Löst sich reines DS mit der Erfahrung zu Vanilla auf?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Löst sich reines DS mit der Erfahrung zu Vanilla auf?

      Hallo liebes Forum!

      Wenn Dom ansagt, welche Klamotten Sub zu tragen hat und wie gerammelt wird, ist das DS, oder? Sub himmelt Dom an, Dom ist voll stolz und passt auf dass es Sub gut geht.

      Jetzt stelle ich mir eine perfekt harmonische Beziehung vor, in der Sub und Dom exakt das gleiche wollen. Dann macht Sub ohne Ansage das, was Dom verlangt hätte. Ist das dann Vanilla? Beispiel: Sub kniet vor Dom, weil Dom das so mag. Und Sub mag, dass Dom das mag. Also mögen beide das gleiche.

      Nächster Denkschritt: Wenn DS auf Dauer nicht existiert, ist DS dann nur die Ausbildung für eine Beziehung ohne Macht? Am Anfang wartet Sub auf das Zeichen sich hinzuknien, aber nach einiger Zeit macht Sub das von alleine und bekommt keine Befehle mehr.

      Prost! :sekt:
      :sekt:
      Nur weil kein Zwang da ist heisst es ja nicht das kein Machtgefälle da ist. Das entscheidende ist doch ,dass eine Person sich unterordnet unter die andere. Und für mich ist genau das, was Du da beschreibst die ideale D/s Form,weil es reibungslos läuft und alle zufrieden sind.
      DS bedeutet ja nicht, dass man etwas gegen den Widerstand des Anderen durchsetzt.
      Nur weil sich 2 Partner in ihrem DS aufeinander eingespielt haben wird daraus nicht gleich Vanilla.
      Andernfalls könnte man auch Masochismus als Vanilla bezeichnen, sofern der sadistische Gegenpart perfekt passt.

      Schnapsi schrieb:

      Wo ist das Machtgefälle, wenn jeder das tut, was ihm gut tut und kaum noch Kommunikation stattfindet?
      Bedeutet denn Machtgefälle, dass es dem anderen nicht gut tun darf? Dann wäre irgendwann die Frage, wann wir im strafbaren Bereich sind....Wortlose Kommunikation ist das Höchste der Gefühle. Wenn ich beispielsweise immer erwarten würde dass, sie kniet und sie es von allein machen würde, ist das doch schön. Tut sie es nicht und ich bestehe aber drauf, würde ich es ja durchsetzen, im Rahmen unserer Regeln.

      Wenn es beiden geleichviel gibt, es gut für beide ist, dann ist das Ziel jener Verbindung doch erfüllt....

      Schnapsi schrieb:

      Wo ist das Machtgefälle, wenn jeder das tut, was ihm gut tut und kaum noch Kommunikation stattfindet?
      Wenn Sub,um bei deinem Beispiel zu bleiben, ohne Aufforderung kniet, ist das Machtgefälle doch etabliert.
      Und wer sagt das eine Kommunikation stattfindet?
      Für mich liest es sich als setzt du Automatismen mit Langeweile gleich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Krat ()

      Schnapsi schrieb:

      Wo ist das Machtgefälle, wenn jeder das tut, was ihm gut tut und kaum noch Kommunikation stattfindet?
      Machtgefälle ist erstmal per se eine Grundeinstellung. Es kann nur existieren wenn sich beide darauf einlassen und es als innere Haltung haben. Hast Du das nicht wirst du auch kein D/s leben koennen. Widersetzt sich nur einer der beidem dem dann wirst DU nur Kämpfe haben, darum wer nun doch die "Macht" hat.
      Also spätestens in kritischen Fragen wird sich zeigen, ob ein Machtgefälle existiert oder nicht.
      Du schreibst das jeder das tut was ihm gut tut. Das hört sich nach einem nebeneinander her existieren an. Dem ist aber nicht so,denn es bleibt eine Interaktion ,wenn Sub sich vor Dom ohne Aufforderung hinkniet und er dieses Knien auch wahr- und annimmt als willkommene Geste der Unterwerfung.
      Es findet kaum noch Kommunikation statt was dann die Bereiche der Abstimmung betrifft aber ansonsten wirst Du ja noch genügend andere Lebensbereiche haben.
      Der nächste Urlaub muss geplant werden. Wie gestaltet man das Wochenende oder den Abend etc.

      Vielleicht erläuterst Du einmal was für dich 24/7 Machtgefälle im Gegensatz zu "Vanilla" ist. Dann kann man da besser drauf eingehen.
      Ich zum Beispiel sag immer, dass ein Aussenstehender niemals erkennen würde,dass ich eine 24/7 Beziehung führe (nicht aktuell) weil nach Aussen es wie eine ganz normale Beziehung aussieht. Und das ist auch dsa, was ich mir wünsche und was ich schon gelebt habe. Offensichtlich wurde es nur an Punkten an den Entscheidungen getroffen werden mussten.
      Ich stelle mal die These in den Raum, dass genau das von Dir beschriebene ein D/s Beziehung ausmacht.

      Nicht der tägliche „Kampf“ macht die Beziehung aus, sondern das Wissen darum, wer „die Regeln aufstellt“ und wer im Endeffekt zB das letzte Wort hat, Entscheidungen trifft etc.

      So verstehe ich das Konzept jedenfalls
      @Schnapsi

      Wenn Sub sich im Alltag freiwillig unterwirft/unterordnet und sich damit wohlfühlt, bedeutet es doch nicht, dass es keine Unterwerfung/Unterordnung mehr ist. Es zeigt lediglich, dass sich das Machtgefälle zwischen Dom und Sub als etwas Dauerhaftes etabliert hat, also dauerhaft besteht. Würde die Dominanz von Dom mit der Zeit 'nachlassen' (wie auch immer das gehen soll -Dominanz ist schließlich eine Charaktereigenschaft...), wäre das Machtgefälle weniger spürbar - und ob Sub sich dann immer noch freiwillig unterordnen würde, ist fraglich.

      Kommst du auf diesen Gedanken vielleicht, weil du es aus Sessions anders kennst? Da wird Sub ja -je nach Beziehung und was den beiden gefällt- auch mal ganz direkt und gezielt unterworfen und manch einer steht eben auch auf Zwang und erobert/'besiegt' werden (wobei ich finde, dass es für beide ein 'Sieg' ist, weil am Ende doch beide genau das haben, was ihnen Freude und Lust bereitet und ihr Verlangen stillt).

      Für mich ist es genau das, was eine gut funktionierende D/s Beziehung ausmacht: Dass im Alltag immer weniger gekämpft und gefordert werden muss und es gewissermaßen selbstverständlich geworden ist - und zwar insofern, dass Sub ihre untergeordnete Position anerkennt und freiwillig und gerne so lebt.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Also.... unser D/S hat recht wenig mit Druck und Zwang zu tun. Um bei dem Beispiel mit dem knien zu bleiben...
      Mein Herr hat noch nie verlangt, das ich vor ihm knie.. :love:
      Warum tu ich es dennoch sehr gerne <3 ?
      Weil es mir ein sehr inneres Bedürfnis ist, aus Respekt, aus Dankbarkeit, ja auch aus LIebe <3 .
      Unsere sehr persönliche Ansicht zu Dominanz und Machtgefälle lautet:
      Das mein Ehedom das Bedürfnis in mir weckt mich ihm zu unterwerfen, ohne große Diskussionen und ohne das er mich dazu zwingt ( außer es ist im Spiel mal zeitlich begrenzt gewollt 8) )
      Und mit dem Niederknien vor ihm, kann ich meine Unterwerfung nicht nur mit Worten, sondern im wahrsten Sinne des Wortes mit Taten zeigen. :love:

      Schnapsi schrieb:

      Wenn Dom ansagt, welche Klamotten Sub zu tragen hat und wie gerammelt wird, ist das DS, oder?
      Da würde ich persönlich mal ansetzen und sagen...für mich wäre das so noch lange kein Ds.
      Für mich ist Ds eine Gefühlssache. Mein Partner bringt mich im Idealfall dazu, dass ich mich ihm freiwillig unterwerfen möchte und das geschieht nicht durch Zwang, sondern er spricht mit seiner Art und Weise meine "subbige Seite" in mir an, die ich dann auch zeigen kann wenn es passt.

      Ich vermute mal, dass Du vielleicht einfach eine andere, eigene Vorstellung von Ds für Dich hast als vielleicht die Meisten hier?
      Es hört sich für mich danach an, als ob Dir das Spielchen mit Gegenwehr und Druck/Zwang mehr liegen würde, kann das sein?

      Für mich ist auch genau dieser Gleichklang ein Ziel in so einer Beziehung. Wenn ich als Sub soweit bin, dass ich meinem Herrn sozusagen seine Wünsche von den Augen ablesen kann und mein Herr mich so führen kann, das Worte dafür nicht wirklich notwendig wären..dann ist da für mich eine ganz tolle gemeinsame Ebene erreicht.
      Das heisst aber doch nicht, dass mein Herr dann seinen Willen nicht mehr durchsetzt oder ausführt...im Gegenteil...er kann das dann mit viel weniger tun und hat (so finde ich) dadurch eher noch größere Macht über mich.
      Sei immer Du selbst.
      Außer Du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!
      Ich verstehe leider nicht so recht, warum ich komplett missverstanden werde. Dieses Zitat trifft besonders, was ich nicht meine:

      Charley00 schrieb:

      Nicht der tägliche „Kampf“ macht die Beziehung aus, sondern das Wissen darum, wer „die Regeln aufstellt“ und wer im Endeffekt zB das letzte Wort hat, Entscheidungen trifft etc.

      Im Szenario, in dem Sub einfach vor Dom kniet, stellt kein Dom die Regeln auf. Sub macht es von sich aus. Es hat auch kein Dom das letzte Wort, denn es wird nichts besprochen.


      Ist es das Kopfkino, Dom KÖNNTE etwas neues verlangen?

      Viva schrieb:

      es bleibt eine Interaktion ,wenn Sub sich vor Dom ohne Aufforderung hinkniet und er dieses Knien auch wahr- und annimmt als willkommene Geste der Unterwerfung.
      Das scheint meine Kopfkino-Theorie zu bestätigen. DS ist wohl von außen durch nichts zu erkennen, oder?



      Kat1384 schrieb:

      Mein Herr hat noch nie verlangt, das ich vor ihm knie..
      Warum tu ich es dennoch sehr gerne ?
      Weil es mir ein sehr inneres Bedürfnis ist, aus Respekt, aus Dankbarkeit, ja auch aus LIebe .

      Und was daran ist Unterwerfung? Er streichelt dich dann aus Liebe zu dir? Könnte das genau so eine Unterwerfung sein wie dein Knien?


      Wir hatten schonmal das Thema, dass Dominas genauso blasen wie Subs. Wenn dazu niemand lenkt oder in irgend einer Art Befehle erteilt, was ist hier noch eine DS-Beziehung?
      :sekt:
      ja wenn du es Kopfkino nennen willst kannst du es so nennen ich nenne es innere Haltung ,am Ende meinen wir beide das Gleiche, KOpfkino ist ja auch ein Produktion Deiner ureigenen Person so wie deine innere Haltung. Und ja man koennte auch, wenn man böse ist sagen, dass beide sich da etwas vorgaukeln aber solange sie glücklich damit sind und harmonisch leben ist es doch auch ok.

      Schnapsi schrieb:

      Es hat auch kein Dom das letzte Wort, denn es wird nichts besprochen.
      Achtung Scherz Dom hat eh nicht das letzte Wort... Dom befiehlt und Subbi sagt brav: Jawoll, mein Herr
      Scherz beiseite... Persönliche Ansicht: Die Unterwerfung kommt allein durch die körperliche Darstellung des knien zustande.
      Das Gute ist ja auch, das jedes Paar sein D/S ganz individuell festlegt.
      Meinem Dom ist es z. B. wichtig, das meine Unterwerfung aus dem Herzen kommt, und nicht das er nur damit beschäftigt ist, mir rund um die Uhr Befehle zu erteilen.
      So ist unser D/S... wenn dein D/S anders gestaltet ist, ist doch in Ordnung.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kat1384 ()

      Die Umkehrfrage wäre doch dann die das D/s nur dann D/s wenn der submissive es als nicht befriedigend empfindet was er tut

      Da stelle ich mir dann aber wiederum die Frage was ich als Sub dann davon haben sollte

      Bdsm ist einvernehmich, hab ich mal gehört, da zählt für mich auch dazu das ich aus dem was ich tue meune Befriedigung ziehe

      Alles andere wäre doch hirnrissig
      Ich bin da gewisser Maßen auf @Schnapsi s Seite. Glaube ich zumindest.

      Wenn Sub sich neben Dom kniet, weil sie halt Lust drauf hat, ist das primär nicht DS. Oder wenn sie sich auf den Boden vor Doms Füße legt. Das DS kommt erst dann rein, wenn es für beide Seiten ein Ausdruck des Machtgefälles darstellt.
      Da ist für mich der springende Punkt. Ich hab mich schon immer gerne auf Teppiche gelegt. Nur weil ich das mache, muss das überhaupt nichts mit BDSM zu tun haben. Mache ich das aber im Spiel, ist dass ein deutlicher Unterwerfungsakt.

      Deshalb kommt es bei der Frage ob sich DS auflöst für mich eher auf das Mindset der Beteiligten an, als auf die Gesten. Wenn eine der beiden Seiten kein Machtgefälle mehr fühlt, dann hat es sich aufgelöst.

      Schnapsi schrieb:

      Im Szenario, in dem Sub einfach vor Dom kniet, stellt kein Dom die Regeln auf. Sub macht es von sich aus. Es hat auch kein Dom das letzte Wort, denn es wird nichts besprochen.

      Muss Dom denn vor jeder von Subs Handlungen erst aussprechen, dass er das jetzt will? Wenn Sub genau weiß, dass ihr Herr erwartet, dass sie in bestimmten Situationen/Momenten vor ihm kniet und dies dann auch umsetzt, ist das Machtgefälle doch ganz klar vorhanden. Ich finde, es ist sogar noch größer, wenn er es nicht mal mehr aussprechen muss. Seinen Erwartungen unaufgefordert nachzukommen und gerecht zu werden, ist doch eigentlich eins der größten Geschenke, die man einem Dom in einer D/s Beziehung machen kann, oder nicht? Denn es zeigt, dass er permanent die Macht über Sub hat.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Schnapsi schrieb:

      Im Szenario, in dem Sub einfach vor Dom kniet, stellt kein Dom die Regeln auf. Sub macht es von sich aus. Es hat auch kein Dom das letzte Wort, denn es wird nichts besprochen

      Irgendjemand hat ja mal beschlossen, dass Sub zu knien hat ;o)

      Für mich brichst Du eine komplexe Beziehung zu sehr auf Einzelsituationen herunter.

      Die Tatsache dass klar ist, wer im Falle einer Diskussion im Zweifelsfall das letzte Wort hat, ist kein Kopfkino, sondern eine Folge von bestimmten Strukturen.

      Aber ich habe irgendwie das Gefühl gerade auf der Leitung zu sitzen, denn so ganz verstehe ich nicht, worauf Du hinaus willst. Bedeutet für Dich, dass D/s keine Einernehmlichkeit beinhaltet?

      (Wenn ich das falsch verstanden habe, tut es mir leid. In diesem Fall würde mich interessieren - um Dich wirklich richtig zu verstehen - was für Dich dann Einvernehmlich innerhalb einer D/s-Beziehung bedeutet.)

      Dass einer der Partner seine Bedürfnisse herunterschlucken muss um sich voll in echt und überhaupt „unterzuordnen“?
      Und provokant - dass man dann nicht glücklich darüber sein darf, die Bedürfnisse des anderen über die eigenen zu stellen? 8|

      Ich möchte Dich ernsthaft verstehen, deshalb bitte diesen Post nicht als „Angriff“ missverstehen, so ist er wirklich nicht gemeint.