Bei Sub den "Bann" eines vorangegangenen Doms loswerden

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      Bei Sub den "Bann" eines vorangegangenen Doms loswerden

      Hallo liebe Community,

      auch wenn ich kein "Frischling" bin, so habe ich doch abseits meiner persönlichen Erfahrungen wenig Kenntnis über viele Dinge, die in der Szene so üblich sind.
      Daher wende ich mich an euch und bin gespannt was Ihr zu dem Thema zu sagen habt: :old:

      Kurz zum Überblick:
      Wir leben in einer langjährigen gleichberechtigten Liebesbeziehung, beim Thema Sex und auch ein wenig drumrum sind die Rollen aber klar verteilt: Ich Dom, sie Sub.
      Beide um die 30, sie Feministin, ich würde mich als aufgeklärten Mann beschreiben.
      24/7 ist kein Thema, ebensowenig wie Parties oder Verleih, etc. Wir führen ein "normales" Leben, nur eben mit dieser wunderschönen "Blase", in der ich mich kreativ austoben und sie sich fallen lassen kann.
      Wir sind beide eifersüchtig, Treue war von vorneherein wichtig auf beiden Seiten. Gemeinsame Kinder, gemeinsam alt werden war geplant.


      Nun das Problem:
      Vor kurzem musste ich erfahren, dass sie seit wenigen Wochen nachts oder wenn ich nicht da bin über WhatsApp Kontakt mit einem ehemaligen Dom (vor meiner Zeit) (mehr als 10 Jahre älter als sie) hat und sich Anweisungen etc geben lässt.
      Teilweise völlig banale Dinge, teilweise Schmerzen zufügen oder sich anfassen. Nichts, was wir nicht auch tun..

      Vorangegangen war ein Trauerfall in ihrer Familie und damit einhergehend eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
      Nach Ihrer Aussage ist das einzige, was er ihr geben kann und ich nicht, ein permanentes Machtgefälle, während es sich bei uns immer wieder einpendelt.
      Verstörend für mich ist, dass sie glaubt diesen Mann auch zu lieben und ihm hundertprozentig zu vertrauen (sie haben sich früher ein einziges Mal im echten Leben gesehen und "wissen" außer durch eigene Aussagen nichts voneinander)
      während sie gleichzeitig mir ihre Liebe bekundet und den Willen an unserem gemeinsamen Lebensplan festzuhalten.
      Ich erkenne sie teilweise nicht wieder.

      Erwähnen sollte ich noch, dass sie zur Zeit des Kennenlernens längst nicht so gefestigt im Leben stand und leicht manipulierbar war und (nicht nur beim Sex) an die Hand genommen werden musste.
      Für mich hat sie die "Beziehung" zu diesem Mann beendet.
      Meine Befürchtung ist, dass sie damals nachhaltig manipuliert wurde. Wie gesagt ist sie Feministin und lehnt Leute wie "Pick Up Artists" aufs Schärfste ab.

      Für mich ist es absolut undenkbar, sie mit jemanden zu teilen.

      Abschließend zu meiner Frage:
      Da ich persönlich diesen Umgang über WhatsApp nicht wirklich Ernst nehmen kann (seid ihr 13? 8) ), ist es für mich vorstellbar trotz dieses Vertrauensbruchs weiterzumachen.

      Gibt es in der Szene übliche Arten mit soetwas umzugehen?
      Muss ich den anderen Dom "Respekt lehren?"
      Muss ich sie "befreien"?
      Gibt es bewährte Lösungen?
      Kommt so etwas häufiger vor?


      Ich danke euch schonmal im Vorraus für eure Gedanken und Antworten. Falls Ihr mehr Infos braucht, scheut euch nicht zu fragen.

      nogo schrieb:

      Gibt es in der Szene übliche Arten mit soetwas umzugehen?
      Muss ich den anderen Dom "Respekt lehren?"
      Muss ich sie "befreien"?
      Ich will mal so sagen.
      Ein "Dom" vergreift sich nicht an einer gebundenen Sub. Das hat was mit Ehrgefühl und Respekt in den eigenen Reihen zu tun.
      Scheint so, das Du dies jedoch von diesem Mann nicht erwarten kannst.

      Es bleibt Dir also nichts anderes übrig, als diesem Mann "Respekt" beizubringen. Schütze Deine Schutzbefohlene, aber mach auch ihr klar, zu wem sie gehört und wo ihr Platz ist.

      Das würde ich von meinem "Dom" erwarten.
      Bevor du anfängst dem WhatsApp-Dom "Respekt zu lehren" solltest du vielleicht mal das Gespräch mit deiner Frau suchen und ihr klar machen, was du von ihr erwartest.

      Es mag sein dass es Doms gibt, die die Finger von einer vergebenen Sub lassen. Aber weißt du ob er überhaupt von dir weiß?


      Außerdem sind Spielbeziehungen (reale oder virtuelle) durchaus üblich und nicht immer weiß der eigene Partner davon.


      Es gibt nicht wenige Subs, die neben ihrem festen Partner einen weiteren Spielpartner haben und dies dem eigenen Partner nicht unbedingt immer mitteilen.

      Von daher rate ich dazu, mit deiner Frau zu sprechen und danach die Situation nochmal neu zu beurteilen.

      Vielleicht hilft auch ein Gespräch mit dem online-Dom. Aber bitte ein Gespräch und keine virtuelle oder telefonische Schlägerei. ;)
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Ich bin grade sehr nachdenklich geworden, weil mir was ähnliches passiert ist mit dem allerersten Dom, den ich spannend fand. Ok, da war ich grade 18 und ich hatte überhaupt keine Ahnung von Untiefen von BDSM und noch weniger, wie unglaublich realitätsverzerrend es doch ist, Kontakte dieser Art übers Internet zu knüpfen. Das ich Männer, die gut schreiben können, offenbar toll finde, war mir auch nicht klar.

      Und meine unglücklicherweise sehr nachhaltige Reaktion steckt mir bis heute noch in den Knochen. Dabei hat der erstmal gar nix per se "böses" im Sinn gehabt mit mir, sondern mir nur unverbindlich, ungefährlich nahebringen wollen, was BDSM für ihn bedeutet. Ich hab auf diesen Menschen reagiert wie sonst was und hatte für mehrere Jahre mit dieser merkwürdigen "Prägung" zu kämpfen, vor allem, weil irgendwie auch keiner kam, der nur ansatzweise meinen Kopf ähnlich ausschalten und beherschen konnte.
      Den einzigen, der bisher rankam an dieses Gefühl, hab ich panisch von mir geschoben, bevor der zu großen Schaden anrichten konnte, weil ich mittlerweile eine wahnsinnige Angst davor habe, das sowas nochmal passiert und ich wieder alleingelassen dastehe damit und ich das nicht nochmal ertrage.

      Was war logisch udn rational nachvollziehbar an meiner Reaktion? Gar nichts. Ich habe den Mann nie real getroffen, er war eigentlich nur schneller im Denken als ich und hat mich im Gegensatz zu anderen Menschen sozusagen mental "einfangen" können. Tja und ich war ihm nicht völlig gleichgültig, er fand mich niedlich, eine "prickelnde" Ablenkung. Das wars aber auch schon. Es hat meine Freunde unzählige Nerven gekostet, mich von diesem Gefühl wegzulotsen. Es war auf einmal weg, als ich mehr Selbstbewusstsein hatte und auch eher eine Vorstellung davon hatte, was ich wollte und was nicht. Aber der Weg dahin war mehr als nur anstrengend und die Angst ist immer noch da, weil ich mittlerweile vermute, es war die psychologische Härte, die Distanz, die mich so ansprach. Da war einfach wirklich "wumms" dahinter. Schwer zu erklären und ganz verstehen tu ich dieses merkwürdige Phänomen auch nicht, obwohl ich es erlebt habe. Extrem manipulieren musste er mich auch nicht für die Reaktion, obwohl ich davon ausgehe, das Mindgames mit dem Mann wirklich aufregend gewesen wären.

      Für mich war es wahnsinnig wichtig, das mir immer wieder gesagt wurde, du kennst den Mann nicht wirklich, ja der ist mysteriös und spannend, aber das ist eine Fata Morgana. Echte Menschen, denen man etwas bedeutet, verschwinden nicht einfach mit einem uupsi, da hab ich zu wohl zu fest auf den Knopf gedrückt, die bleiben da und geben Stabilität und achten auf einen. Irgendwann siegt die reale Erfahrung des realen Geliebtwerdens über das virtuelle Kopfkino. Besser wärs, wenn da nicht Jahre für das "Hängenbleiben", denn das ist es Hängenbleiben, dabei draufgehen.
      Noch was, ich wollte weg von dem Gefühl und bin kaum und kaum weggekommen, also ich würde sagen, es muss ihr auch wichtig sein, davon wegzukommen. Er selbst hat nach einigen Jahren den losen Kontakt, der blieb, komplett abgebrochen, weil er meinte, er würde mir Schaden zufügen.
      Ich fänds jetzt auch schwierig, wenn du versuchst, ihr das zu bieten, was der ihr bietet, denn du bist ja nicht er. Du hast eine andere dominante Signatur. Ob es daran lag, das ich in meiner Dom-sub-BEziehung sehr unglücklich war? Möglich, aber nicht sicher und das solltest du nicht zwangsläufig für deine Beziehung ableiten.

      Ich weiß nicht, ob mein Beitrag hilfreich für dich war, ich habe versucht zu beschreiben, wie sich das Hängenbleiben anfühlen kann und habe selber das Gefühl, das lässt sich kaum erklären.
      Ihr starkes Bedürfnis nach einem stärkeren Machtgefälle ist nicht einfach weg, wenn du den online-Dom zurück pfeifst. In eurer Konstellation auf Augenhöhe hättest du auch gar nicht das Recht dazu, hier über ihren Kopf hinweg zu agieren. Ernstnehmen solltest du das online-Spielen aber definitiv, auch wenn ihr keine 13 mehr seid ;) , sowas kann durchaus sehr tief gehen für die Beteiligten. Es zeigt ihr starkes Bedürfnis nach einem präsenteren Machtgefälle, hierfür braucht ihr eine Lösung, sowas lässt sich nicht unterdrücken. Insofern wäre m.E. vorrangig erstmal reden angesagt, und zwar du mit ihr, nicht mit dem anderen Mann.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von June () aus folgendem Grund: Schreibfehler korrigiert

      Völlig unabhängig von „der Szene“ und was so üblich ist beschreibst Du aus meiner Sicht eine Partnerschaft in der einem Part etwas fehlt, was sie sich anderweitig sucht bzw. holt.

      Auch wenn ich es klasse finden würde, wenn es einen „Ehrenkodex“ geben würde, an den sich alle halten: Ausnahmen bestätigen stets die Regel und deshalb kann ich da nicht viel drauf geben. Ich persönlich würde es auch für falsch halten bei dem anderen Dom zu beginnen. Wichtiger (und vor allem naheliegender, einfacher zu bewerkstelligen und zielführender) ist der Dialog mit Deiner Partnerin.

      Es gibt dabei mehrere Dinge, die es zu berücksichtigen gilt. Dass ein virtuelles Machtgefälle stark sein kann wurde ja bereits erwähnt. Deshalb empfiehlt es sich schon, das auch ernst zu nehmen. Ebenso gilt es meiner Ansicht nach zu berücksichtigen, dass etwas virtuelles auch stets eine Flucht aus dem Alltag und alltäglichen Herausforderungen ist, mit denen ihr euch real auseinander setzt und setzen müsst.

      Was auch immer sie bewegt: nur die kann dir ihre Gründe darlegen.

      Viele Grüße
      BeJay
      Der alte Dom ist nicht Teil eures Problems.
      Ob er von dir weiß, ob er denkt dass es in Ordnung ist mit ihr zu kommunizieren, ob es ihm egal ist - das ist für eure Beziehung nicht relevant.

      Relevant ist, daß sie diese Art von Kontakt gerade sucht.

      Warum braucht sie das? ist es neu oder hat sie es nur unterdrückt gehabt? eine temproräre Sache oder etwas was sie längerfristig braucht?
      Braucht sie es spezifisch von ihm? oder würdest auch du gehen wenn ihr temporär die Beziehung verändert?

      Und dann ist natürlich auch deine Seite. Was ist dein Problem dabei? Verlustangst?
      Vielleicht ist es etwas das du ihr gönnen kannst - unter welchen Bedingungen?

      und @againstallodds: "Ein "Dom" vergreift sich nicht an einer gebundenen Sub"
      äh ... wie?
      Sie ist ein harmloses Opfer was sich nicht durch seine Übergriffe wehren kann, hilflos ist?
      Weiß er von ihm? Vielleicht ist es in deren Beziehung auch völlig in Ordnung?
      Ob ein Kontakt - in jeglicher Form und ob in Beziehung oder nicht - in Ordnung ist oder nicht muß die Sub kommunizeren. Da sie sich auf die Kommunikation einlässt kann der Dom davon ausgehen dass es für sie in Ordnung ist. Was sie für Absprachen mit ihrem Mann hat kann er nicht wissen und ist ihre Verwantwortung.
      Ich muss gerade daran denken, dass du meintest sie sei Feministin... :gruebel:
      Kann natürlich sein, dass sie sich eigentlich ein stärkeres Machtgefälle wünscht, sich aber ein reales 24/7 nicht vorstellen kann, eben aufgrund ihrer eigentlichen, grundsätzlichen Einstellung.

      Dass sie sich das deshalb bei dem "Online"-Dom holt, weil sie sich eigentlich irgendwie auch dagegen sträubt, das zu wollen.
      Bei so einer Online Geschichte bleibt eben eine Distanz, die sie ja auch in gewisser Hinsicht schützen kann. Sie kann Feministin bleiben, D/S und ein "normales Leben"+ Kinder etc. (mit dir) leben und hat das stärkere Machtgefälle mit ihm.

      Ich kann mir nur vorstellen, dass das für sie der Knackpunkt sein könnte, da es mir als (im Alltag) sehr eigenständige, selbstbewusste und unabhängige Frau (die auch durchaus bis zu einem gewissen Grad feministisch denkt) auch sehr schwer gefallen ist, zu akzeptieren, dass ich mir in einer Partnerschaft aber eben wünsche, dass er der Boss ist :sir: .

      Damit hadert frau ganz schön!
      Da hilft nur reden, reden, reden (mit ihr - das sehe ich wie @Shayleigh @June @BeJay und @RoughPlay :yes: )

      LG
      Find a woman with a brain.
      They all have vaginas ;)

      MoMo schrieb:


      Im Prinzip betrügt sie dich doch ? also was erwartest du von ihr.
      wo Betrug anfängt ist individuell. für manche ist dass der Partner einen Porno schaut oder mein Masturbieren an jemand anderen denkt schon Betrug, für andere ist selbst Geschlechtsverkehr in Ordnung solange das Herz beim Partner bleibt ...

      Daher - die eigenen Vorstellungen von Betrug in die Problemstellung eines anderen hineinzuprojekzieren finde ich problematisch.
      Ich verstehe da irgendwie beide Ansichten... Ich könnte da auch nicht so cool bleiben @MoMo

      Aber was @RoughPlay schreibt, stimmt natürlich auch. Das Empfinden ist da individuell sehr verschieden.

      Wobei ich schon das Gefühl habe, dass es @nogo als Betrug wertet, er hat ja auch schon erklärt, warum er trotzdem die Beziehung versucht weiterzuführen.
      Find a woman with a brain.
      They all have vaginas ;)

      nogo schrieb:

      Muss ich den anderen Dom "Respekt lehren?"
      Muss ich sie "befreien"?
      Gibt es bewährte Lösungen?
      Kommt so etwas häufiger vor?
      Ich weiß es nicht wirklich.
      Aber Du Dich ja selbst nicht mehr als 'Frischling' bezeichnest ;) , müsstest Du ja eigentlich wissen, dass BDSM (wie vieles andere auch) im Kopf beginnt.
      Und da hat sich der andere scheinbar gemütlich eingenistet.
      Erst wird er in ihrem Kopf sein - und dann eventuell noch woanders; so meine Einschätzung.

      Ich hatte vor einiger Zeit auch Kontakt mit jemand Aussenstehendem und kann mich meinen Vorredner/innen nur anschließen.
      Respekt und Ehrenkodex sind wünschenswert, aber es gibt genügend Menschen, die sich kein Stück danach richten.
      Ich fragte ihn damals auch, ob er keine Befürchtungen hätte, in einem fremden Jagdrevier zu wildern. Da er keine Ahnung hatte, an wem er gerade versuchte vorbeizukommen, klärte ich ihn deutlich über mögliche Konsequenzen auf. Aber es war ihm schlichtweg alles egal, die Gier schaltete jede Vernunft aus. Unter anderem auch, um keine Eskalation voranzutreiben, legte ich den Kontakt auf Eis.

      Was ich damit sagen will: Achte nicht auf 'die Szene', sondern lenke den Blick auf Deine Partnerin. Er scheint irgendetwas in ihr geweckt zu haben, was ihr derzeit gut tut, was sie braucht.
      Ist sie Dir bedeutsam genug und möchtest Du sie alleine dominieren, rate ich Dir zu handeln.

      Ich wünsche Euch alles Gute :blumen: .
      @againstallodds
      Natürlich war dies einer meiner ersten Impulse, und ganz Beiseite gelegt habe ich das noch nicht.
      Weil sie aber eine eigenständige Frau mit freien Entscheidungen ist und sein will, könnte der Schuss auch nach hinten losgehen.

      @Shayleigh
      Er weiß von mir und dass es für mich nicht klar geht. Sie hat, als wir uns kennengelernt haben den Kontakt zu ihm abgebrochen. (ohne mit mir damals darüber zu reden)
      Mittlerweile habe ich auch von einer Freundin erfahren, dass sie schon vorher einmal versucht hat von ihm loszukommen.
      Kann man denn wenn die Worte Liebe und Vertrauen fallen noch von einer Spielbeziehung reden? Ist es nicht gefährlich jemandem zu vertrauen, den man überhaupt nicht kennt?

      @sherazade
      Danke für deinen beeindruckend offenen Erfahrungsbericht. Jeder Beitrag hier ist hilfreich, auch wenn sich einige widersprechen
      Fata Morgana ist ein schönes Wort. Ich hatte immer den Eindruck, dass dieses "sich fallen lassen" für sie nur möglich ist, weil ich ihr Stabilität geben kann.

      @June
      Geredet wurde, auf Augenhöhe. Danke für den Hinweis.
      Ihr Bedürfnis respektiere ich voll und ganz und ich hoffe wir finden eine Lösung mit der meine Dom-Seite und mein Herz leben können.

      @BeJay
      Gut zusammengefasst.
      Ernstnehmen, wird gemacht.
      Realität und Flucht ist ein gutes Stichwort, danke auch dafür.

      @RoughPlay
      Was mein Problem dabei ist, ist eine gute Frage.
      Von der "menschlichen" Seite (mir fällt gerade kein passender Begriff ein) ist die Tatsache, dass sie mit einem anderen Menschen ähnlich intim ist wie mit mir, ein Vertrauensbruch und es schmerzt einfach ganz irrational mein Herz.
      Den oft negativ oder bemitleidend verwendeten Begriff Verlustangst finde ich allgemein seltsam. Ist es nicht normal, dass Mensch nicht verlieren möchte, was ihm/ihr unfassbar viel bedeutet?

      Von der "tierischen" Dom-Seite beanspruche ich sie für mich allein. Sie ist mein Mädchen, manchmal meine Schlampe und manchmal mein Spielzeug.
      "Ein" Mädchen oder "eine" Schlampe haben mich noch nie angemacht.
      Rational erklären kann ich das gar nicht.. das kommt eher aus der Leistengegend.


      @ EvilBunny
      Du hast es erfasst, ihre grundsätzlichen Einstellungen zum Leben, zur Gesellschaft widersprechen sich mit ihren Bedürfnissen.
      Als eigentlich antiautoritär Denkender geht es mir da ähnlich.
      Zum Glück konnten wir darüber aber immer wieder offen reden und immer wieder unseren Umgang damit verbessern. Oft ist sie sogar richtig schüchtern und braucht erstmal ein vorsichtiges Vor-Vorspiel, bis sie sich gehen lassen kann bzw. dominiert werden kann. Vor einiger Zeit habe ich ihr ein Halsband geschenkt. Das definiert dann eindeutig den "Modus" und das Abschalten fällt ihr leichter.
      Vielleicht hätten wir noch offener darüber sprechen sollen, vielleicht will sie auch meine bestrafende Seite rauskitzeln (es gab da vorher ein paar Andeutungen über ein mehr an Schmerz), denn die halte ich meist (aus o.g. Gründen bzw. Widersprüchen) zurück...
      Hmm also mir tun sich da noch einige Fragen auf die beantwortet werden müssten um die Situation richtig einzuschätzen:

      1. Bist du durch Zufall dahintergekommen oder hat sie es dir "gebeichtet"?

      Letzteres würde mich jedenfalls weniger beunruhigen als die erste möglichkeit. Wenn sie es dir verrät liegt ihr eine ehrliche Kommunikation am Herzen und sie wird vermutlich eher offen darüber reden, als wenn du dahintergekommen bist. Wenn sie nicht die Absicht hatte, es dir zu verraten - naja, würde ich es wohl eher als Betrug werten.

      2. Du schreibst, ihr lebt in einer strikt monogamen Beziehung. Ist das deine herangehensweise oder wünscht sie das auch?

      Im Fall, dass sie eigentlich nur dir zuliebe treu ist, würde ich die Sache eher als ausrutscher werten und vielleicht die Beziehungsstruktur überdenken in eine Richtung in der beide glücklich sind.
      Wenn sie selbst eigentlich eine monogame Beziehung will, muss aus ihrer Sicht schon eingies schief laufen damit sie die Beziehung öffnet. Das kann eine emotionale abgrenzung sein - irgendwie ein Vorbereiten auf die Trennung - oder der Versuch, dich eifersüchig zu machen, mehr Aufmerksamkeit zu kriegen oder oder...
      So oder so, einiges an Redebedarf.


      Ganz allgemein: Ich an deiner Stelle würde auf keinen Fall mit dem Dom reden. Auch oder gerade wenn die Beziehung sonst intakt ist, wäre das für mich ein potentieller Trennungsgrund. Du drückst ihr damit aus, dass du sie nicht für voll nimmst, ihr nicht soweit verstraust, dass sie in der Lage ihre Beziehungen selbst zu wählen und machst ihr damit ebenso klar, dass du dich nicht in der Lage fühlst, ihr passende Alternativen anzubieten. Kurz, du stellst damit eure Beziehung infrage. Sollte sie selbst das gerade auch tun ist das ein k.o.

      Im Grunde musst du selbst wissen was du willst. Das berühmte BDSM Regelbuch ist noch nicht geschrieben (wird es hoffentlich auch nie) das sind eigentlich auch alles nur Menschen die nach ihrem eigenen Werten handeln - handle du nach deinen.

      Vielleicht noch ein paar Fragen die ich mir selbst stellen würde:
      Hat sich ihr Verhalten mir gegenüber verändert?
      Habe ich das Gefühl, sie ist bereit, offen darüber zu reden?
      Wenn sie offen redet, bin ich in der Lage auf ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen oder widerspricht es dem, was ich selbst von der Beziehung möchte?
      Wie stelle ich mir/stellt sie sich vor wie es jetzt weitergeht?

      Dafür musst du garnicht wirklich eines von diesen lästigen Beziehungsgesprächen führen. In erster Linie ist halt wichtig dass du dir selbst darin klar wirst, wie du damit umgehen sollst.
      Und wegen der Frage was du tun kannst um sie von seinem "Bann" zu befreien: Schlichte aussage, schwere umsetzung - zeig ihr, dass du im endeffekt das bessere Angebot hast. :pump:
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.
      @nogo Ich hoffe, ich habe jetzt nichts überlesen, was meine Frage bereits beantworten würde: Du sagst, laut ihrer Aussage sei das einzige, was er ihr geben könne und du nicht, ein permanentes Machtgefälle. Das scheint ihr also zu gefallen und sie zu reizen. Auf der anderen Seite sagst du, 24/7 sei kein Thema für euch, BDSM würde nur beim Sex und ein bisschen drumherum eine Rolle spielen und ansonsten würdet ihr ein ganz 'normales' Leben und eine gleichberechtigte Beziehung (→ 'Vanilla') führen. Entspricht das wirklich euren Vorstellungen oder nur deinen? Es sieht ja ganz danach aus, als würde deine Partnerin sich sehr wohl mehr als das wünschen. Wäre dem nicht so, wäre es für mich unlogisch, dass sie aufgrund des permanenten Machtgefälles zwischen ihr und dem anderen Dom so begeistert von ihm ist und offenbar nicht von ihm los kommt (und vielleicht auch gar nicht los kommen will). Fände ich jedenfalls merkwürdig, wenn sie das mit dem anderen Dom will und toll findet - und mit dir, ihrem langjährigen Partner, nicht.

      Meine Idee: Mach ihr den Vorschlag, euer BDSM ein bisschen zu erweitern. D/s lässt sich wunderbar in verschiedene Bereiche des Alltags integrieren! Es muss ja nicht gleich 24/7 sein. Davon kann man trotzdem noch weit entfernt sein. Ihre Eigenständigkeit muss sie deshalb nicht aufgeben -sie muss ja nicht gleich zu deiner Sklavin werden. ^^

      Es gibt hier verschiedene Threads zum Thema D/s und Alltag. Vielleicht suchst du mal danach und holst dir ein paar Anregungen? Ihr könntet das ein oder andere einfach mal ausprobieren und dann entscheiden, ob es zu euch und eurer Beziehung passt und ob ihr euch damit wohlfühlt. Selbst wenn es bis jetzt eigentlich nie ernsthaft Thema für dich war, ist es durchaus denkbar, dass du Gefallen daran finden kannst! Wie man sich das vorstellt und wie es ist, wenn man es wirklich auslebt, kann sehr voneinander abweichen. Ich glaube, so richtig einschätzen kann man es wohl erst, wenn man es eine Weile ausprobiert hat. Wie gesagt gibt es da keine strikten Vorgaben, wie sowas laufen muss und auch die Ausprägung und Intensität legt ihr fest und pendelt sich mit der Zeit ein.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Im Bann eines alten Doms zu sein ist mir nicht völlig unbekannt. So gar nicht. Gerade durch langjährigen Kontakt oder auch den ersten Kontakt mit ihm ins BDSM-Feld kann sich ein gemeinsames Band bilden. Ob dieses Band sinnvoll ist, sei mal komplett dahingestellt. Bei mir war es nicht sinnvoll. Es gab gefühlt lange Nächte mit meinem jetzigen Herrn deswegen. Weil mein Kopf noch sehr auf den alten Dom gepolt war, während mein Herz bei meinem Herrn waren. Ihm wollte ich gehören. Komplett. Aber wenn dann ein Befehl via WA vom alten Dom kam, war es schwer Nein zu sagen. Abzuspringen. Ihn entgültig zu blocken (war er doch mal mein Dom). Hinter dem Kontakt steckten keine Sehnsüchte, Wünsche oder Träume. Er hatte sich bei mir gemeldet. Ihm war es auch egal, dass ich in einer Beziehung war, er wollte nur sein Bückstück zurück. Er wusste wie er mich manipulieren konnte und da kam ich ohne Input von außen nicht raus. Dafür bin ich sehr dankbar. Denn egal welche Art von Beziehung man zu einem Dom hatte, mit der Zeit wissen sie, welche Knöpfe sie drücken müssen. Manipulation ist ein leichtes wenn man weiß wie der andere tickt.

      Von daher ist mein Rat simpel: Rede mit ihr, warum sie diesen Kontakt hat. Ob es ihr gut tut und sie es wirklich will. Es ist ein schmaler Grat zwischen es wirklich wollen oder zum wollen manipuliert zu werden.
      Ich verfolge dieses Thema jetzt die letzten Tage sehr aufmerksam und jetzt trau ich mich auch mal vor.
      Das was Snwoflake beschreibt, dass sich grade zum ersten Dom ein Band bildet kann ich nur bestätigen. So ist das bei mir und meinem ersten Dom auch, dieses Band hat sich nie gelöst, obwohl er kein guter Herr war.
      Und leider kenne ich das auch: Er schreibt mir ab und an noch, ich versuche immer nicht zu antworten, habe eigentlich schon seine Nummer blockiert, er findet aber immer einen Weg mir doch wieder zu schreiben (auf beide Mail Adressen, skype, threema) und dann passiert es manchmal doch, dass ich antworte und das ärgert mich sehr, da er mit mir nicht gut umgegangen ist und es mir am Ende psychisch sehr schlecht ging. Ich hoffe irgendwann hört das mal auf...

      Das ist vielleicht nicht grade hilfreich, aber ich wollte das irgendwie mal los werden, da ich das sonst immer für mich behalte, weil ich mir damit immer so doof vorkomme...
      @tommie tiger
      Ich habe gespürt, dass irgendwas los ist, sie nicht ganz hier war.. anschließend bin ich dahintergekommen.
      Rückblickend allerdings wirkt ein Gespräch, das wir vor einer Woche hatten wie eine Vorbereitung darauf. Nach eigener Aussage wusste sie auch, dass sie es mir nicht verheimlichen kann und hat einen Weg gesucht es mir zu sagen. Auch erkenne ich jetzt rückblickend einige Verhaltensweisen, die auf ein schlechtes Gewissen hindeuten, was sie nach eigener Aussage ja auch hat.

      Wie gesagt, auch sie ist eifersüchtig. Fremdgehen hat sie immer verurteilt.

      Danke für deine deutlichen Worte, mit dem anderen Typ zu reden habe ich erstmal ganz nach hinten geschoben.

      @Zofe
      24/7 wollte sie definitiv nie, sie ist eine feministisch eingestellte Frau.
      Natürlich hatten wir auch einige ganztägige Ausreißer und ich habe auch schonmal versucht, sportliche Betätigung zu belohnen bzw. den Mangel daran zu bestrafen.. hat nicht so gut geklappt. Vorschläge meinerseits für eine Haushalts-Routine wurden auch abgelehnt. Natürlich kann es sein, dass sie es sich insgeheim doch wünscht..

      Ja hier habe ich scheinbar ein wirklich tolles Forum gefunden mit einer Menge offener Menschen und ja, auch einer Menge Inspiration.

      @Snowflake
      Danke, dass du deine Erfahrung mit uns teilst. Ich kann mir gut vorstellen, dass hier etwas ähnliches abgeht.
      Es würde mich freuen noch mehr darüber zu hören, wie dein Herr und du das hinbekommen habt.


      Statusbericht:
      Wir hatten ein sehr schönes offenes Gespräch über unsere Vergangenheit, das Jetzt und unsere Zukunft und über so ziemlich alle Aspekte unserer Beziehung. Über Vertrauen, über Bedürfnisse, über Sex, über die Prägungen, über Freiheit. Eigentlich sind wir uns in allem einig.. sie kann sich kein Leben ohne unsere gemeinsame Perspektive vorstellen. Das macht natürlich Hoffnung.

      Da der Schmerz noch zu sehr gepocht hat, habe ich den anderen Typ erstmal ausgeklammert, nur deutlich gemacht, dass mein Herz diesen Weg nicht gehen kann.
      Jetzt fühle ich mich wieder stark genug ihr zu sagen, wie meine Dom-Seite darüber denkt und wie meine Dom-Seite damit umgehen will.. (vielleicht drückt das ja auch ein paar richtige Knöpfe).
      Auch fühle ich mich jetzt wieder stark genug mit ihr über sie und ihn zu reden.

      Euch allen tausend dank! Ich halte euch auf dem Laufenden.
      Ich habe lange überlegt, ob ich zu diesem Thread etwas schreibe, da er mich gerade sehr triggert.
      Meinen Vorschreibern kann ich mich nur anschließen.
      Aus eigener, leidvollen Erfahrung würde ich sagen, dass deiner Frau nur ein " kalter Entzug" hilft, ansonsten kommt ihr beide nicht aus diesem " Hamsterrad" heraus. Voraussetzung dafür ist auch der Wille deiner Frau dazu. Denn, wenn sie nicht möchte und ihr "Leidensdruck" noch nicht erreicht ist, wird sie an der Sache nichts ändern. Und bitte keinen Druck ausüben, dass erzeugt nur das Gegenteil und ist kontraproduktiv.
      Bei jedem Kontakt mit dem anderen Herrn wird die "Sehnsucht und Abhängigkeit" größer und sie frisst sich tief in die Seele ein. Ob deine Frau es möchte, oder nicht. Das kann man nicht rational erklären. Redet miteinander und vielleicht wäre Hilfe von Außen ( Therapeut mit BDSM Schwerpunkt) eine weitere Option für deine Frau. Ich wünsche euch viel Kraft auf eurem Weg.

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