Wie weit würdet ihr gehen?

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      Snowflake schrieb:

      Mit der Frage gehst du von einem empathielosen Dom aus. Jeder Dom mit Empathie wird seine Sub gehen lassen, wenn er die Frage als angemessen sieht und es eben keine Kurzschlussreaktion ist.
      Allerdings bin ich da etwas krasser gepolt, sollte er meiner Bitte nicht nachkommen, würde ich bleiben, es hinterfragen warum ich nicht gehen darf und es akzeptieren. Meine Ds-Beziehung darf nur mein Herr aktiv beenden. Ich habe passives Fragerecht.
      Ich bin bei meiner Frage von gar nichts ausgegangen. Sondern mir hat sich einfach diese Frage gestellt.
      Was ist wenn Sub an eine innerliche Grenze kommt, die Entscheidung über das weitere Vorgehen aber gleichzeitig von einer Bitte an ihren Dom abhängig macht.

      Gerade auch weil ich nichts bei meiner Frage voraussetzen, geschweige denn jemand irgendetwas unterstellen wollte.

      Im zweiten Teil deiner Antwort hast du mir aber meine Frage aus deiner Sicht beantwortet.
      @Roadrunner vielleicht bist du da nicht von ausgegangen, aber es ist doch so, dass ich als Sub diesen Schritt in so eine Beziehung mit gehe, wenn Dom vertrauensvoll und empathisch ist. Den Schritt in eine Beziehung ohne richtige Ausstiegsmöglichkeit geht man nicht leichtfertig. Auch wenn meine Denkweise die genannte ist, so weiß ich dass mein Dom mich nie gegen meinen Willen an ihn binden würde. So sadistisch ist er dann doch nicht :)


      @kara damit es auch für andere nachvollziehbar ist: Like/dislike Funktion liegen zu nah beieinander auf dem Handy. Ich gehe mit deiner Aussage komplett konform. Sollte ich in Zukunft Mal wieder jemanden grundlos disliken, dann schreibt eine PN. Oft sind es dicke Finger und zu kleiner Balken ^^"

      Snowflake schrieb:

      Auch wenn meine Denkweise die genannte ist, so weiß ich dass mein Dom mich nie gegen meinen Willen .....
      Obwohl wir eigentlich das gleiche meinen, unterscheiden wir uns doch an diesem Punkt.

      Ich vermute mal, wenn ein Punkt auftritt an dem du dir die Frage stellst (Raus hier, oder nicht) dann ist doch schon etwas eingetreten, von dem du jetzt sagst, das wird nie passieren ......
      Wenn dem Herrn egal ist das er eine Grenze erreicht hat, die von Sub nicht überschritten werden kann (vielleicht auch noch nicht der Zeitpunkt dafür ist) und Sub keine andere Lösung sieht als die Beziehung zu beenden, liegt das Problem ganz wo anders. An dem Punkt wäre ich mir auch nicht sicher, das er der Bitte nachkommt, die Beziehung zu beenden.
      Des weiteren wenn ich an einem Punkt ankomme an dem ich eine Beziehung beenden möchte, kann ich natürlich darum bitten. Das wäre auch meine Wahl die ich treffen würde. Läuft es gut bekommt Sub sie.
      Andernfalls sollte sie sich wirklich ernsthafte Gedanken machen, denn in einer Beziehung auszuharren die man nicht will ist imho destruktiv.
      Bei dieser Frage müsste ich die Bereiche BDSM und Beziehung klar voneinander trennen.
      Da unser BDSM Spaß orientiert ist, würde ich die Grenze dort ziehen, wo es beiden keinen Spaß mehr macht. Hierbei muss ich anmerken, dass ich auch eine Menge Freude aus Dingen ziehe, die mir in dem Moment vielleicht keinen so großen Spaß machen, meiner Partnerin aber umso mehr.
      Auf der Beziehungsebene habe ich wohl die nicht ganz ungefährliche Einstellung meines Vaters geerbt. Ich würde für meine Partnerin wahrscheinlich bis zur kompletten Selbstaufgabe gehen. Vielleicht auch darüber hinaus. Nun habe ich aber das Glück eine Partnerin gefunden zu haben, die mich da früh genug bremst und so etwas auch niemals verlangen würde.
      @Roadrunner Jein. Du hast an sich Recht, leider passt der Gedanke nicht zu mir. Dafür muss ich etwas ausführlicher werden:

      Ich bin diese Beziehung eingegangen und habe mein Recht auf Beendigung eben dieser aufgegeben. D.h. ich könnte - wie man so schön sagt - nicht einfach Schluss machen. Diese Option hat nur er und das ist okay für mich. Dennoch gibt es Punkte wo ich dann um Freilassung bitten würde, nämlich wenn ich jemand anderen absichtlich weh tun müsste (darunter fallen auch SM-Praktiken, wo ich aktiv sein müsste), er gewalttätig gegenüber andere Menschen werden würde (ist einfach ein No-Go für mich) oder ich für ihn oder wegen ihm in die Schulden kommen würde. Letzteres würde ich auch nicht für meine Familie tun.
      Ich bin reflektiert genug um zu wissen was auf mich zukommen kann. Einige Dinge fallen Dank Tabus raus. Anderes ist mir bewusst und die Nehme ich in Kauf, würde sie mitmachen weil es mich glücklich macht ihm zu dienen. Dadrin gehe ich auf. Es mag sein, dass einige Dinge mehr Nachsorge brauchen. Trotzdem ist es mein Ding solange er dabei ist.
      Bei den oben genannten Dingen wäre ich auch in einer Vanille-Beziehung gegangen. Der Unterschied hier ist nur: ich kann nicht einfach gehen.
      @Snowflake

      ... und dann?

      Ich kann nachvollziehen warum du dir diese Frage stellst.

      Ich kann aber nicht nachvollziehen warum du dir diese Frage stellst und gleichzeitig deine Antwort zu 100% von deinem Gegenüber abhängig machst.


      NACHTRAG:
      Ich habe diese Frage für mich OHNE jegliche Annahmen auf Art, Dauer und Umfang der Beziehung beantwortet. Das ist für mich auch nicht wichtig, wie dieser fragliche Punkt aussieht und in welcher Beziehung er auftritt. Sondern rein um die Tatsache es gibt einen Punkt an dem es für mich/dich/uns/euch zu Ende ist.

      Viva schrieb:

      Wann verliert sich nun jemand selbst in einer Beziehung? Er verliert sich, wenn er etwas tut, was eigentlich nicht in seinen Bedürfnissen und oder NAturell liegt, obwohl es ihm im Grunde nicht gut tut. Das kann einerseits passieren,weil jemand sich selbst nicht spürt. sich selbst gar nicht wirklich wahrnehmen kann in seinen Bedürfnissen. Es kann aber auch daran liegen ,dass bspw. Partner A vom Partner B vermeintlich angefüttert wird, wenn Du dies und jenes machst ( nämlich das was Partner B für seine Bedürfnissbefriedigung braucht) dann werde ich evtl auch deine Bedürfnisse befriedigen.
      Ich finde, das hast Du richtig gut erklärt @Viva :blumen: .
      Der letzte Satz stimmt mich etwas nachdenklich.
      "Wenn-dann" - Beziehungen...irgendwie ist ja alles ein wenig "Wenn-dann"; selbst der ganz normale Alltag unterliegt solchem Bedingungsdenken. In einer Verbindung als Druckmittel eingesetzt kann ich es mir gar nicht vorstellen. Von der Reife her erinnert es mich an Kindergarten-/Grundschulkinderalter, wenn ich ehrlich bin :pardon: .

      Bei uns ist es gefühlt irgendwie 'anders', aber ich kann den Unterschied noch nicht richtig fassen.
      Ich habe länger überlegt, ob ich Weiteres dazu schreibe, weil viele hier scheinbar anders empfinden. Aber ich will dennoch versuchen, eine andere Perspektive in Richtung 'Selbstaufgabe' aufzuzeigen.

      Vor einiger Zeit waren wir an der Alster spazieren.
      Wir sprachen währenddessen über uns und ich sagte sinngemäß: "Ja, das ist kein Problem. Das mache ich gerne." Es ging um irgendeine kleine Veränderung, aber sie ist mir nicht mehr präsent. Aber ich weiß noch, dass ich mich ihm quasi erklärte. Im Kopf geblieben ist mir jedoch seine unvermittelte Reaktion darauf. Er blieb stehen, drückte mich eng an sich, küsste mich auf die Stirn und sagte: "Du erfüllst mich, wenn Du Dich für mich aufgibst. Das ist Liebe für mich."
      Seine Worte berührten mich tief, er sprach das aus, was ich fühlte. Er hielt meine Seele in seinen Händen - ganz ohne Schmerz. Für einen Moment blieb die Welt stehen und ich war da, wo ich immer hinwollte. Ich fühlte mehr, als mein eigener Körper ertragen konnte. Mitten in Hamburg an der Alster, mitten in der großen Welt - und doch ganz eng gefasst, geborgen und umschlungen von gemeinsamen Empfindungen in unserem eigenen kleinen Universum.
      Die Vereinnahmung eines Menschen durch einen anderen Menschen ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Und das muss auch gar nicht so sein; Menschen und Gefühle sind ja unterschiedlich.
      Daraus können Abhängigkeiten resultieren, was mich jedoch auch nicht abschreckt, wenn ich ehrlich bin. Bei uns zumindest habe ich das Gefühl, dass diese Abhängigkeit in gewissem Maß beidseitig ist.
      Indem ich mich (ganz) hingebe/aufgebe, erfülle ich ihn. Weil ich ihn erfülle, entsteht auch von seiner Seite aus eine Abhängigkeit. Das ist für uns etwas durchaus Erstrebenswertes, weil wir uns beide die Unauflösbarkeit unserer Verbindung wünschen - und die kann durch (gegenseitige) Abhängigkeit sichergestellt werden.
      Vielleicht besteht der Unterschied zum "Wenn-dann"-Druckmittel in der Tatsache, dass ich freiwillig gebe und er diese Hingabe angemessen zu schätzen weiß. Je mehr wir einander geben (Aufgabe/Vereinnahmung), desto mehr fühlen wir. Er hat kein Druckmittel nötig, weil ich ihm instinktiv folge und diene.

      Und: Ich gebe MICH zwar ein Stück auf Beziehungsebene auf, aber gewinne umso mehr dafür.
      Nämlich: Die gefühlte Sicherheit eines tief empfundenen UNS.

      Snowflake schrieb:

      Wie weit sollte eine Sub für euch als Dom gehen? Welches Maß an "Aufopferung" würde euch gefallen? Ab wann wäre es zu viel?
      Sie sollte soweit gehen wie wir in einer entspannten und an freier Meinungsäußerung orientierten Unterhaltung vereinbart haben. Gefallen würde mir im Allgemeinen mehr, aber ich habe ihr meine Fürsorge versprochen. Das begrenzt die Möglichkeiten.

      Horst
      @kara: Wow, was für berührende, romantische Worte! Danke, dass du sie hier teilst.

      Um jetzt mal völlig nüchtern die ganz andere Seite zu vertreten:

      Bei mir wäre - glaube ich - dort Schluss, wo ich mich in irgendeiner Form in meiner Selbstständigkeit und Unabhängigkeit beeinträchtigt fühlen würde, sprich bei allem, was mich über die Grenzen einer Session hinaus mit in den Alltag begleiten würde.
      Von körperlichen Spuren mal abgesehen, auf die würde ich nicht verzichten wollen, aber ich denke hier geht es ja in erster Linie um die D/s-Ebene.
      Mögliche Ausnahme: EPE (Erotic Power Exchange). Das würde ich zumindest erstmal ausprobieren, bevor ich es kategorisch ausschließe.
      "There must be something else, there must be something good, far away" (Chris Cornell)

      Roadrunner schrieb:

      @Snowflake

      ... und dann?

      Ich kann nachvollziehen warum du dir diese Frage stellst.

      Ich kann aber nicht nachvollziehen warum du dir diese Frage stellst und gleichzeitig deine Antwort zu 100% von deinem Gegenüber abhängig machst.

      Ich stelle mir diese Frage vor allem als eine Art Gedankenspiel. Mehr steckt da nicht dahinter.

      Wieso mache ich meine Antwort vom Gegenüber aus? Das ist für mich ziemlich logisch. Alleine kann ich mein Ds nicht. Da bin ich von meinem Gegenüber abhängig.

      Dazu kommt: Für mich gibt es keinen Ausstieg aus meiner Beziehung. Den will ich auch gar nicht. Man könnte sagen, selbst wenn ein Grund in mir liegt wo ich sagen würde "Stop bis hier hin und nicht weiter", wäre diese Aussage sinnlos. Meine Gedanken / Wünsche / Vorlieben stehen (für mich) hinten an. Mein Herr müsste also eine ziemlich große Verfehlung begangen haben, bevor ich diesen großen Schritt der Freigabe gehen würde. Ich mache mich folglich davon abhängig, weil ich es in dieser Beziehung bin. Das ist aber auch das was ich mag. Als seine Sub obliegt es ihm auch zu jederzeit ob er etwas beenden will oder nicht. Auch ob etwas mir zuzumuten ist. Er handelt nach besten Gewissen für uns und ich folge ihm, handle wie er es wünscht.

      kara schrieb:

      Wir sprachen währenddessen über uns und ich sagte sinngemäß: "Ja, das ist kein Problem. Das mache ich gerne." Es ging um irgendeine kleine Veränderung, aber sie ist mir nicht mehr präsent. Aber ich weiß noch, dass ich mich ihm quasi erklärte. Im Kopf geblieben ist mir jedoch seine unvermittelte Reaktion darauf. Er blieb stehen, drückte mich eng an sich, küsste mich auf die Stirn und sagte: "Du erfüllst mich, wenn Du Dich für mich aufgibst. Das ist Liebe für mich."
      Aber machst Du das wirklich? Gibst Du Dich auf? Oder wirst Du nicht durch Dein Verhalten erst wirklich DU selbst?


      Ich persönlich könnte niemanden zum Herrn haben, der möchte, dass ich mich für ihn aufgebe (davon abgesehen glaube ich nicht, dass das überhaupt geht) und das als Liebe bezeichnet.
      (Bitte nicht falsch verstehen! Das ist kein Angriff gegen eine bestimmte Lebensform, sondern lediglich eine andere Sichtweise).

      Einfach, weil ich um meiner selbst willen gemocht werden möchte.
      Dazu gehört, dass mein Herr MICH erkennt und mich zu mir führt, zu meinem Innersten, das tief in mir drin ist (und das ich fast immer verberge, weil ich selbst davor Furcht habe). Es wäre schön, wenn er mein Potential erweckt, mich entfaltet, mir die Angst nimmt, ich selbst zu sein. Wozu auch gehört, daß er mir aufzeigt, wie weit ich SEIN EIGENTUM sein kann, wie weit meine Devotheit geht, welche Sub/Sklavin in MIR steckt.
      Denn ich glaube, dass in mir sehr viel Hingabe steckt, sehr große Devotheit. Diie ich jedoch nur jemandem zeigen kann, dem ichh total vertraue und der mir auch zeigen kann, dass er es gerade das an mir schätzt und liebt.


      Ich hoffe, irgendjemand versteht, was ich meine, :rot: .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Und ob das jemand versteht...nämlich ich, liebe @Feuerpferd
      Du hast in Worte gefasst, was ich nicht formulieren konnte :yes:

      Denn genau diesen Weg, den Du da beschreibst, gehe ich seit drei Jahren mit meinem Herrn :love:
      Im Laufe dieser drei Jahre habe ich wesentlich mehr Selbstvertrauen bekommen, als ich je in meinem 50jährigen Leben hatte.

      Und obwohl ich sehr devot bin und ihm versuche jeden Wunsch von den Augen abzulesen, hat das für mich nichts mit Selbstaufgabe zu tun. Ich diene ihm, weil ich es so möchte. Und das schließt viele Dinge mit ein. Auch Dinge, die ich jetzt noch gar nicht in der Lage bin zu benennen. Auf gut deutsch, ich vertraue ihm und ich vertraue auf seine Führung.

      Und dies alles in einer Spielbeziehung :!: (OT...ich hasse dieses Wort...es wertet ab...als ob es in einer Spielbeziehung nicht genauso viel Hingabe, Liebe, Vertrauen und Nähe geben könnte)

      Snowflake schrieb:

      Auch für mich wäre der Punkt wo meine absolute Grenze erreicht ist, die Bitte um Freigabe stehen. Da dies aber nur eine Bitte wäre, läge die Entscheidung noch immer bei Dom.
      Abgesehen davon das ich dieser Bitte in jedem Fall nachkommen würde könnte diese Situation gar nicht eintreten. Im Vorlauf hätten sich längst Dinge entwickelt die auffallend gewesen wären. Es wäre die Verminderung des Vertrauensverhältnisses und die Abnahme des Machtgefälles deutlich spürbar gewesen. Also der späteste Zeitpunkt an dem man als Herr den Versuch zu machen hat ,die 24/7 TPE Beziehung gemeinsam auf den Prüfstand zu stellen. Den oder die Punkte zu finden die für das Ungleichgewicht verantwortlich waren und entsprechende Veränderungen vorzunehmen. Für mich würde sich die Frage stellen wo ich als Herr meine Einstellung zu ändern hätte, da ich im diesen Fall für die Schieflage die Verantwortung zu tragen hätte.

      Snowflake schrieb:

      Meine Ds-Beziehung darf nur mein Herr aktiv beenden. Ich habe passives Fragerecht.

      Das sehe ich persönlich anders. Das Recht meiner Partnerin ihr Einverständnis aufzukündigen ist die Basis die nicht nur sie sondern auch mich schützt. Die Bitte nach Freigabe wäre für mich in jedem Fall Ausdruck der Beendigung der Beziehung.

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.

      Snowflake schrieb:

      Von daher ist es wohl die Frage, ab wann würde man die Bitte stellen. Gleichzeitig besagt sie im Umkehrschluss doch auch: was würde ich alles mit mir machen lassen.
      Ich empfinde es gar nicht als ein: Was würde ich alles mit mir machen lassen.
      Für mich ist es innerhalb einer solchen Beziehung gewollt von mir.
      Es geschieht mit meiner Einwilligung.

      Sicher kann man dann an einen Punkt kommen wo wirklich eine Mauer steht, nur gehe ich davon aus, dass in einer funktionierenden Partnerschaft, es andere Lösungen gibt als die Beendigung der Beziehung.
      Es ist doch eher selten das es ein entweder oder ist, es gibt noch viele andere Lösungswege.
      Ehrlich gesagt beschäftige ich mich auch gedanklich nicht damit, ab welchem Punkt ich eine Beziehung beenden.
      Eher versuche ich Lösungen für Probleme zu finden.

      Feuerpferd schrieb:

      kara schrieb:

      Wir sprachen währenddessen über uns und ich sagte sinngemäß: "Ja, das ist kein Problem. Das mache ich gerne." Es ging um irgendeine kleine Veränderung, aber sie ist mir nicht mehr präsent. Aber ich weiß noch, dass ich mich ihm quasi erklärte. Im Kopf geblieben ist mir jedoch seine unvermittelte Reaktion darauf. Er blieb stehen, drückte mich eng an sich, küsste mich auf die Stirn und sagte: "Du erfüllst mich, wenn Du Dich für mich aufgibst. Das ist Liebe für mich."
      Aber machst Du das wirklich? Gibst Du Dich auf? Oder wirst Du nicht durch Dein Verhalten erst wirklich DU selbst?

      Ich persönlich könnte niemanden zum Herrn haben, der möchte, dass ich mich für ihn aufgebe (davon abgesehen glaube ich nicht, dass das überhaupt geht) und das als Liebe bezeichnet.
      (Bitte nicht falsch verstehen! Das ist kein Angriff gegen eine bestimmte Lebensform, sondern lediglich eine andere Sichtweise).

      Einfach, weil ich um meiner selbst willen gemocht werden möchte.
      Dazu gehört, dass mein Herr MICH erkennt und mich zu mir führt, zu meinem Innersten, das tief in mir drin ist (und das ich fast immer verberge, weil ich selbst davor Furcht habe). Es wäre schön, wenn er mein Potential erweckt, mich entfaltet, mir die Angst nimmt, ich selbst zu sein. Wozu auch gehört, daß er mir aufzeigt, wie weit ich SEIN EIGENTUM sein kann, wie weit meine Devotheit geht, welche Sub/Sklavin in MIR steckt.
      Denn ich glaube, dass in mir sehr viel Hingabe steckt, sehr große Devotheit. Diie ich jedoch nur jemandem zeigen kann, dem ichh total vertraue und der mir auch zeigen kann, dass er es gerade das an mir schätzt und liebt.


      Ich hoffe, irgendjemand versteht, was ich meine, :rot: .
      @Feuerpferd
      Menschen definieren, erleben und fühlen Liebe unterschiedlich. Es gibt viele verschiedene Zugänge.
      Es ist auch absolut okay, wenn Du Dich damit nicht identifizieren kannst; ich hatte bereits im Vorfeld meine Bedenken geäußert, ob ich überhaupt weiter ins Thema einsteigen sollte, weil ich weiß, dass Menschen wie Du Schwierigkeiten haben, dieses Denken nachzuvollziehen. Das ist auch nicht weiter schlimm - ich verstehe auch nicht alles. Und das muss ich auch nicht.
      Aber es gibt Beziehungskonstellationen - gerade im BDSM - die sich genau durch so ein Denken wie das Unsere auszeichnen.

      Zu Deinen Überlegungen: Nun ja, er würde mich nie' ganz' haben/kontrollieren/besitzen wollen, wenn er mich nicht begehrt - so wie ich bin.
      Ich habe das auch schon in einem anderen Thread beschrieben: Dieses Denken geht mit tiefen Gefühlen einher. Er will doch nicht irgendetwas besitzen, sondern den Menschen, den er am meisten begehrt, den er 'liebt'. Und ich gebe doch nicht irgendwem so viel Macht über mich, sondern demjenigen, der es in meinen Augen verdient und es wert ist. Warum sollte ich oder auch er so etwas sonst tun? Das macht doch keinen Sinn. Gerade auf der aktiven Seite ist viel Arbeit zu leisten (Verantwortung, Fürsorge, Kontrolle etc.), so viel Aufwand würde er nie in irgendeine X-Beliebige investieren. Vorherige tiefe Gefühle sind doch kein Ausschlusskriterium für ein solches Empfinden, im Gegenteil - beides verhält sich in einer Art Wechselwirkung zueinander.

      Feuerpferd schrieb:

      Aber machst Du das wirklich? Gibst Du Dich auf? Oder wirst Du nicht durch Dein Verhalten erst wirklich DU selbst?
      Darauf würde ich gerne noch kurz eingehen.
      Ich weiß es nicht genau. Ich würde es als Prozess beschreiben, der noch nicht abgeschlossen ist - vielleicht auch nie ganz abgeschlossen sein wird/sein kann.
      Es geht auch nicht darum, ICH zu sein/werden, sondern um die Herstellung eines UNS. Ich stehe absolut hintenan, bin und werde nicht mehr wichtig.
      Unser SM funktioniert ähnlich - es ist die komplette Unterwerfung, ohne wenn und aber.
      Im D/s greifen bei uns ähnliche Mechanismen, meine ich. Und ich empfinde es als sehr schmale Gradwanderung - gerade, weil D/s im Gegensatz zu SM temporär nicht begrenzt ist. Es ist allgegenwärtig.
      Das Wichtigste erscheint mir, dass ich den Kontakt zu mir selbst nicht verliere.
      Ich muss immer mal wieder innehalten, reflektieren und schauen, ob ich noch 'da' bin.
      Nur solange ich noch da bin, kann ich 'geben'.

      kara schrieb:

      Es geht auch nicht darum, ICH zu sein/werden, sondern um die Herstellung eines UNS. Ich stehe absolut hintenan, bin und werde nicht mehr wichtig.
      Das ist doch genau, was ich meine: Durch die Aufgabe des Selbst, als das Du Dich bisher gesehen hast und dem Aufgehen im UNS, wirst Du das, was Du eigentlich bist und sein willst. Nicht ICH, sondern UNS.

      Ich denke schon, ich verstehe ziemlich gut, was Du meinst, ^^ .
      Nur für mich ist das kein Aufgeben des Ichs, sondern das Herausarbeiten Deiner eigentlichen Seele, die im Inneren da ist. Du möchtest kein Individuum sein, sondern in ihm aufgehen.
      Diese innere und zutiefst liebende Seele holt Dom hervor und bringt sie ans Licht.

      Du nennst es mMn nur anders, weil für Dich die von Dir gewählte Bezeichnung besser darauf passt. Für Dich ist es ein Aufgeben des Ichs, für mich das eigentliche Innerste Deiner Selbst.

      Deswegen meinte ich oben, ich habe lediglich eine andere Sichtweise darauf.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      Diese innere und zutiefst liebende Seele holt Dom hervor und bringt sie ans Licht.
      Ich finde diesen Gedanken besonders rührend @Feuerpferd. Er liest sich schön - danke für die Inspiration :) .

      Hmm, okay.
      Halten wir fest:
      Er sagt/ich fühle: Selbstaufgabe ist Liebe.
      Du sagst: Liebe ist Selbstfindung.
      Habe ich das richtig verstanden?

      Vielleicht hat beides seine Daseinsberechtigung. Eventuell muss ich mich erst selbst aufgeben, um mich in ihm zu spüren/zu finden - ähnlich wie im SM.
      Als Bindeglied fungiert 'Liebe' (in Form von Objektifizierung).

      Vielleicht kommen unsere unterschiedlichen Sichtweise daher zustande, dass Du von individuellem Subjektdenken ausgehst (was mache ich, was will ich, was sind meine Bedürfnisse etc.)...
      So denke und fühle ich aber nicht, ich empfinde mich als sein Objekt. Es ist nicht wichtig und schon gar nicht entscheidend, was ich will.
      Mein primärer Fokus liegt nicht darauf, dass ich glücklich bin, sondern darauf, dass er glücklich ist. Er spricht immer von einer sehr tiefen Form des Dienens, die er in mir fühlt.
      Vielleicht, weil das Eine das Andere (ähnlich einem Spiegelbild in Form einer unmittelbaren Reaktion) nach sich zieht:

      Seine Erregung ist meine Erregung.
      Seine Erfüllung ist meine Erfüllung.
      Sein Glück ist mein Glück.

      Wenn doch alles im Leben so einfach wäre :icon_lol: .
      Wie ist das für euch?
      Eine Frage der Ansprache miteinander.

      Wie weit würdet ihr als Sub gehen?
      Gar nicht. Da ich keine passiven Tendenzen habe.

      Wo würdet ihr ein Schlussstrich setzen?
      Überall dort, wo ich nicht mehr bereit wäre etwas mitzutragen.

      Wie weit sollte eine Sub für euch als Dom gehen?
      So weit wie es die Absprachen definieren. Letztlich sind diese für mich als aktiven Part dazu da,
      einen Rahmen zu haben in dem ich mich bewegen kann, wenn ich mit Sub spiele.

      Welches Maß an "Aufopferung" würde euch gefallen? Ab wann wäre es zu viel?
      Definitiv dann, sobald Sub etwas möchte das Ihr meiner Meinung nach schaden würde wäre Schluss.
      Da beinhaltet bei den Absprachen natürlich auch immer eigene Tabus.
      Etwas das ich als Dom nicht machen möchte, zählt es eben auch zu akzeptieren so wie ich es auch bei Sub akzeptiere.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Für meine Spielpartner als BDSM-Partner würde ich so viel tun, wie beiden Spaß/Vergnügen/Freude bereitet.

      Für sie als gute Freunde oder gar Partner tät ich eine Menge, wie für all meine Freunde. Wenn es wirklich hart auf hart kommt, gäb ich z.B. auch sehr viel Geld weg, auch wenn ich wüsste, dass ich es nie wiederbekäme, ich würde umziehen für sie und unheimlich viel Zeit und Energie aufwenden, um für sie zu kämpfen. Aber das hat nichts mit dem BDSM-Aspekt zu tun, sondern mit Liebe oder Freundschaft und vor allem mit Loyalität.