Syphilis (aka Lues oder „harter Schanker“)
Was ist Syphilis:
Syphilis ist (in Deutschland) eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und sie ist meldepflichtig. Es handelt sich um eine chronische, zyklisch verlaufende Infektionskrankheit mit Auswirkungen auf den gesamten Organismus und ernste (Spät-) Folgen sind möglich.
Die Syphilis kommt weltweit vor, in Osteuropa macht sich seit 1990 ein größerer Anstieg bemerkbar, aber auch in Mittel- und Westeuropa ist mittlerweile wieder ein Anstieg der gemeldeten Erkrankungsfälle zu verzeichnen, insbesondere seit 2010.
Die Zahl der gemeldeten Krankheitsfälle in Deutschland stieg 2011 auf 3.700 Erkrankungen pro Jahr an, 2012 auf 4.400, 2014 auf 5.700 und 2016 bereits auf ca. 7200.
Die meisten Neuerkrankungen geschehen im Alter von 25 bis 50 Jahren und 90% der Infizierten sind Männer.
Gehäuft tritt die Syphilis als zusätzliche Infektion Ko-Infektion) bei HIV-Infizierten auf, ,meist bei Männern, die Sex mit Männern haben (genannt MSM, bisexuelle und homosexuelle Männer).
Die Syphilis wird eingeteilt in Stadien, auf die wir später noch genauer eingehen:
Syphilis I (Primärstadium) und Syphilis II (Sekundärstadium). Beide bilden die Frühsyphilis.
Eine mögliche Latenzphase kann anschließen (ein Zeitintervall ohne Krankheitssymptome, aber auch ohne Ausheilung, die Syphilis „ruht“ in dieser Phase lediglich).
Syphilis III (Tertiärstadium) und Syphilis IV (Quartiärstadium, auch Spätsyphilis oder Neurosyphilis/Neurolues genannt).
Ein Teil der Infektionen zeigt nie Krankheitszeichen. 25% der an Syphilis I Erkrankten erkranken auch an Syphilis II oder (auch) III, jedoch 50% der an Syphilis II Erkrankten erkranken später an Syphilis III.
Das bedeutet: Ein Teil der Infektionen verläuft gänzlich asymptomatisch (also ohne erkennbare Krankheitszeichen) und bei vielen Verläufen werden nicht alle Stadien symptomatisch und der Erreger bleibt in der Latenz, also verborgen – er ruht quasi. So kann z.B. Stadium II durchaus fehlen oder Stadium III tritt nie auf. Insgesamt heilen aber nur ca. 30% der Infektionen spontan gänzlich aus.
Erreger ist Treponema pallidum, ein spiralförmiges Bakterium.
Welche Symptome gibt es bei Syphilis?
Die Syphilis gehört zu den sogenannten „Chamäleon-Krankheiten“. Das bedeutet, sie ist sehr wenig charakteristisch in ihren Symptomen, sie können alle auftreten oder nur eines. Ferner sind gänzlich asymptomatische Verläufe möglich, d.h. wir finden keinerlei Symptome.
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome) liegt i.d.R. bei 1 bis 3 Wochen, aber es sind auch bis zu 90 Tage möglich.
Die Syphilis wird - wie bereits erwähnt - in Stadien unterteilt und diese werden nachstehend der Reihe nach erläutert (Wir nennen die Stadien hier Syphilis I, Syphilis II etc.; in der Fachliteratur verwendet man oft den Begriff Lues I, Lues II etc):
Syphilis I:
Die Eintrittspforte des Bakteriums liegt in aller Regel an der Haut oder Schleimhaut von Penis, weiblichen Schamlippen, Gebärmutterhals, Mundbereich (Lippen, Mundhöhle), After, Enddarm, Finger etc.
Dort entsteht ein „syphilitischer Primäraffekt“ (oder Primärkomplex, diese Symptome treten immer gemeinsam auf), dieser wird jedoch leicht und oft übersehen. Er besteht aus:
Syphilis II:
Diese Phase beginnt ca. 1 – 3 Monate (seltener auch 6 Monate) nach Erstinfektion und kann bis zu 5 Jahren andauern. Hier finden sich primär Hautsymptome beim Erkrankten.
Und wieder gilt: Alles kann, aber nichts muss bei Syphilis!
Ebenso können in dieser Phase Knochen, Muskeln und weitere Organe wie Gehirn, Lunge, Leber etc. betroffen sein.
Bei schlechter Abwehrlage des Patienten kann es jedoch zu einer Lues maligna kommen, der „bösartigen Syphilis“, bei welcher die Ausschläge größer sind und geschwürig aufbrechen.
Latenzphase: Phase ohne Krankheitssymptome. Die Krankheit kann in eine Latenzphase eintreten die Jahre bis lebenslang andauert. Man sagt auch „Die Syphilis schläft, aber sie stirbt nicht!“
Syphilis III:
Diese Phase ist durch die Penicillin-Behandlungen unserer Zeit sehr selten geworden und kann ca. 5 bis sogar noch 50 Jahre nach Erstinfektion auftreten.
Es kann zu folgenden Symptomen kommen: -Gummenbildung (gummiartige Geschwulste innerhalb des Körpers), dadurch Zerstörung der Knochen und Bildung einer charakteristischen Sattelnase (innerliches Zersetzen, dadurch Einfallen der Nase)
Hier findet sich eine Rückenmarksschwindsucht mit Degeneration der Hirnstränge, dies führt zu einschießenden Schmerzen in alle Bereiche des Körpers, Sensibilitätsstörungen und Bewegungsstörungen. Die Schmerzen können überall und unmittelbar auftreten. Auch kann es zu einer chronischen Hirn- oder Hirnhauthautentzündung kommen, was wiederum zu einer fortschreitenden Hirnerweichung führt. Nun finden sich alle vorstellbaren neurologischen Symptome bis hin zur absoluten Demenz.
Sonderfall: Lues connata – angeborene Syphilis:
Diese wird während der Schwangerschaft von der infizierten Mutter über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen. Die Mutter könnte beispielsweise im unbemerkten Latenzstadium sein und nichts von der Infektion wissen.
Findet die Infektion des Embryos vor dem 5. Schwangerschaftsmonat statt, so kann es gehäuft zu Abort, Totgeburten oder Frühgeburten kommen.
Bei Infektion nach dem 5. Schwangerschaftsmonat kommt es beim Kind zu den üblichen Symptomen der Spätsyphilis wie Sattelnase, blutigem Dauerschnupfen, Störungen des zentralen Nervensystems etc.
Was ist Syphilis:
Syphilis ist (in Deutschland) eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und sie ist meldepflichtig. Es handelt sich um eine chronische, zyklisch verlaufende Infektionskrankheit mit Auswirkungen auf den gesamten Organismus und ernste (Spät-) Folgen sind möglich.
Die Syphilis kommt weltweit vor, in Osteuropa macht sich seit 1990 ein größerer Anstieg bemerkbar, aber auch in Mittel- und Westeuropa ist mittlerweile wieder ein Anstieg der gemeldeten Erkrankungsfälle zu verzeichnen, insbesondere seit 2010.
Die Zahl der gemeldeten Krankheitsfälle in Deutschland stieg 2011 auf 3.700 Erkrankungen pro Jahr an, 2012 auf 4.400, 2014 auf 5.700 und 2016 bereits auf ca. 7200.
Die meisten Neuerkrankungen geschehen im Alter von 25 bis 50 Jahren und 90% der Infizierten sind Männer.
Gehäuft tritt die Syphilis als zusätzliche Infektion Ko-Infektion) bei HIV-Infizierten auf, ,meist bei Männern, die Sex mit Männern haben (genannt MSM, bisexuelle und homosexuelle Männer).
Die Syphilis wird eingeteilt in Stadien, auf die wir später noch genauer eingehen:
Syphilis I (Primärstadium) und Syphilis II (Sekundärstadium). Beide bilden die Frühsyphilis.
Eine mögliche Latenzphase kann anschließen (ein Zeitintervall ohne Krankheitssymptome, aber auch ohne Ausheilung, die Syphilis „ruht“ in dieser Phase lediglich).
Syphilis III (Tertiärstadium) und Syphilis IV (Quartiärstadium, auch Spätsyphilis oder Neurosyphilis/Neurolues genannt).
Ein Teil der Infektionen zeigt nie Krankheitszeichen. 25% der an Syphilis I Erkrankten erkranken auch an Syphilis II oder (auch) III, jedoch 50% der an Syphilis II Erkrankten erkranken später an Syphilis III.
Das bedeutet: Ein Teil der Infektionen verläuft gänzlich asymptomatisch (also ohne erkennbare Krankheitszeichen) und bei vielen Verläufen werden nicht alle Stadien symptomatisch und der Erreger bleibt in der Latenz, also verborgen – er ruht quasi. So kann z.B. Stadium II durchaus fehlen oder Stadium III tritt nie auf. Insgesamt heilen aber nur ca. 30% der Infektionen spontan gänzlich aus.
Erreger ist Treponema pallidum, ein spiralförmiges Bakterium.
Welche Symptome gibt es bei Syphilis?
Die Syphilis gehört zu den sogenannten „Chamäleon-Krankheiten“. Das bedeutet, sie ist sehr wenig charakteristisch in ihren Symptomen, sie können alle auftreten oder nur eines. Ferner sind gänzlich asymptomatische Verläufe möglich, d.h. wir finden keinerlei Symptome.
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome) liegt i.d.R. bei 1 bis 3 Wochen, aber es sind auch bis zu 90 Tage möglich.
Die Syphilis wird - wie bereits erwähnt - in Stadien unterteilt und diese werden nachstehend der Reihe nach erläutert (Wir nennen die Stadien hier Syphilis I, Syphilis II etc.; in der Fachliteratur verwendet man oft den Begriff Lues I, Lues II etc):
Syphilis I:
Die Eintrittspforte des Bakteriums liegt in aller Regel an der Haut oder Schleimhaut von Penis, weiblichen Schamlippen, Gebärmutterhals, Mundbereich (Lippen, Mundhöhle), After, Enddarm, Finger etc.
Dort entsteht ein „syphilitischer Primäraffekt“ (oder Primärkomplex, diese Symptome treten immer gemeinsam auf), dieser wird jedoch leicht und oft übersehen. Er besteht aus:
- schmerzloser Ulcus durum („harter Schanker“): ein sehr kleines Geschwür, ca. Erbsengroß, schinkenfarben und hoch infektiös, welches aus einem kleinen, hirsekorngroßen Knoten entsteht. Das Geschwür ist geruchslos, wallartig begrenzt und recht hart. Im Genitalbereich ist es in der Regel schmerzlos, in anderen Bereichen, z.B. am Mund kann es jedoch Schmerzen verursachen.
- die Lymphknoten in der Region des Geschwüres schwellen nach ca. einer Woche zusätzlich an. Sie werden hart, schmerzlos und sind verschieblich.
Syphilis II:
Diese Phase beginnt ca. 1 – 3 Monate (seltener auch 6 Monate) nach Erstinfektion und kann bis zu 5 Jahren andauern. Hier finden sich primär Hautsymptome beim Erkrankten.
Und wieder gilt: Alles kann, aber nichts muss bei Syphilis!
- Fieber mit grippeähnlichen Symptomen
- Lymphknotenschwellungen am ganzen Körper
- masernähnlicher Ausschlag (stammbetont, d.h. im Bereich des Hirnstammes und der Wirbelsäule)
- Roseolen: generalisierter (= überall auftretender), juckender Hautausschlag, der auch die Handinnenflächen und Fußsohlen betrifft, sehr infektiös!
- breite, nässende, ebenfalls hochinfektiöse Hautknoten im Achsel-, Genital- oder Anusbereich (Candylomata lata)
- fleckförmige Unterpigmentierung der Haut, v.a. im Halsbereich („Halsband der Venus“, wie eine Art Perlenkette)
- mottenfraßähnlicher Haarausfall
- weißliche Papeln (Knötchen) an der Mund- und Genitalschleimhaut
Ebenso können in dieser Phase Knochen, Muskeln und weitere Organe wie Gehirn, Lunge, Leber etc. betroffen sein.
Bei schlechter Abwehrlage des Patienten kann es jedoch zu einer Lues maligna kommen, der „bösartigen Syphilis“, bei welcher die Ausschläge größer sind und geschwürig aufbrechen.
Latenzphase: Phase ohne Krankheitssymptome. Die Krankheit kann in eine Latenzphase eintreten die Jahre bis lebenslang andauert. Man sagt auch „Die Syphilis schläft, aber sie stirbt nicht!“
Syphilis III:
Diese Phase ist durch die Penicillin-Behandlungen unserer Zeit sehr selten geworden und kann ca. 5 bis sogar noch 50 Jahre nach Erstinfektion auftreten.
Es kann zu folgenden Symptomen kommen: -Gummenbildung (gummiartige Geschwulste innerhalb des Körpers), dadurch Zerstörung der Knochen und Bildung einer charakteristischen Sattelnase (innerliches Zersetzen, dadurch Einfallen der Nase)
- Gefäßentzündungen
- Hirnhautentzündung, Lähmungen
- auch oft Herzbeteiligung
Hier findet sich eine Rückenmarksschwindsucht mit Degeneration der Hirnstränge, dies führt zu einschießenden Schmerzen in alle Bereiche des Körpers, Sensibilitätsstörungen und Bewegungsstörungen. Die Schmerzen können überall und unmittelbar auftreten. Auch kann es zu einer chronischen Hirn- oder Hirnhauthautentzündung kommen, was wiederum zu einer fortschreitenden Hirnerweichung führt. Nun finden sich alle vorstellbaren neurologischen Symptome bis hin zur absoluten Demenz.
Sonderfall: Lues connata – angeborene Syphilis:
Diese wird während der Schwangerschaft von der infizierten Mutter über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen. Die Mutter könnte beispielsweise im unbemerkten Latenzstadium sein und nichts von der Infektion wissen.
Findet die Infektion des Embryos vor dem 5. Schwangerschaftsmonat statt, so kann es gehäuft zu Abort, Totgeburten oder Frühgeburten kommen.
Bei Infektion nach dem 5. Schwangerschaftsmonat kommt es beim Kind zu den üblichen Symptomen der Spätsyphilis wie Sattelnase, blutigem Dauerschnupfen, Störungen des zentralen Nervensystems etc.