Frischer Dom sucht Tipps!

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      Frischer Dom sucht Tipps!

      Hallo!

      Bin zum ersten Mal in einer Beziehung wo ich meine Gelüste wirklich ausleben darf. Früher haben meine Partner (bin schwul) eher normalen manchmal/selten auch harten Sex bevorzugt aber nie BDSM. Ich habe nun viel gelesen und bin eindeutig ziemlich dominant. Allerdings weiß ich nix mit den ganzen Sachen anzufangen. Zum Beispiel schmeiß ich ihn aufs Bett und leg ihm Handschellen an, aber was dann. Ich habe Angst, dass mir dann nix einfällt, es ist ja ein Spiel. Einfach egoistisch meine Lust befriedigen? Meine bisherigen Partner wollten immer, wie ich, ihre eigene Lust befriedigt haben. Für mich auch verständlich aber jetzt ist es anders und ich brauche da ein paar Infos.

      Vielleicht könnt ihr einfach mal schreiben was jemand der devot ist fühlt. Ist es die Unterlegenheit, in dem Moment? Irgendwie fehlt mir die Fantasie was ich dann alles in der Session mache - z.B. wenn er gefesselt ist. Ich weiß, was ich geil finde aber ned unbedingt was die andere Seite toll findet. Andererseits will ich ned mit ihm (er wirkt erfahrener auf dem Gebiet) drüber reden, denke das würde das Machtgefälle dann verändern und nimmer funktionieren. Daher frage ich hier um ein paar Anregungen. Das ganze ist ungefähr 1 Monat frisch und seit den letzten 2 Malen habe ich erstmals gemerkt, dass er drauf steht und zwar richtig.

      Zum Beispiel mag er auch ned wirklich von mir befriedigt werden. Ist das gängig? Käme mir logisch vor, aber wie gesagt, hatte ich noch nie. Ich weiß, dass ich noch viel mit ihm drüber reden muss aber zuvor wollte ich mich einfach mal in das Thema einlesen, dass für mich auch neu ist, damit ich Bescheid weiß, was so gängig ist. Tastet man sich in dem Punkt langsam vorran? Lernt man da quasi erst nach einer Zeit wie man der andere so tickt?

      Das Ding ist, ich wusste nie, dass diese Unterwerfung in diesen Fetisch so großer Bestandteil ist bzw. habe mich nie damit beschäftigt. Ich bin alt genug, aber habe den Fetisch bei mir nie erkannt, vielleicht auch weil ich selbst Schmerzen ertragen bzw. Peitschen/Bondage direkt ned geil finde und es mir absolut ned vorstellen kann. Mir gefällt es halt wenn es dem anderen gefällt und das Gesicht wenn jemand ausgeliefert da liegt und quasi still sagt "Bitte mehr..." ist der Hammer.

      Gleichzeitig da es so neu für mich ist komisch das so offen zu schreiben. Muss das wohl auch noch bisschen akzeptieren, dass mir das gefällt... Würde halt gerne nix falsch machen und abgesehen von der Seite schaut es nach einer tollen ernsthaften Beziehung aus wo Dom/Sub keine Rolle spielt sondern wir uns auf Augenhöhe begegnen.
      Hallo Kyle,

      nun steht Dein Beitrag schon seit 52 Minuten online, 47 Personen haben ihn sich angeschaut, aber keiner hat etwas dazu geschrieben. Warum das wohl so ist?

      Das könnte daran liegen, dass es keine allgemein gültige Anleitung zur Ausübung von BDSM gibt, wie Du sie Dir vielleicht erhofft hast. Oder daran, dass die Foris hier jetzt wohl reinschreiben könnten, was ihnen gefällt - was aber keine Garantie dafür wäre, dass es Deinem Partner auch gefallen wird.

      Es wird Dir nichts anderes übrigbleiben, als Dich vorsichtig heranzutasten, was Euch beiden gefällt. Und Du wirst auch nicht Drumherum kommen, mit Deinem Partner offen darüber zu reden was Euch gefällt, was Ihr Euch erhofft, was Ihr Euch erwartet. Das hast Du ja selber schon erkannt.

      Ich finde es toll, dass Du nicht wild drauflos spielst, sondern Dir Tipps von anderen BDSMlern holen willst, wie es für beide schön werden kann. Deshalb versuche ich jetzt mal noch ein paar von Deinen Fragen zu beantworten (auch wenn ich kein männlicher Sub bin):

      1. Einfach egoistisch meine Lust befriedigen? Das kannst Du machen, wenn es das ist, was er erwartet und gerne möchte, wird Euch das beide sehr glücklich machen. Du kannst aber auch mit seiner Lust spielen, ihn zum Beispiel zunächst erregen bis er nichts anderes mehr will als Erlösung, und ihn dann wieder mit Eiswürfeln oder mit anderen Gemeinheiten wie z.B. Klammern an den Brustwarzen abkühlen, nur um ihn anschließend wieder zu erregen. Empfehlenswert ist immer, ein Safeword zu vereinbaren, dass dem Sub eine Ausstiegsmöglichkeit eröffnet, wenn es ihm zu viel wird. Einsteiger nutzen hier gerne das Ampelsafeword, hierbei heißt grün: alles in Ordnung, kann weitergehen, orange: mach ein bisschen langsamer, es wird mir gerade zu viel, rot: Sofort stoppen, ich halte es nicht mehr aus. Das ermöglicht es Euch, entspannt auszutesten, wie weit Du bei welcher Spielart gehen kannst, ohne ihn zu überfordern. Sprecht nach dem Spiel darüber, was schön war und was nicht so toll war, Ihr könnt beide nur draus lernen.

      2. Zum Beispiel schmeiße ich ihn aufs Bett und leg ihm Handschellen an, aber was dann? Nun, da wird Dir hier niemand eine Anleitung für eine Session schreiben. Du kannst hierzu im Forum stöbern, was es für Praktiken gibt oder auch gute BDSM Geschichten hier im Forum oder drüben in der Com lesen. Und wirf auch mal einen Blick in diesen Thread, dann wirst Du sehen, dass es oft nicht so sehr auf das WAS ankommt, sondern auch auf das WIE.;-)

      3. Vielleicht könnt ihr einfach mal schreiben was jemand der devot ist fühlt. Ist es die Unterlegenheit in dem Moment? Tja, das ist schwierig, denn jeder devote Mensch fühlt ein bisschen anders. Bei mir ist es die Unterlegenheit, das Wissen, dass er mit mir machen könnte was er will, die Ungewissheit, was als nächstes kommt. Ich weiß aber andererseits, er wird mir niemals ernsthaft wehtun oder mich verletzen, also ist es ein schöner Nervenkitzel. Ich mag es, wenn er mich an den Haaren packt und auf die Knie bringt, wenn er mir den Hintern versohlt und auch wenn er unsere Spielsachen an mir einsetzt. Ich knie gerne vor ihm und ja, ich diene auch gerne seiner Lust, was mich zur nächsten Frage bringt...

      4. Zum Beispiel mag er auch nicht von mir befriedigt werden, ist das gängig? Auch da kann ich nicht für alle Subs pauschal sprechen. In unseren Sessions werde ich fast immer auch befriedigt. Wir hatten allerdings auch schon Sessions, in denen er mich ausschließlich zur Befriedigung seiner Lust benutz hat und auch die waren schön und auf eine andere Weise befriedigend für mich. Schau, da hat er Dir schon einen Tipp gegeben, wie er sich eine Session vorstellt ;)

      5. Tastet man sich in dem Punkt langsam voran? Lernt man da quasi erst nach einer Zeit, wie der andere so tickt? Ja und ja, man bespricht vorher grob was für Praktiken man gerne miteinander ausprobieren möchte, wie weit man dabei gehen will (Grenzen) und welche Praktiken gar nicht gehen (Tabus). Und dann kann das Spiel auch schon beginnen. Mit dem oben beschriebenen Ampelsafeword wird dabei sichergestellt, dass Sub sich mitteilen kann, wenn es brenzlig wird. Mit der Zeit lernst Du als Dom dann auch, die Reaktionen und die Mimik Deines Subs richtig einzuschätzen und Dein Spiel entsprechend anzupassen.

      Ich hoffe, ich konnte Deine vielen Fragen damit ein bisschen beantworten und wünsche Euch beiden viel Spaß beim Erkunden des weiten Feldes BDSM.

      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Hallo @Kyle92, herzlich willkommen hier im Forum :blumen: !

      Das hört sich doch alles nicht schlecht an, ich denke, Du bist da auf einem richtigen Weg. @Spätzle hat dazu ja schon rechte gute Anmerkungen gemacht.

      Auf eine Sach möchte ich dann doch etwas gezielter hinweisen:

      Kyle92 schrieb:

      (...)

      Vielleicht könnt ihr einfach mal schreiben was jemand der devot ist fühlt. Ist es die Unterlegenheit, in dem Moment? Irgendwie fehlt mir die Fantasie was ich dann alles in der Session mache - z.B. wenn er gefesselt ist. Ich weiß, was ich geil finde aber ned unbedingt was die andere Seite toll findet. Andererseits will ich ned mit ihm (er wirkt erfahrener auf dem Gebiet) drüber reden, denke das würde das Machtgefälle dann verändern und nimmer funktionieren. Daher frage ich hier um ein paar Anregungen. Das ganze ist ungefähr 1 Monat frisch und seit den letzten 2 Malen habe ich erstmals gemerkt, dass er drauf steht und zwar richtig.


      (...)

      Du brauchst keine Angst zu haben, das Machtgefälle zu verlieren, wenn aus mit ihm über seine Bedürfnisse oder Erwartungen redest. Vielmehr ist eine solche Kommunikation im Vorfeld üblich, ganz einfach, weil es auch nicht anders funktionieren würde. Du bist kein Hellseher, niemand ist das, und er wird das, gerade wenn er schon erfahrener ist, nicht von Dir erwarten.
      Und Menschen sind einfach verschieden, DEN devoten oder DEN dominanten Menschen, der so und so ist, den gibt es (Gottseidank!) nur in der Klischeewelt.
      Nehmt Euch also Zeit, es kann und muss auch nicht alles direkt perfekt sein, und habt vor allem eins: Spaß zusammen!
      Hallo @Kyle92,

      willkommen im Forum! Ich finde es toll, dass du dir so viele Gedanken machst und dich informieren möchtest, bevor du 'so richtig' loslegst. Das zeugt von Verantwortungsbewusstsein und das ist für das, was du/ihr vor habt, ausgesprochen wichtig!

      @Spätzle hat dir ganz viele tolle Tipps gegeben, die gerade für Einsteiger wichtig und ganz bestimmt sehr hilfreich sind. :) Auf den Punkt, den @Gordon angesprochen hat, möchte ich ebenfalls eingehen, da ich ihn nicht unbedeutend finde. Ich sehe es genauso wie Gordon: Das Machtgefälle muss keineswegs darunter leiden, wenn du mit deinem Partner/Sub über seine und auch deine Wünsche, Erwartungen, Vorstellungen und Vorlieben sowie Abneigungen, Grenzen, Tabus u. ä. sprichst. Du zeigst ihm damit, dass es dir wichtig ist, dass er sich bei allem wohl fühlt, was ihr macht. Dass es dir wichtig ist, dass auch er etwas aus der Sache zieht und sich auf seine Weise erfüllt fühlt. Gespräche dieser Art stärken das Vertrauen und auch das Zutrauen. Je mehr er dir vertraut, desto sicherer wird er sich fühlen. Er muss wissen, dass er sich auf dich verlassen kann -dies wird es ihm leichter machen, sich wirklich fallen zu lassen und sich dir hinzugeben. Genauso wie es dir leichter fallen wird, deine Wünsche und Gelüste umzusetzen und auszuleben, da du dir so auch sicher sein kannst, dass es ebenso in seinem Sinne ist, was zwischen euch passiert.

      Wenn du noch zu große Hemmungen hast, ganz neutral das Gespräch zu suchen, kannst du es für den Anfang (!) vielleicht auch ins Spiel einbauen. Seine Wünsche und Fantasien auszusprechen, ist nicht immer so leicht und oft auch mit einer gewissen Scham verbunden, gerade wenn man sich noch nicht besonders lange kennt und einander noch nicht so vertraut ist. Das Spiel mit Subs Scham kann wiederum sehr erregend sein! So könntest du deinen Partner/Sub z. B. während einer Session in eine Situation bringen, in der er dir tatsächlich gewissermaßen ausgeliefert ist, dir unterlegen ist, keinerlei Macht hat -und ihn dann auffordern, seine Fantasien auszusprechen... Mir geht sowas jedenfalls leichter über die Lippen, wenn ich möglichst tief im Sub-'Modus' bin und nichts mehr möchte, als ihm zu dienen, seinen Erwartungen nachzukommen und einfach zu tun, was er sagt/verlangt. Hier fände ich es allerdings wichtig, nach der Session nochmal in Ruhe darauf einzugehen und darüber zu sprechen, damit du sicher weißt, ob diese Dinge wirklich genauso seinen Wünschen/Vorstellungen entsprechen oder ob er sich von der ganzen Situation beeinflusst gefühlt hat und es deshalb irgendwie etwas anders dargestellt hat. Verstehst du, was ich meine? Vielleicht fällt dir/euch der Einstieg in ein solches Gespräch auf diese Weise etwas leichter.

      Ich wünsche euch beiden eine tolle Zeit und viele wunderbare Erfahrungen miteinander! :)
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Hallo @Kyle92,

      erst mal herzlich willkommen hier :)

      Kyle92 schrieb:

      Zum Beispiel mag er auch ned wirklich von mir befriedigt werden. Ist das gängig?
      Wie schon meine Vorschreiber angemerkt haben, gibt es keine allgemeingültigen Aussagen, wie BDSM ist/zu sein hat.
      Aber ja, was du beschreibst, ist nicht ungewöhnlich. Bei mir selbst ist es so, dass ich rapide an Lust verliere, wenn ich das Gefühl habe, dass sich mein Partner um meine Lust kümmert und ich im Zentrum seiner Bemühungen stehe. Da kickt es mich mehr, wenn ich das Gefühl habe, er nimmt sich, was er für sich braucht.

      Kyle92 schrieb:

      Tastet man sich in dem Punkt langsam vorran
      Manche ja, manche nein. Gerade, wenn beide Partner etwas schon lange in sich spüren und darauf brennen, etwas endlich auszuleben, kann es auch durchaus passieren, dass direkt mit Anlauf in die Vollen gegangen wird - auch selbst schon so erlebt.
      Wenn du es langsam angehst, bist du aber tendenziell eher auf der sicheren Seite und läufst weniger Gefahr, deinen Partner (und dich selbst!) emotional zu überfordern.

      Kyle92 schrieb:

      das Gesicht wenn jemand ausgeliefert da liegt und quasi still sagt "Bitte mehr..." ist der Hammer.
      Was du beschreibst - die Reaktionen des Partners - sind für mich auch ein wahnsinnig wichtiger Part. Aber ich bin auch so eine "Reaktionsfetischistin" :)

      Kyle92 schrieb:

      schaut es nach einer tollen ernsthaften Beziehung aus
      DAS ist für mich übrigens der wichtigste und schönste Part deines Beitrages.
      Beziehungen, in denen das "normale" Zwischenmenschliche passt UND sexuelle Kompatibilität existiert - die sind selten.
      Klingt nach Jackpot, würde ich sagen.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'