Wie betrachten Frauen die Anforderung einer ausdrücklichen Zustimmung vor sexuellen Handlungen

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      Wie betrachten Frauen die Anforderung einer ausdrücklichen Zustimmung vor sexuellen Handlungen

      Wie betrachten Frauen die Anforderung einer ausdrücklichen Zustimmung vor sexuellen Handlungen 43
      1.  
        Eher positiv (33) 77%
      2.  
        Eher negativ (10) 23%
      Hallo,

      wie verschiedenen Zeitungen zu entnehmen ist plant die schwedische Regierung eine Gesetzesverschärfung die Männer dazu verpflichtet vor sexuellen Handlungen ausdrücklich die Zustimmung der Frauen einzuholen.

      Daraus ergibt sich nicht nur eine leicht zu handhabende Waffe bei Streitigkeiten sondern auch eine neue Anforderung für Frauen.
      Meiner Erfahrung nach ist es für Frauen eine Frage der Ehre genau diese ausdrückliche Zustimmung nicht zu formulieren.

      Die für mich interessante Frage wäre also ob die Frauen die von solchen Ansinnen betroffen sind diese neue Anforderung einer ausdrücklichen Zustimmung wirklich begrüßen und in welchem Ausmaß.

      Um ein Meinungsbild der Ansicht der Frauen herzustellen habe ich diese kleine Umfrage ohne Nennung der Abstimmenden, mit der Möglichkeit der Meinungsänderung und mit sofortiger Möglichkeit das Ergebnis zu sehen formuliert.
      Da niemand abstimmen muss um das Ergebnis zu sehen appelliere ich mal an die Männer nicht abzustimmen damit ein Bild der Meinungslage bei den Frauen entsteht.

      Horst
      Das ist doch inzwischen längst aufgedeckt:
      "If a person has not agreed in words or by their clear actions that they are willing to engage in sexual activity, then forcing or coercing them into a sexual act will be illegal."

      IN WORDS OR BY THEIR CLEAR ACTIONS!

      Uneinvernehmlicher Sex gehört bestraft. OMG was für eine Neuerung.

      nachzulesen zum Beispiel hier:
      meedia.de/2017/12/20/schweden-sex-der-postillon-und-die-qualitaetsmedien-der-fast-aussichtslose-kampf-der-satire-seite-um-eine-richtige-berichterstattung/
      Schön, dass die Frage hier im Forum gelandet ist. Ich denke, dass das durchaus ein Thema ist, worüber geredet werdet werden sollte, damit es bei allen ankommt.

      @JamieLyn
      Tatsächlich habe ich erst durch dich gelesen, dass eine klare Handlung auch ausreicht. Danke dafür!
      Aber der Kern bleibt zum Glück der Gleiche:
      Es geht darum, dass beide sich aktiv für den Sex entscheiden, und man absolut sicher gehen kann, dass der Partner es auch will.

      Und dazu jetzt mehrere Gedanken :

      1. Der Ansatz, dass die Einwilligung eindeutig kommuniziert werden muss (verbal oder durch Handlung) ist keine "leicht zu handhabender Waffe bei Streitigkeiten" (und die Unterstellung die dabei mitschwingt finde ich absolut unmöglich), sondern rückt den Fokus von "was hast du getan, um zu zeigen, dass du keinen Sex willst?" zu "was hast du getan, um zu versichern, dass der andere Sex will?" und das ist längst nötig. Wer möchte in einer Welt leben, in der dem Opfer unterstellt wird, es hätte sich nicht ausreichend gewehrt? Man muss vorher das Einverständnis einholen, sonst sollte man sich strafbar machen.

      2. Das mit der "Ehre" von der du sprichst, ist mir absolut schleierhaft. Ich habe keine Ehre, bei der ich lieber vergewaltigt werden möchte, als dass jemand mich vorm Sex fragt, ob ich das auch möchte.

      3. Nachfragen kann sehr erotisch sein, wenn beide Lust haben. Das sollte man den Forenmitgliedern hier aber nicht erklären müssen :D

      4. Wenn einer von beiden keine Lust hat, wird das Ganze selbstverständlich weniger erotisch. Aber dann hast gerade herausgefunden, dass dein Partner keinen Sex möchte und dann ist absolut zweitrangig, wie erotisch es ist.

      5. "Die für mich interessante Frage wäre also ob die Frauen die von solchen Ansinnen betroffen sind diese neue Anforderung einer ausdrücklichen Zustimmung wirklich begrüßen und in welchem Ausmaß."
      Ja, ich begrüße die neue Anforderung.
      Ungefähr in dem Ausmaß:
      Das sollte eine absolute Selbstverständlichkeit sein und es ist mir schleierhaft warum Menschen das anders sehen könnten. Ist es denen egal, ob der Partner will oder nicht? Haben sie Angst vor Ablehnung? Haben sie Angst die "Stimmung zu zerstören"? Einverständnis einholen gehört zum absoluten 1x1 der Sexualität.
      Es hat sich an der Rechtslage nicht wirklich geändert und wie der Link von JamieLyn zeigt, ist auch die schwedische Gesetztesänderung keine gravierende Änderung. Wohl aber landet das Thema in der Gesellschaft. Vor 5 Jahren hätte man so etwas wie die App LegalFling nicht für möglich gehalten. LegalFlingt ermöglicht die Dokumentation von Einvernehmlichkeit. Wobei die App auch nur ein Showcase für eine niederländiche Firma ist, die gerade auf dem Blockchain-Hype surft. Aber auch die Idee muss man erst mal haben.

      Wer den Artikel bei meedia.de noch nicht gelesen hat, sollte es tun. Ich finde ihn sehr aufschlussreicht und zeigt, dass wir ein Problem mit den Medien haben. Der Ausdruck "Lügenpresse" ist falsch, aber eine weitestgehend unkritische Betrachtung ist ebenso falsch.
      Ich habe nicht abgestimmt.

      Horst schrieb:

      Meiner Erfahrung nach ist es für Frauen eine Frage der Ehre genau diese ausdrückliche Zustimmung nicht zu formulieren.
      Sehr interessant. Ich frage mich gerade, woher du diese Aussage nimmst. Kannst du diese sogenannten "Erfahrungen" erklären bzw. dokumentieren?

      Unabhängig von dem erwähnten Artikel möchte ich darauf hinweisen, dass gerade eine NICHT ausdrücklich ausgesprochene Zustimmung zu Problemen führt.

      Denn gerade nach einer Vergewaltigung bzw. unerwünschten sexuellen Handlung wird häufig als erstes gefragt, ob man wirklich "Nein" gesagt hat.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.

      Horst schrieb:

      Daraus ergibt sich nicht nur eine leicht zu handhabende Waffe bei Streitigkeiten sondern auch eine neue Anforderung für Frauen.
      Meiner Erfahrung nach ist es für Frauen eine Frage der Ehre genau diese ausdrückliche Zustimmung nicht zu formulieren.

      Die für mich interessante Frage wäre also ob die Frauen die von solchen Ansinnen betroffen sind diese neue Anforderung einer ausdrücklichen Zustimmung wirklich begrüßen und in welchem Ausmaß.
      Ich habe nicht abgestimmt, weil ich auch mehrere Sachen nicht verstehe:

      1.
      Warum ist es für Frauen eine Frage der Ehre, nicht zu sagen, dass sie auch Sex möchte? Weil sie Frauen, die genau das tun, für unehrenhaft halten? Oder, anders formuliert, für Schlampen?
      Ich persönlich habe iü tatsächlich damit Probleme, laut zu sagen, dass ich Sex mit einem Mann möchte, :rot: . Nicht, weil es an meiner Ehre kratzen würde, sondern weil das Thema für mich schambehaftet ist (nicht Sex an sich, sondern dass ICH Sex mit meinem Gegenüber haben möchte), ich eine Heidenangst vor einem "Nein" hätte und, ja, auch, weil ich devot bin und daher so etwas nicht machen möchte. Wenn Dom es verlangen würde, ok, dann würde es wohl über meine Lippen kommen. Ich zeige es aber lieber, als dass ich es sage.

      2.
      Welche Frauen wären denn Deiner Meinung nach von solchen Ansinnen betroffen? Wären das nicht alle?
      Meinst Du mit "solchen Ansinnen" die Zustimmung?
      Wie soll diese Zustimmung iü aussehen? Muss Frau schriftlich vorher bestätigen, dass sie auch Sex möchte? Und wie weit der Sex dann gehen soll?
      Was ist, wenn er sie vorher dazu zwingt? Auch die Möglichkeit besteht leider.
      Bitte nicht falsch verstehen, aber ich finde das alles sehr kompliziert und verschnörkelt (oder zu kurz?) formuliert. Oder ich bin einfach zu blöd, :ninja: .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Lieber @Horst auch ich , ebenfalls etwas älter und an sich konservativ, habe Ende der 80ziger Jahre für einen sehr gut aussehenden, gepflegten Jurastudenten ( die gibt es auch als Sub :) )
      folgenden Text auf ein Blatt Papier geschrieben, weil er immer wieder nachfragte, ob ich auch wirklich einverstanden wäre mit ihm Sex zu haben.

      Ich ( Klarnamen) bestätige hiermit, dass ich bei vollem Bewusssein und nüchtern mich extra geduscht,geschminkt und schön angezogen habe,um mit Herrn Xxxxx
      einvernehmlich Sex mit Geschlechtsverkehr zu haben.

      Name Datum. Ort Unterschrift


      nie wieder habe ich einenJuristen. etwas so glücklich in einen Kanzleisafe legen sehen.
      Er hat das Papier erst in die Kanzlei seines Vaters gebracht, Briefumschlg, Name Vermerk privat


      und
      mich dann zu sich nach Hause genommen :D

      Feuerpferd schrieb:

      Warum ist es für Frauen eine Frage der Ehre, nicht zu sagen, dass sie auch Sex möchte?

      ..........
      Ich persönlich habe iü tatsächlich damit Probleme, laut zu sagen, dass ich Sex mit einem Mann möchte, :rot: .
      ..........
      Welche Frauen wären denn Deiner Meinung nach von solchen Ansinnen betroffen? Wären das nicht alle?
      Hallo Feuerpferd,

      es würde glaubwürdigere Ergebnisse liefern wenn Du die Frage nach der Ehre an Frauen richten würdest. Wie immer man diesen Umstand den ich mit "Frage der Ehre" umschrieben habe nun benennt, ich denke es gibt ihn, also den Umstand das Männer von Frauen keine so eindeutige Bestätigung bekommen würden wie dieses schwedische Gesetz es vorschreibt.

      Nicht betroffen sind Frauen an die kein sexuelles Interesse gerichtet wird.

      Der Wunsch nach Bestätigung dieses subjektiven Eindrucks ist der Grund für meine Umfrage.

      Horst

      Horst schrieb:

      Meiner Erfahrung nach ist es für Frauen eine Frage der Ehre genau diese ausdrückliche Zustimmung nicht zu formulieren.
      Ich fühle mich ehrenwert behandelt, wenn ich aktiv (mit)bestimme, ob und mit wem ich Sex habe, und wenn mein Gegenüber Interesse daran zeigt, ob ich will.

      Ich empfinde es als Angriff auf meine Ehre und als Grund, sofort das Bett zu verlassen, wenn kein Interesse daran gezeigt wird, ob ich Sex will.

      Und ich empfinde es auch als Ehre, wenn der Mann mir deutlich mitteilt, dass er mich will, und empfinde es als weniger ehrenvoll, wenn er nur passiv rumliegt und ich mich auf ihn rollen muss, weil er sonst nichts tut von sich aus. Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass ich je mit einem Mann schlafen will, der mich sexier fände, wenn ICH nur rumlieg und ihn mir nicht ebenso gern und willig nehmen will wie er mich ;)
      Ich möchte mich für meinen Tonfall (Schreibfall?) entschuldigen. Ich find es nur so fürchterlich, dass so eine falsch weitergegebene Info dann immer noch weitergetragen und noch größere Kreise zieht. Aber ich sehe jetzt auch, dass man da wohl scheinbar immer noch aufklären muss.

      Zum Beispiel auch, dass es in dem Gesetz nicht ausschließlich um Männer geht.
      Ach und das deutsche Gesetz verlangt doch eh das selbe: Sexualstrafrecht, was denkt ihr über die aktuellen oder auch möglichen Änderungen?

      In einer Partnerschaft hab ich kein Problem damit auch mal deutlich zu sagen, dass ich Lust auf Sex hab. Ich fänd die Frage "Willst du mich?" / "Willst du, dass ich dich f***?" im richtigen, auffordernden Tonfall aber auch ein ganz nettes Vorspiel für das erste Mal. Ist gleich ein bisschen Machtgefälle. :D

      Horst schrieb:

      denke es gibt ihn, also den Umstand das Männer von Frauen keine so eindeutige Bestätigung bekommen würden wie dieses schwedische Gesetz es vorschreibt.

      (sorry aber zitieren am Handy... Naja)

      Soweit ich das mitbekommen habe, geht es bei dem Gesetz einfach nur darum, dass es kein eindeutiges Nein sein muss um einen übergriff als Vergewaltigung gelten zu lassen. Sprich, ich muss sichergehen können, dass mein Partner auch wirklich will, bevor es zur Sache geht.
      Mal ehrlich, wenn es einen interessiert ist das nun wirklich keine große Kunst.
      Im Zweifelsfall fragt man eben. Wenn auf ein "na hast du Lust?" keine Begeisterung durchdringt ist der Partner meistens nicht begeistert von der Idee. Ich bin selber da nicht so unbedingt der große Redner auf dem Gebiet aber ein eindeutiges Ja krieg ich schon noch raus wenn ich bock hab.
      Also im rein vom Prinzip her, sagt das Gesetz nur aus dass Leute miteinander Sex haben sollen und nicht einer Sex hat und der andere macht eben mit.
      Sätze wie "ach zier dich nicht so" sind eben jetzt nicht mehr erlaubt. Allerdings gibt es kaum was unsexieres als einen Mann, der Versucht, einen zum Geschlechtsverkehr zu überreden (wenn man sowas raushaun muss ist doch eigentlich schon klar dass der Partner eigentlich keine Lust hat).
      Aber man kann sich auch das Leben schwerer machen als es ist. Bei denen die sich gerade so drüber aufregen frag ich mich allerdings schon ob es wirklich zuviel verlangt ist, Interesse an der Stimmung des Gegenübers zu haben.
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.

      Horst schrieb:

      ich denke es gibt ihn, also den Umstand das Männer von Frauen keine so eindeutige Bestätigung bekommen würden wie dieses schwedische Gesetz es vorschreibt.
      Hmmm , woran liegt das wohl
      an dieser scheiss verlogenen Doppelmoral

      nein, meine Ehre ist nicht verletzt wenn ich klar sage ich will sex, weshalb wieso warum sollte das so sein?
      Welche Ehre sollte das sein? Die Ehre von der sittsamen Frau, welche kein Recht auf Geilheithat, weil nur Schlampen geil sind , die Ehre der , die nur als ehrenvoll gelten wenn sie verschämt den Kopf senken, weil Frauen eben nicht ehrenvoll sind wenn sie sagen ich hab Lust zu f..... ?



      Egal jetzt ob feste Partnerschaft, oder auch ein Flirt

      In einer festen Partnerschaft kann einen der Partner evntl sogar ohne große Worte lesen, aber bei jemanden den ich erst neu kennengelernt hab, um so wichtiger das wirklich eine klare ja ich will Äusserung zu erkennen ist

      ich selber habe kein Problem damit auch von mir aus zu sagen das ich sex wollte, als erster aktiver Part in der Kommunikation, aber auch Frauen denen es evntl schwer fällt von sich aus diesen ersten Schritt zu gehen, glaub ich können auf eine Frage, oder Ansage eine Antwort geben.
      Was heißt denn eigentlich „ausdrückliche Zustimmung“? :gruebel:

      Ich kann mich nicht erinnern, schon mal sexuelle Handlungen mit einer Frau vollzogen zu haben, die ihre Zustimmung nicht gab. Andernfalls hätte das wohl auch für mich Konsequenzen gehabt.

      Würden Frauen, welche die Rechtslage nicht nutzen, sich anders verhalten, wenn sie vorher einen Vertrag geschlossen hätten?

      Wird es in Zukunft neben den Kondomautomaten auch Automaten für Vertragsformulare geben?

      Da kommt mir gerade eine Idee :thumbsup: ..... ich muss mal schnell weg... :lesen:

      bastet schrieb:

      Welche Ehre sollte das sein? Die Ehre von der sittsamen Frau, welche kein Recht auf Geilheithat, weil nur Schlampen geil sind , die Ehre der , die nur als ehrenvoll gelten wenn sie verschämt den Kopf senken, weil Frauen eben nicht ehrenvoll sind wenn sie sagen ich hab Lust zu f..... ?
      Das mag für dich so gelten.
      Allgemein, denke ich diese Haltung ist in den meisten Köpfen. Auch in den meisten weiblichen Köpfen.

      Horst
      Ich hatte persönlich paar Begegnungen, aber ohne Sex, nach denen die Männer mich überzeugen wollten, dass es zwischen uns gefunkt hätte und ich einfach Angst hätte zu meinen Gefühlen zu stehen. Es waren alles etwas ältere Herren, ca 10 Jahre unterschied. Ich fand es schon lüstig, wie sie daran behaarten :D
      Also es sitzt noch viel Quatsch in irgendwelchen Köpfen. Die gefärlichste Vorstellung mMn ist tatsächlich die, dass Frauen mit dem "Nein" kokettieren wollen. Sie würden "Nein" sagen und "Ja" meinen.