Erfahrungsbericht....mein erstes Mal als Dominanter Part

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      Erfahrungsbericht....mein erstes Mal als Dominanter Part

      Ich möchte gerne mal aufschreiben wie ich die Session empfand und meine Gedanken sortieren um zu sehen worüber ich nachdenken muss. Vllt könnt ihr mir dabei helfen und ein par Denkanstösse geben.

      Ich bin völlig neu auf dem Gebiet des BDSM. Ich weiss aus meiner Vergangenheit dass ich gerne beim Sex Schmerzen zufürge, in Form von beissen und kratzen. Jetzt bin ich an dem Punkt wo ich gerne eine dominante Rolle übernehmen möchte. Ich sage explizit nicht Domina weil ich nicht das Gefühl hab dass ich das nicht bin. Zumindest bis jetzt noch nicht.

      Was ist passiert?
      Ich habe mir vorher überlegt was ich alles machen möchte und hab Stichpunkte aufgeschrieben. Damit ich mir Inspiration holen kann wenn ich mal ratlos bin.

      Alleine schon das Eintreten des devoten Partners in meine Wohnung setzte mich unter Druck. Wie soll ich ihn begrüssen? Soll ich direkt anfangen oder sollen wir ersteinmal reden? Nun, wir haben geredet. Ich hab dabei genau zugehört was seine Grenzen sind, was er gut findet und so weiter.
      Ich hab ihm erzählt dass ich erst einmal nur herrausfinden möchte wie es sich anfühlt dominant zu sein. Ohne viel Spielzeug und Experimente. Kann ich meinen Willen klar formulieren und darauf achten dass dieser auch ausgeführt wird? Das ist für mich die Spannende Frage dabei gewesen.

      Der Anfang war gut. Ich habe ihn das machen lassen was ich mir vorgestellt hatte und überlegt hatte. Das hat ihm auch gefallen.
      Als wir begonnen haben habe ich die verschiedenen Peitschen ausprobiert an verschiedenen Stellen seines Körpers. Das hat mir gefallen. Die Spuren zu sehen die ich gemacht habe.
      Dabei empfand ich aber nicht nur dominanz sondern auch unsicherheit. Unsicher was ich als nächstes machen soll (mein Kopf war auf einmal leer und planlos), unsicher ob ich das richtig mache mit der Peitsche. Mir haben auch die Notizen nicht mehr weiter geholfen. Ich habe einfach nicht den Weg gesehen.
      Und wenn ich unsicher bin fange ich an zu lachen. Das war aber kein verhöhnendes Lachen sondern ein fröhliches Lachen. Da kommt meine Fröhlichkeit durch. Das hat nicht wirklich hineingepasst.
      Ansonsten hab ich nur die Hände hinterm Rücken gefesselt. Mehr wollte ich beim ersten Mal nicht machen.
      Wir haben dann mittendrin aufgehört weil ich völlig hilflos war und nicht wusste was als nächstes kommen soll.

      Er war sehr geduldig und auch nicht sauer oder böse deswegen. Er sagte er könne sich das bei mir gut vorstellen dass ich eines Tages eine gute Domina sein werde.

      Ich glaube ich hätte dabei gerne eine Begleitung gehabt die mich ein weinig durch diese Session führt.
      Desweiteren glaube ich dass ich mir eine Session genauer durchdenken sollte und sowas wie einen Ablaufplan schreiben sollte der relativ detailliert ist um mir die Unsicherheit zu nehmen und den Weg zu zeigen.

      Alles in Allem bin ich froh dass ich das gemacht habe und werde sicher in diese Richtung weiter gehen. Er würde mich gerne auf diesem Weg begleiten.

      Vllt kann ja jemand etwas mit meinen Worten anfangen. Ich danke Euch jedenfalls fürs lesen.

      Liebe Grüsse
      Hallo Follow Yourself,

      vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht, ich lese immer wieder gerne, wie Einsteiger ihre ersten Erfahrungen machen. Es erinnert mich an unsere eigenen Anfänge ^^ .
      Ihr habt vorher geredet, nachher geredet, Du hast Dich ausprobieren können, sogar fröhlich drauflos gelacht als Du unsicher wurdest... besser kann es doch nicht laufen.
      Die Unsicherheit wird sich um so schneller legen, je öfter ihr gespielt habt.

      Und wenn Du Dir jemanden wünschst, der Dich durch die Session führt... kannst Du Dir eine Mentorin oder einen Mentor suchen, der Dir dabei hilft, eine Session zu planen oder Dich sogar dabei begleitet und unterstützt.

      Ich wünsche Euch beiden alles Gute auf Eurem spannenden neuen Weg. ^^
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Hi Follow,

      Dein Bericht beschreibt ziemlich exakt das, wie ich den Zustand meines Kopfes beim meiner ersten geplanten Session empfand. Spaetzles Anmerkungen sind definitiv richtig. Es ist ein Weg, der erst einmal beschritten werden muss. Solange es Lust und Freude macht verfolgst Du dabei wohl die richtigen Neigungen.

      Viel Spass und Erfolg dabei! :) :thumbsup:
      Dresseur
      Hallo Follow,

      ich glaube, daß Du exakt das beschreibst was die Meisten von uns zu Beginn ihrer Leidenschaft empfunden haben.

      Teilweise Überforderung mit absoluter Leere im Kopf.

      Auch heute finde ich es immer noch eine große Herausforderung eine Session zu planen und durchzuziehen. Wenn man nicht nach "Drehbuch" arbeiten will, sondern gegenseitig genießen möchte gehört durchaus ein großes Stück erlernte Routine dazu.
      Es ist ja nicht nur so, daß man sich vorher Gedanken macht, was man alles machen will. Nein: In der realität kommt ja noch das "Auf den Anderen Achten" dazu. Das kann einem schon mal das Geplante durcheinanderwirbeln und Kreativität erfordern. Weiter geht es mit so banalen Dingen wie "Techniken" ---wie ging der Knoten nochmal? ?( --- oder einfach wieviel man überhaupt in den zeitlichen Rahmen gepackt bekommt. Da bin ich auch schon von Punkt zu Punkt gerannt, bis ich gemerkt habe daß so etwas Stress und keinen Spaß macht.

      Ich denke, daß dir hier einige erfahrene Forumler wertvolle Tips und Gedankenanstöße geben können. Und wie Spätzle schon schreibt: Es gibt auch Mentoren / Mentorinnen, die sicherlich gut unterstützen können.

      Ich wünsche Dir viel Erfolg, und nicht allzuviel Kopfzerbrechen.
      Alles Anfang ist lernen. Und wenn wir uns als Kinder zuviel Gedanken gemacht hätten ob Dinge gut sind oder nicht, wer weiß ob wir dann laufen oder Fahrradfahren würden.
      Guten Morgen!

      @Spätzle , @DomzuKoeln , @Dresseur

      Das ist eine gute Idee mit dem Mentor. Da werd ich mir auf jeden Fall drum kümmern.

      Gut zu wissen dass ich nicht die Einzige Bin die ein Drehbuch brauch.

      Kopfzerbrechen macht mir das nicht wirklich. Ich finde es sehr positiv über alles nachzudenken und zu sehen was uch verbessern kann und ändern kann damit es irgendwann für Alle ein tolles aufregendes Erlebnis wird.
      Ich sehe aber aben auch noch nicht alle Aspekte in einer Session. Deswegen bin ich Euch sehr dankbar für Eure Tips. Die werd ich auf jeden Fall anwenden!!!

      Liebe Grüsse...
      Hi Follow,

      es muss ja nicht nicht wirklich ein filmreifes Drehbuch sein. Mir hat mein erstes Mal Spass gemacht und ich habe teilweise auf Handlungen zurückgegriffen, die mir vertraut waren oder die mir schon lange als Idee im Kopd herum schwirrten. Das hat mir geholfen mich sicherer zu fühlen und den Faden, wenn er verloren ging, wieder zu finden.

      Ich habe das Glück, dass wir beide viel Spass dabei hatten, so dass ich der nächsten Session mit mehr Optimismus, das richtige zu tun, begegnen konnte.

      Für mich ist das ganze keine exakte Wissenschaft sondern ein aufregendes Erkunden von Welten, Grenzen und Neigungen. Sehr schön und sehr aufregend - unglaublich und tagelang verzaubernd.

      Liebe Grüße
      Dresseur
      Moin,
      so ein-Session-Drehbuch ist sicher zu Beginn eine gute Sache, es gibt Dom etwas Sicherheit. Die (meine) schönsten Erlebnisse hatte ich jedoch immer dann, wenn ich begonnen habe, das Drehbuch zu verlassen und zu tun, was mir spontan eingefallen ist. Ich mich getraut habe, zu improvisieren. Ich würde sagen, Drehbuch im Kopf (für alle Fälle) und dann sich trauen in sich hineinzufühlen, worauf man denn gerade aktuell (mit DIESEM Partner) so Lust verspürt.

      Follow yourself schrieb:

      Desweiteren glaube ich dass ich mir eine Session genauer durchdenken sollte und sowas wie einen Ablaufplan schreiben sollte der relativ detailliert ist um mir die Unsicherheit zu nehmen und den Weg zu zeigen.
      also ich kann Dir aus meiner Erfahrung nur sagen, dass zu detailliert Dich auch unter Druck setzen kann und Dich ins Straucheln bringen kann, weil auf einmal, oh schreck, du bemerkst,dass Schritt 23c vor 18 passiert ist ;)

      Überleg Dir im Vorwege ganz grobe Eckpunkte und ansonsten versuch einfach Spass zu haben denn

      Follow yourself schrieb:

      ein fröhliches Lachen. Da kommt meine Fröhlichkeit durch.

      ist auch ok, vor allem wenn er für Deine Unbeholfenheit auch noch Verständnis zeigt ist es doch super. Und im Zweifel einfach mal kurz ne Pause einlegen :coffee: trinken und Sub warten lassen und INspirationen suchen .

      Und ich fühl mich auch manchmal unsicher und bin dann erstaunt wenn das Feedback ein ganz anderes Auftreten spiegelt.

      Niemand ist perfekt und jeder hat kleine oder grösserer Missgeschicke. Und ich bin ganz ehrlich, mir passiert es auch immer mal wieder,dass ich denke ,so und nu? ?( ...naja und im schlimmsten Fall beendet man die Session einfach oder hat Sex :pardon:
      willkommen@'Follow yourself' :blumen:
      mach dir nichts draus, ich haue Jungs seit ca 38 Jahren, bin aber immer noch keine Domina
      ich bin eine Fem Dom ( weil ich es aus sexueller Freudes daran mache, aber nicht für Geld :D )

      gehe mal davon aus, du willst auch eine Fem Dom werden :empathy:

      zu deiner Frage: streichele deinen Sub ganz zärtlich zwischen den Schlägen
      Weisst Du, @Follow yourself, als der führende Part darfst Du machen was Du möchtest. (Klar - immer im vereinbarten Rahmen).

      Und wenn Du mal an einem Punkt bist wo Du keinen Anschluss findest dann ist das so. Dann darfst Du eben auch nichts tun. Gar nichts, wenn Dir danach ist. Und wenn Dir danach ist dann macht auch der von dir geführte Part gar nichts. Bis Du Deinen Kaffee genüsslich getrunken hast, Pipi warst oder was auch immer. Selbst wenn Du mitten drin sagst, ouups, jetzt ist die Luft draussen. Dann ist das auch grad mal kein Problem. Denn auch als Top hast Du Anrecht auf Abbruch der Session.

      Wie Du es beschrieben hast, Dein Partner wird Dir deswegen nicht böse sein. Im Gegenteil. Das macht Dich Menschlich. Und ein Lächeln ist sowieso gut. Dann liegt man sich halt in den Armen und kuschelt was das Zeug hält. Das passiert vermutlich noch so mancher Domme. (Behaupte ich mal so frech). Meister fallen nicht vom Himmel, Meisterinnen leider auch nicht.

      Mach Dir bloss keine Gedanken deswegen, habt Spass, erkundet Euch und geniesst die Zeit die da gerade so an Euch vorbeifliegt.


      Real submission is about being naked for her, not just in the physical sense, but also in the spiritual one
      Hallo Ihr Lieben!

      Vielen Dank für die vielen Antworten und wertvollen Vorschläge. :yes: :yes:
      Ihr habt völlig recht, mit der Erfahrung kommt die Sicherheit und die Möglichkeit auch mal vom 'Plan' abzuweichen.
      Für mich hab ich einfach festgestellt dass ich mit einem detaillierten Plan eben Sicherheit bekomme und mich damit mehr auf den devoten Part einlassen kann.
      Das habe ich bei meiner ersten Session nicht gemacht. Ich hab schon eher auf mich geschaut, wie es mir geht und wie mir das gefällt.
      Aber ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit der Session. Sie hat mich auf jeden Fall hungrig gemacht auf weitere!

      Also nochmals vielen Dank!!!!
      Ich fühle mich hier sehr wohl mit Euch! Ihr gebt mir das Gefühl offen reden zu können. Das ist wirklich viel Wert! Danke.