Es lässt sich nicht verleugnen, dass wir in einer visuell geprägten, anspruchsvollen, teils anstrengenden, Welt leben. Irgendwann fing es mir mehr als sonst aufzufallen; als ich an einem Werbeplakat vorbeifuhr und makellose, strahlende Gesichter sah, als ich in der Drogerie war und irgendwann das Gefühl hatte, dass alles mir sagen wollte, dass ich besser, schöner, schlanker sein kann, meine Haut - glatter, frischer, meine Haare voluminöser, meine Augen größer, meine Lippen voller...
Ich kann perfekt sein, wenn ich es will. Nur ich muss mich dafür verändern.
Ich kann verstehen, wenn Frauen sich gerne schminken, sich dabei wohl und schön fühlen und vielleicht beneide ich sie darum ein kleines bisschen, denn es hat schon etwas reizvolles, wenn der eigene Körper zum Kunstwerk wird.
Ich habe es versucht, mehrmals. Und bin immer wieder gescheitert. Das Gesicht im Spiegel war schön, aber nicht meins.
Und ich hätte niemals gedacht, dass ausgerechnet der BDSM Teil meines Lebens, mir die Sicherheit zurückgeben wird. Dass ich mich endlich wieder fühlen werde.
Liebe macht mich schön. Liebe verursacht, dass ich die Schönheit in vielen, auf den ersten Blick auch unscheinbaren, Sachen erkenne. Und ich würde es niemals als eine rosa-rote Brille bezeichnen. Viel mehr ist es der "wahre" Blick, der das Innere einer Person umfasst und auf das Äußere projiziert... Und plötzlich sind selbst die kleinen Makel etwas besonderes. Man schmunzelt über das erste graue Haar, über die witzige, ausgeprägte Stirnfalte, über den krummen Zeigefinger, die Narbe auf dem Rücken... Et cetera.
Es gab eine Zeit, da konnte ich der Liebe in seinen Augen noch nicht glauben. Als ich vor ihm lag - mit verwuschelten Haaren, verschwitzt, nackt, mit roten Spuren auf der Haut - konnte ich nur daran denken, wie er mich nur so mögen kann.
Ich war unglaublich verletzlich, habe versucht mich mit einer unrealistischen, perfekten Vorstellung zu messen - und bin maßlos gescheitert. Ich wollte für ihn perfekt sein, stand dauerhaft unter Spannung und habe dabei vergessen, dass er sich in MICH verliebt hat - so wie ich bin. Es war anfangs so schlimm, dass ich bereit dazu war in Tränen auszubrechen, wenn ich für ihn Pfannkuchen machen wollte und diese mir nicht gelungen sind. Es klingt albern, aber ich litt darunter sehr. Vielleicht lag es daran, dass ich durch meine vorherige Beziehung, die voller Andeutungen war, wie ich sein soll, vergessen habe, dass es in Ordnung ist, wenn ich "ich selbst" bin. Unperfekt, aber authentisch.
Und erst als ich in der Lage war zu akzeptieren, dass es in Ordnung ist, dass ich gewisse Gedanken habe, dass es in Ordnung ist, dass Schmerz mich durchaus erregen kann - erst dann hatte ich die Kraft, um auch mein Äußeres zu akzeptieren, ja - sogar zu mögen.
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es keine Rückfälle gibt, denn die gibt es, natürlich - aber ich werde aufgefangen, bestärkt, bestätigt.
Egal wie - ob ich nackt zu seinen Füßen knie, ob ich mich mal "schick" gemacht habe, ob ich in einer Jogginghose und seinem Pulli auf dem Sofa liege, egal ob meine Pfannkuchen wieder scheiße geworden sind - er sieht mich mit dem gleichen, liebevollen Blick an - und ich bleibe dieselbe Frau.
Ich hatte ein unglaublich starkes Bedürfnis, all das hier niederzuschreiben. Vielleicht findet sich ja jemand darin ein wenig wieder.
Danke für das Durchlesen
Ich kann perfekt sein, wenn ich es will. Nur ich muss mich dafür verändern.
Ich kann verstehen, wenn Frauen sich gerne schminken, sich dabei wohl und schön fühlen und vielleicht beneide ich sie darum ein kleines bisschen, denn es hat schon etwas reizvolles, wenn der eigene Körper zum Kunstwerk wird.
Ich habe es versucht, mehrmals. Und bin immer wieder gescheitert. Das Gesicht im Spiegel war schön, aber nicht meins.
Und ich hätte niemals gedacht, dass ausgerechnet der BDSM Teil meines Lebens, mir die Sicherheit zurückgeben wird. Dass ich mich endlich wieder fühlen werde.
Liebe macht mich schön. Liebe verursacht, dass ich die Schönheit in vielen, auf den ersten Blick auch unscheinbaren, Sachen erkenne. Und ich würde es niemals als eine rosa-rote Brille bezeichnen. Viel mehr ist es der "wahre" Blick, der das Innere einer Person umfasst und auf das Äußere projiziert... Und plötzlich sind selbst die kleinen Makel etwas besonderes. Man schmunzelt über das erste graue Haar, über die witzige, ausgeprägte Stirnfalte, über den krummen Zeigefinger, die Narbe auf dem Rücken... Et cetera.
Es gab eine Zeit, da konnte ich der Liebe in seinen Augen noch nicht glauben. Als ich vor ihm lag - mit verwuschelten Haaren, verschwitzt, nackt, mit roten Spuren auf der Haut - konnte ich nur daran denken, wie er mich nur so mögen kann.
Ich war unglaublich verletzlich, habe versucht mich mit einer unrealistischen, perfekten Vorstellung zu messen - und bin maßlos gescheitert. Ich wollte für ihn perfekt sein, stand dauerhaft unter Spannung und habe dabei vergessen, dass er sich in MICH verliebt hat - so wie ich bin. Es war anfangs so schlimm, dass ich bereit dazu war in Tränen auszubrechen, wenn ich für ihn Pfannkuchen machen wollte und diese mir nicht gelungen sind. Es klingt albern, aber ich litt darunter sehr. Vielleicht lag es daran, dass ich durch meine vorherige Beziehung, die voller Andeutungen war, wie ich sein soll, vergessen habe, dass es in Ordnung ist, wenn ich "ich selbst" bin. Unperfekt, aber authentisch.
Und erst als ich in der Lage war zu akzeptieren, dass es in Ordnung ist, dass ich gewisse Gedanken habe, dass es in Ordnung ist, dass Schmerz mich durchaus erregen kann - erst dann hatte ich die Kraft, um auch mein Äußeres zu akzeptieren, ja - sogar zu mögen.
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es keine Rückfälle gibt, denn die gibt es, natürlich - aber ich werde aufgefangen, bestärkt, bestätigt.
Egal wie - ob ich nackt zu seinen Füßen knie, ob ich mich mal "schick" gemacht habe, ob ich in einer Jogginghose und seinem Pulli auf dem Sofa liege, egal ob meine Pfannkuchen wieder scheiße geworden sind - er sieht mich mit dem gleichen, liebevollen Blick an - und ich bleibe dieselbe Frau.
Ich hatte ein unglaublich starkes Bedürfnis, all das hier niederzuschreiben. Vielleicht findet sich ja jemand darin ein wenig wieder.
Danke für das Durchlesen