Dissoziation in Sessions

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      Dissoziation in Sessions

      aufgrund einer Aussage von @kara

      kara schrieb:

      Stichwort 'Dissoziation' in härteren Sessions - das kickt mich viel, sehr viel mehr als mein eigener Höhepunkt es jemals könnte.
      Einfach, weil Begegnungen auf dieser Ebene ein besonderer, intensiver Zauber innewohnt.
      Und für mich persönlich mit nichts anderem vergleichbar ist.
      Das kann gänzlich ohne Sex vonstatten gehen.
      im Orgasmen Thread , würde mich interessieren, wer das so auch kennt, ob das womöglich eine Form des Submodus, des Fliegens ist oder , ob ich mir darunter was anderes vorstellen muss.

      P.S.: mir geht es hierbei nicht um das pathologische Dissoziieren.
      Wie willst du es denn vom pathologischen dissozieren abgrenzen?

      Lange habe ich überlegt ob ich auch einen Thread zu der Thematik starte. Nur habe ich mich bewusst dagegen entschieden.

      Laut Wikipedia ist Dissoziation:
      "Der Begriff Dissoziation in der Psychiatrie bezeichnet das teilweise bis vollständige Auseinanderfallen von normalerweise zusammenhängenden Funktionen der Wahrnehmung, des Bewusstseins, des Gedächtnisses, der Identität und der Motorik."

      Nun gibt es das als leichte und als krankhafte Form. Letztere lassen wir mal beiseite. Dennoch besagt obere Definition schon sehr viel: Nämlich das es eine Art Schutzmechanismus ist. Unwichtige Dinge werden ausgeblendet: wie zB die Autofahrt von der Arbeit nach Hause. Man ist sicher gefahren, kann aber nicht sagen ob das Restaurant an der Ecke geöffnet hatte oder nicht. Es werden Dinge ausgeblendet.
      In einer Session sehe ich es aber als Schutzmechanismus an: der passiert, wenn es zuviel ist.

      Kann man mögen oder nicht. Es ist definitiv nicht meins und ich möchte sowas nie in einer Session erleben. Zu jeder Zeit will ich mit allen Sinnen wahrnehmen was geschieht.
      Also ich hab extra gesagt , dass ich nicht von der pathologischen Form rede und der Bezug zu einer Definition in der Psychiatrie ist die pathologische Form....

      Und scheinbar scheint es das im Empfinden ja als nicht pathologisch zu geben, und wenn mir Subs beispielsweise berichten, dass sie im Submodus komplett wegdriften und sich auch nicht mehr erinnern, dann ist das für mich eine Form von Dissoziation, die nicht auf einem Trauma beruht und in einer Reinszenierung oder ähnlichem Trigger aufploppt.

      UNd ganz ehrlich finde ich es auch komisch ,wenn ich nach Erfahrungswerten frage und als erstes kommt eine Antwort, die das so auf keinen Fall kennt und auch nicht kennen möchte. Tut mir leid snowflake, aber das finde ich grad irgendwie echt kontraproduktiv.
      Ich finde die Erklärung von @Snowflake trifft es tatsächlich relativ gut, man "zerfällt" es gibt keine Zeit mehr, es gibt keine Gedanken mehr, es gibt nur noch diesen Moment, es gibt keine Angst mehr, keinen Widerstand, alles was mich sonst "zurückhält" ist verschwunden. Ich bin in diesem Moment auch nicht mehr in der Lage meinen gesunden Menschenverstand zu benutzen, er ist weg, deswegen ist Vertrauen zum Partner an dem Punkt absolut ausschlaggebend.
      Es passiert nach dem Moment an dem Alles zu viel wird, wenn ich nur noch "will" das es aufhört, wenn ich eigentlich das Safeword nutzen wollen würde und es doch nicht nutzen will, weil ich weiß was danach passiert. Allerdings ist der entscheidende Punkt hier für mich wirklich das Vertauen zum Partner, nur wenn ich Diesem vertraue kann ich dieses zerbrechen zulassen.
      Die Gefühle die ausgelöst werden kann ich nicht wirklich in Worte fassen, es ist definitiv etwas anderes als der Submodus oder "normales" Fliegen, es ist Freiheit und doch wieder nicht weil mein gesamtes "Ich" in diesem Moment in den Händen eines Anderen liegt, es ist Magie?! :rot:

      Viva schrieb:

      Also ich hab extra gesagt , dass ich nicht von der pathologischen Form rede und der Bezug zu einer Definition in der Psychiatrie ist die pathologische Form....

      Und scheinbar scheint es das im Empfinden ja als nicht pathologisch zu geben, und wenn mir Subs beispielsweise berichten, dass sie im Submodus komplett wegdriften und sich auch nicht mehr erinnern, dann ist das für mich eine Form von Dissoziation, die nicht auf einem Trauma beruht und in einer Reinszenierung oder ähnlichem Trigger aufploppt.

      UNd ganz ehrlich finde ich es auch komisch ,wenn ich nach Erfahrungswerten frage und als erstes kommt eine Antwort, die das so auf keinen Fall kennt und auch nicht kennen möchte. Tut mir leid snowflake, aber das finde ich grad irgendwie echt kontraproduktiv.
      Entschuldige, dass mich dieses Thema interessiert und ich daher frage wie man es abgrenzen will? Pathologisch habe ich es definitiv nicht gemacht @Viva lediglich erklärt, dass es für mich auch im "nicht pathologischen" das gleiche ist. Nur eine andere Intensität. Siehe Autofahrbeispiel.
      Dissoziation bleibt ein Schutzmechanismus und da ist egal ob es leicht oder krankhaft ausgebildet ist.
      Wenn du also das Wort Dissoziation hier einbringst, darfst du dich nicht wundern, dass jemand bewusst sich so mit dem Thema auseinander setzt. Ich fände es nämlich komisch, dieses nicht zu tun.

      Edit:

      Denn wie @kitten schreibt, ist dies eine Art des in sich kehrens. Und genau dieses Muster birgt auch viele Gefahren, da andere Schutzmechanismen ausfallen.
      Spontan würde ich sagen etwas Anderes, und irgendwie doch wieder nicht :rot: :pillepalle: :pardon: es fällt mir schwer das zu beschreiben oder zu erklären. Ich selbst sehe meine Subseite ja als wichtigen Teil meiner Persönlichkeit, der Submodus spielt in dem Moment insofern eine Rolle als das in dem Moment alles von mir abfällt? und nur noch mein "Innerstes" übrig bleibt. :ninja:

      Viva schrieb:

      UNd ganz ehrlich finde ich es auch komisch ,wenn ich nach Erfahrungswerten frage und als erstes kommt eine Antwort, die das so auf keinen Fall kennt und auch nicht kennen möchte. Tut mir leid snowflake, aber das finde ich grad irgendwie echt kontraproduktiv.
      Danke @Viva.
      Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

      Snowflake schrieb:

      In einer Session sehe ich es aber als Schutzmechanismus an: der passiert, wenn es zuviel ist.
      Selbst wenn es so wäre - was spricht dagegen, einen solchen Schutzmechanismus zu genießen?
      Ich bin kein Stück vorbelastet, werde durch nichts getriggert.
      Für mich sind diese Erlebnisse und Zustände ein Geschenk und purer Genuss :) .
      Ich kann gerne beschreiben, was ich in Sessions (teilweise) erlebe.

      Das ist ein Gegenhalten gegen den Schmerz... Und irgendwann bin ich quasi "durch die Wand".
      Dann liege ich da, aber bin irgendwie nicht mehr in der Realität.
      Den Schmerz nehme ich nicht mehr wirklich wahr.
      Alle meine Empfindungen der Außenwelt sind wie in Watte gepackt.
      Ich versinke quasi in mir selbst.
      Ich bin in diesen Situationen auch nicht mehr dazu fähig, mein Safeword zu sagen.

      Sehr faszinierender Zustand.
      Für mich unterschiedlich von der wohligen "Trance" in die ich komme, wenn er mich auf exakt dem richtigen Level mit einem Schlagwerkzeug behandelt. Auch unterschiedlich von einem "Runners High" oder einem "Flow"-Erlebnis.

      Der Weg zu dem, was ich oben beschrieben habe, führt nur durch Schmerz, durch die Wand... auf eine gewisse Weise auch durch "Resignation"...

      Ist es dass, was du unter "Dissoziation" verstehst?

      Ich hab dafür keinen Namen.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
      ______________________________________________________________________________________________________________
      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'

      kara schrieb:

      Snowflake schrieb:

      In einer Session sehe ich es aber als Schutzmechanismus an: der passiert, wenn es zuviel ist.
      Selbst wenn es so wäre - was spricht dagegen, einen solchen Schutzmechanismus zu genießen?Ich bin kein Stück vorbelastet, werde durch nichts getriggert.
      Für mich sind diese Erlebnisse und Zustände ein Geschenk und purer Genuss :) .

      Snowflake schrieb:

      In einer Session sehe ich es aber als Schutzmechanismus an: der passiert, wenn es zuviel ist.

      Kann man mögen oder nicht. Es ist definitiv nicht meins und ich möchte sowas nie in einer Session erleben. Zu jeder Zeit will ich mit allen Sinnen wahrnehmen was geschieht.
      Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass man es nicht genießen soll. Wenn man aber nur die Hälfte liest und dann einen wichtigen Teil beim Zitieren weglässt: Go for it.

      [persönlichen Angriff entfernt]

      Wenn ich nun aber einen Begriff aus der Pathologie nutze, verwundert es mich sehr. Der Begriff kommt nunmal daher. Das liegt nicht an mir.

      Tatsächlich kann ich damit leben es als Trance anzusehen. Eine Trance kenne ich auch, wo ich dann allerdings nur noch auf ihn und den Moment fokussiert bin.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Félin () aus folgendem Grund: Persönlichen Angriff entfernt

      Also zunächst mal finde ich, muss man nicht zwingend den ersten Text kopieren, der einem von Google vorgeschlagen wird. :old:

      Dissoziation kann nun auch in der Chemie, Soziologie, Augenheilkunde und was nicht noch alles als Begriff verwendet werden,
      bedeutet doch in direkter Übersetzung nichts anderes als "trennen, schneiden, ablösen".

      Die für mich beste Beschreibung, IN DIESEM ZUSAMMENHANG HIER, der von @Viva erfragt wurde,
      ist die Ablösung vom Alltagsbewusstsein. Und das kann eben auch völlig unpathologisch geschehen.

      Dafür muss man mMn. nicht zwingend fliegen, in Trance fallen oder was auch immer.
      Kann man aber.

      Das geschieht nicht, wenn der Schmerz zu viel wird, im Gegenteil, er hilft beim Übergang.
      Ein absolutes Ausblenden des Alltags, der momentanen Dinge um mich herum, selbst der Kinder, das Familie. (Pfui, wie kann sie nur!)
      Ein zeitweiliges Verlassen meiner eigentlichen Realität, ganz woanders sein.
      Nur bei mir sein und nichts kommt da heran außer vielleicht noch der Reiz des Schmerzes in diesem Moment.

      Das KANN sicherlich ein Schutzmechanismus sein, MUSS es mMn. aber nicht.

      Also jeder hat da denke ich andere Grenzen, Übergänge.
      Und auch eine ganz andere, eigene Intensität.
      I´m not perfect - but atleast i´m yours.

      Snowflake schrieb:

      Tatsächlich kann ich damit leben es als Trance anzusehen. Eine Trance kenne ich auch, wo ich dann allerdings nur noch auf ihn und den Moment fokussiert bin.
      Ich kann nur für mich sprechen, aber ich würde es nicht als Trance beschreiben, ich bin in dem Moment irgendwie auf nichts fokussiert dazu wäre ich auch nicht mehr in der Lage. Der komplexe Mensch aus all meinen Erinnerungen, Erfahrungen, Wissen, Ängsten, Wünschen hört für den Moment auf zu "existieren", nur noch der "Kern" meiner Persönlichkeit bleibt übrig. Danach folgt dann eine Art Trance in dem ich langsam zurückfinde, mich Stück für Stück wieder "zusammen setze" wieder zu "mir" werde.

      Tja und das der Begriff aus der Pathologie stammt :pardon: dann hab ich eben nen Vollknall :pillepalle: :D

      Ich kann @Snowflake s Vorbehalte übrigens absolut nachvollziehen und finde den Hinweis das dies eigtl. ein Schutzmechanismus ist gar nicht so verkehrt, diese Spielart birgt mMn. eine Menge Risiken und kann unter den "falschen" Voraussetzungen ordentlich nach hinten losgehen.

      Shambhala schrieb:

      Also zunächst mal finde ich, muss man nicht zwingend den ersten Text kopieren, der einem von Google vorgeschlagen wird. :old:

      Dissoziation kann nun auch in der Chemie, Soziologie, Augenheilkunde und was nicht noch alles als Begriff verwendet werden,
      bedeutet doch in direkter Übersetzung nichts anderes als "trennen, schneiden, ablösen".

      Die für mich beste Beschreibung, IN DIESEM ZUSAMMENHANG HIER, der von @Viva erfragt wurde,
      ist die Ablösung vom Alltagsbewusstsein. Und das kann eben auch völlig unpathologisch geschehen.
      Nur weil ich Wikipedia nutzte, heißt es nicht, dass ich den erstbesten Artikel benutze. Wir können das alles auch ganz simpel als eine Abspaltung sehen. Aber da wir Menschen sind, ist es irrelevant wie es in anderen Wissenschaften benutzt wird.

      Ich erwähne gerne erneut, dass ich das Beispiel mit dem Autofahren anbrachte. Das ist auch nicht krankhaft, ist dennoch ein Schutzmechanismus vor zu vielen unwichtigen Reizen. :pardon:

      Aber damit bin ich aus dem Thema raus. Entweder man will oder will nicht verstehen worauf ich hinaus will. Letzteres finde ich schade. Es ist nunmal ein Spiel mit der Psyche des anderen. Mit der Psyche von Sub.
      Wer sagt denn das es ein Spiel mit der Psyche des anderen ist, wenn es ein Zustand ist der von Sub oder Bottom angestrebt wird? Und genau um das zu verstehen ist es interessant die Facetten der verschiedenen Empfindungen zu lesen.
      Der wesentliche Unterschied ist wohl das es im Gegensatz zur pathologischen Dissoziation gewollt passiert und dann wieder beendet wird, ein Mensch mit Dissoziativer Identitätsstörung hat keinen oder nur geringen Einfluss auf diese Symptomatik.

      In dem Moment wird der Großteil meiner Persönlichkeit "abgespaltet" allerdings passiert dies bewusst provoziert, "kontrolliert" (soweit das eben möglich ist) über einen kurzen Zeitraum bevor ich mich mit Doms Hilfe wieder zusammensetze.
      @Snowflake

      Sehe ich völlig anders, denn die Dissoziation bringe ich nicht zwingend mit einem Spiel mit der Psyche in Verbindung.
      (Obacht: nicht zwingend, kann aber...)
      Sie ist nicht unbedingt gewollt hervorgerufen vom Dom, sondern passiert einfach oder ist sogar von Sub gewollt und im besten Falle auch erreicht.

      Im übrigen: Soziologie befasst sich mMn. auch mit Menschen, Neurologie auch :gruebel:
      Aber ich will keine Korinthen kacken, das passiert momentan eh schon viel zu viel.
      I´m not perfect - but atleast i´m yours.
      Ich kenne kurze Momente der Dissoziation, erlebt im Spiel mit meinem ersten Spielpartner. Es waren Situationen im Schlagspiel, in denen er mich auf meinen Grenzen tanzen liess, deren Überschreitung dann das Gefühl des völligen Auseinanderfallens hervor brachten, Momente, in denen einfach nichts reales mehr existiert, nur noch pures Sein. Gleichzeitig habe ich eine unglaubliche Nähe zu ihm empfunden, nicht als gedanklicher Fokus, sondern sein starke Energie, die mein in dem Moment fragiles Sein umhüllt, eine Art Kokon-Gefühl, er und ich als Einheit in diesem Moment. Aber alles ist irgendwie nur Gefühl, Empfindung, es gibt überhaupt keinen klaren Gedanken, kein reales physisches Gefühl, keinerlei Fokus, alles ist irgendwie "weg". In diesen Situationen war mir keine Kommunikation möglich, ich war ganz und gar auf Empathie und Einfühlungsvermögen meines Spielpartners angewiesen.
      Es ist sehr schwer zu beschreiben, und doch ein unglaublich schöner und intensiver gemeinsamer Moment.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von June () aus folgendem Grund: einen fehlenden Buchstaben ergänzt

      Viva schrieb:

      ob das womöglich eine Form des Submodus, des Fliegens ist oder , ob ich mir darunter was anderes vorstellen muss.
      Ich kenne tatsächlich viele verschiedene Formen von Dissoziation.

      Für mich stellt es eine Veränderung des Bewusstseinzustandes und eine Erweiterung des bloßen 'Fliegens' dar.
      Es ist nicht steuerbar und entzieht sich meiner Kontrolle.
      Ich werde quasi über die Klippe getrieben und mir bleibt nur die Option des Fallenlassens.
      Wenn die Modi 'Flucht' und 'Kampf' nicht greifen (können), bleibt nur noch diese Option. Dabei lasse ich alles fallen, was um mich ist und was mich noch ausmacht. Das heißt für mich, dass ich alle Gefühle, die mir noch gehorchen - wie zum Beispiel Angst(lust) und Schmerzempfinden - ganz bewusst herunterreguliere.
      Vor jedem Schlag falle ich tiefer und jeder Schlag zersplittert mich mehr.
      Aber ganz wichtig: Ich genieße den Fall, werde alles und nichts gleichzeitig. Präsenz und Auflösung in einem.
      Es ist kein Gegenhalten, sondern eher ein Bruch, ein tiefes, kompromissloses Annehmen des Geschehen.

      Im weiteren Verlauf höre ich beispielsweise dann zwar noch das Schlaginstrument durch die Luft zischen, ich höre den Aufprall auf meinem Körper, aber ich spüre den Schmerz nicht mehr. Alles ist mir egal. Ich wehre mich nicht mehr gegen die Behandlung, sondern werde ganz still und ruhig.
      Manchmal sehe ich mich selbst aus der Vogelperspektive - ich sehe mich stehen, liegen was auch immer und schaue quasi von oben zu, was mit mir unten passiert.
      Ein bewusster Wechsel zwischen den Perspektiven ist nicht möglich.

      Als verschärfte Form kenne ich Blackouts.
      Diese lassen sich noch einmal hinsichtlich Intensität unterscheiden.
      Manchmal treten zeitversetzt - also Tage später - Bilderfetzen auf. Diese sind nicht klar greifbar und spürbar, ähnlich einem Foto, das schnell vor den Augen vorbeigezogen wird. Aber sie lassen sich wie ein Puzzle zusammensetzen, so dass ich eine Ahnung bekomme, was geschehen ist. Wissen tue ich es allerdings nicht.
      Und es gibt Blackouts, die komplett dunkel bleiben. Auch wenn mein Gegenüber mir erzählt, was passiert ist, bleibt alles schwarz. Letztere sind allerdings die Ausnahme.