Sklavin "geerbt". Was jetzt?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Sklavin "geerbt". Was jetzt?

      Hallo,

      ich bin ganz neu hier angemeldet, weil ich etwas unverhofft und auch gleich ziemlich tief in die BDSM Thematik reingerutscht bin. Und jetzt fühle ich mich etwas verloren. Deshalb dachte ich, ich beschreibe hier mal meine Situation in der Hoffnung ein paar Antworten oder zumindest Meinungen zu meinen Fragen zu bekommen.

      Ich versuche mal in möglichst wenigen Worten zusammenzufassen, wie meine Situation derzeit aussieht und wie es dazu kam.


      Vor 8 Monaten starb mein älterer Bruder überraschend bei einem Mountainbikeunfall in Italien. Kai war 35 Jahre alt und lebte damals seit 4 Jahren mit seiner Freundin Anna (28) zusammen in einem kleinen Haus im Odenwald, das die Beiden sehr günstig gekauft und dann jahrelang selbst renoviert hatten. Wie ich heute weiß, lebten sie in einer 24/7 D/s Beziehung in der Kai der dominante und Anna der devote Part war. Das wusste ich damals nicht, wir hatten damals (im Rückblick leider viel zu) wenig Kontakt zueinander. Unsere Mutter ist nach dem Krebstod unseres Vaters mit einem neuen Mann in die Niederlande gezogen und wir Brüder hatten einfach nicht so viel miteinander gemein, als dass wir uns häufig hätten treffen sollen. In unserer Jugend war ich immer neidisch auf Kai, er war der Ältere, der sportliche, der selbstbewusste, der Gutaussende. Ich dagegen war eher so der Nerdtyp. Das hat sich eigentlich auch später nicht geändert. Ich hab ne langweilige Universitätskarriere gemacht und hatte bisher nur einmal, noch während des Studiums, eine Freundin. Kai dagegen war mal Badischer Meister im Rudern, hat ne Schreinerlehre gemacht , war 2 Jahre auf Weltreise, und hat dann trotzdem noch studiert. Er hat sich quasi selbst ein Haus gebaut und hat dann auch noch mit der schönsten Frau die ich kenne dort gewohnt.


      Als er so plötzlich gestorben ist, war ich natürlich traurig, dass wir nicht mehr Zeit miteinander verbracht hatten. Aber viel schlimmer war es natürlich für Anna. Nach der Bestattung (was wegen der Rückführung aus Italien alles ewig gedauert hatte) rief sie mich an und sagte, dass sie es nicht mehr aushalte alleine in dem ehemals gemeinsamen Haus. Sie fragte, ob sie ein paar Tage bei mir wohnen könne, da sie sonst niemanden hätte, den sie fragen könnte. Das hat mich damals ziemlich gewundert, weil eigentlich kannten wir uns kaum. Dass sie keine Freundin oder Familienmitglieder hatte, die ihr näher stünden schien mir unwahrscheinlich. Ich sagte natürlich trotzdem ja, u.a. auch weil ich mir erhoffte so mehr über meinen Bruder zu erfahren.


      Ich merke schon, ich schreibe hier viel zu viel Text. Werde versuchen mich kürzer zu fassen. Anna wohnt jedenfalls nach jetzt fast 7 Monaten immer noch bei mir in der Wohnung. Aber ob als Gast, als Mitbewohnerin oder als meine Freundin, das war mir bisher nicht so ganz klar. Und in den letzten Tagen ist sogar alles noch komplizierter geworden.
      Am Anfang haben wir uns einfach noch gegenseitig getröstet. Anna schien mir tatsächlich praktisch keine engen Freunde oder Freundinnen zu haben und ich merkte, wie sie sich in meiner Gegenwart langsam von dem Schock erholte. Wir verstanden uns gut und irgendwann haben wir uns ineinander verliebt. Vor drei Monaten jedenfalls haben wir dann auch zum ersten Mal miteinander geschlafen. Das war alles nicht einfach und immer wieder auf beiden Seiten von jeder Menge Zweifel durchzogen. Ich hatte Angst, sie würde nur mit mir ins Bett gehen, um sich zu bedanken. Sie hat jedenfalls oft genug deutlich gemacht, dass sie mir sehr dankbar sei, dass ich sie bei mir aufgenommen habe. Anna ist nach einem abgebrochenen Psychologiestudium arbeitslos und zahlt dementsprechend auch keine Miete. Dafür führt sie den Haushalt und besteht darauf sogar meine Wäsche zu machen. Als sie noch mit Kai auf dem Land gewohnt hat, hatte sie ne Menge Zeit und Arbeit in das Haus und vor allem den riesigen Garten gesteckt. Naja, mittlerweile bin ich eigentlich so weit, ihr zu glauben, wenn sie sagt, dass sie sich auch in mich verliebt hat. Der Sex mit Anna ist wundervoll, sie verhält sich dabei sehr devot und ist wahnsinnig einfühlsam. Durch ihr devotes Verhalten habe ich mich nach einer Weile sogar getraut, sie zu fragen, ob ich sie zum Sex fesseln dürfe. Dem hat sie fast begeistert zugestimmt, mir aber damals noch nicht erzählt, dass sie mit Kai eine BDSM-Beziehung geführt hat. Ich selbst fühle mich nicht als Dom, ich mag es nur wenn eine schöne Frau gefesselt ist. Diese Neigung habe ich schon immer, als Kind habe ich immer gerne Fernsehserien geguckt in denen Entführungen vorkamen. Aber mit Bondage habe ich mich v.a. natürlich aus Mangel williger Damen bisher dennoch nicht beschäftigt.


      In den letzten Monaten ist jedenfalls die Trauer immer mehr gewichen und wir sind in einen eigentlich sehr schönen Alltag mit viel Freude und tollem Sex gerutscht. Aber keiner von uns hat sich getraut mal auszusprechen, was wir eigentlich wirklich füreinander empfinden oder ob wir wirklich ein Paar sein wollen. Bis ich sie vor einigen Tagen fragte, ob sie mich auf die Neujahrsfeier meiner Arbeitsgruppe in der Uni begleiten möchte und sie daraufhin fragte „ Als Deine Freundin?“. Daraus folgte ein Gespräch in dem sie mir offenbarte, dass sie gerne bei mir bleiben möchte. Und zwar nicht nur als Gast in meiner Wohnung, sondern als meine Partnerin. Allerdings erzählte sie mir auch dann endlich ausführlich wie sie mit Kai zusammenlebte und dass sie langfristig auch wieder eine Beziehung mit Machtgefälle haben möchte. Vor zwei Tagen hat sie mich dann konkret gefragt, ob sie meine Sklavin sein dürfe. Als Kais Bruder stünde mir schließlich das gesamte Eigentum Kais als Erbe zu und sie gehöre da nun mal auch dazu. Das hat mich ehrlich gesagt alles ziemlich überfordert und ich habe mir eine Woche Bedenkzeit erbeten. Natürlich finde ich es geil sie zum Sex zu fesseln und ich liebe es auch wenn sie mich ausgiebig verwöhnt als stünde nur meine Lust im Mittelpunkt. Aber das ist ja wohl noch ein riesiger Unterschied zu einer echten D/s Beziehung! Wie gesagt, bin ich eigentlich nicht so der dominante Typ und fürchte daher, dass ich meiner angedachten Rolle da gar nicht gerecht werden könne.


      Ich habe jetzt die letzten Tage mal zum Thema im Internet recherchiert und bin dabei auch auf dieses schöne Forum hier gestoßen. Faszinierend finde ich das schon alles, aber ich habe auch gelernt, dass es natürlich auch in diesem Kontext eine Vielzahl an verschiedenen Modellen und Entwürfen gibt. Deshalb habe ich Anna noch einmal mehr dazu ausgefragt, was sie sich denn vorstellt. Dabei wurde klar, dass sie wohl am Liebsten wieder so leben würde wie mit Kai! Aber ein Ersatz meines Bruder kann ich nicht sein. Sie beschrieb mir trotzdem, welche Regeln und Rituale sie gemeinsam hatten und meinte, das könne doch eine Hilfestellung für mich sein, wie ich ihr Herr sein könne. Ich bin jetzt aber total verunsichert. Die Regeln, die sie nannte klangen für mich zum Teil ganz schön krass. Als Sklavin durfte sie im Haus keine Kleidung tragen, Kleidung außer Haus musste immer vom Herrn abgesegnet sein. Grundsätzlich waren BHs und Unterwäsche tabu. Sie musste um Erlaubnis fragen, wenn sie ohne Aufforderung sprechen wollte. Sie musste allen Anweisungen ohne Widerrede Folge leisten, sie musste nachts gefesselt oder zumindest angekettet schlafen, usw. Ich denke Ihr kennt die typischen Sachen, ich habe Ähnliches jedenfalls die letzten Tage öfter gelesen. Das waren ja aber alles Kais und Annas Regeln, als Herr müssten solche Regeln ja so aussehen, wie ich es will und nicht wie früher. Aber ich bin mir nicht sicher ob Anna das auch genauso will. Mehr denn je habe ich jetzt den Eindruck, es handelt sich bei der ganzen Sache um einen verzweifelten, am Ende eher ungesunden Versuch wieder in ihr altes Leben zurückzukehren.


      So, jetzt habe ich ne ganze Menge Text produziert und habe noch gar keine konkreten Fragen auf die ich mir Antworten erhoffe. Es ist ja auch sicherlich zu viel verlangt von Fremden jetzt zu hören was ich tun soll. Trotzdem würde ich mich über Feedback von Euch aus dem Forum freuen. Vor allem von Leuten mit eigenen Erfahrungen.


      Ich formuliere mal noch schnell ein paar Fragen / Gedanken:

      • Ich habe Angst, dass Anna in mir nur einen Ersatz für meinen Bruder sieht und jeglicher Versuch eine solche Beziehung zu führen wird krachend scheitern
      • Ich bin überhaupt nicht dominant genug im Umgang mit Anna. Kann man das lernen? Die Vorstellung eine private Dienerin zu haben reizt mich ja, je länger ich darüber nachdenke, schon. Außerdem liebe ich es sie zu fesseln :)
      • So einfach kann es doch nicht sein. Als Herr habe ich doch auch wichtige Aufgaben und Verpflichtungen einer Sklavin gegenüber. Ich fürchte, dass ich mich da überhaupt nicht gut genug auskenne um ein guter Herr sein zu können.
      • Falls wir es versuchen, wie sehr sollte ich dann Annas Wünsche berücksichtigen. Mein erster Gedanke ist da eben „sehr“. Aber sie will ja, dass ich über sie entscheide und nicht umgekehrt. Wie entkommt man diesem Paradoxon?

      Sorry, wenn Ihr findet, dass ich Euer Forum für meine Fragen missbrauche. Ihr müsst mir ja nicht antworten, aber ich freue mich über jeden Ratschlag.


      Gutes Neues Jahr allen,

      Marc
      Hallo Marc,

      erstmal herzlich willkommen im Forum :blumen:

      Als allererstes solltest du dich fragen, ob du das überhaupt willst. Ich stelle es mir sehr schwierig vor eine geerbte Sklavin dauerhaft für sich zu gewinnen und, in ihren Augen, alles richtig zu machen. Mir wäre die Gefahr zu groß, ständig mit meinem Vorgänger verglichen zu werden. Vielleicht wäre es eine Option eine Art Probezeit zu vereinbaren in der du das Tempo vorgibst? Dann seht ihr beide ob es funktionieren könnte.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Willkommen, Marc!
      Diese Geschichte ist ja starkerTobak!

      Du lebst nunmehr seit einigen Monaten mit deiner "geerbten" Sklavin zusammen. Deine Angst, das diese Beziehung "krachend" scheitert, sehe ich nicht so stark.
      Sie hat Erfahrungen im BDSM und will offensichtlich mit dirdiesen Weg gehen.
      Trau dich!
      Diene Vorlieben hast du ja entdeckt, sie zu dominieren und sie zu fesseln. Mach es einfach! Ich habe das Gefühl, das du von ihr auch angeleitet wirst.
      Versuche es einfach!
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Ich bin kein Geschichtenleser, einer der wenigen Autoren von denen ich ab und an etwas lese, hat genau diese Situation in eine Geschichte gepackt. Ich meine es spielt in Paris, der Erbe erhält eine Sklavin und eine schöne Wohnung in der sie aber ein lebenslanges Wohnrecht hat, sofern sie eben dem neuen Eigentümer dient. Der Erbe lebt sich langsam in seine Rolle ein. Natürlich nur eine Geschichte aber die Probleme sind sehr ähnlich und der Autor hat sich einige Gedanken darüber gemacht wie man das lösen kann.

      Ansonsten reden, sich mit dem Thema beschäftigen und vor allem das machen was einem etwas bringt und nicht die Tabus des anderen verletzt. Wenn es scheitert ist es eben so, wenn nicht dann ist es kein Erbe, denn es ist eine neue Beziehung die beide freiwillig eingehen :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Hallo,

      auch ich heiße dich hier willkommen.

      Deine Geschichte ist ziemlich deftig. Sie klingt schon fast wie ein BDSM-Roman. Was nicht heißen soll, dass ich dir nicht glaube.

      Ich finde erst mal wichtig, was ihr beide für einander empfindet. Völlig losgelöst vom BDSM. Habt ihr wirklich Gefühle für einander, oder kompensiert ihr (oder nur einer von euch) den Verlust. Gerade wenn sie als Sub emotional so abhängig von deinem Bruder war, wie du beschreibst, kommt der Verdacht auf. Wenn eure Gefühle, aber auch eure Bedürfnisse zu einander echt sind, gibt es keinen Grund es nicht zu versuchen.

      Ich habe eher das Gefühl, dass dir selber das Selbstvertrauen fehlt. Dies wird natürlich verstärkt, dass du immer im Schatten deines Bruders gelebt hast. Aber das kannst du lernen, wenn du es denn willst. Dominanz kann auch sehr ruhig sein - es muss nicht immer das typische Alphatier sein.
      Sie weiß ja, dass alles für dich neu ist und ihr könnt anscheinend über alles reden. Gute Voraussetzungen.

      Was die Regeln angeht, nimm die von deinem Bruder als Grundlage und arbeite sie mit ihr durch. Streicht was euch beiden nicht wichtig ist und fügt eigene neue Regeln dazu, um eure Beziehung von der mit deinem Bruder abzugrenzen. Ihr muss klar sein, dass du nicht dein Bruder bist, sonst sehe ich tatsächlich die Gefahr, dass sie enttäuscht sein könnte.

      Ich muss allerdings dazu sagen, als ich deinen Text gelesen habe, wollte ich zu erst nicht antworten. Denn ich will mir wirklich nicht anmaßen, eine Lösung für dich parat zu haben. Ich habe hier einfach mal meine Gedanken als Anregung für dich, aber auch andere hier, aufgeschrieben.
      Hallo Marc,

      Erst Mal Willkomen in diesem Forum und danke für Deinen sehr ausführlichen Thread.

      Ich will Dir keine Ratschläge erteilen, dafür gibt es zu viele Sichtweisen, aber meine Gedanken können Dir vielleicht helfen.

      Erstmal möchte ich Dir sagen, das eine D/s-Beziehung zu etwa 80% eine ganz normale Beziehung ist. Diesen Teil kennst Du und das scheint ja bei Euch beiden auch gut zu funktionieren.
      Dies ist für mich auch erst Mal die Basis die stimmen muss.
      Der Anteil 20 % bildet das Machtgefälle, das zwar im Paarverhalten permanent vorhanden ist, aber sozusagen im Alltag nur zu diesem Anteil vordergründig ausgelebt wird. Wie dieser Anteil ausgelebt wird, welche Regeln und Rituale es gibt ist absolut individuell und muss zu den Lebensumständen und zum Paar passen.

      Bei einer neuen Beziehung fäng man auch erstmal wieder bei "null" an und filtert durch viele Gespräche heraus, was beide sich wünschen, was umsetzbar ist. Eine D/s-Beziehung ist ein Prozess der sich am Ziel dieser Beziehung orientiert und viel Zeit in Anspruch nimmt.
      Also hier könntest Du das Tempo etwas herausnehmen, dann läßt auch das Gefühl der Überforderung nach und Du wägst lamgsam in die neue Rolle.

      Was die emotionale Seite zwischen Dir und Deiner Freundin betrifft, das kann schwerlich von außen beurteilt werden, da musst Du Dich auf Dein Bauchgefühl verlassen.

      Ich wünsch Euch einfach gutes Gelingen mit vielen Gesprächen und dem intensiven Auseinandersetzen wie das Gegenüber tickt und man selbst mitgehen kann.
      Hallo Marc,

      wie @Abigail bereits schreibt ist die erste Frage, die Du dir allein stellen musst die, ob Du das für Dich und Deinen Lebensentwurf möchtest. Und hier zählt dann nicht der geile Moment des Fesselns einer schönen Frau. Man liest aber heraus, dass Du nicht Gefahr läufst, Dich hier zu „verirren“.

      Etwas weiter oben im Text schreibst Du, dass du ihr mittlerweile glaubst und auch an Gefühle ihrerseits an Dich glaubst. Sicherheit gibt Dir niemand, weder in einer „normalen“ noch in einer Ds-Beziehung. Du wirst das herausfinden müssen, wenn Du dich entschieden hast, diesen Weg mit ihr zu gehen.

      Dann kommt in meinen Augen der dritte Punkt: die Regeln. Ich stimme ihr da zu, dass man diese ein Stückweit als „Richtschnur“ verwenden kann, halte es allerdings für zu einfach (aus beiden Positionen heraus), einfach das liebgewonnene Leben zu übertragen und zu übernehmen. Du bist jemand anderes als Dein Bruder und du wirst Deinen Weg mit der Zeit finden; andere Schwerpunkte und Regeln finden und es so anpassen, wie es für Dich (für euch) passt. Ich persönlich denke, dass Regeln wenn sie einmal feststehen nur sehr bedingt angepasst werden sollten, weshalb ich dort auch denke „weniger ist mehr“. Du kannst Deinen Weg auch finden, indem Du Anweisungen gibst und von Regeln zunächst absiehst, bis Du eine Regel etablieren möchtest.

      Wichtig ist meiner Ansicht jedoch vor allem: Es entsteht etwas Neues! Ein Machtgefälle ist nicht per sé einfach da; es entsteht und wächst mit der Zeit. Inwieweit bei euch bereits eines entstanden ist, könnt nur ihr bzw. kann nur sie Dir sagen.

      Zu guter Letzt: wenn Du diesen Weg gehen willst, wirst Du auch wissen, wie sehr Du auf sie eingehen willst. Aus meiner Sicht heraus genau so weit, dass es euch beiden gut geht.

      Viel Erfolg bei der Erkundung... und willkommen hier!
      BeJay
      Hallo Marc,

      Also für mich liest sich das wie ein schöner Roman.

      Aber ich gehe jetzt mal blauäugig wie ich bin davon aus, das das alles bare Münze ist .

      Dann sehe ich es so,du hast sie nicht geerbt sondern sie ist zu dir gekommen.

      Du kannst deinen Bruder nicht ersetzen und solltest das auch gar nicht Probieren,sondern sehen was du machen willst mit ihr. Was eure Träume sind. Ein guter Dom , ist der der auch nach den anderen sieht..wenn es dich glücklich macht ihren Wünschen zu entsprechen und sie damit glücklich ist, wen interessiert dann , wie man es macht?.sollte euch egal sein. Informiere dich mach ggfs. Workshops was Bondage , Peitsche und co angeht. Damit du mit deinem neuen Werkzeug gut arbeiten kannst.
      Eine Beziehung ist da wohl am entstehen, ist es wichtig welchen Namen.sie trägt?
      Hallo Marc und herzlich willkommen hier im Forum!
      Was ein starker Tobac, war das erste, was auch ich dachte. Und die verrücktesten Geschichten schreibt ja bekanntlich das Leben selbst.

      Im Prinzip kann ich mich nur vielen meiner Vorredner anschließen. Insofern machen! Leben! Genießen!

      Der Respekt vor der neuen Verantwortung, die Du damit übernimmst ist durchaus berechtigt. Doch zeigst Du ja bereits Interesse, indem Du Dich schlau machst und recherchierst.
      Ich denke, zu dem vielen Stoff in der Uni wird noch mindestens genau so viel Lesestoff in den nächsten Monaten auf Dich zu kommen, der sich um Dein neues Thema dreht. Aus Deinem Post lese ich den Willen, dass Du Dich gern damit beschäftigen möchtest. Es ist da nur diese klitzekleine Unsicherheit und auch der Schatten Deines Bruders, der noch immer wirkt. (Mein Beileid übrigens an dieser Stelle!)

      Andererseits hast Du eine erfahrene Frau/Sub/Sklavin an Deiner Seite, die gewillt scheint, Dir "in den Sattel" zu helfen. Das heißt, sie sieht das Potential dazu bereits in Dir!
      Und getreu dem Motto: "Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau!"
      Nimm das Schicksal an und mach das Beste daraus!
      Existence could not resist the temptation of creating me
      Solangs euch spaß macht, is doch egal, das du nich wusstest das dein Bruder so eine Beziehung führt, obwohl du doch eine innige Beziehung zu deinen Bruder hattest wie mir scheint, sonst wärst du ja nich aus allen Wolken gefallen, fällt mir irgendwie schwer zu glauben, weil er doch sein BDSM sehr extrem gestaltet hat.

      Und Anna kanntest du auch kaum, und dann kommt sie trotzdem zu dir, obwohl ihr keinereli Bindung habt, was soll man da sagen. Eine unglaubliche Geschichte :P
      Hinweis zur Anonymität. Die Namen sind vermutlich geändert, aber „Badischer Meister im Rudern / Mountainbikeunfall Italien“ sind dann wohl ein wenig zuviel an Information?

      Als ebenfalls „reingerutschter“ Dom kann ich dir den Rat geben, einfach viel nachzufragen was Sub sich wünscht und kennt. Was du dabei für dich umsetzen kannst und vielleicht auch nach einer gewissen Gewöhnung selbst spannend findest, wirst du herausfinden. Du kannst auf jeden Fall niemanden ersetzen und wirst auch nichts „falsch“ machen. Kommunikation ist und bleibt wichtig, schließlich hast du ein menschliches Wesen als Partnerin. Wie stark der in dir schlummernde Dom erweckt wird zeigt die Zeit.
      Hallo Marc,

      mein Beileid zum Verlust deines Bruders. Ungeachtet der Trauerverarbeitung scheinst du dich in einer emotional sehr aufwühlenden und anstrengenden Situation wiedergefunden zu haben. Das tut mir sehr leid für dich und ich hoffe, du findest einen guten Weg für dich, um damit umgehen zu können.

      Ich wusste erst gar nicht, was man dir am besten raten soll. Aber ich versuche mich einfach mal daran, auf einige deiner Punkte einzugehen und dir zu schreiben, was mir grundsätzlich aufgefallen ist.

      Der Schatten deines Bruders scheint mir lang zu sein. Lass ihn nicht dein Leben dominieren, grenze dich rechtzeitig um deinetwillen ab.
      Du scheinst dich selbst ganz gut mit dem theoretischen Konstrukt BDSM auseinandersetzen zu können und findest offenbar auch unabhängig von deinem Bruder ein paar Dinge aus der Ecke gut - zb. Bondage. Mir gefällt beispielsweise, wie verantwortungsbewusst du an das Ganze herangehst, das ist eine sehr wichtige Eigenschaft für einen Dom. Du bist ganz am Anfang (natürlich kennst du dich nicht gut genug aus, aber du informierst dich und willst dazulernen) gute Doms fallen nicht vom Himmel, die müssen einiges lernen und berücksichtigen im Umgang mit ihren subs. Das dauert Jahre und die Zeit sollte man sich nehmen. Menschen, denen das Bewusstsein für das Ausmaß des pyschologischen Schadens, den sie anrichten können bei ihrem Gegenüber fehlt, sollten andere nicht dominieren. Und schon gar nicht auf der Ebene, von der wir hier reden.

      Marc schrieb:

      Ich bin überhaupt nicht dominant genug im Umgang mit Anna. Kann man das lernen? Die Vorstellung eine private Dienerin zu haben reizt mich ja, je länger ich darüber nachdenke, schon. Außerdem liebe ich es sie zu fesseln
      Ob du dominant genug für jemanden bist, entscheidet der Mensch, der sich von dir dominieren lässt. Ist jetzt schwer zu beschreiben, aber nur weil jemand eine dominante Neigung hat, muss derjenige nicht automatisch bei allen devot veranlagten Menschen als dominant wahrgenommen werden.
      Hast du das Gefühl, du bist nicht authentisch genug? Lass dir und deiner Neigung ein bisschen mehr Zeit, sich zu entfalten und taste dich laangsam an das heran, was dir gefallen könnte. Wie möchtest du dich überhaupt als Dom denn selbst sehen? Wie sieht sie dich?

      Ob und in welchem Ausmaß du ein emotionaler Ersatz für deinen Bruder bist, könnt ihr nur beide gemeinsam herausfinden, meine persönliche Erfahrung mit derartigen Fragen ist, es gibt meist einen Grund für deren Existenz.

      Marc schrieb:

      Vor zwei Tagen hat sie mich dann konkret gefragt, ob sie meine Sklavin sein dürfe. Als Kais Bruder stünde mir schließlich das gesamte Eigentum Kais als Erbe zu und sie gehöre da nun mal auch dazu. Das hat mich ehrlich gesagt alles ziemlich überfordert und ich habe mir eine Woche Bedenkzeit erbeten.
      Ich glaube, das würde jeden überfordern und ich hätte Bedenken, einen Menschen auf diese Art zu erben. Hat sie das wirklich so gesagt? Entspricht das ihrer Stimmungslage?

      Marc schrieb:

      Die Regeln, die sie nannte klangen für mich zum Teil ganz schön krass. Als Sklavin durfte sie im Haus keine Kleidung tragen, Kleidung außer Haus musste immer vom Herrn abgesegnet sein. Grundsätzlich waren BHs und Unterwäsche tabu. Sie musste um Erlaubnis fragen, wenn sie ohne Aufforderung sprechen wollte. Sie musste allen Anweisungen ohne Widerrede Folge leisten, sie musste nachts gefesselt oder zumindest angekettet schlafen, usw. Ich denke Ihr kennt die typischen Sachen, ich habe Ähnliches jedenfalls die letzten Tage öfter gelesen. Das waren ja aber alles Kais und Annas Regeln, als Herr müssten solche Regeln ja so aussehen, wie ich es will und nicht wie früher. Aber ich bin mir nicht sicher ob Anna das auch genauso will. Mehr denn je habe ich jetzt den Eindruck, es handelt sich bei der ganzen Sache um einen verzweifelten, am Ende eher ungesunden Versuch wieder in ihr altes Leben zurückzukehren.
      Diese Regeln sind ziemlich krass und ich hoffe, es meldet sich hier im Forum nochmal jemand, der D/S auf diese Art lebt, denn so jemand könnte dir vielleicht besser weiterhelfen mit den Untiefen, auf die du dich da einlässt bei deinem Gegenüber. Ich habe selbst nie in so einer Beziehungsform gelebt und werde wie übrigens auch andere, niemals tun. Ich schreibe dir auf diesen Punkt nur deshalb, weil du auch keine Erfahrung damit hast und ich denke, darüber sollte man nicht einfach so hinweggehen.
      Was ich mit Untiefen meine? Diese Art von D/S zu leben ist aus meiner Sicht sehr ungesund, wenn das stimmt, dann war sie auf eine Art und Weise von deinem Bruder abhängig, die ich persönlich mehr als beängstigend empfinde. Und das sage ich als eine Mensch, der weiß, was es bedeutet, in einer real-life-Abhängigkeitsbeziehung zu leben. Inwiefern ist sie überhaupt in der Lage, ihren Alltag und die Lebensrealität ein erwachsener Mensch zu sein, ohne deinen Bruder und jetzt dich zu bewältigen? Wenn man soviel von seiner Eigenständigkeit aufgibt und darin auch noch bestärkt wird, ist man nicht plötzlich wieder ein eigenständig funktionierender Mensch, nur weil die Beziehung nicht mehr existiert. Man wird sehr sehr hilflos dadurch. Ich kann mir vorstellen, das sie dich sehr braucht, vor allem, wenn da keine Freunde sind, die für sie jetzt da sind. Unterschätze diesen Punkt nicht. WEnn sie also sagt, sie wäre Teil des Erbes deines Bruders für dich, dann hat das verzweifelte und auch manipulative Untertöne für mich. (Das schreibe ich dir basierend auf dem was du beschreibst und wie es bei mir ankommt, es hat keinen Anspruch auf Gültigkeit)

      Findest du das gut? Möchtest du das sie auf diese Art auf dich fixiert ist? Und ist sie dann überhaupt auf dich fixiert oder zu hilflos, um aus der Fixierung auf die Fixierung rauszukommen? Ich glaube, ich möchte dir ganz klar sagen, das du diese Regeln und diese Art BDSM zu leben, nicht gut für dich und sie finden musst. Sowas wie automatische Steigerungsstufen gibt es nicht. Man kann viel verhandeln und man muss sich immer wieder Lebensituationen anpassen, aber du musst das nicht machen.

      Wenn du jetzt schreibst, du denkst mehr denn je, das sie verzweifelt versucht, ihr altes Leben zurückzubekommen, dann könnte da was dran sein. Vor allem wegen dieser extremen Form von Selbstaufgabe ihrer Eigenständigkeit.
      Du könntest versuchen, sie über die Dominanzebene da wegzulotsen, aber würde sie das auch wollen?
      Vielleicht solltet ihr versuchen, Kontakt mit einem Therapeuten aus der Szene zu bekommen?

      Das wurde jetzt auch länger als beabsichtigt, aber ich vermute mal, du liest auch schnell :)
      Das ist wahrscheinlich völlig OT, aber folgende Fragen würden mich viel mehr bewegen:

      - Warum hat sie keine Familie/Freunde, an die sie sich im Notfall wenden könnte? War dieser Rückzug vom sozialen Leben von Deinem Bruder gefordert?
      - Wo ist da die Verantwortung eines Herrn für seine Sklavin, denn auch über einen Notfall sollte man sich Gedanken machen!? Ihr habt gerade erlebt, dass so ein Notfall jederzeit eintreten kann.

      - Wie lange ist sie schon arbeitslos? Was unternimmt sie, um eine Stelle zu finden? Welche Qualifizierungsmaßnahmen hat sie geplant, um eine geeignete Stelle finden zu können?

      24/7 und alle möglichen D/s-Formen sind okay, solange sie uns nicht davon abhalten, auch alleine unser Leben gestalten zu können.

      Ich möchte nicht unterstellen, dass sie ihr Leben nicht alleine gestalten könnte, aber für mich liest sich Dein Text schon in dieser Richtung.
      Bitte unterlasst Spekulationen darüber, ob Marc hier die Wahrheit schreibt.

      Wenn seine Erzählung wahr ist, wäre es ihm gegenüber sehr unfair.

      Sollte sie tatsächlich erfunden sein, würdet ihr dennoch nichts gewinnen. Möglicherweise gibt es Leser_innen, die sich mit der dargestellten Situation identifizieren können, seid bitte ihnen und den User_innen, die versuchen hilfreiche Tipps zu geben, gegenüber fair. Versucht bei Fragen bitte immer gute Ratschläge zu geben - alles andere hilft niemandem.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "
      Herzlich willkommen im Forum, @Marc

      Mich stört an Deiner Geschichte vor allem dies:
      Zunächst einmal erzählst Du, Dein Bruder sei plötzlich vor 8 Monaten gestorben, seine Freundin zog aus dem gemeinsam renovierten Haus bereits nach einem Monat aus, um zu Dir zu ziehen und jetzt seid Ihr bereits seit drei Monaten ein Paar (bzw. hatten damals den ersten Sex), obwohl offiziell das Gespräch darauf (dass Ihr ein Paar seid) erst vor ein paar Tagen kam.
      Und sie möchte Dich jetzt als Dom.
      Ich möchte hier niemanden verdächtigen, aber mMn kann ihre Liebe (bzw. Bindung) zu Deinem Bruder nicht besonders groß gewesen sein, wenn sie bereits 6 Monate nach seinem Tod mit Dir schläft.
      Wenn sie erst 4 Jahre zusammen waren, sollten die Gefühle füreinander doch noch ziemlich stark gewesen sein. Gerade auch noch vor dem Hintergrund einer intensiven 24/7 DS-Beziehung. Jedenfalls stelle ich mir das so vor.
      Was ich mich frage, ist daher eher, ob sie mit Dir ihre Trauer über Deinen Bruder verarbeiten möchte (das muss ihr nicht einmal bewusst sein).
      (Für mich geht das alles viel zu schnell).
      Dann wärst Du tatsächlich lediglich ein Platzhalter für Deinen Bruder.
      Allerdings: No risk, no fun.
      Vielleicht wird es auch die schönste Beziehung Deines Lebens.

      Dominanz kann man mMn iü nicht lernen.
      Entweder man hat sie oder nicht. Viielleicht interessiert Dich einfach nur die Fesselung und sonst nichts. Klar kann Dir das schmeicheln, wenn sie Dir gegenüber devot ist, das wird aber mMn nicht auf Dauer gut gehen, wenn von Deiner Seite aus keine Dominanz kommt. Die Frage dabei ist jedoch: Wie sieht sie Dich?
      Vielleicht wirkst Du auf sie dominant, glaubst es selbst von Dir aber nicht, weil Du mit Dominanz etwas anderes verbindest als sie. Darüber müsstet Ihr sprechen.

      Toll ist, dass Du Dir jetzt schon Gedanken darüber machst, welche Aufgaben und Verantwortung ein Herr gegenüber seiner Sklavin hätte. Da bleibt Dir nur: Lesen, informieren, sprechen mit Gleichgesinnten. Und nicht das Erstbeste für bare Münze nehmen, sondern langsam herantasten und verschiedene Meinungen einholen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

      Wie sehr Du ihre Wünsche berücksichtigen solltest? Das liegt in Deinem Ermessen als Herr. Hier gilt dasselbe wie im letzten Absatz: Lesen, informieren und mit Gleichgesinnten sprechen. Da hat jede Beziehung ihre eigenen Regeln.

      Im Grunde ist es wie in allen Beziehungen, in denen etwas Neues probiert wird: Langsam herantasten und immer wieder miteinander reden. Bis man als Paar seinen Weg gefunden hat.

      So, wie es sich anhört, möchtest Du sie doch gern als Frau und Sklavin haben. Insofern: Versucht es doch miteinander. Warum nicht?
      Zu oft verbaut man sich Dinge, weil man Zweifel hat. Wer es aber nicht wenigstens versucht, kann nicht wissen, ob es nicht auch ganz toll geworden wäre.
      Und wenn Ihr es beide probieren wollt... dann los! ^^

      Ich gebe aber zu, dass ich deine Schilderung schon ziemlich außergewöhnlich finde und auch mißtrauisch wäre.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Erst mal herzlich Willkommen im Forum @Marc

      Das ist eine lange Geschichte.
      Es wäre sinnvoll, wenn du für dich erst mal klärst, ob du sie als Partnerin haben möchtest.
      Für dich alleine klären, wie deine Gefühle zu ihr sind.
      Rede mit ihr, versuch heraus zu finden welche Gefühle sie wirklich für dich hat.
      Ist es nur ihre Annahme, dass dein Bruder es evtl. so gewollt hat und sie aus dieser Verbundenheit heraus mit dir zusammen sein möchte oder sind da wirklich Gefühle.

      Wenn ihr das für euch geklärt bekommen habt, dann könnt ihr darüber reden wie eine Beziehung aussehen kann. Das kann ein gemeinsamer schöner Weg werden oder ihr stellt fest, da sind zu viele Gegensätze.

      Wie fast immer, der beste Rat ist reden reden reden...




      sherazade schrieb:

      Was ich mit Untiefen meine? Diese Art von D/S zu leben ist aus meiner Sicht sehr ungesund
      Das kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Magst du erklären was daran ungesund respektive krank ist?


      @Marc wenn ihr euch entscheiden solltet, diesen Weg und diese Beziehungsform gehen zu wollen, dann kann es hilfreich sein, Stammtische zu besuchen, um Gleichgesinnte zu treffen.
      Aus persönlicher Erfahrung, ist es sinnvoll, sich dann mit Leuten auszutauschen die BDSM auch als Lifestyle leben.
      @dornenspiel

      Ich zitiere mich jetzt mal selber, weil ich in dem ganzen Absatz versucht habe, zu erklären, was ich für so gefährlich halte.

      sherazade schrieb:

      Was ich mit Untiefen meine? Diese Art von D/S zu leben ist aus meiner Sicht sehr ungesund, wenn das stimmt, dann war sie auf eine Art und Weise von deinem Bruder abhängig, die ich persönlich mehr als beängstigend empfinde. Und das sage ich als eine Mensch, der weiß, was es bedeutet, in einer real-life-Abhängigkeitsbeziehung zu leben. Inwiefern ist sie überhaupt in der Lage, ihren Alltag und die Lebensrealität ein erwachsener Mensch zu sein, ohne deinen Bruder und jetzt dich zu bewältigen? Wenn man soviel von seiner Eigenständigkeit aufgibt und darin auch noch bestärkt wird, ist man nicht plötzlich wieder ein eigenständig funktionierender Mensch, nur weil die Beziehung nicht mehr existiert. Man wird sehr sehr hilflos dadurch.
      Tut mir leid für die Schreibfehler, den ich eben erst gefunden habe, ich war wohl doch aufgeregt beim Schreiben.

      Ich halte Beziehungsformen, die mit der massiven Aufgabe der Eigenständigkeit eines der beiden Beteiligten einhergehen, für ungesund für den Menschen der sich selbst oder Teile von sich selbst dabei aufgibt. Und ich mache mir große Sorgen um die Frau, um die es hier geht. Egal wie abgesprochen diese Selbstaufgabe ist, die Art D/s zu leben basiert darauf, das einer der Partner die Tendenz hat, sich von dem anderen abhängig zu machen, meiner Meinung nach müsste ein Partner, dem etwas an jemandem liegt, der sich so von seinem Leben zurückzieht, gegensteuern und zur Eigenständigkeit hin ermutigen und nicht davon profitieren und somit eine positiv konnotierte Abhängigkeitsbeziehung schaffen. Abhängigkeitsbeziehungen basieren zum Teil darauf, das dem schwächeren Partner die Fähigkeit abhanden kommt, sich selbst zu schützen, d. h. die Grenzüberschreitungen als solche wahrzunehmen, man verliert das Gefühl für Selbstständigkeit,sofern man es je hatte, bekommt wahnsinnige Verlustängste und man fängt an quasi durch und für den anderen zu existieren. Je länger man bleibt, umso schlechter kommt man weg.
      Ein Mensch, der von morgens bis abends nur für einen anderen existiert, nimmt nicht mehr am Leben teil. Das ist eine Form von Flucht. Anstatt diese Frau an die Hand zu nehmen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken, hat der Bruder sie übelst auf sich und seine Bedürfnisse geprägt.
      Der Threadhersteller schreibt das sie seinen Bruder um die Erlaubnis sprechen zu dürfen bitten musste, das sie all seinen Anweisungen immer Folge zu leisten hatte. Und das 24/7 - nonstop ohne Pause. Über mehrere Jahre hinweg. Nicht nur für ein paar Wochen als vertiefenden D/s- Kick für die Beziehung. Das ist beängstigend in meinem Augen.
      Und bitte nicht vergessen, sie hatte offensichtlich keinen Job, das heißt, unabhängig von der mentalen Abhängigkeit existierte offensichtlich auch noch eine nicht zu unterschätzende finanzielle.

      Was hätte diese arme Frau (sie muss 24 zu Beginn der Beziehung gewesen sein, also noch keine vollwertig ausgereifte Persönlichkeit, die 100% wusste, worauf sie sich da einlässt und wie selbstständig war sie überhaupt vor dieser Beziehung ?!) getan, wenn der Bruder verheiratet wäre oder nicht positiv auf ihre Annäherung reagiert hätte? Wohin wäre sie gegangen? Was hätte sie getan?
      Stop! Eine Diskussion darüber, ob ein stark ausgeprägtes D/s-Verhältnis grundsätzlich schädlich ist, führt nicht nur vom Thema weg, es ist auf diese Art auch sehr unfair gegenüber denjenigen, die es leben.

      Falls eine Diskussion darüber tatsächlich gewünscht sein sollte, bitte einen gesonderten Thread öffnen. Und bleibt bitte fair.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von myownspirit ()

      @sherazade
      Die Argumente die du hier vorbringst sind typisches Klischee, für eine Beziehung auf Augenhöhe mögen sie korrekt sein, hier allerdings wurde von 2 Menschen eine intensive DS Beziehung eingegangen.

      Innerhalb solcher Beziehungen, sind die oben aufgestellten Regeln nichts abnormes, sondern gehören dazu.

      Etwas was mich total verwirrt, aus der Schilderung geht nicht hervor warum das Studium abgebrochen wurde, warum es keine weiteren sozialen Kontakte gab.
      Es wird von dir allerdings davon ausgegangen, dass ihr Herr dieses negativ beeinflusste, um eine Abhängigkeit zu verstärken. ?(
      Woraus ziehst du diese Schlussfolgerung?

      Es mag ja sein, dass es dir Angst macht, solche Regeln dauerhaft anzuwenden, es gibt aber devote Menschen die genau das möchten.
      Auch wenn es für dich oder andere beängstigend ist, wäre es doch sehr schön wenn es nicht immer in der Schublade "ungesund / krank" landen würde.
      Gerade hier in einem Forum wo es um BDSM und dessen Beziehungsführung geht, wäre das schon ganz nett.
      Ansonsten passiert nur das was jetzt auch passiert ist, Diejenigen die u.U. hier wirklich mit Rat zur Seite stehen könnten, halten sich raus. Mit viel Glück wird der TE noch per PN angeschrieben.
      Nicht alles was man nicht verstehen kann oder was einem Angst macht, ist auch negativ.
      Es gibt viele intensive DS- Beziehungen, wo beide glücklich sind, denn es hat überhaupt nichts mit Selbstaufgabe zu tun, es ist auch nicht die unselbstständige Frau, die ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt und es ist weit weg von ungesund.
      P.S. Und mit 24 sollte man eine bestimmte persönliche Reife besitzen.

      Sorry @myownspirit war beim schreiben unterbrochen worden und habe den Hinweis jetzt erst gelesen.
      Falls OT bitte ausgliedern