Warum strafen?

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      Warum strafen?

      Rosalie und ihre Fragen ;)

      Dieses Thema scheint mir im Zusammenhang mit BDSM eine recht wichtige Rolle zu spielen. In Geschichten taucht es immer wieder auf. Ist es auch im wirklichen BDSM-Leben wichtig? Das interessiert mich schon eine ganze Weile und nun traue ich mich, ein paar Fragen dazu zu stellen.

      Warum strafen Doms? Und die Antwort: Weil Sub es verdient hat, langt mir nicht ;) Wie geht es euch dabei?
      Ist es Teil des „Spiels“? Macht es beiden Seiten Spaß?
      Warum lassen sich Subs bestrafen? Wie geht es euch dabei, wenn Dom euch straft? Und auch hier langt mir die Antwort nicht, dass Sub es eben verdient hat.
      Die Art und Weise, wie gestraft wird, ist mir in diesem Zusammenhang gar nicht so wichtig, meine Fragen beziehen sich auf die Handlung an sich.

      Ich bin auf eure Antworten sehr gespannt.
      Falls euch noch andere Dinge einfallen, die ich jetzt nicht erfragt habe… immer her damit.
      Ich danke euch

      Rosalie
      Es kommt auf meine Stimmung an, in der Regel sehe ich eine Strafe aber eben als erforderlich an und sie ist für mich eine neutrale Handlung, ich bin einfach kein wirklich (großer) Sadist. Wenn eine Strafe meiner Sub Spaß machen würde dann wäre es keine Strafe :lol2: also wenn ich ein Verhalten abstellen will werde ich die Sub nicht mit dem Rohrstock "bestrafen" wenn ihr der Spaß bereitet, dann muss ich eben etwas suchen das sie nicht mag :twisted: in der Regel ist die Bestrafung für mich eine neutrale Handlung die mir keine Freude bereitet, selten muss ich mich selbst dazu zwingen zu strafen weil ich darauf keine Lust habe aber Konsequenz wichtig ist und ab und an kommt mal meine sadistische Ader durch und eine Bestrafung der Sub macht mir sogar Spaß :engel01:

      Ich bin DSler, mir geht es also mehr um die psychische Komponente, ich mag es zu führen, SM also der eher körperliche Teil ist für mich meist Mittel zum Zweck, also je nachdem was ich mache Belohnung oder Strafe.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Warum sollte ich jemanden bestrafen der alles getan hat was in seiner Macht steht ?( (ich nehme mal an es ist nicht direkt auf mich bezogen, sonst ständen hier einige Fragezeichen wobei eigentlich scheint das auch wegen dem Du und nicht euch doch auf mich bezogen zu sein... ?( bin irritiert wie man mich evtl so verstehen kann ?( )

      Ich bestrafe wenn jemand etwas gemacht hat was ich nicht will und die Person wusste, sie soll das nicht machen und es ihr grundsätzlich möglich war es anders zu machen.

      Wenn sie nicht wusste sie darf XY nicht machen kann ich sie nicht bestrafen, dann ist es mein Versagen ihr das nicht vorher gegenüber kommuniziert zu haben, OK außer das Verhalten ist offensichtlich falsch. So ein wenig Intellekt sollte jeder Dom seiner Sub zutrauen und er muss ihr nicht erklären, dass sie ihn nicht anspucken darf nur weil er sie gerade angespuckt hat (was dann natürlich kein Tabu war, auf Tabubrüche sollte in meinen Augen jede Sub sehr hart reagieren).

      Ich mag die moderne Pädagogik, daher arbeite ich mehr mit Belohnung als mit Strafe. Dennoch brauche ich die Option Strafe, denn ohne diese funktioniert Führung nicht. Strafe ist ein Mittel von vielen welches mir in meiner Rolle als Dom zur Verfügung steht. Kleines Versagen = kleine Strafe, großes Versagen = große Strafe...

      Ein Beispiel. Sub soll mich nicht beim Sex kratzen. Ich habe das erste mal Sex mit Sub und habe das Verbot nicht kommuniziert. Sub kratzt mich also und ich sage ihr danach, in Zukunft unterlass das. Sub ist geil beim nächsten Sex vergisst dieses Verbot und kratzt mich. Ich sage nein das war aber böse das machst du nun aber nicht mehr wieder! Nächstes Mal wieder Kratzer, nein meine liebste Sub das geht aber nicht bitte bitte lass das! Nächstes Mal wieder, wieder also wirklich liebe Sub das darfst du doch nicht, lass das ich bin dein Dom und befehle es dir *bös guck*. Sub ist aber immer zu geil und nächstes Mal wieder... und wieder und wieder... ich wäre ganz schön zerkratzt :monster:

      Ok wir haben zum ersten Mal Sex, ich habe nichts gesagt, sie kratzt mich, ich sage ihr beim Sex "lass das". Sie kratzt mich nachdem ich es gesagt habe, ich schnappe sie mir nach dem Sex und sie kriegt eine Strafe. Wenn sie mich dann wieder kratzt kriegt sie eine weiter aber diesmal weitaus schwerere Strafe... usw... Für mich ist es selbstverständlich, dass sie mich nicht kratzt, wenn etwas selbstverständlich ist belohne ich sie nicht für die Einhaltung, bestrafe sie aber für den Verstoß. Macht sie etwas das mich positiv überrascht oder bin ich allgemein zufrieden mit ihr, wird sie häufig belohnt werden und nein nicht immer. Ene gute Subtat zwingt mich als Dom nicht automatisch dazu mich zu revanchieren.

      Edit: gentledom.de/schlagwoerter/sonstiges/bdsm-und-erziehung/ (steht alles ausführlich drin damit es keine weiteren Missverständnisse gibt)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Rosalie und ihre.... finde ich...... sehr guten Fragen.

      Also pass auf... jetzt kommt was anderes von Giz.

      Ich strafe nicht !

      Also ich führe im Alltag und das vor allem im Job, wenn ich irgendwas gelernt habe, ist es dass ich mit Strafen nicht ans Ziel komme. Also ich meine hier echte Strafen.
      Das einzige was ich dann ernte, ist Wiederstand. Oder aber die Strafe fällt so aus, dass ich denjenigen breche...und das ist erst recht nicht in meinem Interesse.

      Nun Übertrage ich das mal auf BDSM und meine Form davon.
      Ich lebe es in der Ehe aus... wir haben keine 24/7 oder TPE Beziehung sondern absolute Augenhöhe... BDSM ist ein Teil meiner und Ihrer Art Sexualität auszuleben.
      Strafen aus dem normalen Leben in unser Spielzimmer zu tragen würden alles verändern was wir tun.
      Gerte für eine krumm gebügeltes Hemd ? ( ich bediene hier mal das Hausfrauen Klischee nur exemplarisch :) )
      Aus meiner Sicht geht das nicht....

      Ich füge Ihr Schmerzen zu .... ähh... weil es mir Spaß macht.... dafür brauche ich mal gar keinen Grund.... die Reaktion ist meine Droge und das Tun auch...

      Und was mache ich mit Verhaltensweisen die mir nicht passen.... na die, die im wirklichen Leben sind... spreche ich an und wir schauen gemeinsam ob und warum
      es so ist wie es ist und was der andere ändern kann oder möchte...gilt aber in beide Richtungen...und ja Elenore ich weiß ich bin ein Sturkopf in vielen Dingen....

      Die Verhaltensweisen, die mir nicht passen und im Spielzimmer sind... nun ja ... sie merkt sehr genau was mir gefällt und was gerade nicht und versucht ihr Verhalten entsprechend zu justieren.
      Mir zu liebe... und Ihr zu liebe... weil sie es braucht und will... wenn es so nicht funktioniert dann bin ich "leider" ein Meister in der Beeinflussung ... und das muss nicht in der Session passieren
      sondern im Gespräch hinterher...oder vorm nächsten mal.. wie es sich halt ergibt.
      Menschen machen aus eigener Überzeugung und Willen und eigenem "gut finden" viel viel mehr als wenn man sie durch Strafen zwingt. ( zwingen ist schon sehr anregend aber ein anderes Thema )
      Und wie Eingangs schon gesagt... ich brauche wirklich keinen Grund Ihr weh zu tun und auch keine Ausrede wie: " Das hast Du Dir ja selbst eingebrockt"

      Cheers

      Giz
      Und warum funktioniert eine Strafe beim Kratzverbot und eine einfache Bitte nicht? oder vielleicht formuliere ich es anders: Warum sollte eine Strafe funktionieren und eine einfache Bitte nicht?

      Und zwischendrin sag ich schon mal dankeschön fürs Antworten :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rosalie ()

      BDSM ist individuell, wir haben Leute mit Plüschhandschellen und welche mit Stahlgerten.

      Du hast danach gefragt wie die Teilnehmer hier es sehen. Es mag Subs geben die sind so folgsam, dass jede Bitte funktionieren würde. Meiner Erfahrung nach ist das eher selten der Fall... jaja Subs sind böse :huntsman:

      Ich habe als Dom keine Lust aufs Bitten, ich geben Anweisungen die dann befolgt werden sollen. Werden sie nicht befolgt setzt es eine Strafe. Für mich persönlich ist ein Dom der immer nur bittet kein Dom, das mag aber jeder sehen wie er will. Führung bedeutet für mich Verantwortung übernehmen, eine Bitte ist keine Verantwortung oder Leitung sie ist ein reiner Wunsch. Für mich gehören Bitten in den Subbereich, meine Sub kann mich um etwas bitten wenn sie einen Wunsch hat, ob ich ihr den Wunsch erfülle ist eine andere Sache, das liegt bei mir (Dom = Entscheider)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Lies doch mal genau was ich oben beim Beispiel geschrieben habe.

      1. Verstoß, das konnte sie nicht wissen, daher erfolgte eine Anweisung
      2. Gegen die Anweisung wird verstoßen

      Was soll ich als Dom nun machen? Noch mal die gleiche Anweisung geben aber dabei ganz böse schauen :ninja: oder die Anweisung geben und ganz lieb dabei schauen :golly:

      Ich habe eine Anweisung gegeben und gegen diese wurde verstoßen. Wenn gegen meine Anweisungen verstoßen wird brauche ich keine zu geben, oder ich sorge dafür, dass sie fortan (eher) befolgt werden. Wie ich das mache, durch eine Sanktion. Wenn jemand gegen meine Anweisungen verstößt und ich es nicht ahnde habe ich doch null Autorität.

      Ich bin kein Freund von Strafen, ohne Sanktionen würde es aber schnell Chaos geben. Wenn eine Sub keine Strafe will kann sie sich entweder an meine Anweisungen halten oder sie sollte sich einen anderen Dom suchen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Bei aller Liebe, diskutiert ihr in einem BDSM Forum gerade wirklich darüber Strafen durch Bitten zu ersetzen?

      Selbst in einem Forum in dem es um Kindererziehung geht herrscht Einigkeit darüber, dass es Strafen geben muss, diese aber eben angepasst und wohl dosiert sein sollen.

      Um euch zu helfen:

      Bondage aktiv + Bondage passiv = Es braucht keine Strafen, Bondagehäschen kann Bondagehasen bitten sie ans Bett zu fesseln
      Sadismus + Masochismus = Der eine haut der andere wird gerne gehauen = Haue ist für beide Lust und keine Strafe. Maso kann Sado bitten fester oder weniger fest zu hauen.
      DS steht für Erziehungsspiele, Disziplin und Unterwerfung. Erziehung ohne Sanktionen? Disziplin ohne Sanktionen? Über- Unterordnung durch liebe Bitten?
      ich lasse mich strafen, weil ich das will!! mich zu strafen mag ihm vielleicht da und dort vergnügen bereiten aber eigentlich liegt das vergnügen wohl eher auf meiner seite. ich will die grenzen spüren und ich will sie überschreiten, auch wenn ich weiß oder vielleicht gerade weil ich weiß, dass dies konsequenzen nach sich ziehen wird! es ist ein spiel für mich oder gehört eben zum spiel dazu. mein schatz läßt sich schon manchmal strafen einfallen, die mir dann wirklich nicht schmecken aber das ist eben mein risiko und das nehme ich gerne in kauf. ich genieße seine aufmerksamkeit, die er mir dann widmen muss (hoffentlich liest er das nicht *zitter*!!!)

      und natürlich gibt es strafen, die mich dann in die knie zwingen bzw. mich dazu bringen, mich zu fügen. aber auch das will ich! ich will ja manchmal einfach nur bezwungen werden.

      natürlich werden die strafen mit fortschreitender beziehungsdauer gemeiner und zielführender, da Dom mich immer besser kennenlernt aber grundsätzlich gehört es einfach zum spiel. manchmal "verstoße" ich ja auch gegen regeln nur um seine aufmerksamkeit zu testen und ehrlich gesagt wäre ich sehr enttäuscht, wenn keine strafe folgen würde.

      diese art von strafe hat wenig mit jener zu tun, wie man ein unartiges kind zwecks erziehungsmaßnahme bestrafen würde. für mich gehört es zu einer ds beziehung dazu. würde mich mein Dom nur bitten wäre er einfach nur mein freund.

      ich finde cain hat das mit den verschieden bdsm richtungen sehr gut beschrieben.

      ich hoffe, das hilft dir bei deinen grübeleien.
      lg red
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von red ()

      Marissa,
      im ersten Post steht drin, was meine Fragen waren. Anders möchte ich es auch nicht formulieren. Weil es das ist, was ich wissen will.
      Gentledom und ich haben einfach nur ein bißchen hin und her geschrieben, weil mir seine Antwort am Anfang nicht gelangt hat. Und er hat mir freundlicherweise sehr geduldig geantwortet.
      Wenn du mir darauf keine Antwort geben magst, ist das doch auch ok.
      hallo rosalie,
      eine strafe ist nicht nur aus lerntheoretischer sicht eine unangenehme reaktion auf ein bestimmtes verhalten, welche die wahrscheinlichkeit senkt, dass ein unerwuenschtes verhalten nochmal auftritt.
      wenn du gentledoms beispiel nimmst: er bestraft subs kratzen beim sex und erreicht am ehesten bei unmittelbarer und bei korrekter wahl der strafe (heisst: sie fuehlt sich bestraft und weiss auch warum sie bestraft wird), dass sie lernt, dies nicht mehr zu tun.

      warum nun lieber strafen eingesetzt werden, statt ausschliesslich positive verstaerker, also belohnung, ist vermutlich auch der sadistisch-masochistischen seite des spiels geschuldet. es sollen ja beide partner befriedigt werden. stell dir n Dom vor, der seine sadistischen neigungen durch das ausgiebige lieb und nett und höflich sein bei seiner nach schmerz dürstenden Sub auslebt :D ich denke, das macht das spiel aus, natuerlich in individueller dosis...

      ich selbst bin neu in sachen bdsm, kann mir fuer mich nicht vorstellen, dass ich ein hoefliches bitten meines doms als erregend oder motivierend empfinden koennte, einen auftrag oder anweisung auszufuehren.

      lg.
      Hallo Rosalie,

      ich sehe es ähnlich wie red, ich lasse mich strafen, weil ich es so will. Es gehört für mich einfach dazu. Da macht doch den Reiz an der ganze Sache aus, zu sehen wie weit ich gehen kann, bis eine Reaktion von ihm kommt. Genau deswegen provoziere ich ihn so gerne.:vain: Natürlich gefallen mir nicht alle Strafen, aber das ist glaube ich auch der Sinn der Sache.;)

      Bleibt die Frage nach dem Gefühl, welches ich dabei verspüre. Hmm, das ist gar nicht so einfach. In erster Linie Dankbarkeit, weil er mitspielt. Danach kommt es auf die Starfe an....Schmerz, Wut aber auch Liebe und Stolz. So ganz kann ich das nicht in Worte fassen.

      LG sweet

      Sollte er sich irgendwann doch hier anmelden, hab ich spätestens jetzt ein Problem
      Mich gib's nicht in lieb :evildevil:
      :dash: nur auf eine weiß-ich-auch-nich-welche-Taste gedrückt und jetz is mein gerade geschriebener Text wieder weg. *grummel* denn eben nochmal:

      Ich liebe es bestraft zu werden, weil ich nicht immer alles was mir Spaß macht und worauf ich gerade Lust hab machen können will, ohne die Konsequenzen zu spüren. Wenn ich eines beim so rum spielen abturnend finde, ist es ein inkonsequenter Dom. So wie Sweet Poison, teste ich gerne wie weit ich gehen kann. Auch wenn ichs manchmal ziemlich bereue mich gewehrt zu haben bzw einfach nich die Aufgabe erfüllt zu haben... :D
      Manchmal bei meiner Rebellion, lässt er mich auch "gewinnen" und wir switchen. Wenn ich dann seine Herrin bin, bestrafe ich ihn wenn er nicht auf meine Regeln achtet. Ich mag daran ihn damit erziehen zu können und, wenn ich ihn schlage, ihm einfach ein bisschen weh tun zu können *gg* Allerdings belohne ich ihn lieber, weil ich dann seine Dankbarkeit in den Augen sehen kann und er scheint damit auch besser zu lernen. :rolleyes: