Abigail schrieb:
Mich würde interessieren was ihr darüber denkt.
Tja, warum reagieren manche Menschen intolerant und/oder voller Neid, sobald etwas den eigenen Horizont überschreitet ?
Ich denke, dass da mehrere Faktoren denkbar sind.
Manche Menschen neigen dazu, etwas engstirnig von sich auf andere zu schließen - so nach dem Motto: "Was ich selbst nicht kenne, kann ja nicht gut sein."
Vielleicht übersteigt auch manches die eigene Vorstellungskraft...Denkbar wäre auch, dass sie sich von ihren eigenen Gefühlen und Befürchtungen leiten und ängstigen lassen.
Oder - noch schlimmer: "Warum schaffen sie etwas, was ich nicht schaffe? Wie kann das angehen? Das kann ja nicht mit rechten Dingen zugehen!" Das Denkmuster geht dann so ein wenig in Richtung Neid und Missgunst; haben wir selbst unzählige Male passiv erlebt und jedes Mal überstanden . Und dann wird gesucht und gestöbert und geschaut, ob sich nicht irgendwo eine vermeintliche Angriffsfläche bietet, um das eigene Weltbild (des gefühlten 'Angreifers') nicht ins Wanken zu bringen.
Damit einher geht die Unfähigkeit sich zu vergegenwärtigen, dass mehrere Dinge parallel nebeneinander existieren können. Es muss nicht das Eine heruntergewürdigt werden, um das Andere zu legitimieren. In meinen Augen ist es eine Kompetenz, verschiedene Sachverhalte mit Hilfe eines "und" anstatt eines "oder" zu verbinden. Vielleicht kann man es in einem überspitzten Gedankengang als 'Selbstbewusstsein' deklarieren: Ich bin mir meiner Selbst bewusst; weiß, wer ich bin und was ich will; fühle mich somit nicht durch die Existenz von etwas Anderem gestört oder bedroht. Es 'darf' neben mir etwas anderes geben ohne dass ich mich 'verteidigen' muss.
Dabei will ich notwendige Kontroversität nicht absprechen.
Aber Meinungsvielfalt sollte nicht in Folge der Abrede von Bedürfnissen, Wünschen und Gefühlen anderer Menschen vonstatten gehen .