Diese unglaubliche Sehnsucht nach Schmerz

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      Theia schrieb:

      Ja, vielleicht sollte ich es tun. Aber ich lebe es ja nicht öffentlich aus und das würde schon ein gewisses "Outing" bedeuten. Muss ich nachdenken inwieweit ich das kann/will.

      Auch dafür gibt es Lösungen und Möglichkeiten. In einer anderen Peer Group zu Beispiel. Oder auch außerhalb deiner Hood. ;)
      Existence could not resist the temptation of creating me
      Hallöchen,

      den Thread gerade erst gefunden, und ich musste über das Eingangsposting direkt etwas Schmunzeln - nicht, weil das zum Lachen wäre; nein - das ist ein teilweise sehr belastender Zustand. Sondern weil ich das so gut kenne.
      Dann habe ich weiter gescrollt, und in den folgenden Antworten genau das gefunden, was ich selbst schreiben wollte.

      Ja, ich kenne das auch.
      Mir hilft bei sowas (übergangsweise)
      - Sport bis zum Erbrechen
      - Yoga
      - Meditationsübungen

      Allerdings sind das keine dauerhaften Lösungen für mich und nicht in dem Maße befriedigend, wie es eine anständige Session mit einer ordentlichen Portion Arschvoll ist.
      Deswegen würde ich dir, liebe Threaderstellerin, raten, den Schritt zu wagen.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'

      Theia schrieb:

      Und das ist dann der Zeitpunkt, in dem ich mich frage, bin ich abhängig. Wenn ja, warum ist das so und was kann man dagegen tun?
      Mir fällt dazu die seelische Abhängigkeit von den körpereigenen Drogen ein die bei Züchtigungen produziert werden.
      Auch die Intensive Zuwendung, die eine Züchtigung eben auch ist kann man schmerzlich vermissen.
      Dagegen gibt es zwei Mittel.
      Erstens - Öfter Schmerz, also Sessions in geringeren Zeitabständen.
      Zweitens - Ab einem gewissen Grad kann es das Füllen einer inneren Leere sein. Wenn das der Fall ist kann man sich nach Ersatz umsehen.
      Das ist sehr salopp gesagt und bedeutet viel mehr als es hier klingt, aber "in a Nutshell" dürfte es das sein.

      Horst
      Hi allerseits....
      Wollte sowas ähnliches wie diesen Thread grade lostreten... gut, dass ich vorher gesucht hab.

      Mein Spielpartner ist gerade in einer extrem gefährlichen, schmerzhaften und vermutlich dauerhaften Ausnahmesituation und fällt jetzt erstmal komplett aus... als Spielpartner, als Führung, ein bisschen sogar als Freund.

      Ich bin dadurch, weil er Hilfe benötigt, in eine andere Rolle ihm gegenüber gerutscht. Kein Problem soweit, bin ja als Mensch anpassungsfähig... ABER!!!

      Ich komm grad drauf, ich bin total unrund, in allen Bereichen meines Lebens is grad Schieflage und es gibt nichts, was ich ad hoc dagegen unternehmen könnte. Der Druck steigt wie in einem Dampfkessel und da fragte ich mich naturgemäß... Was würde ich jetzt brauchen?

      Ich schäme mich fast ein bisschen dafür (keine Ahnung warum) aber in erster Linie bin ich völlig perplex über die Antwort.... SCHMERZ...und zwar so wie es sich anfühlt, wenn er härter spielt als sonst... und LÄNGER... GRÜNDLICHER. Ich sehne mich so stark danach, dass ich, die ich mir so schwer tue meine Wünsche zu formulieren, ihm genau das jetzt einfach sagen, ihn sogar darum bitten könnte. Ich dachte immer ich bin hauptsächlich devot.... und gut, vielleicht machts mir sogar Spaß, wenn er sich schmerztechnisch ein bisschen austobt... wir spielen ca seit einem halben Jahr... Was weiß ich schon groß? Aber gerade fällt es mir wie Schuppen von den Augen... ES IST GENAU DAS, WAS ICH JETZT BRAUCHE...

      Du schreibst im Eingangspost von dem unguten Gefühl der Abhängigkeit @Theia.... Wenn ich dich richtig verstanden habe. Das geht mir auch durch den Kopf. Gerade WEIL ich viele suchtkranke Menschen in meiner Umgebung habe und mich selbst da total ausgeklammert hätte.

      Ich glaube, wir haben einen Weg gefunden, mit innerem Druck umzugehen. Der Wege gibt es viele, manche sind mit Arbeit verbunden (Sport, Meditation....), manche bringen einfach nur schnelle Erleichterung. Zu denen mag das Erleiden von Schmerz gehören aber ein Problem wird es meiner Meinung nach erst, wenn wir dadurch körperlichen Schaden zulassen.

      Izrah
      @Theia, danke für diesen Thread.
      Wie du siehst, geht es dir nicht alleine so. Diese Sehnsucht nach Schmerz ist wie die Gewohnheit Kaffee zu trinken oder auch Sport zu treiben. Jede Gewohnheit setzt sich im Kopf fest. Nimmt man die Gewohnheit weg (warum auch immer) merkt man erst...was ist los, warum bin ich so unrund...und dann kommt man drauf, wo der Grund liegt. Der Mensch ist nunmal ein Gewohnheitstier.
      Ich bin auf der aktiven Seite und bin verantwortlich für das was ich mit meinem passiven Gegenstück mache. Auch weil wir zusammen leben und sehr viel Liebe uns verbindet. Ganz langsam habe ich mit ihrem Wissen und Zustimmung Abhängigkeiten geschaffen, die inzwischen so stark sind, dass sie wie Ketten wirken. (Das ist genau das was wir beide wollten)
      @Existentmale Ja diese Abhängigkeit, dieses...Muss ich haben...Gefühl entsteht nicht nur bei Sub, sondern auch bei Dom.
      Weil...auch Dom ist ein Gewohnheitstier :)

      Unsere Gewohnheiten mögen etwas anders sein, doch wir reagieren wie alle Menschen auf den Entzug darauf. Und das ist Gut so!
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      Ein sehr interessantes Thema. Ich fange grade an, Schmerz für mich zu entdecken und ich merke, dass ich mehr will. In unserer letzten Session (schon einige Wochen her) sagte mein Herr, Lustschmerz scheint Dir wirklich zu gefallen. Das stimmt. Dann hatte ich eine Situation während der Session als er mir den Hintern mit dem Flogger und seiner Hand versohlte, war mein Körper stark erregt, es war nur noch nicht im Kopf (wurde auch schon in einem anderen Thread behandelt). Diesen Aspekt fand ich erstaunlich. Ich war darauf konzentriert den Schmerz anzunehmen und mich drauf einzulassen. Es biss und brannte und diese Kombination aus schlagen und streicheln ist unglaublich schön.

      Ja, ich will mehr. Ich fühle danach diese Ruhe und Entspannung. Ähnlich wie beim Sport, wenn man an seine Grenzen geht und sich auspowert. Es ist ein so befriedigendes Gefühl, den Körper zu spüren und der Kopf frei ist.
      Hallo,

      wollte gerade ein neuen Thread eröffnen, als mir dieser Thread als ähnliches Thema angezeigt worden ist.
      Sollte ich hier falsch sein, bitte verschieben. :yes:

      Ich hatte jetzt schon zum dritten Mal, folgendes erlebt, gefühlt :rolleyes: (weis nicht wie ich es sonst ausdrücken soll.)

      Also ich merke auf einmal, das sich bei mir ein starker, schlecht auszuhaltenen Druck aufbaut. Kommt auf einmal, weis selbst nicht warum. Ich fühle mich dann auch nicht gut, weil ich den Druck nicht los werde.
      Laufe dann wie ein Tiger im Käfig rum.
      Letztendlich, meine ich dann "jetzt würde es mir gut tun, so richtig geschlagen zu werden".
      Es geht mir dabei nur um die Züchtigung, mehr nicht.

      Als ich das, dass erste Mal gemerkt habe, habe ich meinen Mann provoziert und wir haben uns dann gestritten.
      Er wusste ja nicht warum ich so war.
      Bei den anderen zwei Mal, war er nicht zu hause.

      Habe es meinem Mann auch schon erzählt. Er sollte ja wissen warum ich es auf einen Streit angelegt habe. Er weis aber auch keinen Rat, wie ich am besten damit umgehen kann, soll.

      Habt Ihr das auch und wie geht Ihr damit um?

      Liebe Grüße Sonnenschein
      Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. Aristoteles
      Kannst du deinen Mann nicht in so einem Moment bitten dir Schmerzen zuzufügen? Vorallem wenn er eh gerade zugegen ist?

      Ich kann sehr gut verstehen, dass Schmerzen befreiend, erdend wirken. Muss auch immer ein wenig aufpassen mich nicht darin zu verlieren, weil es mir gerade z.B. nicht gut geht. Daher informiere ich ihn immer über meine Gedanken/Gefühle in die Richtung und er entscheidet ob er mir Erlösung durch Schmerz zukommen lässt oder wir kuscheln und reden um die Situation aufzulösen.
      Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz <3
      Hi!

      Also @Sonnenschein1968... Nimms mir bitte nicht übel... Ich kann deinen Wunsch sehr gut nachvollziehen aber du schreibst, zumindest sinngemäß, du warst so unrund aufgrund deines Bedürfnisses nach Schmerz, dass du deinen Mann im Streit provoziert hast.

      Kann jetzt heißen, dass dein "Unrundsein" einfach so schlimm war, dass du unbewusst streitsüchtig warst.... Könnte aber auch bedeuten, dass du davon ausgegangen bist, dass er sich, wenn stark genug provoziert, dazu hinreißen lässt, dich aus Zorn zu schlagen.

      Also, ich verurteile sicher nicht, da ich ja nicht weiß, welche Version jetzt stimmt aber ich würde gerne anmerken, dass unbedarfte Leser, vielleicht Jugendliche da ein falsches Bild bekommen könnten und einmal mehr Spielarten des BDSM in der Schublade häuslicher Gewalt sehen.
      Vielleicht könntest du klarstellen, ob das ein kontrolliertes "Bestraftwerden" bei euch zur Folge hätte oder wie du das meinst.

      Liebe Grüße und nix für ungut...

      Izrah
      Hallo Izrah,
      danke das Du mich darauf hinweist.

      Also ich kann, konnte mit diesem Druck nicht umgehen.
      Der Streit war sozusagen Druckabbau für mich und ich habe nur das Gefühl ich müsste geschlagen werden.

      Mein Mann lässt sich nicht provozieren und schlägt auch nicht im Zorn.

      Ich wollte eigentlich nur wissen wie andere mit so einem Druck umgehen.

      Merke gerade wieder wie dolle man aufpassen muss, damit es nicht falsch rüber kommt.

      Hoffe das ist jetzt klar gestellt

      Liebe Grüße
      Sonnenschein
      Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. Aristoteles
      @Sonnenschein1968 Vielleicht ist es sinnvoll genauer hinzuschauen, woher dieser Druck kommt. Was genau verursacht ihn. Hast du die Möglichkeit, diesen im Vorfeld entgegen zu gehen?
      Gab es eine Zeit vor dem Bdsm, wo du mit Druck anders umgegangen bist, wäre es dir möglich, darauf zurückzugreifen.

      Ansonsten finde ich nicht das du mehr darauf achten muss, wie du deine Gefühle hier beschreibst.
      Wir sind hier in einem Bdsm Forum. Da sollte wenn nichts gegenteiliges geschrieben wird, davon ausgegangen werden, dass es einvernehmlich in den Beziehungen zu geht.
      Abgesehen davon gibt es auch Beziehungen, in denen der dominante Part Streit unterbinden kann und dieses einvernehmlich ist. Solange beide Einverstanden sind, hat keine weitere Person darüber zu richten.

      Sonnenschein1968 schrieb:

      Also ich merke auf einmal, das sich bei mir ein starker, schlecht auszuhaltenen Druck aufbaut. Kommt auf einmal, weis selbst nicht warum. Ich fühle mich dann auch nicht gut, weil ich den Druck nicht los werde.

      Laufe dann wie ein Tiger im Käfig rum.
      Letztendlich, meine ich dann "jetzt würde es mir gut tun, so richtig geschlagen zu werden".
      Es geht mir dabei nur um die Züchtigung, mehr nicht.
      also ich finde das gar nicht so ungewöhnlich, andere brauchen dann Sport, Sex oder Horrorfilme :pardon:
      Warum soll SM nicht auch dafür genutzt werden?
      Wichtig finde ich eher, dass das nicht eure Beziehungsebene belastet, indem Du absichtlich Streit entfachst, das geht ja auch einfacher indem man sagt, mir würde es grad echt gut tun, wenn Du mir den Hintern versohlen würdest. Das kann man ja auch in einer sehr liebevollen Art und Weise tun :love:

      Aber, wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann hast Du das mit deinem Partner ja schon thematisiert.
      Hallo Cosima, Dornenspiel und Viva,

      vielen Dank für Eure Tips. :)
      Habe aus jeder Antwort etwas mitgenommen und auch noch mal mit meinem Mann gesprochen. :empathy:

      Ergebnis:

      Wir versuchen erst rauszufinden wo der Druck herkommt und warum. :yes:

      Dann entscheidet er (mit meinem Einverständnis natürlich) ob er der Bitte :popo_versohlen: nachkommt oder nicht.

      Liebe Grüße
      Sonnenschein
      Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. Aristoteles
      Hm Hallo Sonnenschein,

      ich könnte mir da Masochismus als regelmäßiges Bedürfnis zum Schmerz, als einen Auslöser von Druck vorstellen.
      Wenn der gerade etwas zu kurz kommt, aus welchen Gründen auch immer...
      So ungwöhnlich ist das auch nicht. Kenne einige Subs die genau so dann agieren- unausgeglichen, reizbar, aufgekratz, übermütig, provozieren etc. Mag für den Partner bis zu einem Punkt auch ganz nett sein, insbesondere dann wenn Dom bezüglich Schmoren lassen eine sad. Ader hat ;-).


      Den Ansatz finde ich schon mal ganz gut.

      Cosima schrieb:

      Kannst du deinen Mann nicht in so einem Moment bitten dir Schmerzen zuzufügen? Vorallem wenn er eh gerade zugegen ist?
      Und wenn das nicht möglich ist, vielleicht nach neuen Lösungen umschauen. Perspektivenwechsel etc.
      Es wäre zu schade, wenn das die Beziehung belasten würde.
      Viel Glück :)

      romanico schrieb:

      ich könnte mir da Masochismus als regelmäßiges Bedürfnis zum Schmerz, als einen Auslöser von Druck vorstellen.
      Wenn der gerade etwas zu kurz kommt, aus welchen Gründen auch immer...
      Genau das macht doch Masochismus auch aus!
      Und wenn ich dieses Bedürfnis habe, kommuniziere ich das einfach.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.