Eine Strafe darf keinen Spaß machen - wirklich?

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      Dann trau ich mich jetzt auch mal zu schreiben, nachdem ich nun schon einige Jahre nur mitlese.

      Wenn ich es dem Herrn wert bin, mich zu bestrafen, empfinde ich dies als Geschenk.
      Es bedeutet mir, Er nimmt mich und meinen Wunsch, Ihm zu dienen und zu gehorchen ernst.
      Auch ich vergesse oftmals, im Eifer des Gefechts, meine Regeln oder der Kopf lässt sich nicht abschalten und ich denke zuviel, statt einfach zu machen.
      Wenn dann die Strafe folgt weiß ich, der Herr gibt mich nicht auf.
      Dafür bin ich dankbar.
      Wenn man dafür das Wort "Strafe" benutzt, ist es dann nicht so, dass, wenn sie dem/der Bestraften Spaß macht, das alles ein Widerspruch in sich ist?

      Ich erinnere an ein Gespräch auf einem Stammi, wo eine Sub sagte:
      "Wenn er mich nicht einmal in der Woche richtig durchhaut, dann steig ich ihm aber sowas von auf´s Dach, ich will schließlich auch meinen Spaß."

      Sei empfand das als geil und erregend, und nicht als Strafe, eher als das Gegenteil.

      Als Schlussfolgerung sprach sie aber in dem Zusammenhang auch nie von "Strafe", sondern empfand die Verweigerung zum -"Durchhauen" als solche.

      ddtih schrieb:

      "Wenn er mich nicht einmal in der Woche richtig durchhaut, dann steig ich ihm aber sowas von auf´s Dach, ich will schließlich auch meinen Spaß."
      Ich denke, man sollte auch schauen, wo ein Tread steht. Das obige Zitat gehört für mich eher ins SM als in DS, wo m. E. nicht das "Durchhauen", sondern eher das Machtgefälle im Vordergrund steht.
      Wenn zum Manifestieren des Machtgefälles eine Strafe notwendig ist wird sie erteilt.
      Guter Sex beginnt in ihrem Kopf :P
      Was hast du denn da an dem Beitrag nicht vestanden?

      Das war doch nur das, was diese besagte Dame dort wohl von sich gegeben hat.
      Das hätte genauso gut eine D/S Aufgabe sein können, nach dem Motto, wenn ich mich nicht hinknien darf, wenn ich ihm nicht dienen darf oder was auch immer.
      Das war ja offensichtlich vom Schreiber nur als Beispiel zusehen, weil er es in eben dieser Form mal gehört hat. Und es trifft den Kern der Eingangsfrage sehr gut, finde ich.

      Es geht doch um das Prinzip, wie oder was wird als Strafe empfunden, und soll, bzw. darf das Spaß machen.
      Und Strafe und Spaß, das ist nun mal ein Widerspruch in sich.
      Der leckerste Fisch ist immer noch die halb durchgebratene Scheibe aus der Kruppe einer rauhfutter-verzehrenden Großvieheinheit ( EU-Sprech für Rind, Kopfschüttel ).

      Alle elektronischen Bauelemente arbeiten intern mit Rauch. Kommt der Rauch raus, sind sie kaputt.
      Meine Partnerin und ich haben gestern Abend genau diese Frage aufgeworfen und diskutiert.

      Hintergrund: Ich habe per Zufall im Badezimmer ein Spielzeug gefunden, was dort nicht liegen sollte.

      Aber auch Hintergrundrauschen: Meine Partnerin hatte eine emotional sehr anstrengende Woche hinter sich.

      Was ist passiert:
      - Strafankündigung per Textnachricht
      - langsames Ankommen zu Hause zum Übergleiten ins Wochenende
      - Einigung auf Strafvollzug und Vollzug (sechs Hiebe mit frisch geschnittenen Zweig, ziemlich scharf)
      - danach GV im Sinne einer "Strafbenutzung"

      So weit, so gut. Nichts, was wir nicht auch schon so durchgeführt hatten.

      Abends beim tiefen Blick in die Augen ist es uns klar geworden, dass sie diese Strafe gar nicht gekickt hat. Es war eine "kalte Erregung" bei ihr, sprich, sie war erregt, aber sie ist innerlich nicht abgeholt worden.

      D/s geht bei uns nicht, ich kann zwar dominant sein und Dominanz ausstrahlen, aber ich bin kein Dom im Sinne einer D/s-Beziehung. Aber noch wichtiger, meine Partnerin ist submissiv unter S/m-Gegebenheiten, aber nicht submissiv im Sinne einer devoten D/s-Beziehung. Sprich, die selben Aktionen unter S/m funktionieren super, aber unter D/s null.

      Diese Strafe machte keinen Spaß.

      Daher wird es bei uns Strafen nicht geben, außer den heftig diskutierten, belachten und nicht ausgeführten, wenn meine Brat wieder stichelnd durch die Küche tänzelt und ich den Kochlöffel nicht schnell genug gegriffen bekomme. :squint: :love:

      (glücklicherweise hat sie stabile Küchenmöbel für die oft darauf folgenden FSK 18-Aktionen :yes: )

      Aber ja, ich kann mir vorstellen, daß es Paare gibt, denen Strafen Spaß machen, uns aber nicht.
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.

      Konse quenz schrieb:

      Wenn zum Manifestieren des Machtgefälles eine Strafe notwendig ist wird sie erteilt.
      Ich überlege grade ,was das für eine Beziehungsstruktur ist ,in dem der Dominante eine Strafe benötigt ,um seine Machtposition zu manifestieren? :pillepalle:
      Das Strafen dazu benutzt werden erzieherisch einzuwirken,um ein Verhalten abschrenkender Weise zu unterbinden ,ist mir noch einigermassen nachvollziehbar...

      für mich aber nicht lebbar,weil ich dauerhaft "Pressure" benötigen würde ,um sein Vorhaben/Anforderungen zu erfüllen...
      und bei mir da auch eher Frustration aufkommen würde, ihm nie genüge sein zu können... :yes:
      Ich wünschte mir daher eher ein positives zugewandtes Handling,das mir ermöglichen würde ,eben pünktlich zu erscheinen ,oder die Bude aufgeräumt zu haben...etc.

      Also mehr Hilfe zur Selbsthilfe durch die führende Stärke des Dom's ,um zum Ziel zu kommen
      ...als strafend auf mein Defizit "einzudreschen",um dann noch aufzuzeigen,dass ich so und so minderwertig bin.

      Steh ich auf Demütigen ,dann werde ich natürlich solche Situation nicht wirklich verändern wollen,sogar brauchen und auch provozieren ....
      Dann ist der "strafende Kontext" wohl einer ,denn ich sogar herbei sehne,teasen würde und dann wäre mein Verhalten auch stückweise ein "Topping from the Bottom"...und würde mich definitiv befriedigen.

      Ich glaube ,dass man Dein aufgezeigtes,gewähltes,strafendes Verhalten nur transparent Verstehen kann ,
      wenn man den Gegenpart -ihre Denkweise und Gefühlsebene,sowie ihre Motivation kennt submissive und/oder devot zu sein !
      Das passende Puzzleteil ,welches einen ergänzt ,ist eben nicht x-beliebig und nicht jede submissive/devote Frau nimmt ,bzw. kann und will Deinen zugewiesenen, "definierten Platz "einnehmen.

      LG ...
      Die Eule,die es spannend findet,wie unterschiedlich Paare im Machtgefälle ticken können.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Noctua ()

      Das sehe ich genauso, wie @Noctua. Deshalb gibt es bei uns keine Strafen. Außerdem strenge ich mich ohnehin an meine Männer zufrieden zu stellen.

      Aber natürlich sieht das jedes Dom-Sub-Paar anders und das ist gut so.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Ich gestehe euch, dass mich der D/s - Anteil am Projekt "Strafe" unglaublich froh macht, der Anteil von SM ist dagegen ein harter Brocken für mich.

      Insgesamt bin ich ein braves Mädchen, ich beschwöre absichtlich keinen Ärger und keine Strafen herauf. Eine Brat steckt wirklich nicht in mir. Im Gegenteil, unser Machtgefälle hat durchaus was sehr ernsthaftes an sich.
      Immer todernst kann ich natürlich auch nicht sein, und so geht meine spitze Zunge gelegentlich spazieren. Diese kleinen schelmischen Einfälle bewirken eine ruckzuck -Ohrfeige in einem unbeobachteten Moment, zehn heimliche Schläge auf den Popo versteckt hinter dem Wäscheständer oder einen scharfen Klaps mit dem Kochlöffel. Wer Kinder hat, muss erfinderisch sein :D
      Diese eher "harmlosen" Bestrafungen finden relativ häufig statt, laufen wie selbstverständlich im Alltag mit und sind nicht mit big drama verbunden.

      Das "große Kino" spielt sich zur beiderseitigen Befriedung ab, wenn ich meinen Mann wirklich sehr verärgert habe oder mich nicht an unsere Regeln halte. Ich schreibe absichtlich Befriedung, nicht Befriedigung! Sexuellen Genuss ziehe ich nicht daraus. Es ist schwer für mich, wenn ich mich schlecht benommen habe und den Zorn in seinen Augen sehe. Damit wir wieder zueinander finden, ist eine körperliche Züchtigung absolut das Mittel der Wahl, wie ein reinigendes Gewitter. Durchaus begleitet von einem Gespräch, niemals grundlos, niemals ohne Aftercare und Versöhnung. Aber er straft mich so, dass es mir körperlich weh tut, ich mein Versäumnis oder sonst was zutiefst bedauere und er seinen Willen durchgesetzt sieht. Das ist wichtig für beide und trägt viel zur Harmonie in unserer Ehe bei. Strafe hat bei mir den Effekt, dass ich was für's Leben oder wenigstens die nächsten paar Wochen lerne ^^ Ich betrachte sie als nützlich und zweifle innerlich nie daran, dass ich sie auch verdient habe.
      Und soll ich euch was sagen? Selten finde ich meinen Gebieter anziehender, als wenn er die Macht tatkräftig ausübt, die er über mich hat. Obwohl ich bei der Bestrafung weine, mich schäme, an den Schmerzen leide, ich find den Mann einfach sexy :love:
      Leider leider sind es die Schmerzen, die uns beiden Einhalt gebieten. Ich würde gern mehr aushalten, ohne in Ohnmacht zu fallen. Meine niedrige Schmerztoleranz begrenzt die Möglichkeiten seiner Strafe, denn einen Absturz würde er nicht billigend in Kauf nehmen.

      Er bestraft mich auch nicht auf eine psychotische Art, kein grausames Anschweigen, keine Erniedrigung durch Beleidigungen mitten ins Herz und nie fühle ich mich gebrochen oder ohne Würde. Da könnte ich ihn noch so sehr ärgern und sogar enttäuschen, ganz sicher quält er mich nicht mit Psychospielchen.

      Albernheiten gibt es hier aber auch nicht. Also sowas wie vorgetäuschte Strafszenarien, nur damit er kräftig hinhauen könnte. Alles was sich künstlich und gezwungen anfühlt, ist nichts für uns. Da wäre unser ganzes Machtgefüge irgendwie verkleidet, Strafen sind authentisch und immer ernst gemeint. Sex als Strafe im Sinne von "Benutzen" ist auch nicht unser Ding, ich käme mir unendlich traurig und verlassen vor. Wir lieben einander beim ehelichen Beischlaf, wir f*cken nicht herzlos im Rahmen einer Strafaktion. Das ist übrigens keine Wertung von anderen Gepflogenheiten anderer Menschen, diese Einschätzung betrifft wirklich nur meine Gefühlslage!

      Strafe durch Schmerz ist tatsächlich ein Vergnügen für meinen Kopf und mein Herz. Ich fühle mich ihm nahe, wenn er mich bestraft. Ausgeliefert, gehorsam, voller Vertrauen und immer in der Gewissheit, dass jeder Schatten zwischen uns vertrieben ist.
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.