Warum strafen?

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      Es stimmt, bei D/s scheint das Konzept- Erziehung/Anweisung(Befehl) und je nachdem dann Strafe oder Belohnung nahe liegend. Und weil das so nahe liegend erscheint, habe ich jenes in meiner ersten Beziehung zu einem Dom auch probiert anzunehmen- ging voll ich die Hose. Er hat die Art von D/s voher schon mit anderen Frauen erfolgreich gelebt und genossen, sowohl als Selbstverständnis seiner Dominanz (siehe Gentles Bsp.) als auch als Sadist dem es dann auch Vergnügen bereitet. Also liegt der Pferdefuß bei mir- ich kann mich von der Assoziation dann behandelt zu werden wir ein kleines ungehorsames Mädchen, nicht lösen. Tja und das kann ich weder erotisieren noch lass ich mir das von irgendwem bieten und sei er noch so domig. In der oben erwähnten Beziehung war es erst nach reichlich einem Jahr soweit, dass ich überhaupt Strafe "verdient" hätte, die er dann natürlich auch austeilen wollte. Er stand also mit der Gerte hinter mir und nun sollte es Strafschläge geben, die Situation war skuril ohne Ende- wir kamen uns beide doof, unnatürlich und total daneben vor. Und das obwohl er das bei anderen Frauen durchaus anders empfunden hatte, mein Empfinden hatte also auf ihm abgefärbt und wir habens einfach gelassen.
      Ok jetzt könnte man mich natürlich nehmen und dann in die SM und Bondage Schublade stecken, das ist ansich nicht falsch, ganz und gar richtig ist es aber auch nicht. Epi und ich haben schon auch einen Spritzer D/s intus, ich kann aber grad nicht wirklich verständlich formulieren wie der dann funktioniert (tut es aber). Wenn ich jetzt schreibe ich mach halt einfach was er sagt, klinge ich wie eine langweilige Befehlsausführmaschine. Wenn ich sage, er trägt mir halt nur auf was ich aus meiner Persönlichkeit und der Situation heraus leisten kann, klingt es nach Streichelzoo und Wunscherfüller. Beides stimmt und stimmt auch wieder gar nicht.
      Ich verstehe Euch ja wenn ihr sagt, ein Dom bittet nicht er weist an oder befiehlt (wobei so wie ihr hier bitten beschrieben habt ist es betteln- man kann auch anders bitte sagen), es stimmt aber nicht, dass es nicht funktioniert. Wenn man mich auf meine Art lässt, ist mein Gabentisch reichlich gedeckt, wenn ich Sanktionen fürchten muss halte ich Gaben zurück, ist Selbstschutz- ganz einfach. Freiwillig ordne ich mich wesentlich stärker unter als unter Druck oder Befehl, einer Bitte von meinem Dom komme ich nach weil ich will das er mich will, weil ich ihm gefallen will. Wenn alles gut im Fluss ist, dann muss er nicht mal bitten, ich bin schließlich nicht blind und sehe was ihm gefällt und was nicht, freiwillig passe ich mein Verhalten sehr gern an, dass ich dabei vielleicht von ihm manipuliert werde- hehe- ist ok- passt schon (ich seh die Manipulation funktioniert aber trotzdem).
      Um nicht nebulös zu werden, greife ich das kratzen Bsp auf, ich kratze halt nicht wenn er´s nicht mag. Sollte ich doch kratzen, weil ich aus Geilheit nicht anders kann, nun dann ist das eine eingefleischte Verhaltensweise von mir, keine BDSM Strafe die noch irgendwie SSC oder rack wäre wird mich dann davon abbringen. Ich habe einen Pool an Verhaltensweisen die ändern kann, die passe ich von mir aus an das von Dom gewünschte Verhalten an und dann gibt es eben Verhaltensweisen die würde ich max. aus echter Angst ändern. Mit enem Mann vor dem ich echte Angst hab geh ich nicht (freiwillig) ins Bett.

      Tja wenn ich irgendwann mal verständlich formulieren kann wie ich D/s bei uns funzt schreib ich nochmal :-D.

      Ach ja da fällt mir noch ein, ich kenne Paare da sind Strafen= "Strafen" d.h. Sub provoziert mit Absicht und übersetzt heißt das eigentlich nur schlag und fick mich bitte. Das ist Spiel das kann ich nachvollziehen. Bei uns ist das eher necken und rächen, das weckt bei mir nicht diese blöde Kind Assoziation.

      lg redcat
      Dank euch für die doch recht unterschiedlichen Antworten.

      Und was muss ich mal wieder feststellen? Sie sind genauso bunt, wie wir Menschen eben auch sind.
      redcat, ich fand deine Antwort recht verständlich.

      Wenn noch jemand etwas schreiben möchte, dann man zu. Ist noch ganz viel Platz zum Schreiben da.

      Mein Senf...

      Hi Rosalie....

      zu Beginn, respektive Anfängen unserer "jungfräulichen" Spiele.... habe ich geglaubt Dom MUSS Strafen UND ERZIEHEN.... Nun sind mir schon Sachen eingefallen SIE unter Vorwänden zu Strafen.... mit Schlägen, weil ICH das wollte und es MIR gefallen hat. IHR gar nicht!

      Nun, 5 Monate und einen Absturz später denke ich anders.... - ACHTUNG ->Dies ist nur MEINE Erkenntnis !

      Für was Strafen... Es geht darum meine UND ihre Geilheit bzw. Bedürfnisse zu befriedigen. Das sieht dann eben jetzt so aus dass wir Spielen und ich mir Sachen einfallen lasse. Diese führen wir dann aus. Mal geplant, mal ungeplant. Ich gebe derzeit keine Aufgaben, da das Thema noch auf der "offenen" Liste steht.... wir haben auch so unseren Spaß, aber wer weiß schon was noch kommt...

      Beispiel Halsband.... ACHTUNG IM ALLTAG! Ich wünsche mir dass SIE es trägt. Sie sagt nein, nur wenn SIE will. =Ungehorsam ? Ich setzte keine Maßnahme als Bestrafung, denn es ist trotzdem noch immer IHR Wille ob SIE es macht oder nicht im Alltag. Auch wenn es mich traurig macht wenn SIE es für mich nicht trägt und NUR wenn SIE es für Richtig hält. = Unkonsequenter Dom?
      Erziehungseffekt? Definitiv NEIN, das will ich auch gar nicht. ->Das Beispiel mit dem Hund wurde schon irgendwo mal geschrieben......

      In einer Spielstunde.... Da tut SIE sowieso das was ich Ihr sage. Alleine schon mir zu Liebe. Das Einzige was das stoppt ist das Saveword. Hier steht aber keine Erziehung am Programm.... SIE ist nicht bis ganz wenig Maso. Ich aber schon ein bisserl mehr Sado :vain:

      Ich sehe das Ganze als Erweiterung unserer Welt und bin dankbar für das was ich von Ihr bekomme.

      *IRONIE AN* So, jetzt kann man mich in eine Schublade X stecken *IRONIE AUS* , aber ich strafe nicht..... (außer SIE verlangt es :lach: )

      Also nix mit D/S...? weiß nicht, ist mir auch egal, wir sind wie wir sind....

      Liebe Grüße
      Mr.P

      PS: Und in unserer gleichberechtigten Partnerschaft steht die Liebe an erster Stelle..... (Schnulzig, is aba so)
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Hallo :)

      Mein Dom sagt, es ist gar nicht so einfach etwas zu finden, weil ich wirklich bemüht bin, ihm zu gefallen. Manchmal passiert es aber doch, dass ich unaufmerksam war und dann wird die Sache die wir gerade gemacht haben unterbrochen und es gibt eine kleine Strafe, er steht drauf den Schrecken bei mir zu sehen und es tut mir dann wirklich leid in dem Moment und ich versuche zu beschwichtigen und flehe ihn an nicht zu hart zu sein, was uns beide kickt. Wenn dann wieder "alles gut" ist, dann kann weiter gemacht werden wo wir vorher waren. Für mich extrem reizend und spannungs geladen, ich fürchte doch seinen Zorn, der aber niemals übertrieben ist.

      Wenn wir gemeinsam unterwegs sind und ich irgendwie rumzicke oder etwas tue, dass ihm missfällt, dann lächelt er nur und sagt "Okay, dass merke ich mir für später!" und falls dann nochmal was dazu kommt, zählt er mit und flüstert mir ins Ohr "jetzt sind wir schon bei 3" zum Beispiel, auch da erschrecke ich einerseits, werde aber augenblicklich geil andererseits. Davon bekommt keiner was mit, obwohl wir unter Leuten sind, was ich ziemlich heiss finde. Keiner denkt mehr dran und irgendwann sind wir zu Hause und naja, dann fällt es ihm wieder ein, da war doch noch was...ein diabloisches Lachen und sein Blick und ich weiß, jetzt komm ich nicht mehr aus...dass ganze ist für uns ein Spiel und ja ich kann auch Dinge wieder gut machen und abarbeiten :love: Wir führen aber auch eine Beziehung auf Augenhöhe, dass sind so Spielereien die unseren Alltag aufpeppen.

      Genau so mögen wir es beide und erfreuen uns daran, was ich allerdings nicht möchte, sind Dinge wie "ne halbe Stunde in der Ecke stehen" oder sowas, da käme ich mir Blöde dabei vor und es würde auch keiner toll finden, denn darum geht es ja immer, es soll uns beide anregen.
      Gut zurechtgemacht für's Ausgehen ist eine Frau dann, wenn ihr Begleiter lieber mit ihr Zuhause bliebe

      das hast du sehr schön und liebevoll beschrieben, LadyinNylon,

      das Prickeln der Strafankündigung und gleichzeitig die Gewissheit, es ist ein Spiel und kein öder Selbstzweck. Ich persönlich tendiere ja zur provokanten These, dass einem im Laufe der Jahre die Strafen ausgehen, was man als älterer Mensch irgendwann schmerzlich registrieren muss, aber so wie du es beschrieben hast, ist es eigentlich noch besser dargestellt. Die Strafe als gelegentliche Belohnung der Liebenden, alles andere sind Bootcamp-Fantasien, die sich früher oder später abnutzen und schal werden.

      Freundliche Grüße,

      Christoph
      Hallihallo,

      ich habe mir nochmal in Ruhe eure ganzen Antworten durch gelesen und ich danke euch für den Einblick in euer Empfinden.
      Ich hatte vor meiner aufgeschriebenen Frage eine Ahnung, was ich selber so darüber denke. Konnte es für mich aber noch nicht so richtig ausdrücken. Eure Antworten haben mir geholfen, mich zu sortieren.
      Auch wenn ich etwas bohren musste, um eine, für mich, zufriedenstellende Antwort zu bekommen. Also noch einmal vielen Dank für die Geduld.

      Lieben Gruß
      Rosalie
      Also rechtfertigen muss sich hier ja niemand und wer schreibt: Meine persönliche Ansicht ist: XYZ dann sollte es auch keine Diskussion geben... außer natürlich man weitet es aus und sagt aber so und so geht das gar nicht... schade ich wäre auch neugierig gewesen, außer natürlich es gibt ein partnerschaftliches Problem welches im Hintergrund mitschwingt, dann würde ich das hier auch nicht ausbreiten wollen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ok ok
      Ich muss zugeben, dass es etwas unfair ist, wenn ich euch Löcher in den Bauch frage und dann nix von mir schreibe. Seh ich ein.

      Wenn ich jetzt etwas schreibe, wird es aber schon sehr persönlich und der Text wird auch länger werden.

      Ich hatte ja geschrieben, dass ich schon eine ganze Weile darüber nachgedacht habe. Ganz am Anfang, fand ich diese Bestrafungskiste mit am bösesten von diesem ganzen BDSM krams ;)

      Ich habe dann lange lange darüber nachgedacht, bilde ich mir das alles nur ein. Ist es einfach nur eine Mode und ich finds grad einfach spannend, oder was ist das mit mir? Und dachte so bei mir:“ Das passt alles nicht zu mir. Bestraft werden ist furchtbar. Das willst du im Leben nicht.“ Also ist die Konsequenz daraus -> ich bin gar nicht devot, das ist alles Unfug, weil ich dachte, dass das unbedingt dazu gehören würde. Tja, aber es gab und gibt einfach ein paar Hinweise, die ich nicht leugnen kann.

      Ich möchte gerne erklären, warum ich mit dem Bestraft werden solche immensen Schwierigkeiten habe.
      Ich hatte sehr strenge Eltern, ich wurde daher sehr oft bestraft. Es gab Strafen aller Art, Hintern versohlen, Stubenarrest etc. Ich habe mit 16 meine letzte Ohrfeige bekommen. Und eine ganz schlimme Prügelstrafe mit meinem eigenen Holzschuh, von meinem Vater als ich so 6 war. Er hat mich mit dem Schuh überallhin geschlagen, was er an Körperteilen so erwischen konnte. Das allerschlimmste an diesen Strafen aber war, dass ich sie ganz oft als ungerecht empfand. Ich fühlte mich klein gemacht. Fühlte mich dadurch so klein, dass ich dachte, ich kann gar nichts richtig machen.
      Ich habe inzwischen einen 20jährigen Sohn. Meine Erfahrung mit der Kindererziehung hält sich also in Grenzen, aber diese Erfahrung, die ich machen durfte, hat mich gelehrt, mit Strafen kommt man nicht weit. Und ich finde, dass das größte Kompliment an meine Erziehung ist, dass mein Sohn eine Freundin hat, die 3 Jahre älter ist als er. Jeder, der sich mit halbstarken Jungs auskennt, wird wissen, wie ich das meine. Selbst mit meiner Hündin arbeite ich ohne Strafe.
      Und dies schreibe ich nur, weil hier versucht worden ist, mir unter zu jubeln, dass Strafen zur Kindererziehung gehören würden. Davon mal abgesehen, finde ich den Vergleich zwischen Kindererziehung und BDSM äußerst unpassend.
      Das ist meine ganz persönliche Meinung.

      Nach vielen Grübeleien habe ich begriffen, dass mir bei dieser Bestrafungsgeschichte, die Handlung an sich, nicht die Methode etwas ausmacht. Ich könnte es nicht aushalten, wenn ich bestraft würde. Wenn ich etwas nicht so tue, wie es gewünscht wird, dann deshalb, weil ich es nicht kann, in diesem Moment, warum auch immer. Es macht mir gar keinen Spaß zu kämpfen, ich mag mich meinem Mann gerne hingeben, ganz freiwillig. Strafen würden nur Traurigkeit in mir wecken, Angst vor ihm. Und wirkliche echte Angst hat in einer Beziehung einfach nichts zu suchen. Wenn ich Angst haben müsste, dass ich bestraft würde, könnte ich kein Vertrauen haben und damit wäre für mich diese Art der Beziehung von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
      Ich möchte mich nicht wieder wie ein kleines Mädchen fühlen müssen, die nichts richtig machen kann und die sich dann ganz zerbrochen fühlt. Und meine Bereitschaft, mich noch mehr anzustrengen, wird durch Lob fiel mehr angefeuert, als es eine Strafe je bewerkstelligen könnte.

      In diesem Forum habe ich u.a. lernen dürfen, dass die Menschen einfach unterschiedlich sind. Und auch ihre Art, wie sie BDSM ausleben, sehr verschieden ist. Und dass das so auch völlig in Ordnung ist.
      Ich hoffe, ich habe mich da nicht getäuscht.

      Gute Nacht
      Rosalie

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rosalie ()

      Wow... Nein hast dich bestimmt nicht getäuscht.... Den einen macht es an, wenn seine Kindheitsgefühle im BDSM neu geweckt und gekitzelt werden.
      Den Anderen törnt es mal sowas von ab. So ist es halt und es ist bunt. Ich musste gerade so lachen als Bruce im Boundcom Thread geschrieben hatte, da wären zwei im ganzkörper Hundekostüm gewesen .... Es ist einfach schön wenn es unterschiedlich ist.
      Danke für Deine Meinung !!

      P.S. Tja Erziehung ist spannend, wie ich schon oben geschrieben hatte.... Egal ob Hund, Kind oder Frau ( im BDSM Kontext) freiwillig machen alle deutlich mehr als wenn sie gezwungen werden.
      Liebe Rosalie,

      erstmal vielen vielen lieben Dank für deine offnen Worte. :hail:

      Ja ich kann es sehr sehr gut nachvollziehen. Ich hatte auch sehr sehr strenge Eltern , die mit Gürtel - Holzkochlöffel oder Hausschuh ihre Erziehungsmassnahmen durchsetzten. Deshalb empfinde ich deine Worte genauso - ich will mich auch nicht mehr klein fühlen.
      Bestrafen ist ein Tabu für mich!! Ich gebe freiwillig und wenn ich merke es gefällt gebe ich noch mehr. Daraus ziehe ich auch meine Befriedigung.

      Liebe Grüße Elenore :love:
      liebe rosalie

      vielen dank für deine offenheit. ich kann das sehr gut nachvollziehen, was du eben beschrieben hast. das gefühl, durch bestrafen klein und damit verbunden "unwert" gemacht zu werden kenne ich ebenfalls bestens aus meiner kindheit - und es verfolgt mich bis heute und lässt mich immer wieder an meine grenzen stossen...

      dein beitrag eben löst grad ganz viel aus bei mir... die frage, was will ich, was kann ich, was entspricht mir - und wo sind meine grenzen diesbezüglich...

      wenn ich bestraft werde (und hier meine ich jetzt nicht körperlich, sondern psychisch; bestraft zu werden durch nicht-beachtung, kommunikationsabbruch, liebesentzug etc ist für mich viel gravierender und daher wirklich schlimm), dann löst das bei mir trotz und widerstand und innerer rückzug aus - was wiederum noch mehr strafe zur folge hat... ein teufelskreis, aus dem ich irgendwann alleine nicht mehr rausfinde.

      elenore hat es genauso beschrieben wie ich es empfinde: ich gebe
      mich gerne hin, freiwillig und aus innerem wunsch und überzeugung - und
      dann ganz und absolut! ich versuche alles zu tun, meinem herrn zu
      gefallen und ihm eine hingebungsvolle dienerin zu sein.

      wenn ich merke, dass ich gelobt und unterstützt werde, wenn es gefällt und gut ist, was ich tue, dann löst das noch mehr motivation aus, es noch besser zu machen und spornt mich an - und dann kommt die hingabe und das vertrauen, die innere demut aus mir heraus und ist echt und tief - und bedinungslos.

      danke für das thema und eure gedanken dazu.

      lg
      camille

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von camille ()

      Hallo Rosalie,

      ich habe dir ja gerne Rede und Antwort gestanden und finde es mutig was du hier geschrieben hast.

      Wenn ich einfach mal meine letzten Beziehungen zu Subs betrachte, so stelle ich fest von sechs Subs habe ich, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, zwei niemals bestrafen oder zu etwas zwingen müssen. Ich bin eh jemand der allgemein nicht gerne straft und wenn ich merke, meine Sub versucht immer 100% zu geben warum sollte ich dann strafen? Mehr als 100% kann ich nicht verlangen und somit hätte die Strafe keinen Sinn, selbst wenn sie mal einen Fehler machen würde.

      Cain schrieb:

      Selbst in einem Forum in dem es um Kindererziehung geht herrscht Einigkeit darüber, dass es Strafen geben muss, diese aber eben angepasst und wohl dosiert sein sollen.

      Rosalie schrieb:

      Und dies schreibe ich nur, weil hier versucht worden ist, mir unter zu jubeln, dass Strafen zur Kindererziehung gehören würden. Davon mal abgesehen, finde ich den Vergleich zwischen Kindererziehung und BDSM äußerst unpassend.


      Ich respektiere deinen Wunsch über den Inhalt deines Postings nicht diskutieren zu wollen, einzig zu diesen beiden Absätzen werde ich mich daher äußern und auch nur weil er, mit äußerst unpassend, eine sehr persönliche Wertung enthält. Auch ich finde die Erziehung von Subs, Kindern oder gar Tieren ist durchaus vergleichbar. Es gibt Menschen die verzichten bei ihrem BDSM auf die Komponente Sanktion und tun dies ebenfalls bei ihrem Kinder oder Hund. Man darf die Erziehung in diesen drei Bereichen nicht gleichsetzen, dennoch bin ich der Überzeugung, dass die Grundprinzipien durchaus vergleichbar sind. Dass der Großteil der Besucher meiner Seite das anders sehen weiß ich aber schon länger, immerhin gab es zu einem ähnlichen Thema eine Befragung und nur 32% (10% Enthaltung) meinten, dass "sich die Methodik (und nur diese!) wesentlich unterscheidet, wenn es um die Erziehung eines Kindes, einer Sub oder eines Tieres geht." Für mich bestätigt jedoch dein Text gerade wieder meine Position, denn du scheinst die gleiche Methodik welche du selbst bei deinem Sohn und auch Hund angewandt hast für dich als Sub als die einzige anzusehen welche du selbst im Kontext BDSM erfahren willst. Persönlich glaube ich nicht an die sanktionsfreie Erziehung eines Kindes, ich denke ein Kind braucht Grenzen und Grenzen können in meinen Augen, zumindest bei dem Großteil der Kinder, nicht ausschließlich durch freundliches Zureden eingehalten werden. Ich selbst bin gewaltfrei erzogen worden, ich habe genau einmal Gewalt durch meine Eltern erfahren, ich dachte ich wäre allein im Haus und hatte damals im Keller eine kleine Bombe gezündet (ich habe längere Zeit sehr gerne Bomben gebaut, was gab man mir auch einen Chemiebaukasten), der Knall war extrem laut da ich die Bombe in einer Röhre habe explodieren lassen und so der Druck nur an einer Stelle der Ummantelung entweichen konnte. Ich stiefelte also mit einem ganz schönen Klingeln in den Ohren die Treppe rauf und da stand meine Mutter und gab mir eine Ohrfeige. Ich kann mich an die Situation noch sehr gut erinnern und weiß daher wie sehr sich Gewalt ins das Gehirn einbrennt und die Gewalt die ich erlebt habe war von geringer Natur und in meinen Augen zwar nicht gerechtfertigt aber zumindest entschuldbar (ich weiß das sehen andere anders aber ich bin als Kind u.a. bei einem Unfall fast gestorben und dass meine Mutter in dem Moment bei einigen zurückliegenden Erfahrungen die Nerven bei einer Bombe blank lagen kann ich verstehen). Für mich hat jedes Kind das Recht auf eine gewaltfreie und liebevolle Erziehung, sollte ich Kinder haben werden dies aber sicher nicht ohne Strafen erzogen. Ich lehne Züchtigung und Liebesentzug zwar ab, würde aber niemals alle Sanktionsmittel verteufeln. Sollte mein Kind zum Beispiel erwachsen genug sein und mutwillig eine Sachbeschädigung begehen geht sein Taschengeld für die Kompensation der Schäden drauf und wenn es an der Kasse quengelt weil es ein Ü-Ei haben will wird es sicher keins bekommen, das gibt es wenn dann nur falls es eben nicht quengelt und wenn mein Kind bis 23 Uhr ausgehen darf, dann aber bis 2 Uhr unterwegs ist, tja dann darf es eben am nächsten Wochenende gar nicht raus.

      Edit: Vielleicht hat jemand Lust über sanktionsfreien BDSM (vielleicht auch das Tabu Strafe) mal einen Artikel zu schreiben, ich finde diesen Aspekt äußerst interessant und würde ihn gerne bei mir veröffentlichen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Ich kann Strafen nicht leiden, wäre auch komisch, denn wenn ich sie mögen würde, wären es definitiv die falschen Strafen.
      Aber....ich suche meine Grenzen und bin nicht automatisch Dom gegenüber devot.
      Irgendwann kommt bei mir der Punkt, an dem ich Dom herausfordere. Vielleicht ist dort der Begriff "Machtkampf" zutreffend.
      Wenn Dom mir mein Fehlverhalten durchgehen lassen würde, wäre es für mich sehr schnell uninteressant, da seine Glaubwürdigkeit bei mir sinken würde.
      In solchen Situationen zeigt sich auch sehr schnell, ob Dom eine hohe Durchsetzungskraft besitzt, oder ob am Ende ich mich durchsetzen werde.
      Ich brauche die Gewissheit, dass Dom grundsätzlich sich mir gegenüber durchsetzen wird.
      Das ist für mich eine Grundvorraussetzung.
      schwierige Frage...eigentlich liebe ich ja als submissives Geschöpf Strafe durchaus. Nur biete ich erfahrungsgemäß nur wenig Grund dafür, bin harmoniebedürftig, will alles recht machen und komme dadurch recht selten in den Genuss...

      Mit "ungerechten" Strafen käme ich wahrscheinlich mental nicht gut zurecht...wenn es meinem Herrn gefällt mich einfach so zu strafen finde ich es schön wenn er sagt, dass ich nichts falsch gemacht habe und er einfach nur so Lust zu strafen hat. Das kann ich dann auch geniessen/ ertragen- whatever ohne dass mein Gerechtigkeitsempfinden oder meine Loyalität belastet werden müssen.

      Für mich also wenns geht bitte "die Strafe als gelegentliche Belohnung der Liebenden"...
      Erstmal muß ich sagen, dass ich deine Sicht über Strafen sehr gut verstehen kann, Rosalie. Ich habe bis zum meinem 7. Lebensjahr häufiger mal prügel bezogen von meinem Vater. Beim letzten mal, weil ich ein Bonbon Glas runter geworfen habe. Danach habe ich, mit Tränen in den Augen, zu meinem Vater gesagt, "Und übrigens, DU DARFST DAS GAR NICHT!" Danach hatte mein Vater so ein schlechtes Gewissen, dass ich nie wieder auch nur den kleinsten klaps bekommen habe.

      Dann: Bei uns ist es so, es gibt kleine Neckereien. Die er jeder Zeit mit dem Wort "Schluß" beenden könnte. Auf diese Folgen dann "Strafen". Alles noch im lustigen spielerische Bereich.

      Wenn ich bewusst gegen seine Anweisung handeln würde, würde er einfach das Spiel abbrechen und ich wäre völlig traurig. Also Strafe= Spiel Entzug.
      So weit würde ich es nicht kommen lasen. Mein Ziel ist es ihm zu gefallen! Schließlich spielen wir ja auch Liebe zueinander.

      Gruß
      Angua
      Nach meinem sehr anregenden und interessanten heutigen Gespräch mit einem Dom möchte ich folgende Anregung einwerfen:

      Wer es nicht Strafe nennen will der nenne es Konsequenz.

      Also. Wenn ich Dom nicht gehorche oder ihn necke oder etwas bewußt tue, von dem ich weiß, das mag er nicht, dann muss ich mit Konsequenzen rechnen.

      Wie die ausschauen entscheidet Dom. Er wird die Konsequenzen danach ausrichten, wie sehr das Verhalten von mir ihn gestört hat.

      Freilich kann ich ihn damit auch provozieren... Stichwort Topping from the Bottom. Aber eben weil Dom mich gut kennt und eben gut einschätzen kann, was jetzt Provokation war und was eher nicht, kann er das dann wieder über die folgenden Konsequenzen steuern.

      Eben indem ich z.B. eben dann nicht nur dann Schläge bekomme, die Lust bereiten (z.B. im Zusammenhang mit erregen) sondern eben wirklich Strafschläge, die es auszuhalten gilt. :pinch:


      Zur Unterscheidung von Strafen zur Erziehung im Bereich BDSM und in anderen Bereichen: Das ist für mich ein großer Unterschied.


      Denn BDSM ist für mich stets auch in erotischem Kontext zu sehen. Der hat in anderen Bereichen nix verloren. Basta.
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire: