruppe deklariert werden.

      Erneut ziehen sie sich zurück, suchen wieder Ihresgleichen, um ihre Neigung ausleben zu können ohne sich Vorurteilen ständig stellen müssen.
      Denn den wenigsten liegt wirklich daran zu missionieren, viele wollen einfach nur auch über ihre Lebensweise berichten können und es ist müssig diese dann verteidigen zu müssen.
      ich glaube dieses Old School hat eine Menge mit gewissen...ich nenne es mal "Grundwerten" zu tun.

      Grundwerte könne sich natürlich auch ändern oder man legt eben nicht soviel Wert darauf.

      Ein Beispiel: wenn man jenamden trifft begrüßt man sich.....das kann nun über ein "Hallo" sein oder eben auch "man gibt die Hand mit guten Tag,"- heute wohl nicht mehr immer Gang und Gäbe - für mich ist das ein Grundwert.

      Bei Old Schkool sehe ich auch solche Grundwerte......

      -wie was Dom sagt ist Gesetz für Sub ( ohne das es Sub schlecht geht damit...)
      - eine eher lockere Bindung gibt es nicht
      - eine gewisse Strenge...vielleicht auch größere Strenge.....

      das ist schon schwierig zu beschreiben insgesammt ein Zusammenspiel einzelener Komponenten, die andere eben auch auslassen.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Gentledom schrieb:

      Gerne wird angeführt, dass damals Hierarchien und der damit verbundene Respekt selbstverständlich war. Dies bedeutet, man hatte sich als Sub jedem Dom gegenüber besonders respektvoll zu verhalten. Heute sagen viele Subs, ich muss mich nur dem Dom gegenüber besonders respektvoll verhalten, der eben mein Dom ist.
      Hier sehe ich einen ganz gravierenden Unterschied in der veränderten Szene. Zu Old-School-Zeiten waren der Zugang zur Szene und die Überprüfung in der Gruppe viel stärker kontrolliert. Möchtegern-Doms erhielten idR keinen Zugang. Ein wirklich durch und durch dominanter Mann, der das auch mit jeder Faser ausstrahlt, weckt in mir automatisch meine devote Ader. Da reicht ein durchdringender Blick und ich falle in meine Rolle. Auf heutigen Veranstaltungen dagegen läuft so einiges rum was sich Dom nennt, das bei mir eher ein Grinsen als irgendwelche devoten Empfindungen hervorruft. Diesen Menschen kann ich nicht mit einem besonderen Respekt (im BDSM Sinne) sondern nur mit der ganz normalen Höflichkeit, die ich zunächst einmal jedem Menschen in meinem Alltag entgegenbringe, begegnen.
      A gentleman is a man who knows when not to be gentle.
      Liebe @dornenspiel und alle anderen die hinter jeder meiner Aussagen einen Vorwurf vermuten, lest bitte meine Beiträge nicht von vornherein mit dem Wunsch, etwas negatives darin zu finden, dann klappts mit dem Verständnis vielleicht besser.
      Wenn ich meine, dass sich sonst eher die agressiven zu Wort melden, würde ich gerne jetzt die Sicht von denen hören, die von den agressiven sonst übertönt werden. Seht es als möglichkeit, ein schiefes Bild geradezurücken, das man von euch hat, nicht als vorwurf.
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.
      Was ein journalistischer Murks dieser Artikel doch ist. Da sitzen Drei zusammen und haben die Chuzpe, eine am Ende nur pseudohistorische Betrachtung des „Old-School“-BDSM zu zimmern, die sich selbst den Anspruch der Seriosität verleiht. Immerhin zwei der Vertreter blicken ja auf Dekaden praktizierten BDSMs zurück – welch Referenz, die Selbstreferenz doch ist. Schließlich haben sie aber nichts zu bieten, als eine Melange aus Halbheiten und Diffamierung und sprechen zuletzt jenen, über die sie reden deren Qualitäten ab.

      Zu den Halbheiten mag gehören, dass „Old-School“ ernsthafter, vielleicht auch härter ist. Es sei aber mal dahingestellt ob sich das bewahrheiten würde, wenn man wirklich in den Archiven des BDSM recherchierte. Woher kommt denn die BDSM-Bewegung? Welche historischen Gruppenim Sinne von Schulen oder Lehrlinien gibt es denn nachweislich? Was sind deren jeweilige Werte? Kein Wort wird dazu verloren. Da skizziert man doch lieber das Bild einer „Schicksalsgemeinschaft“, eine lakonische, fast schon Mittleid vortäuchende Diffamierung. Der Begriff der „Schicksalsgemeinschaft“ trifft eben so gut auf dieses Forum zu, in dem Ihr Euren Artikel veröffentlicht, liebe Autoren. Bravo! Und selbst die hat journalistisch Stil gegen diesen „Artikel“. Auch der Rückschluss aus mangelnden Kommunikationsmöglichkeiten - eine technische Entwicklung, die derart allgemeingültig und offensichtlich ist, dass sie auch auf Briefmarkensammler und Hobbyarchäologen zutrifft – auf „Quasiritualisierungen“ als Postulate kleiner Gruppen ist kein Beweis für irgendwas. Quasi eine Quasibehauptung, eine Nebelkerze, viele Nuller und Einser im digitalen Medienuniversum mit dem Erkenntniswert Null.

      Ich habe auch nie einen Vorwurf in der Aussage erkannt, das „neue BDSM sei hedonistisch“. Als ich mit dieser These das erste mal konfrontiert wurde, habe ich etwas dabei Begriffen: es ist kein Vorwurf, sondern eine Zustandsbeschreibung. Wer selbst überzeugter Hedonist ist sollte sich von der Beschreibung doch nicht abschrecken lassen, sonder einfach begreifen, dass es auch anderes geben könnte. Die „Philosophie im Boudoir“ ist für meine Geschmack stark hedonistisch geprägt, und De Sade dürfte historisch wohl als Referenz für BDSM gelten. Aber was ist das andere dann? Ich habe es als „paraphil“ erklärt bekommen und konnte es so auch vom Hedonismus differenzieren. Ein von der Norm abweichendes, hierarchisches Beziehungsmodell, das einer tieferen, seelischen Motivation entspringt als der Hedonismus der modernen Spaßgesellschaft. Allerdings begegne ich selbst auch dieser Differenzierung wieder kritisch, denn ich erkenne im Bekenntnis zum Hedonismus aus dem „Boudoir“ durchaus auch tiefere seelische Bewegungen, als im Hedonismus der modernen Spaßgesellschaft: Reflektion zur Bewußtheit.

      Und so äußere ich hier meinen Unmut über ein digitales Nullwerk im digitalen Raum. Nein, ich werden keine Briefe mit Tauben verschicken, ich lasse keinen Boten aussenden um meine Meinung zu verkünden., wie die Drei es den „Old-Schoolern“ offensichtlich als letzten, aus Konsequenz der „Old-School-Zugehörikeit“ gut gemeinten Rat anheimstellen. Die letzte intellektuelle Niederung, die auch durch die abschließende Halbheit, BDSM ist individuell, nicht besser wird.

      Dem Artikel fehl offensichtlich das, was Old-Schooler vielleicht zu Recht gegenüber dem Mainstream der modernen Hedonisten für sich in Anspruch nehmen: echte und seriös reflektierte Innerlichkeit. Vielleicht ist die (ggf nur unbewusste) Erkenntnis über diesen Mangel der Schmerz der Moderne, aus dem heraus sie „Old-Schoolern“, egal ob Hip-Hop, Hooligans oder BDSMlern ihr Bedürfnis zur Abgrenzung vom Flachland des Populären absprechen möchte. Da liegt es eben auf der Hand, dass man jene schließlich im großen Kübel der Individualität in den Arm schließen möchte um das Besondere jener, das wirklich Individuelle einzuebnen und sich selbst damit in die gleiche Gruppe einzureihen. Aber dazu müsste man tiefer ins Innere vordringen. Zugleich maßt sich der Artikel aber an zu wissen, was echtes BDSM ist: individuell nämlich – wie kreativ und uneigennützig. Wer innerhalb einer Gruppe so albern argumentiert, der braucht sich auch nicht zu wundern, dass er zu hören bekommt, dass BDSM und „Vanilla“ aus einer gruppenunzugehörigen Perspektive doch auch nur verschiedene Vokabeln für ein und das selbe und BDSMler eine arrogant-aggressive bis pathologische Randgruppe sind, die mit Abwertung („Vanilla“, „Stino“) etwas Besonderes für sich reklamiert, das doch gar nicht besonders ist.

      TommieTiger schrieb:

      Liebe @dornenspiel und alle anderen die hinter jeder meiner Aussagen einen Vorwurf vermuten, lest bitte meine Beiträge nicht von vornherein mit dem Wunsch, etwas negatives darin zu finden, dann klappts mit dem Verständnis vielleicht besser.
      Wenn ich meine, dass sich sonst eher die agressiven zu Wort melden, würde ich gerne jetzt die Sicht von denen hören, die von den agressiven sonst übertönt werden. Seht es als möglichkeit, ein schiefes Bild geradezurücken, das man von euch hat, nicht als vorwurf.
      Damit es mit dem Verständnis besser klappt, wenn du von den Aggressiven redest, wer ist denn damit gemeint? Ich konnte ein solches Verhalten nicht feststellen. Oder in welchen Zitaten ist es wiederzufinden?

      Wenn du von dem "schiefen Bild" redest, dann bestätigt es ja zumindest, dass was häufig erwähnt wird, dass es da gewisse Vorbehalte gibt ;)
      Meinst du wirklich das könnte hier von einer handvoll Usern ausgeräumt werden?


      Es geht um eine komplette Lebenseinstellung, die trotz gewisser Ähnlichkeiten, doch recht unterschiedlich ausfallen können.

      Genau da ist mMn. auch das ganz große Problem, denn was kritisiert wird, sind nicht einfach nur irgendwelche Praktiken, sondern eine ganze Lebenseinstellung.

      Es ist zudem außerordentlich schwierig, diese zu erklären, ohne dass sich gleich jemand, der es anders lebt, in seiner Lebensweise angegriffen fühlt.
      Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass Diejenigen die Aufgeschlossen sind und ohne Vorurteile, keine all zu großen Probleme haben, mit den Anhängern der "Alten Schule" ins Gespräch zu kommen.

      In der Regel habe ich kein Problem damit, zu meinem Lifestyle zu stehen. Darüber Auskunft zu geben, auch sachlicher Kritik entgegen zugehen.
      Nur wenn provokante Texte verfasst werden, gehe ich darauf ein, mache auch meinen Unmut kund, allerdings werde ich dann ganz bestimmt keinen Seelenstriptease machen, um diese Vorurteile auszuräumen.
      Es verursacht ebenso wie wie dieser Satz " Seht es als möglichkeit, ein schiefes Bild geradezurücken, das man von euch hat, nicht als vorwurf." nur das Gefühl von, ihr seid anders / falsch...nicht zugehörig.
      Nein da möchte ich die Möglichkeit nicht nutzen, da irgendetwas gerade zu rücken.
      Ich bin gerade am überlegen, ob es wirklich die Unterscheidung zwischen "Old-School" und dem Rest brauchen müsste?

      Es ist glaube ich keine Anmassung von mir, wenn ich behaupte, das "uns", den "Old-Schoolern" nicht eine besondere Praxis sehr am Herzen liegt oder ein besonderer Kleidungsstil. Es sind doch eigentlich mehr, wie hier ebenfalls schon ein paar mal angesprochen wurde, die "alten Werte" bzw. "Wertvorstellungen", die (ganze) Lebenseinstellung und der daraus resultierende Umgang miteineinander und im SM-Bereich im Besonderen, welche uns zu, aus Sicht der (geistig)- Jüngeren zu den "Alten" machen.
      Damit ich nicht gleich wieder Angegriffen werde: Auch Jahrgangsjüngere können solche Wertvorstellungen haben.

      Weiterhin ist es doch eine ungeschriebene Tatsache, das die Mehrzahl derer, welche sich das "Prädikat" Dom an ihre Fahne heften, egal ob auf der Straße oder im Netz, wobei das Netz den absoluten Löwenanteil dabei hat, im realen (Leben) nie als solche durchgehen würden.
      Die mir zu Ohren gekommenen Aussagen solcher "Doms" lässt doch wirklich fast keinen anderen Schluß zu, als das es dabei nur um Sex bzw. deren eigenen Narzissmus geht. (Ach ich lehne mich schon wieder weit aus dem Fenster.)

      Ich erlaube mir hier einmal einen Link einzustellen, welcher meine persönliche Einstellung zu SM und D/s ganz gut wiederspiegelt.
      .http://theartofpain.de/2013/01/27/transform-it-into-real-life-oder-qualitaten-eines-dominanten/

      Nebei zeigt er auch, so finde ich zumindest, die kleinen, feinen Unterschiede zwischen den realen und virtuellen Leben gut auf.
      Dies hat jetzt nichts damit zu tun, das ich harten Sex, welcher für die Beteiligten ihr SM ist, abwerten möchte.
      Es ist halt nicht meines.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von myownspirit () aus folgendem Grund: Direktverlinkung entfernt

      @Herr von Rhea, Dein Post strotzt so sehr von Be- bzw. vor allem Abwertungen, dass ich mich bemüßigt fühle, darauf zu antworten.

      Ein unvollständige Sammlung Deiner Abwertungen:
      - journalistischer Murks
      - pseudohistorische Betrachtung
      - Referenz, die Selbstreferenz doch ist
      - Melange aus Halbheiten und Diffamierung
      - Quasibehauptung, eine Nebelkerze, viele Nuller und Einser im digitalen Medienuniversum mit dem Erkenntniswert Null
      - digitales Nullwerk
      - letzte intellektuelle Niederung
      - etc.

      Du machst genau das, was Du den Autoren des Artikels vorwirfst:

      Herr von Rhea schrieb:

      Schließlich haben sie aber nichts zu bieten, als eine Melange aus Halbheiten und Diffamierung und sprechen zuletzt jenen, über die sie reden deren Qualitäten ab.
      Eine Deiner zentralen Aussagen:

      Herr von Rhea schrieb:

      Ich habe auch nie einen Vorwurf in der Aussage erkannt, das „neue BDSM sei hedonistisch“.
      Aus dem Kontext Deiner Aussage schließe ich, dass Du nicht von philosophischem Hedonismus sprichst. Und zitiere Wikipedia:

      Wikipedia Link entfernt


      [Edit: Wikipedia-Zitat wieder eingefügt - ohne Link ;) ]

      Wikipedia schrieb:

      Im Gegensatz zu dem philosophischen Verständnis wird im alltagssprachlichen Gebrauch mit dem Begriff Hedonismus häufig eine nur an momentanen Genüssen orientierte egoistische Lebenseinstellung bezeichnet. In diesem Sinne wird der Begriff Hedonismus oft abwertend gebraucht und als Zeichen der Dekadenz interpretiert. Unter der Bezeichnung „psychologischer Hedonismus“ wird tatsächlich verstanden, dass der Mensch im Allgemeinen einzig nach Lust bzw. Freude strebt.


      Zum Kontext gehören für mich Aussagen wie:
      - Hedonismus der modernen Spaßgesellschaft
      - Mainstream der modernen Hedonisten
      - Flachland des Populären

      Es ist also klar erkennbar, dass Du den Begriff Hedonismus im Sinne des Wikipedia-Artikels abwertend gebrauchst - außer vielleicht im Zusammenhang mit der "Philosophie im Boudoir" - aber um die geht es ja hier eigentlich nicht. Wenn nun jemand, der den Begriff Hedonismus abwertend gebraucht, die Aussage tätigt, "das neue BDSM ist hedonistisch", wertet er damit doch das "neue BDSM" ab. Und damit wird Deine Aussage von oben "nie einen Vorwurf ... erkannt" ad absurdum geführt, denn was anderes ist eine Abwertung als der Vorwurf des "minderwertigen".

      Das spiegelt sich auch in etlichen weiteren Deiner Äußerungen:

      Herr von Rhea schrieb:

      Ein von der Norm abweichendes, hierarchisches Beziehungsmodell, das einer tieferen, seelischen Motivation entspringt als der Hedonismus der modernen Spaßgesellschaft.
      Aha, "tieferen, seelischen Motivation" - tiefer ist hier doch wohl zu verstehen als besser, höherwertiger.

      Herr von Rhea schrieb:

      Dem Artikel fehl offensichtlich das, was Old-Schooler vielleicht zu Recht gegenüber dem Mainstream der modernen Hedonisten für sich in
      Anspruch nehmen: echte und seriös reflektierte Innerlichkeit.
      Aha, "echte und seriös reflektierte Innerlichkeit" wird also dem "neuen BDSM" abgesprochen: Abwertung!

      So, ich habe mich wirklich bemüht, nur Fakten heranzuziehen: nämlich Deine Aussagen. Und wende sie nun gegen Dich: Du hast nichts zu bieten, als eine Melange aus Halbheiten und Diffamierung. Du sprichst den Autoren des Artikels ihre Qualitäten ab.

      Btw: Es interessiert mich wirklich: Was ist "Old School-BDSM"? Ich habe aber von Vertretern der Old School hier bislang nur wenig wirklich erhellendes gelesen. Oft - aber durchaus nicht immer - ist es wie bei Dir: einfach eine Abgrenzung und Abwertung des heute, des "neuen BDSM". Schade. Für mich ist das zu oberflächlich und nicht wirklich seriös reflektiert. Schade, weil ich glaube, dass hinter diesem Old School wirklich etwas steckt, was dem heutigen BDSM nutzen würde. Schildert es doch mal positiv, nicht nur aus Abgrenzung und Abwertung des Jetzigen heraus.

      Dem Artikel könnte man natürlich auch Oberflächlichkeit vorwerfen. Tu ich aber nicht. Auf beschränktem Raum - es handelt sich schließlich nicht um einen wissenschaftlichen Diskurs - konzentriert er sich auf einige wenige Aspekte. Die muss ich nicht so teilen. Aber sie sind zumindest diskussionswürdig. Darauf mit massiver Abwertung zu reagieren, ist der Sache nicht dienlich. Und schadet der ansonsten wirklich großartigen Diskussionskultur hier im Forum.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Regardo () aus folgendem Grund: Tippfehler

      Regardo schrieb:

      Herr von Rhea schrieb:

      Dem Artikel fehl offensichtlich das, was Old-Schooler vielleicht zu Recht gegenüber dem Mainstream der modernen Hedonisten für sich in
      Anspruch nehmen: echte und seriös reflektierte Innerlichkeit.
      Aha, "echte und seriös reflektierte Innerlichkeit" wird also dem "neuen BDSM" abgesprochen: Abwertung!
      [....]


      Btw: Es interessiert mich wirklich: Was ist "Old School-BDSM"? Ich habe aber von Vertretern der Old School hier bislang nur wenig wirklich erhellendes gelesen. Oft - aber durchaus nicht immer - ist es wie bei Dir: einfach eine Abgrenzung und Abwertung des heute, des "neuen BDSM". Schade. Für mich ist das zu oberflächlich und nicht wirklich seriös reflektiert. Schade, weil ich glaube, dass hinter diesem Old School wirklich etwas steckt, was dem heutigen BDSM nutzen würde. Schildert es doch mal positiv, nicht nur aus Abgrenzung und Abwertung des Jetzigen heraus.

      Dem Artikel könnte man natürlich auch Oberflächlichkeit vorwerfen. Tu ich aber nicht. Auf beschränktem Raum - es handelt sich schließlich nicht um einen wissenschaftlichen Diskurs - konzentriert er sich auf einige wenige Aspekte. Die muss ich nicht so teilen. Aber sie sind zumindest diskussionswürdig. Darauf mit massiver Abwertung zu reagieren, ist der Sache nicht dienlich. Und schadet der ansonsten wirklich großartigen Diskussionskultur hier im Forum.

      Im Endeffekt bringst du da eine Wertung rein bzgl. Old und Newschool. Für mich gibt es nur einen Unterschied, den ich da raus gelesen habe: den ob BDSM Zeitvertreib oder eine Lebenseinstellung ist. Das verstehe ich als "echte und seriös reflektierte Innerlichkeit". Also etwas was immer da ist. Nicht nur in einer Momentaufnahme sondern durchgehend, weil es die Seele ausspricht.

      Der Artikel auf der Hauptseite mag kein wissenschaftlicher Artikel sein, aber es ist doch eine der deutschen BDSM Anlaufstellen. Und wenn dann da ein totaler Murks steht, dann fände ich das als "Betroffener" auch ziemlich unschön. Viele Leute lesen erstmal nur und bekommen dann den Eindruck, dass OldSchool-Vertreter ziemlich komische Vögel sind, die in einem Jahrzehnt hängen geblieben sind. Denn genau DAS war mein erster Eindruck als ich den Artikel das erste Mal gelesen hatte. Als sei das eine Strömung voller Sonderlingen. Ich bin sehr froh, dass mich das nicht aufgehalten hat in meinem Weg. Wir haben hier im Forum einige Menschen die dieser Strömung angehören und sie sind stellenweise meinem Verständnis von meinem Bdsmdenken sehr nahe. Dazu kommt, dass man sich prima mit ihnen unterhalten kann und keiner davon so eine verrückte Ansicht hat wie im Artikel geschrieben. Sie nutzen genauso wie jeder andere die "neuen Medien", verbuddeln sich nicht in ihrer Wohnung " weil früher alles besser war" oder heißen Gewalt gut. Das sind alles sehr überlegt handelnde Menschen. Sie haben gewisse Werte und Moralvorstellungen, aber nichts hochgestochenes. Sie behandeln ihren Partner mit jede Menge Respekt. Egal ob Dom oder Sub.

      Das größte Problem was ich hier in diesem Thread sehe, ist doch: es wird zwar um Toleranz gebeten, hört aber wenn es um Old-School geht schnell auf. Das liegt tatsächlich auch mit an dem absolut provokanten Artikel.
      Wenn man nämlich einigen "Oldschoolern" mal Fragen würde, wie sie ihr Bdsm leben, sind sie sehr freundlich und aufgeschlossen.
      @dornenspiel man könnte zumindest versuchen Vorurteile auszuräumen, anstatt rumzujammern wie ausgeschlossen man sich fühlt. Mal Ehrlich. Ich habe nachgefragt und mich intetessiert ein anderes Bild wirklich. Bisher war es bei mir im Forum immer so, dass sobald jemand mit dem Thema angefangen ich mir gedacht habe "oh nein nicht schon wieder die alte Leier mit ihr seid ja nur Mainstream und keiner versteht mich"
      Ich kann nachvollziehen dass einige sich unverstanden fühlen, aber mir fehlt einfach der Versuch, sich zu erklären gewaltig.
      Einzig @Rudolf der sich einigermaßen erklärungswillig zeigt (fragen kommen noch, wenn ich mehr Zeit habe) postet hier ein bisschen zur Sichtweise. Die meisten hier jammern nur dass die Unterschiede so gewaltig sind und das nicht verstanden wird. Die Frage wäre, gibt es die Unterachiede wirklich, oder ist die Angelegenheit nur eine Emotionale Grenze? Aber das lässt sich nur herausfinden, wenn jemand von seiner (als old-schooler betrachteten) Perspektive aus die Unterschiede beschreiben kann.
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.
      Ich möchte euch bitten weniger dazustellen, wer nun vermeintlich gemeiner oder subjektiv empfungenden eingezickter sein soll sondern, wenn, dann halbwegs sachlich, was zur Thematik zu schreiben, ansonsten kommen wir hier in diesem Thread irgendwie nicht wirklich voran. Danke!