Ehe und Affaire

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Ehe und Affaire

    Hallo Leute, ich bin hier neu und wollte mich auch gleich einbringen und etwas über eine große Wendung in meinem Leben erzählen.

    Ich bin seit 15 Jahren verheiratet und das auch gerne, obwohl wir als Paar auch unsere Schwierigkeiten hatten, haben wir uns da immer wieder heraus gearbeitet. :)
    Was aber immer schwer war, unser Sexualleben. Mein Mann ist sehr gemütlich, wenn ich es mal nett ausdrücke. Ich habe mir immer sehr viel Mühe gegeben, unseren Sex spannend zu gestalten.
    Über die Jahre merkte ich aber immer mehr ,das meine Devote Seite von ihm nicht wirklich bedient wird. Es waren immer meine Spiele, die ich mir ausgedacht habe, die dann umgesetzt wurden. Aber es war dann eher wie ein Drehbuch und nicht wirklich von ihm empfunden.
    Ich brauche es beim Sex auch etwas härter, auch das lehnte mein Mann ab.
    Es ist einfach schwierig jemanden, der die Neigung nicht hat, davon zu überzeugen ,das es mir unglaublich gefällt so grob angepackt zu werden.

    Naja so ging eine lange Zeit dahin, in der ich mich immer mehr, als unvollständig fühlte.
    Seit ein paar Monaten habe ich jetzt eine Affäre und ich bin diesem Mann komplett untergeben.
    Es ist passierte einfach. Wir lernten uns kennen und passten einfach sexuelle perfekt zusammen.
    Ich kann beim ihm meine Devote Seite komplett ausleben.
    Jetzt gibt es aber ein Problem, er hat sich in mich verliebt und möchte eine echte Beziehung mit mir.
    Für mich im Moment, absolut kein Thema. Ich genieße es viel zu sehr etwas so unkompliziertes und befriedigendes, in meinem Leben zu haben.
    Ich Liebe meinen Mann und ich habe auch Kinder, es geht einfach nicht.
    Es ist für mich nicht einfach , meinen Mann zu hintergehen, aber ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, so meiner Neigung beraubt weiter zu leben.

    Die Frage an euch habt ihr Erfahrungen mit diesem :) Thema
    Hi Rikestern,

    für mich stellt sich die Frage in wie weit du das Thema mit deinem Mann besprochen hast. Hast du das Thema auf den Tisch gebracht und ihm erklärt was deine Neigung für dich bedeutet und dass du darunter leidest es nicht ausleben zu können? Lehnt er alle Praktiken ab oder gibt es welche denen er offen(er) gegenübersteht? Findet sich vielleicht ein kleinster gemeinsamer Nenner mit dem ihr beide leben könnt?

    Für mich würde an erster Stelle der Versuch stehen eine gemeinsame Lösung zu finden. Vielleicht gesteht er es dir sogar zu deine Neigung außerhalb der Ehe auszuleben. Was ich so mitbekomme funktioniert das bei einigen Mitgliedern hier recht gut.

    Ich kann es gut nachvollziehen, dass sich ein gewisser Druck aufbaut wenn man seine Neigung nicht ausleben kann. Allerdings sehe ich (und das ist einfach meine Meinung) eine Affäre nicht als Lösung. Es ist ein Vertrauensbruch und man nimmt der anderen Person die Möglichkeit der Entscheidung. Abgesehen davon, dass solche Geheimnisse die eigene Psyche doch stark belasten können.

    Natürlich kannst du genauso weitermachen wie bisher, aber das wird wahrscheinlich nicht lange gut gehen.

    Wenn du weißt, dass du keine Beziehung mit deiner Affäre eingehen willst/kannst solltest du das ganz klar kommunizieren. Auch auf die Gefahr hin, dass er es nicht weiterführt.

    Ich selbst bin in einer ähnlichen Situation. Für mich war das Thema BDSM eine Zeit lang überhaupt kein Thema. In der Zeit lerne ich meinen jetzigen Partner kennen. Erst nach 2 Jahren Beziehung schlich sich meine Neigung wieder hervor. Ich habe sehr lange mit ihm darüber geredet und er ist kein Dom/Sadist whatever und wird es auch nie sein. Er lehnt es auch ganz klar ab, dass ich die Neigung außerhalb der Beziehung auslebe. Das wird von mir so akzeptiert. Dafür weiß er, dass irgendwann der Punkt kommen wird, an dem ich meine Neigung ausleben will. Derzeit ist der Druck noch nicht so groß aber wenn es so weit ist werde ich ihm vorher Bescheid geben. Er kann dann selbst entscheiden ob er seine Meinung ändert oder ob wir uns trennen. Das klingt vielleicht hart und lieblos aber es ist ehrlich und er hat es selbst in der Hand zu entscheiden.

    Ich wünsche dir alles Gute!
    Ich habe wirklich viele Jahre versucht ihn auf das,was ich möchte anzusprechen, damit wir etwas ändern in unserem Sexleben. Aber er kann damit überhaupt nichts anfangen. Er ist der Mensch der einem die Decke beim Sex über den Rücken legt, damit ich nicht friere dabei. Ich kann aus einen passiven Sexpartner keinen aktiven machen.
    Ich denke es wäre für ihn unerträglich, zu wissen das ich mit einem anderen Mann Sex habe. Er ist sehr sensibel.
    Ich war 15 Jahre treu und eine aufopfernde Ehefrau und Mutter.
    Im Moment bin ich das erste mal wirklich egoistisch und genieße diesen unglaublichen Sex.
    Erst jetzt fühle ich mich als komplett.
    Es ist wie geheilt zu werden.

    Meine Affäre weiß das ich mich nicht trennen möchte. Ich habe ihn von Anfang an gesagt das ich meinen Mann liebe.

    Mir ist bewusst das ich mich irgendwann entscheiden muss, aber jetzt kann ich es noch nicht.
    [list=1][*]
    [/list]
    Herzlich willkommen hier und willkommen im Club!

    Exakt meine Situation, nur mit dem Unterschied, dass mein Mann keinerlei Lust mehr auf Sex hat. Warum, keine Ahnung, und ich habe oft versucht drüber zu reden. Nur er will nicht drüber reden.

    Wir haben auch Kinder und ansonsten klappt vieles in unserer Ehe sehr gut, so dass auch ich den Weg Affäre gewählt habe. Und es tut mir gut, meiner Ehe indirekt auch.

    Wobei es natürlich die Sache verkompliziert, wenn Gefühle ins Spiel kommen... wie bei Deinem Liebhaber, das ist dann wirklich schwierig. Es klingt fast so, als würde das eher eine Herausforderung werden in naher Zukunft. Und dazu kann ich leider wenig sagen, außer dass Reden da wahrscheinlich wirklich das Beste ist!

    Rikestern schrieb:

    Ich habe wirklich viele Jahre versucht ihn auf das,was ich möchte anzusprechen, damit wir etwas ändern in unserem Sexleben. Aber er kann damit überhaupt nichts anfangen. Er ist der Mensch der einem die Decke beim Sex über den Rücken legt, damit ich nicht friere dabei. Ich kann aus einen passiven Sexpartner keinen aktiven machen.
    Dann seid ihr sexuell einfach nicht kompatibel. Das passiert.
    Und daran ändert auch die größte Liebe der Welt nichts.

    Rikestern schrieb:

    Ich denke es wäre für ihn unerträglich, zu wissen das ich mit einem anderen Mann Sex habe. Er ist sehr sensibel.
    Warum machst du das dann?
    Und nein, für mich persönlich ist die Antwort auf "es wäre für ihn unerträglich, das zu wissen" eben nicht "was er nicht weiß..." sondern "dann tue ich das nicht".

    Rikestern schrieb:

    Ich war 15 Jahre treu und eine aufopfernde Ehefrau und Mutter.
    Mag sein. Das gibt dir aber keinen Freibrief, jetzt deinen Mann zu betrügen.

    Rikestern schrieb:

    Im Moment bin ich das erste mal wirklich egoistisch und genieße diesen unglaublichen Sex.
    Erst jetzt fühle ich mich als komplett.
    Es ist wie geheilt zu werden.
    Ich kann deine Euphorie nachvollziehen - weiter unten habe ich meine eigenen Erfahrungen zu dem Thema geschrieben.
    Ich kann nur von meinem moralischen Kompass sprechen - der findet das nicht gut.
    Aber: du bist diejenige, die mit ihren eigenen Handlungen und deren Konsequenzen leben muss.

    Rikestern schrieb:

    Meine Affäre weiß das ich mich nicht trennen möchte. Ich habe ihn von Anfang an gesagt das ich meinen Mann liebe.
    Wenn ich mir ansehe, was du geschrieben hast, dann fällt mir der letzte Satz fast schwer zu glauben. Nicht, dass ich deine Liebe zu deinem Mann in Frage stellen möchte - aber du hast kein einziges positives Wort über ihn geschrieben.

    Du schreibst, dass du dir bewusst bist, dass du dich irgendwann entscheiden musst, es aber jetzt noch nicht kannst.
    Was muss passieren, damit diese Entscheidung für dich möglich wird?
    In welcher Situation könntest du dich entscheiden?
    Oder willst du das einfach nur "verdrängen", indem du das auf ein vages "später", "irgendwann", "vielleicht mal..." verschiebst?
    Entscheidungen, die wir selbst nicht treffen, werden irgendwann für uns getroffen - entweder durch das Leben oder durch andere Personen.
    Ich weiß, dass du gerade wunderschöne Dinge erlebst, und dass man in solchen Situationen einfach genießen möchte und nicht an negative Konsequenzen denken möchte.
    Das ist einfach, das ist verständlich, das ist menschlich.
    Aber es ist weder fair noch nachhaltig.

    Wartest du nur darauf, dass dich dein Mann erwischt?
    Hoffst du darauf, das den Rest deines Lebens so durchziehen zu können?

    Meine Erfahrungen zu dem Thema:
    Ich war ähnlich wie du lange Jahre mit einem Mann verheiratet, der mir nicht das geben konnte, was ich gebraucht habe.
    Ähnlich wie du und dein Mann gab es von seiner Seite Versuche des Entgegenkommens - die mir aber nichts gebracht haben, da ich wusste, dass er das nur mir zuliebe tut. Ihn hat das ganze ziemlich verletzt, da er gemerkt hat, dass er mir nicht geben konnte, was ich brauche und er eben auch Dinge getan hat, mit denen er nicht wirklich zurecht gekommen ist.

    Wir haben uns dann nach vielen Versuchen, nach vielen Streits, nach vielen Kämpfen, nach vielen Worten und nach vielen Tränen voneinander getrennt.
    Er hat gefunden, was er gesucht hat, und ist glücklich.
    Ich habe gefunden, was ich gesucht habe und bin glücklich.

    Ich habe ihn niemals betrogen, sondern wir haben einen klaren Schnitt gemacht. Danach habe ich mir jemand gesucht, der zu mir passt. Mir persönlich war das wichtig, da dies sonst nicht meinem moralischen Kompass entsprochen hätte.

    So schwer es mir/uns auch gefallen ist: im Nachhinein bin ich froh darum, dass wir uns getrennt haben. Ich ärgere mich sogar, dass wir das nicht früher getan haben - die Beziehung hat uns letzten Endes beiden nur geschadet; die letzten Jahre waren im Rückblick wie vergiftet.

    Bei uns waren allerdings auch keine Kinder involviert, ich/wir konnten als frei und "egoistisch" entscheiden.

    Liebe Grüße,
    NdG
    (die einfach kein Freund von "unsauberen" Geschichten ist, deine Euphorie aber nachvollziehen kann und dir alles Gute wünscht)

    Edit sagt: An sich ist die Situation für alle Beteiligten doch großer Mist:
    - Deine Affäre hätte gerne "mehr", wird das aber nicht von dir kriegen
    - Dein Mann wird betrogen, weiß das nur nicht
    - Du selbst sitzt zwischen allen Stühlen
    Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
    ______________________________________________________________________________________________________________
    Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
    NdG
    Ich kann es verstehen, was du sagst und freue mich für dich das du so ein starker Mensch bist. Das ist nicht abwertend gemeint.
    Leider besitze ich diese im Moment leider nicht.
    Wie gesagt. Ich habe für diese Familie alles gegeben und mich komplett hintenan gestellt, um eines Tages fest zu stellen das für meine Bedürfnisse und meine Persönlichkeit kein Raum mehr da war.
    Mein Mann hat auch viel gegeben aber leider vergessen das ich nicht selbstverständlich bin.
    An dieser Situation sind wir beide schuld.
    Ich denke es ist schwierig zu erklären warum ich mich nicht trennen möchte. Aber eines weiß ich, die Entscheidung treffe ich und nicht das Schicksal.
    Ich werde dir auf jeden Fall berichten wie ich weiter gekommen bin mit der Situation.
    Liebe Grüße R
    Hallo Rikestern,
    ich kann verstehen in welcher Situation du dich befindest mir ist das so ähnlich gegangen wie dir, als ich meine Neigung entdeckt habe und die ersten Versuche des Auslebens gemacht habe (ich bin auch verheiratet) wollte ich nicht gleich meine Ehe aufs Spiel setzten. Als dann klar war das ich so nicht weiter leben wollte, mit diesen Geheimnissen, habe ich reinen Tisch gemacht und es meinem Mann erzählt.
    Mir war klar das es die Konsequenz der Trennung haben könnte, darauf war ich vorbereitet. Nach einigen Diskussionen und schlaflosen Nächten, hat er mir zugestanden das ich meine Neigung ausleben kann.

    Es ist für meinen Mann sicher nicht einfach und er kann sich immer noch für eine Trennung entscheiden die Option steht ihm immer offen.
    Nach einigen nicht so guten Erfahrungen mit „Doms“ bin ich glücklich einen so tollen gefunden zu haben z.B. er mich. Ja und ich liebe ihn :love:
    Mit meinem Mann habe ich eine ganz andere Verbindung als mit meinem Dom. Für mich geht das sehr gut.
    Das was für mich zählt ist das ich mich dabei wohl fühle und mein Mann sich immer so oder so entscheiden kann. Natürlich könnte alles optimaler sein.
    Jeder muss seine Entscheidungen treffen sich dabei wohl fühlen und aber den evtl. daraus entstehenden Konsequenzen bewusst sein. Besonders wenn der Betrug auffliegt.
    So Handhabe ich das.
    In die Zukunft kann ja keiner schauen.

    Rikestern schrieb:

    Ich denke es ist schwierig zu erklären warum ich mich nicht trennen möchte.
    so schwierig finde ich das gar nicht.....

    Du hast gesagt ich suche eine Spielbeziehung und nicht mehr.......OK
    Du willst Deine Familie erhalten....man bleibt immer Eltern......auch OK

    meistens gibt es auch finanzielle Verflechtungen........usw.....so ist das eben.

    Dein Mann bleibt der Vater der Kinder den willst Du Deinen Kindern nicht nehmen.

    ...also......reden und versucht eine Lösung zu finden....Du wärst nicht die erste , die neben der Ehe eine Spielbeziehung hat und wenn Dein Mann davon weiß und damit auch einverstanden ist, weil Euch klar ist was Euch wichtig ist und was bleiben soll kann sowas auch funktionieren.
    An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

    Rikestern schrieb:



    Mein Mann hat auch viel gegeben aber leider vergessen das ich nicht selbstverständlich bin.
    An dieser Situation sind wir beide schuld.
    Ich denke es ist schwierig zu erklären warum ich mich nicht trennen möchte. Aber eines weiß ich, die Entscheidung treffe ich und nicht das Schicksal.

    Es ist nicht so, dass ich Dich nicht verstehen könnte. Was mich aber -
    wirklich wirklich wirklich (!) - stört... DU triffst hier alle Entscheidungen in Bezug auf Deine Ehe alleine.

    Eine Ehe/Beziehung führt man aber nicht alleine. Dem Partner nicht die Möglichkeit zu geben zu entscheiden, ob er eine Beziehung mit einem Menschen (weiter) führen möchte, für den man nicht mehr der „Einzige“ ist - halte ich persönlich für unfair.

    Mir ist bewusst, dass ich da sehr nach einer Moralapostel klinge, aber für mich funktioniert jegliche Art von Beziehung nur mit Ehrlichkeit.

    Für Deine Entscheidungsfindung wünsche ich Dir jedenfalls viel Kraft und Mut.
    Ich würde gern Eine zusätzliche Perspektive in die Diskussion einbringen: Partnerschaftliches Handeln oder moralisches Handeln ist grundsätzlich eine gute Leitlinie um Auswirkungen von Konflikten gering Zu halten. Es muss Aber nicht immer und für jeden das Maß aller Dinge sein.

    Triviales Beispiel:
    Ich hatte die Wahl zwischen einem romantisch wunderschönen Erlebnis am Strand Südfrankreichs und Treue zu einer nicht so super laufenden Beziehung. Ich habe mich für die moralische Variante entschieden. 2 Wochen später waren wir eh getrennt. Schade.

    Nicht ganz triviales Beispiel:
    Eine Freundin hatte die Wahl zwischen Ihrer Liebe zu einem netten, perspektivreichen, Sie ebenfalls liebenden Mann und ihrem offiziellen Freund der ständig Probleme anschleppt. Sie entschied sich für den Freund und gegen Kontakt Zu dem anderen Mann. Ein Jahr später war ihr Freund Zu seiner von ihm schwangeren ex zurückgekehrt und der Mann war vergeben und wollte nichts von ihr hören. Shit.

    Eine andere Frau aus dem Bekanntenkreis hatte die Wahl, entweder jetzt Spaß mit einem unglaublich anziehenden, charmanten Mann Zu haben oder ihrer mittelprächtig laufenden Beziehung treu zu sein. Sie hat sich für ihr bauchgefühl entschieden: den Spaß. Heute hat sie zwei Kinder, ist verheiratet, das neunte jahr mit der ehemaligen Affäre zusammen und der zufriedenste Mensch den ich kenne. Volltreffer.

    Das ist keine Anleitung zum unmoralischen/unpartnerschaftlichen Handeln, es geht oft genug schief. Aber Hey: Wenn jemand sich darüber bewusst ist was er macht und eben doch etwas "unmoralisches" tut, ja dann lasst ihn halt :) Lasst den Zeigefinger zuhause. Er/Sie wird es schon für sich kalkuliert haben :) @Rikestern: halte uns auf dem laufenden ;)

    gentleFrederick schrieb:

    Ich würde gern Eine zusätzliche Perspektive in die Diskussion einbringen: Partnerschaftliches Handeln oder moralisches Handeln ist grundsätzlich eine gute Leitlinie um Auswirkungen von Konflikten gering Zu halten. Es muss Aber nicht immer und für jeden das Maß aller Dinge sein.

    Triviales Beispiel:
    Ich hatte die Wahl zwischen einem romantisch wunderschönen Erlebnis am Strand Südfrankreichs und Treue zu einer nicht so super laufenden Beziehung. Ich habe mich für die moralische Variante entschieden. 2 Wochen später waren wir eh getrennt. Schade.

    Nicht ganz triviales Beispiel:
    Eine Freundin hatte die Wahl zwischen Ihrer Liebe zu einem netten, perspektivreichen, Sie ebenfalls liebenden Mann und ihrem offiziellen Freund der ständig Probleme anschleppt. Sie entschied sich für den Freund und gegen Kontakt Zu dem anderen Mann. Ein Jahr später war ihr Freund Zu seiner von ihm schwangeren ex zurückgekehrt und der Mann war vergeben und wollte nichts von ihr hören. Shit.

    Eine andere Frau aus dem Bekanntenkreis hatte die Wahl, entweder jetzt Spaß mit einem unglaublich anziehenden, charmanten Mann Zu haben oder ihrer mittelprächtig laufenden Beziehung treu zu sein. Sie hat sich für ihr bauchgefühl entschieden: den Spaß. Heute hat sie zwei Kinder, ist verheiratet, das neunte jahr mit der ehemaligen Affäre zusammen und der zufriedenste Mensch den ich kenne. Volltreffer.

    Das ist keine Anleitung zum unmoralischen/unpartnerschaftlichen Handeln, es geht oft genug schief. Aber Hey: Wenn jemand sich darüber bewusst ist was er macht und eben doch etwas "unmoralisches" tut, ja dann lasst ihn halt :) Lasst den Zeigefinger zuhause. Er/Sie wird es schon für sich kalkuliert haben :) @Rikestern: halte uns auf dem laufenden ;)
    Ich bin der Meinung das Beziehungen IMMER beidseitig sein müssen, sonst sind es, aus meiner Sicht, keine Beziehungen sondern nur noch Abhängigkeitsverhältnisse. Umso erschreckender lesen sich für mich Deine Zeilen.


    Nix für Ungut @gentleFrederick aber ich kann aus Deinen Zeilen, insbesondere den Beispielen nur rauslesen:

    macht was ihr wollt, schert Euch nicht um Euer Gegenüber, es geht nur um euer Wohlbefinden.


    Schade, schade das eine solche Einstellung immer mehr um sich greift. Fast schon gesellschaftsfähig ist.
    Liebe Leute
    auch ich war bis jetzt immer der Meinung, das Vertrauen die Basis jeder Beziehung ist.
    Nun ist aber der Mensch nicht unfehlbar. Ja meine Beziehung zu meinem Mann ist nicht einfach, zumal wir auch seit vier Jahren eine Fernbeziehung führen. Es ist aus beruflichen Gründen nicht anders Händelbar. Was heißt, das wir uns nur am Wochenende sehen. Wie eine Beziehung darunter leidet, wird jeder verstehen.
    Emotional geht es mir schon sehr lange nicht mehr gut. Ich war an dem absoluten Tiefpunkt in meinem Leben.
    Dann kommt dieser Mann (Affäre) und zeigt mir in kurzer Zeit,das ich etwas besonderes bin.
    Ja ich bin schwach, weil ich jetzt nicht sofort alles auf den Tisch lege.
    Ich bin jetzt leider noch nicht an dem Punkt.
    Lieben Dank an euch, für die netten Worte oder die wichtigen Einwände.
    Bis bald Rike

    gentleFrederick schrieb:

    @Giftzwerg
    "macht was ihr wollt, schert Euch nicht um Euer Gegenüber, es geht nur um euer Wohlbefinden"

    Nein. Das steht da nicht.

    "[Moral/Partnerschaftlichkeit] muss Aber nicht immer und für jeden das Maß aller Dinge sein."

    Das steht da.

    ich habe geschrieben:





    Giftzwerg schrieb:

    Nix für Ungut @gentleFrederick aber ich kann aus Deinen Zeilen, insbesondere den Beispielen nur rauslesen:


    und wenn Du Moral und Partnerschaftlichkeit als Grundlage einer Beziehung, IN EINER BEZIEHUNG zumindest in Frage stellst, dann kann ich Dir an dieser Stelle definitiv nicht folgen.

    Für mich ist Beziehung zwangsläufig mit Begriffen wie Einvernehmlich, Gemeinsam, Geben und Nehmen, Rücksicht, Kompromiss ..... aber vor allem mit Begriffen wie Ehrlichkeit, Offenheit verbunden.

    Ich verurteile niemanden, der das anders sieht und lebt. Wünsche diesen Menschen aber auch, das es ihnen nie so ergeht.
    In der einen oder anderen Form haben bestimmt schon die meisten, die von Dir beschriebenen Situationen erlebt @gentleFrederick.

    Ob man aus dem Bauch/Herz heraus entscheidet, ist nicht das Problem. Für mich wäre jedes Deiner Beispiele ein Indiz dafür, dass in meiner aktuellen Beziehung etwas ganz gewaltig nicht stimmt.

    Bin ich der Meinung, dass sich noch etwas retten lässt? Dann mE nur, wenn ich der Versuchung widerstehe. Wenn nicht, ich mich also für „die Versuchung“ entscheide - trenne ich mich. :pardon: Oder aber, ich versuche beide Beziehungen zu führen. Dann aber bitte so, dass alle Beteiligten die Möglichkeit haben für sich selbst zu entscheiden, ob sie unter diesen Bedingungen ebenfalls in der Beziehung bleiben wollen.

    Das klingt jetzt simpel, ist aber - meiner Erfahrung nach - genau das Gegenteil davon.
    Ich zitiere von OP:

    "Was aber immer schwer war, unser Sexualleben. Mein Mann ist sehr gemütlich."
    "Ich habe mir immer sehr viel Mühe gegeben, unseren Sex spannend zu gestalten."
    "Es waren immer meine Spiele, die ich mir ausgedacht habe"
    "...auch das lehnte mein Mann ab."
    "...ich mich immer mehr, als unvollständig fühlte."
    "Ich habe wirklich viele Jahre versucht ihn auf das,was ich möchte anzusprechen, damit wir etwas ändern in unserem Sexleben"
    " Ich habe für diese Familie alles gegeben und mich komplett hintenan gestellt,"
    "zumal wir auch seit vier Jahren eine Fernbeziehung führen. Es ist aus beruflichen Gründen "
    "Emotional geht es mir schon sehr lange nicht mehr gut"

    Wo ist hier die moralisch/partnerschaftliche Initiative des Mannes?

    Sein Job ist ihm wichtig, die Bedürfnisse seiner Frau weniger wichtig. Frau strengt sich seit Jahren an und müht sich ab.

    Die Schlussfolgerung, OP kommuniziert Zu wenig, muss sich entscheiden und außerdem handelt sie unmoralisch, greift Zu kurz.

    Es ist menschlich und okay, wenn Moral/Partnerschaftlichkeit Grenzen hat. Für OP sind diese Grenzen erreicht. Ich finde es gut, dass Sie aktiv etwas unternimmt, ihre Situation Zu verbessern. Ihr Mann hatte seine Chance und hat Sie nicht genutzt.
    In so einer Situation zu sein ist immer schwierig. Man möchte den Partner nicht verletzen...

    Da ist der Partner den man liebt. Aber da ist eben auch eine Seite, mit der der Partner nichts anfangen kann. Am Anfang versucht man diese Seite zu unterdrücken. Den Sex dennoch "toll" zu finden...aber erfüllend ist er nicht. Irgendwann wird die Sehnsucht größer und man fragt sich, wie man diese Unzufriedenheit stillen kann. Ich war in dieser Situtation. Hab mit meinem Mann darüber geredet, denn ich war nicht mehr glücklich. Betrügen kam für mich nicht in Frage...denn stell dir mal die Frage, ob du von deinem Mann betrogen werden möchtest.
    Ihr vertraut euch doch...oder? Dann vertraue darauf, dass es dein Mann versteht, denn es hat kein Mensch verdient betrogen und belogen zu werden. Er kann dann entscheiden, ob er damit umgehen kann. Tja und wenn nicht, kannst du dir wenigstens in den Spiegel schauen.

    Ich würde es heute genau so machen. Auch wenn es sicherlich nicht leicht war bzw immer noch nicht ist. Denn bei mir ist es nämlich umgekehrt. Mein Mann weiß, dass ich Gefühle für meinen Dom entwickelt habe. Das ist sicherlich nicht einfach für ihn, weil er mich liebt. Na ja, es ist für keinen von uns einfach. Man möchte ja schließlich niemand verletzen, so wie du ja deinen Mann bestimmt auch nicht verletzen möchtest. Auch ich habe Kinder. Das macht es ja auch soooo schwierig, denn man hat Verantwortung. Aber ehrlich, du musst es ja nicht deinen Kindern auf die Nase binden, sondern deinem Mann. Denn ihn geht die Sache was an.

    Ja...irgendwann musst du dich entscheiden.Wartest du denn, bis du dich ebenfalls in deinen Dom verliebst? Oder bis es mit deinem Mann "schlimmer" wird? Dann setzt du ihn ja irgendwann vor vollendete Tatsachen so nach dem Motto "Übrigens, bin ich jetzt bereit mich zu trennen, denn ich habe seit einem Jahr eine Affaire und mich verliebt"...
    Das ist nicht okay, denn du nimmst deinem Mann die Chance, sich selbst zu entscheiden, was sich für ihn richtig anfühlt. Vielleicht kommt er ja sogar damit klar, dass du es ausleben möchtest. Du deine Neigung nicht mehr verstecken kannst. So lange du ihm aber nichts sagen möchtest, kann er sich auch nicht damit auseinandersetzen - sondern eben nur du. Du nimmst ihm seine Entscheidung ab, ob er damit klar kommt, oder eben nicht. Und ja, du hast Angst, dass er die Ehe beendet. Aber auch das wäre dann seine Entscheidung...

    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft...denn egal wie du dich entscheidest, ob nun ehrlich mit deinem Mann zu sein, oder ein schlechtes Gewissen zu haben - es wird so oder so nicht einfach.
    Erstmal herzlich willkommen, da du nach Erfahrungen mit dem Thema gefragt hast, mag ich meine Mal schildern- auch wenn ich nicht verheiratet war mit diesem Partner und auch noch keine Kinder hatte.

    Bei uns war es sehr ähnlich, er war auch der Typ Mann, der keiner Fliege etwas zuleide tut und der besorgt war, wenn ich zu laut wurde beim Sex weil er vermutete, ich könnte Schmerzen haben :facepalm:
    Ansonsten war und ist er der aufrichtigste, ehrlichste, treueste und liebevollste Mann den ich mir vorstellen kann und wir haben zusammen sehr gut harmoniert.
    Nur eben sexuell so gleich 0.
    Ich habe ihn lange darüber hinweg getäuscht, Orgasmen vorgespielt und wollte ihn ja nicht verletzen.
    Als ich mehr und mehr von meiner Neigung und Neugier getrieben wurde, habe ich ihn mit einbezogen, ihm von meinem Interesse erzählt und ihn schlussendlich sogar überredet mit mir einen Stammtisch zu besuchen. Ich wollte das alles so gern mit ihm entdecken, aber es war einfach überhaupt nicht seins und er konnte nicht ansatzweise etwas damit anfangen, auch wenn er immer wieder versucht hat, sich mir zuliebe darauf einzulassen.

    Es endete wie bei dir: ich konnte in einem Moment der Schwäche der Neugier und dem Drang nicht widerstehen und habe mich auf eine Affaire eingelassen. Allerdings hat es bei mir etwa 1 Monat gedauert bis ich weinend vor meinem Partner stand und ihm alles gebeichtet habe. Er hat es mir verziehen und wir haben weiter gemeinsam versucht an einem gemeinsamen BDSM zu arbeiten.
    Und was soll ich sagen? Ich wurde zum Wiederholungstäter. Noch eine Affaire. Nochmal fremd gegangen. Nochmal gebeichtet. Und das ganze nochmal.
    Ich bin alles andere als stolz darauf, bis heute werfe ich es mir vor und es macht mir sehr zu schaffen.
    Schlussendlich hat er mich gewissermaßen frei gegeben und mir erlaubt mich mit einem Dom zu treffen um zu bekommen wonach ich mich so sehne und damit wir wieder ehrlich miteinander sein können.
    Ich habe jedoch dabei zugesehen wie er daran mehr und mehr zerbrochen ist. Jedes Mal wenn ich heim kam und er wusste wo ich gewesen bin habe ich es in seinen Augen gesehen, wie sehr es ihn verletzt, während er gleichzeitig nachts mit mir kuschelte wie ein Verdurstender mit der Wasserflasche.

    Ich habe mich entschieden die Beziehung zu beenden, weil er sich mehr und mehr selbst aufgab und ich ihn indirekt wirklich emotional zerstörte. Er weinte nachts heimlich, sah sich die Spuren an wenn er mich schlafend galubte. Natürlich setzte ihm in dem Moment die Trennung noch viel heftiger zu, aber langfristig gesehen empfand ich es für das Beste und ich konnte mit dieser Schuld nicht mehr leben.

    Bis heute kann ich schwer damit leben was ich ihm angetan habe, obwohl ich wirklich versucht habe moralisch richtig zu handeln.
    Wäre es nun besser gewesen ihm alles zu verschweigen? Ich weiß es nicht, auch nicht ob es besser für ihn oder für mich gewesen wäre. Ich weiß nur, dass ich damit nicht hätte leben können und an meinem schlechten Gewissen zerbrochen wäre. Habe ich also nicht auch irgendwie egoistisch gehandelt, nur um mein Gewissen zu erleichtern?

    Alles eine Frage der Perspektive.
    Was du aus dieser, meiner Erfahrung machst, ist dir überlassen. Ich fühle mich nicht im Stande dich zu beratschlagen, wünsche dir aber alles Liebe, ich denke, du solltest aber auf jeden Fall so handeln, dass du dir danach noch selbst in die Augen schauen kannst. Und das ist oft gar nicht so einfach in solchen Situationen...
    Ich bin Mal so dreist, genieß die Zeit.
    Manchmal braucht man ein Sprungbrett der einem Energie gibt nach vorne zu schauen, ja es ist nicht das gelbe vom Ei, ja es ist moralisch verwerflich, für mich aber verständlich an deiner Stelle. Du gehst das Risiko bereitwillig ein, hast gesprochen, geredet arrangiert . Wenn ein Partner dann ignorant ist und nicht gewillt ist dem Partner das zu geben was er bräucht aus Faulheit Whats ever.

    Meine erste Ehe lief so ,ich litt viele Jahre. Bis ich mein Sprungbrett fand....und konnte mich lösen.
    Aber auch erst nach einer Zeit .

    Manchmal braucht man einfach Kraft und Energie, jemand der für einen da ist. Wo das Herz schneller schlägt, wenn man gefühlt für den anderen nicht mehr so ,,wertvoll" ist .

    Dann braucht man Zeit und Mut Entscheidungen zu treffen.


    Ich wünsche dir das du deinen Weg gehst, und glücklich wirst.

    Und es geht beruflich nicht anders,.. es geht alles wenn man will und wenn dir Prioritäten klar sind, für einen.
    Ich habe in meiner ersten Ehe das gleiche erlebt, wie @Sonnenkind beschreibt und kann ihr nur zustimmen, dass man manchmal solch ein Sprungbrett braucht.

    Daher sind für mich die Gedankengänge von @gentleFrederick nicht so unverständlich.

    Und, um kurz OT zu werden...es wäre schön, wenn diejenigen, die hier den moralischen Zeigefinger heben, nicht alles über einen Kamm scheren würden. Man sollte nicht über Menschen urteilen, in deren Schuhen man nicht steckt.