Ehe und Affaire

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    gentleFrederick schrieb:

    Ich zitiere von OP:

    "Was aber immer schwer war, unser Sexualleben. Mein Mann ist sehr gemütlich."
    "Ich habe mir immer sehr viel Mühe gegeben, unseren Sex spannend zu gestalten."
    "Es waren immer meine Spiele, die ich mir ausgedacht habe"
    "...auch das lehnte mein Mann ab."
    "...ich mich immer mehr, als unvollständig fühlte."
    "Ich habe wirklich viele Jahre versucht ihn auf das,was ich möchte anzusprechen, damit wir etwas ändern in unserem Sexleben"
    " Ich habe für diese Familie alles gegeben und mich komplett hintenan gestellt,"
    "zumal wir auch seit vier Jahren eine Fernbeziehung führen. Es ist aus beruflichen Gründen "
    "Emotional geht es mir schon sehr lange nicht mehr gut"

    Wo ist hier die moralisch/partnerschaftliche Initiative des Mannes?

    Sein Job ist ihm wichtig, die Bedürfnisse seiner Frau weniger wichtig. Frau strengt sich seit Jahren an und müht sich ab.

    Die Schlussfolgerung, OP kommuniziert Zu wenig, muss sich entscheiden und außerdem handelt sie unmoralisch, greift Zu kurz.

    Es ist menschlich und okay, wenn Moral/Partnerschaftlichkeit Grenzen hat. Für OP sind diese Grenzen erreicht. Ich finde es gut, dass Sie aktiv etwas unternimmt, ihre Situation Zu verbessern. Ihr Mann hatte seine Chance und hat Sie nicht genutzt.
    Nur mal so als Anwalt des Teufels - wir kennen hier nur eine Seite der Geschichte; nämlich die der Threaderstellerin.
    Wir wissen nicht wirklich viel über die Lebenswirklichkeit des Ehepaares.
    Was du als "Sein Job ist ihm wichtig, die Bedürfnisse seiner Frau weniger wichtig. Frau strengt sich seit Jahren an und müht sich ab." interpretierst, könnte vom Mann auch so dargestellt werden:
    "Meiner Frau und mir war es immer besonders wichtig, eine Familie mit Kindern zu haben. Sie wollte auch gerne mit den Kindern zuhause bleiben, und dann gar nicht mehr, bzw. nur noch in Teilzeit arbeiten. Ich habe gerne die Rolle des Ernährers übernommen. Alles lief gut, wir hatten uns ein kleines Haus auf Kredit finanziert - dann verlor ich meinen Job. Sie wollte nicht mit mir umziehen, da ihre Eltern in der Nähe wohnen und die Kinder gerade in der Schule gekommen waren. Um weiterhin für den Unterhalt meiner Familie zu sorgen, bin ich alleine ans andere Ende von Deutschland gezogen, weil ich nirgends sonst einen entsprechenden Job gefunden habe. Das ist schwer für mich, da ich viel von der Familie - vor allem von den Kindern - getrennt bin.
    Ich bin nie ein besonders sexueller Mensch gewesen.
    Meine Frau hat außergewöhnliche sexuelle Vorlieben die ich nicht teile.
    Ihr zuliebe habe ich trotzdem versucht, ihr dies zu geben.
    Ich habe mich danach richtig schlecht gefühlt, da mich das richtig abstößt - aber ich liebe diese Frau.
    Ich habe alles für die Familie gegeben und mich komplett hinten angestellt.
    Emotional geht es mir schon lange nicht mehr gut"

    Alles reine Spekulation?
    Nein, das ist nicht mal Spekulation, das ist Fiktion.
    Aber es zeigt, wie die andere Seite aussehen KÖNNTE.

    Daher ist mir ein "der Mann hatte seine Chance und hat sie nicht genutzt" zu lapidar.

    Unabhängig davon wäre selbst das für mich kein "Freibrief" zu tun und zu lassen, was man will - sondern das wäre für mich, wie auch von vielen anderen Postern geschrieben, ein Grund meine Beziehung zu überdenken, bzw. gemeinsam mit dem Mann entscheiden, ob und wenn ja welche Optionen es gibt.

    Persönlich lebe ich auch nach dem schon angesprochenen Prinzip, dass man sich selbst im Spiegel anschauen können muss.
    Ich weiß, dass meine moralischen Einschätzungen nicht von jeden geteilt werden (oder geteilt werden müssen).
    Wenn sich allerdings jemand durch meine Einschätzungen angegriffen fühlt - dann regt sich da bei mir der leise Verdacht, dass auf der anderen Seite selbst noch moralische Zweifel nagen. Sonst würde man sich an der Stelle nicht betroffen bzw. angegriffen fühlen, sondern mit den Schultern zucken und sagen "mir egal, ich kann mich im Spiegel anschauen". Mache ich permanent - meine Handlungen entsprechen häufig nicht den gesellschaftlichen Normen, aber sie entsprechen MEINEN Normen. Deswegen ist es mir egal, wer warum wie über mich urteilt.

    Ich kenne die Verzweiflung, ich kenne die Versuchung.
    Es hat mich unheimlich viel Kraft gekostet, dem zu widerstehen und das war schmerzhaft.
    Das ist kein hohes moralisches Ross, auf das ich mich leichtfertig setze.
    Und ich verurteile hier niemand als Person, glaubt mir, ich leide mit euch - weil ich selbst auch gelitten habe wie ein Hund.
    Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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    Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'

    Nom_de_guerre schrieb:

    Nur mal so als Anwalt des Teufels - wir kennen hier nur eine Seite der Geschichte; nämlich die der Threaderstellerin.
    Wir wissen nicht wirklich viel über die Lebenswirklichkeit des Ehepaares.
    Tja, das stimmt.
    Aber sollten wir dann einfach drauflos spekulieren (oder fiktionieren), was die andere Seite eventuell, vielleicht denken könnte?
    Für die TE ist das von ihr Geschilderte das, was sie erlebt und ihr Leben, das sie lebt.
    Wir können daher zunächst nur von dem von ihr Erzähltem ausgehen.

    Ich weiß jetzt auch nicht, warum Du unbedingt den Mann verteidigen musst. Deine Ansicht hast Du bereits sehr deutlich klar gemacht.
    Jeder trifft seine Entscheidungen in seinem Leben und jeder muss am Ende mit den Konsequenzen daraus leben. Sei es, dass man auf ein erfülltes Sexualleben verzichtet, dass man mit seinem Partner eine offene Beziehung vereinbart oder dass man sich heimlich eine Affäre sucht.
    Für alles lassen sich Argumente finden.
    "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
    Also wenn ich Angst hätte hier angegriffen zu werden, würde ich mit so einem Brisanten Thema hier nicht ankommen.
    Ich bin immer offen für Kritik die höflich ist. Ich habe hier keine Kritik gehört die mich verletzt.
    Ich finde einen Intensiven Austausch super und würde es nicht als gut empfinden, wenn hier einer seine Meinung nicht äußern darf.
    Aber ich bin eher der Verfechter von, sich in die Situationen von anderen rein versetzen.
    Nicht alles ist so einfach zu erklären und nicht jeder Mensch ist gleich.
    Liebe @Rikestern, hast du eigentlich mit deinem Mann schon mal über das Thema offene Beziehung geredet? Die fallen nicht vom Himmel, sondern werden lang im Voraus beredet und verhandelt und meist auch auf Drängen des einen Partners erkämpft. Das dauert viel Zeit und Geduld und Nerven... aber es lohnt sich. Ich bin diesen Weg gegangen. Das hat mehrere Jahre Zeit und viel Frust gekostet. Aber man staunt, was der eigene Partner so mitmacht*. Gerade in einer Fernbeziehung kann es gut sein, dass er selbst sich auch schon solche Gedanken gemacht hat und zwar sehr erstaunt, aber vielleicht ganz froh sein wird, wenn du es zuerst vorschlägst?

    *Ja, das Wort ist bewusst so gewählt. Das war hart für ihn, wirklich, und jeder neue Gesprächsversuch dazu war ein neuer Schock für ihn und ich hab dann mitgelitten... Und bin sehr dankbar, dass er sich diesen schwierigen Themen trotzdem gestellt hat für UNS.
    Kenn ich ja... Aber er hat BDSM mit dir ausprobiert und weiß ja, dass das nicht so toll klappt, wie du es dir wünschst. Und umgekehrt hat er halt auch selbst keine Frau, die so auf seine Zärtlichkeiten reagiert, wie ER es sich von DIR wünschen würde. Es passt einfach gegenseitig nicht und das weiß er ja. Darum ist der Vorschlag einer Öffnung für beide Partner vielleicht gar nicht so unvermutet, wie man das denkt in seiner eigenen Unbefriedigung. Konzepte wie Swingen und Hausfreund und sowas kennt man auch in Vanillakreisen und das hat erst mal nichts mit BDSM-Bedürfnissen zu tun... Nicht umsonst bietet das sogenannte "älteste Gewerbe der Welt" ja genau das, was euch fehlt. Ihr seid nicht allein ;)
    Oh mein Mann ist in kleinster weise unbedingt. Jeden Freitag Nacht bekommt er seine Lieblingsstellung und seine Zärtlichkeiten. Am liebsten noch eine Stunde sein lieblingskörperteil kraulen. Immer schön das gleiche, wie bei einem Autisten. Alles andere ist anstrengend, hatte ja auch eine harte Woche. Sorry ich bin gemein.
    Es ist aber nicht so, das ich ihm nicht oft genug erklärt habe, das es für mich zu einseitig und langweilig ist. Dann gibt er sich kurz wieder für seine Verhältnisse Mühe, verfällt aber bald wieder in sein altes Schema.

    Ich möchte einfach mal sagen, das ich von meiner Affäre, das erste mal in meinem Leben oral befriedigt wurde. Mein Mann hat sich immer geweigert.
    Wenn man mal bei einer wirklich kleinen Kleinigkeit anfängt. :|
    Wenn ich jetzt zu direkt war tut es mir Leid.
    Eigentlich rede ich nicht gerne schlecht über andere Menschen.
    Sorry
    @Rikestern
    Das dein Mann dich nicht oral befriedigen will, finde ich nicht verwerflich. Im BDSM würde man wohl sagen, es ist sein Tabu? Um es aber auf Vanilla zumünzen: vielleicht findet er es sau ekelig und mag es nicht tun. Man muss es nunmal mögen so nah dran zu sein oder die weiblichen Flüssigkeiten.

    Was ich schade finde ist, dass du tatsächlich gemein ihm gegenüber wirst. Da merkt man dann auch wie viel Unmut in dir mitspielt.
    Stell dir mal ein paar Fragen:
    Liebe ich ihn oder ist es Gewohnheit?
    Habe ich schon mit ihm abgeschlossen?
    Warum spreche ich nicht mit ihm über meine Bedürfnisse? (Dass du es gerne ausleben wollen würdest / Kompromisslösung, dass du damit ein Problem hast eine Fernbeziehung zu führen).

    Und nun meine Sicht - was ich aus deinen Worten rauslese: Die Beziehung zu deinem Mann ist pure Gewohnheit. Statt miteinander zu reden und Lösungen zu finden (nur reden hilft nicht), habt ihr euch aus den Augen verloren. Und nun ist da plötzlich der Mann, der dir die Wünsche von den Lippen liest. Kein Wunder, dass Ehemann nur abstinken kann. Du sagst du kannst dich nicht entscheiden, aber mit jedem Tag an dem du nicht eine annehmbare Lösung für deine Ehe findest, entscheidest du dich. Nämlich gegen deine Ehe. Weil deine Heimlichtuerei dich jetzt schon belastet.

    Wenn dein Ehemann keine offene Beziehung will, hast du zwei Optionen: gehen und deine Bedürfnisse ausleben oder bleiben und monogam sein. Klingt unfair? Ist es nicht. Wenn man sich entscheidet mit einer Person zusammenzusein, sollte man nunmal nach den gleichen Regeln spielen. Alles andere wäre unfair.
    Das ich eine Entscheidung treffen muss, ist mir sehr wohl bewusst und eigentlich ist es auch wirklich eindeutig, wenn ich in mich rein höre.
    Die Frage ist nur wann.
    Schlimm ist es, wegen den Kindern, wie wird es für sie. Es macht mir wirklich Angst wenn ich überlege was alles auf mich zu kommt.
    Ich liebe meinen Mann wirklich, vielleicht nicht mehr wie ein Ehepartner, aber er war immer mein engster Vertrauter.
    Ich hatte schon immer riesige Schwierigkeiten Menschen aus meinem Leben zu lassen.
    Was wenn wir nie wieder miteinander reden können oder uns lachend über die Kinder austauschen können.
    Wenn er es mir niemals verzeihen kann das ich ihn verlassen habe.
    Ja da sind sie die Fragen, was wäre wenn.
    Hallo @Rikestern, ich finde toll, wie offen Du hier Deine Situation beschreibst. Ich hatte auch schon überlegt, zu antworten, aber den Kern der Sache hat meiner Meinung nach @Nom_de_guerre schon wirklich gut getroffen.
    Einen Aspekt würde ich dann doch noch gerne herausgreifen:


    Rikestern schrieb:

    Schlimm ist es, wegen den Kindern, wie wird es für sie. Es macht mir wirklich Angst wenn ich überlege was alles auf mich zu kommt.
    Ich liebe meinen Mann wirklich, vielleicht nicht mehr wie ein Ehepartner, aber er war immer mein engster Vertrauter.

    Zum einen, so hart das jetzt auch klingen mag, mache Deine Entscheidungen nicht zu sehr von den Kindern abhängig. Klar ist es für Kinder nicht einfach, mit einer Trennungssituation klarzukommen, natürlich leiden sie dabei, weil sie es naturgemäß gar nicht beeinflussen, entscheiden können, sowohl Vater und Mutter brauchen und ihre Welt nicht mehr wiedererkennen.
    Es ist aber auch sicherlich der falsche Weg, nur deshalb an einer Ehe festzuhalten, die möglicherweise schon länger nicht mehr so funktioniert, wie man es sich vorstellt. Und wenn die Kinder dann irgendwann aussziehen... endet es dann sang und klanglos? Auch keine schöne Vorstellung... für keinen der Beteiligten.
    Und, im Falle eines Falles kann man das Leben mit den Kindern auch nach einer Trennung/Scheidung durchaus erwachsen und verantwortungsvoll regeln. Kinder kommen dann damit letztlich erstaunlich gut klar.
    Du schreibst, das Dein Mann Dein „engster Vertrauter“ war. Davon hast Du Dich, so wie man in Deinen Beiträgen lesen kann, schon weit entfernt. Sonst könntet ihr miteinander reden, Euch vertrauen.
    Sonst könntest Du ihm einen Entscheidung zutrauen, die er im Moment nicht treffen kann/darf.

    Meine persönliche Erfahrung mit einer ähnlichen Konstellation: meine erste Spielpartnerin war verheiratet. Es lief heimlich, ihr Mann wusste ebenfalls nichts von uns. Zunächst habe ich das ausgeblendet. Nach dem Motto, ist nicht mein Problem, sie muss mit ihrem Tun schließlich selber zu recht kommen.
    Dann habe ich es dennoch abgebrochen, gab da einige Gründe für mich. Zunächst praktischer Natur, irgendwann wird so eine Affäre entdeckt, sei es wegen Spuren oder weil plötzlich ein Strafzettel aus einer anderen Stadt zugestellt wird. Oder... oder...
    Dann das egoistische Moment, das ich als Dom nicht teilen will :D .
    Entscheidend war für mich dann aber ein Paradox, welches ich nicht wirklich auflösen konnte:
    BDSM funktioniert für mich nur über ausreichend großes gegenseitiges Vertrauen. Nur, wie kann ich jemanden wirklich vertrauen, der gerade den Menschen, dem er einmal feierlich Treue versprochen hat, betrügt?

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    @Kira2206 Wie kommst Du denn darauf, dass hier die „Zeigefinger-Heber“ alle über einen Kamm scheren? ?(
    Von mir selbst ausgehend kann ich versichern, dass ich aus eigenen Erfahrungen spreche, die nicht weniger persönlich sind, als die derjenigen, die sich für andere Wege entschieden haben. So funktioniert doch „Austausch“... oder sehe ich das falsch? Es geht ja auch nicht darum zu verurteilen, sondern darum Denkanstöße zu geben. Jeder ist „groß“ genug, um für sich zu entscheiden diese anzunehmen, oder für sich als unpassend abzutun.

    Ich hatte Freundinnen, die Sprungbretter und Zeit brauchten um sich aus einer Beziehung zu lösen und auch Freundinnen, die Affären hatten. Abgesehen davon, dass ich meine Meinung zur jeweiligen Situation mitgeteilt habe, habe ich keiner die Freundschaft gekündigt, sondern Händchen gehalten, eklige Cocktails getrunken, Taschentücher gereicht und am Ende die Scherben mit aufgesammelt.

    @Rikestern, Deine Situation ist ohne Frage wirklich übel und trotzdem sie in vielerlei Hinsicht anderen ähnelt - eben doch sehr individuell.
    Mir gefällt, wie Du hier auf die Beiträge reagierst und ich bin sicher, dass Du eine passende Entscheidung treffen wirst.
    Und auch wenn es vielleicht nicht die sein sollte, die sich hier einige vorstellen - dann ist das so. Wenn‘s schief geht, Du irgendwie nicht klar kommst... what ever - ich gebe Dir einen virtuellen Cocktail aus, reiche Dir ebensolche Taschentücher und bin mir sicher, dass andere „Moral-Apostel“ das ebenfalls tun werden.
    Wir werden sehen wie es kommt. Noch habe ich nicht die Kraft diese Entscheidung durch zu ziehen. Aber es ist wirklich toll wie viele hier sich Gedanken machen und mit mir ihre Erfahrungen teilen. Es hilft mir wirklich euch anzuhören und mich dadurch immer wieder zu reflektieren.

    Es gibt einfach viele Faktoren, die für eine Trennung sprechen, aber auch viele dagegen.
    Unabhängig von BDSM und einer Affaire kenne ich die Situation, eine Trennung nur mit sich selbst abzumachen und durchzuspielen.
    Diesen Fehler habe ich bei einem sehr lieben Mann gemacht und ihm sehr sehr weh getan damit.

    Wir waren 5,5 Jahre zusammen (ohne BDSM), und wäre seine Depression nicht gewesen, wäre ich gerne mein Leben langmit ihm zusammen geblieben.
    Seine Krankheit hat aber meine Energie gezogen, ich habe nur noch auf ihn geachtet und habe mich selbst dabei ein Stück weit verloren.
    Als ich dann soweit war, mich zu trennen, habe ich ihn mit meinem Auszug aus seiner Wohnung vor vollendete Tatsachen gestellt.
    Wir hatten die Jahre danach immer mal wieder Kontakt und ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen, darüber dass ich einfach so aus der Beziehung geflüchtet bin.
    Wir hätten sowieso viel eher miteinander reden müssen, nicht nur über das Aus der Beziehung.
    Aber dass ich das alles mit mir alleine ausgemacht habe, tut mir am meisten leid.

    Daher, rede mit deinem Mann. Sag ihm alles, was dich belastet, mach reinen Tisch. Und wenn er dann immer noch nicht zuhört, dann tut es mir leid für ihn.
    Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
    @Rikestern , es wurde viel gesagt und du hast viele Ansichten nun gehört. Ja, es kommt einer Gruppentherapie etwas nahe, aber - und das weißt du selbst - entscheiden msust du, denn du kannst dir hier im Forum natürlich eine "gefühlte" Unterstützung deiner - vielleicht längst getroffenen? - Entscheidung einholen. Das fühlt sich leichter und besser an, als wenn man es alleine mit sich ausmacht. Aber die Konsequenzen musst du dann dennoch alleine tragen. Ich verstehe nur zu gut, dass du dir Sorgen um die Kinder machst - hab ich auch und das ist eine Horrorvorstellung.

    Es wurde das Beispiel offene Beziehung schon mal erwähnt. Das ist in der Tat nicht zu unterschätzen und den Weg gehen einige. Bei manchen leider so, dass der Partner doch so stark leidet, dass es wiederum schwer ertragbar ist, weil es dann einseitig wird. Das muss jedes Paar aber für sich ausmachen.

    Ich möchte an der STelle noch den Punkt Paarberatung anbringen. Es ist nicht einfach, jemand gutes - und jemand, der für beide okay ist! - aber damit gebt ihr euch beiden die Chance, einen gemeinsamen Weg zu finden: entweder innerhalb der Beziehung oder aus der Beziehung heraus. Egal ob Ehe oder nicht, egal ob Kinder oder nicht. Aber gemeinsam! Allein und unmoderiert finde ich es sehr schwer, weil man nicht außerhalb des eigenen Denksystems das Gespräch führen kann. Da bleibt man immer auf der selben Position und schafft es schwer, mal neu zu fühlen und zu denken. Es wäre zumindest ein Versuch wert.

    Ich wünsche dir ebenfalls, dass du einen Weg findest, der für dich und euch gut ist! Viel Glück dabei!
    Liebe @Rikestern,

    du fragst gezielt nach Erfahrungen.

    Nun denn, dann von mir ein "hier, habe ich".

    Recht ähnlich wie bei dir fühlte ich diesen "Hunger". Angestachelt von feinster Fantasie, allerdings ruhig gestellt von den eigenen Moralvorstellungen und der Inaktivität meines Ehemannes.

    Doch irgendwann - am Punkt Grand Zero - meinem Mann eine offene Ehe ans Knie gequatscht und dann bin ich losgerannt. Regelrecht ausgehungert und gierig habe ich mich durchs "Angebot" probiert und gekostet.

    Als dann mein "Hunger" endlich gestillt war, hatte ich Zeit zum Zurückblicken.

    Und habe tatsächlich eine Schneise der Verwüstung vorgefunden. Gebrochene Herzen - bei mir sowohl bei dem einen oder anderen Spielpartner. Zeitweise habe ich sogar meine Familie in Frage gestellt. Prioritäten hatten sich verschoben. Ich hatte mich verändert.

    Mit noch ein bisschen mehr Abstand stehe ich heute dazu: Rechenschaft lege ich ganz alleine vor mir selbst ab. Wer und wie kann ich sein, um mir jeden Morgen selbst in die Augen zu schauen.

    Das eigene Tun und Handeln hinterlässt Spuren. Bei den Menschen, die es mit betrifft.
    Und so ist mittlerweile mein Credo:

    "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem ander(e)n zu."

    In dieser - unserer - Art von Beziehungskonstellation gibt es viele Formen der Verletzung. Vertrauensbruch, zerstörte Hoffnung und die Angst, sich selbst zu verlieren.

    Und so mein Rat, liebe @Rikestern, iss dich satt. Und schaue dann, ob und was es wert ist.

    Herzlichst

    K.

    Lieber Rosinen im Kopf als Haare im Stollen.

    ;)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von K. Baptista () aus folgendem Grund: /RS

    Liebe @Rikestern

    dieser Moralaspekt, den viele hier einbringen, das ist ihre Moral, nicht deine

    Ich habe da eine gamz eigene Meinung zu, ich denke jeder der nicht genau exat zu 100 Prozent dein Leben lebt, der kann dir auch keinen Rat geben

    Diese Ehrlichkeit , ja die mag für ganz ganz viele der richtige und einzige Weg sein, und ich denke das manche die den Weg gehen, den du gerade gehst , nämlich ihre Spielbeziehung heimlich zu leben dir nicht anworten werden, weil aus der Erfahrung heraus solche Diskussionen immer mit Vorhaltungen geführt werden

    Die Ehrlichkeit zu dir selbst sollte dir als erstes wichtig sein, ja du bist egoistisch , aber na und
    Auch die, die immer reinen Tisch machen sind nicht weniger egoistisch, denn dieses Handeln , das tun sie nicht nur ihrem Partner zur Liebe, aus Respekt usw sondern auch für sich selber, weil sie sich damit besser fühlen

    deswegen ist es nicht weniger wertvoll

    aber auch deine Motive , nichts zu sagen sind nicht verwerflich.

    ich kann dir keinen wirklichen Rat geben, weil ich nie in so einer Situation war

    Ich möchte dir nur sagen das was du tust, damit musst du leben können
    Und wenn es sich für dich im Moment so richtig anfühlt, dann darf dir keiner sagen, aber du musst unbedingt usw

    dein Weg, der ist nicht unbedingt der einfachere, vileicht ändert er sich auch , du kehrst um , oder biegst ab, aber es ist eben dein Weg

    für den möchte ich dir Kraft wünschen, und das du am Ende egal wie du dich entscheidest, für das heimliche ausleben, für das offene ansprechen oder was auch immer du dann sagen kannst, es hat sich richtig angefühlt

    Verletzungen, die kann man nie ganz vermeiden, verletze ich weil ich heimlich was tue, und enteckt werde, oder spreche ich es an , kann ich auch verletzen, der ander fühlt sich deswegen auch nicht unbedingt besser


    Nur du kennst deinen Mann , weisst was du ihm jetzt zu diesem Zeitpunkt zumuten kannst, und eben auch dir selber

    liebe Grüße

    bastet
    Da bleibt, wenn ma(n) das Ganze hier so liest, eigentlich nur noch eines zu schreiben:

    Jung=kinderwunsch=Nestbaupartner

    Älter=freiheit ausleben=frühe Monogamie= es fehlt “was“

    Selbst gebaute Zwänge=alternative Partnersuche=Affäre

    Affaire= kontra gewissen= Trennung/weiter betrügen

    Diese kurze Liste ist sicherlich nicht vollständig und,ausführlich geschrieben...soll aber auch nur eines zeigen:
    Den Zwiespalt, der uns durch Kirche und (das ist zu beachten) die Zeit der Aufzucht der Kinder bis zum “Flügge“ werden zusammen bindet. Ehrlicher wäre, es so zu gestalten: suche Partner für Schwangerschaft, Erziehung und bis zur Volljährigkeit der Kinder. Danach, bei Gefallen und sexueller Kompatibilität weiteres zusammenleben möglich.....

    Im Tierreich leben nur 1-2% monogam und mal ehrlich...was unterscheidet uns beim Sex von Anderen?
    Das nicht Nutzen einer Signatur erfüllt keinen strafrechtlichen Tatbestand - darum lasse ich es! :rofl:
    Deine Antwort ist sehr provozierend, auch ich denke daran wie das alles so kommen konnte. Aber er ist meine erste große Liebe und das,was wir die Jahre zusammen erfahren und erlebt haben möchte ich nicht missen.
    Doch ein Mensch verändert sich, er entwickelt sich weiter und manchmal gehen die Interessen einfach auseinander. Ich würde diesen Weg immer wieder gehen,weil es eine wunderbare Zeit war. Jetzt im Augenblick brauche ich aber etwas anderes und das werde ich mir holen.
    Ja auch das ist eine provozierende Aussage.