Diese unglaubliche Sehnsucht nach Schmerz

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      Diese unglaubliche Sehnsucht nach Schmerz

      .. ist teilweise schier unerträglich.

      Nun ist es schon wochenlang her, dass ich das letzte Mal dieses tiefe Gefühl von Schmerz hatte, welches die Welt für einen Moment anhält.
      Man alles vergisst, was davor war und danach sein wird. Was den Fokus auf das Jetzt anhält.

      Und ich beginne unkonzentriert zu werden, mache Fehler, der Alltag läuft nur halb rund...

      Und das ist dann der Zeitpunkt, in dem ich mich frage, bin ich abhängig. Wenn ja, warum ist das so und was kann man dagegen tun?

      Warum benötige ich es offentsichtlich, um "fehlerfrei" in meiner Welt zu funktionieren.

      Ich mache mich nur zu ungern von Sachen abhängig (unabhängig ob es Situationen, Personen oder Drogen sind), daher überwältigt es mich, dass ich
      es nicht ausblenden kann. Und nein, es nicht der Sex. (meine Güte Sex kann man immer und überall bekommen...) der Schmerz - ich vermisse den Schmerz.
      Erst körperlich und mittlerweile gedanklich.... :/

      Geht es jemanden in der Community ähnlich?
      Wie geht ihr damit um?
      Hallo @Theia, ja mir geht es ähnlich!

      Es geht mir nicht um Sex, es geht mir nur um den Schmerz.

      Ich vermisse ihn auch. Das letzte Treffen mit meinem Sadisten ist schon 2 1/2 Monate her. Ende des Monats sehen wir uns.
      Ich werde, wie immer, möglichst viel mitnehmen für mich, damit ich in schlechten Momenten immer noch von den schönen Erinnerungen zehren kann.

      Das hilft mir. Die Augen schließen, die Session gedanklich wieder aufleben lassen, in Gedanken noch mal den Schmerz spüren.

      Abhängigkeit? Nein. Ich war abhängig vom Alkohol. Das brauche ich nie wieder.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Oh ja ich kenn das verdammt gut... Grad ist wieder so eine Zeit in der mein Kopf nur noch beim spielen ist und es wird immer extremer... Mein Problem ist, dass ich so dumm war meine Spielbeziehung ab zu brechen und mein Partner eben nur so viel machen kann um den Drang zu befriedigen... Takes the edge of ist ein guter Ausdruck aber befriedigen... Nein das leider nicht...

      Was zu ich dagegen... Meinen Partner bitten mir weh zu tun... Und wenn es nur ein bisschen ist... Tagträumen... Und mittlerweile überleg ich meinen ex- top zu fragen ob er nochmal bereit wäre mir eine Chance zu geben... Allerdings weiß ich nicht ob mein Partner das wieder mit macht... *seufz* also wenn hier jemand einen guten Tip hat gegen diesen Drang wäre ich auch super dankbar...

      Ich glaube nicht daß es wirklich mit Abhängigkeit zu tun hat... Es hilft dir (uns) zu entspannen... Uns ins Gleichgewicht zu bringen und klar... Das vermisst man dann halt auch.

      Wobei ich mich gerade Frage ob es wirklich um den Schmerz geht oder nicht ehr um das intensive Gefühl zwischen den spielenden? Ich weiß das mit nur der reine Schmerz nicht reicht, denn auch wenn es geringer ist als ich ihn will so kann mir mein Partner Schmerz geben... Aber iwas fehlt da trotzdem...
      Bin zwar - glaube ich zumindest - keine typische Masoine, aber kann es sehr gut nachvollziehen.
      Nur wenn ich wirklich starke körperliche Schmerzen habe, wird mein Kopf mal ganz ruhig und hört auf zu rattern.
      Ich BIN dann einfach nur, und das tut gut.

      Wird spannend, wenn ich meine erste Session habe(n sollte).
      Find a woman with a brain.
      They all have vaginas ;)
      Ich kenne die Sehnsucht nach Schmerz auch. Manchmal ist es einfach zum Verzweifeln, wenn diese Sehnsucht dann nicht gestillt wird, weil ganz einfach keine Möglichkeit dazu besteht, entweder weil kein (Spiel)Partner vorhanden ist oder das nächste Treffen in der Ferne liegt oder aber weil das Leben des Partners gerade nicht wirklich zulässt, BDSM auszuleben (Zeitmangel, tausend andere Dinge im Kopf oder was auch immer...). Kann ja immer mal vorkommen.

      Wenn ich diese intensive Sehnsucht habe und sie ungestillt bleibt, werde ich auch 'unruhig' und unkonzentriert, weil ich mich einfach unausgeglichen fühle und mir etwas fehlt, was ich zum Runterkommen und Kopf abschalten brauche. Zudem habe ich eine schlechte Körperwahrnehmung -Schmerz hilft mir dann immer sehr gut, mit meinem Körper wieder in Einklang zu kommen.

      Von der Wirkung ist das vielleicht damit vergleichbar, was für andere Sport ist. Sie brauchen ihn zum Auspowern, Entspannen, ruhig werden und um sich selbst (besser/mehr) zu spüren usw... Wenn sie das regelmäßig machen und dann z. B. aufgrund von Krankheit eine Zeit lang darauf verzichten müssen, fehlt ihnen auch etwas. Mit Abhängigkeit hat das nicht viel zu tun, denke ich.

      Ist nur blöd, wenn man keine Alternative hat, die eine ähnliche Wirkung hat. Ich selbst habe bisher leider keine gefunden...
      Kann dich gut verstehen, @Theia.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Oh @Theia, ich kann das so gut nachvollziehen. Manchmal ist die Sehnsucht tatsächlich unerträglich.
      Am schlimmsten finde ich oft den Zeitraum kurz danach. Die ersten 24 Stunden ist die Erinnerung noch sehr lebhaft, doch dann lässt sie langsam nach und da leide ich am meisten. Nach ein paar Wochen wird die Sehnsucht dann eher latent. So dass die Gedanken zwar noch im Hintergrund vorhanden sind, ich mich aber auch ohne den Schmerz im Hier und Jetzt wohlfühle. Bis irgendwann die Sehnsucht wieder mit voller Wucht zuschlägt...

      Über Abhängigkeit habe ich in diesem Zusammenhang auch schonmal nachgedacht. Ich glaube aber es ist einfach ein Bedürfnis, so wie andere Menschen Sex brauchen. Abhängig würde ich das vielleicht nicht nennen. Es ist etwas, das einen mit innerer Ruhe erfüllt, mit Wunschlosigkeit. Bei mir wirkt sich das auch auf meine Grundstimmung aus, also nicht nur kurzfristig (im direkten Zusammenhang mit dem Schmerz) sondern ich gehe einfach glücklich durch den Alltag. Und wenn die Sehnsucht überhand nimmt, bin ich manchmal doch sehr gereizt.

      In den Phasen, in denen die Sehnsucht nicht ganz so schlimm ist, versuche ich mich manchmal ganz bewusst auf Dinge zu konzentrieren, die nichts mit Schmerz zu tun haben, aber mich auch ausfüllen. Das kann z.B. Sport sein, ein Hobby, Freunde, ein Haustier, der Beruf. Etwas, das meinen Fokus auch auf das Hier und Jetzt legt und das Davor und Danach vergessen lässt. Dafür muss der Kopf allerdings schon ein Stück weit frei sein.
      Ich konzentriere mich z.B. voll und ganz auf ein Problem, das ich bei der Arbeit lösen muss, und gehe das mit all meiner Energie an.
      Oder ich suche mir Ablenkung. Ich gehe dann z.B. viel raus, treffe Freunde, rede viel über alles andere, was mich so beschäftigt. Danach kreisen die Gedanken automatisch um andere Dinge.
      Oder ich mache etwas, das mich wirklich begeistert. Bei mir ist das z.B. das Fotografieren. Ich plane eine Session, führe sie durch, bearbeite die Bilder und wenn am Ende ein paar richtig gute dabei sind, macht mich das auch glücklich. Das lässt mich die Sehnsucht zumindest mal kurzfristig vergessen.
      "There must be something else, there must be something good, far away" (Chris Cornell)
      Ich kann diesen Thread und die Antworten so dermaßen gut nachvollziehen......

      Ich habe dieses Verlangen nach Schmerz ja schon seit ich 14 bin, konnte es aber nie zuordnen. Vor ein paar Monaten habe ich dann erst herausgefunden, dass man es auch dem Bereich BDSM zuordnen könnte.

      Seitdem versuchen mein Mann und ich diesen Weg gemeinsam zu gehen. Die Sessions sind unheimlich erleichternd für mich und nehmen extrem viel Druck von meinen Schultern...

      Ich wünschte es mir manchmal noch extremer, aber ich muss ihn sich ja auch einfinden lassen.

      Wie gesagt ich habe knapp 13 Jahre lang damit gelebt. Anfangs einige Jahre mit Selbstverletzung.

      Seit ich dann Kinder hatte (in den Schwangerschaften hatte ich übrigens null Verlangen nach Schmerz) , habe ich es mit Imagination versucht. Sprich ich hab mir quasi die Situationen - wie ich sie mir wünsche/wünschte - vorgestellt. Meist abends im Bett, Rollo runter und zB leichter Regensound mit Kopfhörer auf den Ohren. Fast schon wie eine Art Selbsthypnose. Oft bin ich dabei sehr entspannt eingeschlafen.

      Lg
      Valkyrie

      Theia schrieb:

      Geht es jemanden in der Community ähnlich?
      Wie geht ihr damit um?
      Ja, ich kann Deine Gedanken und Gefühle sehr gut nachempfinden.
      Ich habe das Glück, jemanden gefunden zu haben, der ähnlich fühlt - nur auf der anderen Seite.
      Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, diese (starke) Sehnsucht etwas durch kompensatorische Handlungen zu stillen. Ich kann zum Beispiel in eine Art "Arbeitsrausch" verfallen, eine extra Sporteinheit dazwischenschieben, Erfolg und mehr lenken mich dann von der Sehnsucht nach Schmerz etwas ab.
      Dauert die Abstinenz ausnahmsweise ein paar Tage zu lange, neige ich zu Ungehaltenheit.
      Ich werde unbewusst richtig aufmüpfig oder streitlustig und er weist mich dann nur zu gerne in meine Schranken :D .
      Aber: Ich rede von einigen Tagen. Wochen oder Monate ohne Schmerz zu leben wäre für mich derzeit nicht vorstellbar. Mir würde etwas Elementares fehlen.

      CrazyOneW schrieb:

      Ich kann diesen Thread und die Antworten so dermaßen gut nachvollziehen......
      dito... unterschreib..

      Es kommt auch bei uns vor, dass aufgrund verschiedenster Umstände über mehrere Wochen keine SM-Session stattfinden kann. In dieser Zeit versuche ich mich so gut es geht, mich anders zu beschäftigen (Sport, Auspowern etc..)
      Ohne "schönen Schmerz" :love: fühle ich mich nur wie ein halber Mensch :/ es läuft dann auch nichts rund und es kommt mir vor, als wenn meine Motivation die Koffer gepackt hat. :huh: ^^
      Wenn dann aber eine Session stattfinden konnte, freuen ich mich wie doll und doof :D , wenn die guten Schmerzen möglichst lange anhalten.

      CrazyOneW schrieb:

      Seit ich dann Kinder hatte (in den Schwangerschaften hatte ich übrigens null Verlangen nach Schmerz) , habe ich es mit Imagination versucht. Sprich ich hab mir quasi die Situationen - wie ich sie mir wünsche/wünschte - vorgestellt.
      Dazu fällt mir gerade noch ein anderer Beitrag ein:


      Mars schrieb:

      Wenn das alles, alles nicht hilft, kein Substitut gut genug ist und kein Gedanke die Sehnsucht zur Scheißidee transformieren kann, dann bleibt die Autosuggestion.

      Ich stelle mir sehr deutlich meinen Wunsch vor, bunt, lebendig und in klaren Details, und suggeriere mir dabei, dass es die Erinnerung an gestrige Geschehnisse sind. Sprich, ich bilde mir ein, dass mein Wunsch gestern erfüllt wurde... und freue mich auf das nächste Mal, z.B. morgen.
      Ziel dabei ist die Illusion zu erschaffen, dass man nur jetzt, in diesem Moment, nicht hat was man will, es aber bereits hatte und wieder haben wird.
      Fand ich sehr spannend! Wenn man so etwas kann, ist es bestimmt sehr hilfreich.
      "There must be something else, there must be something good, far away" (Chris Cornell)
      Vielen lieben Dank für all eure Antworten. Es tut wirklich gut zu wissen, dass man nicht allein ist mit den extremen Bedürfnis.
      Irgendwie will ich aber gleichzeitig auch keine faulen Kompromisse, um "daran" zu kommen eingehen.

      @MoMo Ja, vielleicht ist sogar schon "Gewohnheit" drin. Bin mir da nicht sicher.

      Ich habe Autosuggestion versucht, Sport geht, wenn ich mich über meine Leistungsgrenze bekomme... aber leider habe ich zu wenig Zeit dafür.
      Arbeiten bietet mir zwar Erschöpfung, aber nicht die Ruhe im Kopf. Während ich das schreibe, bekomme ich dann immer Sorge, wenn dies
      zu zwanghaft wird, ob das nicht schon ne pathologische Störung ist... den Gedanken will ich gar nicht weiterdenken....aber ehrlich wieviele BDSMler könnten, wenn sie müssten sagen, ich höre damit zu 100% morgen auf, wenn es sein muss?!

      @Existentmale Ja, es ist eine existentielles Bedürfnis. Und ich bin echt dankbar zu lesen, dass es nicht nur auf der Maso-Seite so ist. Dass auch der Wunsch jmd Schmerz zu zufügen ein unglaubliches Bedürfnis sein kann. Ich fühle mich sonst immer als Bittsteller (gerade bei Vanillapartnern... ) - das ist erniedrigend, aber nicht auf eine gute Art. ;)

      Theia schrieb:

      ..aber ehrlich wieviele BDSMler könnten, wenn sie müssten sagen, ich höre damit zu 100% morgen auf, wenn es sein muss?!
      wieviele nicht bdsmler könnten, wenn sie müssten sagen, ich höre mit Sex zu 100% morgen auf, wenn es sein muss?

      Versuch Dich davon frei zu machen, dass es was komisches tendenziell pathologisches ist masochistisch zu sein. Es ist eine Form der Sexualität und des Empfindens, es sind sehr starke Eindrücke, so wie Küssen, streicheln oder Geschlechtsverkehr starke Empfindungen auslösen.
      Du schreibst Sex ist einfach zu bekommen, immer und überall, nunja den Masochismus bedienen zu lassen ist in den richtigen Kreisen gesucht auch sehr einfach bedienen zu lassen ,wenn man es sehr gelassen angeht.

      Für mich zum Beispiel wäre es wesentlich schwieriger als Single meine Lust auf klassischen Sex/GV zu befriedigen im Gegensatz zum SM.

      Nimm Deinen Masochismus an als etwas an, was zu Deiner normalen Sexualität gehört,dann hast Du zumindest nicht mehr das Gedankenkarusell, ob das jetzt nun noch normal ist oder auf dem Weg pathologisch zu werden...
      UNd ich kann auch total nachvollziehen, dass es Auswirkungen auf Deine Leistungsfähigkeit hat, oder eher andersrum, durch BDSM kann ich mich erden, fokussieren und Kraft tanken. Hab ich diese Quelle nicht, dann sind die Reservoirs auch schneller erschöpft.

      Viva schrieb:

      Theia schrieb:

      ..aber ehrlich wieviele BDSMler könnten, wenn sie müssten sagen, ich höre damit zu 100% morgen auf, wenn es sein muss?!

      Nimm Deinen Masochismus an als etwas an, was zu Deiner normalen Sexualität gehört,dann hast Du zumindest nicht mehr das Gedankenkarusell, ob das jetzt nun noch normal ist oder auf dem Weg pathologisch zu werden...
      @Viva danke für deine Worte... leichter gesagt als getan... wie die meisten will auch ich nur irgendwo zu meinen Peers dazugehören.

      (mich berührt das so sehr .... ich könnte heulen... )
      das kann ich verstehen, es ist auch nicht einfach, vielleicht ist es auch ein Weg Dir eine Peergroup speziell für diesen Bereich zu suchen und diesen Bereich aus Deinem anderen Bereich herauszuhalten. Man kann auch nicht erwarten, dass jeder mit allem adäquat umgehen kann und auch soll,oder?

      Viva schrieb:

      das kann ich verstehen, es ist auch nicht einfach, vielleicht ist es auch ein Weg Dir eine Peergroup speziell für diesen Bereich zu suchen und diesen Bereich aus Deinem anderen Bereich herauszuhalten. Man kann auch nicht erwarten, dass jeder mit allem adäquat umgehen kann und auch soll,oder?
      Nein, das würde ich auch nicht von meinen Freunden erwarten. Ist ohnehin ein Thema, welches ich meide....

      Ja, vielleicht sollte ich es tun. Aber ich lebe es ja nicht öffentlich aus und das würde schon ein gewisses "Outing" bedeuten. Muss ich nachdenken inwieweit ich das kann/will.
      ja das muss man abwägen aber auch virtuelle Freundschaften können gerade in deiser Phase hilfreich sein, weil man zwar anonym ist aber trotzallem auf einer intimen Ebene sich austauschen kann. Auch ein guter vorbereitender Schritt zum möglichen Outing.