Ich bin auch in einer Beziehung inkl. DS.
Wir haben uns auch mit dem Problem rumgeschlagen. Unsere Lösung ist so... Wir führen eine "normale" Beziehung. Wenn wir aber Lust auf mehr haben,dann haben wir ein Codewort. Wird es ausgesprochen und erwidert,dann wird innerlich der Knopf umgedreht und wir befinden uns im DS "Modus".
Mit der Zeit vermischt sich das ganze ein bisschen,aber so konnten wir den Frust zwischen wollen aber nicht richtig können beiseite legen.
Irgendwie schwierig zum erklären,hoffe du verstehst wie ich meine.

Hallo Korra96, vielleicht könnte es helfen, dass Sub eine Maske tragen muss, wenn man spielen will. Wenn das Gesicht der "Geliebten" nicht zu sehen ist, könnte Dom sich möglicherweise dann mehr auf "seinen Job " konzentrieren. Und auch Sub könnte hinter einer Maske vielleicht besser ins Spiel hinein kommen.

Hallo @Korra96,

ich denke, ich kann mich da ganz gut hineinversetzen, da es meinem Herrn zu Anfang ähnlich ging wie von dir beschrieben. Und es kommt auch heute noch immer mal wieder durch. Diese Schwierigkeiten sind mir also vertraut, wenn auch nicht von meiner Seite.

Bei ihm taten sich sehr zwiespältige Gedanken und Gefühle auf: 'Ich kann doch mit der Frau, die ich liebe, nicht SO reden/umgehen!?' oder 'Das ist doch meine Liebste, meine Maus, die will ich behüten und beschützen -die kann ich doch nicht schlagen, der will ich doch nicht weh tun!'. Tja... Doch, kann er wohl -und doch, will er wohl...

Nachvollziehbare Gedankengänge, wie ich finde. Je nach Persönlichkeit, bisherigen Erfahrungen und Art der Beziehung, gehören sie (anfangs) vielleicht einfach dazu und sind Teil der gemeinsamen Entwicklung. Sie abzulegen ist ein Prozess, der seine Zeit braucht.

Vielleicht ist es aber einfacher zu lösen, als es scheint: Zum einen ist es sicher wichtig, dass über eure Schwierigkeiten/Bedenken redet und sie einfach mal in aller Deutlichkeit aussprecht. Dann könnt ihr versuchen euch diese Ängste und Zweifel zu nehmen, indem ihr euch gegenseitig darin bestärkt, dieses und jenes einfach genauso auszuleben wie ihr es aus Spielbeziehungen kennt -darin, dass es ok ist, das zu tun, weil es euch schließlich gut tut, es eurer Neigung entspricht, ihr danach verlangt und ja auch beide etwas davon habt.

Ich glaube, was zum anderen wirklich helfen kann, ist ein Ändern der Einstellung und der Betrachtungsweise. Wenn ihr es mit dem Gedanken 'BDSM in Kombination mit Liebe- das ist mal was völlig anderes, könnte kompliziert werden...' angeht, schwingt da gleich von Beginn an Unsicherheit mit. Man kann es doch auch so sehen: 'Feste Beziehung und BDSM in einem -was für ein Geschenk! Besser geht es nicht!'. Verstehst du, worauf ich hinaus will? Mit so einer Einstellung ist gleich etwas Positives da, Neugierde, Gemeinsamkeit, Vorfreude...

Der Blickwinkel ist entscheidend, denke ich. Warum denn '...weil zwar Sub jedoch auch Freundin'? Warum nicht '...meine Freundin ist auch meine Sub'? Ist es nicht toll, so viel in einem Menschen zu finden? Jemand, den man liebt, der einem wirklich vertraut ist, mit dem man Zweisamkeit genießt, Gemeinsamkeiten hat, zusammen Spaß hat und seine Neigung auslebt -das ist doch eine wahre Bereicherung für die Beziehung und macht sie noch vielseitiger und 'größer'!

BDSM ist etwas sehr Intimes und kann sehr viel zusätzliche Nähe schaffen, auch wenn es im 'Spiel' vielleicht anders aussieht. Meinen Liebsten/Herrn und mich hat BDSM noch deutlich näher zusammengeführt, die Gefühle und die Leidenschaft intensiviert und die Beziehung gestärkt. In Bezug auf seine oben erwähnten, zwiespältigen Gefühle hat ihm wohl am meisten die Erkenntnis geholfen, dass BDSM und Liebe einander überhaupt nicht ausschließen -egal was wir da machen und egal wie 'hart' es manchmal auch zugehen mag- und dass es weder die Liebe noch das Vertrauen oder die Achtung voreinander schmälert. Eher im Gegenteil -dass es unsere Verbindung noch stärkt, weil wir immer wieder neue Facetten am anderen kennenlernen, teils wirklich extreme Gefühle und Zustände miteinander erleben und teilen, uns unglaublich nah sind und uns gegenseitig ein ganz großes Geschenk damit machen, uns dem anderen mitsamt unserer Lust, unseren Bedürfnissen, Fantasien, Wünschen, Sehnsüchten und Vorlieben zu zeigen und hinzugeben.

Wäre das vielleicht ein Ansatz für euch? Dass ihr euch öfter mal bewusst darin bestärkt und dazu ermutigt, was-auch-immer zu tun und deutlich sagt, dass es euch gefällt (oder auch nicht) und ihr somit ja auch beide etwas davon habt. Könnte helfen, Hemmungen abzubauen.
Und dass ihr das Ganze eben aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, nämlich dass es eher ein Plus für eure Beziehung ist/sein kann und diese nicht unbedingt verkomplizieren muss.

Du schriebst, ihr führt erst seit Kurzem eine Beziehung. Gebt euch ruhig ein bisschen Zeit für alles. Ihr werdet wohl erstmal die Neigung, die Wünsche und die Reaktionen des jeweils anderen kennenlernen müssen, um euch in eurer 'Rolle' wirklich sicher fühlen zu können. Wie gesagt, es ist ein Prozess, eine spannende Entwicklung und ihr werdet euch mit der Zeit sicher aufeinander 'einspielen' (Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Wortspiele liebe? ;))!

Ich kenne es nicht auf Sub-Seite, da ich einen anderen Gedankengang habe:

Es wird eben aus dem Grund der Liebe und Zuneigung gedient. Ohne dieses könnte ich das nicht. Vielleicht hilft es euch das bewusst zu machen, dass ihr dies tut weil der andere es mag und möchte. Ihr tut ja nichts gegen den Willen des anderen. Im Endeffekt tut ihr euch aktuell "nicht gut" und reagiert wider eurer Natur.
Liebe und BDSM schließen sich nicht aus, sondern geben euch die Möglichkeit es besonders zu machen.