Neigung oder Sympathie - was ist für euch wichtiger?

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      Sympathie ist für mich absolut kompromisslos, denn nur wenn mir der Mensch an sich sympathisch ist, kann auch Vertrauen wachsen. Und für mich ist BDSM absolute Vertrauenssache, die ich auch nicht mit jedem Menschen ausleben möchte. Da bin ich ganz konservativ. Ich könnte mich niemals richtig öffnen, wenn ich da irgendwelche Zweifel hätte.

      Mit Kompromissen hinsichtlich der Neigung habe ich erfahrungsgemäß wenig Probleme. Eine grundlegende, gemeinschaftliche Basis muss natürlich schon vorhanden sein.

      Die eingangs erwähnten "Vorstellungen vom Alltag" finde ich in diesem Kontext für mich unwichtig. Ausnahme: Irgendwelche extremen Ansichten, gleich welcher Art. Aber ich bin auch kein Single und von daher sind meine Prioritäten anderweitig gelagert.
      Es ist sinnlos sich verrückt zu machen, indem man versucht, sich davor zu bewahren, verrückt zu werden. Da könnte man genauso gut einfach klein beigeben und sich die Vernunft für später aufheben.
      (Douglas Adams)
      Sympathie oder Neigungen...Was ist mir wichtiger?
      Symphatie ist klar im Rennen dabei. Selbst habe ich Spielbeziehungen gehabt wobei ich doch klar unterscheiden muss.
      Wenn ich jemanden länger kenne und das Grundvertrauen ausgebaut ist kann vieles einfacher sein. Lernt man nicht jemanden kennen und die Symphatie entscheidet was dann folgt?
      Anfangs jeder Beziehung ist ein Grundvertrauen vorhanden sonst würden wir nicht private Kontaktdaten heraus geben oder denjenigen alleine treffen...oder oder..

      Was das Gegenüber dann aus dem Grundvertrauen macht liegt dann in der Zukunft des was und warum.
      In einer Spielbeziehung kann ich auch meine Neigungen ausleben, nur in welchen Rahmen das ist die eine Sache oder Seite der Medallie.
      In einer festen Beziehung ist Symphatie Vertrauen und auch Gefühl (also alle drei wichtigen Komponenten) vorhanden. Man kennt mit der Zeit sein Gegenüber... die Reaktionen, die Grenzen körperlich und seelisch sind klarer erkennbar... man weiß Reaktionen besser einzuschätzen. Als wenn man einen inneren Draht zu seinen Gegenüber hat eine innere Verbindung die andere von aussen nicht sehen können und was viele auch nicht verstehen.
      Symphatie, Vertrauen und Gefühle geben eine Basis wo beide Ihre Neigungen ausleben können.
      Und ich muss ganz klar sagen das meine Neigungen in eine feste Beziehung rein gehören um mich richtig wohl zu fühlen.
      Eine Beziehung die entstand aus Anfangs Symphatie und Grundvertrauen was von Tag zu Tag wächst. ....
      Wenn Menschen mehr miteinander reden würden, würde es einige Probleme nicht geben.. :huggy:

      Vinterbarn schrieb:

      In diesem Fall hatte ich an eine Spielbeziehung gedacht. Ich mache gerne solche theoretischen Gedankenspiele
      Ist ja eine gute Idee. Also sowohl das Gedankenspiel, als auch das verlassen auf das Bauchgefühl.
      Eine gute Session wird wohl immer auch intim sein und wenn das sich schenken eines intimen Erlebnisses nicht ausreicht um sich sympathisch zu machen ist diese Intimität unangenehm.

      Horst

      Vinterbarn schrieb:

      Wie ist das bei euch? Müssen für euch vor allem die Gefühle stimmen oder die Neigung? Wo würdet ihr eher Abstriche machen?
      Hmm, ich glaube, dass Sympathie (Überschrift) hier durchaus unterschiedlich definiert wird.
      Ich persönlich würde 'Sympathie' jetzt nicht unbedingt mit 'Gefühl' gleichsetzen. Das ist aber nur meine persönliche Interpretation.
      Ich kann jemanden sympathisch finden ohne etwas (Tieferes) für ihn zu empfinden; als Beispiel nenne ich mal einen Kollegen. Ich tausche mich mit ihm aus, er stört mich nicht, ich kann ihn gut um mich haben. Er ist mir nicht unsympathisch. Aber das ist kein Gefühl für mich - sondern ein Nebeneinanderlaufen, eine parallele Existenz. Ich hege keine besonderen Gefühle für ihn, verstehe ihn aber und weiß, was ihn bewegt.

      Anders verhält es sich für mich, wenn ich meine Neigung auslebe.
      Erst aus diesem (gemeinsamen) Erleben heraus entwickeln sich tiefe Gefühle.
      Nur wer mir Hölle und Himmel gleichsam zeigen kann, erreicht mich wirklich, ist im überzogenen Sinne in der Lage, mich zu berühren und hat damit das 'Handwerkszeug', mich an sich zu binden - auch emotional.
      Wäre ich auf der Suche, würde ich vermutlich keinen reinen Sympathieträger suchen, sondern jemanden, der meine Neigung triggert.

      Vinterbarn schrieb:

      Wenn ich mir vorstelle, es würde so richtig funken, ich würde jemanden finden, bei dem auf der menschlichen Ebene alles stimmt, der aber meine Neigung oder speziellen Vorlieben nicht teilt, dann würde ich doch nicht glücklich werden.
      Da stimme ich Dir zu. Wie soll es ohne Auslebung der Neigung 'funken'? Ich bezweifele ernsthaft, dass dies bei mir funktionieren würde.
      Noch wertvoller/triggernd wird der Mensch für mich natürlich, wenn es auch im Alltag funktioniert.
      Ich bin zum Beispiel sehr zielstrebig und fleißig, ein Gegenüber, was faul und antriebsarm ist, wäre einfach nicht kompatibel. Ich würde mich überlegen fühlen und das empfinde ich nicht als dominant, da nützt auch ein sympathisches Empfinden nichts. Bloße Sympathie löst bei mir wenig aus - vor allem keine Devotion oder Hingabe.
      Auch auf dieser Ebene, im Alltag, brauche ich ein Gegenüber, das mit mir am gleichen Strang zieht und in der Gesamtheit noch 'mehr' ist.
      Käme er nicht an mein Leistungspotenzial heran, würde er auch meine Neigung nicht aktivieren können und somit keine tieferen Gefühle auslösen.

      Also insgesamt würde ich für mich behaupten: Neigung vor Sympathie/Gefühl.
      Eine kompatible Neigung macht (aus der gemeinsamen Neigung resultierend) ja auch besonders sympathisch, führt zu Achtung, Wertschätzung und Tiefe.
      Aber eine (besondere) Sympathie aktiviert meine Neigung nicht und führt somit zu nichts.

      DomzuKoeln schrieb:

      Für mich wäre entscheidend, ob ich Empathie entwickeln kann.

      Und das kann ich nicht für jemanden der mir unsympathisch ist.
      Dem stimme auch ich absolut zu.
      Gerade vor der Hintergrund meiner letzten Dates.
      Die eine oder andere war im Ansatz durchaus sympathisch. Gräbt man etwas tiefer merkt man dann schon, ob man für diese Person Empathie entwickeln könnte. Im Gegenzug merkt man auch, ob diese Person selbst ein gewisses Maß an Empathie zeigen kann.
      Mir ist es wichtig, dass meine Partnerin empathisch ist und nicht gerade auf einem Egotrip beweisen muss, wie toll sie doch ist.

      Geradezu "umwerfend" finde ich ja auch Frauen, denen diese oder jene explizite Erfahrung beim Mann/Dom wichtig ist. So wichtig, dass sie jegliche weitere Annäherung unterbinden oder abbrechen, sollte das nicht gegeben sein.
      Und schon ist die Sympathie flöten.

      Mir ist wichtig, dass sie generell BDSM nicht ablehnt. Also Neigung: ja, ist auch wichtig für mich.
      Existence could not resist the temptation of creating me
      da stimme ich @Existentmale zu.
      Natürlich kann man einem potentiellen Vanillapartner behutsam an BDSM heranführen. Was aber, wenn dieser nun absolut nichts mit BDSM am Hut hat, respektive absolut nicht dafür zu begeistern ist?
      Nein, das muss einfach passen. Kompromisse? Nein und nochmals Nein. Auch wenn ich mich wiederhole.
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Ohne starke Zuneigung zu einem devoten Part möchte ich keinen Menschen im nahen privaten Umfeld schlagen oder erniedrigen oder einfach nur dominieren. Es ist immer Sympathie drin und nur dann kommt die Neigung zum tragen, die für mich eine besondere, intensive Art der ausgedrückten Zuneigung ist.
      Das Ganze hat für mich schon was von einem Wechselspiel: Ohne Sympathie gibts kein D/S und wenn das D/S nicht klappt, schwindet die Sympathie langsam.
      Man sucht sich ja einen Menschen, der zu einem passt mit seinen Ecken und Kanten UND passender Neigung. Und da kann die Schere bekanntlich weit aufgehen.
      Richtig schön ist es dann, wenn sich beide Seiten ergänzen und sich Stück für Stück ein fast blindes Verständnis ergibt - und zwar von der menschlichen wie von der D/S Seite her.

      cerberus_ch schrieb:

      Ohne Sympathie gibts kein D/S und wenn das D/S nicht klappt, schwindet die Sympathie langsam.

      Warum schwindet deiner Meinung nach die Sympathie, wenn es auf der DS-Ebene nicht funktioniert? Ich glaube, bei mir wäre es keineswegs so, da es nicht von der Neigung abhängt, ob ich jemanden mag und sympathisch finde, sondern von der Person als Mensch -vom Charakter, der Ausstrahlung, den Interessen, Ansichten usw.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Für mich gehört beides zusammen. D/S ist eine ganz wichtige Komponente in unserer Beziehung. Seine dominante Ausstrahlung hat mich angezogen, ebenso sein Äußeres. Charakter, etc haben wir ja erst nach und nach kennengelernt.
      Ohne seine dominante Ausstrahlung hätte ich mich nicht in ihn verlieben können.
      Unsere Neigungen war schon beim ersten Treffen ein wichtiges Thema.

      Wenn all das nicht passt, wäre uns beiden vorher schon klar gewesen, dass es zum scheitern verurteilt gewesen wäre. Natürlich muss auch alles andere passen, keine Frage
      Mir ist am wichtigsten, dass es auf der menschlichen Ebene passt: Werte, Weltanschauung, Kreativität, Selbstreflexion, Prioritäten etc.

      Wenn ich den Menschen kenne, weiß ich, ob sein BDSM zu mir passt oder nicht.
      Und mein Mann, der kein BDSMler ist, darf gern bleiben, wie er ist. Sein Fan bin ich so oder so.


      Emilia schrieb:

      Natürlich kann man einem potentiellen Vanillapartner behutsam an BDSM heranführen. Was aber, wenn dieser nun absolut nichts mit BDSM am Hut hat, respektive absolut nicht dafür zu begeistern ist?
      Nein, das muss einfach passen. Kompromisse? Nein und nochmals Nein.
      Es gibt die Möglichkeit, eine Beziehung zu öffnen, für Sex, für BDSM, für tiefe Gefühle. Nicht jeder empfindet das als Kompromiss. Manche mögen es genau so.

      Frl. Irrlicht schrieb:

      Es gibt die Möglichkeit, eine Beziehung zu öffnen, für Sex, für BDSM, für tiefe Gefühle. Nicht jeder empfindet das als Kompromiss. Manche mögen es genau so.
      Bei uns ist es ja so. Aber gerade da stellt sich dann auch die Frage: Wie wichtig ist die Sympathie? Denn dass das in einer Partnerschaft das Wichtigste ist, ist für mich klar. Aber wie sehe ich das für "reine Spielpartner"? Da bin ich doch zu viel mehr Abstrichen bereit.

      Ich habe zurzeit noch einen Spielpartner. Er ist mir sehr sympathisch. Er wird aber extrem von seinem Beruf und seinen Hobbys eingenommen, die mich nicht sonderlich interessieren. Da es sich aber in einem Rahmen hält, dass er da bei unseren Treffen nicht ständig von erzählen muss, passt es wegen der passenden Neigungen dann doch. Bei einem Partner könnte ich einen so wichtigen Aspekt seiner Persönlichkeit nicht ausblenden, da müsste ich mich auch ein wenig für seine Hobbys interessieren und er sich für meine.

      Mein vorheriger Spielpartner hat sich nicht für Haustiere begeistern können. Bei der Partnerwahl ist mir das wichtig, weil es einen wichtigen Teil meiner Person ausmacht und ich mich da verstanden fühlen möchte. Bei einem Spielpartner kann ich darauf verzichten. Hier ist mir Neigung also wichtiger.
      Bei uns ist es ja auch so, @Freudenschwalbe. ;)

      Ich weiß, was du meinst und kenne das von mir selber.

      Eine Weile habe ich BDSM auf Sessions begrenzt ausgelebt und fand das sehr erfüllend. Da habe ich auch mal über kleinere Unstimmigkeiten auf der menschlichen Ebene hinweggesehen. Aber die Erlebnisse mit den Spielpartnern, mit denen ich in jeder Hinsicht auf einer (relativen) Wellenlänge war, waren unterm Strich die schöneren und unkomplizierteren. In den anderen Fällen gab es z.B.auch mal unschöne Streitereien, die wir nicht so klären konnten, wie ich es mir gewünscht hätte. Vielleicht war das Zufall, aber ich glaube nicht. So hab ich die Überzeugung entwickelt: Wie der Mensch, so der/die Dom/Sub. Auch wenn es um rein sessionbezogenes BDSM geht und sich der zwischenzeitliche Kontakt in Grenzen hält.

      Die Form von DS, die wir jetzt leben, kann ich mir für mich nur auf der Basis einer (zweiten) Liebesbeziehung vorstellen. Jemandem, mit dem es auf der menschlichen Ebene nicht so perfekt passen würde, hätte ich nicht die Freiheit eingeräumt, so viel für mich zu entscheiden.

      In Sachen BDSM bin ich außerdem ziemlich flexibel, wenn mich der Mensch als Person kickt. Hätte @Eiskalter Engel andere Vorlieben, hätte ich mich bestimmt anders entwickelt. Aber nur, weil es eben grundsätzlich so gut passt. Jemand, dem es z.B. schwer fällt, unkonventionell zu denken, kreativ und empathisch zu sein, könnte mich nicht mitreißen.
      Du hattest weiter unten geschrieben, dass es um eine Spielbeziehung geht -
      darum sage ich: Neigung überwiegt.

      Ich hatte mal einen Chef, der menschlich ziemlich daneben war. Er hatte einen eher unangenehmen Führungsstil, trotzdem bin ich im Gegensatz zu den meisten anderen Kollegen recht gut mit ihm ausgekommen. Ich kann nicht ganz genau einordnen, warum - jedenfalls hatte der auf mich eine Ausstrahlung, die hat mich umgehauen. Wenn ich nicht verheiratet gewesen wäre und wenn.... es ganz viele Wenns weniger gegeben hätte... den hätte ich nicht abgewiesen. Der hat mein Kopfkino angeheizt, so was habe ich lange nicht mehr erlebt.

      Eine Liebesbeziehung hätte ich mit dem nie führen können, dafür war seine Art und sein Umgang mit Angestellten zu sehr daneben, also Sympatie eher gegen Null.
      Aber zur Triebbefriedigung benötige ich auch keine Sympatie, da muss anderes passen.
      Wie lange das dann funktioniert, ist ja ein anderes Thema.
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"

      Vinterbarn schrieb:

      Catherine schrieb:

      Für mich hat das sehr viel mit Vertrauen zu tun.
      Vertrauen wäre für mich auch essentiell in einer BDSM-Beziehung. Ich frage mich allerdings, ob sich Vertrauen nur über Sympathie und Gefühle aufbauen kann oder auch auf anderer Ebene, z.B. über Respekt?
      Nicht jedem, den ich respektiere, vertraue ich auch.
      Und gegenüber jemandem, den ich respektieren muss, etwa, weil's von mir so verlangt wird, tue ich mich mit dem Vertrauen erst recht schwer.
      Aber wem ich vertraue, den respektiere ich noch mehr.