Muss ein Dom wirklich alles selbst ertragen können, was er auch aktiv an jemandem vornimmt?

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      Muss ein Dom wirklich alles selbst ertragen können, was er auch aktiv an jemandem vornimmt?

      Bevor ich einen anderen Thread ins OT treibe, greife ich es lieber getrennt davon auf.

      Unholy schrieb:

      Ich vertrete die Meinung, dass ich Sub nie zumuten würde, was ich nicht selbst täte. Das bedeutet, dass ich sie ziemlich alles selbst ausprobiere, außer die Dinge, die ich aufgrund meiner Anatomie nicht durchführen kann.

      In Teilen vertrete ich eine ähnliche Ansicht, in Teilen aber eben nicht.

      Beim SM zum Beispiel, teste ich Gerätschaften, die ich nicht einschätzen kann, auch erst einmal an mir. Wobei es eben die Frage ist, ist das wirklich ein echter Test? Zum einen ist das männliche und weibliche Schmerzempfinden eben unterschiedlich und ich vertrage Schmerz besser als die durchschnittliche FemSub, zum anderen weiß ich ja wann nun der Schlag kommt, was auch einen Unterschied macht.

      Bei anderen Punkten wird es gar unmöglich in meinen Augen. Ich kann mich weder effizient selber ohrfeigen, noch anspucken, noch andere Handlungen vornehmen bei denen es um Erniedrigung geht. Würde ich das machen wollen, bräuchte ich eine weitere Person die eben mich erniedrigen will. Wäre man eben kein Dom sondern Switcher würde dieser Ansatz, der sich erst einmal toll anhört, sicher möglich sein. Wer aber nur Dom ist für den dürfte es schwer werden. Fixierungen, NS-Spiele, Atemreduktion, Cutting und was Doms noch alles so einfallen mag, ich denke dann wird es sehr schnell schwierig, zumal eben jede Handlung anders wirken kann.

      Wenn der Punkt also die Anatomie wäre und ich würde auf einen Deepthroat stehen, dann müsste ich konsequenterweise dies dann auch mal aktiv machen, denn eine Banane bewegt sich eben nicht und eine Banane kommt eben auch nicht im Rachen und erzeugt dabei einen Würgereiz.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Sehe ich ähnlich wie Gentledom.
      Aber was die Gerätschaften betrifft, die, die ich selber testen kann teste ich nicht wegen den Schmerzen das ist ähnlich wie bei Gentledom beschrieben. Aber ich teste die Hautreaktionen. Ich kenne ja meinen Körper und weiß wie meine Haut reagiert und wo sie empfindlich ist. Wenn ich sehe wie meine Haut reagiert bei welcher Intensität, der Hiebe, kann ich das in etwas auch auf meine Sub übertragen, da ich auch dort zumindest grob die Hauteigenschaften kenne. So kann ich zumindest die Gerätschaften ausschließen wo schon nach dem ersten Hieb die Haut meiner Sub aufplatzen würde. (was mir deutlich den Spaß verderben würde wenn ich weiß das ich mehr las nur einen Hieb setzen will). Auch kann ich so ein Feeling dafür entwickeln welche Gerätschaften in meine Hand passen und sich zielgenau führen lassen und welche nicht. (Manche Griffe fühlen sich einfach furchtbar an die lasse ich dann lieber im Geschäft)
      Bei uns bin ausschließlich ich das Versuchskaninchen, da er eben keine Switchertendenzen hat. Klar zieht er sich ein neues Schlaginstrument kurz über den Oberschenkel, was aber nicht wirklich unter einen Test fällt, da er eben ein ganz anderes Empfinden hat als ich. Wir bleiben dieser Linie treu, bisher klappt das ganz hervorragend und alle Tests an mir sind geglückt.

      Das einzige, bei dem er sich selbst einem Test unterzieht sind die Geschmacksproben meiner Kekse. :pillepalle:
      Naja also ich fand es schon immer gut als aktiver bei den Praktiken einzusteigen, die ich als passiver schon einmal erlebt habe. Einfach weil man dann schon die Fallstricke kennt und ein gutes Bild davon hat, worauf es einem ankommt.

      Aber das ist immer nur ein "Bonus" - früher oder später kommt man doch immer an den Punkt, an dem man mit Sub Neuland betritt und Sachen probiert, die man selbst so nicht machen würde.

      Also nein, man muss sicher nicht schon alles selbst getestet haben - obwohl der Bananen-Deepthroat-Selbstversuch sicherlich lustig wäre :D
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "
      alsoooo ich teste ehrlich gesagt an mir selber nichts in dem Sinne. Was ich mache ist, dass ich zB Schlagwerkzeuge etc an unbelebten Objekten erstmal teste und dann sehr dosiert mich an sub erstmal langsam steiger.

      Ich wähle Techniken und Mittel aus mit dem Augenmerk darauf ob es zu Sub passt. Bei ungewöhnlicheren Sachen bespreche ist es vorher mit Sub, bspw. beim Sounding der Fall gewesen.

      Obwohl ich Masochistin und Sadistin bin kann ich es nicht vergleichen ,weil ich bspw als Passive Rohrstöcke schrecklich finde, mein Sub sie liebt und ich als Aktive sie sehr gern einsetze. NIppelklammer sind die Hölle für mich ,sind sie deshalb zu krass für Sub? Wieviel Wert wäre dann also die Erkenntnis aus meinem Empfinden?

      Der komplette D/s Bereich ist soundso ein eher psychischer, da muss ich mich in meinen Partner herein versetzen können aber ich muss es nicht selber können und ausprobieren.

      Von daher ist es mir wichtig mit Bedacht Werkzeug und Technik auszusuchen , mit Bedacht auf meine Möglichkeiten und mit dem Wissen um Subs Vorlieben und Möglichkeiten.
      Nein muss er/sie nicht. Warum auch. Sicher, bei manchen Dinge wie zb. diversen Schlagwerkzeugen ist es schon nicht verkehrt auf diese Weise ein Gefühl dafür zu bekommen. Allerdings nur in der Hinsicht das man merkt schlage ich so fest dann fühlt sich der Schmerz so (spitz, tief etc.) an und schlage ich so fest dann fühlt es sich anders an.

      Die Körper von Mann und Frau sind speziell was ihre Hautbeschaffenheit betrifft sehr unterschiedlich. Das ist Fakt und bewiesen. Dazu kommt dann noch das persönliche Empfinden bzw. die Empfindlichkeit.

      Und dann ist es noch so wie auch @Gentledom es sagt, manches KANN man einfach nicht an sich selbst ausprobieren.

      Wenn ich mal so überlege was ich alles anstelle... :gruebel: nö die Antwort ist absolut NEIN muss ich nicht :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Ich habe den erwähnten Thread jetzt nicht gelesen deshalb antworte ich mal ohne das entsprechende Hintergrundwissen:

      Nein, das macht für mich eigentlich keinen Sinn. Es reich doch, wenn Dom sich an die von Sub gesteckten Grenzen hält. Ansonsten würde das Spiel doch auch sehr eingeschränkt werden.
      Nur wenn Dom z.B. die Handhabung eines neuen "Werkzeuges" nicht einschätzen kann, würde es auf jeden Fall Sinn machen, bevor er es an Sub verwendet, das vorher einmal auszuprobieren, um sich damit vertraut zu machen. Muss aber nicht zwingend an sich selbst sein.

      Mal losgelöst von der Dom/Sub Konstellation würde ich als (Sado?)-Masochistin für mich persönlich allerdings sagen: Ich würde am anderen tatsächlich nur das vornehmen, was ich auch an mir selbst ertragen könnte. Alles andere könnte ich mir nur schwer vorstellen und es würde mir auch nichts geben.
      "There must be something else, there must be something good, far away" (Chris Cornell)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Vinterbarn ()

      Ich finde, ein Dom muss gar nichts an sich selbst austesten.

      Wenn mein Mann wissen will, wie sich etwas anfühlt, dann teile ich ihm das mit. Das mache ich ohnehin, wenn wir etwas neues ausprobieren.

      Er kann ohnehin nicht beurteilen, wie ich etwas empfinde. Und was bringt es ihm, wenn er weiß, wie es sich für ihn anfühlt? Bei mir ist es doch etwas völlig anderes.

      Sprechenden Menschen kann geholfen werden. Ich teile meinen Mann bei neuen Schlagwerkzeugen z.B. ganz klar mit, wie sich der Schmerz anfühlt, wie lange er bleibt, wie intensiv er ist, ob es flächig, spitz oder dumpf ist, wie sich das Gerät an verschiedenen Körperstellen anfühlt, wie das Gerät vom Schmerzlevel her ist, ob da noch mehr geht, oder ob es grenzwertig ist, etc.

      Seine Empfindungen sind doch völlig anders als meine.

      Er muss doch wissen, wie es sich für mich anfühlt, um es vernünftig einsetzen zu können.


      Und ich glaube, wenn mein Mann wüsste, wie sich eine Bullwhip anfühlt, wenn mehr als nur die letzten Fasern des Crackers auftreffen, dann würde er mich nie wieder damit schlagen.... :icon_lol:
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Ich persönlich halte das für völlig unnötig :pardon:
      Was bringt es mir wenn Dom weiß ob er beim spielen mit seiner Banane würgen muss? Dadurch weiß er noch lange nicht, wann und ob und wieso ich beim DT würgen müsste. Muss Dom jetzt auch erstmal mit dem Plug rumlaufen, bevor er das von mir erwarten kann? Was ist mit dauerhafteren Dingen, wie Cuttings oder Brandings, spätestens da wird es für mich absurd, ein kleines Probebranding für Dom zum testen, weil ich gern eins hätte... :pillepalle:
      Mir ist es wichtig das Dom mich im Blick hat, das funktioniert über Kommunikation mMn. weitaus besser, als durch irgendwelche Selbsttests. Es geht ja nicht darum wie Dom auf dieses oder jenes Werkzeug reagiert :pardon:
      Selbstverständlich sollte Dom mit neuen Werkzeugen vorher den Umgang üben, aber das funktioniert eben auch an einem Kissen oder what ever, und was die Dosierung angeht, ist es mMn. am sinnvollstem sich gemeinsam da ranzutasten.
      Sehr guter Ansatz. Dann versuche ich mich doch mal daran, das Ganze etwas zu beleuchten:

      Gentledom schrieb:

      und ich vertrage Schmerz besser als die durchschnittliche FemSub, zum anderen weiß ich ja wann nun der Schlag kommt, was auch einen Unterschied macht.
      Das tue ich definitiv auch. Wobei ich auch schon welche kennenlernen durfte, die weitaus mehr konnten als ich. Was ich ihnen aber nie gestehen würde. Wenn ich allerdings etwas an mir selber ausprobiere, muss ich das nicht zwangsläufig selbst ausführen, sondern gebe das "Instrument" dann in treue, vertrauensvolle Hände. Jetzt könnte man noch darüber streiten, ob diese bspw. Schläge dann genau so hart sind, wie meine, da ich eine ganze Ecke kräftiger bin, als viele. Aber dagegen halte ich dann, dass ich niemals mit voller Intensität zuschlagen würde.

      Unter dem Vorzeichen sehe ich dann auch das Selbst-Ohrfeigen als unnötig an.

      Gentledom schrieb:

      Wäre man eben kein Dom sondern Switcher würde dieser Ansatz, der sich erst einmal toll anhört, sicher möglich sein. Wer aber nur Dom ist für den dürfte es schwer werden. Fixierungen, NS-Spiele, Atemreduktion, Cutting und was Doms noch alles so einfallen mag, ich denke dann wird es sehr schnell schwierig, zumal eben jede Handlung anders wirken kann.
      Das sehe ich nicht so eng. Ich bin weit weg davon, mich als Switcher zu bezeichnen, aber ich habe durchaus meine Phasen. Nun, wenn du @Gentledom sagst, du verträgst Schmerz besser, als die durchschnittliche FemSub, wie hast du es getestet?


      Gentledom schrieb:

      Wenn der Punkt also die Anatomie wäre und ich würde auf einen Deepthroat stehen, dann müsste ich konsequenterweise dies dann auch mal aktiv machen, denn eine Banane bewegt sich eben nicht und eine Banane kommt eben auch nicht im Rachen und erzeugt dabei einen Würgereiz.
      Das wäre sicherlich spaßig, anzusehen... Aber den Punkt mag ich doch mal ganz ernsthaft betrachten:

      Ich schrieb ja, dass ich Sub nichts zumuten würde, was ich nicht bereit wäre, selbst zu tun. Wenn ich nun also auf den von dir genannten Deepthroat bestünde, müsste ich ebenfalls dazu bereit sein. Nur, ich bestehe eben nicht darauf. Hab ich noch nie und werde ich auch nicht. Ich möchte jetzt nicht so weit gehen, dass es Damen gab, die ganz stolz darauf waren, mir das einmal diese Fähigkeit zu "beweisen", aber so ähnlich war es.

      Streitbar wäre nun, ob in dem gesamten Zusammenhang ein Deepthroat so heftig ist, dass dieser auch in der von mir vorgelebten Weise wirklich im Selbstversuch getestet werden muss. Kann ich leider nichts zu sagen, weil ich das aktiv noch nicht geleistet habe (und es auch nicht vor habe).

      Es gibt sicherlich Grenzen, die ich da ziehen muss. Aber im Kern kann ich zu der Aussage stehen. Und ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass ich Dinge schon tat, die ich von anderen nicht verlangt habe, weil ich sie als zu "heftig" ansehe, oder - was häufigerer der Fall war - es mir nichts gibt, diese Dinge bei Sub zu machen, sondern ich sie nur an mir mag.
      Der Deepthroat war nur ein Beispiel, hier könnten noch sehr viele andere stehen.

      Unholy schrieb:

      Nun, wenn du @Gentledom sagst, du verträgst Schmerz besser, als die durchschnittliche FemSub, wie hast du es getestet?
      Zum einen die Wissenschaft, einfach mal zu Schmerzempfinden von Mann und Frau googlen, (Hautbeschaffenheit, Auswirkung von Testosteron, usw). Zumal ich auch für einen Mann (leider) eine recht hohe Toleranz habe, hat mit einem Ereignis in meiner Kindheit zu tun. Ich denke eine stark erhöhte Schmerztoleranz ist nicht wirklich gut für die Gesundheit, da Schmerz eben ein Warnsignal ist auf das man hört und das den Körper schützen kann. Daher hätte ich nichts dagegen an der Stelle ganz normal zu sein :) Aber auch unabhängig von meiner persönlichen Situation ist Schmerz eben schlecht vergleichbar, allgemein aber natürlich auch insbesondere geschlechtsübergreifend.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Dom muss nichts, wenn er nicht will :D
      Mein Herr hat bis alle unsere Schlaggeräte auch an sich selbst getestet... auch einen Klammer-Test. Natürlich kann er nicht alles selbst testen, was er aktiv an mir durchführt.
      Ein weiterer Aspekt ist u. a. das die Wertschätzung von Dom zu Sub gesteigert werden kann.
      Meinen Herr macht es stolz und glücklich, wenn er in etwa nachvollziehen kann, was ich für ihn bereit bin zu geben.
      Eine schöne Symbiose von Geben und Nehmen. :love:

      So! Und jetzt gehe ich Bananen kaufen. :D :rofl:
      "Muss ein Dom wirklich alles selbst ertragen können, was er auch aktiv an jemandem vornimmt?"

      Er tut dann also auch nur das in einer Session, was er selbst ertragen würde?! Das wird dann vermutlich nur ein "Kindergeburtstag". ;) :P

      Die mechanische Ausführung kann vielleicht im Rahmen an sich selbst erprobt werden.
      Wie kann aber ein nicht devoter/masochistischer Mensch im Ansatz verstehen, was eben im Kopf und Körper desjenigen vorgeht? Welche Synapsen explodieren, welche Energie es freisetzt eben durch Schmerzen oder Erniedrigung.

      Ich persönlich fände es sehr schade, wenn sich mein Partner solche Restriktionen zu eigen macht. Weil er sich dadurch einengt.
      Vermutlich ist es aber auch hier wie so oft: zu jedem Töpfchen das passende Deckelchen. ;)

      Herzlichst

      K.

      Lieber Rosinen im Kopf als Haare im Stollen.

      ;)
      Ich denke, der ursprüngliche Ansatz von @Unholy ist sehr schön. Ich würde ihn aber nicht so "mechanisch" sehen wollen, wie es viele hier interpretieren.

      Wenn ich etwas an mir "ausprobiere", dann dient das vielerlei Zwecken. Dem "abschätzen können" sicher auch, oder dem Sicherstellen, dass ich das Ding auch wir gewünscht einsetzen kann (dominanten Ungeschicklichkeit mag zwar bisweilen lustig sein, kann aber die Situation auch ganz schön stören :whistling: ). Wozu so ein Test sicher nicht taugt, ist quasi in einen Wettbewerb zu treten, ob ich mehr oder dasselbe aushalte wie meine Partnerin oder was auch immer.

      Wieder mal abgeglitten, zurück zum Kern:


      Sehr guter Ansatz. Dann versuche ich mich doch mal daran, das Ganze etwas zu beleuchten:

      Unholy schrieb:

      Ich schrieb ja, dass ich Sub nichts zumuten würde, was ich nicht bereit wäre, selbst zu tun.
      Da möchte ich ansetzen, weil ich diesen Gedanken schön und richtig finde, nicht auf das Spiel an sich bezogen, sondern auf den gesamten Umgang mit dem Partner.

      Ich assoziiere das viel eher mit dem Spruch, "was Du nicht willst, das man Dir tut..." und bin demgemäß nicht der Meinung, dass ich den Rohrstock gegen mich selbst schwingen muss, wenn ihn (im Gegensatz zu mir selbst) die Partnerin gerne spüren möchte, sondern viel mehr der Ansicht, dass es darum geht, das, was man selbst erwartet, auch geben zu können.

      Beispiele:

      Wenn ich will, dass meine Partnerin geduldig ausharrt, muss ich auch selbst geduldig sein können.

      Wenn ich Treue erwarte, muss ich auch selbst treu sein. (andersherum, wenn ich nicht bereit wäre, die Beziehung - welcher Art auch immer - ernstzunehmen, dürfte ich das auch von meiner Partnerin nicht verlangen).

      Wenn ich erwarte, dass sie sich fallen läßt, muss ich in der Lage sein, sie aufzufangen.

      Usw.

      Von daher würde ich jederzeit unterschreiben, dass ich immer bereit bin, selbst auch das zu tun, was ich verlange, beziehungsweise andersherum nichts zu verlangen (sub zuzumuten, wie es hier ausgedrückt wurde) was ich nicht auch selbst tun würde.

      Das an Praktiken oder Instrumenten festzumachen, scheint mir ein Irrweg, der der Schönheit des ursprünglichen Gedankens Abbruch tut.
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse
      Wenn mein Herr nur das mit mir machen würde, was er im umgekehrten Fall selber ertragen könnte, würde mich eine Session verdammt schnell langweilen. Er mag keine Schmerzen -ich schon. Soll er mir deshalb also keine mehr zufügen, nur weil er sie selber nicht aushalten könnte? Bei ihm würde es wahrscheinlich bei deutlich weniger Intensität schon zum Schreikrampf führen... :D Mir hingegen tut es gut und es bereitet mir Lust. Er hat halt keine masochistische Neigung. Deshalb muss ich aber doch nicht darauf verzichten, dass er diese Neigung, die bei mir ja vorhanden ist, befriedigt!? Ergibt für mich keinen Sinn. Genauso was z. B. Erniedrigung angeht: Ich glaube nicht, dass ihm das, was er mit mir macht, gefallen würde, wenn ich oder jemand anders selbiges mit ihm tun würde. Muss es aber doch auch nicht. Er ist Dom, ich bin Sub. Die Hauptsache ist, dass ihm die Ausführung gewisser Praktiken gefällt -und mir die Wirkung. Er selbst muss diese Wirkung keineswegs schön finden oder aushalten können.

      Schlagwerkzeuge vorher kurz an sich oder irgendeinem Objekt (das nicht ich bin ^^ ) zu testen, finde ich nicht verkehrt, einfach nur um ein Gefühl dafür zu bekommen und sich an die korrekte Handhabung zu gewöhnen. Mehr aber auch nicht.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Bezogen auf den Satz

      Kat1384 schrieb:

      Dom muss nichts, wenn er nicht will
      In Verbindung zu der Ausgangsfrage: "Muss ein Dom wirklich alles selbst ertragen können, was er auch aktiv an jemandem vornimmt?"

      Nein, er muss es nicht. Aber es ist doch auch schön, wenn er - zumindest teilweise - nachempfinden kann, wie es sich gerade anfühlt, für Sub. Natürlich nur, soweit er das kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Viva () aus folgendem Grund: (indirekte) Modkritik entfernt

      @Phylax nach all dem, was ich hier nun gelesen habe, findet deine "Beleuchtung" der Gedanken von @Unholy mit Abstand meine volle Zustimmung. Warum soll ich als Sub einen Herrn haben wollen, der keine Geduld zeigt, sie jedoch von mir fordert? Warum soll ich jemandem folgen, der selbst weniger zu geben bereit ist, als er von mir verlangt?

      Ganz davon abgesehen muss ich gestehen, dass ich es weitaus interessanter finde, mich auch mit meinem Herrn unterhalten zu können, gerade weil ich wahnsinnige Angst vor Schlaginstrumenten habe, nur als Beispiel. Hier könnte dann mein Herr beginnen, mir auseinander zu setzen, wie etwas auf einen Körper wirkt, wie es sich in etwa anfühlt und mir so beginnen, meine Angst zu nehmen und Zutrauen/Vertrauen aufzubauen. Sicher sollte immer ein Grundvertrauen vorhanden sein, dieses wird jedoch auch Schrittweise vom jeweiligen Herrn weiter auf- und ausgebaut, verfestigt und so eine immer enger werdende Beziehung geknüpft.

      Ich muss gestehen, als ich die Texte las, wurde mir etwas komisch und ich werde dies für mich mitnehmen und mit meinem Herrn darüber sprechen. Dazu möchte ich gern seine Meinung kennen, ich erachte solch "Geben wollen" als wichtig und gut.

      Vielen Dank an @Unholy und an @Phylax :love: