BDSM eine Belastung für das Umfeld?

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      BDSM ausleben wurde hier ja des öfteren mit Motorradfahren verglichen. Nur da ist es doch auch so, wenn ich achtsam fahre, ist es nun nicht zwingend gefährlicher als Autofahren. Gut, man hat durch die zwei Reifen weniger Haftung. Ich glaube, dass viele immer die Vorstellung haben, dass Biker rasen. Bdsmler hauen nur drauf als Äquivalent? Ist es nicht so, dass wenn ich achtsam handel, lebe und reagiere auch die Gefahr minimiert wird? Ist es eine Belastung, wenn ein Biker immer vorbildlich fährt? Sind es nicht eher meine Horror-Phantasien, welche es zur Belastung macht? Ist es nicht meine mangelnde Empathie oder mein zu großes Misstrauen, welche die Belastung entstehen lässt?

      Ich dachte, ich teile meine Überlegungen auch Mal. Vielleicht übersehe ich selbst etwas bei meiner Sichtweise.

      Snowflake schrieb:

      Ist es eine Belastung, wenn ein Biker immer vorbildlich fährt?
      Ja, denn es kann ihm auch durch eine Fehlleistung anderer Verkehrsteilnehmer etwas zustoßen. Ein guter Freund von mir ist vor ein paar Jahren mit dem Motorrad tödlich verunglückt...
      Die Gefahr wird sicherlich geringer, wenn man vorbildlich fährt, aber minimiert? Ich weiß nicht...
      In Bezug auf BDSM glaube ich aber eigentlich, dass es bei der Belastung gar nicht in erster Linie darum geht. Ich glaube auch die achtsamsten Handlungen können für Außenstehende schon einen Horror darstellen.
      So differenziert wie du es tust, @Snowflake, kann man es glaube ich erst betrachten, wenn man schon tief in der Materie drinsteckt.
      "There must be something else, there must be something good, far away" (Chris Cornell)
      Ich finde die Analogie mit dem Motorrad tatsächlich gar nicht mal so schlecht. Du hebst dich schon vom normalen Verkehr ab und trägst eine Lederkombi.^^ Aber mal ganz davon abgesehen und im Ernst ist es ja tatsächlich so wie Vinterbarn sagt. Die Gefahr für den Motorradfahrer geht ja primär von anderen Verkehrsteilnehmern aus. Du kannst noch so vorsichtig fahren, aber wenn jemand anderes ein Stopp-Schild übersieht, dann ist es gefährlich. Wenn du deine Maschine aber beherrscht und Partner findest, bei denen es ebenfalls so ist, kannst du auf die Rennstrecke gehen. Da sind die Risiken kalkulierbar und deutlich geringer. Und das Rennen ist dann wohl mit nichts zu vergleichen, was der Opel Astra-Fahrer (sorry falls jemand einen Astra fahren sollte) im normalen Straßenverkehr je haben wird. ;)
      Alone we´re in trouble, together we´re at war!
      @Puderfee keine Ahnung ob ich einfach nur Glück habe...Oder ob es ein " besonderes" Umfeld ist....
      Auch bei meinen Eltern war es kein Thema.
      Da könnte es aber auch daran liegen das ich in unserer Familie nicht der erste bin der nicht Stino ist, vielleicht gehe ich deswegen auch im Umfeld anders damit um.
      Wie man sich gibt so wird man gesehen
      Lieber machen und bereuen, als zu bereuen es nicht gemacht zu haben..... :engel:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DerErnst ()

      DerErnst schrieb:

      Wie man sich gibt so wird man gesehen
      Schön wäre es.
      Ist nur leider nicht so. Es gibt in manchen Menschen tiefsitzende Vorurteile. Da kann jemand noch so netter, lieber und toller Mensch sein... sobald diese Menschen gewisse Dinge von ihm wissen, sehen sie ihn mit anderen Augen.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Feuerpferd Du sagst....

      Da kann jemand noch so netter, lieber und toller Mensch sein... sobald diese Menschen gewisse Dinge von ihm wissen, sehen sie ihn mit anderen Augen.

      Da stimmt sehr wohl , es macht aber einen riesen unterschied ob ich mich als komischer perverser oute , oder ob ich jemand bin der mit seiner Neigung zu frieden ist .

      Es halt auch ein riesen unterschied ob ich sage: "ich werde geschlagen oder ich schlage meinem Partner" ...( das ist für die meisten total unverständlich)
      oder : " Boah, der kann mich so toll quälen , und wenn er mich erst schlägt.... dann geh ich ab wie ein Zäpfchen!"
      Lieber machen und bereuen, als zu bereuen es nicht gemacht zu haben..... :engel:

      DerErnst schrieb:

      Da stimmt sehr wohl , es macht aber einen riesen unterschied ob ich mich als komischer perverser oute , oder ob ich jemand bin der mit seiner Neigung zu frieden ist .
      Stimmt natürlich im Grundsatz.
      Nur für manche Menschen ist das leider egal. Pervers ist pervers für diese. Unabhängig, ob sie den Betroffenen lieben oder nicht. Einfach, weil unsere Spielart so weit von ihren Vorstellungen, was sein darf, entfernt ist, dass sie es, egal, wie man es erzählt, nie akzeptieren können. Da ist es einfach besser, wenn diese davon nichts erfahren, insbesondere, wenn sie im familiären Umfeld zu finden sind oder das familiäre Umfeld betroffen wäre.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Das ist meiner Meinung nach eine Sache die jeder für sich selber ausmachen muss. Ob,und wenn ja in wie weit, er sich outet.
      Letztlich muss man mit der Entscheidung egal wie, dann ja auch leben. Mir persönlich war es nach einer gewissen Zeit wichtig, da ich ansonsten, entweder mit einigen Notlügen hätte leben müssen oder um diese zu umgehen, soziale Kontakte hätte einschränken müssen. Es kommt auch immer darauf an, wie viel BDSM man in seinem Alltag mit drin hat und wie man dieses gestalten möchte.
      Manchmal ist es dann auch ein Belastung für einen selbst, wenn man sich nicht outet oder nicht outen kann.
      Die Antwort auf die Frage ob BDSM eine Belastung für das Umfeld sein kann ist eindeutig JA.

      Warum?

      Aufgrund der menschlichen Artenvielfalt, Intoleranz und allen möglichen anderen Gründen.

      In meinem persönlichen Fall:

      Wenn meine Mutter davon erfahren hätte wäre es für sie ganz eindeutig eine Belastung gewesen. Einfach aufgrund der Tatsache dass sie sich wahnsinnige Sorgen um mich gemacht und Angst um mich gehabt hätte.

      Für meine Tochter würde es insofern eine Belastung werden wenn ihre Freunde, Mitschüler und besonders deren Eltern Bescheid wüssten. Aus diesem Grund vermeide ich in deren Gegenwart allzu offensichtliche Taten/Indizien und halte bei Spielbesuch mein Zimmer dann fest verschlossen anstatt "nur" geschlossen.


      Bei allen anderen Menschen, egal ob Verwandtschaft, Freunde oder weiß der Geier wem sonst noch, ist es mir vollkommen schnurz ob es sie vielleicht belasten könnte. Die sollen sich einfach um ihren eigenen Kram kümmern.
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Tendenziell finde ich es immer das Problem des anderen, wenn er mit Zuegen, Eigenarten, oder sonstwas von mir nicht klar kommt. Er, oder sie hat jederzeit die Moeglichkeit zu gehen aus unserer Verbindung.

      Gleichzeitig muss ich Personen bei denen ich davon ausgeh, dass sie mit meiner Lebensart nicht klarkommen, eben diese ja nicht auf die Nase binden.

      Wer aber, aus welchen Grund auch immer fragt, bekommt eine ehrliche Antwort (ggf. variierend im "Wie (detailliert)", aber immer ehrlich).

      Ich habe mir abgewoehnt, bzw. bin noch dabei es mir abzugewoehnen, dass ich fuer mein Umfeld alle Eventualitaeten egal in welcher Form aus dem Weg raeume, nur damit die Person weiterihn mit mir Umgang hat. Ich bin wer ich bin & verbiege mich nicht fuer andere Personen die damit nicht klar kommen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Artepus ()

      Hallo,

      ein Ehemann/Ehefrau kann schon stark belastet werden durch ein Outing. Das ist ja nicht nur bei BDSM so. Auch nach Jahren entdeckte Homosexualität kann für den belastend werden der dahin nicht folgen kann.
      Auch bei Kindern kann das ein Problem sein, je nachdem worum es geht.

      Es mag nicht entscheidend sein, aber vorhanden ist der Aspekt.

      Horst