Eine Strafe darf keinen Spaß machen - wirklich?

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      Eine Strafe darf keinen Spaß machen - wirklich?

      "Eine Strafe macht weder Dom noch Sub Spaß." Diesen Satz habe ich hier schon unzählige Male gelesen.
      Aber ist das tatsächlich so?

      Dass es nicht der eigentliche Sinn einer Strafe ist, Lust zu erzeugen, dürfte klar sein. Aber lässt sich das wirklich vermeiden?

      An die Doms unter euch:
      Erregt es euch nicht, eure(n) Sub zu bestrafen? Wie geht es den Doms unter euch, die auch sadistische Neigungen haben, wenn
      eine körperliche Strafe ansteht?

      An die Subs:
      Kickt es euch nicht zumindest im Vorfeld, wenn ihr wisst, dass euch eine Strafe bevorsteht?

      Ich bin gespannt auf eure Antworten.
      Hey,

      also ich mit meiner dominant-sadistischen Ader habe schon Spaß/Erregung daran mein Gegenüber zu Bestrafen. Ob es nun Bekleidungsregeln sind die sie ein wenig verunsichern oder ob es wirklich körperliche Strafe (Gertenhiebe o.ä.) sind ist dabei relativ egal für mich.
      Fakt ist aber auch dass ich nur bestrafe wenn sie ein in unserem Rahmen abgesprochenes Fehlverhalten an den Tag legt. Meist führt das ganze aber dazu dass wir beide in einer nicht erklärbaren Konstellation aufeinander Lust bekommen und daraus mehr schönes wird :)


      Liebe Grüße

      Striker
      „Sag Menschen nie, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen, was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.“ - General George S. Patton
      Naja, grundsätzlich machen mir (und hoffentlich auch meiner Partnerin) alle gemeinsam verwendeten Aspekte vom BDSM Spaß. Und dazu gehören selbstverständlich auch Strafen.

      Das Thema Strafen ist dann natürlich was zwiespältiges. Grundlegend sollen sie immer ein Verhalten sanktionieren, was man nicht wiederholt haben möchte. Dennoch würde ich da auch Unterschiede sehen. Es gibt viele Dinge, die ich gerne sanktioniere, wo ich jedoch damit leben kann, dass die Nachhaltigkeit der Strafe nicht sehr hoch ist. Und da darf dann auch der Spaßfaktor für beide Seiten gegeben sein. Ich habe sehr viel Spaß dabei, besonders weil es hier um die eigene Kreativität und ihr Leiden/Erdulden angeht. Und auch meine Partnerin darf gerne Spaß dabei empfinden. Das gehört für mich zum BDSM dazu.

      Wenn man jedoch sehr über die Stränge geschlagen hat, sorge ich dafür, dass es ihr primär wenig bis keinen Spaß macht. Und umso besser ich sie kenne, desto sicherer bin ich mir, dieses Ziel erreichen zu können, ohne Gefahr zu laufen Tabus zu überschreiten. Da habe ich nun mal auch eindeutig das Ziel, dass sich das Verhalten nicht wiederholen wird und sie mehr Demut als Erregung empfindet (was aber nicht selten einher geht).

      Aber unterm Strich, habe ich bei beiden Varianten meinen Spaß. Wenn sie es hat, dann von mir aus gerne.

      Und ganz ehrlich? - Wenn man mich soweit hat, dass ich wirklich und ohne Kompromisse strafen will, dann ist in meinen Augen oder zumindest bei mir etwas so gravierendes vorgefallen, dass man in erster Linie darüber reden muss. - Und eine Sanktionierung frühestens erst danach möglich ist.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Die Konstellation vorweg, weil sie meiner Ansicht nach einen Einfluss auf die Antwort hat: Wir leben 24/7 in intensivem Machtverhältnis, ohne Safewort und durchaus im "Metakonsens", wie das so schön heißt ...

      Bei uns ist eine Strafe eine Strafe - die Konsequenz aus einem (hoffentlich nicht allzu oft vorkommenden) Fehlverhalten meinerseits. Verbunden mit allen Gefühlen, die durch die Ursache der Strafe in mir ausgelöst werden: Versagen, Schuldgefühle, schlechtes Gewissen, Wunsch nach Wiedergutmachung.

      Die Strafe steht immer für sich, sie ist nicht in eine Session eingebunden und hat weder Vor- noch Nachspiel. Sie ist darauf ausgelegt, auch wirklich eine Strafe zu sein und nichts anderes. Sexuelle Erregung ist so ziemlich das letzte, was für mich da rausspringt, im Gegenteil. Sind es Schläge, liegen sie für mich an der Grenze, da ziehe ich nix mehr raus (schon gar nicht "im Kaltstart"). Es wäre für mich auch keine "richtige" Strafe, würde es in eine "Belohnung" münden, das würde es für mich eher verwässern. Ich gehe auch mit einer ganz anderen Geisteshaltung dran, als wenn er mich zu seinem Vergnügen schlägt.

      Ich weiß, dass ihm Strafen keinen Spaß machen. Das ist ein zusätzlicher Negativpunkt für mich, denn durch mein Verhalten zwinge ich ihn ja dazu - schlechtes Gewissen pur.

      Es kommt natürlich auch ein wenig darauf an, wie Du "Kick" definierst ... Nein, es kickt mich nicht, von einer bevorstehenden Strafe zu wissen (die bei uns i.d.R. nicht lange auf sich warten lässt, da wir ja zusammen leben).Ich liebe es, die absolute Macht zu spüren, die er über mich hat, aber dafür brauche ich keine angekündigte Strafe, die spüre ich jeden Tag ;)

      Insofern bei mir: Nein, Strafe macht definitiv überhaupt keinen Spaß und zieht auch keinen Spaß nach sich. Deshalb bin ich ja auch ganz brav und gehorsam ... oder versuche es zumindest ernsthaft im Rahmen meiner Möglichkeiten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Wechstaben verbuchselt ...

      da ich ja grundsätzlich in einer Vanilla-Ehe (mit leichten bdsm-Tendenzen) lebe und bei mir bdsm bislang immer Spaß bereitet, könnte die Fragestellung auch von mir kommen. Daher führe uch den Gedankengang nun weiter:

      Wenn es Sub keinen Spaß macht, bestraft zu werden, ist das für mich nachvollziehbar. Aber wenn es Dom genauso wenig Spaß macht, warum tut er es dann?

      Wieso reicht dann nicht das ernste Gespräch über das, was nicht gut gelaufen ist? Wieso macht man etwas, welches niemandem Spaß bereitet?
      Hm....
      Mein Lieblingsthema :ironie:
      Bei uns gibt es beides... :D
      Mich persönlich kickt das Wort "Strafe" an sich schon unglaublich. Aber dann ist es meist so wie @Patrator geschrieben hat ein eher mildes Vergehen. Oft auch mit Schlägen verbunden, die durchaus relativ hart ausfallen können. Das Fehlverhalten vermeide ich danach trotzdem... Meist zumindest :whistling:
      Aber solche Strafen gefallen mir. Entweder weil es hinterher weitergeht oder weil ich stolz bin, dass ich es geschafft habe.

      Andererseits ist es seine Stimmung, die für mich eine "richtige" Strafe darstellt und die ist viel schlimmer. Wenn er mit also zu verstehen gibt, dass er von meinem Verhalten enttäuscht ist. Das ist dann wirklich schlimm für mich, ich fange an darüber nachzudenken und das schlechte Gewissen meldet sich. V.a. wenn er sagt, dass es dafür Konsequenzen geben müsste, was er aber nicht mag und ich ihn aber dazu zwinge... ;( Da brauche ich dann gar nicht zusätzlich noch was, damit ich mich ziemlich mies fühle und mein Verhalten bereue...
      Always be yourself, unless you can be a unicorn, then always be a unicorn...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kinky ()

      CandyMara schrieb:

      Aber wenn es Dom genauso wenig Spaß macht, warum tut er es dann?


      Wieso reicht dann nicht das ernste Gespräch über das, was nicht gut gelaufen ist? Wieso macht man etwas, welches niemandem Spaß bereitet?
      Hm....
      Weil es darum geht ein Ziel zu erreichen und eine Strafe hat auch einen reinigenden Charakter, es unterstreicht quasi die vorhergehende (!) Klärung des Problems
      Ich denke es kommt auf die Konstellation an.
      Je nach Beziehung und Vereinbarung wird Strafe anders definiert.
      Für mich war es immer wichtig, dass Strafe für mich nachvollziehbar und bei entsprechendem Verhalten meinerseits umgehbar war.
      Wenn es Strafen gab, war dort kein Spass dahinter.
      Hätte der dominante Part Spass daran gehabt, hätte sich für mich die Frage nach der Ernsthaftigkeit der Strafe gestellt.

      In meiner jetzigen Beziehung gibt es gar keine Strafe und ehrlich gesagt, geniesse ich das gerade. :)

      Letztlich war es für mich, ohnehin immer die schlimmste Strafe, mein Gegenüber enttäuscht zu haben, die eigentliche Strafe war dann etwas was oben drauf kam.

      MatKon schrieb:

      Bei uns ist eine Strafe eine Strafe

      Bei uns auch. Während der Bestrafung habe ich null Spaß daran.
      Aber ich lebe in einer Fernbeziehung, wir sehen uns nur am Wochenende.
      Es kann also schon mal ein paar Tage dauern, bis ich bestraft werde.
      Und wenn ich behaupten würde, der Gedanke an die bevorstehende Bestrafung, erregt mich absolut
      nicht, müsste ich lügen. :rot:
      Auch wenn ich genau weiß, dass es mir ganz und gar nicht gefallen wird, wenn es soweit ist.
      Puuh.... soll Strafe Spaß machen??? :gruebel: Jein.. ^^

      Das kommt drauf an... versuche das mal so verständlich wie möglich zu erklären...
      da mein Herr mich manchmal auch "einfach so" bestraft, kann das kurzzeitig schon erregend (Anspannung meinerseits, Herzklopfen... liegt vielleicht auch daran, dass ich manchmal ein Adrenalin-Junkie bin :D ) sein... sprich die Dosis und die Körperstelle macht's
      (Bsp. Rohrstock zuerst auf Gesäß :thumbsup: dann Innenseite Füße X/ )
      Das ist so ein zweischneidiges Schwert :pardon:

      Es ist allerdings auch Strafen bei uns, die alles andere als spaßig sind... wie Kaffeeverbot oder Musik anhören zu müssen, die nun so gaaar nicht mein Fall ist... <X
      Ich habe keinen Spaß am Strafen. Sehe ich auch keinen Grund zu. Wenn ich den Sadisten raus lassen will, mache ich das einfach so. Ohne sonstigen Grund oder Anlass. Daher sehe ich keinen Grund, Strafe und Spaß zu vermischen.

      Würde ich das hingegen (nur?) bei Strafen machen (meiner sad. Ader folgen), wäre ich ja in gewisser Weise steuerbar, weil Sub durch Fehlverhalten kontrollieren kann, wann der Sadist befriedigt wird.

      Kat1348 schrieb:


      da mein Herr mich manchmal auch "einfach so" bestraft, kann das kurzzeitig schon erregend
      Dann geht es aber doch eher darum das er seinen Sadismus an dir auslebt oder?
      Es steht kein "Vergehen deinerseits im Vordergrund?
      Klar dürfen Strafen Spaß machen, wenn man denn in Kauf nehmen will, dass man damit weitere Strafen provoziert.

      Für mich ist der Sinn und Zweck einer Strafe unerwünschtes Verhalten abzustellen, dies bedeutet, dass der zu bestrafende Part eben die Strafe durch richtiges Verhalten verhindern will, hat er Spaß dran, wird er oder sie kaum motiviert sein das in meinen Augen richtige Verhalten an den Tag zu legen.

      Ich selbst bin weit mehr DSler als alles andere. Strafen sind für mich wichtig aber eben als Teil meines DS und damit als ein Mittel der Führung. Mal kommt es vor, dass ich mich selber dazu zwingen muss zu strafen, da ich selbst keine Lust dazu habe... dann muss ich eben da durch, denn die Erziehung ist eben meine Verantwortung und damit bin ich an meinen eigenen Anspruch gebunden. Häufig ist es eine eher neutrale Handlung und dann gibt es noch die Situationen wo es gerade passt und mir die Strafe als aktiver Part einfach viel Freude bereitet, das kann dann sogar so weit gehen, dass ich (wenn es eben ein Machtgefälle ist wo dies möglich ist) mehr SM betreibe, als für die Strafe nötig wäre, eben mit der Begründung, dass ich da gerade Lust zu habe.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      dornenspiel schrieb:

      Kat1348 schrieb:

      da mein Herr mich manchmal auch "einfach so" bestraft, kann das kurzzeitig schon erregend
      Dann geht es aber doch eher darum das er seinen Sadismus an dir auslebt oder?Es steht kein "Vergehen deinerseits im Vordergrund?
      Ja, kann man schon so sagen. Wobei das auch in meiner Person begründet ist. :D
      Ein Beispiel dazu: Bin manchmal mit meinem Mundwerk schneller (auch mal ein bisschen frech...) als es gut ist. :D Das an sich stört meinen Herr nicht, ich darf es nur nicht übertreiben. :rot:
      Wenn dann an frechen Sprüchen zu viel zusammen kommt, bekomme ich das schon zu spüren :rot: oft zu einer Zeit, da ich nicht mehr damit rechne... :rot:
      Hoffe, das es einigermaßen verständlich ist.