Warum strafen?

      Konsequenz

      Ich hoffe zunächst mal, dass das technisch auch klappt, was ich hier mache, schmunzelt.




      Konsequenz ist vielleicht das Zauberwort, wenn ich bedenke, dass ich nur überdachte Regeln aufstelle. Wenn Anweisungen einen Sinn haben, im alltäglichen wie im sexuellen Bereich also bereichernd, braucht es wohl auch Konsequenz, Nachdruck, um Aufzuzeigen, dass es ernst gemeint ist.


      Eine Ermahnung sollte immer, mit einer Erklärung nötigenfalls, vorausgehen.


      Sinnlosigkeit macht keinen Sinn


      Mod: Codeschnipsel, tippst du deinen Text direkt ein oder kopierst du ihn ein? Wenn eine Kopie dann vorher in einen Editor packen, das könnte evtl helfen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Cain ()

      Wunderbar @unziemlich

      Konsequenz ist hier für mich das beste Wort überhaupt. Strafen oder bestrafen ist einfach, für mich zu weit weg vom Spiel. Wenn ich etwas will und es wird nicht gemacht bzw. Bekomme ich nicht, dann muss ich handeln. Natürlich ist es auslegungssache ob jetzt Strafen oder konsequentes handeln eingesetzt wird, doch bleibe ich dabei, es ist ein Spiel und beide wollen es so.

      Lieben Gruß Epi :-)
      Danke Rosalie.. ich denke wir empfinden ähnlich :-).

      Nur weil wir im chat kurz drüber sprachen..

      Es stimmt schon necken- rächen ist vielleicht nicht soviel anders als provozieren- strafen, für mich fühlt es sich mit der Umbenamsung aber anders an (hehe und die anderen sind mir egal :D )
      Wenn ich schön höre, Konsequenz- angemessene faire Strafe- sorry aber in meinen Ohren hört sich das zu ernst zu unverspielt an, ich könnte da die Grenze zw Spiel und Ernst nicht mehr so klar sehen, und das würde mir emotional echt Chaos machen. Eine Rache kann völlig unkonsequent, total unangemessen und willkürlich sein, mein Liebster darf und soll daran seinen Spass haben, wenn ich mir vorstelle er hätte seinen Spass während er mich maßregelt läd meine innere Pumpgun schon mal durch. Ich hab oft gelesen, dass Sub`s sich gerne an den Grenzen die Dom aufstellt reiben. Welche Grenzen? warum daran reiben? Wozu das ganze? Ist ein Mann der mir Grenzen auferlegt deren Überschreitung er dann auch noch abstrafen darf einer der noch als Partner taugt? Ich mein die meisten von Euch schreiben doch BDSM als Spiel zu betrachten und außerhalb eine völlig normale Partnerschaft zu führen. Wie trennt man das dann noch? Versteht mich nicht falsch- jedem das seine und wenn das für euch so aufgeht super :) , aber ich kann es nach wievor nicht nach fühlen. Bei an Grenzen reiben hab ich sofort das Bild eines nörgelnden Kindes oder Teenagers vor Augen, ich bekomme das irgendwie nicht auseinander dividiert.

      Wenn den Meinen necke und er beschließt sich zu rächen, dann gehen kurzerhand zwei aufenander los wie junge Löwen, dabei kann es heftig zu gehen, das kann von außen sogar sehr unlustig aussehen, dieses Spiel ist sogar überlebensnotwendig für die Löwen, aber am Ende des Tages rollen sie sich zusammen gekuschelt ein und keiner ist verletzt (*gg ok der Unterschied ist es verliert immer die selbe :D )

      lg redcat
      @ red: genauso ist es! :thumbup:

      Ich lese schon die ganze Zeit aufmerksam mit und denke über alles nach. ist schon interessant, wie immer, zu sehen, wie unterschiedlich Menschen Dinge erleben und einordnen. Da ich auch ein großes Interesse daran habe, dass sich mein Liebster an mir und über mich freut, mache ich in der Regel gern und (frei)willig was er möchte. Was Strafen eh sinnlos macht. Dennoch gab es Dinge, die ich anfangs nicht so recht einsehen konnte, verstanden hab oder umsetzen wollte/konnte. Da waren dann das, was ich persönlich Konsequenzen nennen würde, durchaus mal dran. Aber der Klassiker "dann gibt es zehn Hiebe" fiel eh schnell flach, weil ich das zu meinem Erstaunen schnell so toll fand, dass ich bei der Wahl "entweder du bist jetzt brav oder es gibt 10 Hiebe" doch schwer inVersuchung kam, entgegen meines Wunsches brav zu sein lieber dafür zu sorgen, dass ich die Hiebe erhielt. :pleasantry:

      Und ja, auch ich brauche es ab und zu, meinen Dom zu necken/provozieren, wie auch immer man das nun nennen mag. Ich sag dann immer "heute sitzt mir wieder der Schalk im Nacken". Das ist einfach auch eine Persönlichkeitsfrage, ich bin einfach so, dass mir manchmal die Pferde durchgehen und ich überschüssige Energie loswerden muss. Er liebt das sehr an mir, und dass es eben auch dazu führt, dass dann irgendwann ein kleines "Machtgerangel" daraus wird (nicht ergebnisoffen, der Gewinner steht ja fest :rolleyes: ), gehört dazu. Das ist dann wirklich ein Spiel, das einfach beiden Spaß macht, und ich finde, der Spaß am Leben und am Miteinander darf auf keinen Fall verloren gehen.
      ...
      Das ist einfach auch eine Persönlichkeitsfrage, ich bin einfach so,
      dass mir manchmal die Pferde durchgehen und ich überschüssige Energie
      loswerden muss. Er liebt das sehr an mir, und dass es eben auch dazu
      führt, dass dann irgendwann ein kleines "Machtgerangel" daraus wird
      (nicht ergebnisoffen, der Gewinner steht ja fest :rolleyes:
      ), gehört dazu. Das ist dann wirklich ein Spiel, das einfach beiden
      Spaß macht, und ich finde, der Spaß am Leben und am Miteinander darf auf
      keinen Fall verloren gehen.
      ja DasWeib - das erlebe ich auch so: dieses necken, grenzen suchen, bisschen provozieren, gucken wie weit ich gehen kann, und wie er drauf reagiert, das gehört dazu bei mir... da werden dann seinerseits strafen "angedroht", die bei mir wiederum kopfkino auslösen - mich hin- und herreissen zw. spannung, aufregung, freude und manchmal bisschen schiss... :S und ich sehe, wie er sich darüber freut, was seine "strafandrohung" auszulösen vermag bei mir. diese strafen sind denn auch nicht wirkliche strafen für mich, sondern teil eines spiels, das dazu gehört und uns beiden auch viel spass macht, und dennoch eine besondere nähe herzustellen vermag...

      dies geschieht immer auf einer leichten, eben sich neckenden und spielerischen art und weise, oft verbunden mit verbalem "schlagabtausch", mit viel lachen und freude am sein, am gegenüber, mit diesem schalk immer - und für mich durchaus auf augenhöhe, auch wenn selbst da das machtgefälle spürbar ist.

      es gibt dann aber auch die momente, wo ich irgendwann die grenze überschreite bei dem was ich tue oder sage - dann merke ich das ganz rasch an seinem tonfall, seinen augen, seiner mimik - und dann ist das spielerische, locker sich neckende vorbei und ich merke, wie die rollen verteilt sind, und nehme innerlich eine ganz andere haltung ein - dann ist er herr und ich Sub und das verhältnis hat dann für mich auch eine andere qualität.oder er irgendwann entscheidet, jetzt ist schluss mit rumalbern... und ich das dann nicht rechtzeitig merke...

      die strafen sind dann eben nicht die grinsende androhung von so und so vielen peitschenhieben - sondern die konsequenz ist dann ganz einfach: mich in voller montur gegen die wand laufen zu lassen... das sind strafen, die ich tunlichst zu vermeiden versuche und bedingt dann eben auch im alltag, in erst mal unbedeutenden situationen eine grosse aufmerksam- und achtsamkeit - und ein ständiges reflektieren meines verhaltens.

      genau diesen switch zwischen dem leichten, lockeren, spielerischen umgang einerseits und der strengen, konsequenten und durchaus sehr ernsten art der begleitung im alltag, in streitgesprächen, in auseinandersetzungen andererseits, definiert meine rolle und position und ist für mich DIE herausforderung meiner beziehung, ja, meines heutigen lebens schlechthin.

      diesern switch immer wieder und rechtzeitig wahrzunehmen ist für mich das salz in der suppe, das, was mich anzieht und fasziniert, was diese kribbelnde spannung erzeugt, mich selber immer wieder herausfordert, mir aufzeigt, wo ich stehe, mir auch klar werden lässt, was und wohin ich will, mich auch an grenzen stossen, dann wieder innehalten und reflektieren lässt... und mir damit letztlich die gewissheit gibt, angekommen UND angenommen zu sein.
      ...mehr, genügt einem Anspruch, als diese Selbstbetrachtung, die in ihrer Intensität nicht ausdrücklicher sein könnte.

      Sich selbst fordernd, in Frage stellend, Grenzen aufzeigend, ohne dahin geführt worden zu sein. Und...der stillen Sehnsucht, nicht zu versagen!

      camille, ich bin sehr stolz auf dich!



      ...ein herrliches Weib...
      Zwei Updates :)

      Es gibt inzwischen eine Umfrage zu dem Thema...

      Kurzergebnis von den BDSMlern die Strafe als Strafe verstehe:

      - 7 Doms halten Strafe für wichtiger als Lob 11 sehen das Lob als wichtiger oder zumindest gleich wichtig an...
      - 2 Subs sehen die Strafe als wichtiger an, 38 hingegen meinen das Lob wäre genauso wichtig oder wichtiger...

      Wie eigentlich überall tendieren Doms scheinbar weitaus stärker zur harten Spielart.

      Zudem ein schöner Blogbeitrag von Rosalie: gentledom.de/blog/Blogartikel/…Blog/strafe-als-tabu-392/
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      schöner beitrag rosalie!! :thumbup: gefällt mir sehr und ich versteh jetzt deine einstellung zu strafen besser.

      es zeigt mir wieder einmal wie die vorlieben jedes einzelnen vielschichtig sein können. beim lesen deines beitrages wurde mir wiederum bewusst, dass sich bei mir die nackenhaare aufstellen, wenn ich nur daran denke, dass mein partner sowas sagen würde wie: "braves mädchen"! oder wie soll ich mir das mit dem lob vorstellen? was versteht ihr unter lob? im spiel oder auch zwischendurch mal?

      oje, komisch, aber bei dem gedanken komm ich vor, wie in kindertage versetzt. soll lob erotisierend wirken? kann das kopfkino anregen? strafen (im spiel natürlich!) tun das bei mir aber lob würde ich mir eher abtörnend vorstellen, eben weil ich mich dabei irgendwie kindlich fühlen würde.
      also, vielleicht stell ich mir das ja jetzt völlig falsch vor aber vielleicht könnt ihr es mir erklären. ich denke da jetzt schon eine weile darüber nach. :hmm:

      lg red
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:

      red schrieb:

      beim lesen deines beitrages wurde mir wiederum bewusst, dass sich bei mir die nackenhaare aufstellen, wenn ich nur daran denke, dass mein partner sowas sagen würde wie: "braves mädchen"! oder wie soll ich mir das mit dem lob vorstellen? was versteht ihr unter lob? im spiel oder auch zwischendurch mal?

      So in etwa sieht das aus. Lässt sich natürlich variieren z.B. als "Brave Sub/Sex-Sklavin", was selbst im Lob noch mal die Verhältnisse klärt oder auch ein einfaches "Das hast du aber gut gemacht" gefolgt von einem belohnenden Griff dahin wo sie's gern hat oder einem Kuss.

      Ich belohne vor allem nach schwierigen Aufgaben (z.B. mit allen Gliedmaßen eng gefesselt und sie schafft es sich auf Kommando aus der Bauchlage ohne Hilfe aufzusetzen und umzudrehen) oder wenn sie etwas ganz besonders gut ausgeführt bzw. ausgehalten hat.

      Manchmal kommt als Belohnung auch eine für sie besonders angenehme Handlung als nächster Programmpunkt, was dann auch teilweise verbal klar als Belohnung gekennzeichnet wird. Letztlich ist es nichts anderes im Handling als eine Strafe, nur halt Positiv. Also keine Häme oder Schimpfe, sondern Lob und keine Biss, Kniffe und Hiebe sondern Küsse und Streicheleinheiten.
      Experience is what you get, when you didn't get what you wanted.
      - Randy Pausch
      Für mir ist das das eine starke DS-Element in unserem sonst eher B/SM geprägten Intimleben. Ich möchte ja, dass sie bestimmte Verhaltensweisen im Spiel an den Tag legt und mit Strafe alleine schaffe ich das nicht. Viel effektiver ist es da, wenn man dafür sorgt, dass sie sich wie gewünscht verhält indem man in ihr die Hoffnung weckt, eine für sie angenehme Belohnung zu erhalten. (vgl. Rules of Play: Game Design Fundamentals S. 174ff und ich vermute, Huizinga hat in Homo Ludens auch was dazu geschrieben). Der Trick ist halt, dass sie nicht immer belohnt wird, sondern nur manchmal, dadurch verstärkt sich der Effekt und das Verlangen wird größer. Wenn ich z.B. will, dass sie sich von alleine aufsetzt, während ich etwas suche, dann ist es besser sie jedes 2., 3., 4. mal oder so zu streicheln und zu loben und ihr direkte Lust zu bereiten, als sie jedes mal zu bestrafen, wenn sie es nicht tut oder schafft (angenommen man überschreitet die Grenze des Lustschmerzes für eine echte Strafe).
      Experience is what you get, when you didn't get what you wanted.
      - Randy Pausch
      ok, wenn streicheln als belohnung gilt versteh ich das mit der belohnung, wobei diese worte "brave ..." würde mich dazu bringen alle krallen auszufahren. wenn ich nur daran denke fühlt es sich mich so herabsetzend an. ich käme mir dann so klitzeklein vor.
      wobei,wenn ich's mir recht überlege, kommt das bei uns manchmal vor aber mein partner weiß genau, dass er mich damit auf die palme bringt und setzt es dementsprend ein.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Siehste? Und bei uns ist genau dieser Tonfall Belohnung bei gleichzeitiger Betonung der Rollenverteilung.

      Und ne Belohnung ist letztlich alles, was sie freut oder anderweitig glücklich macht. Also alles, was für sie ein erstrebenswertes Ziel zum draufhinarbeiten ist.
      Experience is what you get, when you didn't get what you wanted.
      - Randy Pausch

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Koryu ()

      Echte Vergehen

      Ich habe diesen Thread mit großem Interesse gelesen. Strafen in einer D/s-Beziehung ist sicher ein zentrales Thema - und, wie sich ja auch hier zeigt - gibt es dazu ein buntes Spektrum an Ansichten. Ich möchte jedoch noch einen weiteren Aspekt in die Diskussion einbringen, der - sofern ich nichts übersehen habe - bisher nicht zur Sprache kam.

      Die Vorredner gingen mehrheitlich von Fällen aus, in denen Sub im Grunde absichtlich dieses oder jenes tut, um Dom in gewisser Weise zu provozieren, um zu erleben, dass er Dom genug genug ist, dann auch wieder klarzustellen, wer das Sagen und wer sich zu fügen hat. Die von vielen dann angestrebten "Strafen" werden dann in der Regel auch als lustvoll bzw. als erwünscht erlebt.

      Es gab in der Diskussion auch kurz den Aspekt, dass Sub nicht vorsätzlich über die Stränge schlägt, sondern einfach nicht anders kann. Und es wurde bezweifelt, ob ein Strafen in diesem Fall sinnvoll und zielführend sei oder nicht eher doch zum Rückzug führt.

      Der Aspekt, der m. E. bisher ausgespart blieb, ist der des Umgangs mit echten Vergehen. Ich meine damit also keine mehr oder weniger absichtlichen Provokationen in eher spielerischem Rahmen und auch keine im Grunde nicht kontrollierbaren Verhaltensweisen, sondern ich meine Verhalten, das Sub anschließend tatsächlich selbst bereut. Wie sieht es in diesem Fall mit Strafen von Seiten des Doms aus?

      Ich gebe gern ein Beispiel: Ich habe meiner Partnerin vor kurzem eine direkte Frage gestellt, auf die sie - wie ich jetzt weiß - nicht gefasst war und bei der es ihr aus dem Handgelenk heraus einfach nicht möglich war, sie wahrheitsgemäß zu beantworten. Die Wahrheit war ihr einfach unangenehm, und so flüchtete sie sich in diesem Moment, quasi im Affekt, in die Lüge. Ich selbst hätte es vermutlich gar nicht bemerkt, dass sie mich angelogen hatte - es hätte ihr also von meiner Seite gewiss keine Strafe dafür gedroht. Ihr selbst jedoch ließ die Sache keine Ruhe, und so beichtete sie mir (ja, sie nannte es selbst "Beichte") noch am Abend dieses Tages, was sie getan hatte und sagte mir dann doch die Wahrheit ... weil sie es ganz furchtbar fand, dass sie mir in die Augen gesehen und mich angelogen hatte und sich nun dafür hasste.

      Wie steht es in so einem Fall mit Strafe?

      Natürlich könnte ich jetzt einfach sagen, dass jeder mal Fehler macht und dass es ja gut sei, dass sie mir nun doch noch die Wahrheit gesagt habe und dass die Sache damit erledigt sei. Und das wäre sie sicher auch bei einem Freund oder einer Kollegin oder meinem Bruder oder oder oder ... aber nicht bei meiner Partnerin. In einer D/s-Beziehung funktioniert das in so einem Fall nicht so, wenn Sub etwas getan hat, was so sehr an ihr nagt, dass sie deswegen Probleme hat, sich - und erst recht mir - wieder in die Augen zu sehen. Sie hat etwas falsch gemacht, und zwar etwas (subjektiv) so schlimmes, dass sie es zutiefst bereut. Sie hat ihren Fehler gebeichtet. Eine einfache Vergebung (à la "Ist schon gut. Schwamm drüber.") hilft nicht wirklich, um zu wissen, dass wirklich alles wieder gut ist. Was also tun? Eine Vergebung setzt Beichte und Sühne voraus. Und die Sühne muss dann eben auch wirklich möglich sein. Es muss dann eben wirklich etwas geben, womit sie sich von ihrer gefühlten Schuld reinwaschen kann, um die Sache wirklich abschließen und sich und mir wieder in die Augen sehen zu können.

      Ich habe es auch erst lernen müssen, aber in beiden D/s-Beziehungen, die ich hatte, habe ich diese Erfahrung gemacht: In Fällen von echten Vergehen (wie dem geschilderten) braucht vor allem Sub, aber auch ich, unbedingt die Trias aus Beichte, Sühne und Vergebung, um wieder ins Reine zu kommen.

      Wie sieht das bei euch aus?
      Mein Freund ist weder Beichtvater, noch mein Priester, kein Richter, nicht mein Vater und schon gar nicht Gott.
      Ich empfinde Strafen und Erziehung als hochgradig infantil und albern.
      Ich kann nachvollziehen, dass es ein lustiges Spiel sein kann. Es gibt Sub aber im Prinzip die Zügel in die Hand. Will sie Haue, verstößt sie gegen Regeln. Will sie ihre Ruhe, ist sie lieb. Auch im Spiel kann sie alles regulieren, will sie es härter, bleibt sie renitent, hat sie genug, macht sie einen auf Reue.

      Ich stehe auf Willkür. Auf meinen Mann, der selbstbewusst und dominant/sadistisch genug ist, mich genau so lange zu quälen, wie im das Freude macht. Der keine Schlaghemmung hat und durchsichtige Argumente braucht, dass Weibchen zu quälen.

      Zur oben genannten Frage, dass ist in meinen Augen für mich noch weniger machbar. Ich bin eine sehr liebevolle Partnerin. Die Fehler größtenteils von sich aus vermeidet. Wenn es aber irgendwann dazu kommen sollte, dass ich mir einen Schnitzer leiste auf Beziehungsebene, dann will ich das dort gelöst sehen.

      Konflikte werden bei uns niemals ins Sexuelle gezogen. Da gehören sie bei uns absolut nicht hin. Ich wäre tödlich beleidigt, wenn ein Konflikt zu Züchtigungen führen würden.

      Schön, wenn Du ihr Gewissen damit erleichtern kannst, aber ich bin so einfach nicht gestrickt.
      Ich bin erzogen und habe Kinder, die ich erziehen muss. Genau wie mein Freund Kinder zum erziehen hat.
      Sex betreiben wir zum Genuss, unser Erziehungsbedürfnis ist mit den Kindern gut ausgelastet.
      @Frau K
      Ich stimme dir vollkommen zu, dass "Schnitzer" auf der Beziehungsebene dort gelöst werden müssen. Da meine Partnerin und ich eine D/s-Beziehung führen, ist das genau das, was wir tun. Für uns ist D/s kein Spiel und vor allem auch nichts in erster Linie "Sexuelles".
      Die Strafe in diesen Fällen hat auch mit Sex absolut gar nichts zu tun. Sie bereitet weder ihr noch mir Lust. Es ist auch absolut kein "Erziehen" damit verbunden (Erziehen hieße ja, die Strafe in der Absicht anzusetzen, das Verhalten dadurch in Zukunft zu unterbinden). Hier geht es jedoch darum, sich von einem Verhalten, das einem selbst einfach nur leid tut und das man am liebsten ungeschehen machen möchte, irgendwie wieder "reinwaschen" zu können.
      Wie gesagt: Mit anderen Menschen käme so etwas für mich auch nicht in Frage, aber ich habe erfahren, dass nach so einem Vorfall bei Sub einfach ein indifferentes Gefühl bleibt und eben eine Unsicherheit im Umgang mit sich und mit mir, wenn es dann keine Möglichkeit für sie gibt, ihre subjektiv empfundene Schuld dann irgendwie wirklich loszuwerden. Ein nachsichtiger Umgang à la "Nicht so schlimm, passiert ja jedem mal, ich nehm's dir nicht übel" gibt ihr - wenn sie selbst gerade auch in ihren eigenen Augen "Mist gebaut" hat - nicht effektiv das Gefühl von "Ich kann jetzt wieder erhobenen Hauptes in den Spiegel sehen und ungezwungen mit meinem Herrn umgehen" - im Gegenteil: Es bleibt bei ihr eher so ein Beigeschmack von "Ich habe etwas Furchtbares falsch gemacht, schäme und hasse mich dafür, aber für meinen Herrn ist das offenbar kaum der Rede wert". Dadurch fühlt sie sich noch kleiner, unfähiger und bedeutungsloser als sie es - aufgrund ihrer Scham - ohnehin schon tut. Es hilft ihr jedenfalls sicher nicht dabei, den Kopf wieder heben und daran glauben zu können, dass jetzt wirklich alles wieder gut ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Erlant () aus folgendem Grund: kleine Ergänzung am Schluss

      :gruebel: Ins so einem Fall würde ich als Dom meine Sub nach der Beichte fragen, welche Strafe sie für angemessen hielte, für die Lüge...

      ob ich ihrem Vorschlag dann folge, oder die Strafe noch verschärfe, mildere oder ganz aussetze, das bleibt ja dann mir als Dom überlassen.

      :D
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire: