Bei Sub den "Bann" eines vorangegangenen Doms loswerden

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Das musste ich noch kurz loswerden:

      @nogo Du wirst viel Gelassenheit und Ruhe benötigen, um ihr da rauszuhelfen, ich wünsche dir die Stärke und die Energie dazu. Es ist schwer, aber nicht unmöglich und ihr habt eine ernstzunehmende partnerschaftliche Basis, auf der du aufbauen kannst.
      Ich denke übrigens nicht, das dieses Hängenbleiben was mit Liebe zu tun hat, auch wenn sie selbst momentan meint diesen Unterschied nicht emotional begreifen zu können - sie kennt diesen Menschen schließlich nicht. Irgendwann wird ihr wahrscheinlich auch auffallen, das ein Mensch dem sie am Herzen liegen würde, sie nicht so behandeln würde und eigentlich ihr Bedürfnis nach einer ernstzunehmenden partnerschaftlichen Beziehung respektieren würde. Denn ich glaube nicht, das er überhaupt nicht weiß, das sein Verhalten ihr nicht gut tut.
      @Kaira, @Snowflake und @Petite Ange haben aus meiner Sicht nochmal ein paar wichtige und berücksichtigenswerte Aspekte der Problematik hevorgehoben, die ich selbst nicht mehr so ausformulieren konnte und ich würde dir daher ihre Beiträge sehr ans Herz legen.

      @Kaira Ich wünsche niemandem diese Art von Erfahrung und habe mich sehr lange fürchterlich für diese Reaktion geschämt. Selbst heute, wo ich dem ganzen gelassener und vielleicht auch abgeklärter gegenüberstehe, ist es durchaus aufwühlend, mich daran zu erinnern und am liebsten würde ich es gar nicht tun. Ich habe nie auch nur den Versuch unternommen, darüber mit jemandem außerhalb des BDSM-Bereiches zu reden und bin gerade durchaus erleichtert, das ich dieses Gefühl hierlassen kann und es Menschen gibt, die wissen, das man sich so fühlen kann.

      nogo schrieb:

      ...
      24/7 wollte sie definitiv nie, sie ist eine feministisch eingestellte Frau.
      ...
      Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich halte mich durchaus auch für eine Feministin, aber das sagt am Ende doch nur aus, dass ich alles machen, tun, werden kann was ich als Frau will und dass mir da keiner reinzuquatschen hat wer oder was ich bin. Wenn ich devot bin und das mit meinem Partner freiwillig so auslebe, ist es genau mein Feminismus der dann anferen sagt: "es ist ok, weil ich es so will".
      Wenn ich Ding X nicht mache, weil Frau das nicht macht, an der Stelle hört für mich der Feminismus auf, weil ich mich dann ja wieder in eine Rolle reindrängen lasse in der ich nicht sein will.
      Update:

      Ich habe mir eure Rufe nach Besonnenheit, Ruhe und Geduld zu Herzen genommen.
      Danke auch für das Zurückpfeifen bzgl. des anderen.. die Dinge sind zunächst zwischen ihr und mir zu klären.
      Mittlerweile liegen die Karten auf dem Tisch was ihre Bedürfnisse und Träume angeht.
      Mehr als erleichternd zu hören war, dass sie sich vorstellen kann diese auch mit einer dominanten Frau auszuleben, auch mal zusammen mit mir (oha :rolleyes: ).
      Mit der Vorstellung habe ich irgendwie gar keine Probleme (nennt mich Spießer ?( )
      Noch erleichternder zu hören war, dass sie niemals etwas sucht das vergleichbar mit dem wäre, was zwischen uns ist.

      Nichtsdestotrotz stehen noch eine Menge Herausforderungen vor uns..
      So recht verstanden was passiert ist hat auch sie noch nicht.
      Sie hat aber eingesehen, dass zwischen ihm und ihr keine Freundschaft ist, auch nicht möglich ist.
      Ich hoffe sie kann mit der Zeit akzeptieren, dass jemand, von dem sie schon vor uns mehrmals (neue Erkenntnis) loskommen wollte und der wohl doch auch die letzten Jahre irgendwo in Ihrem Kopf war, eine große Gefahr für uns (und für sie) darstellt.
      So ganz hat sie die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, dass ich es vielleicht doch irgendwann akzeptieren kann :S

      Im Zuge der ganzen Geschichte sind auch eine Menge Dinge ans Licht gekommen, die nichts mit Sex und BDSM zu tun haben, die sie sich nicht getraut hat mit mir zu teilen. Hierfür bin ich dankbar und es macht Hoffnung, aus der Sache gestärkt herauszukommen.

      Ich versuche nun ihr mein Bedürfnis nach Exklusivität (sei es auch "nur" männliche Exklusivität) näher zu bringen. Dies kann man nicht einfordern, weil alle Menschein frei sind, ich sehe das eher als Geschenk. Zu dem Thema habe ich schon viel Anregung in anderen Threads hier gefunden.
      Zu gewissen Dingen nein zu sagen, kann ja auch Freiheit bedeuten..

      Auch will ich versuchen, ihre Bedürfnisse von dieser Person zu trennen... meint ihr hier wäre es hilfreich ihr kurzfristig den Kontakt zu einer dominanten Frau nahezulegen?

      Es würde mich auch freuen, wenn sie es schafft den Gedanken zuzulassen, dass er vielleicht nicht ihr gutes Will (für mich ganz klar.. in eine bestehende Beziehung einzugreifen setzt doch die Bereitschaft zur Zerstörung voraus)

      Etwas beunruhigt bin ich darüber, dass sie im Zuge dieser Geschichte angefangen hat, "Die O hat mir erzählt" zu lesen (ob auf sein Drängen oder nicht weiß ich noch nicht).
      Habe mich grob über dieses Buch informiert, wäre aber dankbar zu erfahren, wir ihr dieses Buch in diesem Zusammenhang seht.
      Lieber @nogo,
      schön, dass ihr mittlerweile einige Dinge habt an- und aussprechen können. Denn auch ich bin der Ansicht, dass nur Kommunikation hilft.

      Gerade deshalb, weil ihr zur Zeit sehr „im Thema“ seid, verstehe ich grade nicht, weshalb Du Deine Partnerin nicht einfach fragst, was sie an dem Buch interessiert?

      Denn wir können Dir hier im Forum zwar sagen, was jeder für sich selbst mit diesem Buch verbindet...aber was das Buch für Deine Partnerin bedeutet, das kann nur sie Dir sagen.

      Liebe Grüße
      Kira
      Es freut mich, das ihr es geschafft habt, offen miteinander zu reden :) Eigentlich wollte ich grade schreiben, wie wichtig eine starke Vertrauensbasis zwischen euch beiden ist, damit sie von dem Typ loskommt und auf die Ferne würde ich euer Gespräch als wichtigen, festigen Schritt in die Richtung sehen.

      Ein bisschen Irritation ist bei mir aufgetaucht, aber das mag am Medium Internet und dem Umstand, das ich euch beide nicht kenne, liegen. Warum? Du störst dich daran, das ein anderer Mann im Kopf deiner Frau ist und sie dominiert, aber die dominante Signatur einer Frau - die ist ja dann auch in ihrem Kopf und weiterführend sogar an ihrem Körper - stört dich nicht? Mich irritiert das etwas in dem Kontext und deinem Alleinigkeitsanspruch, aber wenn ihr beide damit glücklich werden könnt, ist das doch gut für euch.
      Ob dir das hilft, sie von ihm loszueisen? Hmmm, kann ich schlecht sagen, mich haben hauptsächlich Freunde losgeeist und letztendlich ich mich selbst auch und kein Dom also ich habe mich da quasi nicht "überschreiben" lassen. Andererseits ihrem Kopf ein anderes Kopfkino anzubieten, kann vielleicht auflockernd wirken und im übertragenen Sinn eine Abfahrt von der Gedankenautobahn werden. Kann, muss nicht. Und die Frage ist, wieviel vertraute Zweisamkeit ist dann noch übrig? Und warum sollte sie an einer Frau nicht hängenbleiben? Denkst du eine Frau hätte weniger mentalen "Beherrschanspruch" als ein Mann? Das könnt ihr aber nur gemeinsam rausfinden.

      Ich denke, es wird dauern, bis ihr auf allen Ebenen klar wird, das du und er ihn ihrem Kopf nicht koexistieren könnt, wie gesagt, bau nicht zuviel Druck auf, es ist schon irrsinnig gut, das sie mit dir darüber reden kann, das sie so empfindet. Das sind wichtige Babysteps auf Vertrauensebene in deine Richtung.

      Was das Buch anbelangt, das ist zwar ein absoluter Klassiker, grundsätzlich lesenswert wegen Art, wie es geschrieben ist, aber ich verstehe nicht, was dich daran beunruhigt. Die Story ist absolut anders, ich persönlich habe ohnehin Schwierigkeiten, diese auf die Realität zu übertragen, auch wenn es Menschen gibt, die das in Ausschnitten versuchen. Da würde ich mehr Bedenken anmelden wegen der dominanten Frau, aber das ist, wie gesagt, meine Sichtweise. Und die Frage die du dazu hast, kann nur sie beantworten.
      Wir reden über das Buch und werden auch weiterhin drüber reden.

      Nach meinem letzten Post hatten wir einen wichtigen Durchbruch.. Sie hat von sich heraus erkannt (ich habe "gezielt zugehört") , dass sie zu Beginn unserer Beziehung nicht nur den Typ in eine Kiste gepackt und nie wieder aufgemacht hat, sondern auch einen Teil von sich selbst. Diese Verbindung will sie nun auflösen, sich selbst noch mehr annehmen und erkennen wieso das so war.
      Sie will sich auf der theoretischen Ebene wieder mehr mit BDSM auseinandersetzen, deswegen auch das Buch..
      Exklusivität als Geschenk hat sie erkannt und ich bin der glückliche Empfänger :thumbup:

      Damit ist jetzt natürlich nicht alles "back to normal", aber die wichtigsten Punkte damit ich zuversichtlich in unsere Zukunft sehen kann sind geklärt.
      Für mich war das alles eine riesige Herausforderung, doch auch ich bin in vielerlei Hinsicht über mich hinausgewachsen und will auch weiter wachsen.

      @sherazade
      Du kannst auf jeden Fall die richtigen Fragen stellen! :P Darüber musste ich jetzt erstmal grübeln und dies auch weiterhin tun.
      Dass eine Frau sie und ihren Alltag beherrscht möchte ich auch nicht. Dass ich konkurrenzlos dastehe hat sie aber mehr als deutlich gemacht und das glaube ich ihr. In welchem Rahmen und Umfang der Kontakt mit einer Frau stattfinden kann, muss sie für sich, müssen wir für uns noch klar machen. Weitere Grübel-Ergebnisse hierzu dann im nächsten Post.

      Abschließend noch eure Stichworte, die mir am Meisten geholfen haben:
      Reden, Ruhe, Offenheit, Vertrauen, keinen Druck aufbauen und ihr zeigen, dass ich der bessere Dom bin.
      Danke!
      Hallo nogo,

      mit wachsendem Interesse habe ich diesen Beitrag gelesen.
      Was mir fehlt bei dem Ganzen, ist das Bedürfnis von ihr nachdem permanenten Machtgefälle.
      Das ist da.
      Das bekommt ihr nicht wegdiskutiert.
      Und - das ist vielleicht das wichtigste dabei - du kannst es ihr offensichtlich nicht geben.

      Das klingt jetzt böse, ich weiss. Aber permanentes Machtgefälle in einer Beziehung, in der man zusammen wohnt und auch die ganz profanen Dinge wie Betten machen, Müll rausbringen, Aufräumen, etc. miteinander teilt nur schwer umzusetzen. Und das ist auch gut so, denn dafür braucht es Beziehung auf Augenhöhe. Und die hat sie mit dir, mit demjenigen, mit dem sie zusammensein will.

      Aber zurück zu ihrem unerfüllten Bedürfnis. Machtgefälle hat etwas mit der jeweiligen Person zu tun. Die kann man nicht einfach ersetzen mit der anscheinend ungefährlicheren dominantenFrau. Und falls ihr unwahrscheinlicher Weise doch eine findet, die ihr genau das vermitteln kann, habt ihr die gleiche Situation wieder, nämlich einen Menschen, der ihre SehnSucht danach befriedigen kann.

      Das ist eine blöde, aber ganz normale Situation.
      Ich persönlich würde den anderen einladen, nicht um ihn zurechtzuweisen, sondern um vielleicht eine gemeinsame Lösung zu finden, wie auch immer diese aussehen mag.


      Sie sagt, sie glaubt diesen Mann auch zu lieben und ihm hundertprozentig zu vertrauen. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Das sind ihre Gefühle und die kann sie nicht abstellen. Es gibt viele Menschen, die mehr als einen lieben können und das ist eigentlich eine sehr schöne Sache,solangeman sie nicht aus irgendwelchen moralischen Gründen zu unterdrücken verucht, wozu sie als Feministin vermutlich auch nicht neigt.

      Redet miteinander über Bedürfnisse, zuzweit und auch zu dritt.
      Seid ehrlich miteinander.
      So habt ihr meiner Meinung nach eine Chance.
      Sicherheit dagegen habt ihr nie, hat niemand in einer Beziehung. Jeder Mensch ist freiwillig in einer Beziehung. Es gibt kein Recht und schon garkeine Garantie auf einen anderen Menschen.

      Ich glaube fest, dass man an einer Beziehung immer arbeiten muss. Was heute als fest zementiert erscheint, kann schon morgen nicht mehr stimmen.
      SMile
      Melac
      @ Melac

      Es ist nicht so, dass ich es ihr nicht geben konnte oder wollte, sie hat verdrängt, dass sie es will.
      Sie hatte sich nicht eingestanden, dass sie es wollte, hatte Angst, dass es unsere Beziehung gefährdet.
      Ein ständiges Machtgefälle (ohne Momente auf Augenhöhe) wollen wir auch jetzt nicht, aber es findet eine spannende Entwicklung statt, die auch mich glücklich macht.

      Eine dominante Frau, die ständig eine Rolle spielt ist auch kein Thema mehr.
      Scheinbar ging es hier wirklich nur um vorübergehendes "Kopfkino" wie eine Mitforistin vermutet hatte.
      Sie hat erkannt, dass neben mir kein Platz ist für eine andere dominante Person in Ihrem Leben, dass sie sich bei niemanden so falles lassen kann wie bei mir, weil niemand sie so auffangen kann wie ich.

      Du rätst mir wirklich, diesen respektlosen "Mann" einzuladen? In mein Haus?
      Wir leben scheinbar in verschiedenen Welten.. Der kann bei seinem leichtsinnigen Umgang mit Privatsphäre froh sein, dass meine Liebe stärker ist als mein Zorn heutzutage.

      Sie hat auch von sich erkannt, dass es keine wirkliche Liebe war, eher so ein verknallt-sein Gefühl. Das ganze war eine Art Flucht.. vor einem zu Viel an Arbeit und den o.g. Gründen.. Wir beide sind in dem halben Jahr davor eher von einander weggeschwommen, anstatt den Eskapismus auf die "Insel BDSM" zu zelebrieren. Dass ich das nicht erkannt habe war ein riesen Fehler.

      Ich erkenne den schönen Gedanken hinter Polyamorie. Möchte hier jetzt niemanden zu Nahe treten, aber für mich persönlich ist die Vorstellung einer "digitalen Liebe", die sich nur beschränkt auf ein Bild, dass das Gegenüber von sich zeichnet (und nicht zu dem ganzen Menschen), absurd.

      Und bitte, halte mir kein Zuviel an Moral vor. Leute die deinen Lifestyle fahren wollen ja auch keinen Mangel an Moral vorgeworfen bekommen..

      Deinen letzten beiden Absätzen kann ich hingegen voll und ganz zustimmen.

      nogo schrieb:

      Ein ständiges Machtgefälle (ohne Momente auf Augenhöhe) wollen wir auch jetzt nicht, aber es findet eine spannende Entwicklung statt, die auch mich glücklich macht.
      Hallo Nogo,
      das finde ich toll, dass ihr beide eine spannende Entwicklung durchmacht, die auch dich glücklich macht :)
      Und ständiges Machtgefälle halte ich persönlich auch nicht lebbar.


      nogo schrieb:

      Du rätst mir wirklich, diesen respektlosen "Mann" einzuladen? In mein Haus?
      Ja natürlich rate ich dir das.
      Ich persönlich lerne eine Gefahr lieber kennen, als sie zu ignorieren.
      Und ist er wirklich respektlos?
      Wenn jemand respektlos war, dann ist es deine Frau, die sich immerhin bei zwei Männern getummelt hat und dem anderen wohl auch entsprechende Signale ihrer Bereitschaft gesendet hat.


      nogo schrieb:

      Und bitte, halte mir kein Zuviel an Moral vor. Leute die deinen Lifestyle fahren wollen ja auch keinen Mangel an Moral vorgeworfen bekommen..
      Wie um alles in der Welt kommst du auf diese absurde Idee?
      Ich persönlich bin da wohl eher moralisch angehaucht, da ich mit Lügen nicht umgehen kann und will. Zugegebener Massen ist das aber auch einfacher in einer Poly-Beziehung. Da muss ich keine Heimlichkeiten haben.
      SMile
      Melac
      Ich grabe dieses Thema nochmal aus, um einen wesentlichen Nachtrag zu ergänzen.
      Evtl. hilft es Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind / waren und evtl. gibt es so manchen Teilzeit-Sklavenhalter*innen zu denken.


      Nach kurzer Zeit in Therapie hat sich herausgestellt, dass sie an einer bipolaren Störung leidet, sprich manisch-depressiv ist.
      Während der oben beschriebenen Ereignisse war sie eindeutig in einer manischen Phase, ausgelöst durch den Tod ihrer Verwandten.
      Es waren alle Kriterien erfüllt. Neben Dingen wie Kaufrausch, Schlaflosigkeit, Reiselust, Gesprächsdrang, etc hat eine Manie auch großen Einfluss auf die Sexualität: Gesteigerte Libido, gesteigertes Selbstbewusstsein, gesteigerter Tatendrang, die Vorstellung mit allen möglichen Menschen Sex haben zu können.
      Mit einer Manie einher geht auch der Verlust von Hemmungen, Distanz und Risikobewusstsein.
      Menschen, mit denen sie nur ein paar Worte gewechselt hatte, waren plötzlich hundertprozent vertrauenswürdig. Allein die Option, dass diese Menschen auch nur ganz vielleicht nicht die edelsten Absichten haben schien ihr völlig absurd.
      Sie hatte eine Unmenge an fixen Ideen und war auch unglaublich empfänglich für die Ideen anderer. Das reichte von harmlosen Dingen wie Sprachen lernen, Weltreise machen, Bücher schreiben, Tattoos stechen lassen bis hin zu Kinder kriegen, am besten sofort. Leider hat sie sich zu viel vorgenommen und ist von einem zum anderen gesprungen, sodass sie im Endeffekt extrem unproduktiv war.
      Während einer Manie fühlen sind Menschen grundlos von einem Glücksgefühl durchströhmt und haben scheinbar weitreichende Erkenntnisse über sich, über andere und über die Welt.

      Dies alles in Kombination mit BDSM macht die Sache natürlich nicht leichter. Sie konnte nicht mehr unterscheiden zwischen Spiel und Realität, argumentierte teilweise ausschließlich innerhalb des Klischee-BDSM-Kosmos. Deswegen habe ich auch an meinem Wissen gezweifelt und die teils albernen naiven Fragen oben gestellt.
      Später stellte sich dann noch heraus, dass kurz vor ihrer ersten BDSM-Onlinebeziehungen-Zeit eine nahe Verwandte und wichtige Bezugsperson gestorben war, es ist also davon auszugehen, dass ihre Bipolarität schon damals zu Tage getreten ist.
      Es wird angenommen, dass die Manie eine "Flucht nach Vorne" des Körpers ist. Hier also auch eine Flucht in die BDSM Welt. Sie hat jedem dahergelaufenen "Dom" voll vertraut, Kennenlerntreffen vor dem ersten Spiel gab es nicht, sie hat alles geglaubt was die ihr erzählt, versprochen haben. Ein Glück, dass sie sich nichts ernstes eingefangen hat oder sich hat schwängern lassen.


      Nach jeder Manie folgt der Crash. In dieser Zeit war sie unfassbar niedergeschlagen, weil sie ihr eigenes Handeln nicht nachvollziehen konnte. Hier war auch ich extrem gefordert um auf sie Acht zu geben, sie zu stützen. Die Erkenntnis ihrer Krankheit hat zwar etwas Linderung gebracht, aber es ist verständlicherweise extrem anstrengend die Ereignisse in der Vergangenheit neu einzuordnen, sich einzugestehen dass dieses extreme Glücksgefühl nicht (nur) durch das Erlebte ausgelöst wurde, sondern hauptsächlich durch ihre außer Kontrolle geratene Hirnchemie.


      Wahrscheinlich habe ich mich auch in eine Manikerin verliebt. Als Warnzeichen könnte man nennen:
      Dass sie alles was ich gemacht habe unglaublich toll fand, alle Hobbies, meinen Musikgeschmack, meine Philosophie, meinen Stil, alles.
      Dass sie keinerlei Hemmungen hatte, alles gemacht hat was ich wollte. Kein Safewort... wie oft musste ich sie bremsen...
      Natürlich fühlt man sich dabei geschmeichelt und vielleicht ist man ja tatsächlich soo toll :P