Warum strafen?

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      Redcat, ich sehe überhaupt kein Problem. Du etwa?
      Für mich ist die Art der Kommunikation und Auseinandersetzung, wie sie zwischendrin beschrieben wird, keine Strafe, sondern eine Form der Konfliktbewältigung.
      Wer natürlich eine Absolution von seinem Partner/Dom benötigt, so ist es für mich völlig okay.
      Jedoch erlaube ich mir nachzufragen, wenn sich mir gewisse Zusammenhänge nicht erschließen.
      Zum bestrafen und sich bestrafen zu lassen das ist kein reines BDSM thema. Sondern findet sich in soziemlich jeder zwischenmenschlichen beziehung. Nur eben ohne Ketten und Peitschen.
      Bsp: Stino paar, einer der beiden vergisst den einen beziehungsspezifischen Tag(irgend ein Jubiläum) der andere ist ihm oder ihr böse und bestraft sie oder ihm mit nichtachtung, Klassische Szene.

      Was den sin dahinter betrifft der ist ebenfalls sehr Simpel. Es geht gleicher maßen draum Macht aus zu üben und natürlich ein bestimmtes verhalten zu Fördern. eben das der Partner das Jubiläum nächstes mal nicht vergisst.
      Was das erdulden von strafen angeht . . . ich konnte es nie, war immer Trotzig:)
      to be thrilled at the oportunity to provide useful service

      aroused by a pleased nod and satisfied by the proveriabal job well done

      This is the Mark of a Slave
      Ich kenne ausschließlich Strafe als Reaktion auf Fehlverhalten. Sie ist als Hilfestellung gedacht und ich empfinde das auch so.

      Anfangs konnte ich das nicht. Grade wenn die Strafe in Form von Hieben abgegolten wurde hat das mächtig an meinem Ego
      gekratzt. Es gab nach dem Vollzug und einer Phase der Besinnung immer ein Kritikgespräch. Das hat dazu geführt, dass ich
      zum einen mein Fehlverhalten immer besser verstanden habe, Regeln verinnerlichen konnte und Auswirkungen nachvollziehen.
      Ich konnte dann auch diese Art der Hilfestellung irgendwann annehmen und habe sie nicht mehr falsch eingeordnet für mich.

      Das damit verbundene Ritual beendet den gesamten Prozeß. Präsent bleibt der Wille und Motivation am Ball zu bleiben.

      Strafen als Reaktion auf Provokation würden ggf. für sub einmalig unkontrollierbar und nicht steuerbar ausfallen und Provokation
      bei Wiederholung dazu führen vor die Tür gesetzt zu werden. Sowas wird hier nicht geduldet.

      Strafen gern zu geben, Fehlverhalten als Grund für Aktion zu betrachten erklebe ich bei meinem Herrn nicht. Er braucht keinen
      Grund für Aktion, Sein Wille ist Grund genug.

      Ausfall von Strafe, respektive ungeahndetes Fehlverhalten, kommt ebenfalls nicht vor. Bei unserer Lebensweise steht das
      Machtgefälle im Mittelpunkt und wird vor allen persönlichen Belangen und akuten Zuständen gepflegt, denn in der Summe ist
      es das was die Erfüllung bringt.

      Reine Belohungs-, Lob und Tadel - Strukturen können dasselbe erreichen, allerdings führt fortwährende Belohung bei nicht
      Fehlverhalten zu einem "ich gehorche um zu bekommen". Die Botschaft sollte für mich heißen "ich gehorche, um zu gehorchen."
      Wenn ich bekomme, weil mein Herr ausserordentlich zufrieden ist, umso schöner. Das ist aber nicht der Grund warum ich
      folge.

      Angemessene Strafen, nach Wertigkeit und Betrachtung des allgemeinen Verhaltens und wiederholtem Vorkommen gepaart mit
      weiteren Möglichkeiten der Sanktion sind für mich erlebt ein effektives Mittel um das gemeinsame Ziel näher vor sich zu haben.
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Hallo Rosalie,
      ich schildere das mal aus meiner Sicht. Also wirkliche Gründe für Strafen gibt es nicht.
      Bei uns ist es so, Strafen gibt es für mich z.B. fürs zu spät kommen oder wenn ich einen Pack-plan für meine Tasche bekomme und ich was vergessen habe.
      Wenn mir mein Herr gerade den Blickkontakt verboten hat, und ich es trotzdem tue, ich meine Grundposition einnehmen soll aber es nicht korrekt so ist.
      Strafen machen einer Sub teils, teils Spaß. Aber kann mir keiner sagen das es nicht Spaß macht. Aber Dom muss halt genau wissen, wann und wie.
      Strafen sollten nicht ausgeübt werden, weil man jemanden brechen will oder versucht hat ihn zu zwingen. Sondern ja um die Macht Verhältnisse immer wieder klar zu stellen.
      Das ist ja auch wieder irgendwie das was wir wollen, oder!? ;) Mir würde es kein Spaß machen, wenn Dom zu allem ja und armen sagt.
      Ich hole mal eine verstaubte Diskussion nach oben, die ich gerade gelesen habe. Ich finde Strafen sind in einer DS Beziehung wichtig. Dabei müssen es nicht immer Körperstrafen (Schläge etc.) sein. Da sind der Phantasie des Dom`s doch keine Grenzen (außer die der Sub) gesetzt. Dom merkt i. d. Regel schnell, welche Strafen Sub (natürlich ohne das selber zuzugeben) mag oder akzeptiert.

      D/S ohne Strafen, kann ich mir nicht vorstellen. Strafen schaffen Respekt, Abstand und manifestieren das Machtgefälle.
      Wer nicht hören kann,.....

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von spank(h)er1 ()

      Ich kann generell nichts mit "Strafen" anfangen-schon gar nicht, wenn sie dazu herangezogen werden,das Machtgefälle zu manifestieren, was generell vielleicht schwächelt...

      Wenn ich etwas bei der sub in ihrer Attitüde verändern will
      (z. B. Tischmanieren) dann halte ich es für unerlässlich,
      dass der Dominante da als Vorbild voranschreitet; er der Massstab der Dinge ist.
      Und da ist das Verständnis, warum eine Verhaltensveränderung bei mir als sub statt finden soll notwendig.

      Ansonsten kann das ganze Ding gewaltig zum Irrläufer werden. :golly:
      Das Argument des Stockes halte ich da für dauerhafte Veränderungen zu schwach. Sorry.
      "Der ganze STOLZ seines Gebieters" sein zu wollen, kann allerdings ein Motor- ein Antrieb sein ,
      der fast grenzenlos ist und immer Wege der Veränderung annimmt.
      Und ich behaupte, wer seine, Dienerin "kennt", der weiss um ihr Streben und kann die "Triggerpunkte" gezielt innitieren.

      ...
      P.S.
      So by the way... zur Strafe:
      Es braucht in meinem /unseren gelebten Kontext kein Fehlverhalten, um zu schlagen.

      spank(h)er1 schrieb:

      Ich finde Strafen sind in einer DS Beziehung wichtig.

      D/S ohne Strafen, kann ich mir nicht vorstellen. Strafen schaffen Respekt, Abstand und manifestieren das Machtgefälle.
      ich bin da anderer Meinung. Es kommt sehr auf die Dynamik in der Beziehung an.

      Eine D/S-Beziehung lebt durch das Machtgefälle. Das baue ich aber nicht durch Abschreckung vor Strafen auf. Sondern durch die Führung von Sub.
      Und wenn Sub eine harmonische Beziehung möchte, sich an die Regeln hält, kurzum leicht führen lässt, dann braucht es tatsächlich keine Strafen.

      Respekt kann ich mir problemlos ohne Strafen verschaffen. Führe ich gut, bekomme ich mehr Respekt als ich durch Strafen je erreichen würde.

      Und Abstand will ich in meiner Beziehung gar nicht. Ich will ganz nah an meiner Sub dran sein. So nah dass ich jede Bewegung, jeden Gedanken mitbekomme.
      Das beeinflusst dennoch nicht unser Machtgefälle.
      Für mich gehören Strafen auch dazu. Ich hasse und liebe sie gleichzeitig.
      Ich bin sehr brav und gehorsam und möchte wann immer möglich keine Strafe provozieren. Manchmal ist es aber unvermeidbar :pardon:
      Mir entwischt ein freches Wort oder ich erfülle eine Aufgabe nicht wie ich sollte und ja, dann ist eine Strafe fällig. Meistens nerve ich mich dann erstmal über Dom, „wie gemein von ihm mich deswegen zu bestrafen“. Das ändert sich aber nach ein paar Sekunden und ich nerve mich über mich selbst. Ich bin schuld, habe mich nicht angemessen verhalten oder wurde seinen Ansprüchen, die ich ja sehr genau kenne, nicht gerecht. Bei dieser Erkenntnis brauche ich dann die Strafe. Ich will sie. Kommt sie nicht bin ich verunsichert.
      Nach meinem Fehlverhalten fühle ich mich schlecht, habe ein schlechtes Gewissen und bin unzufrieden. Durch die Bestrafung kann ich mich sozusagen „entschuldigen“. Und natürlich daraus lernen. Nach der Strafe fühle ich mich wieder gut. Weiss wo mein Platz ist, wo ich hingehöre und wem ich gehöre :rolleyes:

      Noctua schrieb:

      P.S.
      So by the way... zur Strafe:
      Es braucht in meinem /unseren gelebten Kontext kein Fehlverhalten, um zu schlagen.
      Hallo Noctua, schön, das mal aus einer anderen Sicht zu sehen.

      Schlagen ohne Fehlverhalten (also nur aus Lust am Schlagen oder Geschlagenwerden) gehört nach meinem Verständnis eher in den S/M Bereich, als hier in den D/S Bereich, aber vielleicht irre ich mich da auch. Da gibt es sicher auch unterschiedliche Ansichten, was ja auch i. O. ist.
      Wer nicht hören kann,.....

      spank(h)er1 schrieb:



      Schlagen ohne Fehlverhalten (also nur aus Lust am Schlagen oder Geschlagenwerden) gehört nach meinem Verständnis eher in den S/M Bereich, als hier in den D/S Bereich, aber vielleicht irre ich mich da auch. Da gibt es sicher auch unterschiedliche Ansichten, was ja auch i. O. ist.
      Da irrst du dich aber gewaltig. Ich bin nicht maso, wirkliches SM ist nicht meine Baustelle. Trotzdem darf Dom mich schlagen, einfach so weil er es will. Ich habe entschieden ihm zu folgen, ihm zur Verfügung zu stehen, egal wie. (Innerhalb der Grenzen versteht sich)

      Ich bin folgsam und halte mich gerne an Regeln. Aufgaben erledige ich gewissenhaft. Pickt Dom sich etwas heraus, mit dem er eine Strafe produziert, die eigentlich nicht angebracht wäre, erreicht er genau eine Sache. Er lässt mich an mit zweifeln.

      Zweifel rufen Verunsicherung, der nicht guten Art, hervor. Je mehr ich an mir selbst zweifeln muss, desto schlechter kann ich dienen.

      Schlägt er mich einfach, weil es ihm Freude macht, kann ich sehr gut damit leben und ja die Situation auch genießen. Den Schmerz halte ich dann gerne für ihn aus.

      Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege, aber das ist DS nicht SM.
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~

      Tininow schrieb:

      Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege, aber das ist DS nicht SM.
      Du kannst gar nicht falsch liegen, weil es ja Deine Auffassung ist!
      Jeder darf das so leben und auch nennen, wie er/sie das gerne möchte.
      Das wird hier leider viel zu wenig akzeptiert.
      Ich habe nur eine bescheidene Meinung dazu gesagt, die natürlich von der Anderer abweichen kann. :blumen:
      Wer nicht hören kann,.....

      spank(h)er1 schrieb:

      Tininow schrieb:

      Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege, aber das ist DS nicht SM.
      Jeder darf das so leben und auch nennen, wie er/sie das gerne möchte.
      Das wird hier leider viel zu wenig akzeptiert.
      In vielen Beziehungen mischt sich natürlich DS und SM.
      Aber wenn du in der Regel vom Srafen durch schlagen sprichst, ist das was @Tininow sagt, SM.
      Natürlich darf das jeder bezeichnen und leben wie er das gerne möchte.
      Aber in der Diskussion ist es manchmal hilfreich, die Begriffe nicht beliebig auszutauschen.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Weder in der Beziehung mit meinem Mann , noch in der Beziehung mit meinem Dom gibt es Strafen. Ich kenne meinen Platz und gehorche gerne. Beide kennen meine Grenzen und meine No‘s. Sie machen das worauf sie Lust haben. Mal gibt es Schläge, mal was anderes , ein anderes Mal wird sogar geleckt. :yes: Einfach aus der Lust heraus. Und der schönste Lohn ist immer noch das Leuchten in den Augen des Herrn, damit kann man bei mir wesentlich mehr erreichen.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Oh wieder ein Thema mit mindestens 1000 und 1 Ansicht.
      Für mich kann ich sagen, das ich Ordnung und Klarheit liebe. Ich kann sehr grenzenlos leben und habe es auch schon sehr lange getan.
      Allerdings mag ich auch Grenzen, ich liebe sogar Grenzen. Ich hoffe dass meine Grenzgängerzeit hinter uns liegt. Grenzen schaffen Ordnung, oder sind sie Ordnung? Gute Strukturen schaffen Klarheit.
      Ich will nicht behaupten, dass ich alles richtig mache und alle Grenzen wahre. Und doch fühlt es sich für mich so an, dass ich nicht mehr Schnade gehe.
      Ein interessanter Gedanke ist, ist es Brat oder eher der Innere Kampf um die Ablehnung und Akzeptanz des eigenen Seins? Der innere Krieg der Akzeptanz wurde nicht bestraft, keine Ahnung ob das gut oder schlecht war oder ist. Ist auch nicht meine Baustelle.
      Mittlerweile nach gut 14 Jahren sind wir weiter.
      Ob man nun dafür oder dagegen ist, für alles gibt es Argumente. Ich für mich kann sagen, Strafen funktionieren. Das bedeutet nicht, dass ich sie provoziere, Strafen sind kein Spaß und eine Provokation würde ich nicht wagen, aus dem einfachen Grund, weil ich großen Respekt davor habe und man nicht mit dem Feuer spielt.
      Wir haben im Vorfeld unsere Vorstellungen und Ziele und Wünsche eruiert, so dass wir dem folgen können.
      Über die Tragweite und die Konsequenzen unseres BDSM sind wir uns im Klaren.
      Mit einer gewissen Stärke und Menge von Schlägen, stelle ich Fehlverhalten nachhaltig ab.
      Das ist unser Weg, der muss für niemanden passen ausser für uns. Es gibt viele andere Formen von Strafen, allerdings sind diese nicht so wirkungsvoll bzw. können größere Katastrophen auslösen.
      Bei Schweigen würde alles kippen, da drehe ich so richtig Rad. Mein Vater redete nicht mehr mit mir über längere Zeiträume um mich klein zu kochen, Liebesentzug löst auch schwarze Tage aus. Nach stürmischem Wetter kommt die Sonne wieder hervor.
      Das Schlagen löst verschiedene Stufen in mir aus, am Ende der Stufen fühle ich mich wohl, und fühle mich im Reinen mit dem Bewusstsein in Zukunft darauf zu achten den Fehler nicht zu wiederholen.
      Mein Resümee jeder muss selber seinen Weg finden.
      Ob nun loben oder strafen oder oder oder…. Jeder Weg ist individuell.
      Allerdings ist kein Fehlverhalten nötig um Schläge zu rechtfertigen, weil sie keine Rechtfertigung benötigen. Allerdings sind die Schläge einfach Schläge mit einer anderen Intension, was auch in Ordnung ist. Sie haben auch ihre Wirkung, welche allerdings abweicht von Strafen.
      Im DS kann SM sehr wohl seinen Platz haben, warum auch nicht? SM hat allerdings mehr Facetten als Schlagen…. Was auch sehr interessant sein kann…
      Stop anderes Thema.:-)

      spank(h)er1 schrieb:

      D/S ohne Strafen, kann ich mir nicht vorstellen. Strafen schaffen Respekt, Abstand und manifestieren das Machtgefälle.
      Ich glaube, dass genau das der Punkt ist, die Dynamik der jeweiligen Beziehung. Die einen benötigen Strafen für die Dynamik, andere kommen ohne aus, deren Dynamik ist einfach eine andere.

      Also würde ich die Ausgangsfrage des Threads mit: "weil es für diese individuelle Beziehung und deren Dynamik gebraucht/gewollt wird" beantworten.

      Books schrieb:

      SM hat allerdings mehr Facetten als Schlagen…. Was auch sehr interessant sein kann…
      Stop anderes Thema.:-)
      Ganz spannendes Thema ... wäre doch ein schöner neuer Thread, oder?
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall